Staat und privat? Session III Berlin, 7.7.2015 Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff Altestadt 2 40213 Düsseldorf Tel.: +49 0151 1176 1891 Fax: +49 202 317 63 1177 3 unterschiedliche Erfahrungen: Arbeiten im akademischen und privaten Umfeld Wissenschaftliche und Geschäftsführende Direktorin eines akademischen Forschungsinstitutes (Georg-Speyer-Haus, Frankfurt), in dieser Zeit: Erste deutsche HIV-Stämme Arbeiten an infektiöser Hepatitis Krebsforschung Forschungsleiterin bei Bayer, Forschung im Weltkonzern Medikamente gegen HIV und andere Viren Antibiotika Ausgründung einer neuen Firma aus Bayer: AiCuris, Geschäftsführerin, Forschung und klinische Entwicklung im Biotech-Umfeld 2 Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? 1) Geschäftsführerin Georg-Speyer-Haus Neben der Forschung: Wiederaufbau des historischen Instituts Erste HIV-Stämme in Deutschland: - AIDS-Grundlagenforschung (Varianten und Zielzellen von HIV) - Verträge mit der Industrie zur AIDS-Forschung (u.a.Abbott, Qiagen, Hoechst, Bayer), Entwicklung von Tests zur Erkennung des Virus und um Medikamente zu finden Bau von Hochsicherheitslabors Öffentliche Forschungsgelder für AIDS und Krebsforschung (BMBF, DFG, EU) Aufbau auf 100 Mitarbeiter Planung Renovierung Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? 3 2) Der Schritt zu Bayer: Eine steile Lernkurve und mehr Verantwortung Angebot Bayer: Leitung der Virusforschung mit weltweiter Zuständigkeit Zunächst HIV Später: Herpes, Hepatitis, Humanes Cytomegalievirus Leiterin der gesamten Infektionsforschung (Viren Bakterien, Malaria) 4 Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? Die Lernkurve; Bis zum Medikament: 10-12 Jahre, 0.8 -1.4 Mrd Präklinik Laborarbeiten Phase I Phase II gesunde freiwillige Probanden Phase IV Patienten In vitro Studien Phase I : Sicherheit – Verträglichkeit – Pharmakokinetik/Dynamik – Dosis – Wirkungs-Verhältnis In vivo Studien Phase II : Dosierung - Wirksamkeit Prozessentwicklung GMP Produktion Phase III : Wirksamkeit im Vergleich zur Therapie der Wahl Phase IV : Postmarketing-Überwachung – Arzneimittelüberwachung (Pharmakovigilanz) Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? 5 Phase III 3) Die Ausgründung aus Bayer: Visionen entwickeln von den Indikationen und Märkten… Gebiete mit hohen Wachstumsraten Virologie Resistenz-brechende Antibiotika für das Krankenhaus Fokus auf hohen medizinischen Bedarf Fokus auf Spezialistenmärkte Und: Aufbau einer klinischen Entwicklung Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? 6 3) Die Ausgründung: Visionen entwickeln … … von dem nötigen Investment und dem Zeithorizont Eine sehr junge, aber auch sehr innovative Pipeline mit 13 Projekten 2-stellige Millionenbeträge pro Jahr 5+ Jahre bis zum Markteintritt Keine kurzfristige Finanzierung über Wagniskapital! Investoren mit Verständis für die Pharma-Branche Investoren mit einer langfristigen Perspektive Santo als Investor Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? 7 1. März 2006 Gründung von Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? 8 AiCuris nach 6 Jahren (2012) Erfolgreiche klinische Studien der Phase II mit 2 Substanzen - Letermovir: Die Innovation zur Behandlung des Humanen Cytomegalovirus - Pritelivir: Die Innovation zur Behandlung von Herpes, Und in der Forschung: Ein neues Antibiotikum für das Krankenhaus (Resistenz-Brecher) Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? 9 Die Weiterentwicklung der Firma Diskussionen 2012 Selbst bis zum Markt gehen? 2x 50 mio für Phase III Studien nötig Investition in Aufbau von Marketing Organisation Investition in Prä-Marketing Behörden: sehr positives Feedback Entscheidung: Phase III und Vermarktung durch Partnerfirma Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? 10 Der Lizenzvertrag mit MSD (USA) 2012 Bei Unterschrift 110 mio € Meilensteine 332,5 mio € Umsatzbeteiligungen Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? 11 Deloitte Breakthrough Award 2013 Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? 12 Step Award 2013 Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? 13 2015 AiCuris: Privat / öffentliche Partnerschaft für die Entwicklung des Antibiotikums 2015: IMI-Förderung seitens der EU Ca. 20 mio Förderung, ca. 20 mio durch AiCuris aufzubringen Entwicklung bis zum Ende der Phase II Kooperation mit diversen akademischen Institutionen Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? 14 Welches Profil ist an der Schnittstelle nötig (sind die Profile ausreichend vorhanden?) Schnittstelle benötigt ein Persönlichkeitsprofil des „Unternehmers“ Weiterbildung ist oberstes Gebot, wenn man aus der akademischen Welt kommt Kooperation von beiden Seiten kann sehr erfolgreich sein und zu „Weiterbildung on the Job“ führen, wenn die Offenheit da ist: IMI Programm der EU Doktorandenprogramme bei AiCuris Wünschenswert: Zwischen beiden Welten pendeln Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat? 15 Die 4 großen „G´s“ für Erfolg in der Forschung Zum Erfolg braucht der Forscher Geist Geduld Glück … und Geld Paul Ehrlich, Nobelpreisträger Auch ausreichende Finanzierung nötig! 16 Berlin 7. Juli 2015 Staat und privat?
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