Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin zur Skifreizeit in Mals

Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin zur Skifreizeit in Mals
Hallo, ich heiße Karolin Odenthal bin dreizehn Jahre alt und besuche die 7 Klasse im
Anno-Gymnasium Siegburg. Ich habe eine Muskelbehinderung die sich spinale
Muskelatrophie nennt und bin auf einen Elektrorollstuhl angewiesen. Vor ein paar Wochen
bin ich mit meiner Klasse zur Skifreizeit nach Mals gefahren. Die Klassenfahrt nach Mals
wird schon seit Jahren am Anno-Gymnasium, in Siegburg, angeboten. Da ich die einzige
Rollstuhlfahrerin an der Schule bin, wusste die Schulleitung und die Lehrer noch nicht wie
das mit dem Skifahren gehen sollte. Deshalb wurden von ihnen bereits im letzten Jahr
Informationen für solch eine Möglichkeit im Skigebiet eingeholt. Außerdem haben meine
Eltern Ute Herzog von den DRS Rollikids angerufen und sie gefragt, ob das irgendwie
möglich wäre. Ute Herzog erzählte uns von dem Gerät, Namens „Bi-Ski“, mit dem
Rollstuhlfahrer Ski fahren könnten, allerdings nur mit einer Begleitperson. Und das war
dann die nächste Hürde, die es zu überwinden galt, eine Assistenz zu suchen, die mit mir
Ski fahren kann. Ute Herzog hat dann gesucht und Kerstin Reiter gefunden. Kerstin ist
schon öfters mit behinderten Kindern Ski gefahren und hat dadurch viel Erfahrung. Bevor
ich nach Mals fahren konnte, musste der Bi-Ski natürlich ausgetestet werden. Vor der
Klassenfahrt bin ich mit meinem Vater in die Ski-Halle Neuss gefahren, um dort den Bi-Ski
auszutesten. Natürlich waren wir nicht alleine dort, begleitet haben uns Ute Herzog und
Kerstin Reiter vom DRS. Mit dem Bi-Ski hat es sehr gut geklappt, jetzt stand der Skifreizeit
nach Mals nichts mehr im Wege. Ich bin mit den andern Kindern zusammen im Bus
gefahren. Mein Vater ist natürlich mitgefahren, mit unserem VW Bus, da die ganzen
Hilfsmittel, die ich mitnehmen musste, nicht in den Bus gepasst hätten. Es hat mit dem
Schlepplift ebenso gut geklappt wie mit dem Sessellift, vor dem Sessellift hatte ich beim
ersten Mal ein bisschen Angst, da ich in der Ski-Halle nur mit dem Schlepplift gefahren bin.
Ich bin mit den Skigruppen mitgefahren und hab auch beim Abschlussrennen
teilgenommen. Ich bin in meiner Gruppe sogar nicht letzte geworden sondern vorletzte
und habe sogar einen Pokal für die Disziplin Bi-Ski fahren gewonnen, was ja nicht
besonders schwierig war, da ich die einzige mit Bi-Ski war. Wir sind fünf Tage Ski gefahren
und mit Kerstin hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Wir sind sogar zwei Mal auf den Watles
(2500m) ganz hoch gefahren. Eigentlich war es sehr toll vom Watles runter zu fahren, aber
die Strecke war sehr hügelig und da der Bi-Ski keine Stoßdämpfer hat, war es
anstrengend für mich. Die Talabfahrt konnte ich leider nicht fahren, da sie zu steil war und
wir mussten wieder mit dem Sessellift runter fahren. An den Abenden war meistens
Programm, das durch die Lehrer angeregt wurde, doch danach hatten wir noch Zeit Karten
zu spielen. Es war sehr lustig. Die Jugendherberge war barrierefrei und das Personal war
sehr freundlich und hilfsbereit. Ohne die tolle Unterstützung des DRS, Ute Herzog, Kerstin
Reiter, meinen Eltern, Ellis Grova meiner Sonderpädagogin und der Schulleitung des
Anno-Gymnasiums, hätte ich niemals mit nach Mals fahren können. Es hat sich wirklich
gelohnt.
Karolin Odenthal im März 2016
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