Wohnungsstationen ersetzen 30 Jahre alte Gasthermen

Referenzblatt | Henriette-Hertz-Ring
Wohnungsstationen
ersetzen 30 Jahre
alte Gasthermen
Wer im Hamburger Henriette-Herz-Ring den Blick nach oben
schweifen lässt, entdeckt auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses zwei See-Container. Sie sind das sichtbare Ergebnis
einer innovativen Planung, um unwirtschaftliche Gasthermen
gegen Wohnungsstationen von Danfoss auszutauschen.
Der Clou bei dieser Sanierung: Die Bewohner mussten keinen
einzigen Tag auf ihre Wohnung verzichten.
Nach der Sanierung:
Heizkessel auf dem Dach,
Trinkwassererwärmung in
jeder Wohnung.
Das Objekt:
Die 28 bzw. 30 Wohnungen der beiden
Gebäude wurden vor rund 30 Jahren
im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus errichtet und mit Gas-Kombithermen für Heizung und Trinkwarmwasser
ausgestattet. Aufgrund des feuchten
Untergrundes verzichtete der damalige
Bauherr aus Sicherheitsgründen auf
den Bau eines Kellers. Heute befinden
sich die Gebäude im Besitz der Firmengruppe meravis (‚Mensch. Raum.
Vision‘), ein überregional tätiger Dienstleister rund um die Immobilie. Mit 180
Mitarbeitern und 150 nebenberuflichen
Ansprechpartnern betreut das Unternehmen rund 15.000 eigene sowie
fremde Wohn- und Gewerbeeinheiten.
Die Lösung mit dem See-Container auf dem Dach fügt sich harmonisch ins Bild.
Die Sanierung:
Zur fälligen Sanierung der Heizungstechnik sollten ursprünglich alle
Wohnungen mit neuen Brennwert-Gasthermen ausgestattet werden. Das
scheiterte jedoch am Veto des Schornsteinfegers, der den Anschluss von bis
zu 3 Thermen an einen Schornsteinzug
ablehnte. Daraufhin erhielt Dipl.-Ing.
VDI Claus Schellhorn vom gleichnamigen Ingenieurbüro für Versorgungstechnik den Auftrag zur Entwicklung
einer geeigneten Alternative für die
Heizungstechnik. Und die sah wie folgt
aus:
Das Konzept:
Jede Wohneinheit erhielt eine dezentrale Wohnungsstation zur Versorgung
mit Heizwasser- und Trinkwarmwasser. Die zentrale Wärmeversorgung
übernahm ein Gas-Brennwertkessel
von Brötje - untergebracht in einem auf
dem Dach stehenden See-Container.
Heating Segment · Referenzblatt Henriette-Hertz-Ring · VZJVA103 · ©Danfoss
Claus Schellhorn zu dieser ungewöhnlichen Lösung: „Es sind keine Kellerräume vorhanden und aufgrund der
Flachdachbauweise gibt es auch kein
Dachgeschoss, um die Technik unterzubringen – also blieb uns nur der Weg
aufs Dach!“
Die Primärversorgung:
Die Gasversorgung erfolgte mit einer
Erdleitung bis an die Fassade, gefolgt
von einer Steigleitung an der Stirnseite bis zum Dach und von dort über
das Dach zur neuen Heizzentrale. Aus
der Dachheizzentrale wurden neue
Verteilleitungen für Heizungsvorlauf
und Rücklauf mit 200% Dämmung über
Dach verlegt. Diese reichen durch die
vorhandenen Abgasschornsteine bis in
die jeweilige Wohnung. Der Heizungsbauer demontierte dann die alten
Gas-Kombithermen und installierte am
gleichen Standort die neuen Wohnungsstationen.
Die Wohnungsstationen:
Bei den Wohnungsstationen fiel
die Wahl auf die Danfoss Akva Lux
II TDP RENO, deren Anschlüsse für
Kalt- und Warmwasser sowie für den
Heizwasser-Vorlauf und -Rücklauf auf
die Standardabmessungen gängiger
Gas-Kombithermen abgestimmt sind.
Darüber hinaus enthält jede Station
einen Differenzdruckregler, der durch
einen konstanten Differenzdruck für
eine optimale Funktion der Thermostatventile an den Heizkörpern sorgt. Die
Vorlauftemperatur zu den Heizkörpern
ist immer identisch mit der Primärheizkreis-Vorlauftemperatur. Das kalte
Trinkwasser wird über den Wärmeübertrager erwärmt. Dabei wird die Temperatur durchflussabhängig mit einem
thermo-hydraulischen Regler (PTC2+P)
ohne Hilfsenergie mit eingebautem
Differenzdruckregler geregelt. Sie bleibt
auch bei primärseitig schwankenden
Drücken und Temperaturen konstant.
Die hydraulische Regelung schließt den
Regler sehr schnell, was den Wärmeübertrager vor Kalkablagerungen und
Verkeimung schützt. Optional gibt es
für die Station auch einen Kaltwasseranschluss von oben, mit einem
Passstück für Wasserzähler sowie einem
Ausdehnungsgefäß, das Druckschläge
in den Leitungen dämpft.
Wohnungsstationen des Typs Akva Lux II
TDP Reno von Danfoss sind platzsparend zu
installieren…
…und die großzügig dimensionierte
Abdeckhaube beugt durch variable
Verkleidungspositionen Installationsproblemen
vor.
2 Isolierung für HEX
2 HEX XB06H-1-26
4 AVPL PN16 15/1,6 0,05-0,25 ext.t ret I-p
5Schmutzfänger
7 Kugelhahn 3/4" E/E, 60 mm
23A Fühlertasche ½"/M10x1, stopfen M10
23B Stopfen ½" mit O-ring
24 Passstücke 3/4"x110 mm
38 PTC2+P PN16 15/3 45-65 U-nut 180
40 Sommerbypass FJVR 10 - 50 °C
52 RA-C DN 15 Ventil
Schaltplan eines Akva Lux II TDP Reno
Heating Segment · Referenzblatt Henriette-Hertz-Ring · VZJVA103 · ©Danfoss
Der Umbau
Fazit:
Das vom Ingenieurbüro Schellhorn
geplante und vom Heizungsbauer
Brakelmann & Neckel umgesetzte
Sarnierungskonzept überzeugt in
mehreren Punkten:
• Wohnungsstationen des Typs
Akva Lux II TDP Reno sind eine
montagefreundliche Austauschlösung für Bestandsgebäude mit
unwirtschaftlichen Gasthermen
Im See-Container auf dem Dach ist die komplette Heizzentrale untergebracht – ein Gas-Brennwertkessel
von Brötje mit Pufferbehältern und MSR-Technik.
Der Bauablauf und Monteureinsatz
wurde so geplant, dass immer ein
Wohnungsstrang, das heißt ein bis drei
Wohnungen übereinander, gleichzeitig mit neuen Steigesträngen für das
Heizwasser versehen wurden. Zugleich
erfolgte der Austausch der Gasthermen gegen neue Wohnungsstationen,
der dem Heizungsbauer Brakelmann &
Neckel bestens gelang. „Die Installateure hielten sich im Schnitt gerade mal
drei Stunden in jeder Wohnung auf
– das war für die Mieter sehr komfortabel. Und der Vermieter musste keinen
Mietausfall kalkulieren“, so Schellhorn.
• Die Betriebskosten einer dezentralen Hausstation liegen
deutlich unter den Kosten einer
Gastherme, weil Ausgaben für die
Wartung und Überprüfung durch
den Schornsteinfeger entfallen.
• Die dezentrale Trinkwassererwärmung in jeder Wohnung erfordert
keine regelmäßige Legionellen-Prüfung, weil das Leitungsvolumen unter 3 Liter liegt.
• Im vorliegenden Fall sind statt 28
plus 38 Feuerstätten nur mehr
zwei aktiv. Das mindert die Emission von Kohlendioxid erheblich:
Ausgehend von der Leistungsreduzierung sinken die CO2-Emissionen um ca. 80%.
Das Warmwasser steht
den Bewohnern schneller zur Verfügung, die neue Technik ist auch
deutlich leiser.
(Torge Steiner, Facility Manager der GGM
Hamburg).
Danfoss GmbH
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Vertrieb Kleinstationen
Carl-Legien-Str. 8
63073 Offenbach
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