Durch die Talsohle führen - Jörg Löhr Erfolgstraining

Durch die Talsohle führen
In Krisen ist gute Führung gefragt. Reagieren Verantwortliche besonnen,
können schwierige Situationen auch Chancen sein.
Von Jörg Löhr
„Die größte Gefahr in Zeiten der Veränderung ist nicht die Veränderung an sich,
sondern das Handeln mit der Logik von gestern.“
Peter F. Drucker
Krisen sind unternehmerischer Alltag. Und wie der Schriftsteller Max Frisch einmal so
klug feststellte, können sie ein durchaus produktiver Zustand sein, wenn man ihnen
einmal den Beigeschmack der Katastrophe genommen hat.
Strategische Fehler, finanzielle Schieflagen, Probleme am Markt – oft bedingt das
eine das andere. Unternehmen haben es in einer Welt, die sich ständig verändert
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nicht leicht, sich nachhaltig zu behaupten.
Der Begriff Krise hat seine Wurzeln im Altgriechischen. In diesem Sinne markiert sie
einen Wendepunkt, die Zuspitzung einer Situation hin zu einer Entscheidung. Erst
bei einem dauerhaft negativen Verlauf kann aus einer Krise auch eine Katastrophe
werden.
Startschuss für wichtige Veränderungen
Die Krise an und für sich ist also noch nichts Negatives. Und so wird sie auch heute
von vielen Wirtschaftsexperten nicht nur als riskant für Unternehmen gesehen,
sondern auch als Chance einer Neuausrichtung, als Startschuss für wichtige
Veränderungen.
Fachleute sind sich indes einig: In der Krise kommt es mehr denn je auf das
Führungspersonal an. Denn wenn es brenzlig wird, ist besonnenes
Krisenmanagement gefordert.
J Ö R G L Ö H R E R F O L G S T R A I N I N G / Ulrichsplatz 6 / D–86150 Augsburg /
www.joerg-loehr.com
Telefon +49 (0)821- 346 54-66 / Telefax +49 (0)821- 346 54-99 / E-Mail [email protected]
Leider sieht die Realität oft anders aus. Statt kritische Situationen ruhig zu
analysieren und angemessen zu handeln, verfallen Manager nicht selten in
Schockstarre, bemängeln Experten. Viele seien nicht ausreichend auf kritische
Situationen vorbereitet und würden Krisenvorzeichen oft zu lange ignorieren.
Der erste Schritt auf dem Weg zur Bewältigung einer Krise, sind sich Experten
sicher, ist ihr wahrhaft ins Auge zu sehen. Eine rosarote Brille taugt in dieser
Situation ebenso wenig wie Schwarzmalerei: Wichtig ist eine realistische
Einschätzung der Situation und der damit verbundenen Risiken. Erst dann können
sich Führungskräfte daran machen, sie zu bewältigen.
Aktionsplan für die Krise
Hilfsorganisationen greifen in ihrem Notfallmanagement auf das bewährte
PROOBAK-Modell zurück, das durchaus auch auf unternehmerisches Handeln
übertragen werden kann. Dabei gestaltet sich ein Aktionsplan folgendermaßen:
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Erstens: Problem erfassen.
Zweitens: Ressourcen schaffen.
Drittens: Optionen sammeln
Viertens: Optionen werten
Fünftens: Beschlussfassung
Sechstens: Ausführung
Siebtens: Kontrolle
Nach dem Erkennen des Problems sollte also zunächst ein ruhiges Analysieren
folgen. Warum befinden wir uns in einer Krise? Was passiert gerade am Markt?
Diese Fragen gilt es, so zeitnah wie möglich zu beantworten und Rückschlüsse
daraus zu ziehen. Danach geht es um das Ausloten von Ressourcen, im Fall von
Unternehmen wohl am ehesten um Kapital und Personal.
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Krisen sind eine starke Aufforderung zum Umdenken und Umlernen. Führungskräfte
tun also gut daran, wenn sie es schon im Vorfeld versäumt haben, sich zumindest
jetzt intensiv mit notwendigen Veränderungen auseinanderzusetzen: Welche
Optionen haben wir?
Das Führungsteam muss Handlungsoptionen nicht nur sammeln, sondern auch
gewichten, bevor es schließlich seine Entscheidungen fällt. Eine Neuausrichtung
kann bedeuten, Kosten und Strukturen anzupassen. Es kann aber auch um eine
neue strategische Ausrichtung gehen, etwa darum, neue Märkte zu erschließen.
Klar den Kurs vorgeben
In Krisensituationen brauchen Führungskräfte, was Fachleute gerne als
„Entscheidungskompetenz“ bezeichnen. Damit ist aber nicht nur das Recht gemeint,
Entscheidungen treffen zu dürfen, sondern auch der Mut tatsächlich Verantwortung
zu übernehmen. Manchmal Entscheidungen mit großer Tragweite. Ist eine Krise
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bedrohlich, gibt es keinen Platz mehr für Diskussionen und Kompetenzgerangel im
Team. Jetzt muss die Führungskraft den Kurs vorgeben und ihren Mitarbeitern klar
und unmissverständlich das gemeinsame Ziel vorgeben. Zuständigkeiten und
Aufgaben müssen klar verteilt werden.
Dennoch: Einsame, für den Mitarbeiter nicht nachvollziehbare Entscheidungen
bremsen Akzeptanz und Motivation. Wichtig ist es, einmal getroffene Entscheidungen
unmissverständlich zu kommunizieren und dabei auch die wichtigsten Hintergründe
transparent zu machen. Mitarbeiter müssen nicht jedes Detail nachvollziehen
können, sie müssen aber sehr wohl verstehen, warum eine Entscheidung getroffen
wurde und mit welchem Ziel.
Damit alle Mitarbeiter an einem Strang ziehen, muss das gesamte Team diese Ziele
verstehen und verinnerlichen. Ohne die Krise zu leugnen, gilt es in der
Kommunikation mit den Mitarbeitern Zuversicht zu vermitteln.
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Zwei Führungsstile, so das Ergebnis einer Umfrage, werden von Entscheidern als
besonders wichtig angesehen, um durch eine Krise und die Zeit danach zu führen:
Inspirieren und Belohnungen anbieten. Führungsstile, die vor allem bei Frauen zu
finden sind.
Und so bestätigen Experten folgerichtig, dass es oft gemischte Führungsteams sind,
die Krisen am besten meistern.
Nach der Krise ist vor der Krise
Unvorbereitet in eine Krise zu schlittern, ist das Eine. Daraus keine Lehren für die
Zukunft zu ziehen, das Andere. Damit sind nicht nur wichtige unternehmerische
Weichenstellungen gemeint, die eine Krise quasi erzwungen haben.
Wichtig ist auch, für die nächste Krise gut vorbereitet zu sein.
Unsere Tipps:
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Entwerfen Sie regelmäßig verschiedene Krisenszenarien. Was würden Sie im
Fall der Fälle handeln? Welche Optionen gibt es?
Ruhen Sie sich nicht auf Erfolgen aus. Ziele und Prozesse müssen immer
wieder auf den Prüfstand. Seien Sie offen für Ideen Ihrer Mitarbeiter.
Was bringt die Zukunft? Öffnen Sie Augen und Ohren für Trends und neue
Entwicklungen auf den Märkten. Lassen Sie sich von externen Experten
inspirieren.
Binden Sie Toptalente an das Unternehmen. Sie können in einer Krise ein
entscheidender Faktor sein.
Entwickeln Sie persönliche Strategien, mit denen Sie in Krisensituationen noch
besser mit Stress und Zeitdruck umgehen können.
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