Mannheimer Traumfragebogen (MADRE)

Mannheimer Traumfragebogen (MADRE)
Michael Schredl, 2014
1. Anwendung/Einsatzbereich:
Der Mannheimer Traumfragebogen (MADRE) dient zur Erfassung verschiedener Merkmale des
Traumerlebens. Dabei wurde darauf geachtet, dass möglichst viele Aspekte erfasst werden, wie
Traumerinnerungshäufigkeit, Alptraumhäufigkeit, Belastung durch Alpträume, Alpträume in der Kindheit,
Einstellung zu Träumen und Umgang mit Träumen, ohne den Fragebogen zu zeitintensiv zu gestalten.
Dadurch soll ein Vergleich zwischen Patientengruppen und Gesunden ermöglicht werden, aber auch eine
Analyse innerhalb von Gruppen, z. B. von Alters- und Geschlechtseffekten, kann sinnvoll durchgeführt
werden.
Indikation: Patientengruppen, Gesunde Personen
Zweck: Erfassung verschiedener Aspekte des Traumerlebens
2. Testmaterial:
3-seitiger Din-A4-Antwortbogen
3. Durchführung und Auswertung:
Alter: Der Fragebogen ist an Jugendlichen und Erwachsenen getestet worden.
Handhabung: Der Fragebogen enthält eine schriftliche Anweisung; zutreffende Antworten werden
angekreuzt.
Dauer: ca. 8 Minuten
Der Fragebogen beinhaltet 21 Fragen, der Patient kreuzt auf Häufigkeitsskalen bzw. Likert-Skalen (0 bis
4) die zutreffenden Ziffern an. Die Häufigkeitsskalen werden als Einzelitems verwendet. Die Einstellung
zu Träumen umfasst 6 Items, deren Werte gemittelt werden.
4. Gütekriterien:
Reliabilität (Schredl, Berres, Klingauf, Schellhaas, & Göritz, 2014)
Alles Skalen des Fragebogens zeigen eine gute interne Retest-Reliabilität und die interne Konsistenz
(Cronbachs alpha r = .910).
Validität
Die Reliabilitätsstudie wurde an einer Stichprobe von 2929 Personen durchgeführt. Auch wenn es sich
nicht um eine repräsentative Stichprobe handelte, konnte gezeigt werden, dass Alters- und
Geschlechtseffekte, z. B. für die Traumerinnerungshäufigkeit, für die Alptraumhäufigkeit und für die
Häufigkeit luzider Träume , vergleichbar mit repräsentativen Studien (Schredl, 2008, 2013; Schredl &
Erlacher, 2011) sind. Des Weiteren konnte für Einzelskalen (z. B. Alptraumhäufigkeit, Häufigkeit des
Erzählens von Träumen) gezeigt werden, dass die Einflussfaktoren (z. B. Neurotizismus, Geschlecht) in
vergleichbarer Weise korrelieren wie in anderen publizierten Studien (Schredl, 2003; Schredl &
Schawinski, 2010).
5. Bewertung:
Der MADRE ist ein einfach einsetzbares Messinstrument, das wichtige Aspekte des Traumerlebens
erfasst. Bisherige Studien zeigen eine gute Verwendbarkeit, um die Einzelskalen und die Skala zur
Einstellung zum Träume für vielfältige Forschungsfragen gut verwendet werden können.
6. Quelle/Bezug:
Schredl, M. (2003). Effects of state and trait factors on nightmare frequency. European Archives of
Psychiatry and Clinical Neuroscience, 253, 241-247.
Schredl, M. (2008). Dream recall frequency in a representative German sample. Perceptual and Motor
Skills, 106, 699-702.
Schredl, M. (2013). Nightmare frequency in a representative German sample. International Journal of
Dream Research, 6, 119-122.
Schredl, M., Berres, S., Klingauf, A., Schellhaas, S., & Göritz, A. S. (2014). The Mannheim Dream
questionnaire (MADRE): Retest reliability, age and gender effects. International Journal of Dream
Research, 7, 141-147.
Schredl, M., & Erlacher, D. (2011). Frequency of lucid dreaming in a representative German sample.
Perceptual and Motor Skills, 111, 60-64.
Schredl, M., & Schawinski, J. A. (2010). Frequency of dream sharing: The effects of gender and
personality. American Journal of Psychology, 123, 93-101.