Eindrucksvolle Begegnung mit Frau Mildner in der Katakombe in Rottenburg, der geistlichen Heimat der Oase Im Rahmen unserer Ausbildung zu Gemeindereferenten waren wir Studierenden am ersten Adventswochenende zusammen in Rottenburg. Zu unserem Programm gehörte auch ein Stadtspiel, damit wir unsere Bischofsstadt besser kennenlernen und einen Eindruck von den Menschen bekommen, die dort wohnen, leben und einkaufen. Eine Station war die Begegnung mit Frau Mildner in der Katakombe, der „geistlichen Heimat der Oase“. Sehr bewegend und aufrüttelnd hat sie uns dort von ihrem Projekt, ihrem Leben und dem Alkoholismus erzählt. Sehr begeistert waren wir alle von der Liebe, dem Mut und der Kraft, mit der sich Frau Mildner um die Menschen, die zu ihr kommen kümmert. Aber wir waren auch betroffen von den Lebensgeschichten einzelner Alkoholiker, die sie uns erzählt hat. Es war für uns unglaublich wie viel Leid und Ungerechtigkeiten manche Menschen in ihrem Leben erfahren müssen. Weil wir so fasziniert waren von ihren Erzählungen und dem Projekt, welches sie in Rottenburg gestartet hat, gingen wir sehr gerne mit ihr in die Oase. Ein paar Schritte durch die Stadt und plötzlich standen wir in einem Raum, der an ein liebevoll eingerichtetes Familienesszimmer erinnert. Von außen erwartet man kaum, was einem in dem Café der Oase erwartet. Sehr herzlich wurden wir begrüßt und auch gleich war die Freude der Bewohner über unseren Besuch zu spüren. Sehr zuvorkommend und freundlich bedienten sie uns mit heißem Tee, Kaffee und passend zur Adventszeit auch mit Plätzchen. Mit großer Sorgfalt und Aufmerksamkeit wurden wir bedient und es entstand sogleich eine angenehme Atmosphäre. Durch erste Schilderungen von Frau Mildner über das Café kamen wir in das Gespräch mit den Bewohnern. Sehr offen sprachen sie über ihr Leben als Alkoholiker und die Veränderung in ihrem Leben durch den Aufenthalt in der Oase. Wir konnten uns einen sehr guten Eindruck verschaffen wie es ihnen wohl früher ergangen ist und was es für sie bedeutet durch die Oase eine Chance zum Neuanfang zu bekommen. Ohne Scheu schilderten sie persönliche Erfahrungen und Erlebnisse aus ihrem Leben. Mit großer Freude an unserem Interesse gingen sie immer auf unsere Fragen ein. Durch die Offenheit der Bewohner und ihren Erzählungen bekamen wir einen Eindruck davon wie dankbar sie Frau Mildner und der Oase sind und wie ernst sie ihre Chance zu einem Neuanfang nehmen. Durch das Projekt wird diesen Menschen wieder ermöglicht Fuß in der Gesellschaft zu fassen, Aufgaben verantwortlich zu übernehmen und sich nicht mehr durch den Alkohol fremdsteuern zu lassen. Uns wurde deutlich, dass die Bewohner Frau Mildner viel zu verdanken haben, da sie durch ihre eigene Lebenserfahrung ein Gespür für diese Menschen hat. „Für mich war die Begegnung mit Frau Mildner und ihrer Einrichtung, der Oase, etwas sehr Bewegendes. Ich war fasziniert von ihrer großen Offenheit und ihrem Engagement alkoholkranken Menschen einen Neuanfang, eine Art zweites Leben, zu ermöglichen. Man kann hier sicherlich von Berufung reden, einer Berufung dazu alkoholkranken Menschen zu helfen und die Gesellschaft für dieses Tabuthema zu sensibilisieren, es in die Öffentlichkeit zu tragen. Ich habe vor der Arbeit, die Frau Mildner hier leistet großen Respekt und bewundere sie dafür, denn so etwas ist in keinster Weise selbstverständlich.“ (Michael Keicher, 21 Jahre) „Frau Mildner und ihre `Lebensprojekt` kennenzulernen, war echt eine Erfahrung wert und eine große Bereicherung. Wenn ich an die Begegnung mit Frau Mildner und den Bewohnern zurückdenke, kommt bei mir immer wieder tiefe Bewunderung auf. Menschen, die eine so schwierige Lebensphase hinter sich haben und es nun versuchen und schaffen diese Phase aufzuarbeiten und einen Neuanfang des Lebens zu wagen, verdienen, so finde ich, größten Respekt. Denn dazu gehört viel Kraft und Mut. Die Bischofsstadt Rottenburg kann stolz auf diese Menschen und das Projekt sein, zeigt es doch wie Leben (wieder) zum Blühen gebracht werden kann.“ (Anna Sauter, 22 Jahre) „Der Besuch in der Oase bei Frau Mildner und den Bewohnern des Hauses war sehr ergreifend. Wir wurden herzlich aufgenommen und bewirtet. Die Bewohner sowie Frau Mildner haben über ihre schwierigen Lebensphasen sehr offen gesprochen; das, was sie sagten, wirkte sehr authentisch. Der Besuch regte mich persönlich sehr stark zum Nachdenken an. Ich habe größten Respekt vor diesen Menschen, dass sie sich so unbefangen gegenüber Fremden geöffnet haben.“ (Beate Mayer, 22 Jahre) „Die Begegnungen in der Oase haben bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen. Frau Mildner ist in meinem Augen eine bemerkenswerte Frau. Ich bewundere ihre Stärke und die Art und Weise , wie sie mit den (trockenen) Alkoholikern umgeht. Sie sieht den Menschen, wie er wirklich ist und das, was in ihm steckt, nicht den, den der Alkohol aus ihm gemacht hat. Wie Jesus Christus geht sie zu den Menschen hin, die am Rande der Gesellschaft stehen, nimmt sie als wertvolle Menschen wahr und gibt ihr Möglichstes, damit sie geheilt werden können. In der Oase erhalten die trockenen Alkoholiker wieder eine Perspektive, ihnen wird ein Weg zurück in ein Leben in und mit der Gesellschaft ermöglicht. Es ist schön zu sehen, wie sie diese Chance ergreifen. Ich habe sie als sehr aufgeschlossen und freundliche Menschen erlebt, die sich darüber gefreut haben, dass wir sie besucht haben und Interesse an ihnen gezeigt haben. Abschließend kann ich sagen: Ich bin sehr froh darüber, dass es die Oase gibt.“ (Helena Schnücker, 27 Jahre) „Frau Mildner ist ein ganz besonderer Mensch. Was sie für ihre Schützlinge macht, zeugt von wahrer Menschenliebe. Sie zeigt, dass man Menschen, egal welche Fehler sie haben, immer eine zweite Chance geben soll. Jeder hat es verdient geliebt zu werden und Frau Mildner gibt ihre Liebe in einer ganz besonderen Art weiter. Sie hat gepflanzt, hat es wachsen lassen und es hat Früchte getragen. (Anna Namyslo, 27 Jahre) „Wenn mich jemand fragen würde, wo ich Zukunft und Hoffnung für die Kirche und die Welt heute sehe, würde ich ihm die Adresse der Oase und der Katakombe in Rottenburg nennen. An Frau Mildner kann man in bewundernswerter Weise ablesen, was es heißt, sich mit seinem Leben zu versöhnen und die Früchte des eigenen Glücks zusammen mit einem erkämpften aber unerschütterlichen Glauben für andere in ähnlichen Situationen einzusetzen. (Sr. Gabriele Jarski, 36 Jahre) Es wäre wünschenswert, noch mehr solcher Projekte zu haben, ist doch die Oase unmissverständlich ein Zeugnis davon dem Beispiel Jesu zu folgen. Auf die Menschen zuzugehen, auch wenn sie am Rande der Gesellschaft stehen, sie nicht abzuschreiben, sondern ihnen zu vergeben und einen Neuanfang zu ermöglichen, verkünden sowohl Jesus als auch die Menschen um das Projekt Oase.
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