Unterlagen (PDF, ca. 3 mb) - Die Fachstelle Glücksspielsucht

Gesundheit Österreich
GmbH
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Stigma und Sucht
Fokus Glücksspielsucht
Alfred Uhl
Alfred Uhl
Glücksspiel in der Steiermark, 24-25.11.2015, Graz
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Kompetenzzentrum
Sucht
Bereich Glücksspiel
Alfred Uhl
Sucht- und Gewaltprävention, Linz November 2015
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Epidemiologie
Sklave
• Prävalenz aus Umfrageergebnissen
• Meinungen der Bevölkerung zu
Maßnahmen
• qualitative Forschung
(Spieler, Behandlungseinrichtung)
• offene, ehrliche Diskurse
Alfred Uhl
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maximaler Einsatz pro Stunde in Salon
In Automatensalons
• Maximaleinsatz 10 €
Mindestspieldauer 1 Sekunde
• pro Stunde etwas weniger als 36.000 €
durchschnittlicher Verlust (Erwartungswert)
bei maximalem Spiel und
90% Ausschüttungsquote pro Stunde bis zur Auskühlphase
3.600 €
Alfred Uhl
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Ausschüttungsquote
z.B. 90%
Alfred Uhl
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Was bleibt über?
z.B. 90%
Alfred Uhl
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Unterhaltungsspiel ???
Sklave
Erwarteter Verlust nahezu 3.600 € pro Stunde.
Das ist keine Unterhaltung mehr !
• responsible gaming ?
• responsible gambling ?
• ir responsible ???
rip-off ?
Alfred Uhl
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„Schadensbegrenzung“
für unterschiedliche Stakeholder ?
Sklave
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legale Anbieter – Kooperation zur Sicherung des Monopols
Steuerbehörden – Verhinderung von Einnahmenverlust
nationale Politik – Erzielung von Finanzen & Wählersympathie
EU – Durchsetzung liberalisierter Märkte
illegale Anbieter – Blockieren durch Gerichte
Prävention – Zweckbindung (Erfahrung Zivildienst)
Therapie – Zweckbindung & Kassenfinanzierung
Forschung – Forschungsaufträge
Spieler – Spielerschutzmaßnahmen
manche Akteure in allen Bereichen fordern ehrlich Spielerschutz
einseitige Argumentation verbindet
Eigeninteresse mit Spielerschutzforderung !
Alfred Uhl
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positive Strategie
Sklave
Trotzdem Hoffnung auf
offene, ehrliche Diskurse
Alfred Uhl
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Gruppendynamik
Alfred Uhl
Sucht- und Gewaltprävention, Linz November 2015
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Gruppendynamik
Sklave
Tagung zum Bewusstsein in Wien
Ethologie
Alfred Uhl
Tagung über Gangs in Aarhus
Motorradgangs
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Gruppendynamik
Sündenbock
Aggressionen werden auf
Außengruppe gelenkt
und so die Gemeinschaft gefestigt
Alfred Uhl
Omega Position – Mobbing
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Demokratie & Menschenrechte
Aufklärung: Klares Bekenntnis zu
Inklusion – Partizipation
Antidiskriminierung – Emanzipation
Alfred Uhl
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Demokratie & Menschenrechte
Aufklärung erzeugte Bekenntnis zu
Inklusion – Partizipation
Antidiskriminierung – Emanzipation
Alfred Uhl
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brutale Gewalt in der Geschichte
wurde und wird von Bevölkerung oft toleriert
römisches Recht:
Folter von Sklaven als Zeugen war vorgeschrieben
13. Jhdt. Sachsenspiegel:
drakonische Körperstrafen Verpflichtung – bei uns noch bis ins 20. Jhdt.
1948 allgemeine Erklärung der Menschenrechte
1987 UN-Antifolterkonvention
Körperstrafen/Folter Südostasien, USA, islamische Staaten,
etc.
Alfred Uhl
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Demokratie & Menschenrechte
Populismus weckt
leicht archaische Gefühle
Alfred Uhl
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Stigmatisierung
Alfred Uhl
Sucht- und Gewaltprävention, Linz November 2015
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Stigmatisierung
Sklave
Griechische und römische Antike
Alfred Uhl
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Stigmatisierung
Zeichen der Kreuzigung Jesu
Mittelalter
Alfred Uhl
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Stigmatisierung
Pranger in St. Gallen
Mittelalter
Alfred Uhl
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Stigmatisierung
Satan Zabuslus
Ronja Räubertochter
Mittelalter
Alfred Uhl
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Stigmatisierung
1215 - 1728 Judenhut
Papst Innozens III
1714 Judenpogrom in Deggendorf
Mittelalter & Neuzeit
Alfred Uhl
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Stigmatisierung
1875 China
2-4 Wochen
1907 Delaware
Moderne
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Stigmatisierung
Franz Stefan
Maria Theresia
Bestrafung Trunksüchtiger in Russland im 19.Jhdt.
Moderne
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Stigmatisierung
1945 Frankreich
Moderne
Alfred Uhl
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1965 AHS
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Stigmatisierung
USA für Alko-Lenker
Moderne
Alfred Uhl
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Florida für Sexualtäter
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Stigmatisierung
Definition nach Goffman:
Stigmatisierung bedeutet, eine negativ
bewertete Eigenschaft wird der
ganzen Person zugeschrieben
und wertet diese damit ab.
Das Stigma prägt den gesellschaftlichen
Status der Person
Alfred Uhl
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Funktionen der
Stigmatisierung
Alfred Uhl
Sucht- und Gewaltprävention, Linz November 2015
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Effekte von Stigmatisierung
Stigmatisierer vs. Stigmatisierte
 Generalprävention: Abschreckung von anderen Personen
 Förderung der Gruppenkohäsion
 Stabilisierung von Machtstrukturen
 Befriedigung eines Rachebedürfnisses
 Labeling: Drängen in eine deviante Rolle
 Reaktanz: Förderung einer dezidierten Gegenposition
 Exklusion: Weniger Möglichkeiten in Gesellschaft
 Krankheit fördern: Erzeugung bzw. Verstärkung von
psychischen und sozialen Problemen
Alfred Uhl
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Ist Stigmatisierung manchmal gerechtfertigt?
Internationale Drogenpolitik
gescheitert
Alfred Uhl
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Ist Stigmatisierung manchmal gerechtfertigt?
Internationale Tabakpolitik erfolgreich
Beschämen ist besser als Strafen
2006
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Ist Stigmatisierung manchmal gerechtfertigt?
bewusstes Stigmatisieren ist keine zulässige Option
Alfred Uhl
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Ist Stigmatisierung manchmal gerechtfertigt?
Alfred Uhl
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Betonung von Problemen – Stigmatisierung
Vor kurzem noch
ein leitender Beamter:
„Sucht ist zwar eine Krankheit
aber auch ein Delikt !“ ???
1973
Alfred Uhl
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Betonung von Problemen – Stigmatisierung
Obdachlosigkeit
Gewalt
1960 Kalifornien
keine Alkoholismus-Behandlung
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Betonung von Problemen – Stigmatisierung
passivrauchende Kinder
Haderer (2009): Raucher im Eck
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Betonung von Problemen – Stigmatisierung
Islamistischer
Terror
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Das Dilemma der ExpertInnen
Verharmlosung oder Professionalität?
Alfred Uhl
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Öffentlichkeit vs. professionelle Helfer
stigmatisierende Ausgrenzung
Alfred Uhl
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Delphi-Studie (2013)
ExpertInnen:
• Schadensminimierung
• Akzeptanzorientierung
• motivierende Gesprächsführung
• Emanzipation
• Inklusion
• Partizipation
• Entstigmatisierung
Alfred Uhl
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Sonderproblem: Migranten
• Wenig Verständnis für Sucht (Moral / Krankheit).
• Gesichtsverlust durch deviante Angehörige.
• Angst vor Konsequenzen bei Nicht-Staatsbürgern.
• Scheu vor Beratungs- und Behandlungssystem.
• Wenig Vertrauen in Österreicher, wenn sich
Mitglieder der Migrantenkultur auch ohne
Suchtproblem stigmatisiert fühlen.
Feingefühl und motivierende Gesprächsführung
Alfred Uhl
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So what?
• Sachlichkeit beim Problem – nicht übertreiben
• Akzeptanzorientierte, professionelle Grundhaltung
Problem erfasst nicht die ganze Persönlichkeit
• Vorsichtige Arbeit mit „intoleranter Umgebung“
und Öffentlichkeit (Krankheit ist keine Schande)
• Erklären von Sucht und Schadensminimierung
• Vorsichtiges, beharrliches Betonen und Erklären
von Grundsätzen (motivierende Gesprächsführung
nicht nur für Klientel)
• Auftreten gegen Stimmung machen (Mobbing)
Alfred Uhl
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So what?
grundsätzlicher Widerspruch
Dämonisieren und Dramatisieren
und
Entstigmatierung
Alfred Uhl
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So what?
Forderung: Wir brauchen mehr Forschung
Tatsächlich geht es primär um
demokratische Ethik
Alfred Uhl
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit
Alfred Uhl
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