Schiedsrichter Michael Kurz, Anpfiff-Artikel

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Beitrag vom 29.02.2016
Schiedsrichter pfeifen im Tandem
gestern 12:21 Uhr
Benjamin Schwarz
Schattenmann an seiner Seite
25.02.2016 19:52 Uhr
Detlef Havestadt
24.02.2016 21:03 Uhr
Jürgen Hirsch
24.02.2016 15:22 Uhr
Martin Meilhammer
23.02.2016 10:13 Uhr
Daniel Hack
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von Sebastian Werner
Wie ein Schatten verfolgt der junge Michael Kurz seinen Lehrmeister Cihan
Arslan bei seiner Premiere als Schiedsrichter auf dem Sportgelände des TSV
Gambach. Von außen sehen der Obmann und Lehrwert zufrieden zu. Das
Pilotprojekt Tandem-Schiedsrichter wurde erfolgreich im Freundschaftsspiel
der U13-Junioren zwischen der JFG Kreis Karlstadt und der JFG Spessarttor
getestet. Eine Idee, die zukunftsträchtig sein könnte.
Uninformierte Zuschauer wunderten sich schon sehr, als beim Testspiel der
U13-Teams aus Karlstadt und Lohr nicht nur ein Schiedsrichter sondern deren zwei
aufliefen. Was nach eine Abklatsch des Handball-Schiedsrichterwesens klingt, hat
aber einen ganz anderen Hintergrund. Nach der Schiedsrichter-Gruppe Gerolzhofen
ist die Gruppe Main-Spessart die zweite unterfränkische, die das Pilotprojekt
"Tandem-Schiedsrichter" durchführt. Dabei geht es nicht wie im Handball darum,
dass zwei Schiedsrichter die Partie leiten und durch gemeinsamen Konsens
Entscheidungen herbeiführen.
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nach wenigen Einsätzen entnervt aufgegeben haben war einfach
zu groß. Wir wollen mit diesem Versuch, den Neulingen eine
Hilfestellung geben, die es bisher in dieser Form nicht gab",
erläutert Obmann Bernd Kuger. Völlig auf sich gestellt waren die
neuen Kollegen zwar auch zuvor nicht, aber konnte der Betreuer,
der die ersten Schritte vom Spielfeldrand aus begutachtete,
während des Spiels nicht aktiv eingreifen. "Ein Besprechung mit
dem Schiedsrichter war früher nur in der Halbzeitpause und nach
dem Spiel möglich", gibt Lehrwart Mehmet Arslan zu bedenken.
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Lehrwart M. Arslan
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Cihan Arslan (li.) leitete das Spiel in der ersten Halbzeit. Michael Kurz beobachtete.
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Verfolgung auf Schritt und Tritt
Cihan Arslan
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Dessen Sohn Cihan, selbst trotz seiner erst 19 Jahre schon ein
erfahrener Bezirksliga-Schiedsrichter, hätte sich ein solches
Platzcoaching zu seiner Zeit auch gerne gewünscht. Er selbst
musste aber noch durch das Stahlbad aus Nervosität, ersten
Fehlentscheidungen und verbalen Attacken von Spielern,
Trainern und Zuschauern gehen. Nun leitete Arslan den
13-Jährigen Michael Kurz aus Zellingen bei dessem ersten Einsatz
als Schiedsrichter an. Der Bruder des Juniorenspielleiters
Christian Kurz, der ebenso aktiver Schiedsrichter ist, empfand
"Schattenmann" Arslan als große Hilfe. "Gerade was Laufwege
betrifft, konnte ich mir von Cihan viel abschauen. Das hätte ich
wohl ohne seine Hilfe nicht hinbekommen", gibt der Neuling zu.
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30 Minuten Zeit hatte Kurz in der ersten Hälfte um Arslan auf Schritt und Tritt zu
verfolgen. Wo muss man bei Standards stehen? Wie läuft ein Schiedsrichter, damit
ihm möglichst selten die Sicht verstellt ist und er trotzdem möglichst nahe am
Spielgeschehen ist. All das kann man in der Theorie zwar erklärt bekommen, intuitiv
richtig laufen und damit Fehlentscheidungen vermeiden, kann man wohl aber nur,
wenn man es in der Praxis übt. So nahm kurz auch dankbar jede Erläuterung an, die
ihm der souveräne Arslan zukommen ließ. In Spielpausen nach einem Torabschluss
oder Ball im Aus fand der Bezirksliga-Schiedsrichter immer wieder Zeit, auf einzelne
Szenen einzugehen und seinem jungen Kollegen zu erklären, warum er gerade wie
agiert hatte. "Das hat mir schon sehr geholfen, auch was klar verständliches
Auftreten und Zeichen geben betrifft", zeigte sich Kurz dankbar.
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Im zweiten Abschnitt übernahm Schiri-Neuling Michael Kurz (re.) das Ruder.
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Coaching aus wenigen Metern
In der zweiten Hälfte durfte Kurz, der im Januar ebenso wie alle anderen
Teilnehmern des Neulingskurses unter Mehmet Arslan erfolgreich seine Prüfung
absolviert hatte, selbst aktiv werden. Der Schattenmann stand nun bei kühlen
Temperaturen in der prallen Wintersonne und damit auch etwas mehr im Mittelpunkt
einer Partie, die es dem Schiedsrichtergespann auch leicht machte. Im Schatten des
jungen Zellingers hielt sich nun Arslan auf, der weiterhin Anweisungen gab, die Kurz
dann zielgerichtet ausführte. Bei schwierigeren Entscheidungen wie Abseits griff
Arslan dann aber auch nochmal selbst ein. "Die Abseitsentscheidungen sind wirklich
nicht leicht zu treffen", gab Kurz nach dem Spiel zu Protokoll. "Da war ich schon froh,
dass Cihan mich unterstützte." Die Zufriedenheit auf dem Platz übertrug sich auch
auf die Verantwortlichen der Schiedsrichtergruppe.
Bezirksliga-Schiedsrichter Cihan Arslan (li.) gibt wichtige Erklärungen.
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Ein Modell mit Zukunft
Obmann B. Kuger
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"Ich denke wir können von einem gelungenen Projekt sprechen,
das wir sicherlich ausbauen werden", stellte Kuger zufrieden fest.
Natürlich wird es auf Grund des allgemeinen SchiedsrichterEngpasses in absehbarer Zeit wohl nicht dazu kommen, dass
zwei Schiedsrichter Meisterschaftsspiele pfeifen werden. Für die
Neulinge aber stellt das "Schiri-Tandem" wohl ein Modell dar, das
den jungen Nachwuchsschiedsrichtern auf ihrem Weg durch den
manchmal rauen Fußballalltag eine wertvolle Hilfestellung leisten
kann. Vielleicht animiert die Aussicht auf diesen "sanften"
Einstieg in das Schiedsrichterwesen ja weitere junge FußballBegeisterte, sich dem Dienst an der Pfeife zu verschreiben. So
wie eben Michael Kurz.
"Mein Bruder ist Schiedsrichter, einige meiner Freunde haben sich dazu entschlossen,
Schiedsrichter zu werden, also habe ich auch mit gemacht", teilt Kurz mit. Sollten
sich die positiven Erfahrungen dieser Neulinge herumsprechen, so könnte der
Schiedsrichtergruppe Main-Spessart ein nicht unerheblicher Anteil junger
Nachwuchskräfte zu Verfügung stehen. Ein Umstand, der Obmann Bernd
Kuger zumindest einer großen Sorge entledigen könnte.
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01.03.2016 08:55

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