Scarborough Fair - begleiten, improvisieren - Online

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Liebe Tastenfreundin, lieber Tastenfreund,
Wenn du dir nicht sofort selbst eigene Akkordfolgen ausdenken willst, dann
lerne doch erstmal von anderen Liedern und nimm die vorhandenen Akkordfolgen
für dein freies Spiel. So kannst du gleich ins Improvisieren kommen.
Entdecke zuerst Akkordfolgen in bekannten Songs
Nimm dir deine Songtexte oder Notenausgaben von Stücken zur Hand und
suche dir die Akkordsymbole. Sie stehen meistens über der Notenzeile. Wenn
du keine Notenstücke hast, dann reicht auch ein Songbuch aus, das Songtexte
mit Akkorden enthält und keine Noten wie zum Beispiel die guten Fundgrube:
„Das Ding Kultliederbuch“
Solche Bücher sind zwar meist für Gitarrenspieler gedacht, doch wenn du
Akkorde am Klavier kannst, kommst du natürlich auch damit gut zurecht. Du
brauchst nicht unbedingt Noten. Allerdings steht dort keine Tonart bei den Songs
dabei. Die findest du jedoch anhand der enthaltenen Akkorde auch schnell heraus.
Am besten lernt es sich immer mit einem Beispiel. Deswegen nehmen wir uns
heute ein bestimmtes Lied vor: "Scarborough Fair" - ein traditionelles englisches
Volkslied.
Die bekannteste Gesangsversion stammt von Simon and Garfunkel.
Höre bei Youtube mal rein, wenn du das Lied noch nicht kennst, um eine erste
Vorstellung zu bekommen.
Googel bitte dazu nach: "Scarborough Fair Youtube"
Bitte versuche, die Melodie selbst herauszuhören und aufzuschreiben. Leider
darf ich dieses spezielle geschützte Lied nicht vorspielen - Urheberrechtsgründe Der erste Ton der Melodie beginnt jedoch mit dem Ton d.
Versuche, die Melodie nach Gehör herauszufinden.
Nutze dazu das unten stehende Tonmaterial und auch die Taktart, in dem diese
Melodie komponiert wurde. Wenn das zu schwer ist, dann kannst du gern
auch auf Noten zurückgreifen, die es sicher im Musikfachhandel gibt.
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Du kannst auch ohne Noten dieses Stück spielen. Dazu nutze einfach den
Akkord im Ganzen, schlage ihn einmal mit linker Hand am Taktanfang an und
singe oder spiele die Melodie nach Gehör dazu.
In Songbüchern findest du den Text und die Akkorde von "Scarborough Fair".
Hier geht es ausschließlich um das Improvisieren mit Akkorden aus der Tonart
C, die zufällig auch in diesem Lied - wie in hunderten anderen Songs auch, vorkommen.
Lied ist im 3/4 Takt
Tonmaterial der Melodie entnommen aus: c, d, e, f, g, a, b, c (Tonart C)
Tonleiter C
Wir nutzen jetzt diese Akkorde für das freie Spiel:
Dm Dm C
Dm Dm
F
Dm G
Dm Dm
Dm F
F
C
C
Dm Dm C
Dm Dm
Sicher wunderst du dich nun über den Akkord Dm fragst dich vielleicht: "Wieso
steht das Lied nicht in der Tonart F geschrieben?"
So etwas findest du leicht über das Hören heraus ohne zuviel Theorie. Spiele doch
einfach mal statt über Ton b über den Ton b-flat hinweg (also über die Tonleitertöne der Tonart F) und du wirst hören, dass dieser Ton überhaupt nicht dazu passt.
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Unser Akkord Dm ist also hier auch der Tonart C entnommen. Er steht hier auf der
zweiten Stufe der Tonleiter der Tonart C und wird hier als Tonika, also als Ruheakkord benutzt. (Du findest alle Stufenakkorde im Teil I des Chordpiano Workshops)
Das klingt sehr gut.
Es gibt ja auch kein "Schema F" in der Musik, das heißt die Tonika muss nun nicht
immer nur der Akkord auf der ersten Stufe einer Tonleiter sein. Und ein Lied muss
auch nicht zwangsläufig immer mit der Tonika beginnen. Verschiedene Völker oder
auch die Menschen in verschiedenen Gegenden haben zudem ihre ganz eigenen
traditionellen Akkordfolgen, die typisch sind und sehr gut klingen.
Eigentlich hast du nun schon alles, was du für die Improvisation brauchst:
Akkorde und Töne einer dazu passenden Tonleiter.
Ungewöhnlich dabei sind immer die fünf zusammengehörigenTakte. Wir sind ja
meistens vier Takte gewöhnt. Doch das ist gerade auch das typische an diesem
Lied.
Wir haben ja hier insgesamt nur vier verschiedene Akkorde. Weil diese vier Akkorde ausschließlich der Tonart C entnommen sind, passen auch alle Töne der
Tonart C zu diesen vier Akkorden. Das ist so verblüffend schlicht, dass man wohl
fast nicht drauf kommt.
Doch nicht jeder Ton klingt zu jedem Akkord gleich gut. Das wirst du schnell
heraushören, wenn du ein bisschen mit den Akkorden und Tonleitertönen frei
gespielt und kleine Motive gebildet hast. Das liegt daran, dass nicht alle Töne zu
allen Akkorden gut passen.
Was bedeutet das nun?
Spiele beim Improvisieren die Akkordtöne an
Achten einfach beim Spielen Ihrer Motive darauf, dass du in deiner Improvisation
in der rechten Hand ganz bestimmte Akkordtöne anspielst oder anders
gesagt die Schwerpunkte deiner Motive genau auf diese Akkordtöne legst.
Besonders gut passen zum Akkord Dm: Ton d oder Ton f oder Ton a
Besonders gut passen zum Akkord C: Ton c oder Ton e oder Ton g
Besonders gut passen zum Akkord F: Ton f oder Ton a oder Ton c
Und zum Akkord G klingen gut:
Ton g oder Ton b oder Ton d
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Alle anderen Töne aus der Tonleiter kannst du natürlich auch anspielen. Du solltest nur keine Schwerpunkte darauf legen, sondern sie beispielsweise als Durchgangstöne benutzen.
Und am Schluss noch kurz ein paar Worte zum Ablauf beim Improvisieren. Gehe
das Ganze nicht so theoretisch an, auch wenn ich dir hier etwas Theorie mitgegeben habe, welche du natürlich auch wissen solltest.
Doch wenn du direkt an den Tasten sitzt, dann empfehle ich dir:
Spiele einfach frei drauflos, in diesem Stück mit den Tönen der Tonart C.
Und wenn du dann hörst, an einer Stelle klingt etwas schräg, dann erst stoppst
du. Und dann erst schaust du dir genau an, was du gerade gespielt hast und was
dieser Ton in Bezug auf den aktuellen Akkord ist.
(Vielleicht war das gerade die None oder gar die schräg klingende Quarte?)
Ja, erst dann schaust du genauer hin, und vermeide anschließend diesen
schrägen Ton.
Wenn du das Ganze zu theoretisch anpackst, dann blockierst du damit den freien
Lauf deines freien Spiels und deiner Emotionen mit zu viel Theorie und Gedanken
auf einmal im Kopf. Das würde keinen Spaß machen. Man verbessert sich einfach
nur Stück für Stück, und kann nicht alles auf einmal sofort richtig machen.
Verlasse dich einfach auf dein musikalisches Gehör. Das wird dir verraten, ob du
die richtigen Töne getroffen hast oder nicht.
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Stück. Ich zeige dir Songs der Popmusik, Oldies, Bossa und Filmmusik in der Online Playpiano Academy.
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Herzliche musikalische Grüße sendet dir
Katrin Kayser
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