Frühjahr 18. Jahrgang 2015 StippVisite Ihr persönliches Exemplar Knieschmerz-was tun? 8 Internationale Fachtagung zur Psychotherapie 18 Durchblutungsverbesserung beim Diabetiker 24 INFOS UND UNTERHALTUNG AUS DEM EVANGELISCHEN KRANKENHAUS BERGISCH GLADBACH Von links nach rechts: Aniela Fischer (Hebamme in Anerkennung), Alice Semmler (Hebamme, Koordinatorin Geburtshilfe), Dr. Melanie Erices-Leclercq (Assistenzärztin Frauenklinik), David Tenckhoff (Oberarzt Frauenklinik), Sabine Herbst (Hebamme). Foto: EVK Selbstgestricktes wärmt Dezember-Babies Farbenfroher Adventskalender am EVK Bergisch Gladbach mit Mützchen und Söckchen – Aktion kommt bei Eltern bestens an. D ie Kollektion wird immer umfangreicher. Gab es im ersten Jahr ausschließlich Söckchen und im zweiten Jahr nur Mützchen, so haben jetzt frisch gebackene Eltern am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach die Qual der Wahl: Sie müssen sich entscheiden, ob ihre Babies 2 StippVisite schicke Söckchen oder schicke Mützchen tragen können. Das Beste: Die wärmenden Stücke sind ein Geschenk des Krankenhauses. Auf einer Leine in der Geburtsklinik sind die Mützchen und Söckchen aufgereiht, Mama oder Papa müssen nur noch zugreifen. Wie in den beiden vorangegangenen Jahren sind die Präsente in liebevoller Handarbeit entstanden. Hierzu haben die Hebammen, Angehörigen der Hebammen und OP-Schwestern zu Stricknadeln und Wolle gegriffen. Dieser Adventskalender kommt bei den Eltern im Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach bestens an. h c i l z r e H n e m m willko Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir hoffen, Sie sind gesund und glücklich ins Jahr 2015 gestartet. Nun freuen wir uns mit Ihnen auf milde Temperaturen und die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Die Tage werden wieder länger, erste Blumen wagen sich zaghaft vor und immer öfter hört man einen Vogel zwitschern - es wird Frühling! Wir haben spannende Themen aus Ihrem Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach für eine Frühjahrsausgabe Ihrer StippVisite zusammengestellt. Ihr Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach und das StippVisite- Team wünschen Ihnen viel Spaß beim lesen, rätseln und stöbern. Impressum Herausgeber: phoenixXmedia verlagsgesellschaft für innovative medien mbh Hanns-Hoerbiger-Straße 7 29664 Walsrode Telefon (0 51 61) 60 32 6 - 0 E-Mail: [email protected] in Kooperation mit: Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach, Ferrenbergstraße 24 51465 Bergisch Gladbach Telefon 0 22 02 / 1 22 - 0 Fax 0 22 02 / 1 22 - 10 55 www.evk.de Konzept, Layout, Satz und Redaktion: phoenixXmedia verlagsgesellschaft für innovative medien mbh Verantwortlich für den lokalen redaktionellen Inhalt: Dr. Harald Januschewski, Edeltraud Kolter, Robert Schäfer Anzeigen: phoenixXmedia verlagsgesellschaft für innovative medien mbh Telefon (0 51 61) 60 32 6 - 0 Erscheinungsweise: quartalsweise Auflage StippVisite Bergisch Gladbach: 5.000 Exemplare Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten verantwortlich. Der Nach druck der Beiträge dieser Ausgabe bedarf, auch auszugsweise, der ausdrücklichen Genehmigung des Herausgebers. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Fotos: EVK, Fotolia, Thinkstock, Shutterstock StippVisite 3 EVK für besonders gute KrankenhausHygiene mit dem MRE-Siegel ausgezeichnet Das Evangelische Krankenhaus Bergisch Gladbach erhielt vom MRE-Netz regio rhein-ahr, vertreten durch das Amt für Gesundheitsdienste und dem Hygiene Institut der Universität Bonn, das MRE – Qualitätssiegel. Durch ein Auditierungsverfahren mit folgenden Schwerpunkten: Teilnahme an bestimmten Qualitätsveranstaltungen, Erfassung epidemiologischer Daten, zeitlich begrenztes Patienten MRSA Prävalenz-Sreening, Umsetzung MRSA relevanter Hygienemaßnahmen, Aktion saubere Hände – Händehygiene, Antibiotic-Stewardship und Sicherstellung der Strukturqualität, konnten die geforderten Qualitätsziele mit 93 Prozent erreicht werden. Der Dank für das erreichte QM-Siegel, gültig bis Ende 2015, gilt den beteiligten Mitarbeitern. Z um Nachweis dieser Qualität musste jeder Teilnehmer des Netzwerkes 10 Qualitätskriterien erfüllen und nachweisen. Schwerpunkte waren die Teilnahme an bestimmten Qualitätsveranstaltungen, Erfassung epidemiologischer Daten, zeitlich begrenztes Patienten MRSA Prävalenz-Sreening, Umsetzung MRSA relevanter Hygienemaßnahmen, Aktion saubere Hände – Händehygiene, AntibioticStewardship und Sicherstellung der Strukturqualität. Dass EVK hat alle vorgegebenen Kriterien mit 93 Prozent hervorragend erfüllt. Um den zunehmenden Problemen mit multiresistenten Erregern wirksam entgegen zu treten, wurde im Jahr 2010 ein Bundesländer übergreifendes Netzwerk, das „mre-netz regio rhein-ahr“ gegründet. Diesem Netzwerk gehört auch das EVK an. Hauptziel dieses Netzwerkes ist eine Koordination des infektionshygienischen Managements multiresistenter Erreger in Gesundheits- und Gemeinschaftseinrichtungen. MRE – hinter dieser Abkürzung stecken multiresistente Erreger. Sie haben durch Mutationen Resistenzen gegen Antibiotika entwickelt und sind deshalb im Einzelfall schwer 4 StippVisite zu therapieren. Umso wichtiger ist eine sehr gute Krankenhaushygiene, um diese Keime einzudämmen. Die Hygienemaßnahmen werden im EVK gut gemeistert, wie die aktuelle Auszeichnung des MRE-Netzes regio rhein-ahr belegt. Patienten sollen vor Infektionsgefahren ge- schützt werden, denen sie im Rahmen der medizinischen Behandlung ggf. ausgesetzt sind. Hierzu ist vor allem ein einheitliches, qualitätsgesichertes Vorgehen erarbeitet worden, um die Verbreitung von Problemkeimen in Krankenhäusern zu minimieren. Inhalt 2 Selbstgestricktes wärmt Dezember- Babies 4 EVK für Krankenhaus- Hygiene ausgezeichnet 6 Neue Sektion Pneumologie am EVK 8 Knieschmerz- was tun? 8 11 Neue Babybettchen 12 StippVisite Rätsel 14 Beckenbodenschwäche, Blasen- und Darminkontinenz, Stuhlentleerungsstörungen 17 Förderverein schenkt seit 50 Jahren Gesundheit 18 Internationale Fachtagung zur Psychotherapie 18 20 StippVisite Reisequiz 21 Wissenswertes 22 Heuschnupfen 24 Durchblutungsverbesserung beim Diabetiker 28 Die ideale Ernährung für Freizeitsportler 31 Fructose- die unterschätzte Gefahr für Gicht 24 StippVisite 5 „Wer atmet, der lebt“ Neue Sektion Pneumologie am Das Lungenfunktionslabor ermöglicht sämtliche Lungenfunktionsuntersuchungen zur Identifizierung von Lungen- oder Atemwegserkrankungen. G efährliche Atemaussetzer in der Nacht, Raucherlunge, zu viel Kohlendioxid im Blut, Lungenkrebs oder Mukoviszidose: Erkrankungen, die Menschen den Atem rauben, gibt es viele. Umfassende Hilfe finden Betroffene jetzt am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach, wo unter der Leitung von Dr. med. Abdel Hakim Bayarassou die Sektion Pneumologie an den 6 StippVisite Start ging. „Wir befassen uns mit der Abklärung und Behandlung sämtlicher akuter und chronischer Erkrankungen der Atemwege und des Lungengewebes“, erklärt der Mediziner, der zuvor viele Jahre in der Lungenklinik in Köln-Merheim tätig war. „Zu Beginn erheben wir ausführlich die Krankheitsgeschichte und nehmen eine gründliche körperliche Untersuchung vor. Anschließend legen wir fest, welche Befunde mittels tech- nischer oder laborchemischer Verfahren erhoben werden“, beschreibt Dr. med. Bayarassou die Diagnose- und Therapieschritte, die alle am EVK umgesetzt werden können. ISchlaflabor Menschen, deren Atmung nachts gestört ist, werden am EVK untersucht. Häufigste Ursache ist starkes Schnarchen mit Atemaussetzern. EVK - Pneumo-Hotline Anstieg des Kohlendioxids (CO2) im Blut führen, der sich erst durch Kopfschmerzen, Müdigkeit und Luftnot bemerkbar macht. Wird dieser Anstieg nicht erkannt, kann dies zur lebensbedrohlichen CO2-Narkose mit Bewusstlosigkeit und Atemstillstand führen. „Wir messen die Kohlendioxidkonzentration, um bei erhöhten Werten umgehend eine Beatmung über Mund und / oder Nase einzuleiten“, erklärt der Pneumologe. III Weaning Als Weaning (Entwöhnung) wird die Entwöhnungsphase vom Beatmungsgerät nach einem künstlichen Koma bezeichnet. Das Atmen wird neu erlernt. Das bedeutet hartes Training für die Atemmuskeln unter Aufsicht eines speziell geschulten Pflege- und Ärzteteams. Dr. med. Bayarassou: „Unser Ziel ist es, die Intervalle ohne Beatmung auszudehnen und den Luftröhrenschnitt rückgängig zu machen. Dies bedarf einer großen Erfahrung.“ Auch das Sprechen, Schlucken und Gehen werden durch Sprach-, Physio-, Ergo- und Atmungstherapeuten trainiert, damit die Patienten wieder nach Hause können. „Modernste Messtechnik gewährleistet ein hohes Maß an Mobilität und Komfort während der Nacht“, verspricht Dr. med. Bayarassou. II Außerklinische Beatmung/ Akutbeatmung Viele lungenerkrankte Menschen atmen vor allem nachts, später auch tagsüber, flach. Dies kann zu einem IV Lungenfunktionslabor Das mit Hilfe des Fördervereins erworbene Lungenfunktionslabor (siehe Foto) ist ein Alleskönner. Es bietet sämtliche Lungenfunktionsuntersuchungen zur Identifizierung von Lungen- oder Atemwegserkrankungen an. So können die Größe der Lunge, die Geschwindigkeit des Atemstoßes, die Atemvolumina so- wie die Atemmuskelkraft gemessen werden. VBronchoskopie „Wir führen Spiegelungen der großen Atemwege durch, um die Lunge von innen körperschonend zu untersuchen“, erklärt Dr. med. Bayarassou. „Bei Bedarf entnehmen wir Proben mit einer kleinen Zange.“ Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft. Der Patient bekommt ein Schlafmittel und nimmt die Untersuchung selbst nicht wahr. Dr. med. Abdel Hakim Bayarassou Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach Innere Medizin und Pneumologie Leiter: Dr. med. Abdel Hakim Bayarassou www.evk.de [email protected] Pneumo-Hotline: Montag bis Freitag von 14.00 bis 15.00 Uhr Telefon 02202 122 2132 StippVisite 7 Knieschmerzen – was tun? Bei Knieschmerzen stellen sich viele Fragen: Woher kommen die Schmerzen? Wie sieht die Diagnostik aus? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und wie erfolgsversprechend sind sie? D as Knie und seine Erkrankungen – diese Themen standen beim Medizindialog im Dezember im Fokus. Dass Knieschmerzen keine Ausnahmeerscheinung sind, zeigte sich an der Vielzahl der Besucher, die ins EVK-Forum gekommen waren: Über 60 Interessierte lauschten dem Vortrag von Dr. med. Norbert Anheuser, Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie/Orthopädie am EVK, und lernten neben den Ursachen für Knieschmerzen auch deren Therapiemöglichkeiten kennen. Der Knorpel befindet sich in den Gelenkspalten, also zwischen den einzelnen Bestandteilen eines Gelenkes. Gesunder Knorpel ist glatt und glänzt und besteht zu 65 bis 80 Prozent aus Wasser, zudem aus Knorpelzellen (ein bis zehn Prozent) sowie Stütz- und Bindegewebe (fünf bis 25 Prozent). Der Knorpel stellt die Gleit- und Pufferfläche zwischen zwei Knochen dar. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Knochenstrukturen direkt aufeinander reiben. Dabei ist die Gleitfähigkeit von Knorpel auf Knorpel fünf Mal besser als die von Eis auf Eis – ein Indiz dafür, wie wichtig gesunder Knorpel für das Kniegelenk ist. Dr. med. Anheuser: „Knorpel sollte möglichst ein Leben lang funktionieren.“ Welch wichtige Rolle der Knorpel im Bereich der Gelenke spielt, verdeutlichte der Mediziner im Folgenden: Knorpel ist ein Bestandteil aller Gelenke, sei es im Bereich der Rippen, des Kehlkopfes oder der Ohren. Somit findet sich Knorpel auch im Kniegelenk wieder. 8 StippVisite Die Diagnose bei Knorpelschäden im Knie Ob Knieschmerzen immer automatisch einer Behandlung beim Arzt bedürfen, hängt vom jeweiligen Patienten ab. „Jeder sollte sich die Frage stellen: Wie schlimm ist es bei mir? Ist meine Lebensqualität eingeschränkt?“, erklärte Dr. med. Anheuser. „Schmerz ist ein subjektives Empfinden und deshalb muss jeder für sich selbst entscheiden, wie sehr er leidet und ob und wann er zum Arzt geht“, sagte der Oberarzt. Was kann im Knie kaputt gehen? Diese Frage stellte der EVK-Mediziner Dr. med. Norbert Anheuser zu Anfang seines Vortrags. Seine Antwort machte deutlich, dass das Knie ein komplexes Gebilde ist, bei dem es an verschiedenen Stellen zu teils massiven Problemen kommen kann. Zu diesen gehören Meniskusrisse, Kreuzbandrisse, Gelenkknorpelschäden sowie Knochenbrüche. „Das Kniegelenk ist ein Scharniergelenk und gleicht damit einer Tür, die man mithilfe des Scharniers öffnen und schließen kann. Gleichzeitig hat das menschliche Knie eine leichte Drehkomponente“, erläuterte Anheuser. Der Knorpel und seine Aufgabe Knorpel nach und nach zerstört wird. Wenn nur noch wenig Knorpel als Puffer oder ab einem gewissen Stadium gar keiner mehr vorhanden ist, reibt Knochen auf Knochen - eine Entzündung des Gelenks und Schmerzen sind die Folge. In diesem Zusammenhang spricht man von Arthrose, einer chronischen, schmerzhaften Gelenkveränderung. Wie macht sich ein Knorpelschaden speziell im Knie bemerkbar? Dr. med. Anheuser dazu: „Zu den typischen Beschwerden gehören Schmerzen, Schwellungen, eine Belastungssowie Bewegungseinschränkung und die zunehmende Deformität des Gelenks.“ Dr. med. Norbert Anheuser, Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie/Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie, informierte über die Ursachen und Therapiemöglichkeiten bei Knieschmerzen. In Folge von körperlicher Überbelastung, Übergewicht, Unfällen oder Entzündungen kann es jedoch zu Knorpelschäden kommen, bei denen der Der Gelenk-Schmerz wird in drei Stadien unterteilt - den Belastungsschmerz, den Bewegungsschmerz und den Ruheschmerz. Stadium eins wird als Belastungsschmerz bezeichnet. Der Patient spürt Schmerzen nur in Folge von schweren, körperlichen Belastungen wie schnelles, dauerhaftes Gehen oder Joggen. Treten diese Schmerzen bei normalen Bewegungsabläufen wie Gehen oder Treppensteigen auf, spricht der Mediziner von Stadium zwei. Stadium drei: Schmerzen im Ruhestadium, die dazu führen, dass der Betroffene permanent Schmerzen hat und diese weder durch Bewegung noch durch Schonung Linderung erfahren. folgversprechendste ist. Ist die Lebensqualität nicht in einem hohen Maße eingeschränkt, kommen die Die zahlreichen Besucher im EVK-Forum nutzten nach dem Vortrag die Gelegenheit, den beiden Experten ihre persönlichen Fragen zu stellen. „Ohne Untersuchung keine Diagnose“, so das Motto des Oberarztes. „Am Anfang der Diagnostik steht ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten, in dem es unter anderem um dessen Krankengeschichte geht. Dieses Gespräch ist sehr wichtig für uns und den Patienten“, erzählte Dr. med. Anheuser. Danach erfolgt eine körperliche Untersuchung, an die sich weiterführende Diagnosemöglichkeiten wie Röntgen, MRT und die Skelettszintigrafie, ein nuklearmedizinisches bildgebendes Verfahren, anschließen können, je nach Befund und Fragestellung. Knorpelschäden im Kniebereich – die Behandlungsmöglichkeiten Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, etwas gegen Knieschmerzen aufgrund von Knorpelschäden zu tun. Nach der ausführlichen Diagnostik entscheiden Patient und Arzt gemeinsam, welche Behandlungsmöglichkeit in Frage kommt, welche die schonendste und gleichzeitig er- Betroffenen vielfach um eine Operation herum. „Wir greifen dann auf konservative Therapieansätze zurück: Schmerzmittel, eine Behandlung mit Cortison, Hyaluronsäure, Krankengymnastik oder die Radiosynoviorthese“, so Dr. med. Anheuser. Zu den bekanntesten Therapien gehört die klassische Krankengymnastik, die viele Vorteile hat: Beweglichkeit und Durchblutung werden verbessert und schmerzhafte Muskelverspannungen können beseitigt werden. Der Nachteil: Bei schwerer Arthrose ist die Methode nicht mehr ausreichend wirksam. Schmerzmittel in Form von Tabletten helfen zwar gegen die akuten Schmerzen, „beseitigen aber nicht deren Ursache“, gab der EVK-Mediziner zu Bedenken. Außerdem können sie bei längerer Anwendung Probleme im Magen-Darm-Trakt und teilweise auch Herzkreislaufbeschwerden auslösen. Auch Spritzen kommen als Therapieform zum Einsatz. „Der Vorteil ist, dass hierdurch eine deutliche Linderung der Schmerzen erzielt wird, jedoch besteht dabei ein Infektionsrisiko und die Kosten werden von den Krankenkassen nicht übernommen“, erklärte Dr. med. Anheuser. Sowohl Hyaluronsäure als auch Cortison werden über eine Spritze verabreicht. Bei einer Cortison-Behandlung wird das schmerzund entzündungslindernde Mittel in das betroffene Gelenk injiziert, meist in Verbindung mit einem lokalen Betäubungsmittel. Für den Patienten bringt dies eine kurzfristige Linderung der Beschwerden mit sich, jedoch bleibt das Risiko von Infektionen bestehen und es können Nebenwirkungen auftreten. Ein wichtiger Bestandteil der Gelenkflüssigkeit ist Hyaluronsäure. Es besteht die Möglichkeit, diesen „Füllstoff“ als so genannte „Knorpelaufbauspritzen“ in das verschlissene und schmerzhafte Gelenk zu spritzen. „Spritzen sind in der Regel keine Dauerlösung“, machte Dr. med. Anheuser deutlich. Dies sollte dann der Patient mit seinem weiterbehandelnden Arzt besprechen. Schmerzhafte und geschädigte Kniegelenke lassen sich darüber hinaus mit der Radiosynoviorthese (RSO) behandeln. Dabei wird eine schwach radioaktive Substanz von einem Nuklearmediziner in das Kniegelenk gespritzt. Die Indikation ist eine verschleißbedingte Entzündung des Gelenkes. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten dieser Behandlung. Jedoch lindert es nur die Beschwerden, die Ursache wird dadurch nicht behoben. Trotz der Vielzahl an konservativen Therapieformen kommen nicht alle Betroffenen um eine Operation herum. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der gewünschte Erfolg ausbleibt oder die Schädigung des Knorpels zu groß ist. Auch bei unfallbedingten Knorpel-GelenkStippVisite 9 schäden ist eine Operation oftmals die einzige Behandlungsoption. In enger Absprache mit dem Patienten und nach eingehender Untersuchung und Bewertung der Schmerzursachen kommen unterschiedliche OP-Möglichkeiten, minimalinvasiv oder konventionell, zum Einsatz. Es entsteht dabei ein minderwertigerer Knorpelersatz, da es sich hierbei um einen Reparaturvorgang des Körpers handelt. Als weitere Maßnahme kann eine Knorpelglättung durchgeführt werden mit dem Ziel, einen bereits einsetzenden Knorpelabrieb zu stoppen und das übrige Gewebe zu erhalten. Mit kleinen Fräsen wird bei diesem Eingriff der Knorpel abgetragen. Das Ergebnis ist eine glatte Oberfläche. Bei der Knorpel-Knochen-Transplantation wird Knorpel aus weniger belasteten Bereichen des Kniegelenks versetzt. Hierzu werden kleinere Knorpelzylinder entnommen und in zuvor gefräste Bohrkanäle im erkrankten Bereich eingesetzt. Aus dem OP direkt zur Fragerunde Gennaro Manzo, Leitender Oberarzt der Unfallchirurgie/Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie am EVK. Die Mikrofrakturierung soll dazu führen, dass das Gelenk selbst neuen Knorpel bildet. Der Eingriff erfolgt im Rahmen einer Gelenkspiegelung. Dabei wird der geschädigte Gelenkknorpel bis zum Knochen abgetragen. Danach werden zirka drei Millimeter tiefe Löcher gebohrt, aus denen Stammzellen austreten, aus denen sich neuer Knorpel entwickelt, der sich über die Gelenkfläche legt. Das Gelenk muss danach für einige Wochen entlastet werden. Jedoch kann diese Methode nicht bei jeder Schädigung eingesetzt werden. Es hängt vom Ort der Schädigung und der Größe des Schadens ab. 10 StippVisite Eine OP kann auch Knorpelschäden vorbeugen. Je nach Bedarf wird ein Kreuzbandersatz eingesetzt, ein Meniskusriss behandelt oder die Beinachse gerichtet. Anhand eines Fotos verdeutlichte Dr. med. Anheuser die Möglichkeit, extreme O-Beine mit Hilfe von Prothesen oder einer so genannten Umstellungsosteotomie – hier wird ein Knochen durchtrennt, um die normale Knochenanatomie wieder herzustellen – zu korrigieren. Wann ist ein künstliches Kniegelenk sinnvoll? Über den Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes als letzte OP-Möglichkeit entscheidet schlussendlich der Patient selbst. „Wir behandeln hier kein Röntgenbild, sondern den Menschen“, machte Dr. med. Anheuser deutlich. Die Entscheidung des Betroffenen hängt vor allem vom subjektiven Empfinden, der Intensität der Beschwerden und Schmerzen ab. Die Ursachen für den Schmerz spielen ebenso eine Rolle wie das Alter des Patienten und der klinische Befund. Der Oberarzt weiter: „Die Beratung ist bei uns entscheidend. Wir legen Wert darauf, dass sie individuell und verständlich ist und dass wir alle Alternativen durchsprechen. Ist die Lebensqualität stark eingeschränkt, sollte man mit der Prothese aber nicht mehr lange warten, damit noch genügend Knochensubstanz vorhanden ist.“ Fällt die Entscheidung für eine KnieProthese, setzt das EVK auf eine computergestützte OP-Planung. Dabei wird auch entscheiden, welcher Prothesentyp zum Einsatz kommen soll. Knieprothesen bestehen im Wesentlichen aus zwei Edelstahlteilen und einem beweglichen, harten Kunststoffteil. Dr. med. Anheuser: „Unter einer Schlittenprothese verstehen Mediziner den künstlichen Teilersatz des Gelenkes.“ Es handelt sich hierbei um eine Variante einer Endoprothese am Kniegelenk. Eine Vollprothese ist der komplette künstliche Kniegelenkersatz. In der Regel wird auf diese Form zurückgegriffen, wenn der Knieverschleiß sehr weit fortgeschritten ist. Nach seinem Vortrag standen Dr. med. Anheuser sowie Gennaro Manzo, Leitender Oberarzt der Unfallchirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie am EVK, für die zahlreichen Fragen der Besucher zur Verfügung. Das EVK bietet eine Gelenksprechstunde an. Diese findet jeden Donnerstag ab 16.00 Uhr statt. Termine können über das Sekretariat Frau Haag Telefon 02202 122 2320 abgestimmt werden. Von links nach rechts: Hebamme Ruth Lenertz, Chefarzt der Frauenklinik, Privatdozent Dr. med. Christian Rudlowski, Abteilungsleitung Bianca Blech, Kreißsaalärztin Dr. Andrea Sündram, leitende Hebamme der Geburtshilfe Alice Semmler, Oberarzt David Tenckhoff, sowie Ulrike Kronenburg mit ihrem zweiten Kind Annabelle. Foto: EVK Im eigenen Bettchen ganz nah bei der Mama Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach: Neue Babybettchen kommen sehr gut an – Zusammensein von Mutter und Kind wird gefördert. D ie neuen Babybettchen am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach machen alle glücklich: die Ärzte, die Hebammen, die Mütter – und die Babies offenbar auch. „Sehr gemütlich“ findet Ulrike Kronenburg die Bettchen, die einfach an das große Bett von Mama und Papa andocken können. Wäh- rend Ulrike Kronenburg das erzählt und fürs Foto in die Kamera lächelt, liegt ihr zweites Kind Annabelle, das sie dieser Tage am EVK bekommen hat, ziemlich entspannt daneben und bestätigt so die Worte seiner Mutter. Die Bettchen bringen mehr Ruhe ins Schlafzimmer. Hat das Baby Hunger und muss gestillt werden, gehört nächtliches Aufstehen nun der Vergangenheit an. Weil das Kind zwar im eigenen Bett schläft, aber den- noch ganz nah bei der Mama ist, geht das Stillen umstandslos über die Bühne. „Mit den neuen Bettchen möchten wir das Zusammensein von Mutter und Kind fördern“, nennt Alice Semmler einen wichtigen Grund für die Anschaffung. Die Resonanz spricht für sich. „Die neuen Bettchen werden sehr gut angenommen“, hat die leitende Hebamme der Geburtshilfe beobachtet. StippVisite 11 Das StippVisite-Kreuzworträtsel 3 GEHWOLProdukt-Sets zu gewinnen Gewinnen Sie je ein sechsteiliges Set mit hochwertigen GEHWOL Fuß- und Beinpflegepräparaten zusammen mit einem kuscheligen Handtuch. Das Lösungswort aus der Winter-Ausgabe der StippVisite lautete „Stadtgeschichte“. Je ein Stadtbuch „Flensburg erleben“ haben gewonnen: U. Bruchhausen, Odenthal, G. Schmidt, Wasserleben, G. Schlieker, Bergisch Gladbach, M. Schuh, Bischofsheim und R. Spieker, Groß-Gerau. Herzlichen Glückwunsch! Senden Sie das richtige Lösungswort an: phoenixXmedia • Redaktion StippVisite Postfach 1609 • 29664 Walsrode • Einsendeschluss ist der 26. Mai 2015 Teilnahmeberechtigt sind nur Teilnehmer aus Deutschland und Österreich. Die Teilnahme über einen Gewinnspielservice ist ausgeschlossen. Wenn die Temperaturen steigen, kommen Füße schnell ins Schwitzen. Häufiges Duschen trocknet die Haut zusätzlich aus. Und zu guter Letzt lauern überall in Umkleidekabinen und Duschen von Schwimmbädern oder Sporthallen schädliche Pilzsporen. Frische, gepflegte Füße vermitteln dagegen auch an heißen Tagen ein angenehmes Gefühl, verleihen gutes Aussehen und sorgen für den passenden Schutz. Dafür eignen sich ideal die Fußpflegepräparate von GEHWOL, die es ausschließlich in Apotheken und Fußpflegepraxen zu kaufen gibt. Der GEHWOL Frische-Balsam zum Beispiel macht dank natürlichem Pfefferminzöl und Menthol müde, brennende und stark beanspruchte Füße und Beine wieder frisch. Den FrischeEffekt unterstützt auch das GEHWOL pflegende Fußspray. Darüber hinaus wirkt es effizient gegen lästigen Fußgeruch und schützt vor Fußpilz. Soft und smooth wird es mit dem neuen GEHWOL Softening-Balsam. Milch und Honig verwöhnen gemeinsam die Füße und sorgen für ein SPA-Erlebnis zu Hause. Wertvolles Perlmuttpulver, feine Zuckerkristalle und massierende Wachskügelchen im GEHWOL Perlmutt-Peeling entfernen sanft und gründlich abgestorbene Hautzellen, erneuern die Hautoberfläche und glätten sie. Schließlich runden geschützte und gepflegte Nägel das Wellness-Programm für attraktive Sommer-Füße ab. Mit dem GEHWOL med Nagelschutz-Stift erhalten die Nägel einen natürlich schönen Glanz, bleiben elastisch und vor Nagelpilz geschützt. Dafür sorgen hochwertige Inhaltsstoffe wie Jojobaöl, Vitamin E, Panthenol, Bisabolol sowie der bewährte Anti-Pilz-Wirkstoff Clotrimazol. Weitere Informationen auf www.fussvital.info Im Trend: Gesundheit, Schönheit, Wellness Schön gepflegte Füße sind im Kommen, vor allem bei den Frauen. Dies zeigt die repräsentative GEHWOL-Umfrage „Fußpflegetrends“ des Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag der Eduard Gerlach GmbH. So halten zwei Drittel der Deutschen regelmäßige Fußpflege für wichtig bis sehr wichtig. Der Aspekt der Gesunderhaltung der Füße ist dabei die Hauptmotivation für Fußpflege. 72 Prozent der Frauen und 69 Prozent der Männer möchten auch im Alter gesunde Füße haben. Schöne und gepflegte Füße – diese sind jeder zweiten Frau (54 Prozent), aber nicht einmal jedem dritten Mann (29 Pro- zent) wichtig. Im Blickpunkt der Umfrage stand auch die Partnerschaft: Hier wünschen sich 44 Prozent der Männer, dass ihre Partnerin oder ihr Partner gepflegte Füße hat. Bei den Frauen erwartet ebenso die Hälfte (50 Prozent) gepflegte Füße beim jeweiligen Partner. Eng verknüpft ist Fußpflege bei allen Befragten nicht zuletzt mit dem Wohlfühl- und Wellnessgedanken. Denn mehr als die Hälfte der Frauen (54 Prozent) und immerhin bereits mehr als ein Drittel der Männer (35 Prozent) finden, dass sie dazu beiträgt, das individuelle Wohlbefinden zu steigern. Jede zweite Frau und knapp ein Viertel der Männer cremt darüber hinaus die Füße regelmäßig ein. Dennoch hat etwa jeder Dritte (31 Prozent) immer oder häufig Fußprobleme: allen voran überschüssige Hornhaut, trockene Haut, eingewachsene Zehennägel, Fußgeruch, Hühneraugen, Fußpilz oder Fehlstellungen. Eine professionelle Fußpflege nimmt dagegen nur knapp ein Fünftel der Befragten (20 Prozent) immer oder häufig in Anspruch. Plümpe, Schreiner & Partner GbR StippVisite 13 Beckenbodenschwäche, Blasenund Darminkontinenz, Fisteln sowie chronische Entzündungen und Beckensenkungen können weitere Auslöser einer Stuhlinkontinenz sein. „Im Rahmen der Diagnostik ist das Anamnesegespräch bereits sehr aufschlussreich“, machte der EVK-Mediziner deutlich. Neben diesem Erstgespräch kommen die konventionelle, proktologische Untersuchung zum Einsatz, ebenso die Dickdarmspiegelung sowie eine Schließmuskeldruckmessung. Zudem besteht die Möglichkeit, die Nervenfunktionen zu überprüfen. Schwierigkeiten, Urin oder Stuhl zu halten, permanenter Druck in der Blase oder das Gefühl der unvollständigen Entleerung – diese Probleme sind weit verbreitet, aber niemand spricht gerne über sie, weil sie schambesetzt sind. Aus diesem Grund schweigen etliche Betroffene jahrelang und nehmen die Einschränkungen ihrer Lebensqualität hin – dabei kann den meisten geholfen werden. D er Sitzungsraum im Rösrather Bürgerforum war gut besucht, als es beim Medizindialog im November um den Beckenboden, den Darm und die damit verbundenen Probleme ging. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass diese Themen weit verbreitet und ganz sicher kein Einzelfall sind. Zwei Experten des EVK war es an diesem Abend ein großes Anliegen, über gängige Erkrankungen zu informieren und Therapiemöglichkeiten vorzustellen: Dr. Ulrich Bier, Oberarzt der Gynäkologie, und Dr. Matthias Brütting, Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie. 14 StippVisite Stuhlinkontinenz – Beschwerden, Diagnostik, Therapie „Niemand spricht gerne darüber, aber es gibt viele Betroffene, vor allem Frauen“, stieg Dr. Brütting in seinen Teil des Vortrags ein. Dabei kann Stuhlinkontinenz zu einer großen Einschränkung der Lebensqualität führen - nämlich dann, wenn es schmerzt, juckt und nässt und der Gang zur Toilette massive Probleme bereitet. Wer von Stuhlinkontinenz betroffen ist, leidet: Blutungen im Afterbereich, dazu oftmals starke Schmerzen. Vielfach sondert sich zusätzlich Eiter ab, es nässt und schmiert. „In nicht wenigen Fällen können Patienten den Stuhl nicht im Darm belassen – er fließt unkontrolliert heraus“, erklärte Dr. Brütting. Ursachen der Stuhlinkontinenz sind vielschichtig. Hierzu zählen Schädigungen des Schließmuskels durch Geburten, Operationen oder Verletzungen ebenso wie Bindegewebsschwächen und Nervenstörungen. Liegt eine Stuhlinkontinenz vor, sollten laut Dr. Brütting erst alle konservativen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft werden, ehe über eine OP nachgedacht wird. Beckenbodentraining und Biofeedback – das sind die konventionellen Therapieansätze. Ähnlich wie bei Harninkontinenz ist das Beckenbodentraining eine grundlegende Methode, das Gewebe im Afterbereich zu trainieren. Daher sollte dies bereits früh begonnen werden, am besten bereits vor dem tatsächlichen Auftreten der Inkontinenz. Beim sogenannten Biofeedback, einer weiteren Methode der Physikalischen Medizin, kann der Patient den eigentlich unwillkürlich funktionierenden Schließmuskel direkt trainieren und aufbauen. Danach zählte Dr. Brütting die unterschiedlichen Möglichkeiten der operativen Behandlung auf: So kann ein Schließmuskeldefekt in einigen Fällen direkt operativ korrigiert werden. Eine gute, wenn auch kostenintensive Methode ist die sakrale Nervenstimulation. Dabei wird operativ ein klei- Stuhlentleerungsstörungen ner Schrittmacher implantiert, der die Nerven im entsprechenden Bereich mit schwachen elektrischen Impulsen stimuliert. Über diese Nervenstimulation werden die beteiligten Muskeln am Darm und Schließmuskel des Afters kontrolliert. Vorteil: Das Risiko für den Patienten ist gering. „Es erfolgt zunächst in einem kurzen Eingriff die Platzierung der Sonden. Dabei ist die Gefahr, durch den operativen Eingriff etwas zu verletzen oder Komplikationen auszulösen, extrem gering. Der eigentliche Schrittmacher wird erst nach einer Testphase eingesetzt, wenn sichergestellt ist, dass die Therapie erfolgreich sein wird.“ Nachteil sind die hohen Kosten der Therapie. Ein künstlicher Schließmuskel als Therapie bei einer Stuhlinkontinenz lehnt Dr. Brütting ab: „Die Erfolge sind hierbei sehr begrenzt, deswegen bieten wir diese Therapieform am EVK nicht an.“ Harninkontinenz und Beckenbodenschwäche Den gynäkologischen Teil des Vortrags übernahm anschließend Dr. Ulrich Bier, Oberarzt der Gynäkologie am EVK. Sein eindrückliches Statement zu Beginn: „Solange Sie zurechtkommen, brauchen Sie nichts zu machen, aber bereits ein Tropfen unkontrolliert verlorener Urin kann die Lebensqualität einschränken. Deshalb trauen Sie sich, über Ihr Problem zu reden.“ Möglich ist dies in einer Sprechstunde am EVK, die pro Zeitstunde nur eine Patientin vorsieht mit dem Ziel einer umfassenden Anamnese sowie einer Ultraschalluntersuchung und Druckmessung. hier operativ eingreifen“, berichtete Dr. Bier. Chronische Entzündungen und Östrogenmangel sind in den meisten Fällen dafür verantwortlich, dass Patienten mit einer Dranginkontinenz zu kämpfen haben. In diesem Fall wird eine medikamentöse Behandlung angesetzt, die zwischen sechs bis acht Wochen dauern kann und bei der die Heilungschancen gut sind. Dr. Brütting informierte seine Zuhörer über Stuhlinkontinenz und Entleerungsstörungen. Dabei machte er deutlich, wie die einzelnen Muskeln und Abläufe ineinandergreifen. Bei der Harninkontinenz fließt Urin unkontrolliert und unwillkürlich aus der Harnblase. Mediziner unterscheiden zwischen zwei Varianten der Harninkontinenz: Dranginkontinenz und Stress- bzw. Belastungsinkontinenz. Bei der Stress- bzw. Belastungsinkontinenz liegt die Ursache meistens woanders. Dr. Bier: „Der Beckenboden ist geschwächt und führt zu einer Schwächung der Blase. Übergewicht bei Frauen und Männern ist ein weiterer wichtiger Grund: Die zusätzlichen Pfunde belasten nämlich den Beckenboden und können das Problem verstärken.“ Senkungsbeschwerden Bei der Dranginkontinenz erzeugt der Blasenmuskel durch reflexartige Zuckungen ein Gefühl des Harndrangs. Betroffen sind meistens Frauen. „Es kommt zu sehr häufigem Harndrang, der das Leidempfinden der Betroffenen verstärkt und die Lebensqualität vermindert. Hier können wir nur eine medikamentöse Therapie veranschlagen“, erzählte Dr. Bier. Bei der Belastungsinkontinenz kommt es infolge einer körperlichen Belastung dazu, dass Patienten unkontrolliert Urin verlieren. „Ob beim Joggen, Niesen oder sogar Lachen - für diese Ausprägung ist typisch, dass die Frauen in den meisten Fällen gar keinen Harndrang verspüren und der Urin meist in kleinen Mengen abgeht. Im Gegensatz zur Dranginkontinenz können wir Unter „Senkung“ verstehen Mediziner die Lageveränderung von Gebärmutter und Scheide, nicht selten ist auch die Blase betroffen. Dabei treten Senkungsbeschwerden und Harninkontinenz oft gemeinsam auf. „Es gibt drei Grade von Senkungsbeschwerden: Bei Grad 1 tritt der Gebärmutterhals bis in den Scheideneingang ein. Grad 2 bedeutet, dass der Gebärmutterhals bis vor den Scheideneingang rutscht und bei Grad 3 fallen Scheide und Gebärmutter vor. Besonders betroffen sind ältere Frauen“, erklärte Dr. Bier. Im Laufe der Jahre treten die Genitalorgane herab. Meistens ist das auf eine Gewebebelastung bei schweren Geburten oder Mehrfachgeburten zurückzuführen, die den Beckenboden überdehnt haben. StippVisite 15 Der Beckenboden ist eine Muskelplatte, die sich zwischen dem Scham- und Steißbein befindet. Nicht selten passiert es, dass bei fortschreitendem Alter auch die Scheidenwände an Spannkraft verlieren. Das wiederum hat zur Folge, dass die Muskulatur des Beckenbodens an Kraft einbüßt, die Blase absinkt und der Verschlussmechanismus aussetzt. Patienten, die über Jahre hinweg körperlich schwer gearbeitet haben, haben oft Senkungsbeschwerden, wenn von Natur aus eine Bindegewebsschwäche vorliegt. Ähnlich wie bei der Harninkontinenz spielt Übergewicht auch bei Senkungsbeschwerden eine tragende Rolle. Therapiemöglichkeiten bei Harninkontinenz Von vielen belächelt, aber dennoch oft wirkungsvoll: die klassische Beckenboden-Gymnastik. Sie ist eine sehr gut vorbeugende Maßnahme für Menschen, die unter Harninkontinenz leiden. Dabei wird die Muskulatur unterhalb der Harnröhre kontinuierlich trainiert. Sind die Muskeln in den entsprechenden Regionen gut trainiert, kann das dazu führen, dass unkontrolliertes Austreten von Urin minimiert oder das Niedertreten von Organen gestoppt wird. Wenn diese nicht-operative Methode nicht ausreicht, ist eine Operation schließlich die beste Lösung, um das Leiden der Patienten zu mildern. Dr. Bier: „Wir arbeiten mit einer Methode, die nur mit einem geringen operativen Aufwand verbunden ist. Wir legen den Betroffenen ein Band wie ein Netz um die Harnröhre. Dadurch wird sie „gepolstert“ und schließt bei Druck.“ Therapiemöglichkeiten bei Senkungsbeschwerden Operationen können oft helfen, das 16 StippVisite Anschaulich verdeutlichte Dr. Bier, wie der Beckenboden arbeitet und zu welchen Problemen es kommen kann. Leiden der Patienten zu minimieren. So wird bei einer Operationsvariante die Blase angehoben und das darunter liegende Gewebe gedoppelt. Dadurch wird ein höherer Stabilisierungsgrad erreicht. Als weitere Möglichkeit kann das sogenannte „Hängematten“-Prinzip angewandt werden. Diese Methode sorgt dafür, dass das geschwächte Bindegewebe mithilfe eines Hängematten-ähnlichen Kunststoffnetzes gestützt wird. In diesem Bereich arbeiten Gynäkologie und Chirurgie am EVK eng zusammen. Der operative Eingriff erfolgt über die Scheide, das eingeführte Netz gibt schließlich den nötigen Halt der inneren Organe und wird in einer gemeinsam von Chirurgen und Gynäkologen durchgeführten Bauchspiegelung am Kreuzbein befestigt. ten Form tritt der ganze Mastdarm aus dem Anus heraus, der sich nicht wieder von alleine in das Körperinnere zurückzieht, sondern per Hand wieder hineingeschoben werden muss.“ Natürlich treten auch hier Inkontinenz, Nässen und ein Schleimabgang in Form von Blut auf. „Vorherrschend aber ist ansonsten ein stetes Gefühl der inkompletten Stuhlentleerung, das zusammen mit Schmerzen auftritt“, erläuterte Dr. Brütting diesen speziellen Vorfall, von dem Frauen wesentlich häufiger betroffen sind als Männer. Einfache Maßnahmen wie die Stuhlregulation oder die Reposition können die Situation zwar verbessern, in vielen Fällen kommen die Betroffenen aber nicht um eine Operation umhin. Ein schonendes Verfahren durch den After ist die sogenannte Trans-STARRMethode. „Hierbei handelt es sich um eine OP, die über den After durchgeführt wird. Mit einem speziellen Nahtgerät werden an den Wänden des Mastdarmes Anteile der Darmwand entfernt und dadurch eine Straffung des Mastdarmes erreicht. Des Weiteren bieten wir am EVK die laparoskopische Resektionsrektopexie an. Wir operieren durch den Bauchraum und entfernen überschüssige Darmstücke. Mittels eines Nahtgerätes stellen wir die Funktion des Darms wieder her, heben den Beckenboden an und fixieren den Mastdarm in seiner ursprünglichen Lage“, sagte Dr. Brütting. Stuhlentleerungsstörungen Ihre Ansprechpartner am EVK zum diesem Thema: Abschließend gab Dr. Brütting einen kurzen Überblick über den Bereich der Stuhlentleerungsstörungen. Dr. Matthias Brütting, Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie Fällt beispielsweise der Mastdarm vor (Rektumprolaps), ist dies für die Betroffenen sehr unangenehm und schmerzhaft. Mediziner unterscheiden bei dieser Form mehrere Schweregrade. Dr. Brütting: „Bei der stärks- Telefon 02202 122 2300 Dr. Ulrich Bier, Oberarzt der Gynäkologie Telefon 02202 122 2400. „Förderverein schenkt seit 50 Jahren Gesundheit“ Im Jubiläumsjahr 2015 außergewöhnliche Veranstaltungen: Tag der offenen Tür, Festgottesdienst, Fotoausstellung, Benefiz-Golfturnier und Sommerkonzert mit Claudia Jung. D ieses Jubiläum wird groß gefeiert: Im Jahr 2015 besteht der Förderverein des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach seit 50 Jahren und plant aus diesem Grund außergewöhnliche Veranstaltungen: Am 14. März findet von 12 Uhr bis 18 Uhr ein Tag der offenen Tür am EVK statt. Tags darauf, am Sonntag, 15. März, wird ab 10.15 Uhr in der Gnadenkirche ein Festgottesdienst gefeiert, ehe anschließend im Foyer des Evangelischen Krankenhauses eine ganz besondere Ausstellung eröffnet wird. „Wohlfahrt umfasst den ganzen Menschen“ zeigt künstlerisch bearbeitete Fotografien von Geräten, die mit finanzieller Hilfe des Fördervereins erworben wurden. Auf dem Golfplatz am Lüderich in Overath wird am Samstag, 13. Juni, ein Benefiz-Golfturnier ausgetragen und am Samstag, 15. August, kommt Claudia Jung nach Bergisch Gladbach. Der Schlager-Star tritt im Kirchgarten hinter der Gnadenkirche auf. Die ersten fünfzig Jahre des Fördervereins sind eine Erfolgsgeschichte: Seit seiner Gründung am 13. März 1965 hat der Verein über 3,5 Millionen Euro an Mitgliedsbeiträgen und Spenden für Anschaffungen im Evangelischen Krankenhaus und den Einrichtungen der Altenpflege zur Verfügung gestellt. Der Verein hat rund 300 Mitglieder und zahlreiche Förderer in der Region. Der „Verein zur Förderung Evangelischer Wohlfahrtspflege Bergisch Gladbach e.V.“, so der offizielle Titel, unterstützt finanziell Anschaffungen, die den Menschen dienen, die in den Einrichtungen des EVK behandelt, gepflegt, betreut und beraten werden. Das Spektrum reicht von medizinischen Hightech-Geräten bis zum neuen Geschirr für das Café Sonnenschein in der Altenpflege. Ganz aktuell wurde die Anschaffung des Lungenfunktionslabors unterstützt, welches sämtliche Lungenfunktionsuntersuchungen zur Identifizierung von Lungen- oder Atemwegserkrankungen ermöglicht. Der 3 D-Video-Laparoskopieturm liefert gestochen scharfe Bilder aus dem Inneren des Körpers in dreidimensionaler Perspektive. Der Turm wird von den Ärzten der Gynäkologie und Viszeralchirurgie eingesetzt. Und die Intrabeam-Einheit ermöglicht die Behandlung (Strahlentherapie) bei Brustkrebs schon während der OP. Diese innovative Behandlungsmethode verkürzt die mehrwöchige Nachbestrahlung für Patientinnen mit kleinem Tumor. Darüber hinaus wurden mit Hilfe des Fördervereins zum Beispiel Instrumente für die Musiktherapie sowie Pflegesessel und Niedrigfahrbetten für Einrichtungen der Evangelischen Altenpflege Bergisch Gladbach gekauft. „Seit einem halben Jahrhundert hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, Gesundheit zu schenken“, beschreibt die Vorsitzende, Cornelia Lübbe-Roggen, die Aufgabe des Fördervereins. Begonnen hatte alles im Jahr 1965, als das Evangelische Krankenhaus gerade den großen Erweiterungsbau errichtete. Auf Initiative von Pfarrer Dr. Helmut Hochstetter wurde der Verein gegründet. Damals, so vermerkt es die Chronik zum 75jährigen Bestehen des EVK, sollte der Verein „vor allem die Errichtung eines Alten- und Pflegeheims vorantreiben“. Maßgeblich beteiligt waren an der Gründung des Fördervereins unter anderem Renate Zanders und Robert Fischer. Noch erhalten ist ein Original der ersten Vereinssatzung, es handelt sich um das Exemplar des Gründungsmitglieds Robert Fischer. Auf der letzten Seite sind die Gründungsmitglieder genannt. Interessant ist die Tatsache, dass es sich um mehrere Ehepaare handelte: Pfarrer Dr. Helmut Hochstetter und seine Frau Alix, Chefarzt Dr. Herwarth Nasemann und Dr. Elly Nasemann, Robert Fischer und seine Frau Hildegard, Dr. Haan und Frau; zusammen mit der leitenden Diakonieschwester Rotraud Friedrichs und der Kirchenmusikerin Hildegard Zumach. Zumach wurde später Generalsekretärin der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland. Damit liegt der Frauenanteil der Gründungsmitglieder bei fast 50 Prozent und damit für diese Zeit, also Mitte der Sechzigerjahre, überraschend hoch. Mehr Informationen über den Förderverein im Internet www.evk.de oder am Telefon 02202 122 7110 Bankverbindung: Konto-Nr. 3 702 438 011 BLZ 370 626 00 VR Bank Bergisch Gladbach StippVisite 17 Internationale Fachtagung zur Psyc am EVK Bergisch Gladbach Prof. Dr. Ulrich Schultz-Venrath fragte: „Können Körper mentalisieren?“ – Embodiment und Mentalisierung in der psychotherapeutischen Praxis Körper mentalisieren? – Embodiment und Mentalisierung in der psychotherapeutischen Praxis“ fand am 21. Januar im EVK-Forum mit rund 140 Fachbesuchern statt. Über das „Mentalisieren“ hat Prof. Dr. Schultz-Venrath vor zwei Jahren ein in Fachkreisen viel beachtetes Lehrbuch veröffentlicht. Es liegt bereits in der zweiten Auflage vor und wegen der großen Nachfrage ist die dritte Auflage schon in Vorbereitung. Prof. Dr. Ulrich Schultz-Venrath. I n der Psychosomatik und Psychiatrie spielen die sogenannten Spezialtherapien, Kunst-, Tanz- und Bewegungstherapien eine sehr bedeutende Rolle, werden aber sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Forschung bislang unterschätzt. „Dabei sind diese Therapien, die oft mit einem direkten körperlichen Erleben seitens des Patienten verbunden sind („embodiment“) für nicht wenige die erste Möglichkeit, sich bezüglich ihrer Beschwerden überhaupt auf einen therapeutischen Prozess einzulassen und ihre Symptome bezüglich ihrer mentalen Situation in Verbindung zu bringen“, weiß Prof. Dr. Ulrich Schultz-Venrath. Um die Leistungsfähigkeit dieser „nonverbalen“ Therapien, die manchmal gar nicht so „non-verbal“ sind, zu beleuchten und ihre Rolle zu stärken, hat der Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach eine wissenschaftliche Fachtagung mit internationalen Referenten organisiert. Das Symposium „Können 18 StippVisite Unter Mentalisierung versteht man die Fähigkeit, die psychischen Zustände von sich und anderen Menschen wahrzunehmen und zu interpretieren, also nicht nur ein Bewusstsein für die eigenen Wünsche, Ziele, Träume, Ängste und Hoffnungen zu haben, sondern sich Ge- danken darüber zu machen, was andere Menschen denken und fühlen. Das Fundament für die Fähigkeit zu mentalisieren wird in frühester Kindheit gelegt. Sie kann nur entstehen, wenn der kleine Junge oder das kleine Mädchen eine sichere Bindung zu einer primären Bezugsperson entwickelt, in erster Linie zur Mutter. Wenn das Kind merkt, dass es bei der Mutter einen Unterschied zwischen ihrem eigenen mentalen Zustand gibt und dem Ausdruck, der die Gefühle des Kindes spiegelt, kann sich der Säugling selbst finden. Ein Beispiel: Auf Angstschreie des Kindes reagiert die Mutter beruhigend. Würde sie selbst als Reaktion auf die Angst des Kindes in Panik ausbrechen, könnte das Kind nicht nur kei- hotherapie mit großer Resonanz nen Unterschied zwischen sich und der Mutter wahrnehmen, es geriete in Panik und kann – wenn sich dieses Verhalten häufig wiederholt - keine Mentalisierungsfähigkeit ausbilden. Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung – aber auch Menschen mit anderen psychischen und psychosomatischen Störungen – haben nachgewiesenermaßen ein Mentalisierungsdefizit. Für diese Patientinnen und Patienten eignet sich die mentalisierungsbasierte Gruppenpsychotherapie besonders. Denn in der Gruppe lernen sie durch die Interaktion, sich selbst und gleichzeitig auch die anderen Mitglieder bes- ser zu verstehen. „Ziel ist es, sich selbst von außen und die anderen Menschen von innen zu sehen“, sagt Prof. Dr. Schultz-Venrath. Das Symposium bestritten hochkarätige Referenten und Referentinnen aus dem In- und Ausland. Der Belgier Patrick Luyten ist nach Angaben von Prof. Dr. Schultz-Venrath „einer der ausgewiesensten Forscher zur Mentalisierungsfähigkeit bei den verschiedensten psychischen, insbesondere aber psychosomatischen Störungen“. Die drei übrigen Referenten haben sich durch Vorträge oder Fallbeispiele auf anderen Tagungen besonders qualifiziert. Ihre Ansprechpartner am EVK zu diesem Thema: Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach Ute Rother / Kerstin Hildebrand Telefon 02202 122 3100 [email protected] [email protected] www.evk.de StippVisite 19 Mit FIT Reisen Wellness an der Ostsee genießen ****Strandhotel am Weissenhäuser Strand – www.fitreisen.de Neue Kraft für Körper und Seele Nass-kaltes, trübes Wetter und Stress: eine besonders große Herausforderung für das Immunsystem. Gerade jetzt ist es unerlässlich, die körpereigene Abwehr zu stärken. Wer sich eine Ruhepause vom Stress gönnen, aber keinen lange Wege auf sich nehmen möchte, ist im Vier-Sterne Strandhotel am Weissenhäuser Strand goldrichtig: Ob bei vielseitigen Aktivprogrammen oder entspannenden Stunden im Spa-Bereich – von dieser kleinen Auszeit werden Erholungssuchende noch lange zehren. Im modern eingerichteten Restaurant „Sonnenrose“ mit angeschlossenem Wintergarten erwarten die Gäste neben einem reichhaltigen Frühstücksbuffet mehrmals wöchentlich Themenbuffets, auf Wunsch wird auch vegetarische Kost angeboten. 50 erstmals aufgenommene Resorts ergänzen das Portfolio des seit rund 40 Jahren auf Gesundheitsreisen spezialisierten Reiseveranstalters. Weitere Informationen erhalten Sie im Reisebüro oder direkt bei FIT Reisen: Ferdinand-Happ-Str. 28, 60314 Frankfurt am Main Tel. (069) 40 58 85 0 Fax (069) 40 58 85 12 www.fitreisen.de E-Mail: [email protected] Beantworten Sie bitte folgende Fragen: Die hauseigene Wellness-Oase „Strandperle“ hat sich der Vielseitigkeit verschrieben: Auf 3.000 Quadratmetern warten ein Dünenbad mit zwei Innenbecken sowie eine moderne Saunalandschaft mit Sanarium, Dampfbad und Whirlpools auf die Gäste. Erfahrene Therapeuten bieten Treatments wie AromaFußreflexzonen-Massage, Shiatsu, Hot Stone, Cleopatrabad, diverse Packungen und medizinische Bäder oder Inhalationen an. Gemeinsam mit StippVisite und FIT Reisen haben Sie und eine Begleitperson die Chance eine einwöchige Wellnesswoche der Superlative im ****Strandhotel am Weissenhäuser Strand zu gewinnen! Im Gutschein sind sieben Übernachtungen im Doppelzimmer (Landseite) inklusive Halbpension, die kostenfreie Nutzung des Dünenbads sowie des Fitnessraums enthalten. Reisen können Sie – je nach Verfügbarkeit – während der folgenden Zeiträume: 27. März bis 3. Juli 2015; 30. August bis 1. November 2015 oder 18. Dezember 2015 bis 3. Januar 2016. • Welche Kataloge bietet FIT Reisen aktuell? Das besondere Reizklima an der Ostsee wirkt sich zudem dank der feuchten, salzhaltigen Seeluft positiv auf den Kreislauf und die Atmungsorgane aus – beste Voraussetzungen also, um einmal richtig „durchzuatmen“. FIT Reisen-Kataloge 2015: Im neuen Katalog 2015 „Gesundheit & Wellness“ sowie der ergänzenden Themenkataloge „Ayurveda & Yoga“ und „Kur & Vitalurlaub“ präsentiert FIT Reisen auf 708 Seiten insgesamt 385 Hotels in 35 Ländern. • Wo liegt der Weissenhäuser Strand? • Wie groß ist das hauseigene Dünenbad? • Wie heißt das Restaurant des Hotels? Senden Sie Ihre Antworten mit Adresse und Telefonnummer an: phoenixXmedia Redaktion StippVisite Postfach 1609, 29664 Walsrode Online-Teilnahme unter: www.fitreisen.de/stippvisite Einsendeschluss ist der 26.05.2015 Viel Glück! Gewinnerin des Reisequiz aus der Winter-Ausgabe 2014 der StippVisite ist Monika Holland aus Ilsenburg. Sie gewinnt mit FIT Reisen und dem ****Strandhotel am Weissenhäuser Strand sieben Übernachtungen für zwei Personen im Doppelzimmer inklusive Halbpension. Herzlichen Glückwunsch! „Reden ist Silber, Singen ist Gold“ Warum gemeinsames Singen aktiver Gesundheitsschutz für Körper und Seele ist Abwehrstoffe im Speichel in höherer Konzentration messen. Baierbrunn (ots) - Wer regelmäßig singt, kräftigt sein Immunsystem und schützt sich vor Schwermut. Nach dem Singen lassen sich Ebenfalls nachweisbar ist eine stimmungsaufhellende Wirkung. Schließlich findet sich bei Chorsängern vermehrt das "Kuschelhormon" Oxytocin, das als harmoniestiftend gilt, berichtet die "Apotheken Umschau". Wenn sich Chorsänger lediglich unterhalten, so das Ergebnis einer Vergleichsstudie, lässt sich diese Wirkung nicht beobachten. "Reden ist Silber, Singen ist Gold", sagt Gunter Kreutz, Professor für systematische Musikwissenschaft an der Universität Oldenburg. Quelle: http://www.presseportal.de pm/52678/2942756/-reden-ist-silber-singen-ist-goldwarum gemeinsames-singenaktiver-gesundheitsschutz-fuer-koerper Späte Rente, langes Leben Möglichst früh in Rente zu gehen zahlt sich nicht immer aus Baierbrunn (ots) - Klingt verlockend: früh in den Ruhestand gehen und das Leben genießen. Für Männer gilt das nicht unbedingt: „Die Lebenserwartung deutscher Männer hängt sehr stark davon ab, wann sie in Rente gehen“, erklärt Thusnelda Tivig vom Rostocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels im Apothekenmagazin „Senioren-Ratgeber“. Wer spät zu arbeiten aufhört, lebt im Schnitt länger, zeigt die Studie. Gesundheitliche Probleme, vermutet Tivig, verkürzen bei Frührentnern die Lebenszeit. Bemerkenswert: Bei Frauen ist der Zusammenhang viel schwächer ausgeprägt. Quelle: http://www.presseportal.de/ pm/52278/2940697/spaete-rente-langes-lebenmoeglichst-frueh-in-rente-zu-gehenzahltsich-nicht-immer-aus Verzicht dem Haustier zuliebe Umfrage: Fast die Hälfte der Haustierbesitzer in Deutschland schränkt sich aus Rücksicht auf ihr Tier bei der Freizeit- und Urlaubsgestaltung ein Baierbrunn (ots) - Ein Abend auf der Couch daheim statt eines Kinoabends mit Freunden, eine Autofahrt zum Baggersee statt eines Flugs in den Süden: Haustiere schränken viele Frauen und Männer in der Freizeit oder im Urlaub ein, wie eine repräsentative Umfrage des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“ ergab. Fast jeder zweite Haustierbesitzer in Deutschland (46,7 Prozent) gibt demnach an, sich aus Rücksicht auf sein Tier bei der Freizeitgestaltung oder Urlaubsplanung häufig einzuschränken. Frauen stimmen dabei deutlich häufiger (50,6 Prozent) ihre Feierabendaktivitäten und Urlaubspläne auf ihr Haustier ab als männliche Tierbesitzer (42,2 Prozent). Unter den Hundehaltern ist der Anteil derer, die bei Freizeit- und Urlaubsplanung Rücksicht auf ihr Haustier nehmen, mit 61,3 Prozent besonders groß. Quelle: http://www.presseportal.de/pm/52678/2938339/verzicht-dem-haustier-zuliebe-umfrage-fast-die-haelfte-der haustierbesitzer-in-deutschland StippVisite überregional 21 Heuschnupfen Die Zahl der Allergiker steigt von Jahr zu Jahr an. Mittlerweile leiden rund zwölf Millionen Deutsche an einer Allergie. Heuschnupfen wird, anders als der normale Schnupfen, nicht durch Viren, sondern durch Pollen verursacht. Mit dem Frühling beginnt für Heuschnupfen-Geplagte eine anstrengende Zeit: Pollen bestimmter Bäume, Gräser, Getreidesorten und Kräuter rufen bei den Betroffenen verquollene Nasen, juckende und tränende Augen und einen ständigen Niesreiz hervor. wickelt sich erst durch mehrmaligen Kontakt mit den Allergenen. Die Veranlagung selbst wird über die Gene weitergegeben. Kinder von Allergikern tragen ein deutlich höheres Risiko an Heuschnupfen zu erkranken. Dasselbe gilt, wenn die Eltern starke Raucher sind oder die Kinder als Babys nicht oder nur für kurze Zeit gestillt wurden. Ursachen für Heuschnupfen P ollenallergien wie Heuschnupfen haben in den letzten Jahren stetig zugenommen; die Ursachen dafür sind multifaktoriell. Eine wichtige Rolle scheint die erhöhte Belastung der Luft mit Schadstoffen zu spielen, die sich an die Pollen anlagern und sie aggressiver machen. Die Pollensaison unterscheidet sich von Land zu Land und kann sogar in den einzelnen Regionen verschieden sein. Generell lässt sich jedoch sagen: Von Februar bis April haben die Bäume ihre Hauptblütezeit. Zu dieser Zeit sind es meistens die Frühblüher Hasel, Erle und Birke, die Heuschnupfen verursachen. Zwischen Mai und Juli blühen die Gräser. Ein Heuschnupfen, der später auftritt oder das ganze Jahr über anhält, wird meistens durch Pilzsporen verursacht. Entstehung von Heuschnupfen Pollen enthalten Eiweißstoffe, die bei entsprechend sensibilisierten Menschen zu einer Überreaktion des Immunsystems führen. Die Pollenallergie ist nicht angeboren, sondern sie ent- 22 StippVisite überregional Erkrankungsgipfel bei Heuschnupfen Obwohl erste Anzeichen von Heuschnupfen bereits bei fünf- bis sechsjährigen Kindern auftreten können, ist die Pollenallergie eine typische Erkrankung von Schulkindern. Manchmal macht sie sich sogar erst in der Pubertät bemerkbar. Der Höhepunkt der Beschwerden von Heuschnupfen liegt meist zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr, aber auch ältere Menschen leiden zunehmend unter Heuschnupfen. Symptome bei Heuschnupfen Eine Pollenallergie wie Heuschnupfen erkennt man daran, dass die Beschwerden nur dann auftreten, wenn Pflanzen oder Bäume blühen und deren Pollen durch die Luft fliegen. Das übersensible Immunsystem will die irrtümlich als gefährlich erkannten Eindringlinge so schnell wie möglich wieder loswerden und lässt dazu seine gesamte Abwehrmannschaft antreten: Sobald die Blütenpollen die Schleimhäute von Nase und Augen berührt haben, mobilisiert der Körper gegen das Fremdeiweiß gerichtete Antikörper. Sie sitzen auf den Mastzellen, speziellen weißen Blutkörperchen, die in allen Bindegeweben und auch in Schleimhäuten vorkommen. Diese Abwehrzellen setzen ihrerseits bestimmte Gewebshormone frei, darunter Histamin, das zu den typischen Heuschnupfen-Beschwerden führt. Heuschnupfen beginnt oft mit einem lästigen Jucken in den Augen, als ob kleine Sandkörner hineingeraten wären. Das Auge reagiert mit verstärkter Tränenproduktion, die Bindehäute röten sich und bei besonders starker Reaktion schwellen sie auch an. Durch Augenreiben werden Rötung und Schwellung noch verstärkt. Für manche Menschen sind die Augensymptome schwerer zu ertragen als die fließende, juckende Nase. Heftiger Niesreiz mit Kaskaden von Niesattacken sind typisch für allergischen Schnupfen. Die Niesanfälle können in schweren Fällen bis zur Erschöpfung führen. Die Nase produziert im Unterschied zu einer Erkältung viel dünnflüssiges, klares Sekret. Heuschnupfen tritt immer zur selben Jahreszeit auf, besonders bei schönem Wetter. Bei Regen geht es den Patienten deutlich besser. Leider fliegen nach dem Regen oft besonders viele Pollen durch die Luft und alles beginnt wieder von vorn. Bei vielen Patienten werden die Heuschnupfen-Beschwerden mit den Jahren geringer oder verschwinden sogar ganz. Sie bleiben aber ihr ganzes Leben sensibel und können jederzeit eine andere Allergie (z.B. gegen Nahrungsmittel, Haustiere oder Latex) entwickeln. Diagnose von Heuschnupfen Bei Verdacht auf eine Pollenallergie wie Heuschnupfen kann ein Hauttest klären, welche Pollen genau die Allergie auslösen. Am häufigsten kommt dabei der Pricktest zum Einsatz. Hierbei werden kleinste Mengen der zu testenden allergieauslösenden Substanzen auf die Haut aufgeträufelt und diese anschließend leicht eingeritzt, damit die Substanz eindringen kann. Nach einer Viertelstunde kann der Arzt an den Hautstellen die Reaktion ablesen. Ist die Haut gerötet, angeschwollen oder juckt sie, ist das ein deutliches Anzeichen für eine Allergie auf genau diese Pollenart. Medikamentöse Behandlung von Heuschnupfen mit Antihistaminika und Kortison Zur Linderung akuter Symptome von Heuschnupfen können Antihistaminika und Kortison eingesetzt werden. Eine ausreichende Allergietherapie leistet nicht nur Symptombekämpfung, sondern sorgt auch für eine verbesserte Lebensqualität der Betroffenen. Antihistaminika können lokal als Nasenspray oder Augentropfen angewendet sowie als Tabletten eingenommen werden. Die äußerlich anwendbaren Medikamente wirken direkt an den Schleimhäuten, wo die Beschwerden auftreten. Aufgrund der kurzen Wege wird eine sehr gute und schnelle Wirkung erzielt: Die Beschwerden lassen innerhalb von wenigen Minuten nach. Diese Darreichungsform ist außerdem besonders schonend, da nur sehr geringe Wirkstoffmengen in die Blutbahn gelangen. Geeignete Antihistaminika in Spray- oder Tropfenform sind auch für Kinder erhältlich. Mittel zum Einnehmen, so genannte systemische Medikamente, haben den Vorteil, dass z.B. auch allergische Symptome der Haut gelindert werden können. Einer der Nachteile ist, dass manche von ihnen, darunter auch modernere Präparate der 2. Generation von Antihistaminika, Müdigkeit hervorrufen können. Zudem müssen die Tabletten erst verdaut und im Magen- Darm-Trakt resorbiert werden, um in den Blutkreislauf zu gelangen und am Zielorgan Auge oder Nase die erwünschte Wirkung zu entfalten. Sie wirken daher meist nicht so schnell wie lokal anwendbare Antihistaminika. Prävention von Heuschnupfen Allergene, die über die Atemluft aufgenommen werden, lassen sich nur schwer ganz ausschalten. Einige Maßnahmen können jedoch im Alltag etwas Erleichterung bringen: • An schönen, trockenen Tagen möglichst wenig ins Freie gehen (Pollenflug!) • Fenster und Türen geschlossen halten und nur zu bestimmten Zeiten lüften • Oft Händewaschen • Vor dem Schlafengehen duschen und Haare waschen. Auf diese Weise werden nachts weniger Pollen eingeatmet. • Regelmäßig Staubwischen und -saugen, aber nicht durch die von Heuschnupfen betroffene Person • Im Freien eine (Sonnen-)Brille mit Seitenschutz tragen, so können die Pollen nicht so leicht in die Augen gelangen • Evtl. Pollenfilter im Auto einbauen. Heuschnupfen bei Kindern Bereits jedes dritte Kind im Alter von zwölf Jahren leidet an einer Allergie, 30 Prozent davon an allergischem Schnupfen, Neurodermitis oder Asthma. Gerade bei betroffenen Kindern ist die Lebensqualität enorm beeinträchtigt, wenn sie nicht mehr beschwerdefrei im Freien spielen und toben können. Schon im Mutterleib kann sich die Anlage für eine Allergie bilden, oft gefördert durch Rauchen während der Schwangerschaft. Diese anfänglich meist harmlose Prädisposition der Säuglinge kann sich mit fortschreitendem Alter zu Pollen-, Tierhaar- oder Hausstauballergien weiterentwickeln, die oft zu spät und zu unspezifisch behandelt werden. Weil Eltern nicht rechtzeitig über die Erkrankung und die Therapiemöglichkeiten informiert werden, geht wertvolle Behandlungszeit verloren. Dabei scheint etwa eine Hyposensibilisierung gerade dann am besten zu wirken, wenn die Allergie noch nicht lange besteht und nur wenige Allergien gleichzeitig zu behandeln sind. Leider ist es nicht so, dass eine Allergie sich bei Kindern mit den Jahren „rauswächst“. Unbehandelt kann sie sich deutlich verschlimmern, und bei einem Etagenwechsel drohen asthmatische Beschwerden, unter denen die Kinder ihr Leben lang leiden. Deshalb sollten gerade im Kindesalter bereits erste Symptome ernst genommen und direkt behandelt werden. StippVisite überregional 23 So weit die Füße tragen Durchblutungsverbesserung Das fürchten viele Diabetiker: das diabetische Fußsyndrom als Folge der Diabetes-Erkrankung. Damit einher gehen Durchblutungs- und Gefühlsstörungen im Fuß, im schlimmsten Fall müssen Gliedmaßenabschnitte amputiert werden. Doch es gibt Hilfe! B eim Medizindialog im Januar im EVK-Forum stand das Thema Diabetes und seine Auswirkungen, im speziellen Fall das diabetische Fußsyndrom, im Mittelpunkt der Betrachtung. Experte zu diesem Thema war an diesem Abend Dr. med. Klaus Bieber, Chefarzt der Gefäßchirurgie am EVK. Und er machte deutlich: Veränderungen der Füße bei Diabetikern sind zu 80 Prozent vermeidbar, wenn die Betroffenen ihre Füße unter regelmäßige, ärztliche Beobachtung stellen würden. 24 StippVisite In Deutschland gibt es rund acht Millionen Diabetiker. Pro Jahr werden etwa 30.000 Amputationen in Folge des diabetischen Fußsyndroms durchgeführt. Infolge der diabetischen Polyneuropathie, einer Verschlusskrankheit vor allem der Unterschenkelschlagadern, sowie von Infektionen entstehen neuroischämische Läsionen der Füße, also deutlich sichtbare Veränderungen. Ärzte unterscheiden beim diabetischen Fußsyndrom zwischen der Schädigung der Nerven („diabetische Neuropathie“) und der Blutgefäße („diabetische Angiopathie“) im Fuß. In nicht wenigen Fällen treten beide Probleme in Kombination auf und erhöhen das Leiden der Betroffenen. Mehr als 80 Prozent dieser Eingriffe wären vermeidbar, wenn die Füße der Diabetiker häufiger inspiziert worden wären und diese Patienten rechtzeitig den Gang zum Gefäßspezialisten angetreten hätten. Die Anlage von beim Diabetiker Bypässen auf Unterschenkel- und Fußarterien sowie interventionelle Maßnahmen verhindern in den meisten Fällen die Amputation des gefährdeten Beins. Die auf Diabetiker spezialisierte Gefäßchirurgie trägt damit entscheidend zur Verbesserung der Lebensqualität bei. Wenn die Nerven betroffen sind Einige Merkmale sind typisch für das diabetische Fußsyndrom. Diese können das Leiden von Patienten, die bereits mit der „normalen“ Blutzuckerkrankheit Diabetes zu kämpfen haben, noch erhöhen. Mediziner diagnostizieren hierbei zum einen eine Beeinträchtigung der Nerven am Fuß, den sogenannten neuropathischen Fuß. Der über Jahre hinweg erhöhte Blutzuckerspiegel greift die Nervenstruktur in den entsprechenden Regionen an und kann zu einer nachhaltigen und irreparablen Schädigung der Nerven führen. Die Folge: Der Fuß sackt in sich zusammen, Taubheitsgefühle treten auf und die Betroffenen bemerken schmerzlose Druckstellen an Fuß und Zehen. Die Haut ist reizbar und trocken. Hornhautschwielen bilden sich, Hautrisse, Nagelpilze oder gar Fußverformungen lassen die Verzweiflung der Patienten steigen. Verletzungen am Fuß werden aufgrund des Taubheitsgefühls nicht sofort entdeckt – und die betroffene Stelle entzündet sich. Oftmals hilft nur noch eine Amputation. Wenn die Gefäße betroffen sind Liegen Schädigungen und Durchblutungsstörungen von Gefäßen vor, sprechen Mediziner von diabetischer Angiopathie. Erste Anzeichen für eine Angiopathie sind kalte, blasse, teils bläulich verfärbte Füße mit vermindertem Fußpuls. Anders als bei der diabetischen Neuropathie, bei der die Patienten Verletzungen oder Wunden an Fuß oder Bein nicht mehr fühlen, ist die Angiopathie oftmals mit erheblichen Schmerzen verbunden. Die Durchblutungsstörungen sorgen dafür, dass Bewegungen schwer fallen und selbst Ruhezustände zur Qual werden. Durchblutungsstörungen in Beinen und Füßen werden auch als arterielle Verschlusskrankheit bezeichnet. Hierbei verschließt Kalk nach und nach die entsprechenden Gefäße. Die Diagnose beim diabetischen Fußsyndrom Die Diagnostik ist vielfältig und umfassend. Um eine genaue Diagnose zu erreichen und zu erfahren, wieviel Blut in die Beine und Füße des Diabetikers fließen, leitet Dr. Bieber folgende Schritte ein. „Als erstes untersuchen wir den Puls. Wenn wir hier bereits Auffälligkeiten bemerken, wäre das ein Indiz. Anschließend haben wir die Möglichkeit, die Duplex-Sonografie anzuwenden.“ Mit der DuplexSonographie, also einem Ultraschall, können Einengungen und Verschlüsse von Arterien farblich sichtbar gemacht werden. Der nächste Schritt wäre die arterielle Angiographie. „Hierzu führen wir – in der Regel in die Leiste – eine Hohlnadel in die Schlagader ein. Ein zarter Führungsdraht schiebt sich dann in das Gefäß vor. Dieser Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung. Eine Narkose ist nicht erforderlich“, erläuterte der Dr. Klaus Bieber machte deutlich, dass viele Probleme mit den Füßen infolge von Diabetes vermeidbar sind. Spezialist. Nachdem über den Katheter ein wasserlösliches Kontrastmittel eingeführt worden ist, werden die Blutströme oder Gefäßverschlüsse visualisiert und lokalisiert. „Zudem bieten wir die Möglichkeit an, eine Mehrschicht-Spiral-Computertomographie durchzuführen“, so Dr. Bieber weiter. „Bei dieser Methode umkreist ein Röntgenstrahl kontinuierlich den Patienten, während dieser durch den Detektorkranz hindurch bewegt wird. Das Ergebnis: Wir erhalten eine noch detailliertere Auflösung der Gefäßstrukturen und können die notwendigen Schritte einleiten.“ StippVisite 25 Seit Januar 2013 ist das EVK zudem im Besitz eines Ziehm RFD- Angiographen, welcher direkt im OP während eines Eingriffs eingesetzt wird. „Dieses Gerät hat sich bei uns schon sehr bewährt“, berichtete der EVK-Experte. Hierbei können auch Patienten mit einer Nierenschwäche ohne jodhaltiges Kontrastmittel angiographiert werden. Therapien Die Ballondilatation Wenn im Rahmen der Diagnose Gefäßstörungen erkennbar gemacht und lokalisiert wurden, ist es für Dr. Bieber oberste Priorität, die Mangeldurchblutung zu beenden und den Blutfluss wieder herzustellen. Hierfür bietet sich die Ballondilatation als geeignete Behandlungsweise an. Verengte Stellen können ausgeweitet werden und einer drohenden Amputation von Zeh oder Fuß wird vorgebeugt. Mediziner schätzen die Ballondilatation als weniger belastend ein als eine Gefäßoperation. „Krankhaft verengte Blutgefäße dehnen wir mithilfe eines an einem Katheter befestigten Ballons auf. Dieser Ballon dehnt sich langsam, unter steigendem Druck, aus und weitet so die betroffene Stelle“, erklärt Dr. Bieber. „Ballondilatationen kommen sowohl für Patienten in Betracht, bei denen man auf Grund der Risiken mit einer Gefäßoperation noch warten möchte, als auch für die Gruppe schwerkranker Patienten, bei denen das Operationsrisiko als zu hoch eingeschätzt wird.“ Jedoch sei es grundsätzlich immer besser, Kalk aus Gefäßen zu entfernen, anstatt diesen „nur beiseite zu schieben“. Ziel dieser Behandlung ist schließlich das Abheilen der Wunde und der Erhalt der betroffenen Körperpartie. „Eine medikamentöse Kombination aus Aspirin und Plavix sorgt dafür, dass entstandene Narben, die man bei diesem Eingriff nur schwerlich vermeiden kann, einen guten Heilungsweg einschlagen.“ Die Stent-Methode Als zweite Maßnahme zur Ausweitung verengter oder verschlossener Gefäße dienen sogenannte Stents – auf Deutsch: Gefäßstützen. Als Stents werden medizinische Implantate bezeichnet, die die Struktur eines kleinen Gittergerüstes aufweisen. Dr. Bieber: „Man kann auch sagen, dass ein Stent wie Kaninchendraht aussieht.“ Zumeist bestehen Stents aus feinem Metall oder Kunstfasern, fixieren Kalk-Fragmente im Gefäß und verbessern so die Fließeigenschaften des Blutes. „Die Gefäßstützen werden in die Gefäße eingeführt, um einen Anschaulich erklärte der EVK-Mediziner den Besuchern die Gründe, Auswirkungen und Therapiemöglichkeiten beim diabetischen Fußsyndrom. 26 StippVisite stabilisierenden Effekt zu erreichen“, berichtete Dr. Bieber. Zudem sollen sie eine Ausweitung der verengten Stelle und somit eine bessere Blutversorgung mit den abgeschnittenen Organen im Fußbereich erzielen. Die Bypass-Therapie Je nachdem, wo sich der artierielle Verschluss gebildet hat, wird der BypassEingriff in der Beckengegend, am Bein oder sogar auf dem Fußrücken durchgeführt. In den meisten Fällen wird ein körpereigenes Ersatzgefäß genutzt, um die Normalisierung des Blutflusses wiederherzustellen. „Als Überbrückung dienen Venen aus dem Unter- beziehungsweise Oberschenkel. Nach einer gelungenen Bypass-Operation gewöhnt sich das Venengewebe bald an die neue Aufgabe. Es bildet seine Wände um und wird zu einer richtigen Arterie“, so Dr. Bieber. Diese Methode ist dem Experten zufolge der beste Weg, um den Erhalt von Zeh oder Fuß durchzusetzen. Die Shaving-Therapie Haben sich aufgrund einer diabetischen Angiopathie Wunden an Fuß oder Bein gebildet, verheilen sie schlecht oder haben sie sich gar entzündet, dann „haben wir die Möglichkeit, die Shaving-Therapie einzusetzen“, sagte Dr. Bieber. Die Shaving-Therapie ist eine chirurgische Vorstufe der Wundbehandlung: Die Wunde wird regelrecht abrasiert und mittels Spalthaut, die zum Beispiel vom Oberschenkel stammen kann, abgedeckt. Anschließend kann der Heilungsprozess beginnen. Vorsorge, Nachsorge und Nachbehandlung Für Dr. Bieber sind Nachsorge und Vorsorge entscheidend bei der Behandlung des diabetischen Fußes. Nicht selten arbeiten im EVK Bergisch Gladbach verschiedene Fachdisziplinen zusammen: Diabetologen, Neurologen und Chirurgen. Nach einem Eingriff aufgrund des diabetischen Fußsyndroms ist die regelmäßige Kontrolle des Fußes und der Wunde sehr wichtig. Darüber hinaus werden in vielen Fällen Medikamente wie Lopidogrel oder neue Statine zur Blutverdünnung verabreicht. Auch die Duplexkontrolle der Gefäße und Laborkontrollen gehören zur Nachsorge. „Sinnvoll ist auch die Teilnahme an Gefäßsportgruppen oder spezielles Gehtraining“, erklärte Dr. Bieber. Und weiter: „Wir betonen immer wieder, dass Diabetiker selbst viel zur Vorbeugung und Nachsorge eines diabetischen Fußsyndroms beitragen können. Die richtige Einstellung des Blutzuckers steht an erster Stelle. Wichtig ist zudem, dass zusätzliche Belastungen der Gefäße vermieden werden. Wir raten allen betroffenen Patienten, auf erhöhte Blutdruckwerte und Übergewicht zu achten und natürlich weitestgehend auf Alkohol und am besten komplett auf Nikotin zu verzichten. Diabetes im Zusammenhang mit Nikotin ist ein Riesenproblem!“ Diabetiker sollen zudem lernen, dass der Umgang mit den eigenen Füßen nicht vernachlässigt werden darf. „Die Füße wollen, wie andere Körperteile auch, gepflegt werden. Daher ist die richtige Schuhwahl eine Grundvoraussetzung. Lieber eine Nummer größer als zu klein.“ Das regelmäßige, sorgfältige Inspizieren der Füße sollte mindestens einmal pro Woche durchgeführt werden. Bei der Untersuchung werden Farbe und Temperatur der Haut überprüft. Wenn Risse oder Druckstellen entdeckt werden, werden sie dokumentiert. Ihre Ansprechpartner am EVK zu diesem Thema: diabetisches Fußsyndrom am EVK Dr. med. Klaus Bieber Chefarzt der Gefäßchirurgie Telefon 02202 122 2310 Sprechstundentermine Telefon 02202 122 2330 StippVisite 27 Die ideale Ernährung für Freizeitsportler Kohlenhydrate, Eiweiß, Nährstoffe, Vitamine und Mineralien sind wichtig für Sportler. Aber wie viel wovon essen? Und was am besten vor dem Sport zu sich nehmen, was danach? Wer Sport macht, will sich fit halten, seine Leistungsfähigkeit steigern – und manchmal auch sein Gewicht unter Kontrolle halten. Selbst wenn es bei Hobbysportlern nicht um neue Weltrekorde geht, sollten sie Wert auf die richtige Ernährung legen. Schließlich leistet ihr Körper mehr, wenn er optimal mit Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien versorgt ist. D ie Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Freizeitsportler eine kohlenhydratbetonte Ernährung mit einer hohen Nährstoffzufuhr aus Obst und Gemüse. Fette sollten bei maximal 30 Prozent der Gesamtenergieaufnahme liegen. Dass diese Empfehlungen im Alltag gar nicht so schwer zu erreichen sind, weiß der Münchner Internist, Sportmediziner und Olympiaarzt Dr. Karlheinz Zeilberger: „Im Grunde machen Sie bei einer normalen, ausgewogenen Ernährung bereits alles richtig. Wichtig für Sportler ist, die Trinkmenge zu erhöhen. Je nach Sport mindestens um einen halben Liter am Tag.“ Herz- oder Nierenkranke richten sich bei der Trinkmenge jedoch nach den Anweisungen Ihres Arztes. Abwechslungsreich und vollwertig essen Bei regelmäßiger körperlicher Belastung braucht der Körper mehr Vitamine und Mineralstoffe. Mit Vitaminen versorgen sich Sportler am besten über tägliche Portionen aus frischem Obst und Gemüse. Über den Schweiß gehen Kalium, Magnesium und Kalzium verloren, aber auch Jodid und Eisen. Achtung: Untrainierte Menschen verlieren über den Schweiß meist mehr Elektrolyte als trainierte. „Aber jeder Mensch schwitzt unterschiedlich“, so Dr. Zeilberger. „Bei manchen ist der Schweiß besonders salzhaltig. Sie sollten darauf achten, ihre Mineralstoffspeicher immer gut gefüllt zu halten.“ Die richtige Ernährung ist also auch hier wichtig. Stellt der Arzt ein Mangel an einem der genannten Soffe fest, 28 StippVisite überregional können gegebenenfalls zusätzlich entsprechende Präparate aus der Apotheke helfen, das Defizit zu beheben. Bereits vor dem Sport den Flüssigkeitsspeicher auffüllen Bereits ohne körperliche Betätigung, sollte ein gesunder erwachsener Mensch mindestens 1,5 bis zwei Liter täglich trinken. Das reicht jedoch nicht, wenn man beim Sport ins Schwitzen kommt. Ein 70 Kilo schwerer Läufer verliert etwa 1,4 Liter in einer Stunde. „Füllen Sie daher schon vor dem Sport Ihre Flüssigkeitsspeicher auf. Wenn Sie länger als eine Stunde trainieren, trinken Sie währenddessen alle 15 bis 20 Minuten kleinere Mengen. 140 bis 250 Milliliter sind ideal“, so Dr. Zeilberger. Für gesunde Sportler eignen sich natriumreiche, stille Mineralwasser (mindestens 200 Milligramm Natrium pro Liter) oder Saftschorlen mit einem Drittel Saftanteil. „Ich empfehle Apfeloder Johannisbeersaft, sie sind sehr elektrolytereich.“ Die Getränke sollten nicht zu kalt sein und möglichst wenig Zucker und Kohlensäure enthalten. Maximal zwei Stunden nach dem Sport sollte der Flüssigkeitshaushalt wieder ausgeglichen sein. Übrigens: Isotone Getränke für Freizeitsportler, die in ihrem Zucker- und Mineralstoffgehalt der Zusammensetzung des Blutes entsprechen sollten, genügen laut DGE diesen Anforderungen nicht immer und können zu wenig Kohlenhydrate oder Natrium enthalten. Kohlenhydrate in Form von Glukose dienen der arbeitenden Muskulatur als wichtigste Energiequelle. Mediziner empfehlen, etwa zwei bis drei Stunden vor dem Sport die letzte kohlenhydratreiche und fettarme Hauptmahlzeit einzunehmen. „Der Körper braucht nach dem Essen für zwei Stunden mehr Blut für die Verdauung. Dieses Blut fehlt für die Versorgung der Muskulatur“, erklärt Dr. Zeilberger. Ist das Essen zu fett, liegt es länger im Magen und führt bei Anstrengung zu Sodbrennen. Je nach Sport sollten gesunde Kohlenhydrate 50 bis 60 Prozent der Ernährung ausmachen, insbesondere bei Ausdauersportlern, sagt auch Diplom-Sportwissenschaftler und Triathlon-Trainer Thomas Strobl. Dauert das Training länger als 90 Minuten, sollten Sie Ihren Körper zwischendurch mit schnell verfügbarer Energie zum Beispiel durch Getränke versorgen. Banane ist dem Energieriegel deutlich überlegen Auch Energieriegel liefern Kohlenhydrate. Achten Sie aber darauf, dass der Fettgehalt nicht mehr als fünf Prozent der Kalorien und der Anteil an Zucker nicht mehr als 50 Prozent der Kohlenhydrate ausmachen. Im Durchschnitt enthält laut Stiftung Warentest ein 30 bis 50 Gramm schwerer Riegel rund 200 Kilokalorien. Eine Banane ist ihm in ihrer Energie- und Nährstoffbilanz deutlich überlegen: etwa 125 Gramm schwer, enthält sie nur 110 Kilokalorien, 25 Gramm Kohlenhydrate, 0,2 Gramm Fett, 1,5 Gramm Eiweiß und viele Vitamine und Mineralien. Nach einer Stunde Sport sind die Glykogenspeicher zu zwei Dritteln erschöpft und sollten wieder aufgefüllt werden. Studien haben gezeigt, dass in den ersten ein bis zwei Stunden nach der Belastung besonders viel und gut Glykogen in der Muskulatur eingebaut wird. Eine Mahlzeit aus leicht verdaulichen Kohlenhydraten, etwas Eiweiß und wenig Fett ist das Beste. Ideale Gerichte sind beispielsweise Ofenkartoffeln mit Quark, Gemüsegratins oder auch süße Mehlspeisen. Muskeln bestehen hauptsächlich aus Eiweiß. Dass Muskelmasse durch eine erhöhte Eiweißzufuhr schneller aufgebaut wird, ist aber ein Trugschluss. „Es ist zwar richtig, dass beim Training vermehrt eiweißauf- und abbauende Prozesse ablaufen“, sagt Sportwissenschaftler Thomas Strobl. Aber dies mit einem Extra-Steak zu unterstützen, ist zu kurz gedacht. „Als Einzellebensmittel ist das Steak zwar wertvoll, noch besser ist es aber, der Muskulatur sinnvolle Eiweißkombinationen anzubieten.“ Eine Mahlzeit aus 65 Prozent Kartoffeln und 35 Prozent Ei kann der Körper zum Beispiel besser verwerten als die gleiche Menge Rindfleisch. Viel wertvolles pflanzliches Eiweiß liefern auch Hülsenfrüchte und Getreide. Grundsätzlich müssen sich Sportler aber keine Sorgen machen, dass sie zu wenig Eiweiß verzehren. Die Eiweißzufuhr liegt in Deutschland mit 1,2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht ohnehin deutlich über der Empfehlung von 0,8 Gramm pro Kilogramm. „Darum sollten auch Kraftsportler weniger auf die Eiweißzufuhr und mehr auf eine ausreichende und gesunde Kohlenhydrataufnahme Wert legen“, so Dr. Zeilberger. Sport treiben und dabei abnehmen Viele Menschen treiben Sport, um abzunehmen. Für sie gelten teilweise andere Regeln. Grundsätzlich sollte bewusst sein, dass eine Stunde Sport je nach Art und Intensität nur 200 bis 800 Kilokalorien verbrennt. „Essen Sie also nicht deutlich mehr, weil Sie Sport machen“, rät Dr. Zeilberger. Wer sein Gewicht kontrollieren möchte, sollte besonders bei Zwischenmahlzeiten aufpassen. Die lange angepriesenen fünf Mahlzeiten am Tag sind für Abnehmwillige nicht unbedingt zu empfehlen. Man verliert schneller den Überblick über die aufgenommenen Kalorien als bei drei Mahlzeiten. Auch die empfohlene kohlenhydratreiche Ernährung gilt mit Abstrichen. „Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot und Obst regen die Insulinausschüttung an – und Insulin hemmt den Fettabbau. Außerdem bekommt man schnell wieder Hunger, sobald der Blutzuckerspiegel fällt. Zum Abnehmen ist es daher besser, wenn Sie vor dem Sport eiweißreiche Nahrung wie Quark oder Pudding essen. „Das regt die Insulinausschüttung weniger stark an“, erklärt Zeilberger. Auch nach dem Training sollten Abnehmwillige keine schnell verfügbaren Kohlenhydrate verzehren. „So nutzen Sie den Nachbrenneffekt der Muskulatur besser“, sagt der Sportmediziner. „Bekommen die Muskeln keine Kohlenhydrate, bedienen sie sich hauptsächlich aus dem Fettstoffwechsel.“ Zum Abnehmen ist es daher am besten, nach dem Sport ein bis zwei Stunden nichts zu essen und erst einmal nur Flüssigkeit und Elektrolyte zu sich zu nehmen. StippVisite überregional 29 Chlorophyll: Natürlich wirksam gegen Mund- und Körpergeruch Mund- und Körpergeruch bedeuten für Betroffene und ihr Umfeld eine große Belastung, denn angesichts moderner Hygienevorstellungen reagieren die meisten Menschen heutzutage ausgesprochen empfindlich auf solche Düfte. Dabei können unzählige Auslöser für das Problem verantwortlich sein, an denen die Betroffenen nicht immer selbst schuld sind. Stozzon® Chlorophyll-Dragees können parallel zur medizinischen Behandlung störenden Gerüchen entgegenwirken und so die Lebensqualität Betroffener zusätzlich verbessern. Die Mundhöhle: Hort für Bakterien Schlechter Atem entsteht fast immer im Mund- und Rachenraum. Oft haben sich Plaque-Bakterien in Zahnzwischenräumen oder unter dem Zahnfleischrand angesiedelt und zu Karies oder Parodontose geführt. Während die mikroskopisch kleinen Erreger ihr zerstörerisches Werk vollbringen, werden flüchtige Schwefelverbindungen frei, was einen typischen Mundgeruch bedingen kann. Verhindern lässt sich dies nur, wenn die lästigen Keime gründlich beseitigt und ihre Schlupflöcher geschlossen werden – mehrmals tägliches Zähneputzen, der Gebrauch von Zahnseide sowie regelmäßige Besuche beim Zahnarzt sollten selbstverständlich sein. Sinnvoll ist es außerdem, durch vermehrtes Trinken von Wasser und Kaugummi kauen den Speichelfluss zu erhöhen und so Mundtrockenheit vorzubeugen. Diese kann durch Stress, nächtliches Schnarchen oder Einnahme von Medikamenten ausgelöst werden und zur Bildung unangenehmer Gerüche führen. Anzeige Geruchsverstärker Stoffwechselstörungen und Infektionen Nicht immer lässt sich lästigen Düften allein durch Hygiene beikommen – insbesondere, wenn sie Folge akuter oder chronischer gesundheitlicher Probleme sind. Dies gilt beispielsweise bei eitrigen Entzündungen der Mandeln oder Nasenn eb e n h ö h l e n . Äußerliche Hauterkrankungen und mit Bakterien infizierte Wunden oder Geschwüre können gleichfalls stark geruchsbildend wirken – ebenso ein Pilzbefall der Mundschleimhaut oder der Verdauungsorgane. Von derart gravierenden Beeinträchtigungen sind vor allem alte oder geschwächte Menschen betroffen, da ein intaktes Immunsystem entsprechende Erreger im Allgemeinen in Schach halten kann. Weitere mögliche Geruchsauslöser sind Leber- oder Nierenleiden sowie Stoffwechselstörungen wie Diabetes. Es liegt auf der Hand, dass Diagnose und Behandlung bei krankheitsbedingtem Mund- und Körpergeruch ausschließlich Sache erfahrener Spezialisten sind. Chlorophyll – das Deo von innen Zum Leidwesen der Betroffenen lassen sich die Auslöser von Mund- und Körpergeruch meist nicht im Handumdrehen beseitigen, denn viele Erkrankungen erfordern eine länger andauernde fachärztliche Behandlung. Bis sich der gewünschte Behandlungserfolg einstellt, braucht es daher Geduld. Stozzon® Chlorophyll-Dragees aus der Apotheke können diesen Prozess zwar nicht beschleunigen, aber in der Zwischenzeit unterstützend dazu beitragen, störende Düfte zu verhindern. Ihr Wirkstoff Chlorophyllin-Kupfer-Komplex zeichnet sich durch desodorierende und keimhemmende Qualitäten aus und hat sich sowohl bei ernährungs- als auch krankheitsbedingten Geruchsproblemen als hilfreich erwiesen. Zum einen kann er die Aktivität eiweißspaltender Enzyme beeinflussen, sodass riechende Verbindungen gar nicht erst entstehen. Zum anderen kann er die Vermehrung von Bakte- rien hemmen, die geruchsintensive Stoffwechsel- und Abbauprodukte produzieren. Dank der sehr guten Verträglichkeit eignet sich Stozzon® auch für die langfristige Einnahme und für Personen, die bereits andere Medikamente einnehmen müssen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.stozzon.de. Fructose - die unterschätzte Gefahr für Gicht Berlin- Morgens ein Glas Orangensaft, zwischendurch ein Smoothie für die Vitaminzufuhr, zum Fertiggericht vielleicht noch ein Softdrink und pünktlich zum Nachmittagstief muss was Süßes her - so sehen die Trink- und Essgewohnheiten bei vielen aus. D och gerade für Menschen, die an Gicht erkrankt sind, kann das zur Gefahr werden, lässt doch die in Fruchtsäften, Softdrinks und vielen industriell hergestellten Lebensmitteln enthaltene Fructose, besser bekannt als Fruchtzucker, unmittelbar nach dem Konsum die Harnsäurewerte in die Höhe schnellen. Als Folge können der schmerzhafte Gichtanfall und weitere Begleiterkrankungen drohen. Für die Industrie ist Fructose der neue Star am Himmel. Er ist in reiner Form doppelt so süß wie der glucosereiche Tafelzucker, lässt sich günstiger herstellen und sorgt sogar dafür, dass der Joghurt noch fruchtiger und die Fertigsoße viel würziger schmeckt. Ganz nebenbei gibt es durch den FructoseSirup volumenreicheres und schön gebräuntes Gebäck und keine Eiskristalle mehr bei Tiefkühlkost. Doch für den menschlichen Körper ist dieser industriell hergestellte Fruchtzucker alles andere als gut. Denn während die natürlich in Obst vorkommende Fructose in kleineren Mengen und mit vielen gesundheitsfördernden Nährund Vitalstoffen in den Körper gelangt, hat der industrielle Fruchtzucker dieses gesunde Plus nicht zu bieten. Ganz im Gegenteil. Fructose lässt die Harnsäure steigen Forscher fanden nämlich heraus, dass Fruchtzucker vom Körper sehr viel schneller in Fett umgewandelt wird als Glucose. Doch damit nicht genug: Er fördert auch die Einlagerung von Fett aus der Nahrung und ist somit ein richtiger Dickmacher. Zudem ist Fructose das einzige Kohlenhydrat mit einem direkten Einfluss auf die Harnsäure. Und die Wirkung setzt unmittelbar nach dem Konsum ein. Bei der Verstoffwechselung von Fructose werden nämlich vermehrt körpereigene Purine hergestellt. Die wiederum baut der Körper zu Harnsäure um. Das ist besonders gefährlich für GichtPatienten, können ihre Nieren doch in der Regel aufgrund einer genetisch bedingten Stoffwechselerkrankung nicht ausreichend Harnsäure ausscheiden. Als Folge haben sie ohnehin zu viel Harnsäure im Blut und einen dauerhaft erhöhten Harnsäurespiegel. Dieser kann aber meistens mit einer Ernährungsumstellung und zusätzlich mit modernen Medikamenten dauerhaft unter den Zielwert von 6 mg/dl (360 μmol/l) gesenkt werden. Viele Softdrinks - stark erhöhtes Gicht-Risiko Wie schädlich die Fructose sein kann, haben auch Studien belegt. So zeigte etwa eine Untersuchung (1), dass mit vermehrter Zufuhr von Fructose das Gicht-Risiko steigt. Tranken Männer mehr als zwei Gläser Fruchtsaft pro Tag, hatten sie ein um 81 Prozent erhöhtes Risiko gegenüber Männern, die nur einen Fruchtsaft im Monat tranken. Konsumierten sie fünf bis sechs mit Fructose gesüßte Softdrinks pro Woche, stieg ihr Gicht-Risiko um 29 Prozent im Vergleich zu Männern, die maximal einen Softdrink im Monat konsumierten. Bei einem mit Fructose gesüßtem Softdrink pro Tag erhöhte sich das Gicht-Risiko um 45 Prozent, bei zwei oder mehr Softdrinks täglich sogar um 85 Prozent. Bei süßstoffgesüssten Softdrinks wurde dagegen kein erhöhtes Gicht- Risiko beobachtet. Dass es auch bei Frauen einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von fructosereichen Getränken und der Erkrankung gibt, konnte ebenfalls in einer Studie(2) nachgewiesen werden. Harnsäure kann auch Leber, Nieren und Herz schädigen Doch nicht nur wegen des erhöhten Gicht-Risikos sollten fructosehaltige Lebensmittel nur sporadisch und in geringen Mengen auf dem Speise- und Trinkplan stehen. Zu viel Harnsäure im Blut kann auch das Entstehen von Nierensteinen fördern, das Risiko für Bluthochdruck erhöhen und dazu beitragen, dass die Zellen ihre Fähigkeit verlieren, auf Insulin zu reagieren. Diese Insulinresistenz wiederum kann beim regelmäßigen Verzehr von großen Fructosemengen zu einer Fettleber und Diabetes führen. Somit ist der ausgiebige Konsum von Fruchtzucker in vielerlei Hinsicht gefährlich, insbesondere für Gicht-Patienten, deren Harnsäurewert ohnehin erhöht ist. Deshalb sollten sie diesen im Blick behalten und ihn dauerhaft auf unter 6 mg/dl reduzieren. Quelle: Originaltext: Berlin-Chemie AG, Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50406/berlin-chemie-ag Pressemappe als RSS: http://presseportal.de/rss/pm_50406.rss2 StippVisite überregional 31 Ambulante Kardiologische Rehabilitation am Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach Zentrum für Diagnostik und Therapie von Herzkreislauferkrankungen - Herzfitnessangebote - EKG-kontrolliertes Ausdauertraining - Koordinations- und Krafttraining Ambulante Rehabilitation für Herzpatienten Ein Angebot der Kardiologischen Klinik des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach - Wohnortnahe Rehabilitation - Ergotraining - Ernährungsberatung - Gruppengespräche - Entspannungsübungen - Stressbewältigung - Krafttraining Medizinische Leitung Dr. med. Ulrich Hollenstein Internist, Kardiologe, Sozialmediziner R Le icht ve un rk g us en Leitung Michael Geier Dipl. Sportwissenschaftler L288 Ambulante Reha über PLUS-Markt TOTAL Tankstelle P Stadion Richtung Berg. Gladbach Stadtmitte OBI Chefarzt Medizinische Klinik und Klinik für Kardiologie des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach Prof. Dr. med. Hans-Peter Hermann Informationen zur Kostenübernahme und Anmeldung sowie zu Inhalten oder therapeutischen Fragen erhalten Sie täglich von 9.00 – 12.00 Uhr unter der Telefonnummer 02202 96979-10. Paffrather Straße 188 · 51465 Bergisch Gladbach · Telefon: 02202 96979-10 · Telefax: 02202 96979-11 E-Mail: [email protected] · Das EVK im Internet: www.evk.de
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