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Die Grunddramaturgie einer
Lernaufgabe bestimmen
Die Art des Einstiegs
bestimmen
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Irritation (z.B. sokratisch)
Problem im Leben (z.B. projektförmig)
Gezielter Impuls (z.B. Auftrag, Aufgabe)
Offene Frage (z.B. im Gesamtunterricht)
Aufforderung zur Antizipation (z.B. in
Form einer Zukunftswerkstatt)
• Aufforderung zur Rekonstruktion
(z.B. fallanalytisch, genetisch)
Eine Präsentationsqualität
wählen..
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Lebendig
Aktivierend
Anregend
betreffend/ anrührend
sachlich
ironisch
....
©Renate Girmes: Lehren lernen
Methodische Entscheidungen, die die Sprache
des Prozesses bestimmen
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Vortrag
Gesprächsanfang
Experiment
Projektdarstellung
Workshopeinleitung
Problempräsentation
Auftragserteilung
Konfrontation mit einer
Aufgabensituation
• Exposition von
Sachverhalten
• Vorgabe von Zielen
• .....
soziale Formen wählen
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Renate Girmes: Lehren lernen, Info 7, Seite 1
Gesamtgruppenarbeit
Teilgruppenarbeit
Podium
Partnerarbeit
Einzelarbeit
Theater
....
Einen sachlichen Stil
wählen
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wissenschaftsorientiert
stofforientiert
praxisorientiert
verhaltensorientiert
situationsorientiert
erfahrungsorientiert
lernerorientiert
handlungsorientiert
......
Die Qualität der
Aufgabenpräsentation
bestimmen
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ergebnisbestimmt,
ergebnisoffen
trivialisierend
Eigenaktivitäten
untersützend
Einen Lehrmodus wählen
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darstellend/ gebend
fragend entwicklend, erarbeitend
anreizend/ aufgebend
problematisierend/ beurteilend
Methodische Entscheidungen,
die die Sprache der Sache
prägen
Ein gedankliches
Konzept auswählen
• deduktiv versus induktiv
• elementarisierend versus
ganzheitlich
• exemplarisch
• rekonstruktiv/
fallanalytisch
• vorausdenkend/
simulierend
• ..
Die Erscheinungsform der
Lernaufgabe auswählen
Phänomene, Ereignisse, Prozesse,
Funktionen, Gesetze, Regeln, Begriffe,
Theorien, Methoden, Netzwerke
Die Präsentationsform der Lernaufgabe
bestimmen
und Kombinationen derselben
eindeutig, übersichtlich, anschaulich,
verfremdend, verrätselnd, verwirrend
• eher passiv haltend
• eher aktivierend
• eher Verantwortung
zumutend
Renate Girmes: Lehren lernen, Info 7, Seite 2
Einen sozialen Stil wählen
Die eigene(n) Rolle(n)
bestimmen/
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...
Moderation
Beratung
Führung
Unterstützung
Kooperation
•
•
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•
eher fordernd/ anspruchsvoll
eher ermutigend
eher bestätigend/ stützend
eher verunsichernd
eher einschüchternd
eher gängelnd/ bestimmend
Methodische Entscheidungen,
die die Sprache der Person und
der Beziehung gestalten
Eine Präsentaionsform
wählen
• lustig versus ernst
• ermunternd versus
drückend
• provokativ
• ruhig
• ...
Eine Qualität der
Kommunikation befördern
•
•
•
•
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unterwerfend
die Person achtend
festlegend
freigebend
offenhaltend
Lehrtätigkeiten ausüben/
„didaktische Funktionen“
übernehmen
• Motivation
• Information
• Erarbeitung/ Erschließung
• Evaluation
Renate Girmes: Lehren lernen, Info 7, Seite 3
Alles in eine gedankliche und zeitliche
Schrittfolge (Artikulation) bringen
Grundartikulation:
• das Einzelne klar in seinen Merkmalen bestimmen
• das Einzelne miteinander verknüpfend
• die Verknüpfung auf einen Begriff bringen
• mit dem neu „Begriffenen“ aktiv umgehen
= Klarheit, Assoziation, System, Methode
(Johann Friedrich Herbart)
Nachfolgende Tabelle ist eine Theoretisierung der zahlreichen Lehr- und Unterrichtsmethoden. Sie werden dabei hier dargestellt als „Werkzeuge“, die man
nutzen kann, um die „Sprachen“ des Lehrens in einer Lehrsituation miteinander verknüpft zu sprechen. Die gewählten „Werkzeuge“ prägen dann das
methodische Arrangement.
Strategien
Werkzeuge zur
Konstruktion von
Lehrvorhaben als
Kommunikationsangebote
Handlungsmuster
Gedankliche Konzepte
Lehrmodus
(deduktiv, induktiv, elementarisierend, exemplarisch,
spiralförmig, rekonstruierend/ fallanalytisch,
vorausdenkend/ simulierend...)
(bloß darstellend analytisch,
synthetisch )
Sachbezogene Stile
(wissenschaftsorientiert,
praxis-sor., situationsor.,
erfahrungs-bezogen, lerneror
...)
Sprache der
Sache
Elemente
Medien für die
Erscheinungsformen
der „Welt“, also für
Phänomene, Ereignisse,
Prozesse, Funktionen,
Gesetze, Regeln,
Begriffe, Theorien,
Methoden, Netzwerke
Qualitäten
trivialisierend versus
Eigenkonstruktion
unterstützend (Heinz
von Foerster)
ergebnisbestimmt versus
ergebnisoffen
Präsentationsqualität
eindeutig, übersichtlich,
anschaulich, ..
Werkzeuge zur
Verlaufsgestaltung /
Artikulation von
Lehr-Lern-Prozessen
Sprache der
Prozesse und
Situation
Werkzeuge zur
Gestaltung der
Kommunikation in
Lernsituationen
Sprache der
Person/ Institution
Grundartikulation - Ausprägungen der sog.
didaktischen Funktionen (motivieren, informieren,
Formen der
Unterrichtsarbeit
bewußt machen/ zeigen, herausfordern/ durcharbeiten,
begeliten/ stützen, routinisieren = Üben/ Anwenden
veranlassen, evaluieren= kommentieren, bewerten)
Frontal, Einzelarbeit,
Gespräch, Partner-,
Gruppenarbeit, Projekt,
Lernaufgabe, lehrendes
Lernen, Labor, Werkstatt,
Fallarbeit, Erkundung ...
Grunddramaturgien und ihre Anfänge
Lehrtätigkeiten
•
•
•
zur Entwicklung von
Interesse
zum Aktivieren
zum Reflexion
Anregen
eher passiv haltend versus
eher aktivierend/ Verantwortung zumutend
(z.B. sokratisch – Irritation; projektförmig - Problem im
Leben/ aufgabenhaltige Situation ; Zukunftswerkstatt/
Gesamtunterricht - offene Frage; auffordernder
Präsentationsqualität
Unterricht - zweckmäßige Fragestellung (Jacobi);
Impuls (J.S. Brown) - Befehl & Betrachtung; genetisch gebend, erarbeitend,
(Wagenschein) – affizie-rende Exposition)
anreizend, aufgebend,
problematisierend,..
Rollenkonzepte der Lehrenden
Soziale Formen
(Moderator, Berater, Führender,...)
(Frontal, Partnerarbeit,
Gruppenarbeit, Spiel,
Podium,..)
Soziale Stile
(bestätigend, ermutigend, fordernd, gängelnd, verunsichernd,
einschüchternd)
Präsentationsqualität
lebendig, aktivierend, lenkend
festlegend versus freigebend/ offenhaltend
lustig, ironisch, ernst,
(Pygmalion-Effekt – Watzlawick))
sachlich,...
Renate Girmes: Lehren lernen – Info 7, Seite 4
Einzelne
Präsentationsformen
wie z.B. Verfremdung,
Verrätselung, Veranschaulichung, ...
unterwerfend versus als
Person achtend (Elias
Cannetti)
Lernvoraussetzungen
entfaltend
nutzend
reaktivierend
Zu Qualifizierungsaufgabe: Lehr und Lernprozesse vorplanen
Renate Girmes / Lars Berghoff:
Überlegungen zu einer möglichen Abfolge von Methoden z.B. bei einer universitären Lehrveranstaltung oder einer
schulischen Unterrichtseinheit
E
(Projektgestaltung
(Gesamtunterricht
A
Ende
Anfang
E
Entscheidung für
Prozeßgestaltung,
Grunddramaturgie
?
E
1. Sequenz
A
A
2. Sequenz
3. Sequenz
E
(sokratisch-
A
E
A
Frage:
(genetisch
Was möchte ich mit meiner
Methode bei den Lernenden
bewirken? Welche Methode
soll/kann sich daran
anschließen
Projekt
A
z.B. - Weltbilder einreißen, zerstören (sokratisch, Irritation)
- Fragen/Interessen herausarbeiten
(Gesamtunterricht)
- Lernende am Erkenntnisprozess beteiligen
(involvieren, genetisch)
E
Für jede Form der Prozeßgestaltung (Methode)
kristallisiert sich heraus:
- eine spezifische Form der
Kommunikation
- eine spezifische Form der
Gestaltung der Sachdimension
dazu siehe nachfolgende Seite, Info 7, Seite 3
Renate Girmes: Lehren lernen, Info 7, Seite 5
E
Entscheidungsebenen
Renate Girmes / Lars Berghoff:
„Überlegungen zu einer mögliche Abfolge von
Methoden“ ... Fortsetzung
Werkzeuge zur Gestaltung
der Kommunikation:
Rollenkonzept der Lehrenden:
Führender, Berater, Moderator, Anweisender, ...
Sozialer Stil:
ermutigend, bestätigend, fordernd, verunsichernd/irritierend,
einschüchternd, gängelnd, ...
soziale Form:
frontal, Partner- oder Gruppenarbeit, Einzelarbeit, Spiel,
Podium, Forum, Laborarbeit, Tutorien, Gesamtunterricht, ...
Präsentationsform:
lustig, Tronisch, ernsthaft, fröhlich, lebendig, aktivierend,
unterdrückend, provokativ, ...
* Lernvoraussetzungen:
Kommunikationsfunktion:
* Qualität:
Prozessgestaltung,
Grunddramaturgie
Mögliche Alternativen pro Entscheidungsebene
reaktivierend, nutzend, entfaltend, ...
Interesse wecken, Motivieren, etwas bewußt machen/zeigen,
Tätigkeiten: herausfordern, begleiten, unterstützen,
stabilisieren, kommentieren, bewerten
unterwerfend, als Person achtend, festlegend,
freigebend/offenhaltend, ...
Entscheidung !
Werkzeuge zur Gestaltung
der Sachdimension:
Gedankliches Konzept:
induktiv, deduktiv, elementarisierend, exemplarisch,
spiralförmig, rekonstruierend,, genetisch, vorausdenkend, ...
Lehrmodus:
darstellend/gebend, fragend entwickelnd/erarbeitend,
anreizend/aufgebend, problematisierend/beurteilend, ...
sachlicher Stil:
stofforientiert, verhaltensorientiert, situationsorientiert,
praxisorientiert, aufgabenorientiert, erfahrungsbezogen,
Lernorientiert, ...
Präsentationsform:
eindeutig, übersichtlich, anschaulich, verfremdend,
verrätselnd, verwirrend, ...
Erscheinungsform:
Phänomene, Ereignisse, Prozesse, Funktionen, Gesetze,
Regeln, Begriffe, Theorien, Methoden, Netzwerke, ...
Qualität:
Renate Girmes: Lehren lernen, Info 7, Seite 6
ergebnisbestimmt, ergebnisoffen, trivialisierend, Eigenkonstruktionen unterstützend, passiv haltend, eher
aktivierend/Verantwortung zumutend