Im blauen Himmel über Dotterblumen abertausend

Heike Kreitschmann
Im blauen Himmel
über Dotterblumen
abertausend Glücksversprechen
Gedichte
Impressum
Im blauen Himmel
über Dotterblumen
abertausend Glücksversprechen
erste Auflage März 2016
Heike Kreitschmann
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 978-3-7375-9309-0
Heike Kreitschmann
Im blauen Himmel
über Dotterblumen
abertausend Glücksversprechen
Gedichte
Meinem Herzensbruder
Michael Starcke
(1949 – 2016)
gewidmet
Januarnacht
Was kümmert mich
der Frost
der draußen in der Nacht
mit eiskaltem Finger
Blumen malt
während ich mich
an dich schmiege
Haut an Haut
deine Wärme
atme und spüre
Mondlicht
tanzt auf deiner Nase
zart küsse ich dich
und schlafe glücklich
wieder ein
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Bald schon
Noch immer Winter
Ruhe friert alles ein
auf dem Gartenteich
ein zarter Eisfilm
unter dem Goldfische
im Wasser stehend schlafen
Im Stillstand
erwächst die Kraft
die Schneeglöckchen
aus harter Erde treibt
und den Winter
schwächeln lässt
Schneeschmelze
in meinem Garten
die Sonne schleckt
an Eiskugeln
die am Strauch
glasklare Perlenstränge bildeten
Geduldig warte ich
Wandel
An rauer Mauer
windet sich
grünweißer Efeu
hinauf
um Licht zu naschen
indes
wilder Krokus
sich voller Sehnsucht
zu den Wurzeln
beugt
Frühlingssturm
befreit verfangene
Vorjahresblätter
aus Maschendrahtzäune
der Winter welkt
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Wärme um uns
Unter kühlem Laken
liegen Gärten
in denen die Sonne
bereits ihren Durst löscht
von Gras und Blatt
trinkt sie die Nacht
während Meisen
am Frühlingsmorgen
in Magnolienblüten
ihr Gefieder
mit Tau benetzen
umhüllt sie zarter Zitronenduft
der sich nur ein einziges Mal
einen Moment lang
an uns verschwendet
um dann Erinnerung zu werden
einer inneren Bestimmung folgend
uns beschenkt
Im Wind ruhen
Wolken formen
blaue Berg
unter denen
die Sonne im Wind
Goldfäden spinnt
Baumrinden erinnern
an ofenfrische Brotkruste
in Ritzen und Spalten
grüne Adern
aus Moos
Wie ein erhobener Finger
ragt aus Deponiegebüsch
ein Strommast
dessen Spitze
den Himmel berührt
Unter ihm
kreisen Tauben
über zartgrünem Feld
die Sehnsucht
aus ihrem Gefieder schütteln
hinein
in die Stille
unserer Gärten
die Hunger und Durst
mit Erinnerung stillen
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liebeslust
auf der leine
unter frühlingssonne
duftet wäsche
wind tänzelt
um blüten
weiße spitze
haucht
versuchung
in den morgen
wind lässt
hemdsärmel unter
kleider gleiten
umgarnt
süßheiße Küsse
der nacht
auf der leine
unter frühlingssonne
duftet liebeslust
April, April??!
Heiter bis wolkig
warm oder kalt
feucht oder fröhlich
grau oder bunt
schon in Stimmung
für eine gute Portion
Frühling
Hoch und tief
aufgewühlt oder erregt
hoffnungslos oder froh
verliebt oder glücklich getrennt
spürst du die Lust
wie einen guten Tropfen
Leben
Rau oder reif
Eis oder Schnee
Schneesterne oder Palmkätzchen
Sinn oder Sinnlichkeit
was ist nur los mit mir
wahrscheinlich
sind es die Hormone
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Endlich
Leise Geräusche
und
Kaffeeduft
wehen
durch die warme Luft
des Sonnentags
Mit sanften Küssen
malt die Sonne
mir Sommersprossen
um die Nase
und
webt mir
aus Licht und Schatten
eine federleichte Decke
auf die Haut
Der Tag
kitzelt mir
ein Lächeln ins Gesicht
wohlig schmiege ich mich
ins Leben
die Seele schnurrt
Ein Tag danach
Kirchenglocken läuten
über Günnigfeld
in der Mittagsstunde
scheint der heutige Tag
heller
Leere gähnt
im lichten Grün – Lücken
durch die die Sonne
auf Böden, Häuser und
Gärten fällt
Über Hecken hinweg
hört man Arbeitsleben
Kettensägen, Rechen und Besen
verhaltenes Lachen
ein weinendes Kind
Ein Tag nach dem Sturm
wird aufgeräumt
Straßen, Wege, Gärten
und bei dem einen oder anderen
eigenes Leben
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Heike Kreitschmann
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