PRESSEMITTEILUNG Muskelschmerzen durch Cholesterinsenker

 PRESSEMITTEILUNG Muskelschmerzen durch Cholesterinsenker oft unterschätzt Erste Spezialsprechstunde für Statinintoleranz im Klinikum Stephansplatz Hamburg, 22. September 2015. Mit einer Spezialsprechstunde für die Diagnostik und Therapie von Patienten, die Cholesterinsenker (Statine) dringend benötigen, diese Medikamente aber nicht vertragen, reagiert das Klinikum Stephansplatz auf ein bisher unterschätztes Problem. Bis zu fünf Prozent der Patienten leiden unter der Statintherapie unter Muskelschmerzen und weiteren Nebenwirkungen. Diese Symptome können aber auch andere, oft rheumatologische Ursachen haben. Im Klinikum Stephansplatz arbeiten deshalb der Fettstoffwechselexperte Prof. Dr. F. Ulrich Beil und das Rheumatologenteam um Dr. Keihan Ahmadi-­‐Simab eng zusammen, um die Statinintoleranz von anderen Erkrankungen abzugrenzen und eine gezielte Therapie einzuleiten. Cholesterinsenker, die sogenannten Statine, sind mittlerweile fester Bestandteil der Vorbeugung und Behandlung von Herzkreislauferkrankungen. Bei Patienten, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben, senkt die langfristige Therapie mit Statinen nachweislich das Risiko erneuter Herzinfarkte, Schlaganfälle und Katheteruntersuchungen. Doch nicht alle Patienten vertragen diese effektiven Medikamente: Bis zu fünf Prozent klagen nach unter einer Statintherapie vor allem über Muskelschmerzen. Dieses Symptom wird mit anderen Nebenwirkungen unter dem Begriff der „Statinintoleranz“ zusammengefasst. Wenn ein Patient selbst in geringer Dosis keines der gebräuchlichen Statine verträgt, wird häufig ein anderer Lipidsenker wie Ezetimib verordnet, was als Einzeltherapie aber meist nicht effektiv genug ist. Mit den sogenannten PCSK9-­‐Hemmern ist aktuell neue Klasse von Lipidsenkern zur Therapie von Fettstoffwechselstörungen zulassen worden, die Patienten mit einer Statinintoleranz helfen können. Sie werden zwei Mal pro Monat ähnlich wie Insulin unter die Haut gespritzt und können die LDL-­‐
Cholesterinwerte um etwa 50 Prozent senken, auch bei Vorbehandlung durch andere Lipidsenker. Was sind Statin-­‐assoziierte Muskelsymptome (SAMS)? Eine der häufigsten Beschwerden der Patienten unter einer Statintherapie sind Muskelbeschwerden (Myalgien) ohne Erhöhung des Muskelenzyms Kreatinkinase im Labor. Da Muskelbeschwerden mit und ohne Erhöhung der CK aber auch bei einer Vielzahl anderer Erkrankungen wie Rheuma, Schilddrüsenerkrankungen, Elektrolytstörungen, Störungen des Kalzium-­‐ und Vitamin D-­‐
Stoffwechsels vorkommen, müssen diese Erkrankungen und Stoffwechselstörungen ausgeschlossen beziehungsweise behandelt werden. Das erfordert eine enge Zusammenarbeit von Internisten, Endokrinologen und Rheumatologen, wie sie im Klinikum Stephansplatz vorhanden ist. Nur so lässt sich eine individuelle, wissenschaftliche fundierte Therapieempfehlung zur Lipidtherapie unter Beachtung aller Risikofaktoren ausarbeiten. Mehr über das Klinikum Stephansplatz: www.klinikum-­‐stephansplatz.de www.facebook.com/klinikumstephansplatz