SEKI I UNTERRICHT MATTHIAS GLADE SCHINK / ANDREA VomAnteilebestimmen zur Multiplikation von Brüchen EinWegmit System:fortschreitende Schematisierung Brüche sind zum Rechnenda - diese Erfahrungmachenviele Schtilerinnen und Sch ü l er .S ie k önnen e rfo l g re i c h Brüche formal multiplizieren - aber nur wenige könnensich inhaltlich etwas daruntervorstellenund sich zu einem gegebenen Term eine passendeSituation ausdenken(Prediger2009). Deshalbsollte man im Unterricht zunächstaufder inhaltlichenEbenearbeiten und die Kalkülebeneerst nachgeschaltetals,,Denk"-Entlastungfür inhaltlich verstandeneKonzepte einführen.Wie kommt man im Unterricht vom inhaltlichen Denken zur Rechenregel?Was bedeutetdas für das Systematisierenund Sichern? Grundidee derfortschreitenden Schematisierung Die Idee,Schülerinnenund Schülerdie Rechenregeldurch eine,fortschreitentle Sc'lrematisierung"(Treffers 1983 und 1987)ihrerindividuellenHerangehensweisen entwickelnzu lassen,wird an einer Unterrichtsreihe(Hinführung zur MLrltiplikation von Brüchen als Anteil-vom-Anteil-Nehmen)erläutert (ausPrediger/Schink/Schneider/Verschragen2012). Das in Abb.1 angedeutetePhasenschema verdeutlichtdie Schritteder Schematisierungund lässt sich fi.ir die Gestaltungunterschiedlicher Lernsequenzen nutzen. LERNGRUPPE: 6.-T.Schuljahr IDEE: Erstwerden Anteile vonAnteilen gebildet, dann wirdschrittweise abstrahiert biszurMultiolikationsreoel fürBrüche zeichnerisches Bestimmen von Anteilen, S.45 0NLINE-MATERIAL: einleitendeAufgabenunter www.mathematik-lehren.de Heft164 auswählen V0RKENNTNISSE: GleichwertiqkeitvonBrüchen ZEITBEDARF: ca.6Unterrichtsstunden türdieReihe AllgemeinesPhasenschema KonkreteUnterrichtsreihe Phase1 Inhaltliches Erkundeneinesreichhaltigen Kontextes- mit lntegrationkognitiver Konflikte,Einführunglernförderlicher Anschauungsmittel und zielführender Fokussierungen Einstiegmit Problemfragen: Wie vieleKinderlebenunterwelchenBedingungen? Wie lese ich Rechteckbilder von Anteilenvon Anteilen? Was ist hier das Ganze,auf das sich der Anteil bezieht? Warumhabenwir hier unterschiedliche Ergebnisse? Wie muss oräzisiert werden? Phase2 Lösungswegevereinfachenund formalisieren- mit Ermöglichungdes wiederholtenAustauschsunterLernenden Wie kann man Anteilevon Anteileneinfacherbestimmen? Brauchtman immereineZeichnuno?Gibt es eine Reoel? Phase3 ErstesFormulieren der Regel Phase4 Zurückbinden: die gefundeneRegel anschaulichbegründen Wie kann man die gefundeneRegelan den Bildernerklärenund so den Kalkülrechtfertigen? Gibt es nur ein Bild,oder auch mehrere? Phase5 Erarbeiten alternativerVorstellungen (inhaltliche Verknüpfung) Ergänzende Vorstellung zur Multiplikation von Brüchen: Wie bestimmeich Flächeninhalte? Was habendiesemit dem ,,Anteil vom Anteil"zu tun? Phase6 Üben,Klassenarbeit: immerwieder auf verschiedenenMathematisierungsniveausaktivierenund verknüofen Beispielaufgabe: Gi b ei n B i l dund ei neS i tuati onzul mal tan. Abb.1: Phasenmodell zurfortschreitenden - nichtstrengin zeitlicher Schematisierung Abfolgezu denken(angelehnt an Treffers1987,prediger2OO9) mathematiklehren 164| 2011 Erkunden imKontext Die Schülerinnenund Schülererkunden im Kontext ,,Kinderweltweit" Anteile von Anteilen, indem sie sich zunächstin Rechteckbildern zu Statistiken orientierenund dieseinterpretieren (0nline-Material). Sie treffenAussagen, wie z.B. ,,Die graueFlächeim Rechteck steht für alle Kinder, die in Entwicklungsländernleben" und erkennen,wie wichtig es ist, genauzu schauen, auf welchesGanzesich ein Anteil b e z ieht ( P has e1) . A n s c h l i e ß e n db e stimmen sie selbstAnteile von Antei- IndividuelleBilder I undoavonI len, indem sie ersteeigeneRechteckbilder zu Schulbesuchsquoten in anderen Ländernanferti-een. In d i eser ersten P hase w erden Rechteckbilderinterpretiertund erste Bilder gezeichnet- zum Teil mit vorgegebenenRechtecken.in die die gefo rd e rt enA ntei l e gut hi nei npassen. Die Maße der Rechteckesind jedoch oft echteVielfacheder Nenner,um ein bloßesZuordnen der Zahlen im Bild und im Term zu verhindernund die Lös u n g s wegeni cht zu früh unnöti g zu vereinheitlichen. Bilder strukturiertwahrnehmenund auf Strukturelementereduzieren: Kalkül entdecken ] unodavonJ r-. r Carla: ,,DasGanzein 6 Teilezerschneiden.JedesTeilzu einemneuen Ganzenumgeknetetund einesdavon wiederin 6 Teilezerschnitten." H a mi t:,,D assi nd6 + 6 + 6 = 18 Kästchen." I und davon] I u____' Anton: ,,lchteilezwei Mal in dieser Ri ch tu ng. " Hamit: ,,Längemal Breite" Abzählendzum Anteil 5 uno OaVOn5 1.1 I undoavonJ Hamit: ,,lchbrauchenur das Rechteck zeichnen- sonst nix." Tatjanar,,lchzähle alle Kästchenab, das sind 20 Kästchen.1 von 20." Kalkülnutzen Hamit:,,lchrechneeinfach die Nenner mal." Kürzen entdecken Kalkül an Vorstellungrückbinden -\t ,ts --,1FE Jules: ,,lchnehmeganz einfache Kastenmaße." I H a m i t:,,l c hkannes mi r auchohne zeichnenvorstellen. Warte,ich male dir ein Bild,das dazu passt,wie ich das denke." Abb.2: IndividuelleVielfaltbeim Anteil-vom-Anteil-Nehmen 44 Entwicklung lormalerer Strukturen Die Rechteckbilderund derenDeutungen verändernsich im Laufe der Lernprozesse:Es wird ökonomischergezeichnet,verschiedeneRichtungendes Einzeichnenswerden ausprobiertund die Bilder zunehmendmit mathematischenStrukturengedeutet. S chl i eßl i chsrel l t si ch d ie Fr age nacheiner,,einfacheren" Berechnungsmöglichkeit für den Anteil vom Anteil, die die Lernendenfinden, wenn sie die Strukturenihrer eigenenBilder analysierenund Zusammenhänge zwischen Bild und Aufgabe herstellenoder stärker auf die Zahlen schauen.Erste Vermutungenwerdenangestellt,selbstgeprüft und in der Gruppeverglichen. So entstehtdie Regel ,,Zcihlerntal Zciltler: Nenner ntal Nenner" (Phase 3, A ufgaben i m A rbei tsbt at1)t in einem Prozessdes wiederholtenAushandelnsund wird nicht losgelöstvon der eigenenVorstellungsweltgelernt. Im gemeinsamenRingen um einfachere Lösungen werden immer wieder Argumenteauf unterschiedlichen Mathemati si erungsni veau s einanmit der verknüpft und auf das ausgewählte Anschauungsmittel - hier die Rechteckbilder- bezogen:Die Bilder sind Vorstellungshilfe,Argumentationshilfe beim Aushandelnund Veranschaulichungshilfebeim Erklärender sefundenenRegel (Phase4). ZweiSchüler imBlick r-l + Abb.2zeigt einige Schülerarbeiren, die während der Bearbeitungentstanden sind: IndividuelleBilder zum Bestimmen des Anteils vom Anteil. Jederin der Klassekann auf seinemNiveau im konkretenKontext eigene,zunächstinformelle, Lösungsansätze fi nden. Jules undDavids erste Zugänge Den Phasen2bis 4 gehenwir am konkreten Lernprozesszweier Gesamtschüler2genauernach. David und Jules haben die erste Phaseder Lernsequenz bereits durchlaufenindem sie Anteile aus verschachteltenRechteckbildern ablasenund über die Rolle des Ganzendiskutierten.Zur Aussage,,In Somaliageht nur ein Drittel der Kinder mathematik lehren 164 2011 ' Name Anteileineinanderschachteln G' st v, o, tt Anteilekann man ineinanderschachtelnund auf das atteGanzebeziehen. 1. Erkläre dieBildervonlinksnachrechts. Schreibe für jedesBildauf,wasdasGanzeist. 2 . Wiekannmandie Lösung fr aus demrechtenBildablesen? iliil-ilu 3. Suchedir zwei Lernpartner. Vergleichteure Erklärungenaus Aufgabe2 und formulierteinenEintragfür euerHeft. NochmehrAnteilebestimmen 1. a) Erwürfledir mit zweiodervierWürfelnselbstweitereAufgabenzum Üben. Beispiel 1: e Beispiel 2: $re e bedeutet: Bestimme I unddavon ]. und e e bedeutet: I undoavon f. b) Kannstdu die Aufgabenauchohnezu zeichnenlösen? 2- a) In welchesder drei Rechteckekönntest du am bestenI von ] einzeichnen? BegründedeineWahl. b) Übertragedas passendeRechteckin dein Heftund zeichneJ von ] ein. c) Wie groß ist dannj von j bezogenauf das ganzeRechteck? 3 . Kannstdu aus dem Beispielin Aufgabe2eineallgemeine Regelaufschreiben, wie manAnteilevom Anteilbestimmt? Überlegedazu:was hatdasErgebnismitder zahl derKästchen zu tun? WashatdasErgebnismitder ZahlderZeilenund Spaltenim Rechteck zu tun? .E o c; -q I o @ Zeichnedas gleicheRechteckwie in Aufgabe2 nocheinmalund markiere von . f f Wie viele Kästchenhat dein Rechteck?Wie viele Kästchensind nun markielt? Wie groß ist also der gesuchteAnteilam gesamtenRechteck? Formuliere auchhiereineallgemeineRegel. z6 ü3 >.9 o; o,- Mit den Überlegungen ausAufgabe4 hastdu eineRegelgefunden,wie man ohneBildauchzum Beispiellvonf bestimmenkann. Folgende Fragenhelfendir beider Begründung der Regel: WievieleSpaltenundZeilenkanndasRechteck haben? WievieleKästchen hates danninsgesamt? Wievieledavonsindmarkiert? WiegroßistalsoderAnteilvom Rechteck? David Jul es I aller Kinder und davon die Hälfte Ersteindividuelle Zugänge I unddavonJ Untersuchen von Rechteck und Zahlen:Von Vielfachendes Nenners als Seitenlänge zum Entdeckendes Kürzens Man kann Kästchenzusammenfassen I unddavonl Das einJachsteRechteck n e n m en Man kann Bruchekürzen (,,Daskann man dann besserdurchteilen."). Dann bestimmenbeideden Anteil vom Anteil als tvgt. Abb.3).Auf f, den Impuls: ,,Kcutnman das auch ein.facher aufschreiben?" finden beide den Ausdruck f,. Jul es: ,,Man hätte ei nf ach alles durch 3 rechnen können." Er kürzt, löst alsosymbolisch.David strukturiert sein Bild gedanklichum und vergröbert die Kästcheneinteilung:,,Ich habe einfach die ganzeDreierreihegenommen.statthalt die Kästchen." Jules,,Durchteilungsproblem" und die Frage nach der Vereinfachunghaben di e bei den dazu anger egt ,die Struktur des Rechteckbildesgenauer zu betrachtenund mit den Zahlen i n der A ufgabenstel l ung zu ver knüpfen: Ab der fblgendenstrukturgleichen Aufgabe verwendenbeide die Zah\en im Nennerund nicht mehr echteVielfachedieserZahlen als Höhe und Breite desRechtecks(Abb.3mittig u. oben). lmUnterricht A bb. 3: An dieserStelle begegnetman vielen D a v i d su n d J u l e s W eq zu m An te ilvo m An te il Ansätzen.die sich im Grad der Mathematisierungstarkunterscheiden: Einige zählen noch Kästchenaus (Abb.2, zur Grundschule- die anderenmüssen im Unterricht.jccloch nichtökonomisch Tatiana),andereaddierenzeilenweise arbeiten.Nach der Grundschulegeht entdecktwerden.Hicr helfenVorstruk- (Abb.2,Hamit1) oder steigendirekt mit die Hälfte der Grundschulkinder auf die turierungendurch Arbeitsaufträge(s. der von David und Jules am Ende geweiterführendeSchule" entwickeln sie Arbeilsblatt 1 ) oclelunterstützende HinnutztenökonomischerenForm ein. unabhängigvoneinanderdie Zeichnun- w e i s e (vgl . K asten 1t. D i e H ori zontal Wichtig ist es hier, den Austausch genin A bb. 3. Vertikal-StruktLrrierLrng von David und zwischen den Lernendenanzuregen, Jules stellt bereits Zahlbeziehun- Juleshatdenltllteil. dasssieder räum- um die Weiterentwicklung der je eigegen z wis c hend e m e i n e n An te i l u n d lich simultanenAul't'assung der Multinen Zugängevoranzutreiben.Das nutzt der einen Seitenlängedes Rechtecks plikationam niichstetr kor.nrnt und sich auch dem, der das Muster bereitsmulher',denn die horizontaleEinteilung die Rechenregel nrit rhl gut entdecken tiplikativ deutet,indem er sich z. B. im wählt er bewusst(,,In der Länge habe 1 ä s s t.Zuden.rl assensi ch B i l der für A ustauschmi t dem zei l enweiseAdich 9 Kästchengemacht,weil das kann Nichtstammbri,ichc nur in dieserDar- dierendenan eine andereVorstellung man besserdurch 3 teilen.").Die ver- stellungeinfacl.r stnlktuneren. zur Multiplikation erinnernkann. Datikale Einteih.rnghat er hingegen,,einzu bedarf es wechselnderFormen von fach so, zack, ohne Zählen" probiert Jules finden undDavid Partner-und Kleingruppenarbeitund und Glück gehabt. ökonomischere Darstellungen wechselnderGesprächspartner. A l s nächstesbesti n.rnren di e bei den lmUnterricht J u n g e nI uon l . JLrl est' erti gterneut Jules undDavid lösen sichvomBild Zu Anteilen von Anteilen können ver- e i n 9 x 8' R echteckan. besti mmt des B ei de bearbei tennoch zwei weit er e { schiedene Bilder gezeichnet werden: R e c htecksnnd stutzt:..D urchzutei l en A ufgabender Form: ..W i eviel sind j . W er nut z tRe c h te c k m e it einer i s t d a sP robl em... j etzt durch5 ... ei ne von {?". Wiederwerdensie zum ScheHorizontal-Vertikal-Strukturierung? andereGröße briiuchteman. Hm. die matisierenangeregt:,,Kann man das . Wer strukturiertseineBilder nur in Längeist gut." auch ohne das Zeichnenvon Bildern einerRichtung(s.Anton in Abb.2)? D avi ds E mpfehl un-t(..Ich w ürde machen?" Die beidenJungenverste. Wer nutzt Kreisbilder? bei der Größe5 nehrnen. weil 5.") wird hen das als Aufforderung, die nächste Die VorzügeunterschiedlicherDarstel- von Jules sofort auf-segriffen und zur Aufgabe im Kopf zu lösen. David gelungenzum FindeneinerRegelkönnen Verbesserun-u der Zeichnung genutzt lingt es,Julesbestätigt.Sie erklären: 46 mathematiklehren r64 I 201i WISSENSWERT Jules:..Ichhabemir dasRechteck bildlich vorgestellt unddannsoein Strich." Breiteund 4 Kästchen David:..5Kästchen Tiefe." Jules:,,Dassinddann20 insgesamt." David:..UnddavonI Kästchen. dassind --L." - und setztwieder an, die Regelinhalr lich erklärenzu lassen(Phase 4) ... TypischeSchematisierungsimpulse JulesundDavid erklären nocheinmal Die beiden erfahren gerade die entlastendeWirkung des Rechenkalküls l s c h n e l l eA n twort zur A ufgabeI und l-L ,l Das Lösen ohne Anschauungsmittel d a v o ni : ..2 m a l 4 (i stt 8. * . Ganzei nkann eine Verinnerlichungder vorher fach!"). Sie werden dannjedoch aufgetätigtenHandlungenund damit einen gefordert,die gefundeneRegel zu beweiterenAbstraktionsschrittforcieren. gründen,um den Kalkül direkt wieder Manche benötigen auch nur Teile der an das inhaltlicheDenken rückzubinbildlichen Darstellung(Hamit in Abb.2 den ,,2 Breite, 4 Tiefe und davon die verwendetnur den Rahmendes Recht- H ä l fteu n d d a v o ndann] ..." (D avi A l ecks). Das Denken der Kinder nutzt immer mathematischere und ökonomi- lm Unterricht schereStrukturen.Julesgelingt es so. Das Einfordern einer Erklärung (,,8rkltire ant Bild, wieso deine Regelfunkeine Regel zu formulieren: riottiert") ist für das Sicherndes inhaltJules:,,Wennman das im Kopf rechnen lichen Verständnisses der Regel funwill, mussmandie unterenzusammen damental(vgl. Winter 1999,Prediger rechnen, dassind20, ... alsomalrech- 2009). Sonstfußt die Erkenntnisvielnen.[...] I . I istja I unddann5 .4 ist leicht nur auf dem Hörensagenoder .l 20.Dannhatmana_L undsovielegehen dem Erkennenvon Zahlbeziehungen. dannzur weiterführenden Schuleoder (WerdengenügendgelösteAufgaben in der symbolischenDarstellungverwashaltin demBeispielgefragtist." glichen, stellen die LernendenempiDavid will ihn korrigieren: Wenn der risch fest. dass man immer das ProZähler I ist. muss man nur die Nenner dukt der Zähler und der Nennerbildet.) malnehmen.Juleslässtsich daraufein. Beim Aufschreibender eigenenErklärung. helfenFragenund Begriffe: So wird noch keine Regelfür alle Brüche,sondernnur eine für den gründlich . ..Wo findestdu die Zahlen aus der gerechneten Aufgabe im Bild?" durchdachtenSpezialfall der Stammbrüche formuliert. Jules wird gezwun- . ..Benutzefür deineAntwort die Begen, ein Niveau zurückzugehen.Es griffe Spalten,Zeilen und Anteil." (wie bei i und kommt zwar nicht zu einem diskursi- Fiir Nichtstammbrüche wird zunächsteine ,rii.i.kven Abgleich und insofernzu keinem aavon J) Vergleich der beiden liegendeSchematisierungsstufe systematischen eingeStandpunkte,aber Jules nimmt diese norlmen, da die Regel unbekanntist. S i ch t d a m it das er s t eM a l e i n . (Se i n e Das äußereRechteck zu zeichnen.zu allgemeineSicht reaktivierter später deutenund mit der symbolischenEbene der Zahlen zu verknüpfen,ist eher an Nichtstammbrüchen. ) Bei diesererstenRegel-Formulie- kein Problem.Dassaberauchden Zahrung argumentiertJulesformal auf die len im Zähler eine Rechteckstruktur mathematischenStrukturenbezogen, entspricht,muss wieder neu im Zeichdie er in seinerinhaltlichenDeutung nerischenentwickelt und zunehmend mathematischer aber selbstan den vorgegebenenKonbeschriebenwerden. text zurückbindet. lm Unterricht Vermutlich wärejetzt schonlangeeine Regel,,durchgesickert". Mancherhätte sein Werk für beendet erklärt, da er die Regelja jetzt kennt. Den Moment, in dem ein Schüler den gewinnbringendenSchritt wie Julestut, bekommt man als Lehrkraft leider meistnicht mit mathematiklehren i64 | 2011 Vom Inhaltzum Kalkül Fazit: hinaus ÜberdasBeispiel Wichtige Bedingungenfür einengelingendenUnterricht sind hier erkennbar: . Zeit, eigeneIdeen zu entwickeln. . Möglichkeitenzum intensiven Austausch,der in Unterrichtsgesprächenangeleitetwird (Kasten1) Vergleichtuntereinander. Erklärteinander. Kannman das auch einfacher/mathematischerschreiben/ lösen? Kannman das auch ohne Bilder/ohne Anschauungsmittel lösen? Kannstdu eine Regelfinden? lst das immerso? Warumist das immerso? Erläuterean einemBild oder einerGeschichte. . auchnach Erarbeitender Regeln immer wieder Darstellungsebenen miteinanderverknüpfen. Der Kalkül gewinnt durch das eigene Handeln mit Rechteckbildernan Sinnhaftigkeit (Prediger/ Glade/ Schmidt 2011). Anmerkungen 1. Das Unterrichtsmaterial ist im KOSIMAProjektentstanden.A. Schinkhat an der Entwicklung der Lernumgebung,,Kinder weltweit"mitgearbeitet; M. Glade hat die Erprobungbegleitetund ausgewertet. 2. DieDokumentation entstammt einemlnterview,das in einemForschungsprojekt zur von SchematisierungsproUntersuchung zessendurchgeführt wurde. Literatur Prediger, S. (2009):Inhaltliches Denkenvor Kalkül - Ein didaktisches Prinzipzur Vorbeugungund Förderung bei Rechenschwierigkeiten.- In: Fritz,A./Schmidt,S. (Hrsg.): FördernderMathematikunterricht in der Sek.l. Beltz,Weinheim, S.213-234. Prediger,S./Glade,M./Schmidt,U. (2011): Wozurechnenwir mitAnteilen? Herausforderungender Sinnstiftung am schwierigen Beispielder Bruchoperationen. Erscheint in: PM Heft37. Prediger,S./Schink,A./Schneider,C./Verschraegen, J. (inVorbereitung 2012):Kin- In: der weltweit- Anteilein Statistiken. mathewerkstatt 6. Cornelsen, Berlin. Treffers, A. (1983):Fortschreitende SchematiWeg zur schriftlisierung.Ein natürlicher und Division im 3. und chenMultiolikation - In:mathematik 4. Schuljahr. lehrenHeft1, Friedrich Verlag,Velber,S.16-20. Treffers, A Model A. (1987):Three Dimensions. in Matheof Goaland TheoryDescription - TheWiskobasProject. maticsInstruction Reidel,Dordrecht. mehrEinWinter, H. (1999):MehrSinnstiftung, im Mathesicht,mehr Leistungsfähigkeit am Beispielder matikunterricht, dargestellt (Stand14.08.2010) Bruchrechnung http://blk.mat.uni-bayreuth.de/material/ db/37lbruchrechn ung.pdf 47
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