AIW Arbeit im Wald Seiltechnik auf kurzen Distanzen Mit seiner Ideenwerkstatt für seilende Forstunternehmer hat sich Forstmaschinenhersteller Alexander Zöggeler einen Namen gemacht. Am 11. Oktober stellte der Maschinenbauer sein 2-SeilYarder-System, den Seilkran Vario 25 und die Prozessoraggregate ZBH 58 und ZBH 75 auf der Huggenberg-Bergstation in Saalfelden im Praxiseinsatz vor. Unternehmensbericht Zöggeler Forsttechnik, Leogang M it dem Yarder-System – eine Kombination aus Prozessorbagger und Seilbahn – bietet Alexander Zöggeler, Leogang, eine Bringungstechnik an, die sich auch dann noch rechnet, wenn ein Seilkraneinsatz zu hohe Kosten verursacht. Kurzstreckenseilungen bis 250 m sollen damit wirtschaftlicher gemacht werden. „Das System, das sich bereits ab 10 bis 20 Bäumen in der Endnutzung rechnet, erlaubt einen schnellen Aufbau. Spätestens nach zwei Stunden können wir mit der Rückung beginnen“, schildert Zöggeler. Auszeichnung für Innovation Das 2-Seil-Yardersystem für den Bergaufbetrieb hatte Zöggeler bereits anlässlich der Austrofoma 2011 in Stift Rein vorgestellt. „Dabei sind als Zugseil eine 6 tWinde und als Umlaufseil eine 2 t-Winde am Hauptarm eines Baggers montiert. Als Seileinlauf ist ebenfalls am Hauptarm ein kleiner Mast aufgebaut, der hydraulisch in Arbeitsstellung gebracht werden kann und maximal 5 m Höhe erreicht. Durch geschickte Platzierung dieser Kombination wird gewährleistet, dass Bagger- und Prozessorarbeiten mit vorgespannten Seilen problemlos möglich sind. Wir haben den Yarder dann zu einem 3-Seil-System weiterentwickelt“, erklärte Zöggeler. Für das 3-Seil-System erhielt der Entwickler kürzlich in der Kategorie Innovation – bester Kleinbetrieb – den Salzburger Wirtschaftspreis 2012. „Der Unterschied besteht in der um 50 m größeren Reichweite, dem Hilfsseil sowie der optionalen Zwangsausspulung bis zu 30 m für das Zugseil. Das 11 mm starke Zugseil wird zweimal um die Reibscheibe im 70 kg leichten Laufwagen geführt, damit kein Schlupf entsteht. Auch das 3-SeilSystem verfügt über 6 t Hubkraft und eine Arbeitsgeschwindigkeit bis 4 m/s. Ein Vorteil dieser Entwicklung ist, dass der Yarder durch das Baukastensystem auf jedes Trägerfahrzeug montiert werden kann“, informiert der Salzburger. Forst-Mobilbagger Atlas 190 W mit dem Prozessor-Harvester-Aggregat ZBH 58 – der Anpressdruck der Messer und Walzen erfolgt stufenlos. Fotos: Hammerschmied Vario 25 von Zöggeler in Kombination mit dem Laufwagen MM-Sherpa-U 3 t. Projekt in Norwegen „In Österreich besteht derzeit mehr Interesse nach dem kompakten Vario 25 mit 580 m Tragseil und 7,5 t Zugkraft. Der 9,5 m hohe Mast ist zusammenklappbar. Der Turm wird auf einem Drehkranz (360 °) aufgebaut“, berichtet der Maschinenbauer. Ein Pilotprojekt für das neue Yardersystem läuft derzeit in Norwegen. Bei diesem Einsatz wird der Yarder im Zweischichtbetrieb seit über drei Monaten getestet. Skogforsk begleitet den Einsatz wissenschaftlich. Den ersten Kontakt mit den norwegischen Interessenten gab es bereits anlässlich der Austrofoma. Einig wurde man sich dann bei der Österreichischen Forsttagung im Juni 2013 in Murau“, erläutert Peter Bachmaier, der für Zöggeler die Software entwickelt. Forstausstattung für Bagger Die Prozessor-Harvester-Aggregate ZBH 58 und ZBH 75 sind im Laufe der Tests adaptiert worden und bewähren sich seither mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Trotz kompakter Bauweise sind sie mit einem separaten großen Greifer ausgestattet. Der Anpressdruck der Vorschubwalzen und Messer erfolgt stufenlos. Mit den speziellen Sensoren am Längenmessrad und der innovativen Software ist eine genaue Volumensmessung möglich“, erklärt Bachmaier. Bei der Produktvorführung in Saalfelden war der ZBH 58 auf dem Prozessorbagger Atlas 190 W montiert. Der 22 t-Bagger mit 218 PS Leistung punktet mit einem starken Unterwagen. In der „Forest edition“ von Zöggeler sind Schwingungsdämpfer im Hub- und Stielzylinder, ein verstärkter Fahrmotor samt 2 m-Teleskopausschub sowie weitere Verstärkungen für den harten Forsteinsatz inbegriffen. ■
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