Protokoll der Preisgerichtssitzung

Gustav-Heinemann Gesamtschule
Neubau einer 6-zügigen Gesamtschule in Essen-Schonnebeck
Europaweiter Nichtoffener
einphasiger Realisierungswettbewerb
mit freiraumplanerischer Gestaltung des Umfelds der Bestandsbauten
Protokoll der Preisgerichtssitzung
Der Bericht der Vorprüfung wird vorgetragen.
Foto © Stadt Essen, Immobilienwirtschaft
Bewertung der Arbeiten durch das Preisgericht.
Foto © Stadt Essen, Immobilienwirtschaft
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AUSLOBERIN
Stadt Essen, vertreten durch den Geschäftsbereich 6 A, Umwelt- und Baudezernentin Frau Simone Raskob,
Rathaus, Porscheplatz, 45121 Essen.
REALISIERUNGSWETTBEWERB
Europaweiter Nichtoffener einphasiger Realisierungswettbewerb mit freiraumplanerischer Gestaltung des
Umfelds der Bestandsbauten zum Neubau einer 6-zügigen Gesamtschule in Essen-Schonnebeck, Schonnebeckhöfe.
ORT
Dependance der Franz-Dinnendahl-Realschule (ehemalige Richard-Schirrmann-Realschule),
Gelsenkirchener Str. 138a, 45309 Essen
BEGRÜßUNG DER SITZUNGSTEILNEHMER
Preisrichterinnen und Preisrichter
Das Preisgericht tritt am 01.12.2015 um 11.10 Uhr zusammen.
Frau Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorstand 6A "Umwelt und Bauen" der Stadt Essen begrüßt alle Anwesenden und insbesondere das Preisgericht.
Zunächst wird die Anwesenheit der Personen gemäß nachfolgender Teilnehmerliste festgestellt:
Fachpreisrichterinnen und Fachpreisrichter
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Frau Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorstand 6 A "Umwelt und Bauen", Essen
Herr Hans-Jürgen Best, Geschäftsbereichsvorstand 6 B "Planen", Essen
Herr Prof. Günter Pfeifer, Pfeifer Architekten, Freiburg
Frau Prof. Christa Reicher, Reicher Haase Associierte GmbH, Aachen
Herr Prof. Hermann Kleine-Allekotte, Architekt, Bochum
Herr Lothar Jeromin, Lothar Jeromin Architekt BDA
Herr Ronald Graf, Leiter Amt für Stadtplanung und Bauordnung, Essen
Stellvertretende Fachpreisrichterinnen und Fachpreisrichter
1.
2.
3.
Herr Ingo Penkwitt, Leiter Immobilienwirtschaft, Essen
Herr Andreas Müller, stellvertretender Leiter Amt für Stadtplanung und Bauordnung, Essen
Frau Petra Kranefuß, Grün und Gruga, Essen
Sachpreisrichterinnen und Sachpreisrichter
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Herr Peter Renzel, Geschäftsbereichsvorstand 5 „Jugend, Bildung und Soziales“, Essen
Herr Rolf Fliß, Vorsitzender Bau- und Verkehrsausschuss, Essen
Herr Manfred Tepperis, stellvertretender Vorsitzender Bau- und Verkehrsausschuss, Essen
Frau Janine Laupenmühlen, Vorsitzende Schulausschuss, Essen
Frau Sonja Wilkending, 1. stellvertretende Vorsitzende Schulbau, Essen
Herr Burkhard Engels, Schulleiter Gustav-Heinemann-Gesamtschule, Essen
Stellvertretende Sachpreisrichterinnen und Sachpreisrichter
1.
2.
3.
4.
Frau Regina Hallmann, 2. stellvertretende Vorsitzende Schulausschuss, Essen
Herr Manfred Reimer, Sachkundiger Bürger des Schulausschusses, Essen
Frau Regine Möllenbeck, Leiterin Fachbereich Schule, Essen
Herr Michael Zühlke, Bezirksbürgermeister Stadtbezirk VI
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Vorprüferinnen und Vorprüfer
Herr Heiko Schloß, Geschäftsbereichsbüro 6A
Frau Stephanie Frevel, Immobilienwirtschaft
Frau Bettina Sochor-Pauksch, Immobilienwirtschaft
Herr Ralf Zumbrink, Immobilienwirtschaft
Herr Stephan Haufe, Immobilienwirtschaft
Sachverständige
Frau Dr. Gaby Reinhard, Universität Duisburg-Essen
Herr Dipl.-Ing. Jürgen Veit, Öko-Zentrum NRW GmbH
Frau Christina Brinkert, Öko-Zentrum NRW GmbH
Herr RA. Thorsten Karkuth, Reichel Projektmanagement
Herr Michael Hesters, Feuerwehr Essen
Herr Klemens Höffner, Feuerwehr Essen
Frau Hallmann und die Herren Heiko Schloß, Michael Hesters und Stephan Haufe lassen sich entschuldigen.
Frau Raskob stellt die Beschlussfähigkeit des Preisgerichts fest und schlägt Frau Prof. Christa Reicher als Vorsitzende des Preisgerichtes vor.
Frau Prof. Reicher wird bei ihrer Enthaltung einstimmig per Akklamation zur Vorsitzenden gewählt, sie nimmt
die Wahl an. Sie macht zunächst auf die besondere Bedeutung des Projektes aufmerksam. Die gesamte Sitzung sollte zu einer intensiven sachlichen Auseinandersetzung über die eingereichten Arbeiten führen, um
den Arbeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer höchst möglich gerecht werden zu können. Dabei wird
insbesondere die persönliche Verantwortlichkeit der Preisrichterinnen und Preisrichter hervorgehoben. Sie
verweist in diesem Zusammenhang auf die Präambel der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013).
Es ist ihr persönliches Anliegen, während der Sitzung eine Kultur des Zuhörens und des „voneinander Lernens“
zu wahren, losgelöst von der jeweiligen Fachrichtung der Diskutierenden.
Sie macht auf drei Voraussetzungen aufmerksam:
1. Die Preisgerichtssitzung ist vertraulich zu führen, damit einer intensiven Diskussion keine Hemmnisse
entgegenstehen. Im schriftlichen Protokoll, das der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird, ist der
Entscheidungsprozess dokumentiert.
2. Das Verfahren ist anonym. Frau Prof. Reicher lässt sich die Versicherung aller Anwesenden geben,
dass niemand der am Verfahren Beteiligten, Kontakt in der Sache mit einem der Teilnehmerinnen und
Teilnehmer hatte.
3. Die Anonymität ist während des gesamten Preisgerichtes aufrecht zu erhalten. Vermutungen über
Verfasser dürfen nicht geäußert werden.
Nach diesen Regularien wird zunächst die Teilnahme an der Preisgerichtssitzung geklärt. Das Preisgericht
beschließt, alle Anwesenden zur Teilnahme an der Preisgerichtssitzung, Frau Dr. Gaby Reinhard, Frau Christina
Brinkert sowie die Herren Thorsten Karkuth, Jürgen Veit und Klemens Höffner als sachverständige Beraterinnen/Berater ohne Stimmrecht zuzulassen.
Als stimmberechtigte Preisrichterinnen und Preisrichter werden sieben Fachpreisrichterinnen und Fachpreisrichter sowie sechs Sachpreisrichterinnen und Sachpreisrichter vom Preisgericht bestätigt.
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Besprechung der Wettbewerbsaufgabe und Vorprüfbericht
Zum Verfahren schlägt Frau Prof. Reicher folgenden Weg vor:
1.
Bericht der Vorprüfung.
2.
Intensiver Informationsrundgang mit Vorstellung der einzelnen Arbeiten durch die Vorprüfung.
3.
Wertungsrundgänge.
4.
Schriftliche Beurteilung der in der 'engeren Wahl' verbliebenen Arbeiten.
5.
Diskussion über die Einstufung der Arbeiten und Entscheidung über die Preise und Anerkennungen.
6.
Empfehlung für die weitere Bearbeitung.
7.
Feststellung der Verfasser.
8.
Entlastung der Vorprüfung und Abschluss des Verfahrens.
Vorprüfbericht
Frau Stephanie Frevel berichtet, dass 11 Arbeiten persönlich, per Post oder Kurierdienst rechtzeitig eingereicht wurden. Ein Bewerber hat seine Teilnahme am Wettbewerb erst am 05.11.2015 schriftlich abgesagt. Die
eingereichten Arbeiten sind gemäß Vorprüfbericht in den inhaltlichen Leistungen weitestgehend vollständig,
fehlende Angaben wurden durch die Vorprüfung ermittelt. Den Unterlagen der Arbeit 1005 konnten keine
Vermaßungen der Pläne entnommen werden, bei der Arbeit 1006 fehlten Angaben zum Raumprogramm und
zu den Nutzflächen. Herr Karkuth berichtet hinsichtlich der Kosten, dass bis auf einen Entwurf alle Planungen
über dem in der Auslobung angegebenen Kostenrahmen liegen. Bei der Berechnung wurden alle genannten
Kosten geprüft; anhand einer einheitlichen Berechnungsgrundlage wurde die Vergleichbarkeit der Entwürfe
auf Basis der aktuellen BKI-Kennwerte hergestellt. Das Preisgericht beschließt, alle eingereichten Arbeiten
zuzulassen.
Informationsrundgang
Anschließend stellt die Vorprüfung die einzelnen Arbeiten vor. Der fachliche Vorprüfbericht wird von Frau
Sochor-Pauksch vorgetragen. Herr Veit ergänzt den Bericht im Bereich „Nachhaltigkeit“, Herr Karkuth erläutert den Bereich „Kosten“. Herr Höffner berichtet zum Thema „Brandschutz“, Frau Dr. Reinhard informiert
zum Thema „Offene Stadtteilschule/Stadtteilorientierung“.
Der Informationsrundgang endet um 13.00 Uhr.
Bewertung der Arbeiten, erster Rundgang
Nach dem Informationsrundgang trägt Frau Prof. Reicher noch einmal die in der Auslobung formulierten und
anzuwendenden Beurteilungskriterien vor:
1. Leitidee des Entwurfs
2. Gestaltung
3. Funktionalität
4. Realisierung
5. Wirtschaftlichkeit
6. Nachhaltigkeit
7. Einhaltung planungs- und baurechtlicher Bestimmungen
Diese Punkte stellen die Grundlage der Beurteilung dar. Sie werden im Hinblick auf die Relevanz für die Aufgabenstellung kurz diskutiert.
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Im Anschluss an den Bericht der Vorprüfung und der Diskussion über die Beurteilungskriterien erfolgt ein
erster bewertender Rundgang. Die Vorsitzende weist darauf hin, dass ein Ausscheiden von Arbeiten einstimmig erfolgen muss. Nach einer ersten fachlichen Einschätzung der jeweiligen Arbeiten erfolgt eine Diskussion
zu den grundsätzlichen Vorteilen und Mängeln. Unter Zugrundelegung der Beurteilungskriterien werden die
folgenden Arbeiten jeweils einstimmig aus dem weiteren Verfahren ausgeschlossen:
Arbeit 1004,
Arbeit 1006,
Arbeit 1007 und
Arbeit 1011.
Bewertung der Arbeiten, zweiter Rundgang
Das Preisgericht nimmt einen zweiten Wertungsrundgang vor, in dem eine Abstimmung über den Verbleib der
Arbeiten mehrheitlich erfolgt. Die wesentlichen Aspekte der Arbeiten werden durch je eine Fachpreisrichterin
oder einen Fachpreisrichter qualitativ erläutert. Es schließt sich eine intensive Diskussion und Abwägung der
Vor- und Nachteile der Arbeiten an. Die Vorsitzende erläutert, dass die bisher ausgeschlossenen Arbeiten im
nächsten Rundgang auch wieder ins Verfahren zurückgeholt werden können.
Einer Diskussion folgend, werden nach mehrheitlicher Abstimmung im Preisgericht aus dem weiteren Verfahren ausgeschlossen:
Arbeit 1003 mit 12:1 Stimmen,
Arbeit 1005 mit 7:6 Stimmen,
Arbeit 1009 einstimmig und
Arbeit 1010 einstimmig.
Die Vorsitzende erläutert, dass ausgeschlossene Arbeiten im nächsten Rundgang mit Mehrheitsbeschluss des
Preisgerichts auch wieder in das Verfahren zurückgeholt werden können.
Bewertung der Arbeiten, dritter Rundgang
Es bleiben die Arbeiten 1001, 1002, 1008 im Verfahren. Auf Antrag wird über die Wiederaufnahme von Arbeiten ins Verfahren wie folgt abgestimmt:
Arbeit 1003 mit 12:1 Stimmen wieder aufgenommen,
Arbeit 1005 mit 12:1 Stimmen wieder aufgenommen,
Arbeit 1009 mit 1:12 Stimmen nicht wieder aufgenommen.
Schriftliche Bewertung der Arbeiten
Frau Prof. Reicher schlägt eine intensive Beurteilung der noch verbliebenen Arbeiten durch folgende Fachund Sachpreisrichterinnen und Fach- und Sachpreisrichter vor:
Arbeit 1001:
Beurteilung durch Herrn Prof. Pfeifer und Frau Dr. Reinhard,
Arbeit 1002:
Beurteilung durch Herrn Prof. Kleine-Allekotte und Herrn Engels,
Arbeit 1003:
Beurteilung durch Herrn Jeromin und Herrn Zühlke,
Arbeit 1005:
Beurteilung durch Herrn Best und Frau Wilkending und
Arbeit 1008:
Beurteilung durch Frau Raskob und Herrn Fliß.
Die Ergebnisse werden von den Beurteilenden vorgetragen und vom Preisgericht akzeptiert.
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Einstufung der Arbeiten und Verteilung der Preise und Anerkennungen
Nach Abschluss der Diskussion beschließt das Preisgericht die Auszeichnung folgender Arbeiten:
Arbeit 1005:
Anerkennung, mit 11:2 Stimmen,
Arbeit 1003:
Anerkennung, einstimmig,
Arbeit 1001:
3. Preis, einstimmig,
Arbeit 1008:
2. Preis, einstimmig,
Arbeit 1002:
1. Preis, einstimmig.
Das Preisgericht beschließt die Preissummenverteilung entsprechend der Auslobung wie folgt vorzunehmen:
Zwei Anerkennungen
je 12.500,00 €
3. Preis mit
50.000,00 €
2. Preis mit
75.000,00 €
1. Preis mit
100.000,00 €
Damit ist die gesamte Wettbewerbssumme mit 250.000,00 € brutto inkl. 19 % MwSt. verteilt.
Empfehlung des Preisgerichts
Frau Prof. Reicher dankt dem Preisgericht für die intensive Diskussion und das erzielte Ergebnis. Das Preisgericht beschließt einstimmig folgende Empfehlung an die Ausloberin:
Die mit dem 1. Preis ausgezeichnete Arbeit 1002 sollte der weiteren Planung zugrunde gelegt werden.
Die im Beurteilungstext der Arbeit 1002 kritisch gewürdigten Aspekte sind von den Entwurfsverfassern zu
überarbeiten.
Der Entwurf ist von den Entwurfsverfassern so zu optimieren, dass der vorgegebene Kostenrahmen einzuhalten ist.
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Feststellung der Preisträger
Im Anschluss an diese mehrheitlich gefassten Empfehlungen und dem Zugeständnis, dass die Vorprüfung mit
der Vorsitzenden gemeinsam das Protokoll redigieren kann, folgt die Öffnung der Umschläge. Die Verfasser
der eingereichten Arbeiten werden wie folgt festgestellt:
Kennzahl 1005
Anerkennung:
Hascher Jehle Planen und Beraten GmbH, Berlin
Kennzahl 1003
Anerkennung:
sander.hofrichter Architekten GmbH, Ludwigshafen
Kennzahl 1001
3. Preis:
ARGE Broghammer Jana Wohlleber Freie Architekten, Zimmern ob Rottweil
Kennzahl 1008
2. Preis:
ARGE RDS Partner/Stadler Prenn Architekten/ISW, Hattingen
Kennzahl 1002
1. Preis:
ARGE SEHW Architektur Prof. Xaver Egger BDA, Berlin
Übrige Verfasser
1004
1006
1007
1009
1010
1011
Poos Isensee Architekten BDA, Hannover
Wulf Architekten GmbH, Stuttgart
léonwohlhage Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
ARGE Architekten BDA Feldschnieders + Kister, Bremen
W+P Gesellschaft für Projektabwicklung mbH, Stuttgart/Essen
rheinpark_r projekt GmbH + rheinpark_r Ralph Röwekamp Architekten, Bochum
Abschluss des Preisgerichts
Im Anschluss bedankt sich Frau Prof. Reicher bei der Ausloberin für die intensive Vorbereitung des Wettbewerbs und für die Durchführung, die aufgezeigt hat, wie unterschiedlich die Antworten zu einer Aufgabenstellung ausfallen können. Sie gibt der Hoffnung Ausdruck, dass die eindeutige Entscheidung des Preisgerichtes zu einer zügigen und guten Weiterführung des Projektes führt.
Sie bedankt sich bei der Vorprüfung, die einstimmig mit Applaus entlastet wird.
Dem gesamten Preisgericht und den Sachverständigen dankt sie für die intensive Diskussion und gibt mit den
besten Empfehlungen für die Durchführung des Projektes ihr Amt wieder an die Ausloberin zurück.
Frau Raskob bedankt sich ihrerseits bei der Vorsitzenden, dem gesamten Preisgericht, den Sachverständigen
und der Vorprüfung für die konstruktive Arbeit und schließt die Sitzung um 17.30 Uhr.
Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten für die Öffentlichkeit
Die Ausstellung der Arbeiten findet im Januar im Eingangsbereich der Gustav-Heinemann-Gesamtschule,
Schonnebeckhöfe 58-64, 45309 Essen-Schonnebeck, statt, der genaue Termin wird der Öffentlichkeit rechtzeitig bekannt gegeben.
Eine Pressemitteilung über den Ausgang des Wettbewerbsverfahrens durch die Ausloberin erfolgt am
03.12.2015 um 12.00 Uhr.
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Beurteilung durch das Preisgericht
1002 (1. Preis)
Blick von Süden
Visualisierungen © SEHW Architekten
Ansicht Süd
Blick in das Forum
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1002 (1. Preis)
Die Arbeit überzeugt durch eine klare Strukturierung in Lernclustern, die an eine zentrale Erschließungsachse
angegliedert sind. Die einzelnen Jahrgangsstufen sowie die thematischen Raumgruppen öffnen sich wechselseitig zu den Außenräumen und sorgen damit für eine gute Belichtung. Die Cluster gliedern die Außenbereiche und ermöglichen eine differenzierte Benutzung des Schulhofes durch die verschiedenen Altersstufen.
Der Haupteingang orientiert sich zum Stadtteil. Der Verkehr verbleibt außerhalb des Schulgeländes. Die Freianlagen verweben geschickt den Neubau mit den zu erhaltenden Turnhallen. Eine weitergehende Verknüpfung mit dem Stadtteil über den Radweg ist nicht im Detail ersichtlich.
Die Gemeinschaftsräume sind direkt vom Haupteingang aus begehbar. Das der Aula vorgelagerte Forum dient
als Pausenraum und ermöglicht eine erweiterte Nutzung von Aula und Mensa. Die Organisation von Küche,
Elternküche und Mensa sowie eine Öffnung der Mensa zur Aula sind nicht hinreichend dargestellt.
Die Cluster mit Lehrerstation entsprechen den pädagogischen Anforderungen und ermöglichen eine differenzierte Nutzung der Räume. Die Lage der Fachräume ist vom Grundsatz her ebenfalls gut gelöst; die des Hauswirtschaftsraumes und der Heizzentrale kann nicht überzeugen. Die der Magistrale zugeordneten Räume
(Tanzraum u. Kunstatelier) sind in ihrer dargestellten Offenheit im Schulalltag wenig funktional. Die Brandschutzanforderungen sind in einigen Punkten nicht nachgewiesen.
Der Verwaltungsbereich funktioniert in der dargestellten Form, wobei im Detail teilweise Änderungen wünschenswert wären.
Die bauliche Gliederung unterstützt die Maßstäblichkeit des Entwurfes. Der architektonische Ausdruck des
Gebäudes entspricht dem eines Schulgebäudes. Die vorgeschlagenen Ziegelfassaden sind auch im Sinne der
Nachhaltigkeit überzeugend.
Die Realisierung in Bauabschnitten ist gegeben. Bei den Kosten wird der vorgegebene Kostenrahmen überschritten.
Insgesamt ist der Entwurf ein sehr überzeugender Beitrag zur gestellten Aufgabe.
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1008 (2. Preis)
Ansicht Süden
Visualisierungen © ARGE RDS Partner/Stadler Prenn/ISW
Lageplan
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1008 (2. Preis)
Das dreiteilige Bauwerk gruppiert sich campusartig zu den Sporthallen und dem Stadtbad.
Der Stadtplatz bildet die Eingangssituation und öffnet sich somit zum Stadtteil.
Im Nordwesten erstreckt sich der Schulpark als weitläufiger und ruhiger Freiraum.
Die Umsetzung der gewünschten Funktionen ist den Verfassern gelungen.
Die räumlich funktionale Dreiteilung des Gebäudekomplexes kommt den Bedürfnissen -insbesondere einer
Schul- und Stadtteilbibliothek- entgegen.
Das Gebäude erscheint aus schulpädagogischer Sicht gut für einen zukunftsorientierten Unterricht geeignet.
Die zentrale Anordnung der Aula im zentralen Erschließungsbereich zum Pausenhof ist funktional zu hinterfragen.
Dachoberlichter im Bereich des Forums, sowie Nebenräume und Sanitärbereiche ohne Tageslicht können nicht
hinreichend überzeugen.
Die akustische Trennbarkeit der Aula von anderen Nutz- und Verkehrsflächen ist nur mit besonderen Maßnahmen realisierbar. Das konstruktive Konzept geht gut auf die Vorgaben ein; die Größe des 1. Bauabschnitts
bis 2018 wird jedoch kritisch gesehen.
Die von der Vorprüfung ermittelten Gesamtkosten liegen deutlich oberhalb des Kostenrahmens der Ausloberin.
Der Entwurf stellt einen interessanten Beitrag zur komplexen Aufgabenstellung dar.
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1001 (3. Preis)
Ansicht Süden
Visualisierungen © ARGE Broghammer Jana Wohlleber
Lageplan
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1001 (3. Preis)
Die städtebauliche Idee ist überzeugend. Die Erschließungen haben räumlich gute Proportionen und einladende Öffnungen zum Quartier und zur Straße Schonnebeckhöfe. Die Wegeverbindung zur Radtrasse ist gut
gelöst. Die Viergeschossigkeit wird kritisch diskutiert, insbesondere aus pädagogischer Sicht. Hiermit wird eine
hohe Verschattung der Innenhöfe erkauft.
Die Umsetzung der gewünschten Funktionen weist teilweise Schwächen auf. So ist die Aula nicht unterteilbar
und der Mensa nicht zuschaltbar. Dadurch ist eine einwandfreie Akustik nicht gegeben. Defizite gibt es auch
bei der Elternküche, der Stadtteilbibliothek und beim Zugang zur Schule.
Insgesamt zeichnet sich der Entwurf durch eine funktionale und klare Anordnung aus, allerdings sind die
Laufwege innerhalb und außerhalb des Gebäudes (Fluchtwege) nicht optimal gelöst. Die energetischen Potenziale der Umgänge wurden leider nicht erkannt. Durch Lüftungsflügel ist eine Nachtlüftung im Sommer möglich.
Das konstruktive Konzept ist überzeugend, jedoch wird die Bildung der Bauabschnitte kritisch betrachtet.
Hinsichtlich der Gesamtkosten bewegt sich dieser Entwurf nach Vorprüfung deutlich über dem vorgegebenen
Kostenrahmen.
In Bezug auf Energie und Konstruktion ist eine Nachhaltigkeit durchaus gegeben; die nutzerbezogenen Qualitäten (Tageslicht, Lüftung und thermischer Komfort) erscheinen nicht optimal.
Das Gebäude ist aus schulpädagogischer Sicht für neue innovative Konzepte an einer Gesamtschule geeignet.
Die Anforderung an die Barrierefreiheit und Inklusion werden konstruktiv erfüllt.
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1003 (Anerkennung)
Ansicht Süden
Visualisierungen © sander.hofrichter Architketen
Lageplan
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1003 (Anerkennung)
Die Arbeit verfolgt den Ansatz eines klar umrissenen, scharf konturierten und betont solitären Baukörpers.
Insofern ist die Entwurfsabsicht ablesbar und erkennbar. Die vom Verfasser postulierte Offenheit des Gebäudes in alle Richtungen kann jedoch nicht ganz nachvollzogen werden.
Der formelle Ansatz von hierarchischen Höfen und Innenhöfen ist ablesbar. Dieses Anliegen, das positiv gewertet wird, bleibt jedoch Absichtserklärung. Die Innenhöfe sind in ihrer räumlichen Ausbildung äußerst eng.
Sie werden dadurch dem Anspruch auf hohe räumliche Qualität nur eingeschränkt gerecht.
Die Orientierung im Gebäude leidet durch die fortschreitende Unübersichtlichkeit der Wege, je weiter sie sich
von der „Magistrale“ entfernen.
Das konstruktive Konzept erscheint schlüssig. Eine Bildung von Bauabschnitten ist dargestellt und erscheint
möglich.
Die Bildung einer „Aktivachse“ als ordnendes Element im Außenraum stellt eine positiv zu wertende Maßnahme zur Integration der Bestandsgebäude dar. Das Grünkonzept erscheint schlüssig.
Hinsichtlich der Gesamtkosten bewegt sich dieser Entwurf nach Vorprüfung deutlich über dem vorgegebenen
Kostenrahmen.
Die Arbeit stellt insgesamt einen anerkennenswerten Beitrag zur Entwicklung eines eigenständigen Gebäudetypus dar.
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1005 (Anerkennung)
Ansicht Süd-Ost
Visualisierungen © Hascher Jehle Planen und Beraten GmbH
Lageplan
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1005 (Anerkennung)
Die Schule nimmt den vorhandenen Grünraum mit seinem Wald aus Ausgangspunkt und fügt sich -hinter
einer Grünabschirmung entlang der Straße– in einen Wald ein. Der Schuleingang ist konsequent vom Stadtteil abgewendet - auf der Rückseite der Schule. Auf einem durchgehenden nicht orthogonalen Erdgeschoss
erheben sich drei amöbenartige Baukörper. Eine teilweise begehbare grüne Dachlandschaft stellt auf dieser
Ebene den engen Bezug und die Nähe zum Wald her.
Der Entwurf ist als mutig und kreativ zu bezeichnen. Die fließenden Formen dominieren außen wie innen und
führen zu einer außergewöhnlichen Raumfigur.
In der Wegeführung fehlt es an Klarheit und Orientierung. Die Aula und die Mensa sind im Alltag schwierig
zu betreiben. Die Möblierung der Räume erscheint nicht einfach. Eine weitere funktionale Schwäche stellt die
im 1. Obergeschoss angeordnete Bibliothek dar. Die Wegeverbindungen zwischen den Geschossen liegen ungünstig.
In der Konstruktion der Gebäudehülle werden größere Mängel gesehen.
Der Entwurf überschreitet den vorgegebenen Kostenrahmen, wobei die Kosten der Gebäudeunterhaltung
ebenfalls sehr hoch eingeschätzt werden.
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Impressum
Herausgeber
Stadt Essen – Der Oberbürgermeister vertreten durch den Geschäftsbereich 6A
Simone Raskob, Beigeordnete
Geschäftsbereichsvorstand Umwelt und Bauen
Rathaus, Porscheplatz
D-45127 Essen
Internet
www.essen.de
Wettbewerbsmanagement
Stephanie Frevel
Dipl.- Ing. Architektin AKNW
Immobilienwirtschaft, Projektmanagement, Abt. 60-5
Lindenallee 59-67
45127 Essen
Telefon: +49 (0201) 8860500
Fax: +49 (0201) 889160501
Email: [email protected]
Bettina Sochor-Pauksch
Dipl.-Ing. Architektur
Telefon: +49 (0201) 8860614
Fax: +49 (0201) 8860501
Email: [email protected]
Ralf Zumbrink
Telefon: +49 (0201) 8860602
Fax: +49 (0201) 889160602
Email: [email protected]
Fotos
Immobilienwirtschaft der Stadt Essen
Druck
Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster, 09.12.2015
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