Das Kompetenzmodell der Staatlichen Berufsfachschule für Logopädie Regensburg Staatliche BFS für Logopädie Regensburg Version: 23.04.2015 Personale Kompetenzen Stabilität / Selbstregulation Nähe-Distanz-Balance Wertschätzung / Ethik Fähigkeit, angesichts von Behinderung, Alter, teils gravierender gesundheitlicher Einschränkungen der PatientInnen die eigene Stabilität auszubauen / zu bewahren. Fähigkeit, die eigene psychische Verfassung wahrzunehmen und in Abgrenzung dazu innerlich stabil und berechenbar im logopädischen Kontext zu agieren. Fähigkeit, eine für beide Seiten angemessene Nähe-Distanz-Balance gegenüber PatientInnen / Angehörigen / KollegInnen / DozentInnen / Vorgesetzten zu entwickeln und einzuhalten. Fähigkeit, wertschätzend und ethisch verantwortlich allen Personen des logopädischen Handlungsfeldes vor dem Hintergrund einer gesellschaftlichen und kulturellen Vielfalt und unter Berücksichtigung des jeweiligen individuellen Kontextes zu begegnen. Fähigkeit, unabhängig von evtl. persönlich differierenden Normen, berufsethisch zu handeln. Selbstvertrauen Fähigkeit, Vertrauen in sich selbst weiterzuentwickeln und zu stärken. Selbstwahrnehmung bezüglich Persönlichkeit, Wirkung und Verhalten Selbsteinschätzung eigener Kompetenzen Fähigkeit, die Wirkung der eigenen Person auf PatientInnen / Angehörige / KollegInnen / DozentInnen / Vorgesetzte wahrzunehmen, zu reflektieren, und gegebenenfalls das eigene Verhalten entsprechend variieren zu können. Bereitschaft und Fähigkeit, die eigenen Kompetenzen (aller vier Ebenen) hinsichtlich aktueller Stärken und Entwicklungspotenziale zu reflektieren, zu benennen und einen eventuellen Entwicklungsbedarf / Unterstützungsbedarf daraus abzuleiten. Fähigkeit, sich mit der TherapeutInnenenrolle auseinanderzusetzen, sie vor dem Hintergrund der eigenen Biographie anzunehmen und aus dieser entwickelten Rolle heraus angemessen zu handeln. Fähigkeit, mit Belastungen der Arbeitswelt in angemessener Weise umzugehen (Resilienz) sowie die eigene psychische / mentale / körperliche Gesundheit und berufliche Leistungsfähigkeit zu erhalten (Selbstfürsorge). Überlastungen werden möglichst prophylaktisch verhindert und Stressphasen durch geeignete Coping-Strategien gemeistert; Warnsignale einer Überbelastung werden erkannt und es erfolgt ein konstruktiver Umgang damit. Rollenreflexion Resilienz / Selbstfürsorge Sozial-kommunikative Kompetenzen Kontakt zwischen TherapeutIn und PatientIn bzw. Angehörigen Grundhaltung gegenüber PatientInnen und Angehörigen Therapeutische Gesprächsführung Rollenflexibles Kommunikationsverhalten im Arbeitskontext gegenüber KooperantInnen (DozentInnen / Mitstudierenden / KollegInnen / etc.) Fähigkeit, im Therapieraum einen „Safe Place“ herzustellen. Fähigkeit, ein konstruktives, wertschätzendes und ressourcenorientiertes Arbeitsverhältnis zu schaffen. Fähigkeit, sich in die Lebens-, Gefühls- und Gedankenwelt der PatientInnen / Angehörigen hineinzuversetzen und dieser Empathie auch Ausdruck zu verleihen (verbal, paraverbal, nonverbal). Fähigkeit, sich PatientInnen / Angehörigen gegenüber authentisch, kongruent und stimmig in Bezug auf die eigene Person / die Situation / das Gegenüber zu verhalten. Fähigkeit, ein professionelles, stimmiges und altersangemessenes Interaktionsverhalten als TherapeutIn in Bezug auf die eigenen verbalen, paraverbalen und nonverbalen Verhaltensweisen (sowohl sprechend als auch zuhörend) umzusetzen, wahrzunehmen und zu reflektieren. Fähigkeit, verbale / paraverbale / nonverbale Verhaltensweisen des Gegenübers wahrzunehmen, zu reflektieren und im Interaktionsgeschehen zu berücksichtigen. Fähigkeit, in Gesprächssituationen ein stimmiges Maß an professionellem Führungsverhalten PatientInnen / Angehörigen gegenüber umzusetzen. Fähigkeit, Gespräche / Gesprächssequenzen gezielt vorzubereiten, konstruktiv und stimmig durchzuführen, einen „runden Abschluss“ zu finden sowie im Anschluss (nachträglich) reflektieren zu können. Fähigkeit, therapeutische Gesprächsinterventionen (beispielsweise Fragetechniken, o. Ä.) gezielt und in stimmiger und konstruktiver Weise einzusetzen. Fähigkeit, Verhaltensweisen der PatientInnen / Angehörigen, eigene Verhaltensweisen sowie Geschehnisse im Interaktionsprozess anhand kommunikationspsychologischer sowie therapeutischer Kenntnisse und Fertigkeiten adäquat einzuordnen, zu reflektieren und möglichst konstruktiv damit umzugehen. Fähigkeit, eigene Beobachtungen / Gedanken nachvollziehbar und präzise zu versprachlichen. Fähigkeit, sich auf ein konstruktives Arbeitsverhältnis einzulassen. Fähigkeit, sich wertschätzend zu verhalten. Fähigkeit, sich authentisch, kongruent und stimmig in Bezug auf die eigene Person / die Situation / das Gegenüber zu verhalten. Staatliche BFS für Logopädie Regensburg Version: 23.04.2015 Fachliche Kompetenzen Diagnostik- und Therapieplanung, -auswertung Clinical Reasoning Bezug zwischen Lebenswelt und fachlicher Zielsetzung / ICF Rollenverständnis als Expertin Fachwissen sowie Einsichten, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die erforderlich sind, um Konzepte zur Diagnostik und Therapie so anzuwenden, dass sie der jeweiligen Situation und Person des Patienten / der Patientin zielorientiert entsprechen. Fähigkeit, den Prozess der Entscheidungsfindung auf der Grundlage des erworbenen Fachwissens zu therapeutischen Interventionen sowohl vorausschauend (Planung), während der Durchführung als auch rückblickend (Analyse) zu reflektieren. Fähigkeit, PatientInnen und Mitmenschen im Allgemeinen in ihren sozialen Lebensbezügen zu sehen und daraus Therapieziele gemeinsam abzuleiten, kontext- / umwelt- / personenbezogene Ressourcen zu festigen und auszubauen sowie Barrieren abzubauen / zu verringern / zu kompensieren. Erkenntnis, dass Lebensweltbezug eine fachliche Intervention ist. Fähigkeit, gegenüber Personen aus dem beruflichen Kontext fachlich kompetent aufzutreten. Erkennen der Relevanz der Dokumentation und Erwerb der Fähigkeit zu deren Ausführung. Methodische Kompetenzen Durchführung Fähigkeit, Methoden / Konzepte / Übungen / Befunde / Ziele und Strukturen sicher und korrekt anzuleiten, zu erklären, durchzuführen und zu variieren. Fähigkeit, ein gutes Modell- und Führungsverhalten zu zeigen sowie ein zielorientiertes bzw. systematisches Vorgehen umzusetzen. Analyse und Bewertung der Wirksamkeit Fähigkeit, die Effizienz einer Methode, Ergebnisse einer Intervention / Übung / Befundung zu bewerten bzw. zu analysieren. Materialauswahl / Setting / Wahl der Übung Reflexion und Diskussion Fähigkeit, in den drei Bereichen patientInnenbezogen / störungsspezifisch und am aktuellen Leistungsstand orientiert / prozessbezogen auszuwählen. Kognitive Fähigkeiten (analytisches, vorausschauendes und schlussfolgerndes Denken) zur Problembeurteilung und Problemlösung. Fähigkeit zum Übertrag auf vergleichbare Therapiesituationen und Fragestellungen. Fähigkeit zur kurz- wie auch langfristigen (Rahmen) Planung und zum Zeitmanagement innerhalb eines Therapieprozesses. Fähigkeit, dauerhaft und flexibel die im Kompetenzmodell formulierten logopädisch-therapeutischen Schlüsselkompetenzen zu erweitern (wie auch dauerhaft / weiterhin fachliches Wissen aus dem logopädischen Kontext - angepasst an das jeweilige Umfeld und den jeweils aktuellen Wissenstand - zu erwerben, zu modifizieren und unabhängig davon, erworbene Kompetenzen oder Wissen in den logopädischen Kontext zu transferieren). Therapie- und Zeitmanagement Lebenslanges Lernen Staatliche BFS für Logopädie Regensburg Version: 23.04.2015
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