Spulenanordnung nach Helmholtz, zur dynamischen Untersuchung von Magnetfeldsensoren bei veränderlicher Umgebungstemperatur Magnetics 4 Freaks – Präsentation 20. Mai 2015 Autoren: • Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M.Sc. ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG, Deutschland • Prof. Dr.- Ing. Jürgen Ulm Reinhold-Würth-Hochschule Künzelsau – Institut für schnelle mechatronische System (ISM), Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 1 Inhalt: 1) Einführung in die Thematik (Ralph Wystup) 2) Analytische Induktivitätsberechnung (Dr. Jürgen Ulm) 3) Experimentelle Umsetzung (Ralph Wystup) 4) Ergebnisse und Ausblick (Dr. Ulm u. R. Wystup) Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 2 1. Einführung in die Thematik, Zahlen und Fakten Einsatzgebiete von Hall-Sensoren in ebm-papst Produkten Allein im Werk Mulfingen wurden 2014 über 9,2 Millionen Hall-Sensoren verbaut Bei der Menge dieser systemrelevanten Bauteilen ist ein Überprüfung im Rahmen der Qualitätssicherung unerlässlich und stellt die Rechtfertigung der Arbeit dar. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 3 1. Einführung in die Thematik, Einbau der Hall-Sensoren Drei Hall-Sensoren: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 4 Funktion eines Hall-Sensors, Berechnung der Hallspannung ( ) FL = q ⋅ B × v ; F el = q ⋅ E FL = F el vx 0 mit : v = 0 ,B = 0 ⇒ 0 B z in x −Richtung → j x = n ⋅ q ⋅ v x ⇒ E y = v x ⋅ B z mit : j = n ⋅ q ⋅ v Ey = 1 n⋅q ⋅ j x ⋅ B z mit : j x = U I und E y = H ⇒ b⋅d d Hall−Konst. AH UH = A Hall ⋅ I ⋅ Bz b (b=Dicke des Hallelementes in z-Richtung) y z I x Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 5 Aufbau schaltender Hall-Sensoren (Typ A3283L) Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 6 Überprüfung der Schaltpunkte Beispielsweise des A3283L Diese Werte sind nun zu überprüfen 0 mT Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 7 Anforderungen an die dazu nötigen Helmholzanordnung 1) Homogener Messfeldbereich 1) Für gleichmäßige Sensordurchflutung 2) Für Feldüberprüfung im Betrieb 2) Geringe Induktivität der Helmholzspule 1) Für schnellen Feldwechsel 2) Für geringe Störbeeinflussung von und zur Umgebung 3) Kompakter Aufbau des Gesamtsystems 4) Temperaturbeständig zwecks Beheizung Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 8 Grundsätzlich geplante Versuchsanordnung Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 9 Referenzsensor SS94A2 Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 10 Teil 2) Analytische Induktivitätsberechnung (Dr. Jürgen Ulm) Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 11 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Wozu analytische Induktivitätsberechnungen? • Zum Entwurf von Spulen sind analytische Berechnungen der Induktivität nützlich. • Mit analytischen Methoden können sehr schnell Tendenzen erarbeitet und in die laufende Entwicklungsarbeit mit einbezogen werden. • Analytische Berechnungen erhöhen das Verständnis. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 12 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Was ist die Induktivität? • Die Induktivität ist ein Maß der elektromagnetischen Energiespeicherfähigkeit eines Volumens (Spule, Magnet, Motor, …) • Die Induktivität ist demzufolge von stofflich, geometrischen Größen abhängig. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 13 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Wie ist die Induktivität definiert? Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 14 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Die Grundlage der analytischen Induktivitätsberechnung ist die im Volumen gespeicherte magnetische Energie . mit Stromdichte J und Vektorpotenzial A Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 15 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Damit wird die Energie der Zweileiteranordnung berechnet… Die Induktivität ist dabei (Induktivitätskoeffizient) Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 16 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Rik ist der Radius zwischen Auf- und Integrationspunkt. Dieser wird mit Hilfe des Kosinussatzes oder Satz des Pythagoras im schiefwinkligen Dreieck für die Leiterschleifen 1 und 2 mit berechnet. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 17 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Mit dem Radius folgt die Induktivität Eine weitere Umformung mit anschließender Integration entlang der Leiterschleife 1 führt zu Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 18 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Bereits hier fällt die Entscheidung zur Lösung mittels elliptischer Intergrale. Alle weiteren Umformungen werden dahingehend vorgenommen. Fortgesetzt wird mit der Umformung des Nenners gefolgt von der Umformung des Zählers Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 19 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Unter Anpassung der Integrationsgrenzen folgt Erforderlich wird die Zerlegung des Integrals in zwei Einzelterme und Modul b² Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 20 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 21 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Die Entwicklungsvorschrift der Gleichungen 1) und 2) werden in Summenschreibweisen dargestellt Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 22 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Die Lösung der nach dem dritten Glied abgebrochenen Reihenentwicklung liefert die Gegeninduktivität Für die Berechnung der Eigeninduktivität gilt R1 = R2 = R, damit folgt Somit lässt sich die Gesamtinduktivität angeben. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 23 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Die Induktivität ist dabei eine skalare Größe. Zur Suche des Extremwertes kann deshalb die Bildung des Gradienten der Induktivität mit angegeben werden. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 24 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Die vollständige Berechnung der Induktivität erfolgt mit MATLAB. In Abb. 1.2 ist der Einfluss der Anzahl der Reihenglieder von K und E auf das Berechnungsergebnis dargestellt. Die Entwicklung wurde jeweils nach dem 150’ten Glied von K und E abgebrochen. Die dabei entstehenden sehr großen Glied-Produkte führen zu einer Fehlermeldung. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 25 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 26 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 27 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 28 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 29 Teil 2: Analytische Induktivitätsberechnung Teil 3: Experimentelle Umsetzung (Ralph Wystup) Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 30 Konstruktion von Helmholzspule und Sensorhalterungen Refferenzsensor SS94A2: Hall-Sensor A3283L Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 31 Zu erwartender homogener Feldaufbau der Helmholzspule auf der Mittelachse; Simulation und Berechnung, Helmholzspule bestehen nur aus jeweils einem Kreisleiter (KL) Rot = Simulation (FEMM) Grün = Analytik (Biot Savart) Z = Rotationsachse des KL Grün = Feldverlauf des linken KL Blau = Feldverlauf des rechten KL Rot = Summe der Feldverläufe Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 32 3-D Darstellung der simulierten Flussdichte in der Helmholzspule Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 33 Induktivität der Helmholzspule Vergleich der mit unterschiedlichen Methoden gemessenen Induktivität zur berechneten Induktivität: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 34 Zusammenhang der magnetische Energie im Feldraum zur Induktivität elektrisch: p L = u L ⋅ iL = L ⋅ iL ⋅ diL dt wL = ∫ pL ⋅ dt = L ⋅ ∫ iL ⋅ wL = diL ⋅ dt =L ⋅ ∫ iL ⋅ diL ⇒ dt L 2 ⋅ iL + E L 0 2 Bmax 1 = ⋅ ∑ ∫∫∫ ∫ H ⋅ d B ⋅ dvn 2 n =1 Vn 0 m geometrisch: wmges (Der Index n bezeichnete die zu betrachtenden Feldräume) Im „Feldraum“ Folgt: wL = wmges ⇒ L Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 35 Geringe Induktivität der Helmholzspule durch Auslegung Kleiner werdende Feldräume == kleinere werdende Induktivität Messbereich Feldraum wird kleiner Blau: Radius r = 50 mm / 20 Windungen pro Einzelspule Rot: Radius r = 25 mm / 10 Windungen pro Einzelspule Grün: Radius r = 12,5 mm / 5 Windungen pro Einzelspule Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 36 Vermessung der Helmholzspule mit Refferenzsensor SS94A2 Portalmessgerät Messraster: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 37 Funktionsübersicht des gesamten Versuchsaufbau SS94A2 Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 38 Realer Versuchsaufbau, Kalibrierung Steuerspannung zu Flussdichte) Kanal 1 = Steuersspannung Kanal 2 = Strom durch die Helmholtzspule Kanal 3 = Ausgangsspannung SS94A2 Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 39 Messungen am Hall-Sensor A3283L Steuerspannung Steuerspannung Hall-Sensor Messung des Auslosepunktes des Hallsensors A3283L Hall-Sensor Messung des Ruckstellpunktes des Hallsensors A3283L Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 40 Ergebnisse und Ausblick (Dr. Ulm u. R. Wystup) Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 41 Spulenanordnung nach Helmholtz, zur dynamischen Untersuchung von Magnetfeldsensoren bei veränderlicher Umgebungstemperatur Magnetics 4 Freaks – Präsentation 20. Mai 2015 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!! Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm; Dipl.-Ing. (FH) Ralph Wystup M. Sc. Seite 42
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