Erlebnisschilderung vom Veilchendienstagszug

Pulheimer Karnevalszug – einmal anders
Ein Bericht der Gast-Zugteilnehmerin Anke Echterling über Ihr Zugerlebnis 2016
Der heutige Tag war etwas ganz Besonderes für mich: ich durfte den Karnevalszug in Pulheim von
einem Wagen aus erleben! Dazu kam es, weil ich im letzten Jahr gegenüber Herrn Rohde, dem
Präsidenten der KG Ahl Häre, mein Bedauern über die Verlegung der Zugstrecke geäußert hatte und
der Zug somit nicht mehr vor meiner Haustür vorbeiging. Herr Rohde schenkte mir daraufhin die
Möglichkeit, den Zug oben vom Wagen der Stadtgarde aus mitzuerleben. Mittendrin statt nur dabei!
Von seinem Sohn Martin Rohde und dessen Freundin Janina bekam ich ein Kostüm geliehen und so
fieberte ich dem Veilchendienstag entgegen.
Um 10 Uhr traf man sich in der Malzmühle, wo ich bereits einige Zugteilnehmer kennen lernte. Nach
einem ersten Getränk zog dann die Garde los, um das Dreigestirn abzuholen – natürlich ließ ich es
mir nicht nehmen, sie zu begleiten. Leider hatte es zwischenzeitlich angefangen zu regnen, aber mit
einem Regenponcho ausgestattet, zogen wir gut gelaunt und mit musikalischer Begleitung von der
Kapelle der Stadtgarde los, um das Dreigestirn einzusammeln. Wieder zurück in der Malzmühle, gab
es zur Stärkung und Wärmung eine leckere Suppe.
Um viertel nach zwölf ging es dann los: Der Kommandant pfiff zum Abmarsch, denn es galt, das
Dreigestirn zu ihrem Wagen zu geleiten. Ich war beeindruckt von diesen Traditionen! Danach durfte
ich auf „meinen“ Wagen ziehen. Die anderen Teilnehmer auf dem Wagen waren unheimlich nett und
empfingen mich sozusagen mit offenen Armen. Und dann hörte sogar wie auf Kommando der Regen
auf! Voller Vorfreude sah ich dem Start des diesjährigen Pulheimer Karnevalszugs entgegen.
Der Zug hatte sich rückwärts aufgestellt, so dass dieser mit der Spitze voran zunächst an allen
anderen Wagen und Fußgruppen vorbeiging. So hatten auch wir Zugteilnehmer die Möglichkeit, den
Zug zu sehen. Alle waren bestens gelaunt und man wünschte sich gegenseitig „ne schöne Zoch“! Und
dann setzte sich auch unser Wagen in Bewegung – für mich ein sehr aufregender Moment!
Die Fahrt auf dem Wagen war einfach unbeschreiblich schön! So viele Jecke standen trotz des
durchwachsenen Wetters am Wegesrand und feierten und jubelten uns zu, was wir mit großzügigen
Kamellewürfen honorierten. Ich sah viele bekannte Gesichter am Zugweg und war stolz darauf, ihnen
hoch oben vom Wagen aus zuwinken zu können. Als wir am Marktplatz ankamen, strahlte sogar die
Sonne! Besser konnte es nicht mehr werden!
Natürlich ließ Herr Rohde es sich nicht nehmen, die Pulheimer Bürger am Marktplatz über Mikrofon
darüber aufzuklären, warum ich heute Gast der Stadtgarde war – hinterher wurde ich von einigen
Bekannten darauf angesprochen. Ich nahm es mit Humor.
Anfangs dachte ich noch, dass man so viel Wurfmaterial nie unters Volk bringen könne, aber
nachdem wir am Marktplatz vorbei waren, musste ich feststellen, dass ich fortan etwas rationieren
musste, um nicht am Ende mit leeren Händen dazustehen.
Als wir von der Orrer Straße in den Nordring abbogen, setzte bedauerlicherweise starker Regen und
Wind ein. Also schnell wieder den Regenponcho übergezogen und weiter geht’s – vom Wetter lasse
ich mir doch nicht die Laune verderben! Auch die Jecken an der Zugstrecke gaben ihr Bestes, um dem
Wetterumschwung mit guter Laune entgegen zu wirken. Als wir auf die Worringer Straße einbogen,
waren wir jedoch dort, wo der Poncho nicht schützte, ordentlich nass. Die letzten Vorräte an Kamelle
und Strüßjer wurden verteilt und hinterm Kaufland löste sich dann der Zug auf. Etwas traurig verließ
ich die Kutsche, wohlwissend, dass dieses, für mich besondere Ereignis nun zu Ende war.
Schlussendlich zogen alle in den Köster-Saal, um die Karnevalssession 2015/2016 feierlich zu
verabschieden. Ich bekam sogar noch einen Orden von Herrn Rohde geschenkt! Und Janina, die
Freundin von Martin Rohde, schenkte mir den Schal der KG als Andenken! Beides werde ich in Ehren
halten!
Zusammenfassend war der heutige Tag ein überwältigendes Erlebnis für mich, das ich nie vergessen
werde! Ich hatte so viel Spaß und habe so viele nette Leute kennen gelernt! Von Herzen danke ich
Norbert Rohde für diese Möglichkeit und Martin Rohde für die Gastfreundschaft auf seiner Kutsche!
An Schlafen war nach diesem aufregenden Tag lange nicht zu denken!