2 Gewerkschaftliche Antworten Region Aargau 2 Vernetzung fortschrittlicher Kräfte Nr. 2 | 4. September 2015 Erscheint als Beilage zur Zeitung «work» | Redaktion Unia Region Aargau T 0848 333 003, F 062 834 82 21 | www.unia.ch Nationalratswahlen 18. Oktober 2015 Für faire Löhne! Für eine Stärkung der AHV! Für ein Alter in Sicherheit und Würde! Setzen wir der bürgerlichen Ära, den ständigen Abbauprogrammen und Hetzkampagnen ein Ende, in dem wir GewerkschafterInnen in den National- und Ständerat wählen. Der Aargau verdankt seinen Wohlstand vor allem den Arbeit nehmenden. Diese Leistung wird jedoch nur ungenügend gewür digt – ja von der bürgerlichen Mehrheit mit ihren ständigen und absurden Abbauprogrammen, ih rer Ausländerhetze und der Ver höhnung staatlicher Betriebe und Dienstleistungen seit Jahren mit Füssen getreten. Wir Gewerkschaften wollen das ändern. Um den Arbeitnehmen den im Nationalrat eine Stimme zu geben, empfehlen wir einen Bisherigen und vier Frauen zur Wahl in den Nationalrat: ■■ Max Chopard, SP, Unia-Mitglied, bisher ■■ ■■ ■■ Viviane Hösli, SP, Sekretärin AGB, neu Jessica Volmar, Juso, Jugendsekretärin Unia, neu Claudia Mauchle, SP, VPOD, neu Und in den Ständerat: Pascale Bruderer und Irène Kälin. Irène Kälin Unsere Kandidierenden kennen die reale Situation der Arbeitneh menden und sind gewerkschaft lich verankert. Wir können darauf vertrauen, dass sie sich engagiert für unsere Anliegen einsetzen. Sie vertreten die Interessen der Nor malverdienenden: Für faire Löhne, gute Arbeit und soziale Sicherheit. Ihr habt die Wahl: Schreibt unsere Kandidierenden auf euren Wahl zettel und wählt damit eine Poli tik, die eure Interessen im Natio nalrat vertritt. Kurt Emmenegger * «Inhaltlich, organisatorisch und personell sind wir für den Wahlkampf gut aufgestellt» «Das politische Umfeld im Kanton Aargau ist eine grosse Herausfor derung für uns GewerkschafterIn nen, Linke und Grüne. Das kan tonale Parlament wird seit Jahren durch eine erdrückende bürgerli che Mehrheit dominiert, die drei Viertel der Sitze inne hat, sich vor allem aus SVP, FDP und CVP zu sammensetzt und eine absurde Sparpolitik verfolgt. Ausserdem ist der Kanton Aargau als ausgeprägter Industriekanton mit einem grossen Exportanteil von der Frankenstär ke massiv betroffen, und er ist ein Energiekanton, der sich mit der Energiewende enorm schwertut. Seit 20 Jahren hetzt die SVP mit der FDP und CVP im Schlepp tau gegen AusländerInnen und Flüchtlinge. Angstmacherkampagnen Seit Jahren werden regelrechte Angstmacherkampagnen geführt, die den Blick auf die wirklichen Probleme vernebeln. Bei unserem Kampf gegen Lohndumping und für die Beibehaltung der Personen freizügigkeit ist es wichtig, dass wir den Mittelstand, Gutqualifizierte wie Ingenieure, Informatiker, An gestellte im Pflegebereich und an deren Berufen, mit ins Boot holen können. Nur so wird es möglich, der permanenten Ausländerhetze etwas entgegenzuhalten. Seit Jahrzehnten wird der Staat und seine Dienstleistungen schlecht ge macht. Die bürgerliche Mehrheit aus SVP, FDP und CVP lässt keine Gelegenheit aus, um den öffentli bei der Unia und Spitzenkandida tin der Grünen: Für einen Aargau, der sich am Wohle aller orientiert! Mit Schnauz verdiene ich 20 % mehr! Ohne Schnauz diene ich 20 % mehr! Das ist keine (ge schlechter) gerechte Welt, in der die einen mehr verdienen und die anderen mehr dienen. Ich werde nicht weiter zusehen wie auch nach 30 Jahren gesetz Jessica Volmar ist Jugendsekretä chen Dienst, staatliche Einricht ungen und Dienstleistungen zu verteufeln. Den Gipfel abgeschos sen hat der Fraktionschef der SVP, Andreas Glarner, als er sagte: «Je der Franken, den man dem Staat gibt, ist ein Franken, den man zum Fenster hinauswirft.» senbau aber prall gefüllt bleiben. Bei den kommenden National ratswahlen steht die Frage im Zentrum: setzt sich die destruk tive Spar- und Abbaupolitik der Bürgerlichen durch? Oder gelingt es uns Gewerkschaften, Linken und Grünen, die Bevölkerung im Kanton Aargau mit unserem kon kreten Gegenprogramm zu über zeugen? « Verteufelung des Staates Die Bürgerlichen bleiben bei dieser Verteufelungskampagne aber ger ne an der Oberfläche. Würde man nämlich in die Tiefe gehen, müs sten sie zugeben, dass der Staat gu te Arbeit leistet. Es ist doch einfach absurd pauschal zu behaupten, nur Private würden gute Arbeit leisten! Weiter ist es den Bürgerlichen wichtig, dass sie weiterhin Geld abholen können, damit sie ihre Klientel zufrieden stellen können, so zum Beispiel in der Landwirt schaft, in der Bauwirtschaft- und dem Strassenbau. In diesen Berei chen wird die Sparschraube nur ganz sanft angezogen. Ganz anders bei Sozialausgaben, Kinderbetreu ung, Bildung und den Kranken kassenprämienverbilligungen: da wird der Sparstift regelrecht und in grossem Stil angesetzt. Schliesslich sollen die Steuern für die Gutsitu ierten und Unternehmen weiter ge senkt werden können! Gleichzeitig die Kassen für die Landwirtschaft, die Bauwirtschaft und den Stras dung und Kultur gespart. Wie lange wollen wir dem bürgerli chen Theater noch zuschauen? Jetzt ist es an der Zeit, etwas zu ändern und mit einer starken Lin ken für eine solidarischere und vielfältigere Schweiz zu kämpfen. Politik darf nicht nur von den Reichen und Mächtigen diktiert werden, sondern von uns allen. Ich setze mich ein für eine Schweiz die ihre Prioritäten rich tig setzt und ihrer humanitären Verpflichtung nachkommt. » » Irène Kälin ist politische Sekretärin Punkt Vor den National- und Ständeratswahlen beleuchtet der Unia Regioleiter Kurt Emmenegger das politische Umfeld im Kanton Aargau. Und empfiehlt vier Frauen und einen Mann zur Wahl in den Nationalrat. lich verankerter Lohngleich heit Frauen noch immer 20 % weniger wert sind als Männer. Ich setzte mich ein für einen Aargau, der sich am Wohle der Schwächsten misst und nicht am Portemonnaie der Mächti gen. Ich kämpfe für einen Aar gau, in dem Frauen für die glei che Arbeit denselben Lohn be kommen. Einen Aargau, in dem Männer und Frauen gleichbe rechtigt Erziehungsarbeit leis ten können. Einen Aargau, in dem Frauen und Männer zu sammen zum Marsch für mehr Gerechtigkeit blasen. Irène Kälin, Grüne, politische Sekretärin Unia, neu Foto: Unia ■■ rin der Unia Aargau und JusoMitglied: Gemeinsam für eine gerechte, tolerante und bunte Welt! Unzählige Menschen leiden täg lich an Sexismus, Homophobie und Rassismus. Die Lohnsche re zwischen arm und reich wird immer grösser. Unternehmen streben Profit statt faire Arbeits bedingungen an. Es wird bei Bil « Drei Initiativen Mit unseren drei Initiativen haben wir eine starke Waffe in der Hand. Die Initiative «Eltern und Kinder» des Aargauischen Lehrerverbands fordert ein flächendeckendes Angebot für familienergänzende Kinderbetreuung. Damit soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für alle möglich werden. Mit unserer Initiative «Arbeit und Weiterbildung für alle!» fordern wir Weiterbildungsmassnahmen für gering qualifizierte Arbeitneh mende. Zurzeit läuft die Unter schriftensammlung für die dritte wichtige Initiative, mit der wir die Spar- und Abbaupolitik der Bürger lichen stoppen können: die kan tonale SP-Initiative für bezahlbare Krankenkassenprämien. Diese Ini tiative hat zum Ziel, dass die Kran kenkassenprämien auf maximal 10 Prozent des Familieneinkommens begrenzt werden sollen. Jessica Volmar Inhaltlich, organisatorisch und personell sind wir gut aufgestellt. Wir haben die drei Initiativen ge gen die unsinnige Spar- und Ab baupolitik der Bürgerlichen im Köcher. Wir haben uns in den ver gangenen Jahren mit allen wichti gen Akteuren, die Gegensteuer ge ben wollen, vernetzt. So steht die Gründung des neuen Dachverban des «Arbeit. Aargau» zusammen mit dem Aargauischen Lehrerver band und dem Kaufmännischen Verband kurz vor dem Abschluss. Und wir haben fünf hervorra gende KandidatInnen, die in den Gewerkschaften eine aktive Rolle spielen und bei den bevorstehen den Nationalratswahlen antreten: Max Chopard, bisher, Vivianne Hösli, Irène Kälin, Jessica Volmar und Claudia Mauchle (alle neu). Wir werden einen inhaltlichen Wahlkampf führen: gegen die Verteufelung des Staates, gegen weiteren Sozialabbau, für ein flächendeckendes Kinderbetreuungsangebot, gegen Lohndumping und für die Personenfreizügigkeit und für einen ökologischen Umbau der Wirtschaft.» ✏✏ Judith Stofer *K urt Emmenegger ist Leiter der Unia-Region Aargau UniaRegio Aargau | Nr. 2 | 4. September 2015 Aktuell Unia-Fest 2015 Termine der Unia Region Aargau Wir knüpfen Netze! Die Vernetzung der Unia-Mit glieder steht in diesem Jahr im Vordergrund. Im Basiskurs und in den Branchengruppen können wir uns vernetzen, denn gemein sam erreichen wir ein besseres soziales Netz für die Arbeitneh menden. Gerade in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten stehen die Gewerkschaften für dieses Netz: Arbeitslosenunterstützung, Wei terbildung für alle, anständige Sozialpläne. Auch das Unia-Fest am 18. Okto ber im Kultur- und Kongresszen trum bietet wieder Gelegenheit, die Kolleginnen und Kollegen zu treffen und sich zu vernetzen. Es startet um 18.00 Uhr mit dem Apéro. Es gibt ein Essen und ver schiedene Beiträge sowie einen Clown für die Kinder. Die Einla dung folgt per Post. Pflege Mittwoch, 30. September 2015 Pflegeteam Sitzung, 18.30 Uhr, Aarau Montag, 5. Oktober 2015 Branchenkonferenz Gesundheit und Soziales, Bern Mittwoch, 4. November 2015 Pflegeteam Sitzung, 18.30 Uhr, Aarau Gute Stimmung auf der Bühne... Foto: UNIA Mittwoch, 16. Dezember 2015 Pflegeteam Sitzung, 18.30 Uhr, Aarau Tertiär Dienstag, 22. September 2015 Jahresversammlung der Aargauer Tertiärgruppe in Aarau ... und im Saal. Foto: UNIA Alle fortschrittlichen Kräfte ins Boot holen Der Raubbau an unserem Kanton geht ungezügelt in eine zweite Runde. Dies entgegen dem aus drücklichen Willen der Bevölke rung, die bei der diesjährigen Ab stimmung vom 8. März ein klares Nein zum Leistungsabbau in die Urne gelegt hat. Trotz steigender Schülerzahlen sollen 250 Stellen von Lehrerinnen und Lehrern ge strichen werden, und trotz stei gender Bevölkerungszahlen sollen über 100 weitere Stellen beim Kan ton abgebaut werden. Das nehmen wir nicht hin, denn: 1. Ein Stellenabbau bei der Bildung ist nicht akzeptierbar. Die Qualität in den Schulzimmern darf nicht einer verfehlten Finanzpolitik zum Opfer fallen. 2. Ein kurzfristiger Leistungsabbau kann nur dann akzeptiert werden, wenn zuerst die Probleme auf der Einnahmenseite und die finanzpo litischen Fehler der Vergangenheit korrigiert werden. Die Rücknahme der Steuererleichterungen für Ver mögende und Unternehmen ist unerlässlich. Die konjunkturellen Probleme dürfen nicht mit einem Investitionsstopp des Kantons wei ter verschärft werden. Stopp dem Raubbau Dass wir wenig zu sagen haben bei diesem Raubbau an unserem Kanton und sich die Bürgerinnen und Bürger gar nicht dazu äussern können, ist ein weiteres Unding dieser als Sparpolitik getarnten an tidemokratischen Abbaupolitik. So ist es wichtiger, denn je, dass wir Gegensteuer geben aus der Mitte der Bevölkerung hinaus: Mit den Initiativen «Kinder und Eltern für‚ familienergänzende Betreuungsstrukturen’», «Arbeit und Weiterbildung für alle» und «Bezahlbare Krankenkassenprämien für alle» haben wir fix fertige Ant worten, welche allen Bürgerinnen und Bürger zugute kommen. Wir fordern bessere Massnahmen für Personen, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, Arbeitsplätze für leistungsschwächere Personen und eine Weiterbildungsoffensive für alle. Wir wollen, dass der Aargau endlich auch Massnahmen ergreift und allen Kindern einen finan zierbaren Platz in einer Tagesstätte garantiert. Nur mit einem genü gend grossen Angebot an famili enexterner Betreuung kommen wir der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein grosses Stück näher. Und wir kämpfen dafür, dass die Belastung durch die explodieren den Krankenkassenprämien sinkt. Davon würden insbesondere Fa milien und ökonomisch schwache Haushalte profitieren. Wir wollen einen Aargau, der sich am Wohle der Schwächsten orien tiert und nicht am Portemonnaie der Reichen und Mächtigen. Der Kampf für einen starken Aargau hat begonnen. ✏ Irène Kälin, politische Sekretärin Abbau im Zeichen des starken Frankens Gewerkschaftliche Antworten Stellenabbau, Lohnkürzungen und Stundenerhöhungen – auch die Beschäftigten in der Aargauer Industrie bekamen den Aktivismus der Firmenleitungen zu spüren. Gleichzeitig wuchs aber auch die Bereitschaft der Belegschaften, nicht einfach alles hinzunehmen. Nach der Aufhebung des Mindest kurses Anfang Jahr schellten die Telefone im Unia-Sekretariat un aufhörlich. Eine Personalkommis sion in der MEM-Industrie nach der anderen wurde von ihrer Ge schäftsleitung dazu gedrängt, den Montag, 9. November 2015 Nationale Delegiertenversammlung des Sektors Tertiär in Bern Industrie Zukunft Aargau Für einen Aargau, der das Wohl aller ins Zentrum stellt: Auf diese Kurzformel kann das griffige Gegenprogramm der Gewerkschaften, Linken und Grünen gebracht werden. Montag, 9. November 2015 Delegiertenversammlung Tertiär (Pflege), Bern Krisenartikel anzuwenden und die Arbeitszeiten zu erhöhen. Die Posi tion der Unia war klar. Wir lassen mit uns darüber reden. Aber nur, wenn die Massnahme befristet bleibt, in regelmässigen Sitzungen evaluiert wird und wenn gleichzei tig Massnahmen getroffen werden, die auch Aktionäre und Manage ment betreffen. Denn es galt zu verhindern, dass es zu Mitnahme effekten kommt und auch Firmen die Situation nützen, welche die Wechselkursveränderung gut ver kraften. Dass dies eine Gefahr sei, gab im Gespräch mit einem Gewerk schaftssekretär sogar ein Personal chef eines grösseren Aargauer Che mieunternehmens zu. In Berei chen, in denen die Gewerkschaf ten nicht so gut verankert sind, gingen die Unternehmen noch weiter und bauten eine beacht liche Zahl von Stellen ab. Oder planten, wie bei der Alu Menziken, Verlagerungen ins Ausland. In den nächsten Wochen und Monaten wird es darum gehen, dass sich die gewerkschaftlich organisierten Be schäftigten noch besser vernetzen und gemeinsam Strategien entwi ckeln, um dem Abbau im Aargau Einhalt zu gebieten. ✏ Pascal Pfister, Industriesekretär Donnerstag, 8. Oktober 2015 Industriegruppe Aargau, 17 bis 18.30 Uhr, Aarau Freitag, 16. Oktober 2015 Branchenkonferenz MEM, 10 bis 16 Uhr in Bern Freitag, 13. November 2015 Delegiertenversammlung Sektor Industrie 9 bis 16 Uhr in Bern Rentner_innen Mittwoch, 18. November 2015 Jahresschlusshöck im Gasthof zum Schützen 14 Uhr in Aarau Baukomitee Aarau Donnerstag, 10. September 19.30 Uhr, Unia Aarau Donnerstag, 15. Oktober 19 Uhr, Unia Aarau Weitere Daten Donnerstag, 10. September Nationalratspodium der Sozialpartner 19.30 Uhr, Hotel du Parc, Baden Mittwoch, 23. September Nationalratspodium der Sozialpartner 19.30 Uhr, Gasthof Schützen, Aarau Samstag, 17. Oktober Unia Fest, ab 18 Uhr im KUK Aarau (Einladung folgt) Samstag, 31. Oktober Vorständetagung, Herzberg Mittwoch, 9. Dezember Basiskurs Modul 3 «Kommunikation» 10 – 15 Uhr in Aarau Herausgeberin work, Gewerkschaft Unia, Postfach 272, CH-3000 Bern 15 | In Zusammenarbeit mit Unia Region Aargau, Bachstrasse 41, CH-5001 Aargau, T 0848 333 003, F 062 834 82 21, [email protected] | Redaktion Irène Kälin, Judith Stofer | Gestaltungskonzept ivony ltd, CH-8008 Zürich | Layout Bubenberg Druck- und Verlags-AG, CH-3007 Bern | Druck NZZ Print, CH-8952 Schlieren www.unia.ch 2
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