Landesbroschüre - Schule mit Courage

Baden-Württemberg
Inhalt
Editorial
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, das größte bundesweite SchülerInnennetzwerk, hat seine feste Heimat in Baden-Württemberg gefunden. Seit der
ersten Unterzeichnung der Selbstverpflichtung des Stuttgarter Berufskollegs Dr.
Flad im Jahr 1996, haben sich über 120 baden-württembergische Schulen unterschiedlicher Schularten erfolgreich unserem Netzwerk angeschlossen. Sie alle
haben sich verpflichtet, nachhaltig und langfristig gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus vorzugehen und Wege eines wertschätzenden Miteinanders
zu finden.
Foto: Stauferwerkrealschule Weinsberg, Uwe Röhr
Editorial ........................................................................................... 3
Vielfalt, Toleranz und Respekt vor Anderen........................................ 4
Für ein tolerantes und weltoffenes Miteinander................................. 5
Klima der Anerkennung und Wertschätzung schaffen ........................ 7
Vielfalt als Chance .......................................................................... 9
Eine europäische Idee macht Schule in Deutschland ..................... 10
Die Grundsätze............................................................................. 12
Zehn Schritte............................................................................... 13
Kooperationen............................................................................. 14
Unsere Paten engagieren sich ..................................................... 16
Aber wie leben die baden-württembergischen Courage-Schulen ihre Selbstverpflichtung? Was bewegt unser Netzwerk? Welche PatInnen und Kooperationspartner tragen unsere Arbeit mit? Diese Broschüre, die Sie nun in den Händen halten,
zeigt eindrucksvolle Beispiele kreativer Projektarbeit, erfolgreicher Zusammenarbeit und berichtet über das großartige Engagement der Courage-Schulen.
Schulübergreifende Projekte, wie z.B. „Gib Rassismus einen Korb!“, aber auch
kleinere Aktionen, wie z.B. der Regenbogentag als Statement für eine vielfältige
Gesellschaft oder das Fotoprojekt „different but equal“, zeigen, dass und vor allem wie es Schulen gelingen kann, ein wahrnehmbares Zeichen gegen Ausgrenzung
und Intoleranz zu setzen.
Foto: Michael Fuchs Fotografie
Liebe Leserin, lieber Leser,
Dem Kolping-Bildungswerk Württemberg e.V., den Ministerien für Integration und
für Kultus, Jugend und Sport, aber besonders allen Aktiven aus den CourageSchulen gilt mein großer Dank für ihre Unterstützung und ihre Arbeit. Gemeinsam
werden wir uns auch in Zukunft der Aufgabe stellen, jede Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit abzulehnen und für Vielfalt und Gleichwertigkeit
einzutreten. Nehmen Sie daher diese Broschüre als eine Einladung unser Netzwerk
mitzugestalten, als ein Dankeschön für die bisherige und zukünftige Unterstützung
und als ein eindrückliches Zeichen für Zivilcourage und ein lebendiges Mitgestalten unserer demokratischen Gesellschaft!
Unsere Schulen in Baden-Württemberg ...................................... 18
„Mehr tun und weniger reden oder schreiben“............................ 28
Ihre
Der erste Schritt ist geschafft: vier Beispiele ............................. 30
Wie wir die Idee leben ............................................................. 32
Ein ganzes Wochenende für SOR-SMC...................................... 35
Leonie Füeß
Change City – das Onlinespiel gegen Menschenfeindlichkeit...... 36
Gib Rassismus einen Korb ....................................................... 38
Informativ, kritisch und frech: Q-Rage...................................... 40
Wie wir unterstützen .............................................................. 41
Next Generation oder Absicherung der Nachhaltigkeit ............ 42
Service ................................................................................. 44
2
Impressum ........................................................................... 46
3
Für ein tolerantes und
weltoffenes Miteinander
Menschenfeindlichkeit hat viele hässliche Gesichter. Sie kann sich gegen Menschen
mit oder ohne Migrationshintergrund richten. Besonders frustrierend ist der Alltagsrassismus. Oftmals sehen wir ihn nicht – oder wollen ihn nicht sehen. Deshalb
ist es wichtig, dass Prävention und Sensibilisierung bereits im Kindesalter beginnen. Das Ministerium für Integration Baden-Württemberg fördert aus diesem
Grund seit 2012 das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
„Gesicht zeigen! Zeichen setzen!“: Auf jede Einzelne und jeden Einzelnen von
uns kommt es an – etwa in den vielen alltäglichen Situationen, in denen wir uns
nicht wegducken dürfen, sondern genau hinsehen und uns stark machen für ein tolerantes, faires und neugieriges Miteinander ohne Rassismus und Diskriminierung
aufgrund von Religion, Weltanschauung, sozialer Herkunft, Geschlecht, sexueller
Orientierung oder körperlicher Merkmale. Dazu gehören Mut und Zivilcourage.
Das Projekt überzeugt mich aus drei Gründen: Zum einen ergreifen die Schülerinnen und Schüler selbst die Initiative, zum anderen wendet sich das Projekt gegen
jegliche Form von Diskriminierung und – drittens – legt es auf Nachhaltigkeit
großen Wert.
Schulen spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie tragen dazu bei, Kinder und Jugendliche zu starken Persönlichkeiten zu machen, die selbstbewusst und mutig gegen
Rassismus, vielfältige Formen von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt eintreten.
Klar ist aber auch: Prävention von Rassismus und Diskriminierung kann man nicht
an Schulen delegieren – es ist vielmehr eine Aufgabe, die sich an alle Mitglieder
der Gesellschaft richtet.
Und das mit Erfolg! Wie eine Umfrage vom August 2014 unter den Netzwerkschulen ergab, hatte der Netzwerkbeitritt in über der Hälfte der Schulen eine anhaltend
positive Wirkung auf das Schulklima und die Offenheit für Vielfalt in unserer Gesellschaft. Drei Viertel der Schulen bestätigten außerdem eine über Rassismus hinausgehende Sensibilisierung der Schüler- und Lehrerschaft für gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit insgesamt. Diese Ergebnisse zeigen: Die Schulen ruhen sich
nicht auf dem verliehenen Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“
aus, sondern erfüllen ihn mit Leben. Sie setzen ein klares Zeichen, dass Rassismus
und Menschenfeindlichkeit keinen Platz an ihrer Schule haben.
Seit 2012 ist das Netzwerk in Baden-Württemberg von rund 90 auf über 125
Schulen angewachsen. Die vorliegende Broschüre zeigt auf eindrucksvolle Weise,
wie viel an diesen Schulen passiert und dass für die Netzwerkschulen Vielfalt, Toleranz und Respekt vor Anderen Grundlage für eine lebenswerte Schulgemeinschaft
und Gesellschaft ist. Ich wünsche „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
und der Landeskoordination weiterhin viel Erfolg und hoffe, dass sich noch viele
Schulen entschließen, Teil des Netzwerks zu werden.
Das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist in den vergangenen Jahren – in Baden-Württemberg und deutschlandweit – erfreulich gewachsen und dichter geworden. Diese Tatsache spricht für sich. Bemerkenswert
in Baden-Württemberg ist auch der Blick auf die Liste der Patinnen und Paten
unserer Netzwerkschulen, die sich wie ein Who is Who aus Kultur, Medien, Bildung,
Sport, Wirtschaft oder Politik liest.
Foto: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
Foto: Ministerium für Integration Baden-Württemberg
Vielfalt, Toleranz
und Respekt vor Anderen
Dass die vielfältigen Aktivitäten und Projekte für Toleranz und Zivilcourage offenkundig nachhaltig Wirkung zeitigen, ist auch einer engagierten Landeskoordination in Baden-Württemberg zu verdanken, die das Kultusministerium seit 2012
unterstützt.
Was „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ konkret und vor Ort bedeutet, wo Schülerinnen und Schüler in den Schulen Baden-Württembergs etwas für
ein tolerantes und weltoffenes Miteinander auf die Beine stellen, auf welch vielfältige Art und Weise sie „Gesicht zeigen“ – das veranschaulicht auch die vorliegende
Neuauflage der Broschüre. Ich wünsche uns allen, dass die Lektüre vielen Mut
macht, für Vielfalt und Toleranz Gesicht zu zeigen.
Bilkay Öney
Ministerin für Integration
Andreas Stoch MdL
Minister für Kultus, Jugend und Sport
4
5
Klima der Anerkennung
und Wertschätzung schaffen...“
Unsere Gesellschaft verändert sich. Jedes dritte schulpflichtige Kind hat heute einen Migrationshintergrund. Ihre Familien leben schon in der dritten und
vierten Generation in Deutschland. Dennoch wird vielerorts diese Realität noch
nicht als selbstverständlich wahrgenommen.
In der Politik und in den Medien wird darüber gestritten, welcher Weg des
Zusammenlebens in unserer Einwanderungsgesellschaft der richtige ist. Die
zentralen Fragen nach den gemeinsamen Werten und Normen des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft betreffen die Kinder und Jugendlichen ganz wesentlich. Dennoch werden die Debatten oft über ihre Köpfe hinweg ausgetragen.
Foto: Christian v. Polentz
Dabei haben Kinder und Jugendliche zu diesem Thema eine Menge zu sagen.
Entgegen so mancher negativen Einschätzung wollen viele Schülerinnen und
Schüler nicht nur reden und gehört werden, sondern auch aktiv sein gegen
Rassismus, Antisemitismus und sonstige Diskriminierungen. Sie wollen nicht
tatenlos zusehen, wenn auf ihrem Schulhof Pöbeleien, Mobbing und Rempeleien zunehmen, und Sprüche wie „Fette Sau!“, „Du Jude!“ oder „Schwuchtel!“
drohen zur Normalität zu werden. Sie setzen sich ein für eine Schule, an der
sich alle angenommen fühlen und respektvoll miteinander umgehen. Sie setzen
sich ein für ein Klima der Anerkennung und Wertschätzung des Anderen.
Die bundesweit rund 2.000 Courage-Schulen im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ legen sich die Selbstverpflichtung auf, sich aktiv gegen jede Form von Diskriminierung einzusetzen und nicht wegzuschauen,
wenn dies vorkommt und machen ihre Haltung mit dem Titel nach außen hin
sichtbar.
Foto: Metin Yilmaz
In Baden-Württemberg haben sich mehr als 120 Schulen aller Schularten
(126 Schulen – Stand Mai 2015) zu dieser Selbstverpflichtung entschieden
und sind damit Teil dieser engagierten Jugendbewegung geworden.
Das Kolping-Bildungswerk Württemberg e.V. als Landeskoordination BadenWürttemberg unter der Leitung von Leonie Großmann koordiniert das Netzwerk landesweit. Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus der außerschulischen Jugendarbeit unterstützen sie mit ihren breit gefächerten Kompetenzen
die Courage-Schulen vor Ort. Sie qualifizieren die Schülerinnen und Schüler,
versorgen die Pädagoginnen und Pädagogen mit Materialien und koordinieren
die nachhaltige Zusammenarbeit der Schulen mit den Kooperationspartnern.
6
Foto: Benjamin Kummer
Gemeinsam motivieren sie auch die nachrückenden Generationen von Schülerinnen und Schülern, sich aktiv für die Menschenrechte im Land der Vielfalt
einzusetzen.
Sanem Kleff Leiterin der
Bundeskoordination Eberhard Seidel
Geschäftsführer der
Bundeskoordination
7
Vielfalt als Chance
„... tue jeder in seinem Kreis das Beste,
wird’s bald in der Welt auch besser aussehen.“
Lebendiges Engagement und der Mut, im Rahmen ihrer Möglichkeiten das gemeinsame Miteinander vielfältig und wertschätzend zu gestalten, das zeichnet die
Courage-Schulen des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
aus. Das Kolping-Bildungswerk Württemberg e.V. ist stolz darauf, seit 2011 Träger
der Landeskoordination Baden-Württemberg zu sein und die Arbeit des Netzwerks
und seiner Schulen mitzutragen. Als größter Schulträger in freier Trägerschaft im
süddeutschen Raum sehen wir unsere Aufgabe auch darin, Menschen zu befähigen,
Verantwortung in unserer Gesellschaft zu übernehmen. Neben unseren zahlreichen
Bildungsangeboten – von Kindertagesstätten und Schulen des ersten und zweiten
Bildungswegs über sozialpädagogische Maßnahmen, Berufsausbildung und beruflichen Weiterbildungen bis hin zu Studienmöglichkeiten – ist es uns daher ein besonders wichtiges Anliegen, junge Menschen in ihrem schulischen und außerschulischen Engagement für Respekt, Vielfalt und Toleranz zu unterstützen.
Foto: Kolping-Bildungswerk Württemberg e.V.
Adolph Kolping
Diskriminierende und abwertende Äußerungen oder Handlungen an Orten wie dem
Schulhof oder dem Klassenzimmer, aber auch in der Öffentlichkeit, sind leider keine Seltenheit. Menschen erfahren auf Grund ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder
ihrer Kultur Geringschätzung und Intoleranz. Dabei bietet die wachsende Vielfalt
unserer Gesellschaft, die besonders auch den Lern- und Lebensort Schule betrifft,
eine einmalige Chance anderen Menschen zu begegnen und fremde Kulturen kennen zu lernen. Dieser Aufgabe nehmen sich die Courage-Schulen an und belohnen
sich, indem sie ein Klima der Wertschätzung, der Toleranz und der Offenheit gegenüber Vielfalt an ihrer Schule schaffen.
Nun gilt es, den weiteren Weg des Netzwerks und seiner Courage-Schulen gemeinsam zu begleiten und zu gestalten. Denn das aktive Engagement für ein wertschätzendes Miteinander erfordert stabile Rahmenbedingungen, in welchen es sich entwickeln und wachsen kann. Wir freuen uns auf eine weiterhin gute und erfolgreiche
Zusammenarbeit mit allen Aktiven aus den Courage-Schulen, den Pädagoginnen
und Pädagogen, den Patinnen und Paten sowie den Kooperationspartnern!
Besonders danken wir den Ministerien für Integration sowie für Kultus, Jugend
und Sport für ihre zuverlässige Unterstützung im Auf- und Ausbau des Netzwerks!
8
Foto: Benjamin Kummer
Dr. Klaus Vogt
Vorsitzender des Vorstands des Kolping-Bildungswerks Württemberg e.V.
Im Rahmen des Landesnetzwerktreffens der Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage im
Haus des Kolping-Bildungswerks Württemberg e. V. verlieh die Initiative „Land der Ideen“ dem
Projekt „VielfaltCoaches“ der Jugendstiftung die Auszeichnung „Ausgewählter Ort 2012“.
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Eine europäische Idee macht Schule
Das Projektziel, die Struktur, die Akteure
Junge Menschen stehen traditionellen
Organisationen wie Parteien, Kirchen
oder Gewerkschaften oft kritisch gegenüber. Dies bedeutet aber nicht, dass
sie nicht am gesellschaftspolitischen
Leben teilhaben wollen.
„Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage“ entfaltet sich dort, wo Kinder und Jugendliche bereits sind: an
ihren Schulen. In ihrem unmittelbaren
Lebensumfeld finden sich vielfältige
Möglichkeiten, das Schulklima mitzugestalten, Ideen spontan zu entwickeln
und eigenständig umzusetzen. Dies
ist ein ungewöhnlicher Rahmen für
Schulen in Deutschland. Er ermöglicht
SchülerInnen, erste Schritte zur Beteiligung an integrativen Prozessen einzuüben und maßgeblich an der inhaltlichen Ausgestaltung der schulischen
Menschenrechtsbildung mitzuwirken.
Erstmals entwickelten diese Vorstellung SchülerInnen und PädagogInnen
Ende der 80er Jahre in Belgien. Vor
dem Hintergrund der zunehmenden
fremdenfeindlichen und rechtsextremistisch motivierten Gewalt erklärten
sie ihre Schulen zu rassismusfreien Orten, eben zu einer „Schule ohne Rassismus“. Sie wollten dieses Ziel erreichen,
in dem sie Kinder und Jugendliche dabei unterstützten, ihren eigenen Beitrag zur Entwicklung einer demokratischen Alltagskultur zu leisten.
10
Der Bonner Verein Aktion Courage e.V.
übertrug 1995 die Idee von „Schule
ohne Rassismus“ auf Deutschland. Bis
2000 war das Projekt im Bonner Büro
des Vereins Aktion Courage e.V. angesiedelt und agierte überwiegend an
Schulen in Nordrhein-Westfalen und
dem benachbarten Niedersachsen.
„Schule ohne Rassismus“ entstand
1988 in Belgien. 1992 wurde der An-
satz auch in den Niederlanden übernommen. Nach der Übernahme der
Idee für Deutschland (1995) kamen
dazu noch Gründungen in Österreich
(1999) und in Spanien (2002).
Gemeinsam ist „Schule ohne Rassismus“ in allen Ländern folgende
Grundidee: Schulen, die sich dem
Netzwerk anschließen, einigen sich in
einer Selbstverpflichtung mehrheitlich
darauf, aktiv gegen Rassismus vorzugehen. Diese Grundidee wird wegen
der andersartigen gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen und Schullandschaften in den einzelnen Ländern auf
sehr unterschiedliche Weise umgesetzt.
Koordinieren, Vernetzen und Unterstützen
Courage“. Der heutige Name unterstreicht, dass der Ansatz nicht ausschließlich den „klassischen Rassismus“ in den Blick nimmt, sondern alle
Ideologien der Ungleichwertigkeit von
Menschen.
„Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage“ orientiert sich dabei an der
2009 auch in Deutschland in Kraft getretenen Grundrechte-Charta der Europäischen Union. Dort heißt es: „Diskriminierungen, insbesondere wegen
des Geschlechts, der Rasse [sic!], der
Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale, der Sprache, der Religion oder der
Weltanschauung, der politischen oder
sonstigen Anschauung, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit,
des Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung, sind verboten.“
Letztendlich reicht es sicherlich nicht,
alleine gegen menschenfeindliche Ideologien zu sein. Es geht vielmehr um das
positive Ziel, das Schulklima nachhaltig so zu verändern, dass im Schulalltag die Stärkung von Zivilcourage gezielt gefördert wird und gegenseitige
Achtung mit der Suche nach gemeinsamen Werten und Regeln einhergeht.
Im Jahr 2000 machte das Projekt
große Schritte. Die türkisch-deutsche
Expertin für interkulturelle Pädagogik
und Lehrerin Sanem Kleff übernahm
die Leitung der Bundeskoordination,
verlegte deren Sitz nach Berlin und
entwickelte die heutige Organisationsstruktur. Von nun an wurde die Bundeskoordination bundesweit aktiv.
Der Titel wurde – und dies ist mehr als
ein Detail – erweitert. Er lautet nun:
„Schule ohne Rassismus - Schule mit
Um sich den Titel „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“ zu holen,
müssen sich mindestens 70 Prozent
aller SchülerInnen, LehrerInnen und
MitarbeiterInnen einer Schule mit ihrer Unterschrift zu den drei Punkten
des Selbstverständnisses des Projektes
bekennen. Sie verpflichten sich selbst
dazu, Aktivitäten gegen Gewalt, Diskriminierungen aller Art, insbesondere
Rassismus durchzuführen und künftig
nicht wegzuschauen, wenn derartiges
geschieht.
Die Berliner Geschäftsstelle der Bundeskoordination ist die zentrale Koordinierungsstelle des Netzwerkes. Sie
gewährleistet, dass die Aktivität von
„Schule ohne Rassismus - Schule mit
Courage“ nicht als lokale Initiative einzelner Schulen wahrgenommen
wird, sondern als eine nachhaltige europäische Idee, die deutschlandweit
Kinder und Jugendliche vernetzt, qualifiziert und motiviert, sich aktiv gegen
jede Form der Diskriminierung zu stellen.
Um die Aktiven standortnah bei ihren
selbst bestimmten Aktionen nachhaltig zu unterstützen, benennt die Bundeskoordination in den Bundesländern
Träger der Landeskoordinierungsstellen. Diese können ganz unterschiedliche Organisationen sein. Dabei reicht
die Bandbreite vom Kultusministerium
über die Regionale Arbeitsstelle für
Bildung, Integration und Demokratie
(RAA) über das Netzwerk Demokratie
und Toleranz bis zu Landeszentralen
für politische Bildung.
Als erste Anlaufstelle für Interessierte
Schulen, informiert sie diese über die
Voraussetzungen für den Erwerb des
Titels „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, nimmt Schulen in das
Netzwerk auf, versendet die Anerkennungsurkunden und die Schilder mit
dem Logo für das Schulgebäude.
Inhaltliche Unterstützung bei der Umsetzung der Projektideen erhalten die
Schulen wiederum von den rund 300
außerschulischen Kooperationspartnern.
Zu dem Konzept von „Schule ohne
Rassismus – Schule mit Courage“ gehört auch, dass sich jede Schule eine
Patin oder einen Paten sucht. Diese
sind zumeist Personen des öffentlichen Lebens aus Politik, Sport, Kunst
und Medien, welche die Jugendlichen
motivieren oder diesen öffentliche Aufmerksamkeit in den Medien verschaffen.
Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage hat sich in den vergangenen
20 Jahren zu einer handlungsstarken,
demokratischen Jugendbewegung entwickelt und bildet heute das größte
Schulnetzwerk in Deutschland, indem
bundesweit rund 2000 Schulen den
Titel tragen.
Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage bundesweit
(2015 Prognose)Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage bundesweit
(2015 Prognose)
2000
1900
1800
1664
1600
1408
1400
1173
1200
998
1000
843
800
675
600
519
400
200
0
5
20
27
34
39
47
80
141
185
222
259
320
400
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
11
1
Zehn Schritte
Die Grundsätze
Was ist „Schule ohne Rassismus –
Schule mit Courage“?
Wir sind ein Projekt von und für
SchülerInnen. Es bietet Kindern und
Jugendlichen die Möglichkeit, das
Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, indem sie sich bewusst gegen
jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. Wir sind das
größte Schulnetzwerk in Deutschland.
Ihm gehören rund 1.200 Schulen an,
die von mehr als 750.000 SchülerInnen besucht werden.
Wie wird man eine „Schule ohne
Rassismus – Schule mit Courage“?
Jede Schule kann den Titel erwerben,
wenn sie folgende Voraussetzungen
erfüllt: Mindestens 70 Prozent aller
Menschen, die in einer Schule lernen
und lehren (SchülerInnen, LehrerInnen und technisches Personal), verpflichten sich mit ihrer Unterschrift,
sich künftig gegen jede Form von
Diskriminierung an ihrer Schule aktiv
einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum
Thema durchzuführen.
Zu was verpflichtet sich eine Schule?
Wer sich zu den Zielen einer „Schule
ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bekennt, unterschreibt folgende
Selbstverpflichtung:
1. Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen
Aufgabe meiner Schule wird,
langfristige Projekte, Aktivitäten, Initiativen zu entwickeln,
um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus zu überwinden.
2. Wenn an meiner Schule
Gewalt, diskriminierende
Äußerungen oder Handlungen
ausgeübt werden, wende ich
mich dagegen und setze mich
dafür ein, dass wir in einer offenen Auseinandersetzung mit
diesem Problem gemeinsam
Wege finden, uns zukünftig
einander zu achten.
3. Ich setze mich dafür ein,
dass an meiner Schule einmal
pro Jahr ein Projekt zum Thema Diskriminierungen durchgeführt wird, um langfristig
gegen jegliche Form von
Diskriminierung, insbesondere
Rassismus vorzugehen.
Was bedeutet der Titel genau?
Der Titel ist kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit,
sondern er ist eine Selbstverpflichtung
für die Gegenwart und die Zukunft.
Eine Schule, die den Titel trägt, ist Teil
eines Netzwerks, das sagt: Wir übernehmen Verantwortung für das Klima
an unserer Schule und unser Umfeld.
12
Kümmert ihr euch nur um
Rassismus?
Nein. Wir beschäftigen uns gleichermaßen mit Diskriminierung aufgrund
der Religion, der sozialen Herkunft,
des Geschlechts, körperlicher Merkmale, der politischen Weltanschauung und der sexuellen Orientierung.
Darüber hinaus wenden wir uns gegen
alle totalitären und demokratiegefährdenden Ideologien.
Beschäftigt ihr euch nur mit den
Deutschen?
Nein. Wir sind davon überzeugt,
dass alle Menschen, egal woher sie
kommen und wie sie aussehen, in der
Lage sind, zu diskriminieren. Deshalb
nehmen wir zum Beispiel den Antisemitismus oder die Homophobie eines
(alt)deutschen Jugendlichen genauso
ernst wie den eines Jugendlichen mit
türkischen oder arabischen Wurzeln.
Wo steht ihr politisch?
Wir stehen weder rechts noch links.
Das Anliegen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sollte
Aufgabe aller Demokraten sein. Vertreter aller im Bundestag vertretenen
Parteien unterstützen unser Anliegen,
ebenso Vertreter von Gewerkschaften
und Glaubensgemeinschaften.
Ist das Projekt eher etwas für
Gymnasien?
Keineswegs. An unserem Netzwerk
nehmen alle Schulformen teil.
1. Als Erstes solltet ihr euch über das
Projekt „Schule ohne Rassismus –
Schule mit Courage“ informieren.
2. Findet unter euren MitschülerInnen Partner und Freunde, um ein
Team zu bilden. Dann könnt ihr eine
Initiativgruppe gründen, die das Projekt an eurer Schule bekannt macht.
Wir empfehlen, eine Gruppe von
mindestens vier bis fünf SchülerInnen
zu bilden.
3. Nun ist es wichtig, in anderen
Klassen für die Idee zu werben.
Dazu bieten sich viele Möglichkeiten
an: mit FreundInnen reden, einen
Hinweis am Infobrett anbringen,
Info in der SchülerInnenzeitung,
Tagesordnungspunkt in der SchülerInnenvertretung, Info-Stand auf
dem Schulfest. Jetzt solltet ihr auch
eure LehrerInnen um Unterstützung
bitten.
4. Wenn alle das Projekt kennen,
könnt ihr mit dem Sammeln der
Unterschriften an eurer Schule beginnen. Mindestens 70 Prozent aller
Personen (SchülerInnen/LehrerInnen/MitarbeiterInnen) müssen dem
Selbstverständnis von „Schule ohne
Rassismus – Schule mit Courage“
zustimmen.
6. Jetzt wird es Zeit, euch eine Patin
oder einen Paten zu suchen. Er/Sie
sollte eine Person des öffentlichen
Lebens, zum Beispiel aus dem Bereich der Medien, Kunst, Politik oder
Sport sein. Die Vorbereitungen für
den festlichen Akt der Titelübergabe
sollten auch beginnen.
7. In dem von euch in Absprache
mit eurer Schulleitung gestalteten
festlichen Akt wird eurer Schule in
Anwesenheit der Patin/des Paten
von der Bundeskoordination der Titel
verliehen. Nun seid ihr ein Teil eines
europaweiten Demokratie-Netzwerks.
8. Jetzt gehen die Aktivitäten erst
richtig los! Ihr könnt selbst Ideen und
Projekte zum Thema Diskriminierungen und insbesondere Rassismus
entwickeln und entscheiden, wann
und wie ihr sie umsetzt.
9. Fachliche Unterstützung bekommt
ihr dabei durch unsere Kooperationspartner und die Landeskoordination.
10. Wir bitten euch, uns einmal im
Jahr einen kurzen Bericht über die
entsprechenden Aktivitäten an eurer
Schule zu schicken.
5. Anschließend schickt ihr die
erforderlichen Unterschriften an die
Bundeskoordination. Wir senden euch
dann eine Anerkennungsbestätigung.
Wo seid ihr am stärksten vertreten?
Im Osten oder im Westen?
Mehr als zwanzig Jahre nach der
deutschen Einheit gibt es da keinen
Unterschied mehr. Wir sind ein gesamtdeutsches Projekt, und uns gibt
es in allen Bundesländern.
13
13
Kooperationen
Jugendstiftung Baden-Württemberg
Die Jugendstiftung Baden-Württemberg fördert junge Menschen. Die Entwicklung ihrer Ideen, Interessen, Fähigkeiten sowie die Unterstützung
ihres Engagementwillens stehen dabei im Mittelpunkt der Arbeit.
Die Jugendstiftung berät und finanziert Jugendinitiativ-Projekte, entwickelt innovative Bildungskonzepte und -materialien, arbeitet direkt mit
Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei Aktionen, in Veranstaltungen
und Seminaren zusammen.
Dazu gehören neben anderen die Aktion Mitmachen Ehrensache, die
jährlich in ganz Baden-Württemberg (www.mitmachen-ehrensache.de)
durchgeführt wird, der Qualipass, mit dem Jugendliche ihre Kompetenzen
sichtbar festhalten können (www.qualipass.info) sowie das Jugendnetz
(www.jugendnetz.de) als Informations- und Mitmachportal für Jugendliche
und junge Erwachsene, das Medienarbeit praktisch sichtbar macht.
Die Ergebnisse der Projektaktivitäten werden jährlich im Projektjournal
dargestellt und in einer Projektdatenbank veröffentlicht.
Jugendstiftung Baden-Württemberg
Schloßstraße 23 | 74730 Sersheim
[email protected]
www.jugendstiftung.de
Bild: Kira Streich, Carl-Theodor-Schule Schwetzingen, anlässlich der Titelverleihung im Jahr 2014
14
Team meX.
Mit Zivilcourage
gegen
Extremismus
Junge Menschen müssen für demokratische Werte gewonnen werden, um sie
stark zu machen gegen menschenverachtendes und demokratiefeindliches
Denken und Handeln. Die Landeszentrale für politische Bildung BadenWürttemberg (LpB) führt deshalb in
Projektpartnerschaft mit dem Landesamt für Verfassungsschutz BadenWürttemberg (LfV) das Präventionsprojekt „Team meX. Mit Zivilcourage
gegen Extremismus“ durch. Das Projekt wird von der Baden-Württemberg
Stiftung gefördert.
fernsicht
Werkstatt für nord-südpolitische
Bildung im iz3w
fernsicht bietet Projekttage für Jugendliche und Workshops für Erwachsene zur
nord-südpolitischen, antirassistischen Menschenrechtsbildung an. Zwei erfahrene
TrainerInnen kommen für einen Vormittag in die Schule oder Institution und erarbeiten gemeinsam mit den TeilnehmerInnen ein Thema aus dem Spektrum des
Globalen Lernens. Wie zum Beispiel in unseren Projekttagen „respect! Engagiert
für Menschenrechte“, „Alles für Alle? Armut wird gemacht!“, „Hello City Wem gehört die Stadt?“ oder in Workshops wie „Was ist Rassismus?“.
Wir verstehen unsere Bildungsangebote als partizipativ und setzen auf kreative
Mitgestaltung durch die TeilnehmerInnen. Ohne einfache Antworten im Gepäck
zu haben, möchten wir zu neuen Sichtweisen auf globale Verhältnisse anregen
und Möglichkeiten der Veränderung diskutieren.
Der Gute Geist konzeptioniert multimediale und künstlerische Projekte
für junge Menschen und setzt diese
mit Leidenschaft, Professionalität und
sehr viel Spaß für alle Beteiligten um.
Der Gute Geist hilft jungen Menschen
ihre Neigungen und Talente zu erkennen und motiviert sie diese auszuleben
und weiter zu entwickeln. Er regt sie
dazu an sich mit sozialen Themen wie
Fremdenfeindlichkeit, Mobbing und
Gewalt kritisch auseinander zu setzen
und unterstützt junge Menschen in
ihrer Persönlichkeitsbildung.
fernsicht im iz3w | informationszentrum 3. welt
Kronenstr. 16a | 79100 Freiburg | Telefon 0761 74003
[email protected] | www.fernsicht-bildung.org
Zielsetzung des Projektes ist es, den
Schutz junger Menschen vor den Gefahren extremistischer Bestrebungen
zu verbessern und MultiplikatorInnen
durch Aufklärung und Förderung der
Handlungsfähigkeit für einen zivilcouragierten Einsatz gegen Extremismus
zu unterstützen. Das „Team meX“ ist
ein landesweites Netzwerk von freien
MitarbeiterInnen der Landeszentrale,
das kostenfrei und vor Ort Projekttage für Jugendliche sowie Workshops
und Vorträge für MultiplikatorInnen
zu den Themen Rechtsextremismusprävention und Islamismusprävention
anbietet.
Landeszentrale für politische Bildung
Baden-Württemberg (LpB)
Projekt „Team meX“
Stafflenbergstr. 38 | 70184 Stuttgart
[email protected] | www.team-mex.de
Telefon: 0711 164099-81/-82
Telefax: 0711 164099-77
Der Gute Geist
Audioagentur Willmann UG
(haftungsbeschränkt)
Siemensstraße 140 | 70469 Stuttgart
Telefon o711 57700824
[email protected]
www.audioagentur-willmann.de
und viele weitere...
Stefan J. Kramer, ehem. Generalsekretär
des Zentralrats der Juden in Deutschland,
beim Festakt zum Start der Landeskoordination im Neuen Schloss in
Stuttgart im Jahr 2013
Foto: Landeskoordination „Schule ohne
Rassismus – Schule mit Courage"
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Sieben von mehr als Hundert: Unsere Paten engagieren sich
„Ich unterstütze Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage,
weil die Schule einer der wichtigsten Orte für interkulturelle Begegnung ist. Wenn es dort gelingt ein tolerantes, offenes und friedliches Miteinander zu fördern, ist dies ein unschätzbar wertvoller
Beitrag zum Zusammenleben in unserer vielfältigen Gesellschaft.“
„Wir unterstützen Schule ohne Rassismus,
Fritz Kuhn; Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart. Pate der Brunnen-Realschule Stuttgart
Basketball Ulm/Alb-Donau GmbH. Pate des Schubart-Gymnasium Ulm
„Ich unterstütze Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage,
weil wir bei Kindern und Jugendlichen in der Verantwortung stehen ihnen durch
unser Vorbild und durch unser Vorleben Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen
und sie in ihren eigenen Entscheidungen zu stärken. Gerade die sportliche Betätigung ist mir dabei eine wichtige Hilfe. Es darf jeder mitmachen!“
Oliver Caruso; Gewichtheber. Pate der Augusta-Bender-Schule Mosbach
Ich unterstütze Schule ohne Rassismus,
weil wir davon begeistert sind wie sich junge Leute an Schulen,
in denen unterschiedliche Personen mit verschiedener Herkunft,
Interessen und Religionen zusammen kommen, für ein friedliches
und kooperatives Zusammenleben einsetzen.“
„Schule ohne Rassismus muss sein,
weil das tolerante, friedliche und respektvolle Miteinander
der Menschen in unserer Gesellschaft keine Nebensache
sondern eine der bedeutsamsten Grundlagen ist und deshalb der aktive Einsatz dafür an den Schulen ein äußerst
wichtiger Beitrag dafür darstellt, ein gelingendes Miteinander in unserer Gesellschaft zu verwirklichen.“
weil es für eine freie Gesellschaft unbedingt notwendig ist, jedem Menschen ohne
Vorurteile zu begegnen. Diesen Vorurteilen gilt es früh zu begegnen – wenn nicht in der
Schule, wo sonst soll eine solche Begegnung stattfinden?
Wolfgang Drexler; Vizepräsident des Baden-Württembergischen Landtags, Mitglied des Gemeinderats der Stadt Esslingen und des Kreistags des Landkreises
Esslingen. Pate des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Filderstadt
Dieter Baumann; Leichtathlet. Pate des Berufskollegs Institut Dr. Flad Stuttgart
„Ich unterstütze Schule ohne Rassismus,
denn das Projekt belebt gesellschaftliche Werte wie
Toleranz und Mitmenschlichkeit im Alltag. Nichts
ist so nachhaltig wie gelebte Erfahrungen, und im
Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erleben unsere Kinder den Wert jedes Einzelnen. Dies ist der so wichtige Kern einer der Zukunft
zugewandten und starken Gesellschaft, die keinen
zurücklässt.“
Roderich Kiesewetter MdB. Pate des Kolping-Bildungszentrums Ellwangen
16
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Deshalb müssen wir uns wehren gegen jede Art von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt. Wegschauen gilt nicht. Wir müssen
Courage zeigen und dürfen Rassismus und Intoleranz keine Chance
geben. Für eine solidarische Gesellschaft müssen wir uns einsetzen.
Damit kann man nicht früh genug anfangen!“
Uwe Hück, Vorsitzender des Konzern- und Gesamtbetriebsrat
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG. Pate des Ferdinand-Porsche-Gymnasium Zuffenhausen
und der Kaufmännischen Schule Göppingen
Bilkay Öney, Reinhold Yabo, Michael
Wirbitzky, Golineh Atai, Hermann
Färber MdB, Gaby Hauptmann, Unicorns, Klaus Pavel, Muhterem Aras
MdL, Dr. Gerhard Schick MdB, Fritz
Kuhn, Uwe Hück, Roderich Kiesewetter MdB, Wilfried Kraft, Max Herre,
Harry Mergel, Oliver Caruso, Junges
Theater Heidelberg, Oliver Wnuk, Stani, Stephan Ullmann, Eugen Schäufele, Claudemir Jerônimo Barreto,
Cacau, Zoni Weisz, Fritz Keller, SC
Freiburg, Nikolaus Krippl, Wolfgang
Drexler, Cem Özdemir, Marius Broening, Dr. Nils Schmid, Dr. Florian Toncar MdB, The Busters, Uli Boettcher,
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,
Ulrike Schweikert, Thomas Herrmann,
Edgar Wolff, Deichkind, Tülay Schmid,
Dr. Dieter Zetsche, Gert Hager, Irié
Revoltés, Eberhard Gienger MdB,
Mike Münzing, Thomas Reumann,
Josef Herdner, Iwona Mayr-Danisz,
Andé Bord, Susanne Bersin, Reinhard
Frank, Brigitte Weiß, Ronny Jerome
Amponsem, Adler Mannheim, Otto
Herz, Dr. Joachim Bläse, Dr. Peter
Kurz, Matthias Berg, Dr. Nils Schmid
MdL, Otmar Heirich, Murat Sandikci,
Dietmar Hopp, Nikolay Goc, Evelyne
Gebhardt MdEP, Patrick Schönig,
Paul Nemeth MdL, Simone Sterr,
Oliver Schraft, Joachim Kößler MdL,
Cem Özdemir, Ricarda Lisk, Crailsheim Merlins, Alexander Heib, Marcel
Lenz, Margret Bergmann-Lambert,
Werner Wölfle MdL, Lingua Loca,
Dragos „Dodo“ Oprea, Dr. HansWolfgang Wetzel, The Kilians, Roderich Kiesewetter MdB, Winfried Mack
MdL, Freudenberg-Stiftung, Godfried
Aduobe, Marvin Compper, Simone Anders, Sanoj Abraham, mocca artists,
DASDING, Klaus Holaschke, Christian Eichner, Dr. Bernd Vöhringer, Parkhaus, Timo Bracht, Bülent Ceylan,
2raumwohnung, Jagga-Bites Combo,
Christian Schwarzer, Ralf Dujmovits,
Sascha Zeus, Karl Jung, Prof. Dr.
Christoph Schneider-Harpprecht, Uwe
Hück, Gunther Krichbaum, Theresia
Bauer MdL, Franky Kubrick, Edmund
Becker, Topas § Roxane, Klaus Pavel,
Jahcoustix, Michael Bierlmeier, Winfried Hermann MdB, Basketball Ratiopharm Ulm, TSG 1899 Hoffenheim,
Claus Kretz, Alexander Köberlein,
AFROB, Kathy Kelly, Peter Blümlein,
Marianne Wonnay MdL, Alexander
Bonde MdB, Peter Weiß MdB, Sabine
Wölfle MdL, Toni L., Walter Riester, IREAN, Christian Fitzek, Dieter
Baumann...
Alle unsere Paten (Stand April 2015).
Namenszusatz der Paten geltend in der Zeit der
Übernahme der Patenschaft.
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Unsere Schulen in Baden-Württemberg
Stand April 2015
Wertheim
Weinheim
Mannheim
Ladenburg
Eberbach
Heidelberg
Schwetzingen
Neckargmünd
Sinsheim
Eppingen
Bruchsal
Heilbronn
Brackenheim
Backnang
Karlsbad
Karlsruhe
Mosbach
Weinsberg
Titelverleihung am: 25.11.2014
Titelverleihung am: 29.07.2014
Max-Hachenburg-Schule
Mannheim
Kaufmännische Schule
Schwäbisch Hall
Albert-Schweizer-Gymnasium
Crailsheim
PatIn: Bilkay Öney, Ministerin für
Integration des Landes
Baden-Württemberg
Kategorie: Berufsbildende Schulen
PatIn: Unicorns,
American Football-Team
Kategorie: Sonstige Schulen
PatIn: Wilfried Kraft,
Fraktionsvorsitzender der UGL-Fraktion im Gemeinderat von Crailsheim
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 20.11.2014
Künzelsau
Öhringen
Crailsheim
Schw. Hall
Bretten
Murrhardt
Pforzheim Marbach
Ettlingen
Weissach i. T.
Ellwangen
Waiblingen Winnenden
Neuenbürg
Welzheim
Rheinmünster
Fellbach
Baden-Baden
Stuttgart
Durlangen
Schorndorf
Filderstadt
Schw. Gmünd
Gernsbach
Göppingen
Sindelfingen
Bühl
Kirchheim
u.T.
Oberkochen
Böblingen
Sasbach
Kehl
Nürtingen
Altingen
Geislingen/St.
Tübingen
Dornstetten
Reutlingen
Rottenburg
Langenau
Ulm
Münsingen
Hechingen
Kenzingen
Titelverleihung am: 20.04.2015
Laupheim
Trossingen
Furtwangen
Titelverleihung am: 24.03.2015
Agnes von Hohenstaufen Schule
Schwäbisch Gmünd
Pestalozzischule Durlach
Grund- und Werkrealschule
Karlsruhe
PatIn: Klaus Pavel,
Landrat im Ostalbkreis
Kategorie: Sonstige Schulen
PatIn: Reinhold Yabo,
Fußballspieler Karlsruhe SC
Kategorie: Realschulen
Titelverleihung am: 10.11.2014
Titelverleihung am: 14.03.2015
PatIn: Muhterem Aras MdL
Kategorie: Berufsbildende Schulen
Theodor-Heuss-Gymnasium
Heilbronn
Titelverleihung am: 22.10.2014
PatIn: Harry Mergel, Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn
Kategorie: Gymnasien
Eberhard-Gothein-Schule
Mannheim
Titelverleihung am: 02.02.2015
PatIn: Golineh Atai,
Fernseh-Korrespondentin;
TSG Hoffenheim, Fußballclub
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 10.10.2014
Weingarten
Konstanz
PatIn: Fritz Kuhn, Oberbürgermeister
der Stadt Stuttgart
Kategorie: Realschulen
Titelverleihung am: 23.01.2015
Titelverleihung am: 25.09.2014
Freihof-Gymnasium
Göppingen
Kaufmännische Schule
Göppingen
PatIn: Hermann Färber MdB
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Uwe Hück, Betriebsratsvorsitzender und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG
Kategorie: Berufsbildende Schulen
Titelverleihung am: 03.12.2014
Anna-Haag-Schule Backnang
PatIn: Gaby Hauptmann,
Schriftstellerin und Journalistin
Kategorie: Sonstige Schulen
18
Titelverleihung am: 25.07.2014
Augusta-Bender-Schule
Mosbach
PatIn: Oliver Caruso, Gewichtheber
Kategorie: Sonstige Schulen
Brunnen-Realschule Stuttgart
Freiburg
Engen
PatIn: Max Herre, Musiker
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 28.07.2014
PatIn: Dr. Gerhard Schick MdB
Kategorie: Sonstige Schulen
Wilhelmi-Gymnasium
Sinsheim
Friedrich-Eugens-Gymnasium
Stuttgart
Max-Eyth-Schule Stuttgart
Gymnasium Hohenbaden
Baden-Baden
PatIn: Michael Wirbitzky,
Radiomoderator
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 29.07.2014
Titelverleihung am: 30.07.2014
Titelverleihung am:18.07.2014
Elisabeth-von-Thadden-Schule
Heidelberg
PatIn: Junges Theater Heidelberg
(vertreten durch Franziska-Theresa
Schütz)
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 16.07.2014
Ellenrieder Gymnasium
Konstanz
PatIn: Oliver Wnuk, Schauspieler
Kategorie: Gymnasien
Ernst-Abbe-Gymnasium
Oberkochen
PatIn: Roderich Kiesewetter MdB
Kategorie: Gymnasien
19
Titelverleihung am: 28.03.2014
Titelverleihung am: 19.07.2013
Gymnasium in den Pfarrwiesen
Sindelfingen
Lessing-Realschule
Freiburg im Breisgau
Max-Planck-Gymnasium
Böblingen
PatIn: Bilkay Öney, Ministerin für
Integration Baden-Württemberg
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Fritz Keller,
Vorsitzender des Sportclub Freiburg
Kategorie: Realschulen
Titelverleihung am: 05.07.2014
Titelverleihung am: 21.03.2014
Klosterfeldschule Ellwangen
Pestalozzi-Realschule
Freiburg im Breisgau
PatIn: Dr. Florian Toncar MdB,
stellvertretender FDP-Bundestagsfraktionsvorsitzender;
Bilkay Öney, Landesministerin für
Integration Baden-Württemberg;
The Busters, Ska-Band
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Stani Bergheim, ehemaliger
Fußballspieler
Kategorie: Grundschulen
PatIn: SC Freiburg
(vertreten durch Niklas Ziegler,
Koordinator Jugendprojekt)
Kategorie: Realschulen
Titelverleihung am: 04.07.2014
Martinsschule Ladenburg
PatIn: Stephan Ullmann, Musiker und
Musikproduzent
Kategorie: Förderschulen
PatIn: Eugen Schäufele, ehemaliger
Vorstandsvorsitzender der
Kreissparkasse Reutlingen
Kategorie: Berufsbildende Schulen
Titelverleihung am: 13.05.2014
Gymnasium Weingarten
PatIn: Uli Boettcher,
Schauspieler und Kabarettist
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 12.03.2014
Realschule Rheinmünster
PatIn: Nikolaus Krippl, Schulleiter
Kategorie: Realschulen
Titelverleihung am: 24.06.2014
Theodor-Heuss-Schule
Reutlingen
Titelverleihung am: 19.07.2013
Foto: Bundeskoordination „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Titelverleihung am: 14.07.2014
Titelverleihung am: 11.11.2013
Titelverleihung am: 05.06.2013
Heimschule Lender Sasbach
PatIn: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin der Justiz
Kategorie: Gymnasien
Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium
Filderstadt
PatIn: Wolfgang Drexler, Vizepräsident des Baden-Württembergischen
Landtags, Mitglied des Gemeinderats
der Stadt Esslingen und des Kreistags
des Landkreises Esslingen
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 28.02.2013
Titelverleihung am: 08.11.2013
Titelverleihung am: 21.12.12
Friedrich-Schiller-Gymnasium
Marbach am Neckar
Gymnasium Trossingen
Erasmus-Widmann-Gymnasium
Schwäbisch Hall
PatIn: Ulrike Schweikert,
Schriftstellerin
Kategorie: Gymnasien
Friedrich-Schiller-Gymnasium
Fellbach
PatIn: Claudemir Jerônimo Barreto,
Cacau, Fußballspieler, VfB Stuttgart
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 08.05.2014
PatIn: Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen
Kategorie: Gymnasien
Carl-Theodor-Schule
Schwetzingen
PatIn: Zoni Weisz, Holocaust-Überlebender; Jan-Paul Abraham, Musiker
Kategorie: Berufsbildende Schulen
20
PatIn: Thomas Herrmann
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 20.12.12
Titelverleihung am: 22.07.2013
BZN Gymnasium Reutlingen
PatIn: Marius Broening, Leichtathlet;
Dr. Nils Schmid, Landesminister für
Finanzen und Wirtschaft, Stv. Ministerpräsident Baden-Württemberg
Kategorie: Gymnasien
Emil-von-Behring-Schule
Geislingen/Steige
PatIn: Edgar Wolff,
Landrat des Kreises Göppingen
Kategorie: Sonstige Schulen
21
Titelverleihung am: 04.12.12
Titelverleihung am: 02.07.12
Titelverleihung am: 19.12.11
Titelverleihung am: 14.05.11
Friedrich-Adler-Realschule
Laupheim
Otto-Hahn-Gymnasium
mit Realschulzug Furtwangen
Richard-von-Weizsäcker-Schule
Öhringen
Hölderlin-Gymnasium Nürtingen
PatIn: Deichkind, Hamburger HipHop- und Electropunk-Formation;
Tülay Schmid, Juristin
Kategorie: Realschulen
PatIn: Josef Herdner,
Bürgermeister der Stadt Furtwangen
Kategorie: Sonstige Schulen
PatIn: Felix Mussel von Irie Révoltés,
Musiker
Kategorie: Berufsbildende Schulen
Titelverleihung am: 29.06.12
Titelverleihung am: 24.11.11
Edward-Uihlein-Schule
Wertheim
Johannes-KeplerWerkrealschule Mannheim
PatIn: Iwona Mayer-Danisz,
Gemeinderätin
Kategorie: Förderschulen
PatIn: Ronny Jerome Amponsem,
Musiker
Kategorie: Realschulen
Titelverleihung am: 12.05.11
Titelverleihung am: 28.06.12
Titelverleihung am: 24.10.11
Einstein-Gymnasium Kehl
Walter-Eucken-Schule
Karlsruhe
PatIn: Murat Sandıkçı, Gewaltpräventionstrainer / Kampfsportpädagoge
Kategorie: Hauptschulen
Titelverleihung am: 19.11.12
Hilda-Gymnasium Pforzheim
PatIn: Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG;
Gert Hager, Oberbürgermeister der
Stadt Pforzheim
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 01.10.12
Hebel Gymnasium Schwetzingen
PatIn: Irie Révoltés, Musikband
Kategorie: Gymnasien
PatIn: André Bord, Minister a.D.
und Präsident der Fondation Entente
Franco-Allemande
Kategorie: Gymnasien
miteinander
PatIn: Adler Mannheim,
Eishockeymannschaft
Kategorie: Berufsbildende Schulen
PatIn: Matthias Berg, Allgemeiner
Stellvertreter des Landrats;
Dr. Nils Schmid, Landesvorsitzender
SPD in Baden-Württemberg, Landesminister für Finanzen und Wirtschaft;
Otmar Heirich, Oberbürgermeister der
Stadt Nürtingen
Kategorie: Gymnasien
Friedrich-Uhlmann-Schule
Laupheim
Titelverleihung am: 10.05.11
Max-Weber-Schule Sinsheim
PatIn: Dietmar Hopp, Unternehmer
und Mitbegründer der SAP AG
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 01.10.12
Titelverleihung am: 21.06.12
Titelverleihung am: 30.09.11
Zabergäu Gymnasium
Brackenheim
Dr.-Engel-Realschule
Eislingen
Kolping-Bildungszentrum
Schwäbisch Gmünd
PatIn: Eberhard Gienger MdB
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Susanne Bersin,
Radiomoderatorin big FM
Kategorie: Realschulen
PatIn: Otto Herz, Reformpädagoge,
Psychologe und Autor; Dr. Joachim
Bläse, Erster Bürgermeister
Schwäbisch Gmünd
Kategorie: Berufsbildende Schulen
Titelverleihung am: 24.02.11
Titelverleihung am: 30.09.11
Titelverleihung am: 12.02.11
Christoph-von-Schmid Schule
Durlangen
Schlossgymnasium Künzelsau
Titelverleihung am: 19.07.12
Schillerschule mit
Werkrealschule Münsingen
PatIn: Mike Münzing, Bürgermeister
der Stadt Münsingen
Kategorie: Sonstige Schulen
Feudenheimschule Mannheim
PatIn: Nikolai Goc, Eishockeyspieler,
Adler Mannheim
Kategorie: Hauptschulen
Titelverleihung am: 09.05.12
Gewerbliche Schule
Bad Mergentheim
PatIn: Reinhard Frank,
Landrat Main-Tauber-Kreis
Kategorie: Sonstige Schulen
Titelverleihung am: 18.07.12
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist ein Projekt in der Trägerschaft
Berufliche Schulen,
IB Bildungszentrum Reutlingen
Titelverleihung am: 27.04.12
PatIn: Thomas Reumann,
Landrat des Landkreises Reutlingen
Kategorie: Berufsbildende Schule
PatIn: Brigitte Weiß, Ortsvorsteherin
Bezirksamt Bettringen
Kategorie: Sonstige Schulen
von Aktion Courage e. V.
Bundeskoordination von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Ahornstr. 5, 10787 Berlin | Tel.: 030 / 21 45 86 0 | Fax: 030 / 21 45 86 20
[email protected] | schule-ohne-rassismus.org | fb.com / schuleohnerassismus
PatIn: Otto Herz, Reformpädagoge,
Psychologe und Autor
Kategorie: Grundschulen
PatIn: Evelyne Gebhardt MdEP
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 29.01.11
Uhlandschule Bettringen
Comenius-Realschule Wertheim
Titelverleihung am: 25.07.11
Elisabeth-Gymnasium
Mannheim
PatIn: Patrick Schönig,
Gemeinderat
Kategorie: Realschulen
PatIn: Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim
Kategorie: Gymnasien
22
23
Titelverleihung am: 17.12.10
Titelverleihung am: 27.07.10
Titelverleihung am: 16.07.10
Titelverleihung am: 02.10.09
Albert-Schweitzer-Realschule
Böblingen
Lise-Meitner-Gymnasium
Crailsheim
Max-Planck-Gymnasium
Nürtingen
Werkrealschule Dornstetten
PatIn: Paul Nemeth MdL
Kategorie: Realschulen
PatIn: Crailsheim Merlins,
Basketballmannschaft
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Dr. Hans-Wolfgang Wetzel,
Stadtrat, Fraktionsvorsitzender
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Simone Anders,
Jugendreferentin des Dornstetter
Jugendhauses
Kategorie: Sonstige Schulen
Titelverleihung am: 27.07.10
Titelverleihung am: 02.07.10
Titelverleihung am: 02.10.09
Georg-Büchner-Gymnasium
Winnenden
Albert-Schweitzer-Gymnasium
Gernsbach
Gymnasium in der Taus
Backnang
PatIn: Alexander Heib und
Marcel Lenz, Handballspieler beim
TV Bittenfeld
Kategorie: Gymnasien
PatIn: The Kilians, Band
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Sanoj Abraham, mocca artists
und DASDING, Radiosender
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 15.10.10
Kreuzerfeld-Realschule
Rottenburg
PatIn: Simone Sterr, Intendantin am
Landestheater Tübingen
Kategorie: Realschulen
Titelverleihung am: 08.10.10
Titelverleihung am: 26.03.10
Schlossgymnasium
Kirchheim / Teck
Kolping-Bildungszentrum
Ellwangen
PatIn: Oliver Schraft, Direktor Medien/Kommunikation des VfB Stuttgart
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 23.07.10
Carl-Laemmle-Gymnasium
Laupheim
PatIn: Margret Bergmann-Lambert
(Gretel Bergmann), Zeitzeugin
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Roderich Kiesewetter MdB,
Winfried Mack MdL
Kategorie: Berufsbildende Schulen
Titelverleihung am: 17.09.10
Titelverleihung am: 14.01.10
Katholische Fachschule für
Sozialpädagogik Sancta Maria
Bruchsal
Titelverleihung am: 23.07.10
Dietrich-Bonhoeffer-Schule
Weinheim / Bergstraße
Schickhardt-Gymnasium
Stuttgart
PatIn: Freudenberg-Stiftung
Kategorie: Grundschulen
PatIn: Joachim Kößler MdL
Kategorie: Berufsbildende Schulen
Titelverleihung am: 24.11.09
Gottlieb-Daimler-Gymnasium
Stuttgart
PatIn: Cem Özdemir, Bundesvorsitzender Bündnis 90/ DIE GRÜNEN
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 20.07.10
Isolde-Kurz-Gymnasium
Reutlingen
PatIn: Lingua Loca, Musiker
Kategorie: Gymnasien
Hartmanni-Gymnasium
Eppingen
PatIn: Klaus Holaschke,
Oberbürgermeister von
Eppingen,
Christian Eichner,
Fußballspieler
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 28.07.09
Gymnasium Unterrieden
Sindelfingen
PatIn: Werner Wölfle MdL
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 27.07.10
Titelverleihung am: 29.07.09
Markgrafen-Gymnasium
Karlsruhe-Durlach
PatIn: Godfried Aduobe, Fußballspieler beim Karlsruher SC
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Dr. Bernd Vöhringer,
Oberbürgermeister von Sindelfingen
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 24.07.09
Friedrich-List-Gymnasium
Reutlingen
Titelverleihung am: 12.11.09
Titelverleihung am: 27.07.10
Titelverleihung am: 17.07.10
Gymnasium Neckargemünd
Staufer-Gymnasium Waiblingen
Mörike-Gymnasium Göppingen
PatIn: Ricarda Lisk, Triathletin
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Dragos „Dodo“ Oprea,
Handball-Nationalspieler
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Marvin Compper, Fußballspieler beim TSG 1899 Hoffenheim
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Parkhaus, Punk-Band
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 24.07.09
Realschule Eberbach
PatIn: Timo Bracht, Triathlet
Kategorie: Realschulen
24
Titelverleihung am: 03.07.09
Titelverleihung am: 08.05.09
Humboldt-Realschule
Mannheim
Robert Bosch Gymnasium
Langenau
PatIn: Bülent Ceylan, Kabarettist
Kategorie: Realschulen
Pate: 2raumwohnung, Musiker
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 03.07.09
Titelverleihung am: 24.04.09
Humboldt-Hauptschule
Mannheim
Hegel-Gymnasium
Stuttgart-Vaihingen
PatIn: Bülent Ceylan, Kabarettist
Kategorie: Hauptschulen
PatIn: Jagga-Bites Combo
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 03.07.09
Titelverleihung am: 16.01.09
Humboldt-Grundschule
Mannheim
Kepler Gymnasium Ulm
PatIn: Bülent Ceylan, Kabarettist
Kategorie: Grundschulen
PatIn: Irie Révoltés, Musiker
Kategorie: Gymnasien
25
25
Rubriktitel
Titelverleihung am: 15.12.08
Titelverleihung am: 31.05.08
Titelverleihung am: 29.06.07
Titelverleihung am: 26.07.06
Titelverleihung am: 27.01.05
Titelverleihung am: 20.07.03
Gymnasium Englisches Institut
gGmbH Heidelberg
Bildungszentrum Weissacher Tal
Geschwister-Scholl-Schule
Tübingen
Wilhelm-Röpke-Schule
Ettlingen
Gymnasium Kenzingen
Daniel-Straub-Realschule
Geislingen/Steige
PatIn: Heiner Kondschak, Künstler;
Winfried Hermann, Minister für
Verkehr und Infrastruktur BadenWürttemberg
Kategorie: Gesamtschulen
PatIn: Claus Kretz, Landrat
Kategorie: Berufsbildende Schulen,
Gymnasien
PatIn: Christian Schwarzer,
Handball-Weltmeister
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Franky Kubrick, Rapper
Kategorie: Gesamtschulen
Titelverleihung am: 22.04.08
Gymnasium Karlsbad
Titelverleihung am: 01.12.08
Windeck-Gymnasium Bühl
PatIn: Ralf Dujmovits, Extem-Bergsteiger; Sascha Zeus, Radio-Moderator bei SWR3
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Edmund Becker,
Trainer KSC Karlsruhe
Kategorie: Gymnasien
Ursulinen-Gymnasium
Mannheim
PatIn: Karl Jung, Dekan der
Stadtkirche von Mannheim;
Prof. Dr. Christoph Schneider-Harpprecht, Evangelischer Oberkirchenrat
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 06.03.08
PatIn: Topas & Roxane, Zauberkunst
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Uwe Hück, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Porsche AG
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 18.12.07
Freie Waldorfschule
Schwäbisch Gmünd
PatIn: Klaus Pavel, Landrat;
Jahcoustix, Musiker
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 19.07.07
Gymnasium Hechingen
PatIn: Michael Bierlmeier,
Vorsitzender des Vereins
„Kinder brauchen Frieden“ e.V.
Kategorie: Gymnasien
Gymnasium Neuenbürg
Titelverleihung am: 27.06.08
26
Titelverleihung am: 18.07.07
Burg-Gymnasium Schorndorf
PatIn: Matthias Klopfer, Oberbürgermeister; Sven Ulreich, Fußball-Spieler
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Alexander Köberlein,
Grachmusikoff
Kategorie: Grundschulen,
Hauptschulen
Titelverleihung am: 14.02.07
PatIn: TSG 1899 Hoffenheim,
Fußballverein
Kategorie: Gymnasien
PatIn: IREAN, Musiker;
Walter Riester, Bundesminister a.D.
Kategorie: Realschulen
Titelverleihung am: 20.07.03
Helfenstein-Gymnasium
Geislingen/Steige
Titelverleihung am: 20.07.04
Heinrich-von-Zügel-Gymnasium
Murrhardt
PatIn: IREAN, Musiker;
Walter Riester, Bundesminister a.D.
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Toni L., Musiker, Rapper
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 05.05.06
Titelverleihung am: 14.07.03
Wagenburg-Gymnasium
Stuttgart
Titelverleihung am: 08.05.04
PatIn: AFROB, Musiker
Kategorie: Gymnasien
Institut für Heilpädagogik und
Erziehungshilfe Heidelberg
PatIn: Kathy Kelly, Sängerin
Kategorie: Sonstige Schulen
Schubart-Realschule
Geislingen/Steige
PatIn: Christian Fitzek,
Handballtrainer;
IREAN, Musiker
Kategorie: Realschulen
Titelverleihung am: 03.02.06
Uhlandschule Mannheim
Titelverleihung am: 14.02.07
Nachbarschaftshauptschule
Weinsberg
Titelverleihung am: 18.07.08
PatIn: Gunther Krichbaum MdB
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Basketball Ratiopharm Ulm,
Basketballverein
Kategorie: Gymnasien
Justinus-Kerner-Gymnasium
Weinsberg
Titelverleihung am: 18.07.08
Ferdinand-Porsche-Gymnasium
Zuffenhausen
GHWRS Altingen
Titelverleihung am: 21.03.07
Schubart-Gymnasium Ulm
Paracelsus-Gymnasium
Hohenheim
Titelverleihung am: 12.09.08
Titelverleihung am: 05.07.06
PatIn: Marianne Wonnay MdL,
Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in
Baden-Württemberg;
Peter Weiß MdB;
Sabine Wölfle MdL
Kategorie: Gymnasien
Kathy Kelly, Sängerin
Kategorie: Hauptschulen
Titelverleihung am: 14.07.03
Titelverleihung am: 20.07.03
Tegelbergschule
Geislingen/Steige
Michelberg-Gymnasium
Geislingen/Steige
PatIn: IREAN, Musiker;
Walter Riester, Bundesminister a.D.
Kategorie: Hauptschulen, Realschulen
PatIn: Christian Fitzek,
Handballtrainer;
IREAN, Musiker
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 14.02.07
Titelverleihung am: 20.07.03
Titelverleihung am: 12.06.96
Realschule Weinsberg
Uhlandschule Geislingen/Steige
Berufskolleg Institut Dr. Flad
Stuttgart
PatIn: TSG 1899 Hoffenheim,
Fußballverein
Kategorie: Hauptschulen
Titelverleihung am: 23.07.05
Limes Gymnasium Welzheim
PatIn: Jagga Bites Combo
Kategorie: Gymnasien
PatIn: TSG 1899 Hoffenheim,
Fußballverein
Kategorie: Realschulen
Titelverleihung am: 07.12.06
Eduard-Spranger-Gymnasium
Filderstadt
PatIn: IREAN, Musiker;
Walter Riester, Bundesminister a.D.
Kategorie: Realschulen
PatIn: Peter Blümlein,
Oberbürgermeister
Kategorie: Gymnasien
Titelverleihung am: 20.07.03
Titelverleihung am: 16.07.05
Helmholtz-Gymnasium
Heidelberg
Anne-Frank-Realschule
Engen im Hegau
Kaufmännische Schule
Geislingen/Steige
PatIn: Theresia Bauer MdL,
Ministerin für Wissenschaft,
Forschung und Kunst
Baden-Württemberg
Kategorie: Gymnasien
PatIn: Jahcoustix, Reggae-Musiker
Kategorie: Realschulen
PatIn: IREAN, Musiker;
Walter Riester, Bundesminister a.D.
Kategorie: Realschulen
PatIn: Dieter Baumann, Leichtathlet
Kategorie: Berufsbildende Schulen
27
27
Interview mit Wolfgang Flad, Schulleiter des Instituts Dr. Flad in Stuttgart, der ersten baden-württembergischen „Schule ohne Rassismus“
„Mehr tun und weniger reden oder schreiben“
Herr Flad, vor dem Hintergrund der
Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) wurde die
Problematik des Rassismus 2012 in
Deutschland wieder besonders heftig
diskutiert. Seit wann spielt das Thema
an Ihrer Schule eine Rolle?
Schon immer bzw. noch nie! Das
Bewusstsein für die Bedeutung dieses
Themas war schon immer ausgeprägt,
Probleme hatten wir damit allerdings
noch nie. Ein Alltag ohne Rassismus
und der damit verbundene Einsatz
für Minderheiten bzw. gegen deren
Diskriminierung gehörten seit der
Gründung zu den Grundprinzipien
unserer Schule und sind bis heute eine
Selbstverständlichkeit. Naturwissenschaften sind nun einmal international
und so hatten wir von Anfang an auch
SchülerInnen aus dem Ausland. Diese
wurden stets gut integriert und bei
Bedarf, z.B. durch individuelle Sprachkurse, unterstützt. Ihre verschiedenen
nationalen und damit kulturellen
Hintergründe waren und sind eine
interessante Bereicherung des Schullebens, aber niemals Grund für Diskriminierung. Im Laufe der Jahre haben
bei uns SchülerInnen aus insgesamt
55 Ländern gelernt und heute arbeiten „Fladianer“ – so werden unsere
Ehemaligen genannt – in immerhin 38
Ländern dieser Erde.
28
Internationaler Tag gegen Rassismus 2010
Wenn Sie an Ihrer Schule nie mit rassistischen Zwischenfällen konfrontiert
waren, wie kam es dann, dass Sie die
erste und lange Zeit einzige „Schule
ohne Rassismus“ in Baden-Württemberg wurden?
Als 1992, nach dem gewalttätigen
Rassismus in Mölln, Singen, Hoyerswerda und Rostock, die „Aktion
Courage“ gegründet wurde, haben wir
uns die Frage gestellt, ob das eine Initiative ist, für die wir uns engagieren
möchten. Es ging uns dabei übrigens
nicht um eine zusätzliche Plakette an
der Hauswand. Wenn unter dem Motto
„Wehret den Anfängen“ zur Vorbeugung rassistischer Zwischenfälle auch
im schulischen Umfeld neue Maßnahmen nötig werden und neue Ideen zur
Sensibilisierung für diese Problematik
entstehen, prüfen wir diese und machen dann gerne mit, wenn wir sie für
gut befinden. Dass wir dafür in BadenWürttemberg lange belächelt wurden,
davon haben wir uns nicht irritieren
lassen. Vor Jahren, bei einem Bundestreffen in Berlin, haben wir als einzige
Schule unser Bundesland vertreten.
Heute freuen wir uns, eine Schule
von vielen im Netzwerk „Schule ohne
Rassismus“ zu sein.
Dieter Baumann montierte 1996 das Schild
Von Erfahrungen anderer „Schulen
ohne Rassismus“ konnten Sie 1996
also noch nicht profitieren oder sich
Anregungen holen. Wie sind Sie dann
bei der Entwicklung eigener Ideen und
Projekte vorgegangen?
Bei neuen Themen voranzugehen, ist
durchaus ein Merkmal unserer Schule,
da haben wir einige Erfahrung. Zunächst haben wir uns Informationen
und Anregungen durch verschiedene
Gäste von außen geholt. Das waren
z.B. Vorträge interessanter Persönlichkeiten, die von eigenen RassismusErfahrungen berichten konnten,
aber auch Workshops, Konzerte oder
Tanzvorführungen. Im zweiten und
entscheidenden Schritt haben unsere
Schüler dann eigene Initiativen und
Projekte entwickelt und durchgeführt.
Diese Mischung aus externen Denkanstößen und eigenem Engagement
haben wir bis heute beibehalten. Auch
die Wahl unseres Schirmherrn haben
wir uns übrigens sehr gut überlegt
und in Dieter Baumann eine zwar
prominente, aber ebenso bodenständige Persönlichkeit gefunden. Ich
war beeindruckt und fand das nicht
selbstverständlich, wie er sich sogar in
einer für ihn persönlich sehr schwierigen Lebensphase den Fragen unserer
Schüler gestellt hat. Und der Kontakt
ist bis heute nicht abgerissen.
Die Ergebnisse wurden unter anderem
an zahlreichen Projekttagen sichtbar, bei denen unsere Schüler bspw.
ihre eigene nationale und kulturelle
Vielfalt in Vorträgen und genauso
beim anschließenden Verzehr der
entsprechenden Nationalgerichte präsentierten. In besonderer Erinnerung
bleiben auch das selbst geschriebene
und inszenierte Theaterstück „Rechte, sagst Du, soll ich haben?“ sowie
die „Stolpersteine“, die sich vor den
Gebäuden in der Breitscheidstraße 34
und 49 befinden.
Sie bleiben mit ihrer Schule sicher
auch weiterhin so aktiv. Haben Sie
Wünsche an oder für das Netzwerk
„Schulen ohne Rassismus“?
Ich würde mehr Kontakt und Austausch innerhalb des Netzwerkes sehr
begrüßen, sei es durch gemeinsame
Veranstaltungen und Projekte oder
möglicherweise auch durch ein einheitliches Jahresthema. Wir können
alle noch voneinander lernen und die
Einladung bspw. des UN-Generalsekretärs durch ein aktives baden-württembergisches Netzwerk wäre sicher
erfolgversprechender als durch eine
einzelne Schule. Ich halte mich gern
an das Motto: Mehr tun und weniger
reden oder schreiben.
Alle Fotos: Institut Dr. Flad
Wolfgang Flad
Wird das Thema Rassismus und Diskriminierung aus Ihrer Sicht manchmal zu eindimensional diskutiert?
Das sehe ich durchaus so. Wir verstehen den Begriff Rassismus etwas
umfassender und deshalb geht die
Unterstützung von Minderheiten an
unserer Schule auch über nationale
Hintergründe hinaus. So können sich
z.B. besonders Interessierte, unabhängig von ihrer Nationalität, in zusätzlichen Projekten oder Arbeitsgemeinschaften engagieren, SchülerInnen mit
einem höheren Lernbedarf bieten wir
verschiedene Förderkurse und Jugendlichen mit weniger Geld ermöglichen
wir die Ausbildung durch Freiplätze
oder zinslose Darlehen von unserem
Förderverein. Ich bin davon überzeugt,
dass die (Lebens-) Qualität einer Gesellschaft ganz wesentlich auch daran
abzulesen ist, welche (Bildungs-)
Chancen sie Minderheiten bietet.
Welche Höhepunkte ihrer Aktivitäten im Rahmen von „Schule ohne
Rassismus“ sind Ihnen in besonderer
Erinnerung geblieben?
Sehr eindrucksvoll und bedrückend
war z.B. der noch lange nachwirkende
„blue eyed – brown eyed“-Workshop
mit Jürgen Schlicher, bei dem allen
Beteiligten erschreckend klar wurde, wie einfach rassistische Verhaltensmuster um sich greifen und wie
schwierig es ist, sich diesen zu entziehen. Genauso beeindruckend waren die
Zeugnisse der jungen Menschen vom
rassisch-gemischten Team „iThemba“
aus Südafrika, die sie in Gesang, Tanz
und Gespräch über ihre Erfahrungen
und den Umgang mit Rassenkonflikten ablegten. Die Gruppe war so
eindrucksvoll, dass wir sie im Lauf der
Jahre mehrfach eingeladen haben und
auch in diesem Jahr waren sie mal
wieder unsere Gäste.
Besuch von Dr. Heiner Geißler in 2002
Erfolgreiche Aktionen darf man
durchaus mal wiederholen. Aber auch
jeder einzelne Besuch unserer meist
prominenten Gäste, ob nun Politiker
wie Heiner Geißler und Cem Özdemir,
Künstler wie Dany Bober und Sergio
Vesely oder „Weltbürger“ wie Prinz
Kum’a Ndumbe III. und Dr. AsfaWossen Asserate, brachte immer neue,
spannende Aspekte und Impulse für
unsere Aktivitäten im Rahmen von
„Schule ohne Rassismus“.
Prinz Kum´a Ndumbe 2007
29
ausgezeichnet
Der erste Schritt ist geschafft:
vier Beispiele
Die Arbeit von „Schule ohne
Rassismus – Schule mit Courage“ wurde bereits vielfach
ausgezeichnet. Unter anderem
1997 und 1999 mit dem
*
Förderpreis „Demokratie leben“
des Deutschen Bundestages
1997 mit dem
*
Aachener Friedenspreis
2001 mit der Buber-Rosen*
zweig-Medaille des Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaft
für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
2004 mit der Auszeichnung
*
„Botschafter der Toleranz“ vom
Bündnis für Demokratie und Toleranz der Bundesregierung
2012 mit der Theodor-Heuß*
Medaille von der Theodor-HeußStiftung und mit dem
Alternativen Medienpreis von
der Nürnberger Medienakademie
für das Schülerzeitungsprojekt
Q-rage
*
Stuttgart-Bad Cannstatt
Ladenburg
Bereits seit 2 Jahren beteiligen sich
26 Schülerinnen und Schüler der
Brunnen-Realschule am Projekt
„Dialog macht Schule“.
Eine ganz besondere Titelverleihung
fand im Juli 2014 statt. Die Martinsschule, eine Schule für körperbehinderte Kinder und Jugendliche, schaffte
nach intensiver Vorbereitungsarbeit
den Schritt in unser Netzwerk. Im
Rahmen eines einwöchigen AfrikaProjekts arbeitete der Pate, Musiker
Stephan Ullmann, mit den Kindern
und Jugendlichen. Am großen Abschlusstag fand dann die Titelverleihung statt, umrahmt von musikalischen Darbietungen der Schülerinnen
und Schüler.
Regelmäßig setzen sie sich mit
verschiedenen Fragen zum Thema
Rassismus auseinander: wie gehen wir
damit um? Wie kann man ihn verhindern und was muss sich dafür ändern?
Der Schritt in unser Netzwerk ist ein
weiteres Zeichen der Schule, öffentlich
für Respekt und Zivilcourage einzustehen.
Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der
Stadt Stuttgart und Pate der Brunnen-Realschule, forderte die Schülerinnen und Schüler auf das Projekt
weiter zu treiben und sich auch im
Alltag gegen Diskriminierung und
Rassismus stark zu machen.
Für die Martinsschule ist dieses starke
Statement gegen Intoleranz besonders
wichtig, denn oftmals sind die Schülerinnen und Schüler doppelt stigmatisiert: sie sind behindert und haben
oft einen Migrationshintergrund. Doch
Rassismus und Diskriminierung sind
uns fremd, denn wir sehen immer den
Menschen, bekräftigten die Schülerinnen und Schüler der Martinsschule.
Titelverleihung 2014 am Freihof-Gymnasium
in Göppingen. Projektpate ist MdB Hermann
Färber (hinten rechts). Foto: Giacinto Carlucci
Göppingen
Titelverleihung 2014 an die Brunnen-Realschule in Stuttgart-Bad Cannstatt. Projektpate ist
OB Fritz Kuhn (vorne, 5. von rechts). Foto: Thomas Hörner
Titelverleihung 2014 an der Carl-Theodor-Schule. in Schwetzingen. Projektpate ist Zoni Weisz
(vorne, 5. von links). Foto: Nicola Hoefs
Schwetzingen
30
Seit Mai 2014 ist die Carl-TheodorSchule Teil unseres Netzwerks.
Respektvoller Umgang, Gewaltfreiheit,
Toleranz und Mut füreinander einzustehen, keine Ausgrenzung, dies gehört
längst zum Leitbild der Schule.
Bereits seit vielen Jahren arbeiten
die Schülerinnen und Schüler zu
unterschiedlichen Themengebieten der
Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, u.a. besteht eine lange und
enge Kooperation mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum deutscher
Sinti und Roma in Heidelberg. Der
Weg in unser Netzwerk war somit der
nächste Schritt.
Zoni Weisz, 78-jähriger niederländischer Sinto, der als 8-Jähriger den
Holocaust überlebte, erklärte sich
bereit die Patenschaft zu übernehmen
und reiste für die festliche Titelverleihung extra aus den Niederlanden an.
Er mahnte alle Anwesenden nicht zu
Wegguckern und Mitläufern zu werden, sondern weiter an einer besseren
Welt ohne Rassismus und Ausgrenzung zu arbeiten.
Bereits 11 Schulen aus dem Landkreis Göppingen erhielten den Titel
„Schule ohne Rassismus – Schule
mit Courage“. Als jüngstes Mitglied
feierte das Freihof-Gymnasium im
Januar 2015 im Rahmen eines großen
Projekttags die Titelverleihung. Natürlich war auch der Pate, MdB Hermann
Färber, anwesend, um dem FreihofGymnasium zu gratulieren und die
Schülerinnen und Schüler in ihren
zukünftigen Vorhaben zu ermutigen.
Alle Göppinger Courage-Schulen können sich der Unterstützung ihres Engagements auch auf städtischer Ebene
sicher sein. Dies versicherte OB Guido
Till, als er im März 2015 alle Courage- und angehenden Courage-Schulen
zum Empfang ins Rathaus einlud.
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Wie wir die Idee leben
Social Spot
Im Voraus des Aktionstags „Gib Rassismus einen Korb!“ im April 2014 wurde
ein Social Spot unter Regie der Realschule
Weinsberg gedreht. Neben der Entwicklung
des Storyboards agierten die Schülerinnen
und Schüler als Schauspieler. Sie konnten
den Spielmacher der MHP RIESEN Michael
Stockton dafür gewinnen im Film mitzuwirken. Das Ergebnis wurde am Aktionstag in
der ausverkauften Arena vor dem Einlaufen
der Spieler gezeigt.
Die Botschaft ist klar: Rassismus und Diskriminierung haben bei uns keinen Platz!
Einblicke in die jährliche Projektarbeit
Leben ohne Farbe
Die Schülerinnen und Schüler der Comenius Realschule
Wertheim wurden aufgefordert, farbige T-Shirts entsprechend ihrer Herkunft zu tragen:
Rot – im Ausland geboren
Grün – mindestens ein Elternteil im Ausland geboren
Blau – mindestens ein Großelternteil
im Ausland geboren
Weiß – seit mindestens drei Generationen
in Deutschland lebend
Zu sehen ist der Social Spot unter
www.gib-rassismus-einen-korb.de
Versammelt in einer großen Gruppe auf dem Schulhof, verlassen nach und nach
die Schülerinnen und Schüler in den farbigen T-Shirts die Gruppe. Sie verblasst!
Für die Schülerinnen und Schüler ist ein Leben ohne Farbe undenkbar!
Das Video ist in youtube unter „Leben ohne Farbe“ zu finden.
Stolpersteine
Den weltweit begangenen 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz nahm die EINEWELT-AG des Gymnasiums Kenzingen zum Anlass, zwei Stolpersteine vom Künstler
und Bildhauer Gunter Demnig verlegen zu lassen. Diese sollen das Gedenken an die zur
Emigration gezwungenen Kenzinger Juden Sophie und Leo Epstein bewahren.
„Die Stolpersteine bringen die Menschen an den Ort zurück, an dem sie lebten
und an dem ihnen Unrecht geschah, damit ihre Namen nicht vergessen werden“,
erklärte der Künstler Gunter Demnig, der mit seinem Projekt bisher über 20.000
Stolpersteine in über 500 Orten in ganz Europa verlegt hat und damit das weltweit
größte dezentrale Mahnmal schafft.
Different but equal
Im Rahmen des 125-jährigen Jubiläums präsentierte das Gymnasium Trossingn ein Photoprojekt, das auf insgesamt 10 Plakaten jeweils
zwei befreundete Schülerinnen oder Schüler
mit und ohne Migrationshintergrund zeigte.
Mit von den SchülerInnen ausgewählten oder
selbst verfassten Texten versehen wurden die
Bilder auf Plakatgröße gebracht und in der
Schule präsentiert. Der große Erfolg zeigte
sich u.a. an den hervorragenden Bewertungen,
die die Besucher des Ausstellungsraumes auf
einem Flipchart hinterließen.
Renate Oesterle, Lehrerin und Leiterin der EINE-WELT-AG, erklärte, dass für sie
das „Stolpern“ über einen Stolperstein kein Fallen, sondern vielmehr eine Form von
Kunst sei, die Menschen „wachzurütteln“. Gleichzeitig sei es auch eine Verbeugung
vor dem Schicksal der Opfer. Aber auch die vorgelesenen Gedanken, die sich Sechstklässler im Unterricht über das Schicksal von Sophie Epstein machten, vermittelten
viel Empathie. So tat es ihnen Leid, dass Menschen wie Sophie aus ihrer Heimat
gerissen wurden, unvorstellbare Qualen durchleiden mussten und sie fanden, dass
sie solche Dinge nie wieder erleben wollten.
Foto und Bildrechte: Gymnasium Trossingen
Außerdem hingen die Bilder über ein halbes Jahr im Rottweiler Seminar für die Ausbildung der Gymnasialreferendare.
Nur durch den Profifotografen Arek Sawko war die Realisierung dieses Projekts überhaupt möglich geworden, denn er
stellte den Schülern dazu nicht nur sein Atelier, sondern vor allem seine Arbeitszeit und sein Know-How völlig umsonst
zur Verfügung.
Inzwischen haben die SchülerInnen mit der Bilderserie bereits zwei Preise erhalten: Im Frühjahr 2014 gewannen sie
den Sonderpreis beim Wettbewerb der Stadt Trossingen „Was uns bewegt“ und im Mai 2015 erhielten sie den dritten
Preis beim Tuttlinger DGB-Schülerwettbewerb zum Thema „Respekt“. Derzeit hängt ein Teil der Bilder im Schulhaus,
der andere Teil wird in der Trossinger Stadtbibliothek dauerhaft zu sehen sein.
Zur Motivation für dieses Projekt sagt der Projektpate: „Uns bewegt die Vorstellung, dass wir es schaffen, in unserer
Schule – dem Gymnasium Trossingen – eine Schulgemeinschaft hinzubekommen, die ohne gegenseitige Diskriminierung,
ohne Rassismus, ohne Häme oder Geringschätzung gegenüber Homosexuellen, Behinderten oder Angehörigen irgendwelcher ‚Randgruppen‘ auskommt.“
Wichtig ist den SchülerInnen, dass es nicht bei dieser einmaligen Aktion bleibt – sie wird fortgeführt und erweitert
werden – vielleicht lässt sich dieser Geist eines entspannten Miteinanders jenseits von Herkunft, Hautfarbe oder Nationalität an andere Schulen und in unsere Stadt tragen.
32
Foto: David Lackovic
Foto: EINE-WELT-AG des Gymnasiums Kenzingen
Vor dem zweiten neu verlegten Stolperstein für Leo Epstein, der sich auf dem Kenzinger Kirchplatz befindet, ließ Sabine Wölfle, Landtagsabgeordnete und Schulpatin des Gymnasiums für das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, ihre Gedanken per Brief verlesen. Sie schrieb, wie wichtig es sei, auch für die
überlebenden Opfer des Nationalsozialismus Stolpersteine zu errichten, für Opfer,
die nicht körperlich, sondern geistig und seelisch ermordet wurden und nur - ihrer
Existenz und Würde beraubt - im Exil überleben konnten. Durch die Stolpersteine
kehrten ihre Namen als „steinerne Zeitzeugen“ in ihre Heimat – nach Kenzingen –
zurück. Vor Leo Epsteins Stolperstein wurde ebenfalls ein Text eines Schülers der
sechsten Klasse vorgetragen, der betonte, dass man sich noch lange an die grauenhaften Taten des nationalsozialistischen Regimes erinnern müsse, und das nicht nur,
weil man Schüler einer Schule ohne Rassismus und einer Schule mit Courage sei.
33
4. SOR-Jahrestreffen vom 11. bis 13. Juli 2014 in Stuttgart
Ein ganzes Wochenende für „Schule
Rubriktitel
ohne Rassismus - Schule mit Courage“
Der Regenbogentag
Die Gewerbliche Schule Bad Mergentheim sagt „NEIN zu Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz! Die Welt
ist bunt!“. Symbol für den diesjährigen
Foto: Gewerbliche Schule Bad Mergentheim
Aktionstag war ein Regenbogen, der
die Vielfalt der Gesellschaft darstellte.
Bereits auf dem Schulhof wurde man von einem riesigen Regenbogen aus Kreide empfangen. Im Eingangsbereich
gab es Stellwände mit Collagen, Plakaten und Informationen zum Thema.
Leuchtzeichen
Ein leuchtendes Zeichen in der winterlichen Dunkelheit: Zum siebten Mal veranstalteten die
SMV und die AG „Schule ohne Rassismus“ der Carl-Theodor-Schule die Aktion Lichtermeer.
Diesmal sammelten die Schüler für die Welt-AIDS-Hilfe und das Kinderhospiz Sterntaler.
Am Montagmorgen legten über 30 Schüler und Lehrer eine AIDS-Schleife aus fast 400
Kerzen, die schließlich den Schulhof eindrucksvoll erleuchtete. Warum die AG „Schule ohne
Rassismus“ Solidarität mit AIDS-Kranken zeigt, erläuterten Nicola Höfs und Friedemann
Holzapfel vom Organisationsteam:
34
Foto: Carl-Theodor-Schule. Schwetzingen
„Wir machen uns dafür stark, dass jeder in unserer Gesellschaft gleichberechtig leben kann.
HIV-positive Menschen sollen das Recht haben, offen mit ihrer Krankheit umzugehen, und
nicht in der Angst leben, ausgegrenzt zu werden.“
Am 12./13. Juli 2014 fand das 4.
SOR-SMC-Landestreffen in Stuttgart
statt. Bereits am 11. Juli 2014 trafen
sich die Aktiven der baden-württembergischen Schulen gegen Nachmittag zum SMV-Botschafterseminar in
der Jugendherberge International in
Stuttgart.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde
der teilnehmenden Schulen wurden im SMV-Botschafterseminar
die abgeschlossenen, aktuellen und
geplanten Projekte im Rahmen von
„Schule ohne Rassismus – Schule
mit Courage“ vorgestellt. Zahlreiche
Erfolgsgeschichten der Projekte/tagen an Courage-Schulen gaben allen
Teilnehmenden einen guten Überblick
über die Themenvielfalt, die an den
Schulen bearbeitet werden. Neben
vielen Erfolgen wurden aber auch Herausforderungen und Schwierigkeiten
bei der Planung und Durchführung der
Projekte diskutiert, wie z.B. Gewinnung der Lehrkräfte für eine Projektidee, Suche nach weiteren Mitstreitern (vor allem jüngere Schülerinnen
und Schüler zur Weiterführung der
SOR-SMC-Projektarbeit), Werben bei
Sponsoren und Unterstützern für eine
Projektidee, usw. Die Diskussion über
Lösungsmöglichkeiten dieser Probleme beschäftigte die Teilnehmenden
des SMV-Botschafterseminars bis in
den Abend hinein. Beim abschließenden Workshop nach dem Abendessen
konnten die Teilnehmenden erste
Erfahrungen im „Beatproducing &
Songwriting“ mit Dozent Manca
sammeln.
Am nächsten Morgen reisten weitere
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus
den Courage-Schulen an. Nach einem
gemeinsamen Warm up wurde die
Workshop-Phase eingeläutet. Neben
der Fortsetzung von Mancas Workshop „Beatproducing & Songwriting“
entschieden sich die Teilnehmenden
für parallele Workshops mit den
Themen Inklusion und Homophobie
mit Alexander Freier. Am Nachmittag
besuchte uns dieses Jahr Meister Eckart mit seiner Show des Magischen
und Obskuren. Eindrücklich zeigte er
allen Teilnehmenden, was mit Willenskraft, Teamgeist und dem Bewusstsein
der eigenen und gemeinsamen Stärke
machbar ist.
Nach dem Abendessen versammelten sich alle zum gemeinsamen open
stage-Abend. Zu Gast waren Thomas
Faupel und das Burg-Gymnasium
Schorndorf mit ihrer Prämiere des
Stücks „Gott ist...“, das mit Unterstützung der Landeskoordination von
den Beteiligten gemeinsam erarbeitet
wurde. Auch hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit
die Ergebnisse aus den Workshops
„Beatproducing & Songwriting“ und
„Magisches und Obskures“ vorzuführen. Abschließend konnte dann
das Online-Spiel „Change City“ zur
Prävention der Gruppenbezogenen
Menschenfeindlichkeit, das von der
Landeskoordination gemeinsam mit
dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg entwickelt wurde, vor der
eigentlichen Veröffentlichung getestet
werden.
Am nächsten Morgen wartete nochmals ein straffes Programm auf alle
Teilnehmenden. Im abschließenden
World Café machten sich alle Gedanken zu Themen, die an den beiden
vorangegangenen Tagen offen geblieben waren und wofür es Antworten
und Lösungen brauchte – so z.B. die
Themen „Next Generation“ oder Projektmanagement klein aber fein.
Alles in allem war das SOR-SMCLandestreffen 2014 eine tolle
Plattform, die gute Gelegenheiten zur
gegenseitigen Vernetzung bit. Der rege
Austausch und viele Fragen ließen
keinen Zweifel daran wie wichtig diese
Veranstaltung für alle NetzwerkSchulen ist und sein sollte. Gespannt
warten wir alle auf die Fortsetzung im
nächsten Jahr.
Alle Fotos: Landeskoordination „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“
Bereits im Vorfeld wurde eine repräsentative Umfrage zum Thema „Homosexualität“ durchgeführt und dafür
ein Drittel der Schüler befragt. Die Ergebnisse wurden auf Stellwänden präsentiert und zeigten die verschiedenen
Meinungen auf. Es wehten bunte Fahnen und Girlanden. In den Pausen gab es Musik und selbstgebackene grüne,
blau und rote Kuchen. Auch wurden kostenlose Regenbogenarmbänder, bunte Anstecksmileys, Luftballons, Aufkleber und Süßigkeiten verteilt. Eine kleine Spende zugunsten des Asylbewerberheims in Bad Mergentheim war jedoch
erwünscht. Es herrschte eine aufgelockerte, offene und interessierte Stimmung.
35
Change City – das Onlinespiel
gegen Menschenfeindlichkeit
Mit diesem Spiel soll das Selbstverständnis der Jugendlichen
geweckt werden, sich aktiv gegen
Diskriminierungen zu engagieren,
sensibel zu sein und Zivilcourage
zu zeigen. Es zeigt auf spielerische
und spannende Art und Weise, was
mit Mut und Engagement erreicht
werden kann.
36
„CHANGE CITY“ – EIN NEUES INSTRUMENT DER
PRÄVENTION GRUPPENBEZOGENER
MENSCHENFEINDLICHKEIT
Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Homophobie und Islamophobie: Das sind Erscheinungsformen, die der Erziehungswissenschaftler Wilhelm
Heitmeyer als Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bezeichnet. Ein komplexer Begriff, der sich besonders bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen als
schwierig und sperrig erweist, aber dennoch die alltägliche Lebenswelt der Jugendlichen sehr stark tangiert. Über den Auftrag zur Entwicklung einer jugendgerechten Präventionsmaßnahme gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, insbesondere gegen Rechtsextremismus, an die Zentralstelle Prävention des
Landeskriminalamts, fand sich in Zusammenarbeit mit der Landeskoordination
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ der ideale Kooperationspartner
zur Entwicklung eines geplanten Online-Spiels, genauer eines Serious Game.
Intension eines Serious Game ist es, Informationen, Wissen, Fähigkeiten und
Meinungen zu unterschiedlichen Themengebieten zu vermitteln, die im Alltag von
Nutzen sind. Dabei unterscheiden sich Serious Games jedoch grundlegend von
klassischen Lernspielen, indem sie versuchen die Lebenswelt der Jugendlichen
abzubilden.
Das neunköpfige Projektteam, bestehend aus Martin Länge (Landeskriminalamt, Zentralstelle Prävention),
Claudia Sünder und Leonie Großmann
(Landeskoordination „Schule ohne
Rassismus – Schule mit Courage“),
Timo Strohmaier und Clemens Petzold
(Agentur Kastanie Eins), Daniel Willmann, Frederik Pfeiffer und Michael
Kneschke (Audioagentur Willmann)
sowie Alexej Boris (Theaterpädagogik
„Boris und Konsorten“), setzte diese
Idee um und betrat mit der Einbindung neuer Medien in die
Präventionsarbeit völliges
Neuland.
Das Serious Game wurde auf
Grundlage des partizipativen
Designs entwickelt. Das ist
eine Methode, bei welcher
besonders die primäre Zielgruppe der zwölf- bis 16-jährigen Jugendlichen, aber
auch die sekundäre Zielgruppe wie
beispielsweise Präventionsbeamte und
Schulsozialarbeiter in die Entwicklung des Spiels eingebunden werden.
Die Jugendlichen nahmen Einfluss auf
Spielfunktionalität, Themengebiete,
Spielaufgaben, Spieldesign, Charakter- und Logodesign, aber auch die
Namensfindung. Dies ermöglicht die
Übertragung der Erfahrungen und
Lebenswelten der Jugendlichen in das
Serious Game und die Ausrichtung des
Spiels an den Bedürfnissen der Zielgruppe. Die Jugendlichen begleiteten
außerdem die Pre-Testphase, woraus
das Team wichtige Rückschlüsse für
die Spielentwicklung schließen konnte.
Ergebnis eines fast einjährigen Prozesses war die Bereitstellung eines
zielgruppenorientierten Serious Game
zum Themengebiet Gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit. Das Spiel ist
sowohl als Browser-Game am Computer als auch mobil auf Smartphone
und Tablet online und offline spielbar
und steht kostenlos im App Store und
Google Play Store zum Download
bereit.
Derzeit wird ein theaterpädagogisches
Begleitkonzept erarbeiten, sodass die
Ansprache der Zielgruppe vor Ort –
direkt an den Schulen – gelingt. Auch
ein Handbuch für Pädagoginnen und
Pädagogen zum Einsatz im
Unterricht wird erarbeitet
werden. Zudem kann auf
Grund der modulartigen und
strukturierten technischen
Spielanlage auf tagesaktuelle
Entwicklungen und Geschehnisse reagiert werden, was die
Möglichkeit schafft, durch
kontinuierliche Erweiterungen das Spiel langfristig und
nachhaltig interessant zu halten.
Weitere Informationen unter
www.changecity.de
Alle Fotos: Landeskriminalamt Baden-Württemberg
„Menschenfeindliche Einstellungen, rassistische Überzeugungen
und diskriminierende Ansichten
breiten sich scheinbar unaufhaltsam in deiner Stadt aus, der ‚Mief’
wächst. Du möchtest dabei nicht
einfach nur zusehen, sondern Dich
aktiv gegen Diskriminierung aller
Art engagieren, obwohl viele Hindernisse und Herausforderungen
auf Dich warten. Zeig Courage im
Kampf gegen Menschenfeindlichkeit in deiner Stadt und sei auf
viele aufregende, unerwartete
Aufgaben gespannt… Nimmst Du
die Herausforderung an?“
37
Wir sind bunt und vielfältig!
Am 17. April 2015 beim Heimspiel
der MHP RIESEN Ludwigsburg
gegen die Basketball Löwen Braunschweig setzten 1.000 Schülerinnen
und Schüler ein klares Zeichen gegen
Diskriminierung und Rassismus. Mit
ihrer einstudierten Choreografie
forderten sie die ausverkaufte MHP
Arena auf, es ihnen gleich zu tun.
Denn die Zuschauer konnten ebenfalls
ihr persönliches Statement und die
Unterstützung der Aktion bekunden:
gegen Spende wurden Buttons und
Armbänder verteilt, auch das AktionsT-Shirt konnte erworben werden. Die
Mannschaft ließ es sich ebenfalls
nicht nehmen die Aktion zu unterstützen: „Gib Rassismus einen Korb!“
zierte ihre Trikots. Original getragen
und unterschrieben konnten diese für
99 Euro zugunsten der Aktion erworben werden.
Besonderes Highlight an diesem
Abend war jedoch, dass sich die Profis
nach dem gewonnenen Heimspiel ausgiebig Zeit für Fotos und Autogramme
mit den Schülerinnen und Schülern
nahmen.
Der Ehrengast des Abends, Kultusminister Andreas Stoch, zeigte sich
beeindruckt von der großartigen
Initiative der Schülerinnen und Schüler und bestärkte sie darin für eine
tolerante Gesellschaft einzustehen.
Allen Beteiligten ist klar: auch 2016
werden wir wieder ein wahrnehmbares
Zeichen für Toleranz und Zivilcourage
setzen!
Weitere Informationen zur Aktion
unter
www.gib-rassismus-einen-korb.de
oder auf Facebook
Was ist „Gib Rassismus einen Korb!“?
Die Idee zur Aktion „Gib Rassismus einen Korb!“ entstand im Jahr
2013 auf Initiative der Realschule Weinsberg. 100 Schülerinnen
und Schüler hatten damals die Möglichkeit ihre Botschaft gegen
Rassismus in der ausverkauften MHP Arena in Ludwigsburg zu
präsentieren. Mit Unterstützung der Landeskoordination BadenWürttemberg von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“,
welche sich in Trägerschaft des Kolping-Bildungswerks Württemberg e.V. befindet, entwickelte sich eine Kooperation mit den MHP
RIESEN Ludwigsburg.
An der schulübergreifenden Aktion am 4. April 2014 beim Heimspiel der MHP RIESEN gegen die Artland Dragons waren zehn
Schulen aus den Regionen Ludwigsburg, Heilbronn und Stuttgart
und 1.000 Schülerinnen und Schüler beteiligt. Am 17. April 2015
fand bereits der dritte Aktionstag statt.
Ziel des Projekts?
Ziel des Projekts ist es, die Schülerinnen und Schüler der Aktionsschulen für das Thema Rassismus und Diskriminierung zu sensibilisieren. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Themen
erfahren sie von Vorbildern aus dem Sport, wie ein fairer Umgang
und gegenseitiger Respekt über den Sport hinaus auch im Alltag
erreicht werden kann.
38
Was hat es mit den Schulbesuchen auf sich?
Am Tag des Schulbesuchs kommen zwei Spieler und ein Trainer
der MHP RIESEN an die jeweilige Aktionsschule und bringen neben einer Basketball-Einheit in der Sporthalle ihre Erfahrung im
Umgang mit Rassismus und Diskriminierung mit. In Form eines
gemeinsamen Gespräch, einer Fragerunde oder eines Interviews
können sich Spieler, Trainer, Schülerinnen und Schüler zum Thema
Rassismus und Diskriminierung austauschen.
Warum gibt es einen Aktionstag?
Der Besuch des Aktions-Spieltags der RIESEN unter dem Motto
„Gib Rassismus einen Korb!“ ist der Höhepunkt und jährliche Projektabschluss. Dies bietet allen engagierten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit ihre Botschaft einer ausverkauften Arena zu
präsentieren und ein deutliches Zeichen für Zivilcourage, Toleranz
und ein respektvolles Miteinander zu setzen.
Alle Fotos: MHP RIESEN Ludwigsburg, Gerd Käser und Gunnar Rübenach
Ausgegrenzt und unerwünscht schwarz und weiß. Eindrücklich zeigen
Jugendliche der 12 Aktionsschulen
des Projekts „Gib Rassismus einen
Korb!“ in der ersten Viertelpause des
Spiels der MHP RIESEN gegen die
Basketball Löwen Braunschweig wozu
Ausgrenzung und Rassismus führen.
Aber: wir sind bunt und vielfältig!
Am Ende der Choreografie stehen die
Jugendlichen in bunten Shirts gekleidet als Einheit im Mittelkreis des
Spielfelds und zeigen gemeinsam auf
das Logo der Aktion. Die Botschaft:
wir sind eine bunte und vielfältige
Gesellschaft, in der alle voneinander
profitieren können! Rassismus und
Diskriminierung haben bei uns keinen
Platz.
39
Informativ, kritisch und frech: Q-Rage
Wie wir unterstützen
Der Islam ist die zweitgrößte
Religion in Deutschland. Hunderttausende Kinder und Jugendliche
werden in ihrem Alltagsleben,
ihren Werten und ihren Identitäten
Q-rage ist die Zeitung von „Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage“. Wollen die rund 1.000 Schulen ohne Rassismus zu Knotenpunkten demokratiefördernder Netzwerke werden, ist es unerlässlich, dass sie ihre Aktivitäten in eine breitere Öffentlichkeit kommunizieren. Die Bundeskoordination von „Schule ohne Rassismus
– Schule mit Courage“ fördert daher die Stärkung von Medienkompetenz bei Jugendlichen, und gibt so Impulse für die Antidiskriminierungsarbeit an Schulen und in den Kommunen.
durch ihn beeinflusst.
Welches Wissen benötigen LehrerInnen und PädagogInnen über die
Themenfelder Islam und die Muslime,
Muslimfeindlichkeit, Islamismus und
Dschihadismus im schulischen Alltag?
Das Handbuch „Islam & Schule“ motiviert dazu, diese komplexen Themen
aufzugreifen und bietet Hintergrundinformationen und Anregungen für die
pädagogische Auseinandersetzung.
Seit 2005 wird die Q-rage einmal im Jahr von 20 bis 25 Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren mit Unterstützung von
JournalistInnen produziert. Sie kommen aus ganz Deutschland. Gemeinsam arbeiten GymnasiastInnen, Real- und BerufsschülerInnen
an den Texten. Die Hälfte der Jugendlichen RedakteurInnen gehört
ihrer Herkunft oder ihrer religiösen Orientierung nach einer Minderheit an.
us.org
Preis: 24,95 € inkl. Versand, bestellbar unter www.schule-ohne-rassism
Q-rage ist die größte überregionale von SchülerInnen produzierte
Zeitung Deutschlands. Sie erscheint in einer Auflage von bis zu einer
Million Exemplaren und wird an 11.000 Schulen des Landes kostenlos verteilt.
Q-rage ist informativ, kritisch und frech. Die Zeitung mischt sich in
alle Fragen des Lebens ein und belebt so die Diskussionskultur in
unserer Demokratie. Denn nur so können Jugendliche Antworten
auf die Frage finden: Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben?
Die SchülerInnen setzen dabei journalistische Trends, die nicht nur
Eingang in die innerschulische Debatte finden, sondern auch in die
Medien der Erwachsenenwelt. So berichtete Q-rage zum Beispiel mit
als Erstes darüber, was mit den Daten in den sozialen Netzwerken
passiert.
Das Rad müsst ihr nicht jedesmal neu erfinden.
Mit unserem Infomaterial und den Give Aways
erleichtern wir euch das Engagement für
SOR-SMC. In den Homepages der Landes- und
der Bundeskoordination stecken viele Tipps
und Tricks sowie Anregungen und Ideen. Hier
gibt es auch regelmäßige News rund um unser
Netzwerk.
Im Courage-Shop der Bundeskoordination findet man darüber hinaus jede Menge Themenhefte, Kulis, Luftballons, Pins und T-Shirts.
ente belehren
„Nicht Erwachsene oder Promin
h ist.
Jugendliche, was richtig oder falsc
Jugendliche selbst sagen,
leben wollen.“
in was für einer Gesellschaft sie
Mehr unter
www.schule-ohne-rassismus.org/courage-shop
Das Handbuch „Lernziel Gleichwertigkeit“ stellt den Präventionsansatz
von Schule ohne Rassismus – Schule
mit Courage vor und erklärt, wie Diskriminierung heute funktioniert. Es
richtet sich nicht nur an die CourageSchulen, sondern an alle Schulen der
Sekundarstufe und an Einrichtungen
der politischen Bildung. Es unterstützt Jugendliche, PädagogInnen
und SozialarbeiterInnen bei ihrem
Engagement für Vielfalt und gegen
Diskriminierung und Gewalt.
Das Handbuch gibt auch Antworten auf Fragen
wie: Wo findet in der Schule die
Konfrontation mit Themen wie Mobbing, Rassismus,
Flucht & Asyl, Antisemitismus, Antiziganismus Altersdiskriminierung, Musli
menfeindlichkeit, Salafismus
und Genderfragen statt? Wie und in welcher Form
können SchülerInnen die
Initiative dazu ergreifen und mitmachen, mitge
stalten und mitbestimmen? Neue
und bewährte Methoden der Menschenrechtserziehu
ng werden anhand praktischer Beispiele dargestellt. Und es finden sich
zahlreiche Tipps, wie sich die
Aktiven schulübergreifend vernetzen und qualifi
zieren können.
„Lernziel Gleichwertigkeit“ richtet sich an die
Courage-Schulen, aber auch an
alle anderen Schulen der Sekundarstufe in Deuts
chland und an Einrichtungen
der politischen Bildung und der Menschenrechtse
rziehung.
Preis: 19,95 € inkl. Versand, bestallbar unter
www.schule-ohne-rassismus.org
Sanem Kleff,
Rassismus – Schule mit Courage“
Leiterin des Projekts „Schule ohne
über die Bedeutung von Q-rage
40
41
Next Generation oder Absicherung der Nachhaltigkeit
rage“, genießt das Projekt
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oder später ihre Schulzeit,
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42
Zielgruppe neue SchülerInnen und Eltern
Zielgruppe Lehrkräfte
Tag der offenen Tür nutzen, um den neuen
Eltern und SchülerInnen das Projekt
vorzustellen
SOR – SMC in die Flyer der Selbstdarstellung
der Schule aufnehmen
Das Logo von SOR – SMC in den Briefkopf
der Schule aufnehmen
In den neuen Klassen grundsätzlich eine
Unterrichtseinheit zu den Ideen und Zielen von
SOR – SMC durchführen
Unterschriftensammlung in den neuen Klassen
wiederholen
Schulabgänger als Betreuer für die
Klassenaktivitäten gewinnen
Patenschaften zwischen den oberen und unteren
Klassen einrichten
Workshop „Schüler für Schüler“ anbieten.
Peer education!
Schülerinnen und Schüler aus den neuen
Klassen regelmäßig in die Ausbildungen zu
Konfliktlotsen oder MediatorInnen aufnehmen
Klassenstufenübergreifende Projekte fördern
SOR – SMC-T-Shirts an der Schule bekannt
machen
Foto der Paten mit einem kurzen Statement
sichtbar in der Schule aufhängen
Grundschule: Eine Dokumentation der
Klassenaktivitäten zusammenstellen und für die
Eltern kopieren
An der SOR-Schule sollte es nicht nur eine
Lehrkraft geben, die sich für das Projekt
verantwortlich fühlt, sondern ein Team von
Lehrkräften
Das Team sollte sich in jedem Schuljahr
mindestens einmal im Rahmen einer
„Fachkonferenz SOR“ über die gelaufenen
Aktivitäten und die Planung der kommenden
Projekte austauschen
LehrerInnen davon überzeugen, dass
Menschenrechtserziehung ihre Arbeit nicht
erschwert, sondern nachhaltig erleichtert
Über die Landeskoordinatoren schulinterne
Seminare für Lehrkräfte anbieten
Die Angebote der Bundeskoordination für
bundesweite PädagogInnenseminare ins
Bewusstsein rücken
Die Handbücher bewerben. Sie geben
Anregungen zur eigenen Arbeit und verringern
den Vorbereitungsstress
Schulorganisatorische Maßnahmen
Öffnung von Schule – Kooperation großschreiben
Auf der Schulkonferenz sollte SOR – SMC ein fester
Punkt der Tagesordnung werden
Eine Projektgruppe SOR – SMC einrichten, in die
jährlich aus allen neuen Klassen mindestens einE
SchülerIn aufgenommen wird
Jährlich wiederkehrende Termine sind für Schulen ein
guter Anlass, sie gemeinsam zu begehen. Beispiele sind
der 27. Januar (Gedenktag für die Opfer des National sozialismus), der 23. Mai (Tag der Demokratie;
Verkündung des Grundgesetzes), der 9. November
(Reichspogromnacht; Öffnung der Mauer)
Zertifikate für SchülerInnen, die sich kontinuierlich an
der Arbeit beteiligen, Projekte initiieren und Aktivitäten
umsetzen
Teilnahmebescheinigung bei schulinternen Workshops,
landes- und bundesweiten SOR-Treffen oder Seminaren
ausstellen. Diese unterstützen bei Bewerbungen
Auf dem Zeugnis die aktive Mitwirkung der Schüler Innen vermerken
Die SV übernimmt die Leitung und die Verantwortung
für die Weiterführung der Aktivitäten. Dafür bekommt
sie ein deutliches Mitwirkungsrecht bei der Gestaltung
von Projekttagen etc.
Aufnahme der Ideen und Ziele von SOR – SMC in das
Schulprofil
Unterschriftensammlung für alle Schulmitglieder
regelmäßig im Abstand von zwei oder drei Jahren
wiederholen
Unterschriftensammlungen in einen Rahmen mit
inhaltlichen Aktivitäten einbetten. Thementag,
Projekttag etc.
Wandzeitung, Pinnwand nutzen, um auf laufende oder
geplante Aktivitäten hinzuweisen, Ergebnisse öffentlich
machen, um MitmacherInnen für Projektideen
zu gewinnen
Jährlich die Aktivitäten der einzelnen Klassen
dokumentieren und zum Abschlussfest aushängen
Historie, Gedächtnis der eigenen Aktivitäten schaffen
klassenübergreifende Aktivitäten öffentlich machen
bestehende Arbeitsgemeinschaften wie AG Frieden etc.
sollten sich auch als AG SOR – SMC verstehen
Die inhaltlichen Angebote der ProjektpartnerInnen
bekannt machen
ReferentInnen über die ProjektpartnerInnen
in den Unterricht holen
Schulen arbeiten oft vereinzelt. Stärkere Komunikati on mit anderen SOR-Schulen fördert die Anlässe, die
zum aktiven Mitmachen bei den Jüngeren führen
Aufmerksamkeit der außerschulischen Öffentlichkeit auf
die Aktivitäten der Schule lenken.
Zusammenarbeit mit den lokalen Medien
Die Paten aktiv in die Arbeit der Schulen einbeziehen.
Es bringt nicht viel, darauf zu warten, dass die Paten
sich bei der Schule melden. Besser ist es, konkrete
Mitwirkungsmöglichkeiten an sie heranzutragen
Regelmäßig die Angebote der Landeskoordination und
der Bundeskoordination an alle Klassen weitergeben
Teilnahme der Schülerinnen und Schüler an
landesweiten und bundesweiten Treffen fördern
Den Förderverein der Schule einbinden und für
SOR – SMC-Aktivitäten einen Etat reservieren
Am Tag der offenen Tür über Stände, Kuchenverkauf etc.
Spenden für schulinterne Aktivitäten sammeln
Sponsoring der konkreten Aktivitäten durch regionale
Wirtschaftsunternehmen
(Bäckerei, Schuhladen, Apotheke etc.)
Sponsoring zum Unterrichtsthema machen
Mögliche Sponsoren gezielt zu Ergebnispräsentationen
in die Schule einladen
43
Kopiervorlage Unterschriftenliste
Aufnahmeantrag als:
An:
(Bitte mit Schulstempel/Anschrift der Schule versehen)
Bundeskoordination SOR-SMC
Ahornstraße 5
10787 Berlin

Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe meiner Schule wird,
nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um
Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.

Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen
ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in einer
offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, zukünftig
einander zu achten.

Ich setze mich dafür ein, dass an meiner Schule ein Mal pro Jahr ein Projekt zum Thema
Diskriminierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form von
Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.
Name der Schule:
Anschrift:
Bundesland:
Telefon:
E-mail:
Fax:
Homepage:
Ansprechpartner - SchülerInnen:
Vorname
Nachname
Geburtsdatum
Unterschrift
Ansprechpartner – LehrerInnen:
1
Tel. / Mobil:
2
Wir bekennen uns mit unseren Unterschriften zum Selbstverständnis einer
3
Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage
4
von
Schulmitgliedern haben
Personen die Grundsätze unterzeichnet.
5
Das sind
Prozent.
6
7
8
9
Anteil SchülerInnen:
von
=
%
Anteil LehrerInnen:
von
=
%
=
%
Techn. Personal und Sekretariat:
Bitte schickt uns die Anerkennungsbestätigung zu.
10
11
12
Unsere Patin / unser Pate ist:
Anschrift:
Telefon:
E-mail:
13
14
Unterschriftenliste 2007-03.PDF
15
16
Wir sind darüber informiert, dass die Kosten für das Metallschild von der Schule zu tragen sind.
Wir möchten das Schild in der Größe:
 70 x 30 cm zu 75,- €
 125 x 47,5 cm zu 105,- € (jeweils incl. Versand)
Datum:
17
18
19
20
Unterschrift der Schulleitung:
Schulstempel
Impressum
Landeskoordination Baden-Württemberg
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Kolping-Bildungswerk Württemberg e. V.
Theodor-Heuss-Str. 34 | 70174 Stuttgart
Telefon 0711 21472-530
Telefax 0711 21472-555
[email protected]
www.schule-ohne-rassismus-bw.de
V.i.S.d.P.: Leonie Füeß
Redaktion, Text und Gestaltung: klip GmbH
Bilder: Die jeweilige Bildquelle ist im Bild zu finden.
Restliche Bilder privat und/oder aus den Schulen.
Titelbild: Fotoprojekt „different but equal“ des Gymnasiums Trossingen
(Foto und Bildrechte: Gymnasium Trossingen)
Bild Rückseite: Titelverleihung 2014 an der Evangelischen Schule in
Spandau (Foto: Wolfgang Borrs)
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Suchen Mitläufer
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist ein Projekt in der Trägerschaft von Aktion Courage e. V.
Bundeskoordination von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Ahornstr. 5, 10787 Berlin | Tel.: 030 / 21 45 86 0 | Fax: 030 / 21 45 86 20
[email protected] | schule-ohne-rassismus.org | fb.com / schuleohnerassismus
ist der Trägerverein von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Danke für die freundliche Unterstützung:
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