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„Sie hat immer an die anderen gedacht“
Familie von Gloria Frosch spendet für die Palliativstation der Uniklinik Leipzig
Die Schmerzen begleiteten Gloria Frosch
schon lange. Die richtige, die niederschmetternde Diagnose erhielt sie an ihrem 39. Geburtstag. Die Bauchspeicheldrüse war von einem Tumor befallen.
Gloria Froschs Mutter Vera erinnert sich
an den Satz der Ärztin im vergangenen
April, den sie einfach nicht begreifen
konnte: „Sie werden sie definitiv verlieren.“
Gloria, der lebensfrohen Frau, die 2011
nach Berlin gezogen war und als Friseurin
und Make-up-Artistin in einem Künstlerumfeld lebte, blieben nur noch gut neun
Wochen. Die letzten zwei davon verbrachte sie auf der Palliativstation. „Auch zuvor
haben sich alle in der Uniklinik, die mit
ihr zu tun hatten, die größte Mühe gegeben“, erinnert sich Vera Frosch. Doch mit
der Verlegung wurde sofort mit einer speziellen Schmerztherapie begonnen, die für
Linderung sorgte. Eine Erfahrung, die
Gloria auch anderen Patienten ermöglichen wollte. So traf sie selbst den Entschluss, Geld für die Station zu hinterlassen. Zudem wurde ein Spendenkonto zur
Beerdigung eingerichtet.
„Wir sind dankbar für die große Wertschätzung, die wir durch die Spende erfahren“, sagt Dr. Dörte Schotte, Oberärzn
Fotos: privat
n Die letzten Wochen ihres Lebens
verbrachte Gloria Frosch auf der Palliativstation der Leipziger Uniklinik.
Es war ihr ausdrücklicher Wunsch, die
wichtige Arbeit der Station zum Wohle anderer Patienten zu unterstützen.
Eine Spende über rund 2000 Euro hat
ihre Familie jetzt der Klinik übergeben.
Gloria Frosch mit ihrer Mutter Vera vor ihrer Erkrankung.
An ihrem 39. Geburtstag erhielt Gloria Frosch die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die beiden
letzten Wochen ihres Lebens verbrachte die lebensfrohe Frau auf der Palliativstation des UKL.
tin auf der Palliativstation. Investiert wird
in die Weiterbildung des Personals und
die Ausgestaltung des Gesprächsraums,
der auch für Angehörige als Rückzugsraum dient. Beides sind Maßnahmen, von
denen alle Patienten profitieren können.
Die Palliativstation am UKL besteht seit
2009 und verfügt über zwölf Betten. Versorgt werden Patienten mit schweren,
nicht heilbaren Krankheiten. Neben der
Symptomkontrolle wird großer Wert auf
die psychologische Betreuung gelegt, erklärt Dr. Schotte.
Die sorgsame Betreuung schließt auch die
Angehörigen mit ein. „Wir hatten nie das
Gefühl, allein zu sein“, sagt Vera Frosch.
„Würdevoll“ ist ein Wort, das sie immer
wieder benutzt, wenn sie über den Umgang der Mitarbeiter mit Gloria und ihrer
Familie spricht. Ihre Erfahrungen hat sie
inzwischen in einer Lehrveranstaltung an
Studenten weitergegeben. Glorias Schwester Alexandra arbeitet derzeit zusammen
mit Svenja Teufert, Psychologin auf der
Palliativstation, an der Gründung eines
Fördervereins für Palliativpatienten am
UKL.
Gloria Frosch wurde von den Eltern und
ihrer Schwester, die während der schweren
Wochen des Abschiednehmens den Job in
London ruhen ließ, begleitet. Die Familie
hat in der Zeit gelernt, ohne Angst über
den Tod zu sprechen. Und dass das Leben
immer lebenswert sein kann. Gemeinsam
erinnern sie sich an den ersten Abend auf
der Palliativstation. Es gab eine Vernissage,
ein wenig Musik. Gloria habe nur ein oder
zwei Stunden bewusst wahrgenommen
und sagte am Ende doch zufrieden: Das
war ein schöner Tag.
Als auf der Palliativstation ein Bett für
Gloria frei wurde, so erinnert sich Alexandra Frosch, habe sie gesagt: Jetzt nehme
ich jemandem den Platz weg. „So war sie,
sie hat immer an die anderen gedacht.“
Bei einer Obdachlosenhilfe schnitt sie unentgeltlich Haare. Auch an diese Einrichtung geht eine Spende.
Dimo Rieß
AUSBILDUnGSTAGEBUcH
Möhrenmuffins und Hirseauflauf
Azubis der MBFS kochen gemeinsam mit Rheuma-Patienten
n An der Medizinischen Berufsfachschule (MBFS) des Universitätsklinikums Leipzig lernen rund 750 junge Menschen einen Gesundheitsberuf. Sie haben sich für
einen Beruf mit guten Zukunftsaussichten entschieden, der hohe Ansprüche an
die fachliche und soziale Kompetenz jedes Einzelnen stellt. In der Reihe „Ausbildungstagebuch“ geben die Azubis verschiedener Fachrichtungen Einblicke in
ihre Berufsausbildung. Heute: Azubis kochen gemeinsam mit Rheuma-Patienten.
Bechtis machen sich viele Gedanken. Wie ihre
Lebensqualität verbessert werden kann, zum
Beispiel. Ob therapeutische oder medikamentöse Versorgung, im Gedankenaustausch spiegeln sich die vielfältigen Erfahrungen wider.
Morbus Bechterew ist eine Rheumaform, die
zwar nicht direkt durch die Ernährung beeinflusst werden kann, es gibt aber viele Betroffene mit Unverträglichkeiten. Für sie stellt sich
deshalb häufig die Frage, wie sie ihre Ernährung so gestalten können, dass keine Unverträglichkeitsreaktionen auftreten, die Entzündungsschübe initiieren könnten. Einmal im
Jahr treffen sich Mitglieder der Selbsthilfegruppe in Leipzig mit Azubis der Medizinischen Berufsfachschule zum gemeinsamen
Kochen.
Zu Beginn gab es eine Vorstellung unserer
Teilnehmer und der Auszubildenden. Die
Azubis gaben uns einen Einblick in Zusammenhänge bei Lebensmittelunverträglichkeiten.
Bei Verdacht ist zwingend eine ärztliche Abklärung angezeigt, denn es können bei Allergien lebensbedrohliche Situationen entstehen.
Wichtig ist hier eine möglichst genaue Beobachtung, wann welche Symptome wie zum
Beispiel Atemnot, Blähungen oder HerzKreislauf-Versagen auftreten. Solche Körperreaktionen können schon bei kleinsten Mengen und bei Erstkontakt auftreten. Natürlich
teilten wir auch unsere Erfahrungen mit Lebensmittelunverträglichkeiten mit, die dann
sachlich besprochen wurden.
Im Anschluss bereiteten wir in der Lehrküche
weitestgehend für uns verträglichen Speisen
zu, möglichst aus frischen Zutaten. In Kleingruppen widmeten wir uns unter fachlicher
Anleitung den Möhrenmuffins mit Käse, Sesamkartoffeln mit Joghurt-Dip, einem Hirseauflauf und einem Fenchelrohkostsalat. Als
Dessert wurde ein Mandelkuchen gebacken
und Tiramisu zubereitet. Das ganze wurde zu
einem Buffet zum Probieren zusammengestellt. Mit dem Ergebnis unserer Kochkünste
konnten wir sehr zufrieden sein. Klaus Vogt
Gruppensprecher DVMB-Gruppe Leipzig
Kochten gemeinsam: Azubis und Rheuma-Patienten in der Lehrküche der MBFS.
Aktuelle Ausbildungen an der
Medizinischen Berufsfachschule
Derzeit können sich Interessenten für folgende Ausbildungsgänge bewerben:
• Gesundheits- und Kinderkrankenpflege
Bewerbungsfrist: 29. Februar 2016
• Physiotherapie
Bewerbungsfrist: 30. April 2016
• Medizinisch-Technische Laborassistenz
Bewerbungsfrist: 30. April 2016
Foto: privat
• Medizinisch-Technische Radiologieassistenz
Bewerbungsfrist: 30. April 2016
• Diätassistenz
Bewerbungsfrist: 30. April 2016
Bei einem Tag der offenen Tür können sich
Interessenten am 12. März über eine Ausbildung in allen angebotenen Fachrichtungen
informieren. Die Medizinische Berufsfachschule lädt an diesem Tag von 10 bis 13 Uhr in
die Richterstraße 9-11 im Leipziger Stadtteil
Gohlis ein.
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