PRAXIS
EINDRUCKSVOLL.
Der Neubau überzeugt mit einer
hinterlüfteten Blechfassade.
Mariengasse Graz
In Graz-Lend entsteht
nach nur einem Jahr
Bauzeit ein neues
Bürogebäude. Noch
vor dem Sommer zieht
die AVL List GmbH mit
300 Mitarbeitern in
den Bau ein. Flexible
Bürolösungen standen
bei dem 15,8 Mio. teuren Euro-Projekt im
Vordergrund.
W
ir sind froh in der Nähe von unserem Headquarter so ein tolles Mietobjekt gefunden zu haben, wo
unsere Mitarbeiter rasch alles zu Fuß erreichen
können“, zeigt sich Ewald Reicher, Leiter des
Facility Managements der AVL List GmbH
über die Lage des Neubaus erfreut. Das neue
Bürogebäude liegt nur wenige Gehminuten von
der Unternehmenszentrale am Hans-List-Platz
entfernt. „Wir haben jetzt auch die Möglichkeit
unsere Lehrlinge in sehr schönen Räumlichkeiten auszubilden“, so Reicher weiter.
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Der neue Mieter, ein führendes Unternehmen für die Entwicklung von Antriebssystemen, wird noch vor dem Sommer mit den
ersten Abteilungen ins Gebäude in der Mariengasse übersiedeln. Insgesamt werden fast
300 Mitarbeiter geschoßweise in die neuen
Büroräumlichkeiten einziehen.
Das dreigschoßige ehemalige Produktionsgebäude Bilderland wurde 2010 von der Investorengruppe Technopark Raaba GmbH und
Saturn Projektentwicklungs GmbH gekauft,
ausgebaut und mit einem siebengeschoßigem
Neubau erweitert. Insgesamt wurden 11.400 m2
Altbaufläche adaptiert und 7.150 m2 neu errichtet. Nach 6 Monaten Projektplanung entschied
sich der Bauträger für eine Fertigteilbauweise mit
Köcherfundamenten, Fertigteilstützen und -trägern und Hohldielendecken. Der Rohbau wurde
in 24 Wochen errichtet. Die Planung war bei
Baubeginn jedoch nicht abgeschlossen, da der
Mieter noch Änderungsvorschläge einfließen
lassen konnte. So wurde ein zusätzliches Geschoß
während der Bauausführung in Leichtbauweise
aufgesetzt. Die Decke in diesem Stockwerk ist
eine 900 m2 große RIGIPS Brandschutzdecke EI
90, 2 x 20 mm stark, wovon eine Sichtschienendecke mit Akustikplatten 20 cm abgehängt
wurde und die Klimageräte montiert wurden. In
den anderen Geschoßen wurden 5300 m2 Sichtschienendecken mit weißbeschichteten hoch
absorbierenden Akustikplatten eingebaut.
Die Herausforderung bei dem Projekt war
das bestehende schmale Grundstück und die
Hanglage des Altbaus. Der Zubau wurde daher
zwei Geschoße tiefer als das bestehende rund
40 Jahre alte Gebäude gebaut. Vom ersten
Obergeschoß des Neubaus gelangt man auf
einer Ebene über eine Verbindungsbrücke in
das Untergeschoß des Altbaus.
Da die AVL List GmbH sehr viel Wert auf
Flexibilität in den Büros legt, wurde entgegen
TROCKENBAU Journal
2 2012
Fotos: DI Christian Gruber/Technopark Raaba
Flexibler Raum
TAGESLICHT.
Glastüren sorgen für eine freundliche und helle Atmosphäre, die Außenraffstores für eine optimale Tageslichtlenkung.
des üblichen Vorgehens der Fließestrich zuerst
eingebracht und danach die Ständerwände
errichtet. Somit können die Wände jederzeit
demontiert und die Räume verschieden groß
gestaltet werden. Zudem wurden 8500 m2
Linoleumböden verlegt.
Die Räumlichkeiten der AVL List GmbH finden mit 5.500 m2 im Neubau und 6000 m2 im
Bestandsgebäude Platz. Weiters befinden sich ein
1100 m2 großer Supermarkt mit 400 m2 großem
Lager, ein 2500 m2 großes Massage-Ausbildungszentrum und eine 50 m2 große Trafik in dem
Gebäudekomplex. Die Mitarbeiter können auf
120 PKW-Abstellplätzen auf 3000 m2 parken.
TROCKENBAU MIT SYSTEM
Die gesamten Trockenbauarbeiten wurden
vom Team von Schreiner Trockenbau aus
Graz übernommen, das mit 8 Personen fünf
Monate auf der Baustelle tätig war. Das
Unternehmen setzte dabei auf bewährte
2 2012
TROCKENBAU Journal
Produkte und die RIGIPS Systemgarantie:
„Auf Basis dieses hohen Qualitätsniveaus
ist es möglich, die Funktionalität der Systeme
auf Lebenszeit zu garantieren“, erklärt Ing.
Thomas Jakits, Leiter der RIGIPS Anwendungstechnik. „In Kombination mit geprüf-
ten Komponenten, wie ISOVER Mineralwolle, garantiert das Unternehmen, dass alle
Bestandteile perfekt aufeinander abgestimmt
sind und die Qualität des Bauwerks sämtlichen Normen und dem Stand der Technik
entspricht“, so Ing. Jakits.
➝
B A U S T E L L E N TA F E L
Bauträger: Saturn Projektentwicklungs GmbH,
Geschäftsführer Johann Schreiner, 8074 Raaba
Projektentwicklung: DI (FH) Wolfgang Ecker-Eckhofen
Planung: DI BM Johann Schipfer, Ing. Manfred Kaube
Trockenbau: Trockenbau Schreiner, 8055 Graz, BL Herbert Kulmer,
Paul Schreiner
RIGIPS-Fachberatung: Ing. Manfred Krammer
ISOVER-Fachberatung: Christian Grau
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
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FLEXIBLES KONZEPT.
Die Büroräume sind für eine bis fünf
Personen ausgerichtet.
AUSGEKLÜGELTES SYSTEM.
Die Besprechungszimmer werden
indirekt über die Decke beleuchtet.
Insgesamt kamen 10.000 m2 RIGIPS Gipskartonplatten, 3 Tonnen Fugenfüller und rund
6900 m2 Dämmmaterial von ISOVER auf der
Baustelle zum Einsatz.
LICHTDURCHFLUTET
Bemerkenswert in dem Gebäude ist das
Beleuchtungssystem: In keinem der Büroräume
befinden sich Lichtschalter oder Einbauleuchten. Mittels Bewegungsmelder aktivieren sich
die Standleuchten, die die Räume direkt und
indirekt über die reflektierende Akustikdecke
beleuchten. Die Wände im Aufgangsbereich
und die Brandabschnittswände wurden aus
Sicherheitsgründen doppelt beplankt. Hier verarbeitete das Team von Schreiner Trockenbau
rund 1000 m2 Einfach-Metallständerwände
mit RIGIPS Feuerschutzplatten EI 90. Dabei
kam auch der 62,5 cm breite ISOVER AKUSTO-Trennwand Klemmfilz 75 zum Einsatz.
Die Büros in den Obergeschoßen werden
teilweise durch eine Fernwärmeanlage
Von der Projektentwicklung bis zum fertigen Ausbau –
Alles aus einer Hand!
Johann Schreiner,
Geschäftsführer der Saturn Projektentwicklungs GmbH
beheizt und machen sich zusätzlich die
große Anzahl an Computern zu Nutze: Die
Beheizung der Büroräume und die Erzeugung des Warmwassers für die Kantine wird
zum größten Teil von der Abwärme der
Serverräume durchgeführt.. In den Räumen
sind keine Heizkörper installiert, sondern
nur eine Klimaanlage. Für den Weg in die
oberen Geschoße stehen den Mitarbeitern
zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Ein Stiegenhaus oder zwei schnelle Lifte. Die Aufzüge legen immerhin pro Sekunde 1,6 Meter
zurück – Standard wäre 1 Meter pro Sekunde. Schreiner Trockenbau ist für Wände der
Installationsschächte neben dem Aufzug
verantwortlich. Hier wurden Vorsatzschalen
und eine Holztüre mit Zarge als Revisionstüre in jedem Geschoß errichtet. Zudem
verkleidete das Team die Außenwände und
die Stahlstützen mit rund 950 m2 freistehenden Vorsatzschalen. Hier kamen CW/75
Profile und 75 mm starker ISOVER-Trennwand-Klemmfilz AKUSTO zum Einsatz. Als
Trennwände zwischen den Arbeitsräumen
und den Gängen wurden rund 5200 m2 einfach mit 15 mm RB-Platten beplankte Einfach-Metallständerwände mit Vollausdämmung mit ISOVER AKUSTO-TrennwandKlemmfilz 75 errichtet. Damit in den Büros
eine offene und helle Atmosphäre herrscht,
wurden Glastüren zwischen den Büros mit
Metallzargen eingebaut. Auch hier war Flexibilität ein wichtiges Kriterium: Die Türen
sind mit 2,2 Metern höher als üblich,
ermöglichen daher einfachere Umzugsarbeiten mit Möbeln.
Impressum
Trockenbau-Journal: Das Fachorgan für die Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen
Herausgeber: Verband Österreichischer Stuckateur- und Trockenaus-
0664/2325927, Österreichischer Kommunalverlag GmbH.,
1010 Wien, Löwelstraße 6
Erscheinungsweise: 4-mal jährlich
bauunternehmungen, VÖTB, 1010 Wien, Eschenbachgasse 11
Inhalt: Das Trockenbau-Journal versteht sich als Fachorgan für Trockenbau
Medieninhaber, Redaktion sowie mit der Herausgabe beauftragt:
in Österreich. Die gezeichneten Artikel geben die Meinung der Autoren
Österreichischer Kommunalverlag GmbH., 1010 Wien, Löwelstraße 6,
wieder, stehen inhaltlich unter deren Verantwortung und müssen sich
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TROCKENBAU Journal
2 2012
Fotos: DI Christian Gruber/Technopark Raaba
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