Lee-Folien als Sperrfilter in der Frühförderung

Lee-Folien als Sperrfilter in der Frühförderung
Lydia Stecher
Lee-Folien
als Sperrfilter in der
Frühförderung
Lydia Stecher
Lammweg 13
39057 Girlan
Ausbildungslehrgang zum/r Low Visiontrainer/in
2005/06 Bozen
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Lee-Folien als Sperrfilter in der Frühförderung
Lydia Stecher
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort……………………………………………………………………………...Seite 3
Einführung………………………………………………………………………….Seite 4
Was ist eine Lee-Folie……………………………………………………..Seite 4
Licht und Farbe für den Mensch…………………………………………Seite 5
Kontrastsehen…………………………………………….……………......Seite 6
Blendung………………………………………………………………........Seite 7
Farbkontrast ………………………………………………………………Seite 8
Wie wirken diese Lee-Folien, was will ich damit
bewirken?.....................................................................Seite 9
Beschreibung der verwendeten Lee-Folien……………………………..…..Seite 10
Der Einsatz der Folien………………………………………………………….Seite 10
Die Auswertung der einzelnen Folien……………………………………….Seite 11
Vor –und Nachteile der Lee –Folie……………………………………………Seite 13
Schlussbemerkungen…………………………………………………………….Seite 14
Auswertungsbogen………..……..................................................................Seite 15
Quellenverzeichnis…………………………………………………………………Seite 17
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Lee-Folien als Sperrfilter in der Frühförderung
Lydia Stecher
Vorwort
Im Herbst 2005 wurde der Ausbildungslehrgang zum/r Low Visiontrainer/in in
Südtriol ausgeschrieben. Der Bereich Low Vision interessierte mich, darauf habe
ich mich zu diesem Lehrgang beworben. Im Rahmen des Ausbildungslehrganges
sollten die Teilnehmer eine Projektarbeit zu einer Fragestellung aus dem Bereich
der Low Vision Re-Habilitation erstellen.
Im Kurs sprachen wir über das Kontrastsehen. Dabei wurde auch das Thema “
Kantenfilter“ besprochen. Verschiedene Kantenfilter durften wir ausprobieren,
und zum Schluss zeigte Fritz Buser uns auch noch eine Lee-Folie. Ich dachte mir,
die Lee-Folien könnten doch als Abdeckung eines Kinderzimmerfensters einen
guten Blendschutz bieten. Die Folien als Sperrfilter in der Frühförderung zu
nutzen könnte viele Vorteile bringen überlegte ich mir. Als Frühförderin kenne
ich das Problem des Brillen Tragens bei Babys. Nicht immer sind die Kinder bereit
eine Brille zu tragen, so ist es oft schwierig das richtige Hilfsmittel anzupassen.
Wenn nun aber das Hilfsmittel nicht am Kind, sondern die Umgebung an das
Kind angepasst ist, sind auch die Entwicklungsmöglichkeiten besser.
Im Gespräch mit Fitz Buser kamen weitere Ideen und Anregungen zur
Verwendung der Lee-Folien als Sperrfilter hinzu. Ich habe daraufhin die Ideen
probiert in die Praxis umzusetzen.
Nun möchte ich diese Vorschläge und Möglichkeiten aufzeigen.
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Lydia Stecher
Einführung:
Was ist eine Lee Folie?
Eine Lee-Folie ist eine Kunststoff –Folie, welche im
Theaterbereich
zur
Beleuchtung
von
Bühnenbildern verwendet wird.
Die
fortschreitende
Entwicklung
der
Kunststoffindustrie lässt es zu, Filter und Folien in
unterschiedlicher Beschaffenheit zu produzieren.
Die Farbfilter bestehen aus einem Trägermedium,
auf das entsprechende Farbpigmente aufgebracht
bzw. eingelassen sind. Als Trägermedium werden
meist Polyester und Polycarbonat verwendet, sie
sind kostengünstig und weisen eine gute Hitzebeständigkeit auf. Auch die
Farbqualität bleibt über die gesamte Filterlebensdauer gleich gut erhalten. LeeFilters ist eine weltweit führende Herstellerfirma dieser Folien.
Die Farbfilter basieren auf dem Prinzip der subtraktiven Farbmischung, da sie die
nicht erwünschten Farbanteile des Lichtes herausfiltern und absorbieren.
Neben der Farbveränderung des Lichtstrahls führt der Einsatz von Farbfiltern
auch zu einer deutlichen Reduktion der Lichtintensität. Ein weiterer Effekt ist die
Erhöhung des Kontrasts.
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Licht und Farbe für den Menschen
Licht ist der sichtbare Bereich der elektromagnetischen Strahlung von 380-780
nm Wellenlänge, das vom menschlichen Auge wahrgenommen werden kann.
Abbildung 1 Das sichtbare Licht
Grafik aus www.wikipedia.org/bild
Die optische Wahrnehmung von Licht und Farbe geschieht durch die
Sinneszellen in der Netzhaut. Die zwei Grundtypen, die Stäbchen erkennen nur
Schwarz/weiß Kontraste und sind bei geringerer Lichtintensität aktiv, und die
Zapfen dienen zur Farbwahrnehmung. Die Zapfen sind wiederum in drei
Ausprägungen vorhanden; für die Farbe Rot (L-Zapfen long –lange Wellenlänge)
Grün (M-Zapfen medium -mittel) und Blau (S-Zapfen short –kurz).
Das scheinbar so homogene Tageslicht, das wir als weiß bezeichnen, ist aus einer
Reihe verschiedener Lichtfarben zusammengesetzt. Wenn z.B. ein Bündel
Sonnenstrahlen auf ein Prisma fällt, so wird es durch Lichtbrechung in ein Band
leuchtender reiner Farben so genannter Spektralfarben zerlegt. Die Farben
dieses Spektrums sind immer in der vom Regenbogen herkommenden
Reihenfolge geordnet. Die Entstehung des Spektrums beruht auf der
Abhängigkeit der Lichtbrechung von der Wellenlänge; je kürzer die Wellenlänge
des Lichtes ist, umso stärker wird es gebrochen. Die kurzwelligen Strahlen
werden am stärksten gebrochen; diese bewirken im menschlichen Auge die
Empfindung die wir als blaues Licht bezeichnen. Das langwellige Ende des
Spektrums begrenzt die Farbe Rot.
Die deutlich lichtempfindlichern Stäbchen, die nur Helligkeitsunterschiede
erfassen, dienen dabei als getrenntes System. Bei schwachen Lichtverhältnissen,
in denen die Farbzapfen nicht mehr deutlich reagieren, werden dem Gehirn nur
mehr „ Grautöne“ gemeldet. Bei solchen geringern Lichtmengen wird dem
Gehirn nur mehr schwarz –bzw. Finsternis mitgeteilt. Bei übermäßig hoher
Helligkeit, sind beide Systeme überreizt und es tritt Blendung ein.
Kontrastsehen
Für das Sehen ist der Kontrast von grundlegender Bedeutung. Was wir sehen
sind Leuchtdichtenunterschiede. Die Kontraste machen bestimmte Dinge erst
sichtbar.
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Die Leuchtdichte ist die wichtigste Maßeinheit, weil sie die einzig “ sichtbare“
ist. Sie gibt an, wie viel Licht von einem bestimmten Sehobjekt ins Auge fällt. Ein
Objekt kann gesehen werden, weil seine Leuchtdichte zu seiner Umgebung
unterschiedlich ist. Dabei handelt es sich um den photometrischen KontrastLeuchtdichtenunterschied.
Das Kontrastsehen wird in zwei Bereiche eingeteilt:
- der physiologische Kontrast
- der Leuchtdichtenunterschied, photometrischer Kontrast
Der physiologische Kontrast ist die wechselseitige und gegenseitige
Beeinflussung von Lichtempfindungen auf der Netzhaut.
Das Kontrastsehen hängt von verschiedenen Faktoren ab
- Ortsfrequenzen / Strukturgröße
- Leuchtdichte
- Adaptation
- Streulicht im Auge
Ortsfrequenz/ Strukturgröße
Je feiner eine Struktur ist, umso höher muss der Kontrast des Objektes sein, um
wahrgenommen werden zu können. Umgekehrt gilt, dass bei einer niedrigeren
Ortsfrequenz = gröbere Struktur, das Kontrastsehen am besten ist. Wird die
Ortsfrequenz geringer, nimmt das Kontrastsehen wieder ab.
Adaptation
Einerseits bedeutet Adaptation die Anpassung eines Sinnesorgans an die
Reizstärke d.h. auf das Auge bezogen, an die jeweils herrschenden
Lichtverhältnisse, andererseits die Gewöhnung an den Reiz im Sinne der
Empfindlichkeitssenkung (Lokaladaptation).
Bestehen sehr hohe Leuchtdichteunterschiede im Gesichtsfeld, adaptiert das
Auge auf eine mittlere Helligkeit. Befindet sich die visuelle Aufgabe außerhalb
dieser Leuchtdichte, ist das Kontrastsehen reduziert. Weitere Ursachen für
Probleme können nicht abgeschirmte Lichtquellen und nicht zuletzt der Himmel
sein. Dies erklärt warum eine Schirmmütze nicht nur die Blendung vermindert,
sondern auch das Kontrastsehen verbessert.
Streulicht im Auge
In den optischen Medien (Hornhaut, Linse, Glaskörper) wird Licht gestreut. Diese
Streuung nimmt im Alter zu und ist z.B. bei Katarakt besonders groß. Das
Streulicht überlagert das Netzhautbild und führt zu einem verminderten
Kontrast.
Das energiereichere blaue Licht wird stärker gestreut. Daher können spezielle
Filter (Lee-Folien) helfen, die das kurzwellige Licht absorbieren.
Hilfreich sind auch die Schirmmütze und der Seitenschutz bei der Brille.
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Blendung
Die Blendung verschärft die Probleme der Sehbehinderung, da sie eine massive
Beeinträchtigung der Adaptation darstellt und sich entweder mit einer
Herabsetzung der Sehfähigkeit und /oder einer starken Belästigung äußert. In
der Literatur werden verschiedene Arten von Blendung unterschieden. Wegen
der unterschiedlichen Maßnahmen beim Blendschutz ist es vorteilhaft, sich über
die Art der Blendung im Klaren zu sein.
Absolutblendung
Relativblendung
Zu hohe Leuchtdichte im
Gesichtsfeld
Zu hohe
Leuchtdichtenunterschiede
im Gesichtsfeld
Physiologische
Auf Folge bezogen
Blendung
Psychologische
Blendung
Das Wohlbefinden
beeinträchtigt
Auf Ursache bezogen
ist Die Sehleistung ist
beeinträchtigt.
Die Absolutblendung
Bei hohen Leuchtdichten im Gesichtsfeld, die durch Adaptation nicht
ausgeglichen werden können, tritt die Absolutblendung ein.
Relativblendung
Sie entsteht, wenn zu große Leuchtdichtenunterschiede im Gesichtsfeld
vorhanden sind. z.B. dunstiger Tag –der Himmel blendet, die übrige
Leuchtdichte im Umfeld ist nicht so groß.
Farbkontrast
Der Helligkeitskontrast ergänzt sich mit dem Farbkontrast. Jede Farbe vermittelt
einen bestimmten Helligkeitseindruck und hat damit vor dem Hintergrund einen
bestimmten Kontrast. Die v- Lambda Kurve zeigt wie empfindlich die Netzhaut
für bestimmte Wellenlängen ist. Für Wellen im grünen Bereich ist weniger
Energie notwendig, als in den beiden Enden des Spektrums der Fall ist. Wenn
man nun das Farbspektrum in ausschließlichen Grautönen umwandelt, so
erkennt man dass, die beiden Bereiche am Rande des Spektrums dunkler sind als
die Mitte.
Abbildung 2 Kurve der Helligkeitsempfindung
Grautönen
Abbildung 3 Kurve der Helligkeitsempfindung in
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Wie wirken die Lee-Folien, was will ich damit bewirken?
Wie schon beschrieben ist das sichtbare blaue Licht kurzwelliger als das rote. Es
ist energiereicher und wir im Auge von Hornhaut, Linse und Glaskörper stärker
gestreut.
Diese Streuung führt zu einer Überblendung und zur Kontrastreduzierung.
Kantenfilter sind so konstruiert, dass sie im Vergleich zu normalen
Sonnenschutzgläser an einer genau definierten Stelle (Kante) des Spektrums
sämtliches kurzwelligers Licht absorbieren. Dabei wird das energiereiche,
kurzwellige
Licht
zusätzlich
UV
Strahlung absorbiert, was einerseits zu
einer deutlichen Kontraststeigerung und
andrerseits zu einer Reduktion der
Blendung
führt.
Normale
Sonnenschutzgläser
absorbieren über das gesamte Spektrum
die Transmission des kurzwelligen und
langwelligen Lichtes.
Abbildung 4 Transmissionskurve eines normalen
Sonnenschutzglases
So wie ein Kantenfilter sollten auch die Lee-Folien einen Schutz vor
kurzwelligem Licht für Sehbehinderte bringen. Bei sehbehinderten Babys oder
Kleinkindern ist es oft schwierig den richtigen Blendschutz von Anfang an zu
finden.
Meine Idee war, Lee-Folien zur Abdeckung der Fenster im Spielzimmer oder
Küche zu verwenden. Ein anderer Gedanke war den Blendschutz direkt am
Kinderwagen anzubringen, da nicht
alle Kinder von Anfang an Brillen
tragen bzw. akzeptieren. Wie ich in
der Praxis oft schon erlebt habe,
werden viele Brillen von den Babys
zerstört. Sehr oft passiert aber auch
dass Brillen verloren gehen und
unauffindbar sind. Dies kann zu
erheblichen Kosten führen.
Eine weitere Überlegung war die Lee
Folie als Vorhänger für Brillen zu
verwenden, um sie nur dann zu
benutzen wenn es nötig ist z.B. beim
Rodeln oder am Strand.
Abbildung 5 Transmissionskurven von
Kantenfiltern Firma Multilens
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Beschreibung der verwendeten Lee -Folien
Der Musterfächer der Firma Lee -Filters enthält ein Stück Probefolie und den
dazugehörigen Daten. Diese bestehen aus der Transmissionskurve und anderen
technischen Daten für die Beleuchtung.
Für mich war die Transmissionskurve
ausschlaggebend. Um eine Lee-Folie als
Sperrfilter nutzen zu können muss die
Absortionskante bei 580 nm liegen.
Die Lee –Folie muss innerhalb des
langwelligen Bereiches (rot) eine sehr
hohe Durchlässigkeit aufweisen, ab einer
bestimmten Wellenlänge 580 nm mit
einer steilen Kante in eine nullprozentige
Transmission, also in eine 100%
Absorption übergehen.
Der Einsatz der Folien
Der Musterfächer enthält einige hundert Folien, ca. 30 Folien erfüllten die
Kriterien eines Sperrfilters, davon wählte ich 4 Folien für die Tests aus.
Nachdem die Folien ausgesucht waren, erstellte ich mir einen
Auswertungsbogen zur Beurteilung der Folien und deren Anwendung als
Sperrfilter. Die Folien wurden als Vorhalter und als Abdeckung verwendet. Bei
den Vorhaltern kombinierte ich eine UV Schutzfolie dazu. Die Folien wurden an
insgesamt 8 Probanden ausgeteilt; z.B. Kindern mit Achromatopsie, okulärem
Albinismus, RP und Pseudophakie.
Die Probanden waren zwischen 3 Monaten und 5 Jahre alt. Je nach Situation,
Alter und Diagnose verteilte ich die Vorhalter oder die Abdeckung.
Die Vorhalter sollten dazu
dienen, die Blendung in
verschiedenen
Situationen
zu
vermindern, aber auch
Testmittel zur besseren
Anpassung
von
Kantenfiltergläsern.
Abbildung 6 Kinderbrille
angepassten Lee-Folien
mit
Die Folie hat gegenüber den Vorhaltern von Kantenfiltergläser (Standartgröße
als Clip)den Vorteil, dass man sie (wenn vorhanden) genau auf die Größe der
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Kinderbrille zuschneiden kann. Dies ermöglicht eine genauere Differenzierung
des Filters.
Bei der Abdeckung von Fenstern in Wohnräumen (Spielzimmer, Flur,
Wohnzimmer …) sollte das Kind in seiner gewohnten Umgebung einen
Blendschutz erhalten. Die Abdeckung ist vorteilhaft für all jene Kinder die keine
Brille tragen, aber trotzdem Blendschutz brauchen.
Die Auswertung der einzelnen Folien
Folie Nr. 105 Orange
Die Folie 105 Orange verwendete ich hauptsächlich
für Vorhalter. Vier Kinder mit Achromatopsie im
Alter von 1-3 Jahren bevorzugten diese Folie als
Vorhalter im Innenbereich. Auch als Abdeckung von
Fenstern bzw. Balkontüren wurde die Folien 105
orange den Anderen vorgezogen. Jedoch bei
direkter Sonneneinstrahlung war der Blendschutz als
Abdeckung nicht ausreichend. Den Vorhalter
verwendete ich auch bei einem Kind mit okulärem
Albinismus
im
Freien
bei
direkter
Sonneneinstrahlung; das Augenkneifen verminderte sich, aber das Baby fühlte
sich noch nicht ganz wohl.
Folie Nr.135 Deep Golden Amber
Die Folie 135 Deep Golden Amber war wohl die
Beliebteste von allen. Die Verwendung hierzu war
vielfältig. Das Baby mit okulärem Albinismus fühlte sich
mit diesem Filter im Freien am wohlsten, es beruhigte sich
sofort mit diesem Filter. Das Baby zeigte Interesse und
Freude am Schauen im Freien auch bei direkter
Sonneneinstrahlung. Folie 135 Deep Golden Amber
eignete sich als Abdeckung des Spielzimmerfensters eines Kleinkindes mit
Achromatopsie besonders gut.
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Folie Nr. 019 Fire
Die Folie 019 Fire fand hauptsächlich
Verwendung als Vorhalter im Freien
bei 3 Kindern mit Achromatopsie.
Allen anderen Kindern war die Folie zu
dunkel.
Folie Nr. 182 Light Red
Diese Folie war wohl allen Kindern zu dunkel. Die Folie
war nicht einsatzfähig.
Vor und Nachteile der Lee Folien in der Verwendung als Sperrfilter
Vorteile
Nachteile
-
die Folie bietet einen
Blendschutz
- Verändern der Farbwahrnehmung
-
Brille nicht notwendig
- vermindern des Farbkontrasts
-
Abdeckung im Wohnbereich
- die Abdeckung im Wohnbereich kann
als störend von den Mitbewohnern
empfunden werden
-
erste Abklärung zur
Verwendung von Kantenfilter
-
individuelleres Anpassen
möglich durch zuschneiden
- Rascheln der Folie beim
Ausprobieren, lenkt das Kind ab
-
kostengünstiger als Kantenfilter
- leicht zerkratzbar
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Schlussbemerkungen
Ich habe festgestellt, dass sich Lee –Folien sehr gut als Sperrfilter eignen. Die
Folien haben sehr viele positive Eigenschaften im Vergleich zu Kantenfilter. Als
Frühförderin kann ich das von mir zusammengestellte Set an Lee-Folien in
Zukunft gut gebrauchen. Man kann sie als Testmittel zur Erprobung von
Kantenfilter einsetzen. Bei der Verwendung als Vorhalter erkennt man sofort,
wie das Kind auf den Filter reagiert. Zur besseren Differenzierung kann man die
Folie auch auf die Brille zuschneiden und so die Reaktionen des Kindes
beobachten.
Die Abdeckung der Fenster bringt den Kindern Vorteile, die nicht gerne Brillen
tragen, aber trotzdem Blendschutz benötigen.
Die Idee einen Kinderwagen mit einer Lee-Folie abzudecken konnte ich nicht
mehr ausprobieren, denn das Kind akzeptierte die Brille mit dem Vorhalter gut,
deshalb erübrigte es sich. Ich denke, bei einigen Kindern hätte ein zusätzlicher
Polarisationsfilter noch bessere Ergebnisse (Blendschutz) gebracht.
Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass ein Sperrfilter allein keinen
optimalen Schutz bietet. Kinder sollten immer zusätzlich eine Schildkappe
tragen. Die meisten Kinder tragen Kopfbedeckungen, deshalb erscheint eine
Schildkappe nicht als Hilfsmittel.
Auch auf den richten Seitenschutz sollte geachtet werden damit das Kind
optimal versorgt ist.
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Auswertungsbogen zur Verwendung der Leefolien als Sperrfilter in der
Frühförderung
Daten des Kindes
Name :
Alter :
Diagnose:
Verwendete Folie:
▫ Nr. 019
▫ Nr.135
▫ Nr.105
▫ Nr.182
Verwendungsart:
Abdeckung
▫
Fenster
▫
Spielzimmer
▫
Küche
▫
Flur
▫
Andere
Tätigkeit:
▫
im Nahbereich z.B. Bilderbuch schauen, malen
▫
im Mittelbereich
▫
im Fernbereich z.B. Ball spielen, Personen erkennen
Abdeckung im Kinderwagen:
▫
Kind sitzend
▫
Kind liegend
Reaktionen des Kindes:
▫
▫
▫
Keine Veränderung
Augenkneifen vermindert sein
Augenkneifen bleibt aus
Kind ist nicht mehr geblendet bei:
▫
▫
▫
Sonneneinstrahlung
Nebel
Bewölktem Himmel
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Verwendungsart Vorhalter:
Kind ist nicht mehr geblendet bei:
Tätigkeit:
▫
im Nahbereich z.B. Bilderbuch schauen, malen
▫
im Mittelbereich
▫
im Fernbereich z.B. Ball spielen, Personen erkennen
▫
▫
▫
Sonneneinstrahlung
Nebel
Bewölktem Himmel
Anmerkungen:
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Quellenverzeichnis
www.hahnelicht.de
www.leefilters.com
www.wikipedia.de
www.dthg.de
www.lightlife.de
Buch
„Das Auge“ von Franz Fritsch
Sonderdruck Deutsche Optikerzeitung Heft 5/2001
„Kantenfilter“
Kursunterlagen( Kotrastsehen, Blendung Farbkontrast)
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