3.1 Überwachen Sie Bestände durch Kanban

Material darf
nicht ausgehen
Teil II Für immer aufgeräumt – so funktioniert es in der Praxis
3.1 Überwachen Sie Bestände durch Kanban
Nun das Positiv-Szenario – dank Kanban:
Lagern Sie Textmarker in einer beschrifteten Box. Über der
untersten Lage der Box befindet sich
Büromateriallager
eine Kanban-Karte, die das ErreiKanban-Karte
Text-Marker
chen des Mindestbestandes signalisiert. Wird der Mindestbestand
erreicht, muss die Kanban-Karte an
den zentralen Einkauf weitergegeben
Büromaterial-Kanban
werden. Der Einkauf bestellt neue
Text Marker
Artikel Nr.:
56543
Textmarker. Nach dem Eintreffen
Mind. Bestand:
11
Bestell-Menge:
20
wird die Kanban-Karte zusammen
mit den gelieferten Textmarkern
Zentraler Einkauf
wieder in die Box gelegt.
Die Bestände in den Büromaterialschränken müssen überwacht
werden, um zu verhindern, dass das Material ausgeht.
II 3 Die DRITTE Stufe: Optimieren Sie Ihre Arbeitsprozesse
Positiv-Szenario
Beispiel für eine
Kanban-Karte
So gehen Sie vor
Der Nachschub von Büromaterial kann mit dem Kanban-System
organisiert werden (Kanban = jap. „Karte“). Dies bedeutet, dass
ein Mindestbestand festgelegt wird. Wird diese Mindestmenge
unterschritten, erkennt dies der Entnehmer anhand eines Signals. Er löst dann die Nachlieferung aus.
Negativ-Szenario
Beispiel
Zunächst ein Negativ-Szenario:
In einem Unternehmen wird Büromaterial in einem zentralen Schrank aufbewahrt. Verantwortlich für die Nachbestellung von Büromaterial ist der zentrale Einkauf. Die Mitarbeiter entnehmen sich ihr benötigtes Büromaterial eigenverantwortlich aus dem Schrank. Entnimmt ein Mitarbeiter
den letzten Textmarker aus dem Schrank freut er sich, dass er
noch einen bekommen hat, informiert aber nicht den zentralen Einkauf. Der nächste Mitarbeiter, der einen Textmarker
braucht, hat leider Pech gehabt.
Was der Tipp bewirkt
Es ist immer das nötige Material vorhanden.
Die Bestände müssen nicht extra überwacht werden. Die Über­
wachung erfolgt „automatisch“ durch die Kanban-Karten.
Da immer genug Material vorrätig ist, muss niemand warten.
Das Ergebnis sind flüssigere Prozesse.
Hohe Bestände mögen im Einkauf billiger sein. Jedoch wird
nicht nur unnötig Kapital gebunden, auch die Lagerung verursacht Kosten. Durch das selbststeuernde Kanban-System
orientiert sich die Höhe der Bestände am tatsächlichen Bedarf und somit an der Verbrauchsgeschwindigkeit.
102
103
„Automatische“
Überwachung
Orientierung
am Bedarf
Nachfrage­
schwankungen
berücksichtigen
First in, first out
Farbliche Markierung
Teil II Für immer aufgeräumt – so funktioniert es in der Praxis
Darauf kommt es an
Berücksichtigen Sie beim Festlegen des Mindestbestands
Nachfrageschwankungen. Bis zum Eintreffen des Nachschubs muss genug Material im Bestand sein – auch wenn
der Artikel in dieser Zeit stärker nachgefragt wird. Der Mindestbestand kann daher vor allem bei billigen Artikeln etwas
höher sein. Ein Stift wird dann teuer, wenn er nicht vorhanden ist.
Bei Material, das altert, gilt das First-in-first-out-Prinzip.
Das heißt beispielsweise für neue Tonerkartons, dass diese
im Materialschrank hinter die dort vorhandenen Kartons
gestellt werden, denn das vorhandene Material muss zuerst
verbraucht werden.
3.2 Verwenden Sie Adressaufkleber
für häufige Post
Extra-Tipps
Statt eine Kanban-Karte ins Fach zu legen, können Sie den Min­
destbestand in geeigneten Fällen auch farblich markieren.
II 3 Die DRITTE Stufe: Optimieren Sie Ihre Arbeitsprozesse
Adressen werden entweder von Hand auf den Brief geschrieben
oder umständlich einzeln per Computer erstellt.
Von Hand
adressierter Brief
So gehen Sie vor
Wenn Sie wiederkehrende Adressaten haben – etwa Auslandsniederlassungen oder Kunden, mit denen Sie häufig per
Briefpost korrespondieren –, dann können Sie den Prozess der
Adressbeschriftung optimieren, indem Sie komplette Bögen mit
Adressaufklebern für die jeweilige Adresse anlegen.
Diese Adressaufkleberbögen können Sie im Postfach des Adres­
sa­ten ablegen.
Schreibwarenhändler
einbinden
Bögen mit
Adressaufklebern
Wird der markierte Mindestbestand erreicht, wird die Schale aufgefüllt. So wird vermieden, dass die Blätter ausgehen.
Je nach Größe Ihres Unternehmens kann die Bestandsüberwachung auch durch einen lokalen Schreibwarenhändler
vorgenommen werden, der beispielsweise einmal pro Woche den Büromaterialschrank mithilfe der Kanban-Karten
auffüllt. Durch die Konzentration des Einkaufs auf einen
Händler lassen sich vernünftige Einkaufspreise erzielen.
Außerdem sind die Prozesskosten durch das Entfallen einer
Bestellung niedrig.
Service
Unter www.fuer-immer-aufgeraeumt.de finden Sie Muster für
Kanban-Karten als Gratis-Downloads.
104
105