daS GaNze GUT - Gut Sonnenhausen

01. Ausgabe 2015
Gut Sonnenhausen
FEIERN, Tagen, KUNST, Kultur & Gutes Essen
Alles in
Bio-Qualität
Sonnenhausen
Foto: Gabriel Büchlmeier
Journal
Gut Sonnenhausen, Oberbayern, 33 km südlich von München
– Die glosse –
60.000 Jahre
Feste feiern
Irgendwann – das muss so vor 60.000 Jahren gewesen sein – schmiss
ein Neandertaler die erste Party des Menschenzeitalters. Als Vorspeise
gab´s Sushi vom erspeerten Hecht, zum Hauptgang Leber
vom freilaufenden Wollnashorn an Lenden-Carpaccio vom Mammut.
Irgendwiesowas. Und damit das
Ganze auch sein süßes Ende fand,
gab´s zum Dessert Honig auf die
Pranke. Alles bio-zertifiziert. Überhaupt tat man sich leicht mit zum
Beispiel: antibiotikafreier Aufzucht.
Was auch daran lag, dass das Kerngebiet der Massentierhaltung, nämlich Niedersachsen, damals noch unter 2 km dickem Gletscher begraben
lag und die Pharma-Lobby noch
nicht so recht in die Puschen kam.
Später gesellte sich noch der homo
sapiens dazu, wobei es zu nicht ganz
jugendfreien Szenen gekommen sein
muss, denn in unseren Genen ist
doch die ein oder andere Neandertaler-Sequenz dabei, so um die 2 %.
Die Sesshaftwerdung des Menschen
und die damit einhergehende Strukturierung des Lebens – das war irgendwo zwischen Euphrat und Tigris
– macht auch vor den Festen nicht
halt. Wir vermuten mal schwer, dass
Sitzplatzzuweisung und Tischdeko
hier ihren Ursprung haben. Der nun
beginnende Prozess der Zivilisation
Wir geben
­e twas
mond an
ihren schlaf
um ist nur: Natur. Die Matratzen
sind aus Naturlatex, die Bettwäsche
aus Bio-Baumwolle, die Pflegeprodukte aus ökologischer Produktion
und ausgewählte Kunstobjekte sind
Ihre ständigen Begleiter. Auf allen
Zimmern ist kostenloser WLAN-Zugang und wer raus blickt, sieht viel
Landschaft, ein wenig altehrwürdige
Architektur und spürt: Ruhe.
Bei uns ist alles bereitet, damit unsere Gäste in eine wunderbare Nachtruhe wegschlummern. Um Sie her-
Schöne Feiern haben eine Nummer,
erfolgreiche Tagungen auch:
T 08093 5777 0
[email protected]
Lesen Sie weiter auf S.2 →
Wir haben Ihr Fest.
Und Sie den Anlass.
Feiern? Ein Raum. Irgendwas zu essen. Irgendwas zu trinken.
Und fertig ist das Fest. Denn gemütlich sind wir selbst.
Ein interessanter Ansatz. So schön unkompliziert. So schön locker
und schmissig. Und in 98 % der Fälle am Leben vorbei.
So nne nh a us e n
kultur ka le nde r
Mai–August
TIPP Compania Pasion
Castles in Spain oder Übers Meer
Sonntag, 10. Mai 2015
VoicesInTime
Denn! Zu einer gelungenen Feier
braucht es viele stimmige Details –
und alle finden Sie hier auf Gut
Sonnenhausen! Ein bezauberndes
Ambiente. Räumlichkeiten mit Atmosphäre. Eine wunderschöne
Landschaft. Gutes Essen mit kulinarischem Anspruch. Ein Team, das
beleidigt ist, wenn es nicht gefordert wird und jede Art Fest – von
Hochzeiten, Geburtstagen über Firmenjubiläen bis hin zu Kochevents
– organisiert. Und natürlich ein
freundlicher, eingespielter Service.
Dies alles ist eingebettet in ein ganzheitliches Konzept aus Architektur,
Kultur und Ökologie, das unverkrampft, ja fast lässig und mit viel
Sinn für Kunst daherkommt. Gut
möglich, dass Sie also unter einer
Installation von Daniel Spörri oder
Mimmo Paladino speisen. Oder ist
es der wunderschöne Apfelbaum in
unserem Restaurantgarten?
Sollten Sie noch nicht hungrig sein,
böte sich vorher ein schöner Spaziergang in der Natur an. Im Angebot: Wald, Wiese, der Rand dazwischen und ein freier Blick auf die
Alpenkette.
Das einzige, was Sie zum Feiern auf
Gut Sonnenhausen mitbringen sollten, ist: Einen Anlass. Das ist aber
auch wirklich das einzige, wobei wir
Ihnen nicht helfen können.
Heiraten? → S.2
das ganze gut → S. 5
Gut Sonnenhausen GmbH & Co. KG
Sonnenhausen 2
85625 Glonn
www.sonnenhausen.de
Auf Liebe gemacht
Sonntag, 21. Juni 2015
Küchengarten-Event
Mitten im Grünen
Workshop mit Andrea Scheuerer
Donnerstag, 6. August 2015
Die offene Gutsküche
Bei Anruf Schlemmen
Mittwoch, 13. Mai 2015
Dienstag, 2. Juni 2015
Aktuelles und mehr Infos unter:
www.sonnenhausen.de
Telefon 08093 5777 0
K ü che Ö ko - Z er t ifizier t:
D E - Ö ko - 0 0 6
L andwir t schaf t Ö ko Z er t ifizier t: D E - Ö ko - 0 0 3
♦ Ba i r i s c h e s L e x i ko n ♦
„D´Sau rauslassen“
ausgelassenes Feiern
Ausgabe
01/15
Sonnenhausen
Jou r na l
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Ausgabe
01/15
Sonnenhausen
Jou r na l
Menue à vue
Ja, das Auge. Es ist leicht zu verführen.
Ganze Industrien arbeiten für diesen Zweck.
Gleichwohl: Was Sie hier sehen, hat Substanz –
hochwertige Bio-Qualität, die so gut schmeckt,
wie sie aussieht. Hier also ein Ausschnitt
an S
­ peisevorschlägen, zum Einstimmen.
Vorspeise
Gebratener Chicorée
auf Ziegenfrischkäse-Olivenöl Creme
mit Walnuss-Cranberry-Chutney
Suppe
Lauch-Cremesuppe mit Landgockel und Pilzen
Zwischengang
Ravioli mit Ochsenragout gefüllt
und Pecorinoschaum
Hauptgang
Osso Bucco in Rotwein geschmort
mit Wurzelgemüse
und cremiger Polenta
Foto: Birgit Hart
Nachspeise
Topfenstrudel mit Thymian-Apfel-Kompott
und Zimt-Schaum
Turm mit Eingangstor zur Reithalle
Baiser-Früchte-Tarte
HEIRATEN?
Ihr Gleichgewicht finden
Passiert uns Menschen nicht oft. Wenn, dann sollte man es mit
Leidenschaft tun. Mit Lust, Laune – und unserer Unterstützung
te. Es macht Ihnen kulinarische
Menüvorschläge (alles bio! und extrem lecker) und liest darüber hinaus
Ihre Wünsche von den Lippen ab.
Dass dies alles in einem zauberhaften
Landgut aus der Wende 19./20.Jh.
geschieht und dass sich hier, eine
halbe Stunde von München, prächtig
übernachten lässt, macht alles noch
schöner. Es soll Gäste geben, die
würden hier sofort wieder heiraten ...
Unser Tipp: Heiraten im Winter. Ist
kuschelig, ist gemütlich und die Leute bleiben so nett beieinander.
Foto: Birgit Hart
Wir auf Gut Sonnenhausen sind Experten für diesen Lebenshöhepunkt
und haben gewissermaßen schon
viele Dutzende Male geheiratet. Darum können wir Ihnen einen ganzen
Fächer an Hochzeitsideen und –styles unterbreiten. Mehr oder weniger
aufwändig, von klassisch, sprich:
rauschend weiß mit Kutsche, Schimmel und Orchester bis hin zum ausgefallenen Format mit Blaumann,
Bergschuh und Schiebermütze. Ein
sehr erfahrenes, junges Team mit
vielen Einfällen steht Ihnen zur Sei-
Der Vielfalt Raum geben, damit die Natur in Eigenregie ihre Balance findet
{Fortsetzung von S. 1} ... verhalf den
Menschen zu mehr Manieren und
aus dem „Pardon“: Rülp­sen wurde
sukzessive ein dezentes Aufstoßen.
Diese Entwicklung zog sich ein paar
Jahrtausende so hin, bis die Franzosen die Nase von ihren Königen voll
hatten. Sie revoltierten und setzten
die Köche der Adelsschicht auf die
Straße. Die ersten guten Restaurants
der Welt entstanden und das Bürgertum konnte es zum ersten Mal nicht
nur krachen lassen, sondern dabei
auch noch richtig gut ­essen.
Die Gletscher hatten mittlerweile
Niedersachsen freigegeben und so
konnte 170 Jahre später Puten- und
Schweinefleisch für 1,69 Euro das
Kilo hergestellt werden. Das freute
die Pharma-Industrie und verhalf
ihr zu Rekordumsätzen. Das Ergebnis kam und kommt weiterhin als
Sättigungshauptgang in die Tröge diverser Küchen, auf dass die Menschen satt werden, die Tiere unglücklich und die Bakterien resistent.
Es gibt allerdings einen Flecken Erde,
der sich aus dem Ganzen wohlweislich herausgehalten hat. Er heißt Gut
Sonnenhausen. Das Bio-Hotel hat
sich aus 100 Jahren Zivilisationsprozess das Beste herausgepickt. Nur soviel: Das Festangebot reicht vom gelüsterten Festsaal mit Kerzen­kande­
laber bis zum urigen Tipi. Die Umwelt wird respektvoll behandelt
(Gäste im Übrigen auch), man schläft
traumhaft und München liegt nur
30 Minuten weg.
Wer hier zu vorgerückter Stunde
draußen die Mammuts gemütlich
weiden sieht, der merkt auch, dass
die servierten Weine verdammt noch
mal richtig gut sind.
Foto: Birgit Hart
→ 60.000 Jahre Feste feiern
Tagsüber wie abends bietet Gut Sonnenhausen den perfekten Rahmen für Ihre Feierlichkeiten.
Die denkmalgeschützte Reithalle hat Platz für bis zu 400 Personen
Was man nicht auf den ersten Blick
sieht: Eine kleine Insel für Flora und
Fauna statt Intensivlandwirtschaft.
Heutzutage ist es nicht leicht, mit
Landwirtschaft Geld zu verdienen:
entweder man ist groß und macht
alles intensiv, oder man hält alles in
einem kleinen, regionalen und natürlichen Rahmen. Für Letzteres haben wir uns entschieden – und machen das in Sonnenhausen und
Herrmannsdorf bekanntlich seit vielen Jahren.
In der Intensivlandwirtschaft und im
Intensivwaldbau haben wir heute
nur noch wenige Sorten von Getreide, Mais, Mähwiese und Wald. Entsprechend dürftig sieht das sogenannte Habitat für unsere Wildtiere,
Vögel, Schmetterlinge und andere
Insekten, aber auch seltenere Pflanzen, Pilze, Flechten und Bakterien
aus: die meisten finden nicht den Lebensraum, den sie zum Überleben
brauchen.
Wussten Sie, dass es Bäume gibt, die
Habitat für bis zu 250 verschiedener
Insektenarten, Vögel, Begleitpflanzen
und Kleinstlebewesen bieten? Alles
fast unsichtbar, wenn man es nicht
weiss. Wenn man mal hochrechnet, wie
viele von diesen überleben könnten,
wäre die Landschaft noch im Gleichgewicht, wird es einem ganz schwindelig.
Wir fahren durch die aufgeräumten
Landschaften und denken: ist doch alles prima hier. Leider trügt der Schein.
Wir in Sonnenhausen leben nicht von
der Landwirtschaft, das gebe ich zu.
Deshalb haben wir es vielleicht etwas
leichter mit unseren Naturschutzprojekten, Bio-Landwirtschaft und unserem Gartenbau, mit unseren ausgewiesenen Ruheflächen für Pflanzen und
Tieren, mit unseren sorgfältig angelegten oder beschützten bestehenden Biotopen. Die fälschlich so genannten Unkräuter sind bei uns Beikräuter, die
sonst einfach „weggespritzt“ werden,
mit so undurchsichtigen und gefährlichen Substanzen wie Glyphosat
(=Round up von Monsanto, aber auch
in praktischen Spritzflaschen für Hobbygärtner enthalten).
Wenn Sie entlang unseres Höhenweges
gehen, sehen Sie unsere neue Anpflanzung von Nutz- und Edelhölzern, Heistern und kleineren bodendeckenden
Pflanzen. Etwa 4.600 Pflanzen haben
wir gesetzt, auch für den Ausgleich für
zukünftige Ausbauten in Sonnenhausen für mehr Gästebereiche und –zimmer. Wir haben außerdem hier den
Boden so modelliert, dass unterschiedliche Bodenqualitäten durch mehr oder
weniger Humusabdeckung, Licht und
Schatten und Wasserrückhaltung entstehen. Damit siedeln sich auch unterschiedliche Pflanzensozietäten dauerhaft und stabil dort an. Es entsteht ein
Gleichgewicht auf höherer Ebene.
Unser Förster für den uns umgebenden Staatswald und unsere eigenen
Mitarbeiter in der Landwirtschaft für
unseren eigenen Wald verstehen sich
auch als Naturschützer, denn sie entwickeln durch die Schaffung von
kleinen und größeren Lichtungen
und die Freistellung einzelner erhaltenswerter Baumarten Habitat für
mehr Vielfalt im Wald, und da geht es
auch nicht nur um die diversen
Baum- und Buscharten selbst, sondern wieder um die vielen anderen
Spezies, die von jeweils einem Baum
oder Busch leben. Das habe ich auch
erst lernen müssen.Wir hätten auch
mehr Tiere haben können, Rinder
zum Beispiel wie früher, aber wir haben uns bewusst und bis auf Weiteres
für weniger Tierbesatz entschieden,
um der Natur hier in Sonnenhausen
Ruhe zu verordnen: die große Wiese
im Osten dankt es mit einer von Jahr
zu Jahr steigenden Vielfalt an Gräsern und sogar wilden Erdbeeren
und anderen essbaren Dingen wie
Wegerich, Giersch oder Wermut. Haben Sie schon mal junge Brennesseln
geröstet und mit grobem Meersalz
serviert? Nussig lecker und dabei absolut blutreinigend.
Machen Sie doch mal einen Spaziergang, setzen Sie sich auf eine der drei
Bänke am Höhenweg, schauen Sie in
die Ferne und lassen Sie die Vielfalt
der Natur und die Ruhe auf Ihre Seele
wirken. Das ist für mich der ideale
Platz zum Reflektieren, also zum Verarbeiten allem jüngst Erlebten. Wir
machen das viel zu selten.
Ihr Georg Schweisfurth
Die Mitarbeiter des
Halbjahres № 1 & 2
Das ist Andrea Scheuerer, Herrscherin der Botanik und Wühlerin von
Mittelerde. Sieht zart aus, steht aber
auch bei heftigem Regen, Wind und
Donner in Garten und Park. Sie
guckt, dass die Dinge in ihrem natürlichen Gleichgewicht bleiben. Dass
da, wo Öko drauf steht, auch wirklich Bio drin ist. Teil unserer grünen
Seele, die uns nicht nur mit großartigem Gemüse aus dem Küchengarten
versorgt und ein Auge für die Schönheit der Flora hat.
Sie bietet auch Kurse im großen Küchengarten an und weiß Dinge, für
die man zum Beispiel einen Regenwurm fragen müsste.
Auf ihrer Hand hat es sich Alfons gemütlich gemacht, einer unserer vielen Regenwürmer und Mitarbeiter
im Garten. Er hört auch auf den lateinischen Namen lumbricidae und
ernährt sich von humusreicher Erde
und vermodertem Pflanzenmaterial.
Für diesen Zweck zieht er gerne mal
nachts Blätter in sein unterirdisches
Röhrensystem, um sie dann peu à
peu zu verspeisen. Dieses Geflecht
aus Gängen kleidet er netterweise
mit Material aus, das wiederum als
wunderbarer Dünger den Pflanzenwurzeln zur Verfügung steht. Bereits
Darwin wusste um den unschätzbaren Wert, den diese lufthaltigen Gänge für Ackererde und Pflanzen haben, nicht zuletzt auch, weil das Wasser tiefer in den Boden gelangen
kann. Alfons und seine Kollegen
sind aus dem biologischen Garten
nicht wegzudenken und spielen auch
bei der Erzeugung von Humus im
Komposthaufen eine entscheidende
Rolle. Schenken Sie also ab und an
dem Regenwurm ein Lächeln. Auch
wenn Sie´s nicht sehen – er lächelt
zurück.
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Ausgabe
01/15
Sonnenhausen
Jou r na l
5
Ausgabe
01/15
Sonnenhausen
Jou r na l
das ganze Gut
historische Architektur im grünen
Auf einen Blick
34 Gästezimmer
70 Betten
7 Veranstaltungsräume
von 20 bis 420 m2
Bauernhaus mit 10 Betten
und 2 Stuben
Bio-Zertifizierte Gastronomie
DE-Öko-006
Bio-Zertifizierte Landwirtschaft
DE-Öko-003
Eigener Gemüseanbau
33 km südlich von München
60 km zum Flughafen
10 km nach Grafing-Bahnhof
www.sonnenhausen.de
Zauberhaft, authentisch
und intim: Das Bauernhaus
Ab 1.250 € für 7 Tage und 10 Betten. www.bauernhaus-sonnenhausen.de
Historisches Bauernhaus auf der Lichtung Sonnenhausen
das Kochevent
mitten im Grünen
Natürlicher Kochen geht nicht. Wir
gehen raus in unseren Bio-Küchengarten. Dort treffen wir Andrea
Scheuerer, unseren Gartenguru, die
drin ist im Thema wie kaum eine
zweite. Die kann einem unheimlich
viel erzählen. Über Boden, Gemüse,
Wetter und die biologischen Zusammenhänge. Den Wert des eigenen
Gartens. Die kurzen, eigentlich nicht
existierenden Transportwege.
Und natürlich wie man das Gemüse
ideal zubereitet.
Also ernten, putzen, schnipseln und
grillen wir. Draußen. Wir meinen so
richtig draußen unter freiem Himmel – auch wenn´s regnet. Denn das
wollen wir auch: die Elemente spüren. Gewissermaßen zurück auf Anfang gehen und merken, wie irre
schön das sein kann. Darum speisen
wir auch unter freiem Himmel.
Fein aufgedeckt zu gutem Wein,
Bier, Wasser – und knisterndem
Im Küchengarten wächst Bio-Salat und -Gemüse für unsere Frische-Küche
Feuer. Sie werden erstaunt sein, wie
phantastisch das schmeckt. Und wie
wohl es tut, die klassische Komfortzone zu verlassen – um eine ursprünglichere zu entdecken.
Achja, bei einem Meteoritenhagel
würden wir vielleicht doch drinnen
essen. Oder bei Regen? Wir lassen ja
mit uns reden ...
Der Workshop findet bei jedem
Wetter statt, bitte auf passendes
Schuhwerk und Kleidung achten.
Bei Regen weichen wir für das Kochen und Essen auf einen passenden Raum aus.
Teilnehmer: Mind. 10 Personen bis
max. 20 Personen.
47,– € pro Person
Kapellsaal
Foto: Gabriel Büchlmeier
L assen Sie uns über Preise sprechen
Wer hier urlauben will, findet Erholung pur. Und Platz für bis zu 10 Personen. Alles ist da. Voll ausgestattete
Küche, Kaffeemaschine, Geschirr­
spülmaschine … und eine Musikanlage. Sie können sich in den nahen
Herrmannsdorfer Landwerkstätten
mit Bio-Produkten selbst versorgen,
wandern, einfach nur entspannen,
im Restaurant vom Gut speisen,
zum Skifahren gehen oder nach
München fahren ...
Ein absoluter Geheimtipp unter
­Bayern-Urlaubern!
Foto: Bernhard Lang
Sowas von Bauernhaus! 220 Jahre
alt, liebevoll restauriert, bayrisch bis
in die Poren und mit wunderbarer
Aura. Das Gebäude steht mitten in
der weiten Lichtung und wer raus
schaut, sieht nur Idylle: Bauerngarten, Schafe, Pferde, Wald & Wiese.
Ideal für Feiern bis 70 Personen. Wir
übernehmen das Bio-Catering und
Sie fühlen sich wie zuhause. Übernachtet werden kann auf Wunsch
in den drei gemütlichen Schlafzimmern und im 200 Meter entfernten
Gut Sonnenhausen.
Reithalle
gut Schlafen
Kleine Feste
GroSSe Feste
Das Bauernhaus
Doppelzimmer für 2 Personen
inkl. Frühstück ab 122,– € pro Nacht
Hohe Glasflügeltüren ermöglichen Ihnen
Ausblick und Zugang zum romantischen,
windgeschützten Klostergarten. Der Garten
mit seiner direkt an den Saal angrenzenden,
großzügigen Terrasse steht Ihnen und Ihren
Gästen am Abend Ihrer Feier ebenfalls exklusiv zur Verfügung.
Historisch und denkmalgeschützt, mit Jugendstilornamenten, einer luftigen Raumhöhe von
fast 10 Metern und rustikalem Holzboden – unsere Reithalle bietet einen außergewöhnlichen
Rahmen für Ihr Fest.
Weiße Vorhangschals unterteilen den Raum,
falls Sie nicht die ganze Halle benötigen.
Die groSSe Stube
Für bis zu 18 Personen
mit offener Küche und Kachelofen.
140 qm
geeignet für 80 bis 100 Erwachsene
Raummiete für Kapellsaal 850,– €
420 qm
geeignet für 100 bis 199 Erwachsene*
Raummiete 1.900,– €
* auf Anfrage bis 400 Personen
14 x Kategorie A:
Diese großzügig geschnittenen Gästezimmer
auf dem ehemaligen Dachboden des Gutshofes
sind durch freigelegte Dachbalken, ausgewählte
Kunstobjekte und die Lichtinstallationen von
Rainer Ludwig geprägt.
4 x Kategorie B:
Schlichte Eleganz vereint sich mit wunderbar
natürlichen Holzdielen.
13 x Kategorie C:
Die ehemaligen „Mönchsklausen“ sind jetzt
schöne funktionale Doppel- und Einzelzimmer.
3 x Kategorie S:
Unsere drei Studios. Schlafen und wohnen auf
verschiedenen Ebenen.
IHR WEG NACH SONNENHAUSEN:
Alle angegebenen Preise beinhalten die
gesetzliche Mehrwertsteuer und gelten bis
einschließlich 31.12. 2015
Herausgeber
Der direkte Draht
Gut Sonnenhausen GmbH & Co. KG
Sonnenhausen 2, 85625 Glonn
www.sonnenhausen.de
T 08093 5777 0 | Ansprechpartner:
Alexandra Baeten, Ursula Eder, Regina Grill,
Sabine Schwarzbauer, Stefanie Vahldiek
Mit dem PKW von München: A99 (Autobahnring München-Ost) Abfahrt Hohenbrunn.
Richtung Putzbrunn, dort in Richtung Glonn
(16 km). In Glonn auf der Hauptstraße durch
den Ort. Kurz vor dem Ortsende nach links in
Richtung Ebersberg/Grafing. Nach etwa einem
Kilometer am Ortsschild Westerndorf links abbiegen nach Sonnenhausen …
Alle weiteren Verbindungen finden Sie unter:
www.sonnenhausen.de/contact-us
Die Jägerstube
Für bis zu 12 Personen.
Das gesamte Bauernhaus ist für Feiern
von 12 bis 70 Personen geeignet.
Übernachtungen für 10 Personen
sind im Paketpreis enthalten.
2 Tage & 1 Nacht: 1.000,– €
Sonnenhausen
Jou r na l
Der geworfene Blick vom Torhaus Südost in Richtung Osten. 30. Juni, 19:57 Uhr
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Sonnenhausen
Jou r na l
01. Ausgabe 2015
Gut Sonnenhausen
Alles in
Bio-Qualität
FEIERN, Tagen, KUNST, Kultur & Gutes Essen
Sonnenhausen
g u t ta g e n
Das Erkerzimmer im Hauptbau mit Blick in den Klostergarten
Die „Tagung“ im
Zeitraffer
Die „Geschichte der Tagung“ ist noch nicht geschrieben worden – was
nicht wirklich wundern kann. Ein Versuch.
Die historische Materiallage ist erbärmlich und generell scheint dieses
Thema für Historiker und Sozialkundler nicht wirklich sexy zu sein,
es sei denn, es geht um den Wiener
Kongress von 1814/15, den man
auch als eine Serie von Tagungen sehen kann. Deswegen als Denkanreiz
ein schneller Schuss aus der Hüfte, in
der Hoffnung, dass der nicht zu sehr
verwackelt ist.
Was für uns so selbstverständlich ist
– dass Menschen sich an einem bestimmten Ort treffen, um offen,
gleichberechtigt, demokratisch und
gewaltfrei über zum Teil strittige
Themen zu sprechen – war in der
längsten Zeit der Menschheit eine
Seltenheit und wenn, dann wohl nur
Schöne Feiern haben eine Nummer,
erfolgreiche Tagungen auch:
T 08093 5777 0
[email protected]
in kleinen, überschaubaren Clans geübt und gelitten.
In größeren Rahmen umgesetzt wurde dieser Debattenansatz bei den
Volksversammlungen zu Zeiten des
antiken Athens oder im Senat von
Rom. Noch mehr einer Tagung bzw.
einer Tagungsserie entsprachen die
altkirchlichen Konzile, die in loser
Reihenfolge seit dem 1. Jahrhundert
unter Bischöfen abgehalten wurden
und in denen über Fragen der Lehre
oder Kirchenstrukturen entschieden
wurde. Hier fand der für Tagungen
typische ausgiebige Gedanken- und
Informationsaustausch und auf Augenhöhe statt. Aber ansonsten wurde
über Jahrtausende …
Lesen Sie weiter auf " S. V
Sie Tagen. wir
­machen den Rest.
Tagen. Das heißt sich einstimmen auf ein gemeinsames Ziel.
Nachdenken. Ideen sammeln. Vorurteilsfrei diskutieren. Lösungen suchen.
Und sich inspirieren lassen. Zuviel Ablenkung tut da nicht gut.
Ein wenig Abgeschiedenheit, die
gleichwohl leicht zu erreichen ist,
wäre ideal. Was spräche also gegen
ein ruhiges, wunderschönes Umfeld
mitten in einer Idylle? Gegen ein
symbiotisches Zusammenspiel von
Architektur, Kunst und Ökologie mit
lässigem Touch? Gerade mal 30 Auto-Minuten von München entfernt?
Nichts?
Schön, dann laden wir Sie nach Gut
Sonnenhausen bei Glonn ein.
Ein großzügiges und zauberhaftes
Tagungshotel von 1900, das mit Elementen der englischen Landgut-Architektur spielt und mitten in einer
weiten Lichtung steht.
Gut Sonnenhausen GmbH & Co. KG
Sonnenhausen 2
85625 Glonn
www.sonnenhausen.de
Es bietet alles, um erfolgreich zu tagen. Verschiedene Räumlichkeiten
für 10 bis 400 Personen. Technik auf
neuestem Stand. Die Möglichkeit,
sich in Gruppen aufzuteilen. Aufmerksamen Service. Hervorragendes
Bio-Catering. Ein Restaurant mit kulinarischem Anspruch. Jede Menge
Parkplätze. Und dies alles zu vernünftig und transparent gestalteten
Preisen. Sollten Sie im kleinen Kreis
tagen wollen, so böte sich das liebevoll restaurierte und nahe liegende
Bauernhaus an. Die Große Stube wie
auch die Jägerstube bieten Platz für
bis zu 18 bzw. 12 Personen sowie viel
Atmosphäre und Intimität.
Seite II
Ausgezeichnet
SEITE III
tagen in Sonnenhausen
raumübersicht
SEITE IV
Kunst – oder
von der schönheit
des provokativen
SEITE V
Die Tagung im Zeitraffer
Auszeit nehmen
Auf die nuss
K ü che Ö ko - Z er t ifizier t:
D E - Ö ko - 0 0 6
L andwir t schaf t Ö ko Z er t ifizier t: D E - Ö ko - 0 0 3
Sonnenhausen
G u t Ta g e n
II
Ausgabe
01/15
III
Ausgabe
01/15
Sonnenhausen
Jou r na l
tagen in sonnenhausen
Der Freiraum im ehemaligen Pferdestall
Das Atelier im ehemaligen Pferdestall
GANZTAGESPAUSCHALE
Pauschale Vormittag
Pauschale Nachmittag
TAGUNGSEMPFÄNGE
78 € pro Person
67 € pro Person
76 € pro Person
RAUM FÜR IHRE GEDANKEN
RAUM FÜR IHRE GEDANKEN
RAUM FÜR IHRE GEDANKEN
WACHMACHER AM MORGEN
Tagungsraum der Gruppengröße entsprechend – inkl. 1 Beamer mit Projektionsfläche,
1 Pinnwand, 1 FlipChart sowie kostenfreies
WLAN
Getränke im Tagungsraum unlimitiert:
Mineralwasser und Bio-Säfte
Tagungsraum der Gruppengröße entsprechend – inkl. 1 Beamer mit Projektionsfläche,
1 Pinnwand, 1 FlipChart sowie kostenfreies
WLAN
Getränke im Tagungsraum unlimitiert:
Mineralwasser und Bio-Säfte
Tagungsraum der Gruppengröße entsprechend – inkl. 1 Beamer mit Projektionsfläche,
1 Pinnwand, 1 FlipChart sowie kostenfreies
WLAN
Getränke im Tagungsraum unlimitiert:
Mineralwasser und Bio-Säfte
Filterkaffee von Andy Merchants Kaffeerösterei, Teebar mit einer großen Auswahl an Bio-Tees
2,50 € pro Person
SONNENHAUSENER KAFFEEPAUSE
SONNENHAUSENER KAFFEEPAUSE
SONNENHAUSENER KAFFEEPAUSE
Am Vormittag Haus-Gebäck, Vitamine, Nüsse & Trockenfrüchte, Müsliriegel, Filterkaffee
von Andy Merchants Kaffeerösterei und eine
Auswahl verschiedener Bio-Teesorten
Am Vormittag Haus-Gebäck, Vitamine, Nüsse & Trockenfrüchte, Müsliriegel, Filterkaffee
von Andy Merchants Kaffeerösterei und eine
Auswahl verschiedener Bio-Teesorten
Am Nachmittag natürlich mit feinem Kuchen, Vitaminen, Nüsse & Trockenfrüchte,
Müsliriegel, Filterkaffee von Andy Merchants
Kaffeerösterei und eine Auswahl verschiedener Bio-Teesorten
7,50 € pro Person
MITTAGSBUFFET
MITTAGSBUFFET
Frische Bio-Pflücksalate, marinierte Salate,
lokale Brotauswahl, Suppe, Auswahl an zwei
vegetarischen Hauptgerichten, Dessert.
Mineralwasser unlimitiert
Aufpreis Fleisch 7,50 € pro Person
Frische Bio-Pflücksalate, marinierte Salate,
lokale Brotauswahl, Suppe, Auswahl an zwei
vegetarischen Hauptgerichten, Dessert.
Mineralwasser unlimitiert
Aufpreis Fleisch 7,50 € pro Person
BUTTERBREZ´N-EMPFANG MIT KAFFEE
UND TEEBAR
SONNENHAUSENER SCHNITTCHEN
Frisches lokales Brot belegt mit Schinken,
Käse, Obazda und Schnittlauch sowie
Kaffee und Teebar
9,50 € pro Person
FRISCH AUF DEN TISCH – ABENDESSEN
Saisonales 3-Gang-Menü nach Wahl des Küchenchefs, beim Hauptgang haben Sie zwei
Wahlmöglichkeiten: vegetarisch oder mit
Fleisch. Mineralwasser unlimitiert
VITAL-KICK
Gemüsesticks mit Dip, Birchermüsli,
Obstsalat, Power-Shake sowie Kaffee und
Teebar
10,50 € pro Person
Fotos 1-4: Bernhard Lang
SONNENHAUSENER KAFFEEPAUSE
Das Gartenzimmer im Haupthaus
Der Kapellsaal, die ehemalige Kapelle zu Klosterzeiten
Am Nachmittag natürlich mit feinem Kuchen, Vitaminen, Nüsse & Trockenfrüchte,
Müsliriegel, Filterkaffee von Andy Merchants
Kaffeerösterei und eine Auswahl verschiedener Bio-Teesorten
VITAMIN PUR
Obstvariation im Tagesraum
3,60 € pro Person
Platz 3 „Bestes
Klausurhotel
Deutschlands“
optional:
FRISCH AUF DEN TISCH –
Alle angegebenen Preise beinhalten die
gesetzliche Mehrwertsteuer und gelten
bis einschließlich 31.12. 2015
Weitere Ausstattung natürlich auf Anfrage, ebenso wie Bestuhlung
ABENDESSEN NACH DEM TAGEN
Saisonales 3-Gang-Menü nach Wahl des Küchenchefs, beim Hauptgang haben Sie zwei
Wahlmöglichkeiten: vegetarisch oder mit
Fleisch
zusätzlich 34 € pro Person
Raumübersicht
Das Kaminzimmer
Fläche
ausgezeichnet!
Mit Auszeichnungen ist das so eine Sache.
Am einfachsten man schaltet regelmäßig viele Anzeigen, pflegt
hingebungsvoll ­Kontakte, macht
seinen Job nicht schlecht und
bingo! – ploppt eine Auszeichnung auf. Ist uns zu anstrengend.
Passt nicht zu uns. Wir verausgaben uns lieber voll, ganz und ausschließlich für unser Hotel, Tagungsräume und Natur. Das
trägt nämlich auch Früchte, mit
dem Ergebnis: Ein 3. Platz im
Jahr 2014 unter den Top 250 Tagungshotels Deutschlands in der
Kategorie Klausur.
Was uns zudem freut, ist, dass die
„Bio Hotels“, zu deren Kreis wir
gehören, 2015 gleichfalls ausgeTeamevents im Tipi, im Garten und in unserer parkähnlichen Landschaft
zeichnet wurden. Vom „Meeting
Experts Green Award“ unter der
Rubrik „Nachhaltiges Unter­
nehmen“.
So, und dann steht in den Artikeln, in denen man sich selbst
lobt, gerne folgender Abschlusssatz:
„Was uns freilich am meisten begeistert und unser Team mit großem Stolz erfüllt, ist ein Gast, der
glücklich und mit vielen schönen
Erinnerungen unseren Ort verlässt. Dies ist unsere Motivation.
Hierfür leben und arbeiten wir.“
Na gut, wir von Gut Sonnenhausen haben dem nichts weiter hinzu zu fügen. Stimmt nämlich.
Höhe
Sitzplätze
Reihe
Sitzplätze
U-Form
Terrasse und Freiflächen
Verdunklung
Kapellsaal
140 m2
3,7 m
140
45
Große Terrasse & Klostergarten
Ja
Freiraum
150 m2
3,5 m
120
35
In den Innenhof und Außenfläche
Projektionsgerecht
Atelier
70 m2
3,4 m
50
18
In den Innenhof und Außenfläche
Projektionsgerecht
Kaminzimmer
60 m2
3,4 m
40
12
Kleiner Balkon
Ja
Gartenzimmer
35 m2
3,4 m
25
10
Gartenzimmer: Kleine Terrasse & Klostergarten
Ja
Erkerzimmer
30 m2
3,4 m
–
15
Blick in den Klostergarten
Ja
Bibliothek
17 m2
3,4 m
–
–
Balkon
Nein
Reithalle
420 m2
10 m
400
–
Zugang zum Innenhof
–
Bauernhaus
250 m2
2,8 m
–
–
Bauerngarten
Ja
Herausgeber
Der direkte Draht
Gut Sonnenhausen GmbH & Co. KG
Sonnenhausen 2, 85625 Glonn
www.sonnenhausen.de
T 08093 5777 0 | Ansprechpartner:
Alexandra Baeten, Ursula Eder, Regina Grill,
Sabine Schwarzbauer, Stefanie Vahldiek
IV
Ausgabe
01/15
Sonnenhausen
G u t Tag e n
V
Ausgabe
01/15
Sonnenhausen
G u t Tag e n
Kunst
... oder von der ­S chönheit des ­Provokativen
Wer durch unsere Räume geht, trifft auf viele Künstlerwerke. Ich wurde daher von der
Redaktion gebeten, doch ein paar erklärende Worte über unseren Kunstbegriff zu verlieren,
denn er spielt tatsächlich eine große Rolle in unserer Familie Schweisfurth – wie auch
beim Konzept des Gutes. Nahezu alle Kunst in Sonnenhausen ist da, um zu kommunizieren
und nach Möglichkeit etwas zu bewirken. Sie soll nachdenklich machen.
sind karg und nicht schön, aber sie erzählen die Geschichten der Zeit, in denen sie entstanden sind. Auch schockierende Geschichten von Leid und
Tod. Die Geschichten von Leid und
Tod, Krieg, auch von Sex und Macht,
Geld, Gier und Wahnsinn sind immer
wieder Gegenstand von Kunst. Warum
sollen wir auf diese schrecklichen Dinge schauen? Ich denke, dass wir die
kaum lösbaren Schattenseiten unserer
Welt immer wieder ansehen müssen
wie etwa den Holocaust oder die Naturzerstörung, damit wir dagegen steuern können. Es ist manchmal fast unerträglich und schmerzhaft, das anzusehen, aber man muss es tun. Kunst
muss darum manchmal schockieren.
Drei Beispiele: Wolf Vostell, Hermann
Nitsch und HASchult, deren Werke in
meiner Familie immer eine wichtige
Rolle spielten, sind berühmte Aktionskünstler, die ihre Themen auf die Spitze getrieben haben. Wolf Vostell hat
vor allem dieses unauflösbare Dilemma, dass unsere Nahrung aus lauter
getöteten Seelen besteht, thematisiert.
Nitsch stellte das Tierische im Menschen, das Animalische, das Grausame, das Hilflose in atemberaubenden
Aktionen und Bildern dar – nicht verherrlichend. Und HASchult wies schon
vor 40 Jahren auf die Umweltzerstörung durch uns Menschen hin, als sich
die Welt schon im grenzenlosen
Wachstumswahn befand. So ist das
Werk „Atomic Star“ von 1982, das im
Roten Salon in Sonnenhausen hängt,
die Vorwegnahme der Naturzerstörung und Vermüllung der Welt.
Kunst hilft. Unser Hotel ist vor allem
ein Veranstaltungshotel, und weil
unsere Gäste immer viele Flipcharts
und Projektionsflächen brauchen,
stört manchmal die Kunst. Man ist
geneigt, sie ganz zu eliminieren.
Neulich aber sagte mir ein Trainer,
dass die neuesten Forschungen aus
der Neurologie zeigen, dass eine Tagung, die in einem Raum mit guter
Kunst stattfindet, besser gelingt als
eine Tagung in einem sterilen Raum.
Die Kunst diene nämlich als Projektionsfläche, an die sich das zu Erlernende dauerhaft heften könne. Es
gebe inzwischen Lerntechniken, die
dieses Prinzip nutzen. Good news!
Es ist nichts Neues, dass wir in einer
accelerativen Zeit leben, in der alle
nur noch schaffenschaffenschaffen,
ehrgeizige Ziele aufstellen und Konzepte machen für die Gewinnsteigerung – dem Burn-Out entgegen.
Man kann aber nicht immer nur
Konzepte erarbeiten, man muss auch
mal einatmen, innehalten und reflektieren. Manchmal sehe ich Gäste,
die versunken vor einem unserer
Kunstwerke stehen und einfach nur
einatmen. Dann verrichtet Kunst ihr
Werk.
Relief aus Stroh und Pappe von Verena Graiff im Gartenzimmer
Mimmo Paladino
Mal einfach durchatmen, wieder in Ruhe Zeitung lesen, reflektieren.
→ Die „Tagung“ im Zeitraffer
{Fortsetzung von S. I} ... hin von
oben durchregiert, galt das Wort des
Herrschers und Diskussionen wurden – wenn überhaupt – nur in
kleinsten Machtzirkeln geführt.
Sprich: Karl den Großen kann man
sich eher nicht als Tagungsleiter zu
Aachen vorstellen.
Das erste große Tagungsereignis
bzw. eine Abfolge von Tagungen
fand von 1414 – 1418 am Bodensee
statt – beim Konzil von Konstanz.
Nahezu alle weltlichen europäischen
Herrscher plus drei Päpste und eine
ganze Reihe von Kardinälen versuchten hier zu einer Einigung zu
kommen und das Schisma, die Tren-
Foto: Birgit Hart
Mit herzlichen Grüßen,
Georg Schweisfurth
Foto: Bernhard Lang
Für viele Menschen ist Kunst etwas
Dekoratives, das wir in unsere Lebensräume hängen, um sie damit zu
schmücken. Ist schön oder ist nicht
schön, heisst es nur. Schön ist dann:
passt von den Farben toll zu unseren
Vorhängen! Oder: ist schön gemalt,
hübsch von den Farben abgestimmt.
Oder: imposant! Mensch, doll, wenn
man vor einer riesigen Fotografie
oder einem Gemälde von einer wilden Landschaft steht! Schönheit ist
für unser Leben wichtig, aber nicht
alles. Was bedeutet dies für „gute“
Kunst?
Viele sagen, dass doch dies „im Auge
des Betrachters“ liege. Hmmm… ich
bin selbst nicht frei von dem Gefühl,
dass Kunst schön und vielleicht imposant sein darf, und habe auch solche Dinge in unserem Hotel in Sonnenhausen. Ich bin aber überzeugt,
dass es objektiv gute und schlechte
Kunst gibt. Objektiv heisst, dass es
darüber einen common sense gibt,
vielleicht ähnlich wie es gute und
schlechte Literatur und Musik gibt.
Kunst, die es schafft, die Menschen
aufzurütteln, ihnen dabei hilft, ein
Stück alter Überzeugungen zu überwinden und die sie zu neuem Handeln (ver)führt, ist für mich gute
Kunst. Das weitet den Kunstbegriff
erheblich.
Joseph Beuys, der berühmte deutsche Künstler, hat ja mal gesagt: „Alles ist Kunst“. Beuys` Kunstwerke
„The Head of a Ram“ von Menashe Kadishman
nung der Kirche in zwei Fraktionen, zu
beenden. Dass hier nebenbei der große
Jan Hus als Ketzer verbrannt wurde,
zeigt, dass es damals mit der Gewaltfreiheit noch nicht so weit her war. Mit
zunehmender Demokratisierung in
Folge der Aufklärung und der Durchsetzung bürgerlicher Rechte fand die
Entscheidungsfindung immer mehr
auf Basis von Vernunft und Recht statt.
Wurde das gute Argument zu Lasten
des „naturgegebenen“ Herrschaftsanspruches immer wichtiger.
Genau dies: der Respekt vor dem Argument, die vorurteilsfreie Diskussion
und die Wertschätzung der überzeugenden Idee sind die wichtigsten Säu-
Auf die
Nuss!
Denken strengt an. Wer nach passender Unterstützung sucht, wird
bei Zucker nicht fündig. Da ist es
schon besser, zu Tee oder Kaffee zu
greifen, weil das darin enthaltene
Coffein stimulierend und konzentrationssteigernd wirkt.
Das Mittel der Wahl aber sind Nüsse. Sie sind das ideale Brainfood.
Nicht nur weil sie viel Vitamin B
und E liefern, viel pflanzliches Eiweiß sowie viel ungesättigte Fettsäuren wie etwa Omega-6 und
Omega-3. Nicht nur, weil sie Aminosäuren wie etwa das Tryptophan
bereitstellen, das wiederum den
Serotonin- und somit den Stimmungsspiegel hebt. Sondern weil
diese kleinen Energizer auch viele
wichtige Spurenelemente wie Eisen, Zink, Schwefel und Phospor
im Angebot haben. Damit nicht
genug: Die in ihnen enthaltenen
Mineralstoffe wie Calcium, Natrium, Calium und Magnesium sind
regelrechtes Nervenfutter. Wer also
sein Denkorgan hegen und pflegen
will, der kommt um Nüsse nicht
herum.
Einziger Haken: Denken muss
man immer noch selbst.
„Frau mit Ziege“ von Renate Göbel
len nicht nur einer Demokratie. Sondern auch eines Unternehmens. Entsprechend wichtig für eine Firma
sind regelmäßige Zusammenkünfte
von Mitarbeitern und Externen zu
einem Thema, etwa in Form einer
Tagung. Denn hier, abgeschieden
von den Routineabläufen eines Betriebes, können sich kreative Prozesse freier und dynamischer entwickeln. Sind die Chancen, zu substantiellen Ergebnissen zu kommen, viel
höher. Dass hierbei auch die Mitarbeiter enger zusammenfinden und
die Identifikation mit dem Unternehmen gefördert wird, ist ein nicht
unwesentlicher Kollateralvorteil.
auszeit
nehmen
Wer konzentriert Themen durcharbeitet und sich darüber
austauscht, der braucht ab und an mal eine kleine Auszeit – und
sei dies nur eine Viertelstunde.
Das Gut Sonnenhausen ist gesegnet
mit diesen Plätzen, die einen kurz
aus dem Geschehen nehmen und
helfen, sich zu sortieren und den
Kopf frei zu bekommen. Seien das
der großzügige Innenhof zum Beinevertreten; die lässige Lounge mit internationalen Zeitungen; der Restau-
rantgarten für die kleine Kaffeepause; oder die großartige Natur, die
zum kurzen Spaziergang einlädt und
den Kopf mit Sauerstoff flutet. Sie
werden diese Möglichkeiten zur absoluten Konzentration, die sich mit
kurzen Entspannungsphasen abwechseln, schätzen lernen.