4 Aus den Stadtteilen www.hamburger-wochenblatt.de Nr. 18 Die Elefanten sind los Buchkünstler druckt und illustriert im Museum für Arbeit in alter Gutenberg-Technik BARMBEK. Schon mit 13 Jah- ren träumte Artur Dieckhoff davon, die „Bremer Stadtmusikanten“ mit Elefanten zu bestücken. „Damals trat sich als Räuber im Singspiel auf“, erinnert sich der Buchkünstler schmunzelnd. Nun hat er seinen Traum wahr gemacht: Zur Zeit entsteht im Museum der Arbeit ein Märchenbuch in der alten Gutenberg-Technik: Letter für Letter mit Hand gesetzt (Mike Krüger), mit Farbholzschnitten illustriert (Artur Dieckhoff) und auf einem Heidelberger Zylinder in der Druckwerkstatt des Museums gedruckt (Klaus Raasch und Lothar Schumann). Noch bis zum Sonntag, 6. Mai, kann man bei der Entstehung jeweils zwischen 10 und 16 Uhr zusehen. Nicht nur die geliebten Dick- Buchkünstler Artur Dieckhoff. häuter, sondern auch andere charmante Kreaturen bevölkern die Seiten des wunderschön gestalteten 36-seitigen Buches, das in einer Auflage von rund tausend Exemplaren entsteht und im Museumsshop für 32 Euro zu erhalten sein wird. Und wer sich immer schon gefragt hat, was die Bremer Stadtmusikanten Leckeres auf der Räubertafel vorfanden, der kann am Sonnabend, 2. Juni, ab 18 Uhr auf kulinarische Entdeckungsreise gehen. Starköchin Sarah Wiener tischt zur Musik der UKW-Band Köstliches auf, das Dessert darf schon verraten werden: Passend zu den Räubern gibt es einen Scheiterhaufen… Eintritt 110 Euro (inkl. handsigniertes Buch, RäuberRezepten, Menu, Lesung und Fotos: Klaus Raasch Musik), Tickets 428 133 0. (leu) u Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, montags 13 bis 21 Uhr, dienstags bis sonnabends 10 bis 17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen 10 bis 18 Uhr. Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro, bis 18 Jahre frei. Charmanter Stadtelefant von Artur Dieckhoff. Interessengemeinschaft Fuhlsbüttler Straße e. V. Thema Mai: Kunst & Kultur www.die-fuhle.de Kultur zum Anfassen – für Groß und Klein Kulturelle Angebote spielen für die Lebensqualität im Stadtteil eine wichtige Rolle. Barmbek-Nord hat dahingehend einiges zu bieten. Ob Theater, Museum, Kunst, Sport oder Begegnungsstätten – der Freizeitwert rund um die „Fuhle“ ist groß. Die Interessengemeinschafft Fuhlsbüttler Straße (IG Fuhle) vereint neben Gewerbetreibenden und Gastronomen auch Kultureinrichtungen, die viel für die Aufwertung des Stadtteils tun und das Leben für Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren bunt und interessant gestalten. Neben den IG-Fuhle-Mitgliedern – Museum der Arbeit, ChristusGemeinde Barmbek-Nord und der Handballgemeinschaft HamburgBarmbek – gibt es auch viele Kooperationspartner, die bei diversen Veranstaltungen und Projekten ihre Hilfe und Unterstützung anbieten. Zu ihnen zählen zum Beispiel die Zinnschmelze, das Bürgerhaus Barmbek, die Auferstehungskirche und die Geschichtswerkstatt Barmbek. Bereits seit 2007 ist die Handballgemeinschaft Hamburg-Barmebk (HGHB) Mitglied bei der IG-Fuhle. „Handball mitten in Hamburg und mitten Barmbek“ ist das Motto der Gemeinschaft, die vier Handballver- eine (USC Paloma, VfL93, SC Urania und HSV Barmbek-Uhlenhorst) mit insgesamt 16 Mannschaften und 310 aktiven Handballerinnen und Handballern unter einem Dach vereint. „Wir leisten seit vielen Jahren einen stadtteilübergreifenden Beitrag zur sportlich qualifizierten Jugend- und Erwachsenenarbeit in Barmbek, Uhlenhorst, Dulsberg, Bramfeld, Winterhude, Alsterdorf und Wandsbek“, zählt Hartmut Satt- Prof. Dr. Kirsten Baumann ist die Direkler vom Vorstand der HGHB auf. torin des Museums für Arbeit. Foto: sl Mit acht Herren-, zwei Damen- und ten ins Leben gerufen werden. Die sechs Jugendteams von der Ham- HGHB unterstützt die Schulen auch burg-Liga bis zur Kreisklasse bildet bei Schulturnieren, Jugend-trainiertdie HGHB eine der größten Hand- für-Olympia, in Sportleistungsklasballabteilungen in der Metropolre- sen und zahlreichen Handball-AG’s gion Hamburg. Drei Mannschaften sowie in der Talentförderung. „Leihaben gerade die Meisterschaft der fehlt es uns an entsprechenden errungen. Die Erste Herren steigt Hallenzeiten. Wir hoffen auf Unteraußerdem in die Oberliga Hamburg/ stützung der zuständigen Stellen“, Schleswig Holstein auf. so Sattler. Dank der bestehenden Die HGHB führt zudem eine kontinu- Mitgliedschaft in der IG-Fule pflegt ierliche Sportjugendarbeit in Barm- die HGHB gute Kontakte zur lokabek durch. „Die etwa 60 betreuten len Wirtschaft: „Dadurch profitieren Kinder und Jugendlichen erleben auch Sponsoren von der hervorgedurch das regelmäßige Angebot hobenen Wahrnehmung bei unsesoziale und sportliche Integration ren circa 10.000 Vereinsmitgliedern.“ in dem nicht gerade wohlhabenden Nicht ganz so viele Mitglieder hat die Stadtteil“ sagt Sattler. Aufgrund der Christus-Gemeinde Barmbek-Nord. intensiven Kontakte zu den umlie- Dafür hebt sich die Freikirche mit genden Schulen konnten Koopera- vielen familienorientierten Angebotionsmaßnahmen und Projekte für ten im Stadtteil hervor. Neben dem die entsprechenden Schülerschaf- „Spiel mit…“- Nachmittag jeden Don- nerstag von April bis Oktober auf dem Spielplatz Schwalbenstraße/ Drosselstraße bietet die Gemeinde auch einen Mini-Club für Null- bis Dreijährige, ein Elterncafé sowie 13 verschiedene Gesprächskreise an. Diese Angebote gelten nicht nur für Gemeindemitglieder und sind vor allem kostenlos. „Überall müssen die Menschen heute etwas zahlen. Für uns als Gemeinde ist deshalb wichtig, einen Kontrapunkt zu setzen“, sagt Pastorin Regina Gaßmann. Im Eltern-Café montags von 15.30 bis 17.30 Uhr können Die HGHB zeichnet sich durch kontinuierliche Jugendarbeit aus. Auch die weibliche sich Eltern austauschen und KonHandballjugend profitiert von solchem Engagement. Foto: pi takte knüpfen, während die Kinder Aktionstag mit der IG Fuhle: Christus-Gemeinde Kaffee und Kuchen auf dem Spielplatz in entsprechend ausgestatteten Räumen spielen und toben können. Die 2005 gegründete Gemeinde mit etwa 86 erwachsenen Mitgliedern ist fast ebenso lange Mitglied in der IG-Fuhle. „Wir profitieren von der Vernetzung und erreichen durch verschiedene gemeinsame Aktionen noch mehr Menschen im Stadtteil“, so die Pastorin. Auch das Museum der Arbeit fühlt sich dem Stadtteil zugehörig und möchte Barmbek stärken. Aus diesem Grund ist das Museum Mitglied bei der IG-Fuhle. Auf dem ehemaligen Fabrikgelände der „New-YorkHamburger Gummi-Waren Compagnie“ ist das Museum zu Hause. Pastorin Regina Gaßmann (2.v. links) kommt in den Sommermonaten jeden DonEs zeigt die Veränderungen von nerstagnachmittag mit einem Bollerwagen voll Spielzeug auf den Spielplatz DrosLeben und Arbeiten in Hamburg selstraße. Wasso Stoltenberg und Sohn Achilleas (1,links) sowie Lisa (6, rechts) Foto: sl seit dem 19. Jahrhundert bis heute nehmen das Angebot der Christus-Gemeinde gerne wahr. und stellt dabei typische Hamburger „Bollerwagen-Tag“ nennen es die agogischen Wert. „Wir loben, moBranchen vor. An vielen der ausgeKinder, die von April bis Oktober tivieren und ermutigen die Kinder. stellten Maschinen wird heute noch jeden Donnerstagnachmittag zum Sie lernen sich anzustellen, zum gearbeitet. Spielplatz Schwalbenstraße/ Dros- Beispiel beim Seilspringen, und die Seit dem 28. April zeigt das Muselstraße kommen. Denn dorthin Kinder spielen miteinander“, erklärt seum der Arbeit die Ausstelbringt Pastorin Regina Gaßmann Gaßmann. Ein interaktiver Nachmitlung „ABC der Arbeit. Vielfalt, von der Christus-Gemeinde Barm- tag, der donnerstags je nach WetLeben, Innovation“. Auf 400 Quabek-Nord pünktlich um 16 Uhr ei- terlage 15 bis 100 Kinder anlockt. dratmetern werden unterschiednen Bollerwagen voller Spiele. Ein Der Spielplatz selber wurde dank lichste geschichtliche Aspekte der bis zwei Gemeindemitglieder be- der „Spiel mit...“-Aktion 2006 eine Arbeit in Hamburg seit der Indugleiten sie regelmäßig zu der Aktion Komplett-Sanierung erhalten. Bis strialisierung aufgegriffen und an„Spiel mit...“, die von der Christus- dahin glich er eher einer Sandwüshand von Arbeitsprodukten, KleiGemeinde seit 2005 durchgeführt te. „Wir haben uns damals stark dung, Werkzeugen, Maschinen, wird. Sandspielzeug, Springseile, dafür gemacht, dass der Spielplatz mündlichen und schriftlichen ErinBälle und Ballspiele, Skateboard, innerhalb der Stadtentwicklungsnerungen und Fotografien vermittelt. große Schaufeln, Kreide oder Ge- maßnahmen berücksichtigt wird“, Der behandelte Zeitraum beginnt schicklichkeitsspiele – die Kinder so die Pastorin. „Jetzt ist ein schömit der Einführung der Gewerzwischen ein und zwölf Jahren ner Ort zum Verweilen für Kinder befreiheit für den Norddeutschen können sich die Sachen ausleihen und Eltern.“ (sl) Bund 1869. „Unsere Ausstellung und zwei Stunden lang damit spieist ein Beitrag zur Geschichte und len. Aber damit nicht genug: Regi- Am Donnerstag, 10. Mai, verdem Wandel von Arbeit im 20. Jahranstalten die IG Fuhle und die ne Gaßmann und ihre Helferinnen hundert. Am Beispiel Hamburgs spielen mit und animieren die Kin- Christus-Gemeinde Barmbekverbindet sie persönliche Erinneder. „Wir bauen gemeinsam Sand- Nord einen Aktions-Nachmittag rungsstücke und Arbeitsbiografien burgen, schwingen das Springseil auf dem Spielplatz von 16 bis mit wegweisenden Innovationen, oder malen mit Kreide Bilder auf 18 Uhr. Neben den üblichen die für Hamburgs Entwicklung als den Boden, ganz einfache Dinge, Spielgeräten aus dem BollerHafen- und Industriestandort von die den Kindern großen Spaß ma- wagen gibt es Kakao, Kaffee, Bedeutung sind“, sagt Prof. Dr. Kirschen“, erzählt die Pastorin. Dabei leckeren Kuchen sowie Kinderten Baumann, Direktorin Museum zähle nicht nur der Spaßfaktor – der schminken. der Arbeit. (sl) Spiele-Nachmittag habe auch päd-
© Copyright 2024 ExpyDoc