Fischer&Angler Ausgabe 2-2015 - Anglerverband "Elbflorenz

Fischer & Angler
in Sachsen
Die Zeitschrift des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V.
www.landesanglerverband-sachsen.de
Juni • 2015 • 2
Fischer & Angler in Sachsen
Dresden 22 (2015) 2
Seiten 053 – 104 ISSN 1434 – 3428
Großgewässervorstellung:
Schladitzer See (L 02 - 132)
25 Jahre SLFV
Sachstand DAFV
Wie weiter mit
dem Bundesverband?
Udo Witschas, Präsident des Anglerverbandes „Elbflorenz” Dresden e.V. / Foto: privat
Z
eitgleich mit Erscheinen dieser
Ausgabe der Zeitschrift „Fischer &
Angler in Sachsen” hat auch die
wohl schönste Zeit des Jahres für uns
Angler begonnen. Der ein oder andere
Hecht wurde sicher schon gefangen, Forellenangler konnten beim Abendsprung
am Bach schon ihre persönlichen Glücksmomente erleben, die Karpfen sind wieder aktiv auf Futtersuche und Zander und
Barbe dürfen auch ganz bald wieder beangelt werden. Dazu noch mehrere hundert Gewässer im Gewässerfonds unkompliziert beangeln zu können ist etwas, was das Glück fast vollkommen
macht.
Inhalt
Vorwort
Angeln und Fischen in Sachsen
Allgemeine Informationen des
Sächsischen Landesfischereiverbandes e. V.
Mitgliederversammlung des SLFV
Zum 80. Geburtstag von Udo Seidlitz
Jubiläum: 25 Jahre SLFV
Verlauf der Lachssaison im
sächsischen Elbegebiet Herbst 2014
Warum nicht mehr Forellen produzieren?
Biokarpfenpräsentation in Brüssel
Hoffest in der Teichwirtschaft Zschorna
Neuer Fischereibeirat berufen
SLFV-Messebeteiligung Angeln & Jagen
Gewässerstrecken mit ingenieurbiologischer
Initialisierung – Abschließende Ergebnisse
des Monitorings
Gespräch mit Staatsminister Schmidt
Allgemeine Informationen des
Landesverbandes Sächsischer Angler e. V.
Delegiertenversammlung des LVSA
Wie weiter mit dem Bundesverband?
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Doch es gibt auch die Schattenseiten,
denen wir als Angler und ebenso unsere
Fischerkollegen tagtäglich ausgesetzt sind.
Gewässer fallen weg, Restriktionen und
Behördenwahnsinn nehmen zu und für den
Ottonormalverbraucher sind die immer
komplizierteren Vorgänge, mit denen wir
fertig werden müssen, kaum noch erklärbar. Im Artikel „Wo ist der Haken?“ wird
diese Thematik beleuchtet und darauf
eingegangen, welche Vorteile ein Miteinander zwischen den örtlichen Anglern,
den Kommunen und unseren Verbänden
für alle Beteiligten bringt. Ein Beispiel für
eine solche Zusammenarbeit ist die Einheitsgemeinde Lohsa. Im Lausitzer Seenland gelegen, fühlten sich Angler seit
Jahrzehnten an Silbersee, Knappensee
und seit ca. 10 Jahren auch am Dreiweiberner See stets wohl. Die Sanierungsarbeiten und die damit verbundene Sperrung durch die potenzielle Rutschungsgefahr an den Ufern von Knappensee und
Silbersee ist für zahlreiche Angler, aber
noch viel mehr für die ortsansässigen Bewohner, Pächter und Nutzer eine persönliche Katastrophe. Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, zusammenzuhalten und
Vizepräsident für Natur- und Umweltschutz
Forschung im DAFV gesucht
Aufruf zum Fotowettbewerb „Nachhaltige
Fischerei vereinigt Mensch und Tier”
Neustart Messe Angeln & Jagen
Lausitzer Seenland –
Sachstand in und um Lohsa
Wo ist der (Angel)Haken
Nachhaltiges Urteil zur VGA
Vorkommen der Wollhandkrabbe
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Lokales und regionale Informationen
Informationen des Anglerverbandes
„Elbflorenz“ Dresden e. V.
Wiesenteich Ebersbach (D09-108)
NEZ Pirna Copitz (D10-102) –
(k)ein Problem mehr für Angler?
60 Jahre AVE – ein historisches Jubiläum
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Allgemeine Informationen
des Anglerverbandes Leipzig e. V.
Der Eisvogel –
Symbol lebendiger Flüsse und Auen
Frühjahrsputz
Aktionstag der FÖJ-Gruppe
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gemeinsam genau jetzt an einem Strang
zu ziehen. Über die aktuelle Entwicklung
in dieser Region berichten wir ebenfalls in
dieser Ausgabe. Diese Situation zu meistern benötigt Zeit, viele Gespräche und
noch mehr Durchhaltevermögen. Hier ist
es wichtig, zusammenzuhalten und gemeinsam für die Sache da zu sein und
nicht übereinander zu reden, sondern
miteinander Probleme zu lösen.
Für all diejenigen, die mich als Präsident eines Anglerverbandes je gefragt haben: „Warum tut man das neben einem
Vollzeitjob?” Hier möchte ich den Ball
gleich weitergeben: fragt doch mal Euren
Vereinsvorstand. Die meisten werden
Euch sagen, es geht allein um die Sache
und um das zu erhalten und weiter aufzubauen, was ohne die vielen Engagierten
um uns längst nicht mehr möglich wäre.
Das allein ist der Grund, denn nichts
bleibt für ewig, ohne ständiges Tun. Ich
wünsche uns allen stets, dass wir gemeinsam für die Sache da sind und uns gegenseitig helfen, wo es nur geht! In diesem
Sinne – Petri Heil und eine Angel- und
Fischersaison nach „Meter“ Maß.
Udo Witschas
Präsident Anglerverband „Elbflorenz”
Dresden e. V.
AVL-Mitgliederversammlung
Osterfeuer des ASV Weiße Elster Pegau
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Informationen des Anglerverbandes
Südsachsen Mulde/Elster e. V.
AVS-Mitgliederversammlung
Geschützte Badeteiche TS Pirk
Ausnahmeregelung 2015 zum
Gruppennachtangeln TS Dröda
Lachsbesatz in Chemnitz
Zusammen sind wir stark
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Jungangler unter sich
Der Sonnenbarsch
Junganglertag & Jungangler-Preisrätsel
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Von Anglern für Angler
Großgewässervorstellung:
Schladitzer See (L02-132)
Lesermeinungen
Quartalsthema 01/2015
Praxistipps: Angelposen selbst gebaut
Die letzte Seite
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Impressum
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Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
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Angeln & Fischen in Sachsen
Vorwort
Angeln & Fischen in Sachsen
Sächsischer
Landesfischereiverband e. V. (SLFV)
Rennersdorfer Straße 1, 01157 Dresden
Tel.:
03 51/ 4 82 46 45
Fax.:
03 51/ 4 82 46 44
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.saechsischer-fischereiverband.de
Sächsischer
Landesfischereiverband e.V.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Mitgliederversammlung des
Sächsischen Landesfischereiverbandes e. V.
von Beate Ehrlich
D
ie 33. Mitgliederversammlung des SLFV fand am
10. März 2015 in Königswartha statt. Wir möchten hier einige Ausführungen der Themen der Rede des Präsidenten darlegen:
Präsident Bernd Lange setze in seinem Jahresbericht
als einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit die Aufgabe, die
Außenwirkung des Verbandes zu stärken, d. h., die Wertschätzung des Verbandes bei Partnern wie dem Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft, den Behörden und
Einrichtungen der staatlichen und kommunalen Verwaltung zu erhöhen. Die konkrete Arbeit des Präsidiums lag
und liegt darin, Stellung unter anderem zur Teichförderung, zur Graureiherverordnung und zum Umgang mit
Nutzungsgrundlagen der Fischereibetriebe zu beziehen.
Eine Problematik die sich seit Jahren fortsetzt, ist die
Rückläufigkeit der Mitgliederzahl im Bereich der Fischerei im Haupt- und Nebenerwerb, geschuldet dem Alter
der ausgetretenen Mitglieder. Die Mitgliederentwicklung
im Bereich Angelfischerei ist hingegen positiv. Es ist die
Herausforderung des Verbandes, die Sinnhaftigkeit der
Mitgliedschaft im SLFV zu verdeutlichen und Vertrauen
zu schaffen. Das geschieht durch aktuelle Informationen
zu Gesetzesänderungen, über Fördermodalitäten, über
die Vermittlung kompetenter Hilfe und Darstellung von
Lösungsansätzen für die Mitglieder.
Ein großer Aufgabenbereich ist auch die Forderung,
den Abbau der Bürokratie im Verwaltungsbereich der
staatlichen Stellen voranzutreiben, z. Bsp. bei der Vereinheitlichung von Antragsverfahren. Die Belastung für
die Fischer durch Verordnungen und Richtlinien der EU,
Bund, Land oder Landkreise bereiten Sorge. Auch deshalb wird die Einflussnahme auf Fehlentwicklungen bei
Verordnungen sowie Richtlinien nachdrücklich als Aufgabe des Verbandes verstanden. Der Präsident bekräftigte die Wichtigkeit einer noch intensiveren inhaltlichen
Zusammenarbeit in der Partnerschaft der Fischer und
Angler mit den Verbänden der Bauern und Jäger, um den
Einfluss auf die Politik zu erhöhen.
Das Präsidium wird sich in den nächsten Monaten
auch mit der Weiterführung des Fischereimuseums befassen. Ansatz ist die aktive Einbindung in das touristische Konzept in Sachsen und der Oberlausitz.
Zitat des Schlusssatzes des Präsidenten: „Und denken
Sie alle daran, in einem Verband ist man in schwierigen
Situationen nicht alleine, hier gewinnt man neue Stärke.
Ich wünsche Ihnen beste Gesundheit und ein gutes und
ertragreiches Jahr 2015.“
Zum 80. Geburtstag von Udo Seidlitz
von Dr. Hubertus Zelder
U
do Seidlitz, zum Fischer geboren, feierte am 29. März
2015 seinen 80. Geburtstag. Er erblickte 1935 als
drittes von fünf Kindern einer intakten Fischerfamilie in Niederschlesien das Licht der Welt. Sein Vater Kurt
bewirtschaftete den Schlesiersee im Kreis Glogau.
Von Kindheit an kam Udo mit der Fischerei nicht nur in
Kontakt, er hatte Freude am Wasser, den Fischen und am
Fischfang. Doch jäh unterbrach das Kriegsgeschehen die
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Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Idylle seiner wunderschönen Kindheit. Nach Flucht vor der
nahenden Front im Januar 1945, kurzer Rückkehr nach Niederschlesien im Sommer 1945 und nach anschließender
Vertreibung gelangte die Familie Seidlitz zunächst an den
Elsterstausee bei Leipzig, den Vater und Sohn aus ganzer
Kraft und mit allen zur Verfügung stehenden Geräten und
Restbeständen an Netzen befischten. Weitere Stationen waren die Teichwirtschaft Moritzburg, von dort aus die Befischung des Braunkohlerestgewässers Knappenrode in der
Lausitz, dann die Bewirtschaftung der Talsperre Pirk im
Udo Seidlitz / Foto: privat
Vogtland, in Folge der Stausee Rötha bei Leipzig. Einher
ging immer der Schulwechsel mit erfolgreichem Abschluss
der 10. Klasse.
Gleich danach begann Udo am 1. September 1951 die dreijährige Lehre als Seenfischer bei Fischermeister Otto Speichert
in Päwesin bei Brandenburg mit sehr gutem Abschluss an der
Fischereischule Hubertushöhe bei Storkow/Mark im Juni 1954.
Im Anschluss daran erlernte er den Beruf des Fischzüchters in
der Karpfenteichwirtschaft Froburg und theoretischem Unterricht an der Fischereischule in Königswartha, die er ebenfalls
mit der Note „sehr gut“ verließ.
Weitere Berufsabschlüsse waren der Fischzuchtmeister
an der Fischereischule in Königswartha mit der Note „sehr
gut“, der Abschluss als Fischereiingenieur an der Fischereischule in Storkow und die Erlangung des Titels Diplom-Fischereiingenieur an der Humbold-Universität in Berlin. Seine fischereiwirtschaftliche Entwicklung war stets begleitet
vom Pioniergeist gepaart mit Herzblut und zwar von Anfang an im VEB Binnenfischerei Wermsdorf. Zunächst als
Produktionsleiter und danach als Direktor zeigte Udo Seidlitz wie eine Entenfreiwasserhaltung gewinnbringend gestaltet und zur Karpfenertragssteigerung führen kann. Das war
eine Vorzeigeleistung für alle Teichwirtschaften und zahlreiche Seenbetriebe in der DDR. Verdient machte sich Udo
Seidlitz beim Aufbau und der Nutzung der ersten Warmwasseranlagen in Risitz, Regis, Fockendorf, Bitterfeld,
Vockerode und Tierbach. Dies alles geschah stets in enger
Zusammenarbeit mit den Fischereiwissenschaftlern des Institutes für Binnenfischerei in Berlin-Friedrichshagen.
Es sollte nicht vergessen werden, dass zu jener Zeit die
Wertschätzung der fischereilichen Forschung an den Produktionsergebnissen der Praxis gemessen worden ist.
Veranstaltungskalender des Sächsischen Landesfischereiverbandes e. V.
Datum, Uhrzeit
Veranstaltung
Ort
Veranstalter
ganzjährig
Di-Do 8-18 Uhr
Fr-So 8-20 Uhr
Angeln auch ohne Fischereischein
Teichwirtschaft Paultheo von Zezschwitz
Bühlauer Str. 1 A
Großdrebnitz
W. Baudis
Tel.: 03594/7791216
[email protected]
Angeln & Fischen in Sachsen
Dem permanenten Satzfischmangel aller in den Teichen
erzeugten Fischarten war nur durch jahreszeitlich vorgezogene Brutgewinnung in den Warmwasseranlagen zu begegnen. Als Vorkämpfer dieser Entwicklung hat sich Udo Seidlitz ein bleibendes Denkmal gesetzt. Nur so war es möglich,
die enorme Produktionssteigerung in den Teichwirtschaften und in den mit Karpfen besetzten Seen zu gewährleisten. Zu den Verdiensten des Jubilars gehören auch die
zahlreichen Teichneubauten und Rekonstruktionen. Sein
angenehmes persönliches Auftreten und seine klugen Gedanken haben Probleme auf begehbare Wege geführt. Vom
Weiterbestehen der Teichwirtschaft im Rahmen der Aquakultur ist er fest überzeugt. Als Vorkämpfer für eine moderne Teichwirtschaft hat sich Udo Seidlitz ein bleibendes
Denkmal gesetzt. Als Direktor des VEB Binnenfischerei
Wermsdorf pflegte er mit allen Betriebsangehörigen einen
kameradschaftlichen Umgang, stets getragen von dem Gedanken, das Beste für seine Kollegen zu tun. Es gelang ihm
gemeinsam mit der Fischereischule Königswartha ältere
Kollegen im Rahmen der Erwachsenenqualifizierung vor
Ort als Facharbeiter auszubilden. Überhaupt lag ihm die
Bildung sehr am Herzen. So entwickelte der VEB Binnenfischerei Wermsdorf eine vorbildlich geführte Stätte für die
praktische Ausbildung der Fischerei-Lehrlinge mit abschließender Facharbeiterprüfung im Betrieb. 190 hochqualifizierte Spezialisten, vom Facharbeiter, Meister, Fischereiingenieur bis zum Diplom-Fischereiingenieur, erzielten allein
im Jahre 1986 auf 1.150 ha Teichfläche 2200 kg Speise- und
Satzfische je ha. Damit war der VEB Wermsdorf Spitzenbetrieb aller 12 VEB Binnenfischerei in der DDR.
Zu den wegweisenden Leistungen auf dem Gebiet der
Binnenfischerei kommt sein Sinn für Geselligkeit. Getragen
von schlesischer Gastfreundschaft und sächsischer Gemütlichkeit ist Udo Seidlitz ein talentierter Organisator von
kleinen und großen Festen. Spitzenleistung ist die Idee und
Umsetzung des „Wermsdorfer Horstseefischens“, das bis
heute alljährlich tausende Besucher nach Wermsdorf führt
und mittlerweile Volkfestcharakter angenommen hat. Die
großartigen Leistungen auf dem Gebiet der Binnenfischerei
waren stets mitgetragen von seiner Familie, vor allem von
seiner Frau Christa, sie ist mit Udo seit 1960 verheiratet.
Aus der harmonischen Ehe sind 2 Kinder und 4 Enkelkinder hervorgegangen, die den Eltern bzw. Großeltern viel
Freude bereiten. An dieser Stelle, liebe Frau Seidlitz, herzlichen Dank.
Nicht unerwähnt sei seine wertvolle und von Erfahrung
geprägter Mitgestaltung in verantwortlichen Funktionen
des nach der Wende gegründeten Sächsischen Landesfischereiverbandes. Wir, die Fischer, die Angler und alle, die
ihn gut kennen, wünschen Udo Seidlitz beste Gesundheit
und noch viele glückliche Lebensjahre.
Angeln & Fischen in Sachsen
25 Jahre Sächsischer Landesfischereiverband e. V.
Verbandsentwicklung seit 2010:
2011: Die Fachberatung Fischerei wird nur noch für Fischereiberechtigte kostenfrei gewährt.
Der Deutsche Fischereitag findet vom 30.08. bis
01.09. in Dresden statt.
Die SLFV-Verbandsgeschäftsstelle zieht zum 31.12.
auf die Rennersdorfer Straße in Dresden. LVSA,
AVE und SLFV befinden sich seitdem in einem Geschäftsgebäude
2012: Die Fischereiabgabe entfällt. Der Verband hat seither ein großes Finanzierungsproblem. Die Stellen
der Mitarbeiter Herr Dr. Sieg und Frau Damm müssen in der Folge zum 31.12.2011 gestrichen werden.
Fischer & Angler in Sachsen, das Mitteilungsblatt
des Verbandes, wird durch den Wegfall der Fördermittel ab Ausgabe 1.13 zur Zeitschrift des LVSA e. V.
Aufgaben des SLFV
Der Verband steht Fischereiunternehmen, Anglern und allen interessierten Personen im Freistaat Sachsen mit Rat
und Tat und vielen Informationen zur Seite. In diesem Sinne betreut er den größten Teil der Bewirtschafter der
45.000 Hektar Teiche, Fließgewässer und Seen in Sachsen.
Er versteht sich als Berater für Bürger, Fischereiunternehmen, Ingenieurbüros im Bereich Fischaufzucht, Fisch und
Gesundheit, dem Natur- und Gewässerschutz und der
Fließgewässerdurchgängigkeit.
Mitglieder
Der Sächsische Landesfischereiverband e. V. vereint 70 Hauptund Nebenerwerbsunternehmen, einen Anglerverband (seit
01.01.2010 Deutscher Anglerverband - DAV), 29 Einzelmitglieder, drei Fördermitglieder, insgesamt ca. 38.500 Mitglieder
und eine Fischkönigin.
Weitere Informationen:
Sächsischer Landesfischereiverband e. V.
Rennersdorfer Straße 1, 01157 Dresden
Tel.:
03 51/ 4 82 46 45
Fax.:
03 51/ 4 82 46 44
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.saechsischer-fischereiverband.de
Fotos: SLFV-Archiv
D
ie Union der Berufs- und Angelfischerei in Sachsen
feiert Silberhochzeit! Die Gründung des Sächsischen
Landesfischereiverbandes e. V. erfolgte am 27. März
1990 in den Räumlichkeiten des Bezirksfachausschusses
(BFA) Dresden des DAV der DDR. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten 20 Berufsfischer und drei Vertreter der
Anglerverbände. Die Satzung des SLFV wurde seither
mehrmals ergänzt bzw. geändert.
In den 25 Jahren wurde der Sächsische Landesfischereiverband e. V. von drei Präsidenten geleitet:
1990-1993:
Dr. Hans Jurk
1993-2013:
Dr. Wolfgang Stiehler (seit 06.03.2013 Ehrenpräsident des SLFV)
Seit 06.03.2013: Bernd Lange
von Matthias Pfeifer und Fabian Völker, Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Referat Fischerei, Königswartha
D
ie Aufstiegssaison der Lachse war im Jahr 2014 durch
extreme äußere Bedingungen geprägt. Charakterisiert
wurde der Beginn der Laichsaison durch sehr hohe
Wasserstände in der Elbe, die weit in den Lachsbach hinein
reichten. Die Lachsbachmündung wäre so für Lachse optimal
zu passieren gewesen. Der Oktober war in Sachsen gegenüber den langjährigen Vergleichswerten deutlich zu warm
und überdurchschnittlich sonnig. Im Lachsbach entsprachen
die Abflüsse im Wesentlichen den mittleren Werten der Vorjahre, da die Niederschlagssummen im Schwankungsbereich
der mehrjährigen Mittelwerte lagen. Die registrierten Wassertemperaturen waren aber außerordentlich hoch, so dass
zu diesem Zeitpunkt ein entsprechender Aufstiegsreiz für die
Lachse gefehlt hat. Sie lagen bis zum 22. Oktober zwischen
10 und 13 °C und sanken erst am 23. Oktober unter die 10 °CMarke. Der höchste Tagesmittelwert des Abflusses wurde für
den 23. Oktober mit 3,38 m³/s berechnet. Doch schon am
28. Oktober fiel die Durchflussmenge unter 1,5 m³/s. In den
folgenden Tagen und Wochen sank wegen fehlender Niederschläge die Wasserführung beständig bis zum 12. Dezember,
um danach nur unmerklich von 1,1 m³/s auf 1,4 bis 1,5 m³/s
anzusteigen, ein immer noch sehr geringer, nicht ausreichender Wert. Erst am 19. Dezember wurde für vier Tage ein Abflusswert von 2 m³/s überschritten. Die Hauptwanderzeit im
November verzeichnete die niedrigsten Abflusswerte im
Vergleichszeitraum und wie schon im Oktober überdurchschnittliche Wassertemperaturen.
Die Monatsmitteltemperatur im Oktober lag in Sachsen
mit 2,3 bis 3,2 Grad und die des Novembers mit 1,9 bis
3,3 Grad deutlich über den mehrjährigen Mittelwerten (Reihe 1981 bis 2010). Die Niederschlagssummen im November
2014 lagen nur bei 11 bis 40 % der mehrjährigen Vergleichswerte. Der Herbst 2014 (September bis November) war in
Deutschland der zweit trockenste seit 1881. Sichtbar wird die
außerordentlich warme Witterungsperiode auch am Temperaturverlauf im Lachsbach, welcher seit Einsatz des Fishcounters im Jahr 2007 mit erfasst wird, siehe Abbildung 1.
Danach sind die Wassertemparaturen gegenüber den Vergleichszeiträumen der anderen Jahre auffällig hoch.
Diese ungünstigen Bedingungen schlagen sich auch in den
Fang- und Beobachtungsergebnissen wieder. Im Lachsbach
konnte nur ein Lachs durch Fang nachgewiesen werden, zwei
Lachse wurden bei der Passage stromauf im Fishcounter registriert. In der ungleich schwieriger zu befischenden Müglitz konnte durch Mitarbeiter des Anglerverbands Elbflorenz
am 17. November ein abgelaichter Rogner von 83 cm Länge
und 3,7 kg Stückmasse gefangen werden. Hoffnungsvoll
stimmt trotz der schlechten Fangresultate und Aufstiegszahlen der Fund von sechs Laichgruben in der Müglitz, siehe
Abbildung 2. Auch im Lachsbach wurde eine solche gefunden. Damit haben sich trotz des unbefriedigenden Laichaufstiegs Lachse unter natürlichen Bedingungen in den Zuflüssen der oberen Elbe vermehrt.
Über einen außerordentlichen schlechten und verspäteten
Lachsaufstieg wird auch aus anderen Programmgebieten an
der Elbe von Böhmen bis Schleswig-Holstein und selbst aus
Ländern wie Norwegen berichtet. Es ist davon auszugehen,
dass die Lachse in der Elbe verharrten und nicht in die Laichflüsse aufstiegen. Das untermauert auch der Fang eines
großen Milchners in der Elbe bei Meißen, der Anfang November beim Schadstoffmonitoring in den Kescher ging.
Da im Frühjahr erstmals in Zuflüssen der Elbe Präsmolts
besetzt wurden, kann damit gerechnet werden, dass dieser
zusätzliche Besatz sich in den folgenden Jahren in deutlich
höheren Rückkehrerraten niederschlägt.
Der vollständige Bericht kann im Internet unter
http://www.landwirtschaft.sachsen.de/landwirtschaft/4514.htm eingesehen werden.
Abb. 2: Frisch geschlagene Laichgrube in der Müglitz, Herbst 2014 / Foto: P. Kluß
Abb. 1: Wassertemperaturen im Lachsbach 2007 bis 2014. Durch Platinenausfall existieren
von 2013 keine Daten.
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
059
Angeln & Fischen in Sachsen
Verlauf der Lachssaison
im sächsischen Elbegebiet Herbst 2014
Angeln & Fischen in Sachsen
Warum nicht mehr Forellen produzieren?
Informationen zum Furunkuloseprojekt des Fischgesundheitsdienstes
der Sächsischen Tierseuchenkasse in den Jahren 2015 und 2016
von Grit Bräuer
ro Kopf wurden 2013 in Deutschland 13,7 kg (Fanggewicht) Fisch und Fischerzeugnisse konsumiert. Damit liegt der Fischverbrauch in Deutschland immer
noch deutlich unter dem Weltdurchschnitt. Auf Platz fünf
der am meisten verzehrten Fische befindet sich inzwischen
die Regenbogenforelle, die sich hinter Alaska-Seelachs,
Lachs, Hering und Thunfisch einordnet (Quelle: fischinfo.de).
Schenkt man der Statistik Glauben, müsste jeder Einwohner
in Sachsen ca. 700 g Regenbogenforelle jährlich verzehren und
insgesamt würden im Freistaat an die 2.800 t Regenbogenforellen an den Verbraucher gebracht werden. Nach vorsichtigen
Schätzungen stammt also nur jede 7. verzehrte Regenbogenforelle aus Sachsen. Die Erzeugung von Regenbogenforellen hat
sich in den letzten Jahren in Sachsen auf einem nahezu gleichbleibend relativ niedrigen Niveau stabilisiert. Die Ursachen
dafür sind vielfältig und sollen hier nicht näher erläutert werden. Wachstumspotential für die Erzeugung von Regenbogenforellen wird künftig unter anderem in der Aufzucht der Fische
in Netzgehegeanlagen (NGA) auf wiederangestauten Tagebaurestseen mit geeigneten pH Werten gesehen. Die Förderung der
Investition für die Errichtung von NGA ist inhaltlich in der
künftigen Förderperiode AuF/2015 zum Europäischen Meeresfischereifond (EMFF) enthalten. Bei in Netzgehegen und Forellenteichwirtschaften produzierten Regenbogenforellen ist ein
guter Gesundheitszustand Voraussetzung für eine stabile Produktion. Demnach ist bereits beim Besatzmaterial darauf zu
achten, dass nur solche Setzlinge verwendet werden, die zertifiziert frei von verschiedenen Krankheitserregern sind. Während
der Aufzuchtperiode sind Forellensetzlinge trotzdem gefährdet
mit verschiedenen Krankheitserregern konfrontiert zu werden.
Eine bakteriell bedingte Erkrankung, der Regenbogenforellen
bei schwankenden Umweltverhältnissen relativ schnell ausgesetzt sind, ist die Furunkulose, hervorgerufen durch das Bakterium Aeromonas salmonicida subsp. salmonicida. Furunkulose
ist für Fische eine schwerwiegende Erkrankung und kann mit
hohen wirtschaftlichen Verlusten einhergehen. Sie äußert sich
in der Regel durch blutig eitrige Geschwüre in der Schleimhaut,
die nach außen geschlossen sein können, jedoch bis tief in die
Muskulatur eindringen. Zur Behandlung sind neben verschiedenen Hygienemaßnahmen über das Futter zu verabreichende
antimikrobiell wirksame Substanzen notwendig. Um Forellen
prophylaktisch (vorbeugend) vor der Erkrankung zu schützen
und den Einsatz von Antibiotika in der Aquakultur auf ein Minimum zu reduzieren, kann der Einsatz einer Vakzine erfolgsversprechend sein. Andere Fischarten wie z. B. der atlantische
Lachs (Salmo salar L.) erkranken ebenfalls an Furunkulose mit
der Folge hoher Verluste. Zur Bekämpfung der Furunkulose
wird in Lachs und Forellen produzierenden Ländern seit Jahren
erfolgreich prophylaktisch vakziniert. Die Impfung wird über
Impfautomaten vorgenommen (Abb.1). In Deutschland ist kein
kommerzieller Impfstoff gegen Aeromonas salmonicida subsp.
salmonicida erhältlich. Versuche zum Einsatz einer kommerziellen Vakzine wurden in den letzten Jahren nur innerhalb eines
Forschungsprojektes bei Felchen (Coregonus lavaretus L.) in Baden-Württemberg mit Erfolg vorgenommen. In Finnland werden Regenbogenforellen vor Besatz von NGA erfolgreich mit
der von der Firma Pharmaq (NO) zugelassenen Injektionsvakzine Alpha Ject 3000 behandelt.
Dieser Impfstoff ist in Norwegen, Dänemark, Finnland, Irland, Island und Schweden als Injektionsvakzine zur Anwendung beim atlantischen Lachs zugelassen und wurde bei den
Felchen in Baden-Württemberg mit guten Erfolgen getestet.
In Sachsen soll deshalb der Einsatz der Vakzine bei Regenbogenforellen in einer NGA getestet werden. Die Forellensetzlinge werden zum Teil in der Herkunftsanlage, einer Quellwasseranlage im Erzgebirge und zum Teil nach Zukauf von gesunden Fischen in der NGA per Hand geimpft (Abb.2). Das Projekt soll in den Jahren 2015/16 durchgeführt werden. Nach der
Vakzinierung erfolgt eine monatliche Bestandkontrolle mit Erfassung der Daten zur Wasserqualität und Fischgesundheit.
Die Finanzierung des Projektes erfolgt nach Beschluss des Verwaltungsrates über die Sächsische Tierseuchenkasse.
Abb. 1: Vollautomatischer Impfautomat / Foto: Dr. G. Bräuer
Abb. 2: Impfung per Hand bei Karpfensetzlingen / Foto: Dr. K. Böttcher
P
060
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
von Sebastian Heynen
A
m 02. und 03.03.15 fand die FARNET (Fishers Areas
Network) Abschlußveranstaltung zur vergangenen
Förderperiode statt. Eingeladen wurde eine Auswahl
von 42 Projekten, die im Rahmen des EFF (Europäischer
Fischereifonds) gefördert wurden.
Karsten Ringpfeil bei der Karpfenfütterung / Foto: Archiv Förderverein
Da im betrachteten Förderzeitraum ca. 10.000 Fischereiprojekte gefördert wurden, ist es eine große Ehre und
Ausdruck der Anerkennung, dass wir unser Imageprojekt
vorstellen konnten. Das Projekt „Imagesteigerung Karpfen”
bezieht sich auf die Gebietskulisse der Oberlausitzer Heide- und Teichandschaft und versucht durch Aufklärungsarbeit und neue Vermarktungswege den Speisefisch Karpfen zurück in den Fokus des Verbrauchers zu rücken. Da
das Projekt als wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen
Regionalentwicklung in der strukturschwachen Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft zu bewerten ist und mit
dem Oberlausitzer BioKarpfen bereits einige Erfolge erzielt wurden, erhielten wir die Einladung zur Teilnahme an
der Abschlußveranstaltung im Kongresszentrum zu Brüssel. Als Vertreter des Projektes waren Teichwirt Karsten
Ringpfeil und Projektleiter Sebastian Heynen in Brüssel
vor Ort, um die Ergebnisse vorzustellen. Auf 12 qm dekorierter Standfläche, wurden die interessierten Besucher
mit Verkostungshäppchen, Informationsmaterial und
mündlicher Auskunft über das Projekt informiert.
Die Resonanz zu unserem Projekt war durchweg positiv
und der Zuspruch, den wir durch das Fachpublikum erhalten haben, ermutigt die Projektteilnehmer sich auch in der
neuen Förderperiode in einem anknüpfenden Projekt zu
engagieren und die Arbeit weiterzuführen.
Hoffest in der Teichwirtschaft Zschorna
von Oliver Naumann
A
m Muttertag fand das diesjährige Hof- und Fischerfest in
der Teichwirtschaft Zschorna statt. Eröffnet wurde das
Fest durch die 15. Sächsische Fischkönigin Sandra I und
begann mit dem Einholen der Stellnetze vom Großteich. Im
Schweff des Kahnes befanden sich fast alle typischen Fischarten
des Sees. Stattliche Hechte, Welse, Bleien, größere Karpfen und
Silberkarpfen wurden unter den Augen der zahlreichen Besucher vom Boot in die Hälterbecken umgesetzt. Im Laufe des
Tages wurde durch die Mitarbeiter der AVD Angel-Service
GmbH den Gästen die Bandbreite der Arbeitsaufgaben in der
Binnenfischerei nahegebracht. So gab es noch eine Präsentation des Amphibienfahrzeuges Truxor 5000 für den Arbeitsbereich Teichpflege und -sanierung, mit dem Netzziehen in einem Hälterbecken wurde eine Teichabfischung simuliert und
mit dem Filetieren eines Welses und zweier Karpfen, bis hin
zum grätengeschnittenen Karpfenfilet wurde ein Teil der Verarbeitung demonstriert. Natürlich kam auch das leibliche Wohl
nicht zu kurz. Angeboten wurde von Lachsforellenbrötchen
über Fischbuletten, Räucher- und Steckerlforelle bis zur Bratplötze eine breite Palette von Binnenfischprodukten. Der Fischpräparator Oliver Jessenberger zeigte, wie schön auch die heimischen Fischarten als Präparat aussehen.
Fischerei zum Anfassen / Foto: O. Naumann
Die Sächsische Fischkönigin Sandra I wurde beim Basteln
von Fischmobiles von den zahlreichen Kindern förmlich überrannt. Auch alle anderen Angebote für die kleinen Besucher
wie Kinderangeln, Boot fahren auf dem Mühlteich und die
Fahrt mit einem alten Feuerwehrbarkas über die Dammstraße
fanden regen Zuspruch.
Umrahmt wurde das Fest durch die Poisentaler Blasmusikanten und dem Duo Karras, welches mit Bandoneon und
Konzertgitarre ein wunderbares Flair zu Kaffee und Kuchen geschaffen hat. Interessiert zeigten sich die Besucher auch an den
Bildern und Grafiken der Dresdner Künstlerin Angela Hampel
wie auch der Kunst der Kettensägenschnitzerin Karen Hobelsberger, welche vor den Augen der Gäste einen Eichenstamm in
eine lebendig wirkende Fischskulptur verwandelte.
Angeln & Fischen in Sachsen
Biokarpfenpräsentation in Brüssel
Angeln & Fischen in Sachsen
Neuer Fischereibeirat für 2015 bis 2019 berufen
von Ulrike Weniger, Referentin im Sächsischen Staatsministerium
für Umwelt und Landwirtschaft
D
er Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft,
Thomas Schmidt überreichte am 18. März 2015 den
neuen Mitgliedern des Fischereibeirates ihre Berufungsurkunden. Mit diesem Jahr beginnt ein neuer Arbeitsabschnitt für den Fischereibeirat.
Das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und
Landwirtschaft, SMUL, beruft für jeweils fünf Jahre einen
Fischereibeirat, als beratendes Gremium. Die einzelnen
Mitglieder wurden vom Sächsischen Städte- und Gemeindetag e. V., vom Sächsischen Landesfischereiverband e. V.,
vom Landesverband Sächsischer Angler e. V., von einer anerkannten Naturschutzvereinigung sowie vom SMUL vorgeschlagen. Insgesamt bilden neun Personen den Beirat:
- Herr Dr. Michael Richter, Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz,
- Herr Matthias Müller, Sächsischer Städte- und Gemeindetag e. V.,
- Herr Gunther Ermisch und Herr Jens Felix, Sächsischer
Landesfischereiverband e. V.,
- Herr Friedrich Richter und Herr Matthias Kopp, Landesverband Sächsischer Angler e. V.,
- Herr Joachim Schruth, Naturschutzbund Deutschland,
Landesverband Sachsen e. V.,
- Herr Bernd Dankert, SMUL, Fachabteilung Naturschutz
und
- Frau Ulrike Weniger, Vorsitzende des Beirates, SMUL,
Fachabteilung Landwirtschaft.
Das sächsische Fischereirecht regelt, dass der Fischereibeirat zur Vorbereitung fischereifachlicher Entscheidungen
und für die zweckgebundene Verwendung der Fischereiabgabemittel anzuhören ist. Es finden regelmäßig zwei Sitzungen im Jahr statt.
Der Minister hob die Bedeutung der Beratung dieses
Gremiums für die Arbeit des Ministeriums hervor und
dankte allen recht herzlich für ihre Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit.
Messebeteiligung „Angeln & Jagen“
von Beate Ehrlich
D
er Sächsische Landesfischereiverband präsentierte
sich zusammen mit dem Anglerverband „Elbflorenz“
Dresden e. V. vom 13. bis 15. März auf der Messe
„Angeln & Jagen“ in Dresden. Die Messe fand dabei erstmals in dem besonderen Ambiente des neu gestalteten Veranstaltungsortes Erlwein-Forum Dresden statt.
Die Besucher unseres Messestandes informierten sich
über die Grünen Berufe und insbesondere über das Berufsbild Fischwirt/-in und für Lehrgänge zur staatlichen Fischereiprüfung. Den Schwerpunkt der Gespräche bildeten aber
auch der Stand und die Perspektiven der sächsischen Teich-
wirtschaften, die Vermarktung des Biokarpfens und die
Imagesteigerung u. a. durch neue Karpfenprodukte. Auch
die Mitgliedschaft im SLFV war Thema der Gespräche. Wir
bedanken uns bei allen Besuchern für ihr Interesse an der
Arbeit unseres Verbandes! Bitte lesen Sie dazu auch den
Beitrag des AVE, Herrn René Häse.
Auch auf der AGRA 2015 - Die Landwirtschaftsausstellung in Mitteldeutschland - auf dem Messegelände Leipzig
vom 23. bis 26. April 2015 war der Sächsische Landesfischereiverband e. V. vertreten. Auch dort war der Themenschwerpunkt die Ausbildung in Grünen Berufen.
Messe „Angeln & Jagen“ in Dresden / Fotos: B. Ehrlich
Ausschreibung Fischereiausübungsrechte
Der Freistaat Sachsen, vertreten durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement,
Niederlassung Leipzig I, Schongauerstraße 7 in 04328 Leipzig, schreibt die Verpachtung der Fischereiausübungsrechte ab dem 01.01.2016 für eine Dauer von 12 Jahren an den Speicherbecken Borna und Witznitz
aus.
Es handelt sich bei den Speicherbecken Borna und Witznitz um wasserwirtschaftliche Anlagen. Betreiber
dieser Anlagen ist die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen. Die nutzbaren Gewässerflächen
bei mittleren Betriebsstau betragen beim Speicherbecken Borna ca. 276,59 ha sowie beim Speicherbecken
Witznitz ca. 226,80 ha.
Der Pächter ist verpflichtet, das Fischereiausübungsrecht sowie die Naturschutzbestimmungen zu beachten,
die verpachteten Flächen ordnungsgemäß zu bewirtschaften und ihre Ertragsfähigkeit zu erhalten. Der
spätere Pächter hat nach § 13 SächsFischG einen Hegeplan zu erstellen, anzuzeigen und durchzuführen.
Die Angebote bedürfen der Schriftform. Sie müssen mindestens folgende Angaben enthalten:
❚ Name und Wohnort der Bieterin bzw. des Bieters
❚ Gebotener Pachtzins in Ziffern und Worten pro Speicherbecken
❚ rechtsverbindliche Unterschrift der Bieterin bzw. des Bieters.
Die Angebote sind in einem verschlossenen Umschlag bei dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und
Baumanagement, Niederlassung Leipzig I, Gruppe FPN, Schongauerstraße 7 in 04328 Leipzig bis zum
26.06.2015 mit der Aufschrift „Angebot über die Pacht der Fischereiausübungsrechte Speicherbecken Borna
und Witznitz“ einzureichen. Der Zuschlag erfolgt nach Auswertung der Angebote. Der Freistaat Sachsen ist
nicht verpflichtet, dem höchsten oder irgendeinem Gebot den Zuschlag zu erteilen.
Ansprechpartner:
Frau Nancy Pilz, Tel.: 0341/255-5312, E-Mail: [email protected]
Frau Silvia Thiel, Tel.: 0341/255-5313, E-Mail: [email protected]
www.immobilien.sachsen.de
www.sib.sachsen.de
Angeln & Fischen in Sachsen
Die Fischereifachberatung informiert ... Die Fischereifachberatung informiert ... Die Fischereifachberatung informiert ...
Gewässerstrecken mit
ingenieurbiologischer Initialisierung –
Abschließende Ergebnisse des Monitorings
von Uwe Peters und Thomas Müller
Rödelbach
Die Untersuchungsstrecke im ehemaligen Zustand des Jahres
2005 war von einer heterogenen Gewässersohle mit einer Abfolge von tieferen Sohlgumpen und flachen Furt ähnlichen
Strecken charakterisiert. Eine ausgeprägte Uferstruktur mit
Mäandern, tiefen Wurzelkolken und Totholz fehlte. Die Gewässerstrecke kennzeichnete wenige tiefe, von Feinsand und
Schlamm beauflagte Sohlgumpen, flache, kiesige Areale ergänzten kleinflächig die Heterogenität und führten zu einem
differenzierteren Abflussbild gegenüber der sich oberstromig
anschließenden, urbanen Gewässerstrecke mit Regelprofil und
gepflasterte Sohle.
Die ingenieurbiologische Aufwertung des Rödelbachabschnitts unterstromig der Ortslage Kirchberg fand im Jahr
2006 ihren Abschluss. Die vorgefundenen Verhältnisse lassen
sich wie folgt charakterisieren:
- Es hat sich eine ausgeprägte Heterogenität der Gewässersohle und der Uferstruktur mit einer Abfolge von Mäandern, tiefen Wurzelkolken, Totholz, Störsteinunterständen,
längsdurchströmten tiefen Uferkolken entwickelt. Diese
strukturellen Gegebenheiten führen zu einem ständigen
Wechsel der verschiedenen, die Rhithralgewässer kennzeichnenden Sohlsubstrate – Feinkies, Kies, Grobkies, Blöcke –
mit kleinräumiger, mosaikartiger Verteilung und zusätzlichen, kleineren Detritus-/Feinsand-/Schlammbänken.
- Die ausgeprägte Heterogenität der Uferstruktur und der Gewässersohle kennzeichnen damit gleichfalls die Strömungsmuster und Wassertiefen des Untersuchungsabschnitts.
- Die Möglichkeit der Gewässerquerung wurde mittels Furt
für den landwirtschaftlichen Verkehr sichergestellt. Die
Furt ist durch Blöcke in Verbindung mit einer Riegelgleite
zur Gewährleistung der Gewässerdurchgängigkeit realisiert worden.
Im Zuge des Junihochwassers von 2013 (Jahrhunderthochwasser für den Rödelbach) sind an den geschaffenen Strukturen des Rödelbachabschnitts erhebliche Schäden entstanden.
Besonders die beschriebene Furt mit Riegelgleite wurde stark
beschädigt und muss wieder errichtet werden.
Der Gewässerabschnitt gehört entsprechend der klassischen
Einteilung nach HUET (LfULG 2014) zur fischereilichen Fließgewässerzone des Metarhithral, untere Forellenregion. Die Bewertung der ökologischen Qualitätskomponente Fisch nach
EU-WRRL (2000) mittels der fischzönotischen Grundausprägung der Oberflächenwasserkörper erlaubt eine übersichtliche, auf modernen Kriterien und Auswertungsverfahren basierende fischereibiologische Klassifizierung. Der Rödelbach wird
im betreffenden Abschnitt als Bachforellen-Groppen-Gewässer I entsprechend fiBs DUßLING und LfULG (2014) definiert.
Die Fließgewässerregion ist durch das dominante Auftreten der
Bachforelle gekennzeichnet. Die Groppe ist ebenfalls eine bedeutende Leitart. Der Fischbestand wird durch die sonstigen
Arten Flussbarsch, Gründling, Plötze und Schmerle ergänzt.
Die Leitfischart Bachforelle kennzeichnet den Gewässerabschnitt mit ihrem dominanten Vorkommen (Abb. 1). Der
Fischartenbestand der Untersuchungsstrecke im Rödelbach
wird durch die weitere Leitart, Groppe, mit geringer Individuenzahl und den sonstigen Fischarten, Flussbarsch, Gründling,
Plötze und Schmerle mit sehr geringer Individuenzahl in der
fischzönotischen Grundausprägung charakterisiert. Der geringe Anteil des Bachsaiblings als allochthone Fischart ist der Kulturlandschaftsüberprägung des Einzugsgebietes geschuldet
(Abb. 1).
Für die Bachforelle als Leitart liegt eine gesicherte Eigenreproduktion auf einem recht hohen Niveau vor. Gewisse
jährliche Unterschiede sind in der Reproduktion erkennbar
ohne jedoch die Bestandsentwicklung der Bachforelle negativ
zu beeinflussen (Abb. 2).
Artikel wird fortgesetzt. Literatur bei den Verfassern.
Abb. 1 / Quelle: U. Peters, T. Müller
064
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Abb. 2 / Quelle: U. Peters, T. Müller
Angeln & Fischen in Sachsen
v.l.: Frau Henke (Untere Wasserbehörde), Sebastian Fritze (LTV Betrieb Spree/Neiße), Bernd Lange (Präsident des SLFV), Thomas Schmidt (Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft), Armin Kittner (Inhaber TEICHWIRTSCHAFTEN Armin Kittner), Ines Wollweber (ECOVIS WWS Niesky), Herr Lohmann (Mitglied des Sächsischen Landtags), Gunther Ermisch (Kommissarischer Geschäftsführer SLFV), Rüdiger Richter (TW Kreba) / Foto: Kittner
Gespräch mit Staatsminister Thomas Schmidt
von Gunther Ermisch
A
m 06.03.2015 bereiste der sächsische Staatsminister für
Umwelt und Landwirtschaft Herr Thomas Schmidt
den Landkreis Görlitz. Dem Besuch des Landratsamtes und der Besichtigung des Berzdorfer Sees folgte ein zweistündiges Gespräch in der Teichwirtschaft Kittner. Schwerpunkte des Gespräches waren unter anderem die neuen Förderrichtlinien in den Aquakulturunternehmen in Sachsen,
Wasserrechte sowie der allgemeine Zustand der sächsischen
Teichwirtschaften.
Herr Landrat Bernd Lange (Präsident des SLFV), Herr Lohmann (Mitglied des Landtages), Herr Sebastian Fritze (LTV),
Frau Henke (Untere Wasserbehörde), Herr Gunther Ermisch
(kommissarischer Geschäftsführer des SLFV), Herr Armin
Kittner (Gastgeber) sowie Rüdiger Richter (Teichwirtschaft
Kreba) erörterten die einzelnen Schwerpunkte.
Zur Vereinfachung und praxistauglichen Verbesserung im
Rahmen der neuen naturschutzfachlichen Teichbewirtschaftung wurden von Herrn Richter und Herrn Kittner konkrete
Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet und Herrn Staatsminister Schmidt übergeben. Steuerberaterin Frau Ines Wollweber
(ECOVIS WWS Niesky) erklärte der Teilnehmerrunde die
schwierige finanzielle Situation in vielen Teichwirtschaften. In
der Mehrheit der Betriebe konnten in den letzten 7 Jahren nur
in Ausnahmefällen Investitionen getätigt werden.
Es ist zu hoffen, dass aus den gewonnenen Vorschlägen
schnelle Verbesserungen für die neue Förderperiode 20142020 übernommen werden.
Die Teichwirtschaft Kittner bewirtete die Teilnehmer
der Gesprächsrunde mit einem zünftigen Fischessen. Dafür
vielen Dank.
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
065
Angeln & Fischen in Sachsen
Landesverband
Sächsischer Angler e. V. (LVSA)
- Anerkannte Naturschutz- und Umweltvereinigung Rennersdorfer Straße 1, 01157 Dresden
Tel.:
03 51 / 4 27 51 15
Fax:
03 51 / 4 27 51 14
E-Mail: [email protected]
Internet: www.landesanglerverband-sachsen.de
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Auszug aus Terminplan
Versammlungen:
17.06.2015
Präsidiumssitzung LVSA
Referat Angeln:
13.-14.06.2015 LVSA Anglertreff Vereine
05.-06.09.2015 LVSA Anglertreff Einzel
26.-27.09.2015 LVSA Anglertreff Raubfisch (optional)
Referat Casting:
06.06.2015
6. Dresdner Werfertag für Nichtaktive
in Freital-Weißig
04.07.2015
25. Offene Sachsenmeisterschaften
in Freiberg
Ausschreibungen auf LVSA-Homepage einsehbar
Referat Jugend:
Achtung Terminänderung:
15.08.2015
2. Sächsischer Junganglertag in Dresden
weitere Infos s. Jugendseite
Aktionen/Veranstaltungen:
04.-06.09.2015 Tag der Sachsen in Wurzen
17.10.2015
Zentraler Umwelttag in ganz Sachsen
Bootsnutzung und Futterboote (BN-Regelung)
Derzeit erreichen uns viele Anfragen in Hinblick auf die neue
Gewässerordnung und die Regelungen zur Boots- und Futterbootsbenutzung. Kurzum sind der Hintergrund und was
der Angler darf bzw. nicht darf nicht in 3 bis 4 Sätzen zu beantworten. Eine umfangreiche Erläuterung zur Thematik
wurde auf der Website des LVSA veröffentlicht (landesanglerverband-sachsen.de → Aktuelles → neue GO) und ist
auch auf den Internetseiten der Regionalverbände zu finden.
Mitführpflicht aktuelle Gewässerordnung /
Gewässerverzeichnis lt. 1.1. GewO
Mit der neuen Auflage wurde die Mitführpflicht der aktuellen Gewässerordnung/Gewässerverzeichnis aufgenommen. Wir möchten darauf hinweisen, dass der Mitführpflicht auch genüge getan ist, wenn der Angler digital,
bspw. auf seinem Handy, auf die Inhalte der GewO/GewVz
zugreifen kann und die Buchausgabe nicht dabei hat. Maßgeblich ist, dass jeder Angler vor Ort am Wasser auf die Bestimmungen der Gewässerordnung und des Gewässerverzeichnisses zugreifen kann.
066
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Maßnahmen für eine saubere Spree
In enger Zusammenarbeit stimmen sich beide Bundesländer Sachsen und Brandenburg bei dem Thema weiterhin ab, so die sächsische Staatsregierung. Die beiden
Landesregierungen betonten in ihrer gemeinsamen Sitzung am 31.03.2015 in Görlitz, dass die Braunkohlesanierung auch über 2017 hinaus eine gemeinsame Aufgabe des Bundes und der Länder Brandenburg, Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen bleibt. Beide Länder unterstützen daher die bundeseigene Sanierungsgesellschaft LMBV bei der Erarbeitung eines nachhaltigen
Konzeptes für die Entsorgung der in großen Mengen bei
der Gewässersanierung anfallenden EisenhydroxidSchlämme.
Gleichzeitig fordern beide Landesregierungen, dass
der Bund sich weiterhin aktiv für eine Reduzierung der
Eiseneinträge in die Fließgewässer der Lausitz einsetzt
und auf der Grundlage eines neuen Braunkohlesanierungsabkommens die organisatorischen und finanziellen
Voraussetzungen für die kommenden Jahre zur Verfügung gestellt werden.
Darüber hinaus soll auch die Entwicklung des länderübergreifenden Lausitzer Seenlandes als Folgenutzung des
Braunkohletagebaus weiterhin unterstützt werden.
Fischfang in und an Fischwegen
In einem Umkreis von 30 m der Ein- und Ausstiege von
Fischwegen ist jede Art des Fischfangs verboten (§ 10
Abs. 2 SächsFischVO). Die unterschiedliche geographische Lage von Wehren oder Wasserkraftanlagen bedingt
verschiedene Bauarten von Fischwegen.
Maßgeblich für den Vollzug des § 10 Abs. 2 SächsFischVO sind nach Darstellung der sächsischen Fischereibehörde wasserbedeckte Kreisflächenteile mit einem
Radius von 30 Metern, deren Mittelpunkte sich am Einstieg und am Ausstieg des Fischweges befinden.
Innerhalb dieser Flächen dürfen keine Anbiss-Stellen
im Rahmen der Angelfischerei und sonstige Fischfanggeräte ausgebracht werden.
Angeln & Fischen in Sachsen
Delegiertenversammlung des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. am 7. März in Dresden / Fotos: M. Hempelt
Delegiertenversammlung des LVSA:
Mitgliedschaft im Deutschen Angelfischerverband (DAFV) ist das dominierende Thema
vom Präsidium des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V.
D
er Staatssekretär des Sächsischen Staatsministerium
für Umwelt und Landwirtschaft Herbert Wolff äußerte sich in seinen Grußworten anlässlich der LVSA-Delegiertenversammlung wie folgt: „Die beeindruckende positive Mitgliederentwicklung, insbesondere vor dem demografischen Hintergrund, ist das Ergebnis der sehr guten und
aktiven Arbeit der Vereinsvorstände und der Verbandsfunktionäre. Der LVSA ist ein wichtiger Partner des Sächsischen
Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft. Die Regierungsparteien haben sich im aktuellen Koalitionsvertrag
ausdrücklich dafür ausgesprochen, die Arbeit der Anglerverbände im Freistaat Sachsen zu unterstützen.“
Ein inhaltlicher Schwerpunkt der diesjährigen Delegiertenversammlung, welche am 07.03.2015 im Ballhaus Watzke stattfand, lag zweifelsohne in der sachlichen Auseinandersetzung mit der Stellung unseres Verbandes gegenüber
unserem Bundesverband, dem Deutschen Angelfischerverband e.V. (DAFV). Über die Gründe haben wir ja bereits
ausführlich in den letzten Ausgaben dieses Mitteilungsblattes berichtet.
Günter Schnitzendöbel, Vizepräsident des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt e. V., schilderte die Wahrnehmung seines Präsidiums, welche deckungsgleich mit den
Ansichten in unserem Präsidium sind. Er brachte den Unmut gegenüber dem Bundesverband zum Ausdruck und erläuterte diesbezüglich konkrete Beispiele.
Im Fazit der Darstellungen des Rechenschaftsberichtes,
der Wortmeldungen durch die Delegierten und dem Vortrag der Antragskommission wurde mit überwältigender
Mehrheit der Beschluss gefasst, dass das Präsidium des LVSA
bevollmächtigt wird, erforderlichenfalls in diesem Jahr
fristgemäß die Mitgliedschaft im DAFV zu beendigen.
Unsere Regionalverbände werden auch in diesem Jahr
schwerpunktmäßig die Regionalkonferenzen und Stützpunktberatungen diesem Thema widmen, um fristgemäß
durch das Präsidium des LVSA die notwendigen und rich-
tigen Schritte zum Wohle der sächsischen Anglerschaft
einzuleiten.
Erfreulich zeigte sich der Präsident des LVSA, Herr Friedrich Richter, bei der Präsentation der Entwicklung unserer
Mitgliederzahlen. Er sagte, dass „eine kontinuierliche Zunahme der Mitgliederzahlen in den letzten Jahren verzeichnet
werden kann mit einem aktuellen Jahreszuwachs von über
450 Erwachsenen sowie über 300 Jugendlichen und Kindern
gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 40.465 Mitglieder“.
Dabei hob der Präsident die hervorragende Arbeit insbesondere in unseren Mitgliedsvereinen hervor. „Die aktive Arbeit in den Vereinen durch unsere Ehrenamtlichen ist
der Motor für unsere positive Mitgliederentwicklung. Die
Regionalverbände und unser Landesverband müssen diesen Motor unterstützen und am Laufen halten“, so der Präsident.
Weitere ergänzende Informationen zur Delegiertenversammlung befinden sich auf unserer Internetseite unter
www.landesanglerverband-sachsen.de.
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
067
Angeln & Fischen in Sachsen
Wie weiter mit dem Bundesverband?
Beschlossener Antrag des Präsidiums des Landesverbandes Sächsischer Angler e.V.
(LVSA) durch die Delegiertenversammlung des LVSA vom 07.03.2015 in Dresden
Präambel:
Das Präsidium empfiehlt der ordentlichen Delegiertenversammlung am 07.03.2015 angesichts der derzeitigen Verhältnisse und Probleme im Dachverband den vereinspolitischen Entschluss zur Beendigung der Mitgliedschaft des
LVSA im DAFV zum Ende des nächsten Jahres zu fassen
und hierfür den folgenden Beschluss zu fassen:
Seitens unserer sächsischen Mitglieder kommen in den
letzten Wochen und Monaten verstärkt Fragen hinsichtlich
der öffentlichen Wahrnehmung, zur strukturellen wie auch
zielorientierten Arbeit des DAFV auf. Bereits im Juli des
Jahres 2014 haben wir uns als LVSA sehr kritisch in einem
Offenen Brief an den DAFV gewandt. In diesem Brief haben wir die kritischen Wahrnehmungen unserer Mitglieder und des Präsidiums gegenüber dem DAFV zum AusBeschluss:
druck gebracht.
Der LVSA wird auf entsprechenden Beschluss des PräsidiLeider gibt die aktuelle Situation, insbesondere nach der
ums gegenüber dem DAFV bis spätestens zum 31.12.2015 Jahreshauptversammlung des DAFV am 15.11.2014 weitedie Beendigung der Mitgliedschaft (Austritt) bei
re Anhaltspunkte, sich grundsätzlich mit der
diesem erklären, so dass diese gem. § 7 Abs. 1 des
Fragestellung zu beschäftigen, inwieweit und
DAFV am 31.12.2016 endet, soweit nicht das
unter welchen Voraussetzungen wir zukünftig
Präsidium bis zum 31.12.2015 aufgrund erhebbereit sind, diesem Bundesverband als Mitglied
lich veränderter Entwicklungen der Verhältnisse
anzugehören. So haben sich unsere sächsischen
im Dachverband zu der Einschätzung gelangt,
Delegierten bei den dortigen Abstimmungen
dass der von ihm vor der Kündigung zu fassende
gegen eine Beitragserhöhung ab dem Jahr 2016
Beschluss nicht mehr sachgerecht erscheint und
sowie gegen eine Umlage im Jahr 2015 ausgedeswegen die vereinspolitische Entscheidung über
sprochen und bei der Abstimmung folgerichtig
eine Kündigung zu späterem Zeitdagegen gestimmt. Der DAFV hat
punkt der Delegiertenkonferenz eres versäumt bzw. für nicht erforderneut zur Entschließung vorgelegt
lich erachtet, diese Beitragserwird.
höhung in einem schlüssigen Konzept darzulegen.
Antragsbegründung:
Des Weiteren hat unser Verband in
Die Zusammenführung von DAV
einem Antrag an die Hauptverund VDSF zum DAFV Mitte des Jahsammlung die Einberufung einer Fires 2013 war ein langwieriger und
nanzkommission gefordert, um eischwieriger Prozess. Allein bei uns in
nen aus unserer Sicht notwendigen
Sachsen gab es dazu zahlreiche Befinanziellen wie personellen Reformsprechungen und Diskussionen mit
prozess im DAFV anzuschieben.
unseren Regionalverbänden, VereiLeider sieht auch hier das Präsidium
nen, innerhalb der Präsidien und
des DAFV keine Notwendigkeit für
letztendlich auch anlässlich diverser
einen derartigen Ausschuss.
Hauptversammlungen. Unsere ReWas ist nun die Konsequenz für
gionalkonferenzen und Stützpunktunsere sächsischen Mitglieder bzw.
beratungen widmeten sich ebenfalls
unsere sächsischen Verbandsstrukdiesem Thema. Bei allen kontroverturen?
sen Diskussionen war uns auch beWir legen keine utopischen Maßwusst, dass nach Bestandskraft unsestäbe an den DAFV an, nur solche,
res neuen Bundesverbandes ein länan denen wir von unseren MitglieWeitere Details und Hintergründe sind in einem Resümee zur
gerer Weg mit Neustrukturierung, Delegiertenversammlung zusammengefasst, einsehbar unter dern gemessen werden. In einem
Anpassung von Arbeitsprozessen www.landesanglerverband-sachsen.de
Brief an den DAFV hat das Präsidiund Veränderungen vor uns liegen
um des LVSA erneut die Unzufriewürde. Im Ergebnis der vielfältigen Diskussionen innerhalb denheit seiner Mitglieder über die Arbeit und den ausbleiunserer sächsischen Vereinsstrukturen hatten wir das mehr- benden Reformprozess im DAFV angemahnt.
heitsfähige Votum, dass ein einheitlicher und starker BunNach aktuellem Sachstand sieht das Präsidium des LVSA
desverband, welcher die anglerischen Interessen gegenüber ein derartiges Verfahren als notwendig an, um die Interesder Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen sen unserer sächsischen Mitglieder zu wahren.
Union vertritt, notwendig und alternativlos ist.
068
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
von der Geschäftsstelle des DAFV
I
m Präsidium des DAFV ist ein Vizepräsident für Naturund Umweltschutz/Forschung und Wissenschaft (m/w)
neu zu nominieren und bei der nächsten DAFV-Jahreshauptversammlung im Oktober 2015 neu zu wählen.
Die Landesverbände wurden gebeten, hierfür geeignete
und interessierte Kandidaten aus ihren Reihen vorzuschlagen. Nachfolgende Kriterien und Hinweise hat uns der
DAFV für diese vakante Position genannt:
- Die Arbeit des Vizepräsidenten erfolgt auf Grundlage
der DAFV-Satzung.
- Vom neu zu wählenden Vizepräsidenten werden
schwerpunktmäßig Beiträge im Bereich Natur- und
Umweltschutz sowie Forschung und Wissenschaft erwartet. Als Vizepräsident ist jedoch unabhängig von der
fachlichen Schwerpunktsetzung an der die Fachthemen
übergreifenden Präsidiumsarbeit mit unterschiedlichsten Fragestellungen mitzuarbeiten.
- Insbesondere sollten Kandidaten jedoch in der Lage
sein, die zahlreichen beim DAFV eingehenden Texte
(Empfehlungen, Leitlinien, EU-Richtlinien, Verordnungen, Gesetzesentwürfe, Fachartikel, etc.) hinsichtlich Ihrer Bedeutung für die Verbandsarbeit einzuschätzen
und für Entscheidungen in der Jahreshauptversammlung, in Verbandsausschusssitzungen und/oder im Prä-
-
-
-
-
sidium zusammenzufassen oder aufzubereiten.
Stellungnahmen hierzu sind nötigenfalls zu erarbeiten
Die Teilnahme an Sitzungen, Verbandsveranstaltungen,
Tagungen und weiteren Treffen unterschiedlicher Art
im In- und Ausland wird erforderlich sein, wobei die
Belange des DAFV offensiv zu vertreten sind.
Die zur Erledigung der Fachthemen nötigen Arbeitsschritte können unterschiedlicher Art sein. Insbesondere kommt jedoch der Abstimmung mit anderen Verbandsgremien sowie den Mitgliedsverbänden besondere
Bedeutung zu.
Öffentlichkeitsarbeit sowie die Bearbeitung der Fachfragen unterschiedlicher Art erfolgt in enger Abstimmung
mit dem Naturschutz- und Gewässerreferenten des Verbandes.
Zur Erledigung der genannten Aufgaben sollte Verbandsund/oder einschlägige Berufserfahrung vorliegen.
Interessierte Mitglieder aus unserem
Verband wenden sich bitte bis spätestens 31. August 2015 an die Geschäftsstelle des LVSA.
Die Kandidaten werden durch das
Präsidium des LVSA dem DAFV zur
Wahl vorgeschlagen.
Aufruf zu einem Foto-Wettbewerb
U
nter dem Titel: „Nachhaltige Fischerei vereinigt
Mensch und Natur“ ruft der Deutsche FischereiVerband zu einem Fotowettbewerb auf.
Der Mensch ist ein Bestandteil der Natur. Eine nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen ermöglicht ihm eine
harmonische Koexistenz mit seiner Umwelt.
Die Fischerei war eine der ersten und ist bis heute
eine der ursprünglichsten Formen der natürlichen Ressourcennutzung. Sie erzeugt wertvolle
Nahrungsmittel für viele Menschen und
ernährt durch die Wertschöpfung gleichzeitig eine große Zahl von Fischern und ihren
Familien. Darüber hinaus ermöglicht sie
dem Menschen einen Austausch mit der
Natur in einer tiefgehenden Art und Weise.
Dieser Wettbewerb möchte das harmonische Miteinander sichtbar machen. Es können
Bilder in drei Kategorien eingesandt werden, die
den Fischer im Einklang mit der Natur zeigen:
- als Berufsfischer auf See,
- als Angler am Gewässer
oder
- als Binnenfischer und Teichwirt in der Kulturlandschaft.
Entscheidend sind der Gesamteindruck des Bildes sowie
die Klarheit der Botschaft als Plädoyer für die verantwortungsvolle Ressourcennutzung.
Die von einer Jury ausgewählten besten Fotos in
den einzelnen Kategorien werden prämiert und
im Rahmen einer Wanderausstellung einer
breiten Öffentlichkeit präsentiert. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Die Preisverleihung findet am 25. August
2015 anlässlich der Eröffnung des Deutschen Fischereitages in Rostock statt.
Die vollständige Ausschreibung des Wettbewerbes, der vom 1. Juni bis zum 31. Juli laufen
wird, wird Ende Mai auf der Webseite des
DFV (http://www.deutscher-fischerei-verband.de)
veröffentlicht.
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
069
Angeln & Fischen in Sachsen
Vizepräsident für Natur- und Umweltschutz/
Forschung im DAFV gesucht!
Angeln & Fischen in Sachsen
Andrang am Messestand / Fotos: Archiv AVE
Angeln und Jagen 2015 –
Neustart nach zwei Jahren Pause
von René Häse und Maren Hempelt
V
om 13. bis 15. März 2015 fand nach zwei Jahren Pause
erstmals wieder die regionale Angelmesse „Angeln und
Jagen” im Erlwein-Forum des Messegeländes Dresden
statt. Präsidiumsmitglieder und Mitarbeiter sowohl des Anglerverbandes „Elbflorenz“ Dresden e. V. als auch des Sächsischen Landesfischereiverbandes e. V. waren das ganze Wochenende gemeinsam auf der Messe vertreten. Für besonders
viel Interesse sorgten der neu konzipierte Informationsstand
und bei unseren Jüngsten das neue XXL-Angelspiel des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V. Am Sonntagnachmittag fand zudem eine Präsentation rund um das Angeln in
Sachsen und zu aktuellen Themen in unserem Verbandsgebiet
statt. Hier waren auch die Mitarbeiter der Verkaufsstellen für
Gastangelkarten des AVE eingeladen. AVE-Vizepräsident Jürgen Steinert, Oliver Naumann, Geschäftsführer der AVD An-
gel-Service GmbH, und der AVE-Geschäftsstellenleiter René
Häse erläuterten den Vortragsteilnehmern das Neueste aus
dem Verbandsgebiet und standen für Fragen in der Diskussionsrunde zur Verfügung. Bei schönstem Wetter empfanden
wir aus unserer Sicht den Messeauftakt als durchaus gelungen
und hoffen, dass die Messe in den nächsten Jahren noch mehr
Zuspruch bei den Herstellern und Innovationsträgern rund
um das Angeln und die Fischerei generell findet.
Ergänzend dazu fand im Vorfeld vom 12.-15.02.2015 die
Messe „Beach & Boat“ in Leipzig statt. Auch hier waren mit
der neuen Messepräsentation und dem Angelspiel der Anglerverband Leipzig e. V. und der LVSA vertreten. Für interessierte Besucher lagen wieder umfangreiche Informationsmaterialien aus. Zudem konnten aufkommende Fragen in bewährter
Weise von Klaus Becker und Bernhard Wonschik beantwortet
werden. Ein herzliches Dankeschön geht hiermit an alle
Standbetreuer und Helfer beider Messeveranstaltungen.
1: v.l.: Oliver Naumann, Geschäftsführer der AVD Angel-Service GmbH mit Gunther Ermisch, Kommissarischer Geschäftsführer Sächsischer Landesfischereiverband e. V.
2: Informationsstand des Anglerverbandes „Elbflorenz“ Dresden e. V.
1
2
von Udo Witschas und René Häse
D
as Lausitzer Seenland, in dem eine Gesamtwasserfläche von ca. 14.000 Hektar entsteht, hält für uns
Angler neben der Mitteldeutschen Seenlandschaft
rund um Leipzig eines der größten fischereilichen Potenziale bereit. Ein nicht unerheblicher Anteil der Wasserfläche
ist im Gemeindegebiet der Einheitsgemeinde Lohsa mit
ihren 15 Ortsteilen gelegen. Als Angelgewässer des AVE bereits genutzt und jetzt durch bergtechnische Maßnahmen
gesperrt, waren lange Jahre das Speicherbecken Knappenrode, besser bekannt als Knappensee (277 ha) und das Speicherbecken Lohsa, besser bekannt als Silbersee (120 ha).
Vor 10 Jahren kam zusätzlich noch der Restsee Dreiweibern
(298 ha) hinzu. Neben diesen ehemaligen Tagebaurestlöchern gibt es eine Vielzahl kleiner Teiche im Gemeindegebiet. Das Potenzial auszuschöpfen, aber auch die mit
Bergbaufolgeseen verbundenen Problemstellungen der geotechnischen Standsicherheit und der Wasserbeschaffenheit
werden uns noch viele Jahre begleiten. Gerade deshalb ist es
wichtig, Hand in Hand zu arbeiten und bereits bei der Ent-
Anzeige
stehung und Sanierung die Weichen in die richtige Richtung zu stellen (siehe auch Artikel „Wo ist der Angel(Haken)?“.
Der Restsee Dreiweibern (Gew.Nr. D07-136) ist mit ca.
durchschnittlich 1.500 verbuchten Gewässerbesuchen durch
Angler im Jahr seit 2005 ein Angelgewässer. Der See entstand
durch die Auskohlung in den 80er Jahren und die kontrollierte Flutung zwischen 1996 und 2002. Im Gegensatz zum
nordöstlich angrenzenden Speicher Lohsa II ist der pH-Wert
des Gewässers stabil im neutralen Bereich. In den letzten 10
Jahren konnte gemeinsam durch die LMBV, die Einheitsgemeinde Lohsa und durch die örtlichen Angler ein anglerisches Kleinod geschaffen werden. Derzeit gibt es einen gesonderten Anglerparkplatz, Bootsliegeplätze und eine frei
zugängliche Bootseinlassstelle im Südosten des Gewässers.
Das Gewässer ist besonders für Bootsangler interessant. Derzeit ist es nur per Einzelgenehmigung gestattet, Elektromotoren dabei einzusetzen. Bereits seit ca. 2 Jahren führt die Einheitsgemeinde Lohsa gemeinsam mit dem Anglerverband ein
behördliches Verfahren, um per Allgemeingebrauch eine unbürokratischere Lösung herbeizuführen Fortsetzung auf Seite 072 »
Angeln & Fischen in Sachsen
Lausitzer Seenland – Sachstand in und um Lohsa
Angeln & Fischen in Sachsen
und das Bootsangeln mit Elektromotoren
generell zu ermöglichen.
Mit der Sperrung des Knappensees (Gew.Nr. D07-137)
durch bergbauliche Maßnahmen im Mai 2014 fiel das wichtigste Angelgewässer der Region (durchschnittlich > 6.000
Angeltage p.a.) für die anglerische Nutzung weg. Besonders
für die örtliche Bevölkerung und für unsere örtlichen Vereine war dies nicht nur ein herber Schlag, sondern eine persönliche Katastrophe. Der Knappensee ist in den Jahren 1917
bis 1945 durch Auskohlung entstanden und im Jahr 1945
wurde er unkontrolliert geflutet. Eine intensive Nutzung hat
sich seither entwickelt. Allerdings konnte durch die unkontrollierte Flutung nie eine umfangreiche geotechnische Sanierung vorgenommen werden und die Gefahr eines Setzungsfließens und damit verbunden die Gefahr auch für Leib
und Leben war nie ausgeschlossen. Aus derzeitiger Sicht ist
von einer Sperrung bis Ende des Jahres 2021 auszugehen, an
einer Zwischenlösung arbeiten wir. Da es im Zuge der Sanierungsarbeiten bereits in der Tiefe zu registrierten Rutschungserscheinungen kam, ist jedoch eine Aussage zum
Zeitplan stets schwierig und abhängig von den Ereignissen
vor Ort. Umfangreiche Informationen sind stets auf der
Website der LMBV bzw. der Gemeinde Lohsa nachzulesen:
http://www.lmbv.de/index.php/Gefahrenabwehr_am_Knappensee.html
http://www.lohsa.de/bergtechnische-sanierungsmassnahmen.html
Fortsetzung von Seite 071 »
Der Silbersee (Gew.Nr. D07-138) wurde bis zum Jahr der
Sperrung 2011 durchschnittlich ca. 1.500 Mal von Anglern
besucht. Der See, der über einen Kanal zum Restloch Mortka (kein AVE-Angelgewässer!) verbunden ist, entstand in den
Jahren 1934 bis 1960, bevor er ebenfalls unkontrolliert geflutet wurde. Mit denselben Gefahren wie beim Knappensee beschrieben, war besonders die Ostseite abrutschgefährdet.
Während der Sanierungsarbeiten wurde bereits seit Anbeginn des Bekanntwerdens der Sperrung über eine Nachnutzung gemeinsam diskutiert. Da die intensive touristische
Nutzung immer am Südufer stattfand, war seit Jahrzehnten
das Nordufer Domizil der Angler. In den vergangenen 4 Jahren wurden mehrere Gespräche geführt und Beschlüsse in
den Gremien der Einheitsgemeinde Lohsa und der LMBV
gefasst, das Nordufer für uns Angler mit Bootsliegeplätzen,
Bootseinlassstelle und Zuwegung so wieder herzustellen,
dass nach der Sanierung die Nutzung problemlos wieder
möglich ist. Ein Beschluss zur Zuwegung über die Bahntrasse und damit auch die Teilkostenübernahme durch die Gemeinde, die LMBV und die Deutsche Bahn AG wurde gefällt,
um den Anglern den Zugang zu ermöglichen. Derzeit verhandeln wir gemeinsam über eine Zwischenlösung am Südufer, um den Mitgliedern das Angeln auf einem ausgewählten
Abschnitt des Strandbereiches vielleicht sogar bereits dieses
oder aber nächstes Jahr zu ermöglichen. Des Weiteren arbeiten wir aktuell daran, möglichst ab Herbst diesen Jahres, spätestens ab Frühjahr nächsten Jahres, für unserer Mitglieder
im nördlichen Bereich des Silbersees wieder eine eigene Zugangsmöglichkeit zum Bootsangeln herzustellen. Klar und
deutlich muss jedoch betont werden, dass dies unser Wille
ist, ob bezüglich der wasserrechtlichen und geotechnischen
072
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Gemeindegebiet Einheitsgemeinde Lohsa / Quelle: unter Verwendung
von Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
Regularien dies jedoch möglich sein wird, kann zum jetzigen
Zeitpunkt durch uns nicht garantiert werden. Beide angesprochenen Optionen am Silbersee wären ein kleiner Lichtblick. Detaillierte Informationen folgen, sobald etwas Konkretes feststeht (Veröffentlichung über AVE-Website)
Mitten im Ortskern und direkt neben der örtlichen Schule gelegen, befindet sich der Schulteich Lohsa (0,4 ha). Mit
Beschluss des AVE-Präsidiums Anfang letzten Jahres und des
Gemeinderates der Einheitsgemeinde Lohsa zum Verkauf
des Gewässers wird das Gewässer seither in enger Zusammenarbeit zu einem kinder- und jugendgerechten Angelgewässer umgestaltet. Auch behindertengerechte Angelstellen
sind geplant. Jugendarbeit, Ausbildung und die Förderung
sozialer Aspekte stehen bei der Entwicklung des Teiches genauso im Vordergrund, wie die Erfüllung des Umwelt- und
Naturschutzgedankens. Die Umsetzung und Fertigstellung
der Sanierungsarbeiten ist bis zum 4. Quartal 2015 geplant,
sodass aus derzeitiger Sicht mit einer Nutzung des Teiches ab
dem Jahr 2016 gerechnet werden kann.
Ende März fand eine gemeinsame Begehung zwischen dem
Bürgermeister sowie Vertretern des AV „Elbflorenz“ Dresden
e.V., des Anglervereins Silbersee Lohsa e.V. und des örtlichen
Anglervereins Groß-Särchen e.V. statt. Bei der Begehung ging
es darum, die örtlichen Kleingewässer als Angelgewässer zu
nutzen. Im Ergebnis haben wir uns abgestimmt, als AVE einen
Antrag an den Gemeinderat auf Anpachtung des Fasanerieteiches (1,34 ha), des Dorfteiches „Mühlstraße“ (0,24 ha) und des
Teiches am Zeltplatz Koblenz (0,38 ha) zu stellen. Auch wenn
dies natürlich bei weitem kein Ersatz für den Knappensee oder
den Silbersee sein wird, kann man mit Recht eines behaupten:
in der Einheitsgemeinde Lohsa wird alles getan, um den Anglern, die auch eine große Breite der örtlichen Bevölkerung repräsentieren, die Gewässer vor Ort für diese und kommende
Generationen zu sichern.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei
allen Kommunen mit ihren Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen und ihren Stadt- und Gemeinderäten
bedanken, die uns tatkräftig unterstützen.
von Udo Witschas und René Häse
zweistelligen Prozentsatz der örtlichen Bevölkerung. Bei alledem ist noch nicht, wie sonst so oft in solchen Zahlenspielen
ei allem was getan wird, steht stets der Fokus auf fol- vorangestellt, der wirtschaftliche Faktor eingerechnet.
gender Frage: Was nützt mir das? Ein jeder stellt sich
Das Angeln beeinflusst auch regionale Wirtschaftsbereidiese Frage bei dem, was er tut und somit ist es auch che, wie den Tourismus, die Gastronomie, den Groß- und
logisch, dass sich Vertreter von Institutionen diese Frage Einzelhandel und das heimische Handwerk. Für all diejeniTag für Tag mehrmals stellen müssen und nach diesem Nut- gen, die daran zweifeln, fragen Sie doch mal in der Nähe eizenprinzip Entscheidungen treffen. Eine funktionierende nes größeren Angelgewässers beim heimischen FuttermitGesellschaft ist an Grundregeln gebunden, doch so manche telhändler, wer ein großer Abnehmer für Hartmais ist, oder
Regel erscheint auch höchst fraglich. Dies ist besonders beim Campingplatzbetreiber, wer zur Nachsaison im
dann der Fall, wenn es dazu führt, dass einfach Erscheinen- Herbst noch regelmäßig für Umsätze sorgt.
des plötzlich kompliziert anmutend umgesetzt wird.
Angler an sich sind meist sehr genügsam, sie brauchen
Wir als Verband sind Dienstleister unserer Mitglieder nicht viel mehr als die Möglichkeit, sich ihrer Passion am Geund mit dem Fokus denen zu nutzen, die wir vertreten, wässer in Ruhe zu widmen. Dazu gehören beispielsweise jesind wir davon abhängig, dass wir eine möglichst große derzeit und auch kurzfristig an das Gewässer heranzukomMasse hinter unseren Entscheidungen wissen wollen und men, möglichst eine Parkmöglichkeit in der Nähe zu haben,
anders herum natürlich genauso. Nur so können wir mit an größeren Gewässern auch mal Bootsangeln zu können,
gebündelten Kräften einen Nutzen erwirken, eben das ist sich vor plötzlich wandelnden Wettereinflüssen zu schützen
der Vorteil einer großen Organisation. Wir in Sachsen sind und vor allem – es sich finanziell leisten zu können.
inzwischen über 40.000 organisierte Angler und damit geht
Als Dank dafür leisten wir Angler brav unsere Arbeitseine Kräftebündelung einher, die überaus effektiv ist. Rech- stunden, erhalten die Gewässer vor Ort, bringen Geld
net man dazu noch hoch, in wie vielen Familien je ein or- dafür auf und repräsentieren, wie bereits beschrieben, die
ganisierter Angler ist und wer vom Nutzen des Verbandes örtliche Bevölkerung wohl in einem nicht unerheblichen
und der örtlichen Vereine profitiert, auch wenn es nur da- Maßstab. Deshalb liegt es auf der Hand, dass wir bei der
durch ist, bei einem Angelausflug als Begleiter dabei zu Umsetzung unserer Interessenvertretung besonders auf die
sein oder vielleicht den einen oder anderen durch das Fa- örtlichen Kommunen angewiesen sind und die örtlichen
milienmitglied geangelten Fisch genüsslich zu verspeisen, Kommunen nicht weniger auf uns. Diese Zusammenarbeit
kommen wir rein rechnerisch wohl auf einen höheren funktioniert nahezu überall in Sachsen auf einer sehr engen
und vertrauensvollen Basis. Alles Geschriebene
klingt nun sehr harmonisch und Außenstehende
fragen sich sicher bei so
viel beschriebener Harmonie, WO IST DER HAKEN?
Dieser verbirgt sich genau dort, wo das reine
Nutzendenken auf Gesetze und Regelungen treffen. Diese sind meist entstanden, weil es einen
konkreten Anlass gegeben
hat, etwas zu regeln und
das ist auch gut so. Sie
sollen klare Grenzen setzen und dienen der Verwirklichung der Interessenwahrung einer möglichst großen Gruppe –
nämlich der Gesamtbevölkerung. Ein ZusammenAbb.1: Vereinfachte Darstellung zu den Wechselwirkungen bei der Interessenvertretung der örtlichen Bevölkerung /
schluss wie die Europä-
B
Quelle: Witschas & Häse
Fortsetzung auf Seite 074 »
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
073
Angeln & Fischen in Sachsen
Wo ist der (Angel)Haken?
Angeln & Fischen in Sachsen
ische Union, die mit ihren Gremien ebenso eine Institution ist, wird also mit Blick auf die Interessenvertretung möglichst vieler Mitgliedsstaaten nur begrenzt Möglichkeiten haben, regionale Besonderheiten zu
berücksichtigen. Folge ist, dass die örtliche Bevölkerung
nur zu einem winzigen Bruchteil Möglichkeiten hat direkt
einzuwirken bzw. Entscheidungen gefällt werden, die nicht
immer glücklich für sie sind. Ein lapidares Fallbeispiel wäre es, wenn für die Ausweisung von Naturschutzflächen
20 % der Wasserflächen eines jeden Landes nicht mehr fischereilich genutzt werden dürften. Für EU-Mitgliedsstaaten wie Finnland oder die Niederlande mit weit über 10 %
Wasserfläche gemessen am Anteil der Gesamtfläche wäre
die Auswirkung gegenüber Deutschland mit ca. 2 % Wasserflächenanteil in einem ganz anderen Licht zu sehen. In
einem solchen Fall würde wohl die gesetzliche Vorgabe auf
einen Kompromiss hinauslaufen und die Umsetzung dem
jeweiligem Staat bzw. untergeordnet auch dem Bundesland
überlassen werden. Deshalb sind die Gremien und die Verwaltung ganz klar strukturiert (siehe Abb. 1), auch wenn
dadurch eine Regelungsvielfalt entsteht, deren kaum noch
Herr zu werden ist. In der Konsequenz setzen diese Regelungen die oberen und unteren Fachbehörden dann um
und so ist es nicht verwunderlich, dass einfach anmutende
Vorhaben, wie bspw. das Bootsangeln an einem See, in einem mehrere hundert Papierseiten einnehmenden und
jahrelang dauernden Verfahren enden. Das liegt in den seltensten Fällen am Unvermögen des jeweiligen Mitarbeiters
der Behörde oder der jeweiligen Institution, sondern an
Ecken und Kanten an den jeweilig gesetzten Rahmenbedingungen. Das Ergebnis solcher Verfahren ist dann oft ge-
Fortsetzung von Seite 073 »
setzlich gedeckelt und aus Sicht der Fachbehörde, die allein
exekutive Funktion hat, auch gesetzeskonform und damit
zweckmäßig. Das zweckmäßig nicht automatisch praxisnah oder umsetzbar ist, wird in unserer täglichen Arbeit
ein immer größeres Problem. Nichts ist schlimmer als Diskussionen, die aufzeigen, wie es nicht geht. Deshalb gilt es
sich Verbündete zu suchen und gemeinsam regionale Interessen zu bündeln und durchzusetzen.
Um damit zum Thema größtmögliche Interessenvertretung der Bevölkerung vor Ort, zur Nutzenargumentation
und damit zum Wesentlichen zurückzukommen. In der
Endkonsequenz gibt es nur eine logische und überaus effektive Konstellation, die sowohl die ganze Breite der örtlichen Bevölkerung, als auch die der Interessengruppierungen, wie uns Anglerverbänden, voll und ganz abdeckt!
Kommunen und Anglerverbände arbeiten zusammen und das mit der notwendigen Unterstützung auf
Behördenebene. Somit gibt es für alle Entscheidungsträger auch keinen Haken an der Sache. Die Zukunft gestalten wir gemeinsam und organisiert, denn nur so sichern wir über Generationen das Angeln in unserer
Heimat!
Wir danken an dieser Stelle allen Vertretern der Kommunen und Behörden, die dies in der Praxis so umsetzen
und uns als Partner auf Augenhöhe sehen! Wir danken
denjenigen, die nicht MEINE und DEINE sehen, sondern
den Fokus auf UNSERE stellen. Gemeinsam treten wir für
die Interessen derjenigen ein, die uns dazu berufen haben,
nämlich der Menschen in Sachsen, der Menschen vor Ort.
Nachhaltiges Urteil zur VGA
von Mike Uhlemann
D
ie Kontrollen unserer VGA machen nur Sinn, wenn
bei Verstößen durch den Verband auch die Strafinstrumente gemäß Gewässerordnung zur Anwendung
gebracht werden. Dabei kann es je nach Schwere von der
Ermahnung bis zum befristeten Entzug des Erlaubnisscheins kommen. 2014 kam es nun in einem Fall, bei dem
der AVS einem Angler wegen unerlaubter Bootsbenutzung
und Widerstandes gegen die VGA (Verweigerung zur Kontrolle durch nicht Aushändigen der Erlaubnispapier, mit
anschließender Zwangsdurchsetzung der Kontrolle durch
Polizei) den Erlaubnisschein für zwei Jahren entzogen hatte,
zu einem Gerichtsverfahren, in dem der Angler auf Freispruch von den Vorwürfen und Erteilung des Erlaubnisscheins klagte. Wenn auch das Gericht in Würdigung eines
vorliegenden Erstvergehens das Strafmaß am Ende von 2
Jahre auf 1 Jahr Erlaubnisscheinentzug reduzierte, so bestätigte es in einer sehr ausführlichen Urteilsbegründung
die durch die VGA festgestellten Verstöße und wichtige
074
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Grundsätze der VGA-Richtlinien. Hierzu seien im Folgenden wichtige Passagen aus dem Urteil zitiert:
Die Kontrollen der VGA an Verbandsgewässern sind rechtmäßig.
„Entgegen der Ansicht des Klägers ist nicht nur die staatliche
Fischereiaufsicht sondern auch der LVSA zur Durchführung
von Kontrollen befugt.“
Ein Angler verstößt an einem Verbandsgewässer gegen das
Verbot der Bootsbenutzung auch dann, wenn er damit Tätigkeiten verrichtet, die mit der Angelausübung gar nichts zu
tun haben.
„Entgegen der Ausführung des Klägers ist es nicht erforderlich, dass der Kläger bei der Benutzung des Schlauchbootes
eine Angelausrüstung mit sich geführt hat; ausreichend ist
die Tatsache, dass der Kläger das Schlauchboot für ein GeoCache oder für eine andere Tätigkeit genutzt hat. Maßgeblich
ist allein, dass es dem Kläger als Angler nicht gestattet war,
überhaupt ein Boot auf dem Gewässer zu benutzen.“
der Zeuge XXXXXXX aus der Entfernung kaum in der Lage
sein dürfte, die inliegenden Seiten des Fangbuch-Erlaubnisscheins zu überprüfen.“
Das Nichtaushändigen von Fischereischein, Erlaubnisschein und Mitgliedsdokument an den Kontrolleur der VGA
stellt eine Widerstandshandlung dar.
„Die Handlungsweise des Klägers stellt einen Widerstand gegen die Verbands- und Gewässeraufsicht dar, da der Kläger
nach Ziff. 1.1 Satz 3 der Gewässerordnung verpflichtet war,
alle Dokumente den kontrollbefugten Personen auszuhändigen. […] Der Widerstand im Sinne der Anlage 5.2 in Verbindung mit 1.6 setzt nicht voraus, dass der Kläger einen Widerstand im Sinne von § 113 StGB leistet. Ausreichend ist, dass
der Kläger den Verpflichtungen, welche ihm die Gewässerordnung auferlegt, nicht nachkommt und diese Verpflichtung
erst mittels stattlicher Organe durchgesetzt werden muss.“
Vorkommen der Chinesischen Wollhandkrabbe
von den Befischungen nicht erfasst wird, die Chinesische Wollhandkrabbe. Ihr Auftreten in der Elbe
und in einmündenden Zuflüssen ist nahezu unbekannt ebenso wie die Tendenz ihrer Ausbreitung.
Die Fischereibehörde bitte deshalb alle Angler/innen
um Meldungen zum Vorkommen von Wollhandkrabben in den letzten Jahren. Erbeten werden Angaben
zum Fang- bzw. Beobachtungsort, Datum, Anzahl
der Tiere und wenn möglich Tendenzen des Auftretens. Fotos zum eindeutigen Artnachweis sind ebenso
willkommen.
Meldung bitte an:
Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft
und Geologie
Fischereibehörde
Gutsstraße 1
02699 Königswartha
Chinesische Wollhandkrabbe / Fotos: LfULG
oder per Mail an [email protected]
von Fabian Völker
D
as Referat Fischerei des Landesamts für Umwelt,
Landwirtschaft und Geologie plant für dieses Jahr
die Neuauflage des Buches „Atlas der Fische Sachsens“. Die letzte Auflage liegt zehn Jahre zurück und in
der Zwischenzeit haben sich der Wissenstand und die
Anzahl vieler Artnachweise deutlich erhöht. Mit der
Neuauflage werden Angler und interessierte Kreise der
Bevölkerung darüber umfassend informiert.
Während durch die Befischungen im Zuge der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie
(WRRL) der Kenntnisstand sowohl quantitativ als auch
qualitativ deutlich verbessert wurde, gibt es eine Art, die
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
075
Angeln & Fischen in Sachsen
Der Angler hat gemäß Gewässerordnung den Fischereischein, den Erlaubnisschein und die Mitgliedskarte bei
Kontrolle an die VGA auszuhändigen. Ein Vorzeigen ist
nicht ausreichend und entspricht nicht dem geforderten
Aushändigen.
„Gemäß Ziff. 1.1 Satz 3 der Gewässerordnung sind alle in
Satz 2 genannten Dokumente (gültiger Fischereischein, gültiger Erlaubnisschein sowie Mitgliedskarte) den kontrollbefugten Personen auszuhändigen. Soweit der Kläger bekundet hat, dass er seine Dokumente dem Zeugen XXXXXXX
gezeigt habe, jedoch nicht übergeben habe, ist festzustellen,
dass es sich bei einem Vorzeigen nicht um ein Übergeben im
Sinne von Ziff. 1.1 Satz 3 der Gewässerordnung handelt und
zum anderen ein Kontrolleur auch nicht in der Lage ist, ein
mehrseitiges Dokument dahingehend zu überprüfen, ob es
überhaupt dem Vorzeigenden zuordenbar ist und das vorzuzeigende Dokument auch inhaltlich in Ordnung ist, da
Lokales und regionale Informationen – AVE
Anglerverband
„Elbflorenz“ Dresden e. V.
Rennersdorfer Straße 1, 01157 Dresden
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Internet: www.Anglerverband-Sachsen.de
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ALLGEMEINE INFORMATIONEN
D06-101 Ziegeleiteich Görlitz –
Eisangelverbot ab 01.01.2016
Für das Gewässer D06-101 Ziegeleiteich Görlitz gilt ab
01. Januar 2016 ein generelles Eisangelverbot. Wir weisen
bereits jetzt vorsorglich auf dieses Verbot hin. Im Rahmen
der Überarbeitung des Fangbuches / Erlaubnisscheines
2016 wird diese Regelung in den abgedruckten Änderungen zum Gewässerverzeichnis aufgenommen.
Das Kürzel BN ist derzeit im Gewässerverzeichnis bei der
TS Wallroda nicht ausgewiesen. Die Ausweisung wird deshalb ab dem Jahr 2016 als Nachtrag zum Gewässerverzeichnis in den Erlaubnisschein eingearbeitet. Eine Beschilderung zu den Regelungen zur Nutzung der Talsperre ist
vor Ort vorhanden und auch auf der Website des betreuenden Vereins AV Radeberg 58 e.V. nachzulesen.
http://www.avradeberg58.de/index.php/gewässer/11-gewässer.html
D 06-123 Talsperre Quitzdorf – Informationsblatt DOPSOL
Im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung wird ein Forschungsprogramm bis September 2016 fortgesetzt. Bei diesem wird der Einfluss des Sedimentes auf die Blaualgenentwicklung untersucht. Dafür wurden auf der Talsperre
Probenahme- und Messstellen eingerichtet, die mit
schwarzen und roten Bojen gekennzeichnet sind und nicht
verändert oder entfernt werden dürfen bzw. in deren Nähe
keine Futterstellen angelegt werden dürfen. Ausführliche
Informationen dazu unter:
http://www.anglerverband-sachsen.de/category/gewaessersperrungen/
unter D 06-123 Talsperre Quitzdorf).
Neues Angelgewässer seit 01.05.2015 / D 06-151Pechteich Neuliebel (13,2 ha) – bei Rietschen
Lagekoordinaten: B 51.387035° L 14.734209°
Das Gewässer wurde seit dem 01.05.2015 zur Beangelung
freigeben. An beangelbaren Fischarten sind insbesondere
Karpfen, Schleie, Hecht und Barsch vorhanden. Der Pechteich Neuliebel befindet sich Nähe der Gemeinde Rietschen im Landkreis Görlitz. Er umfasst eine Gesamtwasserfläche von immerhin 13,2 ha, wobei laut Pachtvertrag
ausschließlich ein Wasserbereich von 2,6 ha auf der
Dammseite beangelt werden darf. Es sind maximal ca. acht
Angelplätze vorhanden. Dazu wird auf der Internetseite
des AVE zur Veranschaulichung eine Karte veröffentlicht.
Betreut wird das Gewässer vom AV Rietschen 2010 e.V.
Das Gewässer erhält aufgrund naturschutzfachlicher Erfordernisse die Kennzeichnung zum Ausbringen des Köders oder des Futters lt. Punkt 1.12 der Gewässerordnung.
Die Benutzung von Booten, Futterbooten und sonstigen
Hilfsmitteln zum Ausbringen des Köders oder des Futters
ist also ausdrücklich verboten (BN-Regelung). Die Parkmöglichkeit in Dammnähe ist gegeben.
D09-108 Wiesenteich Ebersbach – Freigabe zur Beangelung / Raubfischangelverbot bis 31.05.2017
Das Gewässer wird noch dieses Jahr für die allgemeine
Beangelung mit Friedfischangelmethoden freigegeben
(Info wird auf AVE-Website gestellt!). Es besteht ein generelles Raubfischangelverbot. Das Raubfischangeln
bleibt bis zum 31.05.2017 gemäß der Punkte 2.2 bis 2.5
der aktuellen LVSA-Gewässerordnung verboten (Köderfischangel und Spinnangel somit generell und Flugangel
und Sbirolinoangel, wenn sie dem Raubfischangeln zuzuordnen sind – vgl [²] zu 2.4 und 2.5. Gewässerordnung). Es gilt die die BN-Regelung lt. Gewässerordnung
Punkt 1.12.
D07-135 Talsperre Wallroda – Bootsbenutzung/Futterbootsbenutzung nicht gestattet (BN-Regelung)
Es gilt die BN-Regelung lt. Gewässerordnung Punkt 1.12.
Die Bootsbenutzung und Futterbootsbenutzung bzw. der
Einsatz sonstiger Hilfsmittel zum Ausbringen der Köder
oder des Futters an der Talsperre Wallroda ist verboten.
076
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Neues Angelgewässer ab 09.04.2015 / D 07-150 Gondelteich Hoyerswerda (1,9 ha)
Lagekoordinaten: B 51.431675° L 14.251088°
Der neben dem Lausitzbad mitten in der Stadt Hoyerswerda befindliche Teich wurde seit dem 09.04.2015 zur Beangelung im Rahmen des Gewässerfonds des LVSA. für Mitglieder und Berechtigte freigebegeben. Es gilt die Gewässerordnung des LVSA. Eisangeln und Bootsbenutzung,
Futterboote und sonstige Hilfsmittel zum Ausbringen des
Köders oder des Futters sind nicht gestattet (BN-RegeFortsetzung auf Seite 077 »
lung).
Lokales und regionale Informationen – AVE
Fortsetzung von Seite 076 »
Neues Angelgewässer seit 01.05.2015 / D 07-149 Klärteich Wiesa (1,6 ha) bei Kamenz
Lagekoordinaten: B 51.264047° L 14.140978°
Das Gewässer befindet sich am Ortsausgang von Kamenz
Richtung Nebelschütz. Der Teich wurde seit dem
01.05.2015 zur Beangelung im Rahmen des Gewässerfonds
des LVSA für Mitglieder und Berechtigte freigebegeben. Es
gilt die Gewässerordnung des LVSA.
Der Teich ist ein Betriebsgelände der Stephan Schmidt
Meißen GmbH. Eisangeln und Bootsbenutzung, Futterboote und sonstige Hilfsmittel sind nicht gestattet (BN-Regelung). Es gibt am Gewässer kaum Parkmöglichkeiten!
Neues Angelgewässer seit 01.05.2015 / D 09-111 Teich
am Volksbad Olbersdorf (0,45 ha) bei Zittau
Lagekoordinaten: B 50.8681950° L 14.755417°
Das Gewässer ist ein neu angepachteter Kleinteich der Gemeinde und befindet sich unmittelbar vorgelagert am
Volksbad der Gemeinde Olbersdorf (bei Zittau). Es sind
während der Ferienzeiten kurzfristig bekanntgemachte
zeitweilige Beschränkungen der freizügigen Beangelung
durch die Mitglieder ausschließlich zu Gunsten einer Beanglung durch Kinder und Jugendliche unter Aufsicht
möglich! Dies wird auf unserer Internetseite und am Gewässer bekanntgemacht. Die Benutzung von Booten, Futterbooten und sonstigen Hilfsmitteln zum Ausbringen des
Köders oder des Futters ist also ausdrücklich verboten
(BN-Regelung). Parkmöglichkeiten im öffentlichen Verkehrsraum sind gegeben.
Neues Angelgewässer ab 01.09.2015 / D09-131 Blattbinderteich Neugersdorf (1,7 ha)
Lagekoordinaten: B 50.980700° L 14.603300°
Das vor dem Jahr 2010 schon angepachtete Fischereirecht
am Angelgewässer „Blattbinderteich Neugersdorf “ wurde
nach seiner Instandsetzung wieder von der Stadt Ebersbach-Neugersdorf (Landkreis Görlitz) langfristig gesichert.
Zum Fischbestandsaufbau wurde im Frühjahr dieses Jahres
das Gewässer mit Fischen unterschiedlicher Arten neu besetzt. Fangfähige Raubfische sind nicht vorhanden. Eine
Freigabe zur Beangelung erfolgt ab dem 01.09.2015. Das
Gewässer wird vom AV Neugersdorf e.V. betreut. Es gilt
die BN-Regelung.
Zu neuem Glanze –
Wiesenteich Ebersbach (D09-108)
von Ingo Anders
er Zustand des Wiesenteiches verschlechterte sich seit
der Jahrtausendwende immer weiter, so dass dieser ab
dem Jahr 2009 zur Beangelung und sicheren Überwinterung des Fischbestandes nicht mehr geeignet war. Die Situation stellte sich wie folgt dar.
Der Damm, der das Gewässer umgibt, war an mehreren
Stellen undicht, da die Wurzeln diverser Bäume den Damm
systematisch zerstörten. Die maximale Wassertiefe betrug
nur noch 60 cm und das nur auf wenigen Quadratmetern.
Dadurch bedingt fischten wir den Teich ab und siedelten den
Fischbestand um. Um ein Verlanden des Teiches zu verhin-
dern, errichteten wir eine provisorische Wasserhaltung, welche einen Mindestwasserstand gewährleistete. Die Maßnahme sollte was Vorbereitung, Umsetzung und Eigenleistungen
durch unseren Verein betrifft, für alle Beteiligten eine große
Herausforderung werden.
Die Vorbereitungsarbeiten am Wiesenteich begannen im
Herbst 2013, Anfang März 2014 begannen die eigentlichen
Arbeiten. Diese wurden wieder von der Fa. Teichmann, die
auch den Spinnereiteich sanierte, durchgeführt. Wir konnten
auch erwirken, dass unser Freund Egon Lobbes wieder als
Baggerfahrer eingesetzt wurde. Schließlich waren wir schon
bei den Arbeiten am Spinnereiteich von seiner Fachkenntnis
im Gewässerbau mehr als überzeugt. Bei den Arbeiten zahl-
Blick vom Damm
Rückzugszone / Fotos: Archiv AV Ebersbach e.V.
D
Lokales und regionale Informationen – AVE
Blick über den Wiesenteich Ebersbach (D09-108) / Foto: Archiv AV Ebersbach e.V.
te sich dann zum wiederholten Mal die langjährige Berufserfahrung und Verbissenheit unseres Freundes Egon aus.
Systematisch kämpfte er um jeden Quadratmeter der ursprünglichen Teichfläche, die auch später wieder Teichfläche werden sollte. Hinsichtlich der Wasserhaltung um
die Arbeiten zu ermöglichen haben wir ständig nachjustiert. Wir klammerten uns an jeden Strohhalm. Egon
schonte seinen Bagger nicht, ließ sich nicht unterkriegen.
Außerdem machten wir jeden Tag eine Beratung mit ihm.
Das war ganz wichtig. Nur so konnten wir auf die sich täglich ändernden Bedingungen reagieren. Das alte Ostufer
wurde so weit wie möglich wieder hergestellt. Aus einem
Teil davon entstand eine schöne Insel.
Am Nordufer entstand eine ausgedehnte Flachwasserzone, in der unsere Fische ideale Bedingungen in der Laichzeit
vorfinden. Außerdem stellt dieses mit Schilf bewachsene
Ufer ein ideales Rückzugsgebiet für viele Kriechtiere und
Amphibien dar. Die Berücksichtigung der naturschutzrechtlichen Komponente war uns bei der Maßnahme enorm wichtig. Auch wenn bei den Maßnahmen viel Fingerspitzengefühl
und stetige Anpassung notwendig war, kamen wir nach und
nach zum planmäßig weiter. Aus den Steinen des alten Wehres errichteten wir anschließend am Einlauf des Spinnereiteiches einen Einstand für den Eisvogel. Hier wurde zu einer
kleinen Pyramide aufgesetzt und alles mit einer Lehmpackung umhüllt. Wenn dieser Bau dem Eisvogel gefällt,
dann baut er sich dort eventuell eine Bruthöhle, so die Hoffnung. Weiter wurde vom Zulauf des Wiesenteiches beginnend, der alte Umflutgraben um den Damm auf der Südseite
des Wiesenteiches wieder hergestellt. Am anderen Ende des
Dammes endet der Umflutgraben im Zulauf des Spinnereiteiches.
Der Damm war total durchlöchert und die Baumwurzeln
waren im Laufe der Jahre in das Mauerwerk des Ablaufes eingewachsen, wodurch bei den Hochwässern der letzten Jahre
durchaus Gefahren bestanden, die es schnell abzuwehren
galt. Zusammen mit unserem Gewässerwart, der die notwendigen Messinstrumente besitzt, haben wir mehrmals die
neuen Höhenverhältnisse im Wiesenteich gemessen. Das eigene Auge spielt einem dabei manchen Streich. Stimmt es,
was das Nivelliergerät anzeigt, kann das wirklich so sein?
Nach mehrmaligem Messen und dem Vergleich mit alten Er-
fahrungen der Tiefenverhältnisse des Teiches, mussten unsere Messungen aber wenigstens halbwegs korrekt sein. Jetzt
nach Vollstau können wir sagen, die waren sowas von korrekt, nämlich 100%.
In vielen Einsätzen der ehrenamtlichen Angelfreunde aus
dem Verein wurde Enormes geleistet. Durch zwei Starkregengüsse füllte sich der Teich schneller als uns das recht war.
Nach dem wir den Wiesenteich über den neuen Umflutgraben etwas absenkten, konnten dann die Restarbeiten am
Überlauf fertiggestellt werden. Dabei konnte gleichzeitig das
Niveau des Wasserstandes, auf dem der Umflutgraben wieder arbeiten soll, festlegt werden.
Der Wiesenteich ist ein relativ flaches Gewässer, das in
früheren Zeiten max. 1,5 Meter tief war. Im Einlaufbereich
war er nicht viel tiefer als einen halben Meter. Nach den Arbeiten und der Rekonstruktion des Überlaufes ist der Teich
nun wieder wintersicher und vor allem das, was er mal war –
ein funktionierendes Angelgewässer. Das bringt die notwendige Sicherheit, den Fischbesatz gut und ohne Verluste durch
Sauerstoffmangel zu überwintern. Auch behördliche Hinweise galt es gerade beim Abschluss der Maßnahme ordentlich
umzusetzen. An dieser Stelle gilt unser besonderer Dank
noch einmal den Angelfreunden, die beim Bau des Überlaufes das Limit der festgelegten Arbeitsstunden weit überschritten. Für Transportarbeiten sowie für die Arbeiten am
Umflutgraben und die Nachbesserungen auf der Dammkrone konnten wir die Fa. Werner aus Ebersbach gewinnen.
Weitere Unterstützung erhielten wir vom Steinbruch Ebersbach, der uns das Material für den Umfluter preisgünstig zur
Verfügung stellte. Speziell für den Überlauf und den Umflutgraben benötigten wir flache Steine, die von Hand ausgelesen
werden mussten.
Der Anteil der von unseren Angelfreunden geleisteten Arbeitsstunden liegt bei ca. 1.500 und von der mittleren fünfstelligen Investitionssumme wurde von unserem Verein ein
fünfstelliger Betrag beigesteuert, der von der Mitgliederversammlung beschlossen wurde. Wir versichern hiermit ausdrücklich, dass diese Summe eine gute und auch satzungsgerechte Investition ist, die sich in der Zukunft durch schöne
und erholsame Angelstunden auszahlen wird. Nach dem
noch einige Restarbeiten erledigt werden, können bald alle
wieder im Wiesenteich angeln.
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
079
Lokales und regionale Informationen – AVE
NEZ Pirna Copitz (D 10-102) –
(k)ein Problem mehr für Angler?
von René Häse
D
er Anglerverband „Elbflorenz“ Dresden e. V.
(AVE) ist Pächter des
Fischereirechtes am Naturbad Pirna-Copitz (NEZ). Besonders für Angler in und um
Pirna hat das Gewässer eine
große anglerische Bedeutung.
Das Fischereirecht am Gewässer wird insbesondere
durch die ortsansässigen Pirnaer Anglervereine mit Leben erfüllt, sodass sich in den
letzten Jahren ein dem Gewässer entsprechender gesunder Fischbestand entwickeln konnte.
Durch die Errichtung eines
Zaunes auf der Campingplatzseite im Norden des Gewässers kamen auch auf unserer Seite Bedenken auf, dass
die Zugänglichkeit des Angelgewässers nun eingeschränkt
wird bzw. Teile des Gewässers
für das Angeln nicht mehr
nutzbar sind. Bei der vom Neu eingezäunter Bereich am NEZ Pirna
Copitz / Quelle: unter Verwendung von
Zaun umschlossenen Fläche Staatsbetrieb Geobasisinformation und
handelte es sich schließlich um Vermessung Sachsen
ca. 30 % der Uferflächen, was
kein unerheblicher Teil des Gewässers ist.
Ende Februar fand deshalb ein Vororttermin zwischen
Verpächter, Pächter und drei der örtlichen Anglervereine
zur Erörterung dieser Bedenken statt. Im Gespräch miteinander sollten gangbare Lösungsvorschläge abgestimmt werden, um die Angelmöglichkeiten trotz des errichteten Zaunes zu erhalten und nicht zusätzlich einzuschränken.
Dieses Gespräch verlief lösungsorientiert und auf Augenhöhe. Hierfür danken wir ausdrücklich allen Beteiligten. Inhalte für eine Vereinbarung wurden direkt vor Ort
besprochen und anschließend miteinander abgestimmt
und schriftlich manifestiert. Von der Geschäftsführung
der Stadtwerke Pirna, Herrn Marquard, wurden wir zudem zu einer Veranstaltung des Campingplatzes am
30.05.2015 eingeladen.
Abschließend können wir resümieren, dass am NEZ
kein einschränkendes Problem für die Angelausübung
unserer Mitglieder durch den Zaun besteht und eine
sinnvolle Lösung geschaffen wurde.
080
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Inhalte der Vereinbarung (gelten zusätzlich zu den bestehenden Regelungen lt. aktuellem LVSA-Gewässerverzeichnis)
• Dem Anglerverband und dessen Mitgliedern ist es in den
Saisonöffnungszeiten vom 30.03.-02.11.2015 gestattet,
im Rahmen der Rezeptionsöffnungszeiten (siehe Aushang vor Ort) das umzäunte Campingplatzgelände uneingeschränkt zu Anglerzwecken zu nutzen. Diese Vereinbarung wird auch nach dem Jahr 2015 weitergeführt,
die Inhalte gelten ebenso auch für die jeweiligen Saisonöffnungszeiten ab dem Jahr 2016.
• Der Zutritt zum Naturseegelände bleibt wie gehabt
durch die beiden Haupteingänge auf der Äußeren Pillnitzer Str. und dem Söbrigener Weg weiterhin möglich.
• Das Nachtangeln in den Sommermonaten ist erlaubt.
Hierzu werden die Stadtwerke ein Drehtor installieren,
welches den Anglern das Verlassen des Campingplatzes
nach Rezeptionsschluss zu jeder Zeit möglich macht.
• Der betreuende Anglerverein „Glückauf Pirna“ e.V. bekommt einen Schlüssel zum Gelände, sodass Kontrollaufgaben und Aufgaben der fischereilichen Bewirtschaftung innerhalb des eingezäunten Bereiches jederzeit ermöglicht werden.
von Dietmar Glos und Carola Stilec
Turn- und Sporttag des DTSB
Bundesvorstand
des DTSB
Präsidium
Sportverband
Verbandstag
Präsidium
ADMV
DAV
L
dem DTSB
angeschlossen
Verbandstag
Präsidium
Bezirksdelegiertenkonferenz
Bezirksvorstand
des DTSB
Kreisdelegiertenkonferenz
Kreisvorstand
des DTSB
Bezirksdelegiertenkonferenz
BFA
Bezirksdelegiertenkonferenz
Bezirks- Bezirksfachleitung ausschuß
BFA
Dresden
Kreisdelegiertenkonferenz
KFA
Kreisdelegiertenkonferenz
Kreis- Kreisfachleitung ausschuß
Wahlversammlung bzw.
Delegiertenkonferenz
Wahlversammlung
bzw. Delegiertenkonferenz
Vorstand der BSG,
SG, HSG, FSG
Motor- Orts- bzw.
sport- Betriebsclub
gruppe
Wahlversammlung
bzw.
Delegiertenkonferenz
Leitung
allgemeine
Sportgruppe
15
in der
DDR
Wahlversammlung
bzw.
Delegiertenkonferenz
Sektionsleitung
Organisationsaufbau des DTSB
des DAV und des BFA / Quelle: Archiv AVE
Wahlversammlung
Sektionsleitung
BFA
KFA
SFA
SBFA
=
=
=
=
15
KFA
1
SFA
5
SBFA
Bezirksfachausschuß
Kreisfachausschuß
Stadtfachausschuß
Stadtbezirksausschuß
iebe Angler und liebe Angelfreunde, wir beenden heute mit den Strukturen bis 1990 und ab 1991 die Berichtsserie in der Zeitschrift „Fischer & Angler in
Sachsen“. In der Festschrift anlässlich 60 Jahre AVE findet
ihr noch viele Höhepunkte und wichtige Informationen
zum Anglerverband „Elbflorenz“ Dresden e.V., so u.a. die
Vorstände ab dem Jahr 1954, unsere Freundschaftsbeziehungen, die Gottleuba, welche Flusslandschaft des Jahres
2000/2001 war, eine Auflistung unserer Eigentumsgewässer
und noch vieles mehr.
Ihr könnt die Festschrift nachlesen auf unseren Internetseiten www.Anglerverband-Sachsen.de oder sendet einen mit
1,45 Euro frankierten A5-Briefumschlag an Anglerverband
„Elbflorenz“ Dresden e.V., Rennersdorfer Str. 1, 01157
Dresden, und wir werden euch die Festschrift zusenden.
Bedanken möchten wir uns vor allem bei Dietmar Glos,
welcher in viel Fleißarbeit die Daten zusammengetragen
hat. Die Fülle der Daten war so groß, dass es dann bereits
wieder sehr schwierig war Wichtiges einzugrenzen, und auf
60 Seiten Festschrift zu bringen.
60 Jahre Anglerverband „Elbflorenz“ Dresden e. V. ist
Vergangenheit und Traditionen, aber auch Zukunft und
Entwicklung. Wir sind stolz auf das Vergangene und erwarten mit Neugier die Zukunft.
Ein kräftiges Petri Heil – Eure Redaktion der Festschrift
Organisationsaufbau des Anglerverbandes „Elbflorenz“ Dresden e.V. im Landesverband Sächsischer Angler e.V. / Quelle: Archiv AVE
Lokales und regionale Informationen – AVE
60 Jahre Anglerverband „Elbflorenz” Dresden e. V.
ist ein historisches Jubiläum (Teil 6)
Lokales und regionale Informationen – AVE
Anglerverband Leipzig e. V.
Engelsdorfer Straße 377
04319 Leipzig
Tel.:
03 41 / 65 23 57 -0
Fax:
03 41 / 65 23 57 20
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.anglerverband-leipzig.de
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Termine
21.06.2015
04.07.2015
09.07.2015
16.-19.07.2015
14.-16.08.2015
30.08.2015
4.09-6.09.2015
Gemeinschaftsangeln an der Mulde bei
Dehnitz
offene Sachsenmeisterschaft Casting in
Döbeln
Nachschulung Verbandsgewässeraufsicht (Geschäftsstelle AVL)
Angelferienlager des AVL in Westewitz
bei Döbeln
Wasserfest in der Stadt Leipzig
Königsangeln des AVL an der Elbe
Tag der Sachsen in Wurzen
weltamtes Frau Antje Brumm und ihren Mitarbeitern
dafür bedanken, dass eine Lösung gefunden wurde, die
sowohl die Interessen des Naturschutzes als auch die der
Angelfischerei berücksichtigt. Bitte zeitliche und räumliche Einschränkungen beachten, siehe Karte.
Neue Teiche in Gotha bei Eilenburg ab 1. Juni beangelbar
- L03-137 Schilfteich
(ausgeschilderte Angelbereiche beachten)
6,2 ha
- L03-138 Küchenteich
2,7 ha
L10-148 Landschaftssee Paunsdorf ab 1. Juni beangelbar
Am Landschaftssee darf ab dem 1.06.2015 geangelt werden. Bitte ausgeschilderte Angelbereiche beachten.
Zickmantelscher Mühlgraben L10-150 ab 01.06.2015
beangelbar.
Achtung: Kein Angeln vom Ostufer (verlängerter Radweg)!
Neue Jugendgewässer ab
01. Juni 2015 zu beangeln:
- L04-126: Gassenteich Mockrehna
- L10-149: Teich im AntonZickmantel-Park.
L02-130 Zwochauer See
Nach langen Verhandlungen
konnte mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Nordsachsen für den
Hegeplan Zwochauer See das
Einvernehmen hergestellt
werden. Wir möchten uns bei
der Amtsleiterin des Um082
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Am 7. April erfolgte durch Mitglieder des AV Zwochauer Sprottenfischer gemeinsam mit der Amtsleiterin Frau Antje Brumm die Beschilderung der Angelbereiche /
Foto: P. Salden
Angelbereiche am Zwochauer See / Quelle: AVL
L05-126 Schafsteich Mahlis 0,39 ha
Nach der Sanierung im vergangenen Jahr darf der Schafsteich Mahlis seit dem 01. Januar 2015 beangelt werden.
Im aktuellen Gewässerverzeichnis ist dieses Gewässer
noch nicht mit aufgelistet.
Anfahrt: von Wermsdorf Richtung Liptitz vor Staumauer
Döllnitzsee Feldweg links
Erlös vom Entenrennen des Wasserfestes 2014
Am 17. März wurde unserem Verband der Erlös vom Entenrennen des Wasserfestes 2014 offiziell von der Vereinsvorsitzenden des Vereins Wasser-StadtLeipzig e. V., Dr.
Sabine Heymann,
übergeben, immerhin 5.000 €.
Mit dem Geld
wird am Teich in
Meusdorf ein Behindertenangelplatz gebaut.
Scheckübergabe / Foto: P. Salden
Lokales und regionale Informationen – AVL
Nutzung Bastelkeller
Die Jugendgruppen der Angelvereine AV Markranstädt,
AV Taucha, AV Bad Lausick und AV Göselaue Mölbis
1998 e.V. nutzten in den Winterferien den Bastelkeller in
unserer Geschäftsstelle. Gern kann dieser auch von anderen Jugendgruppen an den Sprechtagen bis 18.00 Uhr
nach Voranmeldung genutzt werden.
Trocken gefallener Elstermühlgraben / Foto: M. Kopp
aber funktionsuntüchtige Fischtreppe nicht wieder stromaufwärts gelangen.
Kinder der Jugendgruppe Göselaue beim Posenbau / Foto: M. Kopp
Wasserstandsabsenkung am Palmgartenwehr
Am 28.01.2015 wurde das Palmgartenwehr komplett entleert. Dies war zu Kontrollzwecken notwendig und muss
künftig aus Gründen des Hochwasserschutzes jährlich erfolgen. Durch die gute Zusammenarbeit mit der Landestalsperrenverwaltung konnten die negativen Auswirkungen auf die Unterwassertierwelt etwas gemindert werden. So wurde mit dem Absenken des Wasserkörpers bereits langsam am Vortag begonnen und durch abgestimmte Wehreinstellungen verhindert, dass zum Beispiel die
Phantasie leerlief. Drei Kontrollteams des AVL begleiteten
das Absenken des Palmgartenwehres, was u.a. auch sehr
deutliche Auswirkungen auf den Karl-Heine-Kanal und
die Kleine Luppe hatte. Fazit bleibt leider, dass die verdrifteten Fische über die zwar unter Denkmalschutz stehende,
Preisträger Junganglerpreisrätsel 2014
Verspätet, aber nicht vergessen, von den eingesendeten
Karten vom Junganglerpreisrätsel 2014 wurden 9 Teilnehmer im Losverfahren ermittelt, denen kleine Preise, gesponsert vom Angelspezi Leipzig, zugeschickt wurden:
Justin Juhnke, Leipzig; Max Schmidt, Döbeln; Hannes Peschel, Dresden; André Rößler, Taucha; Elaine Mattern,
Dommitzsch; Erik Rost, Wermsdorf; Lukas Lust,
Mochau; Lana Keutel, Leipzig; Jacob Wilde, Freiberg
Kennzeichnungspflicht von Booten
Für sächsische Angelgewässer finden bis auf wenige Ausnahmen die Regelungen zur sächsischen Schifffahrtsverordnung
und Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung Anwendung. Es besteht u.a. eine Kennzeichnungspflicht, die Kennzeichen können beim Wasser- und Schifffahrtsamt Dresden, Moritzburger Straße 1, 01127 Dresden (www.wsa-dresden.wsv.de) beantragt werden. Einen Link zum Antrag findet Ihr auf unserer
Homepage unter der Rubrik „Häufig gestellte Fragen“.
Der Eisvogel – Symbol lebendiger Flüsse und Auen
von Dr. Meister, Dr. Petra Strzelczyk
E
r ist nicht einmal so groß wie eine Amsel. Trotz seines
leuchtend blauen und orangefarbenen Gefieders weiß
er sich zu verbergen. Beobachten kann man dieses
„fliegende Juwel“ nur selten und mit viel Geduld; obwohl er
einer der buntesten heimischen Vögel ist! Häufig kündigt
der Eisvogel sich mit einem schrillen Ruf „tiiit“ an und
schießt geradlinig über die Wasseroberfläche. Nach einem
kurzen Moment ist er schon wieder verschwunden. Mit einem Fernglas kann man die scheue Vogelart manchmal im
Geäst am Ufer entdecken. Dort lauert er seiner Beute auf,
die hauptsächlich aus kleinen Süßwasserfischen, aber auch
Insekten, Kaulquappen, jungen Molchen und kleinen
Krebsen besteht.
Seine Nahrung erbeutet er, indem er sich von einer Sitzwarte oder aus dem Rüttelflug, wie man ihn ganz ähnlich vom
Turmfalken kennt, auf seine Beute stürzt. So ein Tauchgang ist
ein beeindruckender Vorgang. Der Eisvogel ist nicht in der Lage, lange unter Wasser zu bleiben, deshalb muss alles präzise
und schnell vor sich gehen. Von seinem Ansitz aus muss er seine Beute erspähen, deshalb ist klares Wasser für ihn so wichtig.
Zielgenau stürzt er sich fast senkrecht mit dem Schnabel voran ins Wasser. Die Federn seiner kurzen und runden Flügel
sind steif genug, dass er sie auch unter Wasser gebrauchen
kann. Mit ein bis zwei Flügelschlägen erreicht er in Sekundenbruchteilen die notwendige Tauchtiefe, packt den Fisch und erscheint sofort wieder an der Wasseroberfläche. Anschließend
tötet er die gefangene Beute, indem er sie mit dem Kopf auf eiFortsetzung auf Seite 084 »
nen harten Gegenstand schlägt.
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
083
Lokales und regionale Informationen – AVL
Eisvogel am Lober bei Delitzsch / Foto: K. Schwenk, bioplan
Von Anglern gebaute künstliche Nisthilfe / Foto: Dr. P. Strzelczyk
Die Nahrung des Eisvogels stellt keine Bedrohung der Fischfauna dar. Er fängt 4 bis 7 cm lange Jungfische
oder Arten, die eine für das Angeln bedeutsame Größe überhaupt nicht erreichen. Die Siedlungsdichte der Eisvögel ist bei
weitem nicht hoch genug, als dass er den Fischbestand merklich reduzieren könnte. Im großräumigen Durchschnitt kommen in Mitteleuropa auf ein Eisvogelpaar mindestens 7 km besiedelbares Gewässer. In seltenen Fällen versucht sich der Eisvogel auch an etwas größerer Beute. Doch Übermut tut selten
gut: Der Versuch, einen 11 cm langen Fisch hinunter zu würgen, musste dann schon mal mit dem Erstickungstod bezahlt
werden.
Sein Flug wirkt rasant. Und trotzdem gehört er mit Geschwindigkeiten bis zu 45 km/h nicht zu den schnellen Fliegern. Der Eindruck von Gewandtheit und Schnelligkeit entsteht vielmehr durch seine Manövrierfähigkeit, in der er in der
Vogelwelt nur von wenigen Arten übertroffen wird. Wieder
sind es die speziellen Eigenschaften seiner kurzen Flügel, die
ihm abrupte Stopps und plötzliche Richtungsänderungen erlauben. Dass dies eine energiezehrende Art zu fliegen ist, wird
dem Beobachter schnell klar, besonders wenn über ihm gleichzeitig ein Rotmilan ohne einen einzigen Flügelschlag im Aufwind kreist.
Eisvögel sind Einzelgänger, die nur während der Brutzeit in
monogamen Paarbeziehungen zusammenleben und zumeist
milde Winter am Brutgewässer verbringen. Bei der Auswahl
des Reviers stellt der standorttreue Eisvogel hohe Ansprüche:
langsam fließende, seltener stehende Gewässer mit Ansitzwarten, einem ausreichenden Nahrungsangebot und steilen Lehmwänden an den Ufern sind Voraussetzung, damit sich die Art
ansiedelt. Hat sich ein Männchen einmal für ein Brutrevier
entschieden, vertreibt er unnachsichtig jeden anderen Eisvogel.
Freilich mit Ausnahme der eigenen Partnerin. Selbst die ausgeflogenen Jungvögel müssen nach kurzer Zeit das elterliche Revier verlassen und sind bereits im Alter von wenigen Wochen
ganz auf sich allein gestellt. Durchschnittlich erstreckt sich ein
Eisvogelrevier über etwa einen Kilometer Flusslauf.
In die Steilwände gräbt der Eisvogel zur Brutzeit mit dem
Schnabel eine etwa 50 – 90 cm tiefe Brutröhre, die sich am Ende in eine Nistkammer erweitert. Dort werden die Eier gelegt
und die Jungtiere bis zum Flügge werden gefüttert. Pro Jahr
wird bis zu dreimal gebrütet. Um auch unter nicht optimalen
Bedingungen drei Bruten vollenden zu können, verfügt der Eisvogel über eine besondere Verhaltensweise. Das Männchen legt
ohnehin oft mehrere Brutröhren an, nicht zuletzt um einem der
Partner, jenem der nachts nicht brütet oder hudert, eine ungestörte Nachtruhe zu ermöglichen. In eine solche Höhle kann
das Weibchen Eier legen und bebrüten, während in der ursprünglichen Brutröhre noch Junge gefüttert werden müssen.
Diese Jungen mit Fisch zu versorgen obliegt von da an dem
Männchen ganz allein. Schachtelbrut nennt man diese Art, Zeit
zu sparen, was auch bei Eulen und Wildtauben vorkommt.
Das Weibchen legt in Mitteleuropa sechs bis acht Eier und
bebrütet sie im Wechsel mit dem Männchen. Die Brutzeit dauert 19 bis 21 Tage. Ende Mai bis Mitte Juni fliegen die Jungen
23 bis 28 Tage nach dem Schlüpfen aus.
Eisvögel haben eine hohe Sterblichkeitsrate: Von allen begonnenen Bruten gehen 30 bis 40 % zugrunde. Ein Großteil der
Verluste entsteht durch Hochwasser. 80 Prozent der Jungvögel
sterben zwischen dem Verlassen der Bruthöhle und der folgenden Brutsaison. Zudem sterben etwa 70 Prozent der Altvögel im
Verlauf eines Jahres. Wenige Exemplare werden drei Jahre alt.
Die meisten Eisvögel überwintern. In strengen Wintern
können aber bis zu 90 % der Eisvögel zugrunde gehen. Nur die
Vögel überleben, an deren Überwinterungsgewässer es keine
geschlossene Eisschicht gab (Nahrungsverfügbarkeit). Nach
wenigen Jahren sind diese Bestandseinbrüche aber wieder ausgeglichen, da ein Eisvogelpaar zwei oder gar drei Bruten hintereinander tätigt.
Fortsetzung auf Seite 083 »
084
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Eisvogelschutz
Viele Gewässer in Deutschland sind aufgrund menschlicher
Einwirkung für den Eisvogel unattraktiv geworden, daher ist
der Vogel mit dem prächtigen Federkleid vielerorts bedroht
oder ganz verschwunden. Zum Schutz des Eisvogels sind einige wesentliche Dinge zu beachten:
- seine Lebensräume, die naturnahen Fließgewässer zu erhalten oder im Zuge von Renaturierungsmaßnahmen den ursprünglichen Flussverlauf und dessen Auebereiche wieder
herzustellen. Insbesondere kommt es auf unverbaute Ufer
an, denn senkrechte Uferabbrüche eignen sich nur einige
Jahre für die Anlage der Brutröhre, Erosion flacht mit der
Zeit die senkrechten Strukturen ab, und sie werden von Vegetation überwuchert. Nur wenn bei Hochwässern von
Der Leipziger Auwald, ein NATURA 2000- und Vogelschutzgebiet, ist Lebensraum der bedrohten Vogelart. Das Dilemma
besteht im Mangel an natürlichen Niststandorten. Dies wird
deutlich, wenn man weiß, dass 2014 von den zwölf anwesenden Brutpaaren nur acht erfolgreich brüten konnten. Um dem
entgegen zu wirken, hat die Stadt Leipzig gemeinsam mit dem
Anglerverband Leipzig und privaten Firmen ein Konzept zur
Herstellung weiterer Nistgelegenheiten erstellt und im Winter
2014/2015 umgesetzt. Ein bereits vorhandenes Steilufer wurde
optimiert, in dem es an zwei Standorten auf einer Breite von etwa 2 m senkrecht abgestochen wurde. Außerdem wurden vier
weitere Nistgelegenheiten in Form von Lehmquadern aufge-
stellt. Diese Art von Niststätten bieten sich besonders an Gewässern ohne natürliche Steilufer oder Abbruchkanten an. Der
Anglerverband Leipzig baute hierfür offene Holzkästen, die
mit Lehm befüllt wurden. Der Kasten, der zum Gewässer hin
eine offene Lehmfläche zur Aufnahme der vom Eisvogel selbst
zu grabenden Brutröhre aufweist, wurde zusätzlich mit einem
Ast als Sitzwarte versehen.
Schon wenige Wochen nach der Maßnahme konnten erste
Aktivitäten von Eisvögeln festgestellt werden. In einem der
Kästen legte der blau schillernde Vogel bereits eine Brutröhre
an und auch an beiden Uferabstichen befinden sich inzwischen
Eisvogelhöhlen. Ob es tatsächlich zur Brut kommt, werden die
nächsten Wochen zeigen, doch schon jetzt ist die Maßnahme
eine Erfolgsgeschichte, zu der der Anglerverband Leipzig einen
wesentlichen Teil beigetragen hat.
Es geschieht gelegentlich, dass sich der Eisvogel eine Angelrute als Sitzwarte wählt. Das ist für jeden Angler eine große
Freude. Die Leipziger Angler haben dafür gesorgt, dass ihnen
ein solches Erlebnis häufiger und hoffentlich auch noch in Zukunft zuteil wird.
Was kann ich als Angler zu seinem Schutz tun?
Beobachten, beobachten, beobachten und sich daran erfreuen!
Begegnen Sie dem Eisvogel mit Rücksicht und wählen keinen
Angelplatz in der Nähe eines Brutplatzes. Wenn eine Steilwand
in der Nähe des Angelplatzes auffällt, schauen, ob sich eine
Brutröhre dort befindet, die man ja (vom gegenüberliegenden
Ufer) gut erkennen kann. Wenn ja, ist es besser, den Angelplatz
etwas weiter weg zu wählen. Da der Angler eine sehr naturverbundene Spezies ist und die Angelei wird in der Regel sehr still
und geräuscharm verlaufen, ist der Angler neben dem Ornithologen auch derjenige, der unser fliegendes Juwel am ehesten zu Gesicht bekommt.
Außerdem wäre es sehr interessant, wenn Anglerfreunde ihre Eisvogelgeschichten aufschrieben und hier im Heft publizieren würden.
Frühjahrsputz in Leipzig und am Haselbacher See
von Friedrich Richter
uch in diesem Jahr haben sich wieder viele Vereine an
dem im Jahresterminplan unseres Verbandes festgelegten Frühjahrsputz in der Stadt Leipzig und am Haselbacher See beteiligt. In Leipzig wurde u.a. mit ca 150 Teilnehmern aus den Vereinen AF Gohlis, AV Angelspezi XXL,
ASV Leipzig-Zentrum und Connewitzer AF vom Nahlewehr
A
bis zum Schleußiger Weg am Elsterbecken und Elsterflutbett
Müll gesammelt, ebenso am Parkteich Stünz durch die Mitglieder das AV Leipziger Angler, und am Inselteich wurde
durch den AV Aufbau Centrum Leipzig der Ablauf gereinigt
und Unrat entfernt. Ein Großeinsatz durch Mitglieder des
SFV Liebertwolkwitz war am Baggersee Holzhausen notwendig. Hier musste u.a. illegal mit einem LKW abgekippter Bauschutt entfernt werden. Am Elster-Saale- Fortsetzung auf Seite 086 »
Fleißige Teilnehmer der Angelvereine AF Gohlis und Connewitzer AF / Foto: H. Lange
Instandsetzung des Rundwegs am Haselbacher See / Foto: J. Graichen
Lokales und regionale Informationen – AVL
selbst neue senkrechte Abbrüche entstehen können, ist für
stetigen Nachschub an Brutplätzen für den Eisvogel gesorgt.
Wo Ufer jedoch vor der gestaltenden Kraft des Wassers geschützt sind, ist es wichtig, Steilwände, in denen der Vogel
brütet, zu pflegen sowie vor Störungen und Beseitigung zu
schützen, wenn nötig auch künstliche Steilufer oder Nisthilfen anzulegen.
- Ebenso wichtig ist es, die Voraussetzungen zum Brüten zu
erhalten oder neu zu schaffen, indem Steilwände, in denen
der Vogel brütet, gepflegt und vor Störungen und Abbruch
geschützt oder künstliche Steilufer oder Nisthilfen angelegt
werden.
- Die Belastung der Gewässer durch Stoffeinträge, die u. a.
aufgrund landwirtschaftlicher Nutzung in der Umgebung
auftreten, sollte reduziert werden, damit eine artenreiche
Fischfauna und nährstoffarme (gering eutrophierte) Gewässer erhalten bleiben bzw. wieder hergestellt werden.
- In Eisvogelnistgebieten ist der Motorbootverkehr auf ein
verträgliches Maß einzuschränken, um langfristige Störungen während der Fütterungszeiten zu vermeiden und die
Wassertrübung durch Sedimentaufwirbelung zu reduzieren, was dem Vogel (und seinen Jungtieren) den Nahrungserwerb einschränkt.
Lokales und regionale Informationen – AVL
Trauriges Ergebnis der Müllsammelaktion am Haselbacher See / Foto: J. Graichen
Mitglieder des AV Aufbau Centrum Leipzig reinigen den Ablauf des Inselteiches / Foto: M. Dorn
Kanal haben unsere Angelfreunde vom
ASV 1960 Böhlitz-Ehrenberg Müll gesammelt.
An der Kiesgrube Kleinpösna wurden durch die Mitglieder des AV Angelspezi 2000 15 Säcke Müll, aber auch Autoreifen und anderer Unrat entfernt. Unser Dank gilt Frau
Schaaf vom Amt für Stadtgrün und Gewässer, die sich um die
Abholung des Mülls gekümmert hat.
Am Frühjahrsputz am Haselbacher See beteiligten sich in
diesem Jahr die Vereine AV Wyhratal, AV „Anglerglück” Altenburg e.V. und AV Regis-West.
Danke an Frau Zuchantke vom LK Leipzig, die einen Containers für die Müllentsorgung hat bereitstellen lassen.
Fortsetzung von Seite 085 »
Regionaler Aktionstag der FÖJ-Gruppe im Oberholz
von Shirin Schwarze
U
m das Freiwillige Ökologischen Jahr (FÖJ) der Öffentlichkeit näher zu bringen, sind wir als FÖJ-Gruppe des Trägers „Naturförderungsgesellschaft Ökologische Station Borna-Birkenhain e. V.“ am 24. März 2015 im
Oberholz, einem Waldgebiet bei Großpösna, tätig gewesen.
Unser Ziel war es, die Attraktivität der Wanderwege, die
durch das Waldgebiet führen, zu steigern, indem wir SitzgeFertigstellung einer neuen Sitzgelegenheit / Foto: C. Wolfram
legenheiten erneuerten und alte Informationstafeln abrissen.
Die Arbeit wurde auf drei Gruppen aufgeteilt. Die erste
Gruppe zerlegte zunächst drei überdachte Sitzgelegenheiten, um anschließend zwei aus neuem und frischem Material aufzubauen. Nachdem die neuen Gerüste zusammengeschraubt und die Dächer aufgesetzt wurden, musste
Dachpappe abgemessen und festgenagelt werden. Zum
Schluss wurden die neuen Sitzgelegenheiten mit Schutzlack
eingestrichen.
Die zweite und dritte Gruppe hatte die Aufgabe vergilbte Informationsschilder abzubauen und zu zerlegen. Hierbei erwies sich als besonders schwierig, dass die Betonfundamente sehr tief in der Erde steckten.
Nach der Mittagspause vollendete dann jede Gruppe ihre Aufgaben und zum Ende des Tages war, vor allem auch
durch die gute gruppeninterne Zusammenarbeit, fast alles
geschafft. Wir hoffen, dass wir mit dieser Aktion die Öffentlichkeit erreichen konnten, um viele junge Menschen
für ein FÖJ zu begeistern.
Freiwilliges Ökologisches Jahr beim AVL
Über die „Naturförderungsgesellschaft Ökologische Station
Borna- Birkenhain e.V.“ wird auch im AVL jährlich ein/e Mitarbeiter/in im Rahmen des FÖJ eingestellt. Schwerpunkte der
abwechslungsreichen Aufgabenpalette liegen in der Gewässerpflege, in der Hege von Fischbeständen, in der Kinderund Jugendarbeit, in der Bürokommunikation und im handwerklichen Bereich. Interessenten für die Beschäftigung ab
September 2015 können sich in der Geschäftsstelle unseres
Verbandes melden.
2
Lokales und regionale Informationen – AVL
1
3 4
1 Rolf Seidel beim Rechenschaftsbericht, 2 Antje Brumm bei ihrem Grußwort, 3 Beim Grußwort von Andreas Nowak MdL, 4 Auszeichnung der MitarbeiterInnen / Fotos: P. Salden
Mitgliederversammlung Anglerverband Leipzig e. V.
von Friedrich Richter
A
uf der diesjährigen Mitgliederversammlung am 21.
März konnte im Rechenschaftsbericht wieder auf ein
erfolgreiches Angeljahr zurückgeblickt werden. Als
Gäste wurden die Landtagsabgeordneten Volker Tiefensee
und Andreas Nowak sowie die Amtsleiterin des Umweltamtes des LK Nordsachsen Antje Brumm und Hannelore
Schaaf vom Amt für Stadtgrün und Gewässer vom Präsidenten Rolf Seidel begrüßt.
Im Rechenschaftsbericht des Präsidiums wurde zur positiven Mitgliederentwicklung (349 Erwachsene und 76 jugendliche Mitglieder mehr), zur Öffentlichkeits-, zur Geschäftsstellen- und zur Jugendarbeit sowie zur Arbeit unseres sächsischen Landesverbandes (LVSA) informiert. Erst-
mals wurde das vom Landesverband neu entwickelte Magnetangelspiel vorgestellt, welches ab sofort über die Geschäftsstelle bezogen werden kann.
Für ihre langjährige gute Arbeit wurden folgende Mitglieder ausgezeichnet:
- Ehrennadel in Bronze: Karsten Heldt, Thomas Neumann, Reiner Engelhardt, Peter Leisebein, Uwe Müller
- Ehrennadel in Silber: Peter Huhle, Falko Küttner, Werner Koska, Uwe Rosner sowie die Mitarbeiterinnen Petra
Grötzsch und Birgit Holzmann
- Hegemedaille: Peter Marettek, Michael Binder und
Hannelore Schaaf vom Amt für Stadtgrün und Gewässer
in Leipzig
- Jugendmedaille: Jens Hillemann
- Goldene Äsche: Herbert Veith, Wolfgang Röhrs
ASV „Weiße Elster“ Pegau
organisierte Osterfeuer für die Stadt
von Peter Salden
och her ging es am Karfreitag auf der Wiese am Angelgelwässer „Kallenbach“ in Pegau. Wie auch in den
Jahren zuvor hat der ASV „Weiße Elster“ Pegau um
den Vereinsvorsitzenden Jens Hillemann die Einwohner und
Gäste zum traditionellen Osterfeuer als Start in die neue
Saison eingeladen. In der Woche zuvor hatten mehr als drei
Dutzend Kinder vor allem aus der Jugendgruppe des Vereins
Holz und abgestorbenen Aufwuchs rund um das 5,2 ha
große Gewässer eingesammelt und zu einem riesigen Haufen aufgeschichtet, der schließlich unter den wachsamen
Augen der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr angezündet wurde. Viele Jungangler haben über die Ganztagsange-
bote des Anglervereins an der Oberschule Pegau ihre Leidenschaft für die Angelfischerei entwickelt. Seit mehr als
fünf Jahren sind die Petrijünger an der Schule zu Gast und
vermitteln den jungen Leuten sozusagen das Einmaleins des
Angels: Welche Fische leben in unseren heimischen Gewässern? Welche Lebensbedingungen brauchen sie? Und was
tun die Angler, um die Artenvielfalt in den Gewässern zu erhalten? Neben dieser Theorie samt Wurfübungen mit der
Rute kommt natürlich auch die Praxis, denn zumeist sonnabends geht es mit Angel, Haken und Köder an ein Gewässer in der Region. „Über diese Kurse finden pro Schuljahr
fünf bis zehn Kinder den Weg in unsere Jugendgruppe, in
der wir dem Anglernachwuchs natürlich noch einiges mehr
bieten können“, berichtet Jugendwart Dörling.
Auch Jungangler Gustav konnte wegen der sehr niedrigen Wassertemperaturen keinen
noch so kleinen Fisch überlisten.
Der ASV „Weiße Elster“ richtet bereits seit mehreren Jahren das Osterfeuer als Volksfest
für die Stadt Pegau aus und startet damit offiziell in die neue Angelsaison / Foto: P. Salden
H
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
087
Lokales und regionale Informationen – AVS
Anglerverband
„Südsachsen Mulde/Elster“ e. V.
Bernsdorfer Straße 132, 09126 Chemnitz
Tel.:
03 71 / 53 00 77 0
Fax.:
03 71 / 53 00 77 59
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.anglerverband-chemnitz.de
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
GEWÄSSERINFORMATIONEN
Futterbootbenutzung Stausee Glauchau (C 06-102)
Im Gewässerverzeichnis ist für den Stausee Glauchau die
Bootsbenutzung untersagt. Die gemäß Gewässerordnung
inbegriffene Untersagung der Benutzung des Futterbootes
wird für den Stausee Glauchau in Abstimmung mit der
Stadt Glauchau bis auf Widerruf aufgehoben. Bei Benutzung von Futterbooten ist ein Abstand von mindestens
80 Metern zu den Schutzzonen und Schutzbereichen
einzuhalten und es ist Rücksicht auf andere Nutzergruppen
am Gewässer zu nehmen. Jeder Angler ist zudem selbst
verantwortlich, zu prüfen, ob anderer Rechtsvorschriften
gegen den Einsatz sprechen. Das Watangeln und das
Hineinwaten zur Köderausbringung bleiben weiterhin untersagt.
Verbot Benutzung E-Motor auf nicht schiffbaren Gewässern
Einige Angler verwenden auf nach dem Wassergesetz nicht
schiffbaren Gewässern ohne Erlaubnis und widerrechtlich EMotoren. Dabei argumentieren sie, dass dies gemäß Gewässerordnung nicht explizit verboten ist und damit erlaubt
sei. Dazu bedarf es aber keiner Angaben in der Gewässerordnung, weil die E-Motor-Benutzung nicht zum Angeln gehört
und nicht fürs Angeln notwendig ist. Für die Benutzung von
E-Motoren gibt es klare Rechtsvorschriften, über die sich
jeder selbstständig zu informieren und diese zu beachten hat.
Wer dem zuwiderhandelt und ohne Erlaubnis E-Motoren
zum Einsatz bringt, verstößt gegen die Gewässerordnung,
denn es liegt dann eine unerlaubte Bootsbenutzung vor. Zudem wird der Sachverhalt bei Feststellung durch die VGA an
die Zuständigen Behörden gemeldet.
VERBANDSINFORMATIONEN
Erläuterung zum Gewässerverzeichnis:
Bootsangeln/Bootsbenutzung
Gewässer, auf denen das Bootsangeln gestattet ist, sind im
Gewässerverzeichnis mit dem Kürzel „B“ oder einer Bemerkung „Bootsangeln erlaubt/gestattet.“ versehen. Wer an
Gewässern, die nicht ausdrücklich mit „B“ oder der Bemerkung „Bootsangeln erlaubt/gestattet.“ ausgewiesen
sind, das Bootsangeln ausübt, verstößt gegen die Gewässerordnung. Gewässer, an denen die Bootsbenutzung
explizit untersagt ist, sind im Gewässerverzeichnis mit
dem Kürzel „BN“ oder der Bemerkung „Bootsbenutzung
verboten/untersagt.“ gekennzeichnet. Die Untersagung der
Bootsbenutzung beinhaltet auch die Untersagung des Futterbootes, außer zum Gewässer ist im Gewässerverzeichnis der Einsatz des Futterbootes explizit gestattet. Bei der
Bootsbenutzung ist zu beachten, dass auch bei durch den
Fischereirechteinhaber nicht explizit ausgewiesenem Verbot zur Bootsbenutzung andere öffentlich-rechtliche Belange der Bootsbenutzung entgegenstehen können. Hier ist
jeder selbst verantwortlich, sich dahingehend kundig zu
machen. Zudem kann sich der Status eines Gewässers zu
den Angaben im veröffentlichten Gewässerverzeichnis
2015-2017 ändern. Jeder ist daher verpflichtet, sich vor
dem Angeln ausreichend über mögliche Änderungen zu
einem Gewässer zu informieren.
088
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Beitragserhöhung ab 2016
Auf der Mitgliederversammlung am 28.04.2015 in Glauchau
wurde eine ab 2016 geltende Beitragserhöhung um 10,- Euro
für alle Beitragssparten beschlossen. Damit gilt ab 2016 folgende Beitragsordnung:
- Förderbeitrag (passiv)
25,- Euro
- Jugendbeitrag mit Allgemeiner Angelberechtigung (bis
Vollendung 18. Lebensjahr)
40,- Euro
- Jugendbeitrag mit Salmoniden-Angelberechtigung (bis
Vollendung 18. Lebensjahr)
80,- Euro
- Beitrag mit Allgemeiner Angelberechtigung (ab Vollendung 18. Lebensjahr)
90,- Euro
- Beitrag mit Salmoniden-Angelberechtigung (ab Vollendung 18. Lebensjahr)
130,- Euro
- Beitrag mit Allgemeiner und Salmoniden-Angelberechtigung (ab Vollendung 18. Lebensjahr)
170,- Euro
Neue Satzung beschlossen
Auf der Mitgliederversammlung in Glauchau am 28.04.2015
wurde die neu erarbeitete Satzung des AVS beschlossen. Mit
Eintragung beim Registergericht wird diese wirksam und
löst die alte Satzung ab. Nach der Registrierung wird die
neue Satzung an die Vereinsvorsitzenden versendet und auf
der Homepage veröffentlicht.
Lokales und regionale Informationen – AVS
Mitgliederversammlung des Anglerverbandes
„Südsachsen Mulde/Elster“ e. V. in Glauchau
von Mike Uhlemann
A
m 28. März 2015 fand im Gasthof „Grüner Baum“ in
Glauchau die jährliche Mitgliederversammlung des
AVS statt. Präsident Jan Hippold konnte als Gäste
den Oberbürgermeister von Glauchau, Dr. Peter Dresler;
den Fachbereichsleiter Kommunale Immobilien Glauchau,
Steffen Naumann; LVSA-Präsident Friedrich Richter; die
Geschäftsführerin der Fischaufzuchtgesellschaft Urzula
Kraus, die Vertreterin der Fischereibehörde Ulrike Kolbe;
den Ehrenpräsidenten des AVS und LVSA Dieter Wandkowsky und als Ehrengast Hans-Walter Süß vom AFV Aue begrüßen. Zu Beginn gedachten die Mitglieder dem kürzlich
verstorbenen Funktionär Peter Fichtner. Ehrenpräsident
Wandkowsky würdigte seine Leistungen in einer Gedenkansprache, bevor die Versammlung den Verstorbenen mit
einer Schweigeminute ehrte.
Danach folgte die formale Eröffnung der Versammlung, an
die anschließend Oberbürgermeister Peter Dresler und Präsident des LVSA Friedrich Richter ihre Grußworte an die
Angler des AVS übermittelten, in denen Sie die Leistungen
der Anglerinnen und Angler würdigten.
Danach kam unserem Präsidenten Jan Hippold und unserem Ehrenpräsident Dieter Wandkowsky die ehrenvolle Aufgabe zu, Angelfreund Hans-Walter Süß vom AFV Aue für
seine langjährigen Verdienste für Verein und Verband und
das Angeln mit der Ehrenurkunde mit Ehrengeschenk des
LVSA auszuzeichnen. Nach dem Applaus der Delegiertenversammlung als Dank und Anerkennung hielt der Präsident
Jan Hippold seinen Bericht zu 2014. Die Mitgliederentwicklung beim AVS verläuft noch immer entgegen dem demografischen Trend und die Mitgliederzahlen steigen weiter. Dies
liegt vor allem in der hervorragenden Jugendarbeit der Vereine begründet. Weiterhin positiv verläuft das Äschenschutz-
Mitgliederversammlung Glauchau 2015. / Foto: M. Uhlemann
090 Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Ehrung von Hans-Walther Süß mit der Ehrenurkunde durch Präsident Jan Hippold und
Ehrenpräsident Dieter Wandkowsky. / Foto: M. Uhlemann
projekt, auf das die Anglerschaft stolz sein kann. Der Präsident gab den Delegierten ausführliche Einblicke in die Arbeit
von Haupt- und Ehrenamt im Jahr 2014. Er betonte dabei,
dass es wichtig ist, dass die Mitglieder nachvollziehen können, welche Arbeit geleistet wurde und wofür die Beitragseinnahmen verwendet wurden. Am Ende der Präsentation
zeigte er ausführlich die finanziellen Herausforderungen der
kommenden Jahre auf, angefangen von Unterstützung unseres Nachbarverbands bei der Hege der Gewässerfondsgewässer im Leipziger Neuseenland mit starker Frequentierung der
AVS-Angler, über die Sicherung der Pachtgewässer bis hin
zur Kostendeckung der zukünftig nicht geförderten Verbandszeitschrift „Fischer & Angler“ und warb nach 10 Jahren
ohne Beitragsanpassung für die geplante Beitragserhöhung
von 10,- Euro pro Mitglied jährlich ab 2016. In der Diskussion gab es viele offene und konstruktive Redebeiträge. Hierbei zeichnete sich bereits eine mehrheitlich zustimmende
Meinung der Delegiertenversammlung ab. Nach Bestätigung
der Haushaltsabrechnung 2014 mit Entlastung des Geschäftsführers und des Präsidiums, der Bestätigung des
Haushaltsplans 2015 und der Zustimmung zur neu erarbeiteten Satzung stimmten die Mitglieder mehrheitlich (71 %) für
eine Beitragserhöhung ab 2016. Damit sind die Weichen für
eine erfolgreiche Zukunft gestellt.
von Mike Uhlemann
A
n der Talsperre Pirk werden Badebereiche festgelegt,
die saisonal vom 15. Mai bis 15. September eines Jahres nicht beangelt werden können. Der unmittelbare
Bereich am Bootsverleih ist sogar vom 01. Mai bis 30. September für jegliche andere Nutzung (Angeln, Baden, Liegen) gesperrt. Die Badebereiche und der Bootsverleihbereich werden eindeutig und deutlich ausgeschildert werden. Die Regelung tritt ab dem 01.05.2015 in Kraft.
Badebereich (rot)
Zeltplatz 5 (Jugendherberge Taltitz) /
Quelle: Naherholung Talsperre Pirk GmbH
Badebereiche (rot) an den Zeltplätze 1A,
1-3 und dem Campingplatz /
Quelle: Naherholung Talsperre Pirk GmbH
Anzeige
Lokales und regionale Informationen – AVS
Geschützte Badebereiche Talsperre Pirk
Lokales und regionale Informationen – AVS
Ausnahmeregelung 2015 zum Gruppennachtangeln Trinkwassertalsperre Dröda
von Mario Heinrich (redaktionell bearbeitet von Mike Uhlemann)
D
er AVS konnte mit der LTV und in Abstimmung mit
der Unteren Wasserbehörde für die Trinkwassertalsperre Dröda für 2015 eine Ausnahmeregelung zum
Gruppennachtangeln treffen.
Am Jahresende wird in Auswertung des Verlaufes der
Nachtangelsaison über eine Verlängerung dieser Regelung
beraten.
Das Gruppennachtangeln kann 2015 nach Anmeldung
über den AVS erfolgen und ist vom 01.05.2015 bis zum
31.10.2015 immer in den Nächten von Freitag auf Samstag,
von Samstag auf Sonntag und von Vortag auf Feiertag möglich. Pro Nacht können maximal 2 Gruppen mit jeweils mindestens 5 und maximal 15 Teilnehmern nachtangeln.
Dafür stehen 4 Bereiche zur Verfügung. Bei Anmeldung
hat jede Gruppe zum favorisierten Bereich einen Ausweichbereich anzugeben. Bei Anmeldung von mehr als 2
Gruppen entscheidet die Geschäftsstelle des AVS über die
Vergabe. Zu den Bereichen wird auch auf die zu nutzenden
öffentlichen Parkmöglichkeiten verwiesen. Die Ge- und
Verbote der Schutzzonenverordnung sind strengstens zu
Talsperre Dröda. / Foto: M. Uhlemann
Karte mit Bereiche Gruppennachtangeln Trinkwassertalsperre Dröda / Quelle: LTV
092
beachten. Jegliches Errichten von Feuerstätten inkl. Aufstellen von Grillgeräten aller Art ist strengstens verboten!
Das Benutzen von Straßen und Wegen mit öffentlich-rechtlicher Widmung ist in der Schutzzone 1 nur unter Beachtung der gebotenen Vorsicht zulässig. Parken ist in der Schutzzone 1 verboten.
Jegliche Einfahrt mit Kraftfahrzeugen außerhalb
öffentlich gewidmeter Wege in der Schutzzone 1
ist strengstens verboten!
Alle Details und notwendigen Informationen zur
Anmeldung und Durchführung von Gruppennachtangeln sind über die Geschäftsstelle des
AVS abrufbar.
Bereich 1 – Vorsperre Bobenneukirchen
• bis Dechengrüner Bucht
• Parkmöglichkeiten in der Ortschaft Bobenneukirchen
gem. STVO
Bereich 2 – Vorsperre Ramoldsreuth
• Parkmöglichkeiten in den Ortschaften Berglas
und Engelhardtsgrün gem. STVO
Bereich 3 – Ludwigsbucht
• Parkmöglichkeiten rechtsseitig auf der Zufahrtsstraße
zur Staumauer in Richtung Talsperre, Durchfahrt für
Rettungsfahrzeuge freihalten!
Bereich 4 – Berglaser Bucht
• Parkmöglichkeiten in der Ortschaft Großzöbern gem.
STVO
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Lokales und regionale Informationen – AVS
1
2
1: Lachsbesatz in die Chemnitz mit Staatsminister Thomas Schmidt (rechts), Matthias Pfeifer vom LfULG (mitte) und AVS-Präsident Jan Hippold (links) / Foto: M. Uhlemann
2: Die Schüler der Klasse 3 a der Grundschule Harthau-Chemnitz halfen fleißig mit. / Foto: M. Uhlemann
Lachsbesatz in Chemnitz mit
Staatsminister Thomas Schmidt
von Mike Uhlemann
A
m 24. April 2015 setzte Staatsminister Thomas
Schmidt zusammen mit Gästen und Kindern rund
5.000 Lachsbrütlinge in die Chemnitz ein. Der Besatz
fand im Stadtzentrum von Chemnitz am Falkeplatz statt, wo
seit der Aufdeckelung der Fluss wieder offen fließen kann.
Die Flüsse Sachsens und die Tiere darin sind ein hohes
Gut. Der Besatz an solch einer Stelle, wo ein Fluss sein Gesicht wieder zurückerhalten hat, ist nicht nur für das Lachs-
programm wichtig, sondern hat auch eine große symbolische Bedeutung.
Der Staatsminister und alle Beteiligten hoffen, dass wenn
die Zeit gekommen ist, möglichst viele Lachse den Weg
zurück nach Sachsen finden.
Auch hier muss in Sachen Durchgängigkeit noch einiges
bewegt werden, wenn das ehrgeizige Ziel des Sächsischen
Lachsprogramms, in Sachsen eine sich selbst reproduzierende Lachspopulation wieder anzusiedeln, von Erfolg gekrönt
werden soll.
Zusammen sind wir stark
von René Blank
G
leiche Interessen verbinden Menschen und prägen
den Gemeinschaftssinn, welcher nach neuesten Studien in nicht unerheblichem Maße zur menschlichen Evolution beigetragen hat. Diese Gemeinschaft ist
mit einfachen Mitteln der Kommunikation und des Ideenaustausches unter Gleichgesinnten zu erreichen.
Gemeinsam und geschlossen gegen oder für etwas aufzutreten, ist Ziel jeder Gemeinschaft. Dazu bedarf es Einigkeit, Vernetzung untereinander und das Erkennen von
Problemen, genauso wie die Erkenntnis, dass man Probleme und Aufgaben nur gemeinsam zielführend lösen kann.
In der jüngeren Vergangenheit drohten regional Probleme und Einschränkungen auf die Angler im Vogtland und
Südwestsachsen zuzukommen, welche ohne gemeinsames
Handeln zu einem weiter gefassten Angelverbot an der
Talsperre Pirk in der Badesaison geführt hätten.
Das am Ende ein für die Angler akzeptabler Kompromiss gefunden werden konnte, ist vor allem unserem gemeinsamen Handeln zu verdanken. Zeitnah wurde kom-
muniziert. Ortsansässige Vereinsmitglieder riefen eine
Unterschriftenaktion ins Leben. Die Geschäftsstelle des
AVS wurde umfassend informiert. Veröffentlichungen in
Medien bauten Druck auf und es wurde ein Prozess angestoßen, zusammen nach Lösungen zu suchen. Wichtige
Treffen mit der Naherholung Talsperre Pirk GmbH fanden
statt und führten zu diesem positiven Ergebnis.
Wir Angler schafften dies aber nur, weil wir gemeinsam
und geschlossen auftraten und unser Handeln abstimmten.
Auch die hohe dreistellige Anzahl an Unterschriften gegen
die Pläne zum Angelverbot aus z.B. Chemnitz, Zwickau,
dem Erzgebirge und dem Vogtland untermauerten diesen
Gemeinschaftssinn noch eindrücklich.
Die Herausforderungen in der Zukunft werden dieses
gemeinsame und geschlossene Handeln weiter fordern.
Es wird Zeit, Befindlichkeiten abzulegen um gemeinsam
und geschlossen für unsere Sache aufzutreten.
Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel.
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
093
Jungangler unter sich
[PFLEGEN - SCHÜTZEN - HEGEN]
Hallo liebe A
Angelfreunde,
ngelfreunde,
schillernd, bunt, exotisch - so kann man den S
Sonnenbarsch
onnenbar
bar
rsch
s
beschreiben. Dieser kleine Einwanderer ist tatsächlich auch in
GHQVlFKVLVFKHQ*HZlVVHUQ]X¿QGHQ:RKHUHUNRPPWZHOche besonderen Merkmale er hat und ob er eine Rolle für die
$QJHO¿VFKHUHLVSLHOWYHUUDWHQZLUHXFKKLHU
Sonnenbarsch,
Sonnenbar
sch Diamantsonnenbarsch
Diaamantsonnenbarsch (Lepomis
(LLepomis gibbosus)
Merkmale:
K
örper: ƐĞŚƌŚŽĐŚ͕Ɛ
Körper:
ŐĞŇĂĐŚƚ͖ ďĞƐŝƚnjƚ ĞŝŶ ƚĞŝůƚĞ͕ǀŽƌŶƐƚĂĐŚůŝŐĞ
Gr
öße: ĚƵƌĐŚƐĐŚŶŝƩ Größe:
ϭϱĐŵůĂŶŐ͕ŵĂdžŝŵĂ ϮϱĐŵ
Querbinden: 5-8 Stück,
ďĞŝ :ƵŶŐĮƐĐŚĞŶ ƉĞƌůŵƵƚKieƚĂƌƟŐ ƐĐŚŝŵŵĞƌŶĚ͕ ďĞŝ Verlängerung
Verlängerung des KieĞƌǁĂĐŚƐĞŶĞŶ dŝĞƌĞŶ ƐŝŶĚ mendeckels:
mendeckels: hautähnůŝĐŚ͕ŵŝƚĞŝŶĞŵƐĐŚǁĂƌnjĞŶ
ĚŝĞƐĞŐƌƺŶͲďůĂƵ
ƵŶĚŵĞŝƐƚĂƵĐŚĞŝŶĞŵƌŽten Fleck
Lebensraum:
&ŽƌƚƉŇĂŶnjƵŶŐ͗ Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
FFärbung:
ärbung: ŐƌƺŶďƌĂƵŶ ŵŝƚ
ǀŝĞůĞŶ ŐƌƺŶďůĂƵĞŶ &ůĞcken
Nahrung:
Vorkommen und Bedeutung:
094
Bauch und Kehle:
Kehle: ŬƌćĨƟŐŽƌĂŶŐĞ͕&ůŽƐƐĞŶŐƌƺŶ
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Der Name „Sonnenbarsch“
Jungangler unter sich
[PFLEGEN - SCHÜTZEN - HEGEN]
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Wir laden di
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Komm vorbei
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• Wissenstest un
Jungangler-Preisrätsel
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eisrätsel
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ubehör.
15 07 2015 per Mail an: [email protected] oder
15.07.2015
desverband Sächsischer
chsischer Angler e. V.,
. Rennersdorfer Strr. 1, 01157 Dresden.
Teilnahmebedingung:
Teilnahmebed
Te
ingung: Nur Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr!
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Unter allen Einse
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Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
095
Von Anglern für Angler
Großgewässervorstellung:
Schladitzer See (L 02 - 132)
von Matthias Kopp
D
er Schladitzer See liegt kurz hinter Leipzigs Stadtgrenzen in Richtung Delitzsch. Von Leipzig kommend fährt
man auf der S1 (Luise-Otto-Peters-Allee) in Richtung
Radefeld und dann weiter nach Wolteritz. Am Ortseingang
folgt man der Dorfstraße nach rechts. Etwa nach 100 m, gegenüber der Feuerwehr, biegt rechts die Zufahrt zum Schladitzer See ab. Parkmöglichkeiten gibt es hier in einiger Entfernung zum See. Mit dem Schließsystem unseres Verbandes erreichen Mitglieder die auf der Karte ersichtliche Slipstelle und
näher am See liegende Parkmöglichkeiten.
Beschreibung: Der Schladitzer See entsteht seit Mitte der
90er Jahre in der Hohlformen des stillgelegten Braunkohletagebaus Breitenfeld. Der oligotrophe Schladitzer See wurde bisher mit Fremdwasser aus der Neuen Luppe gespeist. Seit Erreichen des voraussichtlichen Endwasserstandes im Jahr 2003
ist das Gewässer 220 ha groß und maximal 22 m tief. Die mittlere Tiefe beträgt etwa 12 m. Uferbegehung und Beangelung
sind wie in der Karte dargestellt mit Ausnahme des All-on-Sea
Ufers und des Südwestbereiches des Sees erlaubt. Im Schladitzer See bilden sich stabile Temperaturschichtungen heraus.
Die Sauerstoff- und pH-Werte des Seewassers liegen im für Fische optimalen Bereich. Nur die Flachwasserbereiche weisen
keine Schichtung auf. Klares Wasser, reichlich Unterwasser-
Blick auf den Schladitzer See (L 02 - 132) / Foto: AVL-Archiv
pflanzen und zunehmende Röhrichtbereiche werden hier besonders den Hechten ausgezeichnete Bedingungen bieten aber
auch für eine Vielzahl von Fischenarten sowohl Standort-, als
auch Jungfisch- und Laichhabitate sichern.
Das Befahren des Rundweges mit KfZ ist verboten. Zum
Angeln dürfen Elektrobootsmotoren verwendet werden.
Fischarten: Mit der Luppewasserspeisung sind neben Barschen, Weißfischen und Hechten auch Karpfen ins Gewässer
gelangt. Mit Besatz wurden auch Aal und Schleie etabliert.
Wichtigstes Ergebnis war aber der Aufbau eines Maränenbestandes.
Angelmethoden: Am Schladitzer See sind viele Angelmethoden Erfolg versprechend. Großen Maränen kann man mit
der Hegene vom Ufer oder vom Boot aus nachstellen. Auf
Hecht als wichtigster Raubfisch im See darf man mit Spinnangeln, totem Köderfisch und auch mit der Schleppangel angeln.
Leider sind im Zeitraum von April bis Mai diesen Jahres fast
alle Großkarpfen (bis 20 kg schwere Spiegel und Schuppenkarpfen) gestorben, wir haben dazu auf unserer Homepage informiert, sodass das bisher sehr beliebte Karpfenangeln im
Moment nicht erfolgversprechend ist.
V
ielen Dank für diese riesige Resonanz zu unseren Quartalsthemen! Leider können wir auch dieses
Mal nur eine kleine Auswahl von Leserbriefen wiedergeben. Die Redaktion behält sich vor, einige
Briefe sinnwahrend zu kürzen.
Lesermeinungen zum Thema:
„Die da oben…“ –
Zielgerichtet Basisinformation umsetzen (Ausgabe 01/2015)
Clemens Ernst: Vielleicht sollte man eine App programmieren lassen, über die dann zum Beispiel das Gewässerverzeichnis auf dem
Smartphone gespeichert und aktualisiert werden kann. Auch aktuelle Infos könnte man so publizieren.
Michael Diener: Ich bin fast 30 Jahre alt und habe immer mein
Handy dabei. Wenn es einfach alle zwei Wochen einen kleinen
Newsletter mit den wichtigsten neuen Informationen geben könnte,
wäre das super. Und wenn Sie mir das Heft als PDF an meine Mail
senden könnten und nicht als Hardware (Heft), wäre das für mich
auch besser. So kann ich immer und überall schnell darin lesen.
Man könnte viel Porto und die Heftkosten sparen und dafür
das Geld an anderen Stelle investieren. Ich finde, im heutigen digitalen Zeitalter sollte es die Möglichkeit dazu geben. Einfach in
mehreren Ausgaben darauf hinweisen, dass man sich mit seiner EMail-Adresse registrieren kann und dafür die Hefte nicht mehr per
Post sondern per Mail kommen, zusätzlich der Newsletter alle
zwei bis drei Wochen.
Dieter Arnold: Natürlich ist es in unserer hoch technisierten Kommunikationsgesellschaft schwerer geworden, die Leute hinter dem
„Ofen” hervorzulocken. Zumal ja der Angler mit dem Fischereischein alle Angelberechtigungen erhält. Dass aber gerade damit
auch die Verantwortung gegenüber der Natur verbunden ist,
scheint nicht jedem klar zu sein. Ich kann nicht mit 100 km/h
durch die geschlossene Ortschaft fahren und mich anschließend
äußern: „Das hat mir ja keiner gesagt."
Wenn jemand an einem Gewässer einen selten großen Fisch
fängt, spricht sich das in Windeseile herum, da funktioniert doch
die Informationstätigkeit bestens.
Die Angler wählen in den Vereinen Vorstände und Präsidien,
um ihre Interessen vertreten zu lassen. Von diesen Gremien wird
aber auch verlangt, dass sie ihre Angler allumfassend über ihre
Tätigkeiten informieren. Hauptsächlich geht es um die Information
unserer Mitglieder. Wie z.B. das Geld aus den Einnahmen verwendet
wird, wie ein ordentlicher Fischbesatz erfolgte, welche Leistungen
erbracht wurden, usw.
Es ist aber auch wichtig, dass Entscheidungen durch die Präsidien und durch die Vorstände der Vereine durch die Angler auch
mitgetragen werden. Jedes Jahr bin ich froh, wenn mir als Vorsitzender des Vereins kein Verstoß gegen die Gewässerordnung und
andere, das Angeln betreffende Vorschriften eines Mitgliedes gemeldet werden. Im Gespräch mit Mitgliedern anderer Angelvereine habe ich erfahren, dass Gewässerschulungen im Selbststudium
erfolgen, die Angelberechtigungen zugeschickt werden oder es im
Jahr nur eine Zusammenkunft gibt.
Wir haben uns doch im Verein zusammengefunden, damit wir
unserem Hobby nachgehen können, unsere Interessen vertreten
lassen, aber auch um zusammen zu kommen, miteinander zu reden oder Neues zu erfahren. Gewässerschulung und Kassierung
sollten mindestens zusammen mit einem Tätigkeitsbericht des
Vorstandes als Versammlung durchgeführt werden. Das Vereinsleben auch mit Leben zu gestalten ist sehr schwer und nur Informationen an die Mitglieder zu bringen reicht da nicht.
Frank Schubert: Das Argument „Die da oben…“ ist nicht akzeptabel
und wird von unserem Vorstand grundsätzlich abgelehnt. Richtig
ist, dass jeder Angelfreund sich an der Vereins- oder Verbandspolitik beteiligen kann. Aber schon bei anstehenden Neuwahlen des
Vorstandes zeigt sich regelmäßig ein Desinteresse des Großteils
unserer Mitglieder, Verantwortung zu übernehmen. Alle sind froh,
wenn es nur weitergeht und möglichst keine Beitragserhöhung angedacht ist.
Zur Informationspolitik ist in erster Linie die Mitgliederversammlung wichtig. So können (fast) alle Anfragen der Mitglieder
sofort beantwortet werden. Zudem weise ich ständig auf das Lesen
unserer Zeitschrift hin, wir können dankbar sein, eine solch qualitativ hochwertige Zeitung in den Händen zu halten. Da noch nicht
alle Anglerinnen und Angler „vernetzt“ sind, sollten sich gerade
wichtige Informationen auf die Vereine und unsere Zeitschrift beschränken.
Über die Veröffentlichung verbandsinterner Dinge in Medien
wie Facebook sollte generell kritisch nachgedacht werden, längst
nicht alle Nutzer stehen unserem Verständnis für den Umgang mit
der Natur im und am Gewässer positiv gegenüber.
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
097
Von Anglern für Angler
Liebe Anglerinnen und Angler – Eure Meinung ist gefragt!
Von Anglern für Angler
I
n jeder Ausgabe von „Fischer & Angler in Sachsen” möchten wir quartalsweise ein Thema einbringen, zu
dem wir Lesermeinungen in der darauffolgenden Ausgabe abdrucken. Damit möchten wir Denkanstöße zu
aktuellen Themen liefern und eine Diskussion auslösen. Um eine rege Teilnahme wird gebeten!
Thema 02/2015:
Fischer & Angler in Sachsen –
Wie weiter mit dem Mitteilungsblatt?
von der Redaktion
D
ie erste Ausgabe des Mitteilungsblattes „Fischer &
Angler in Sachsen” erschien im September 1994. Es
war der Redaktion stets ein Anliegen, interessante,
informative und kritische Beiträge zu liefern.
Über 20 Jahre später hat sich viel getan: Die Auflagenhöhe ist auf über 40.000 Stück angewachsen. Die Seitenzahl hat sich auf nahezu 50 Seiten verdoppelt.
Leider geraten wir mittlerweile auch mit diesem Seitenkontingent zunehmend an Platzprobleme. Dank der vielen
Artikel aus den Vereinen, aber auch der wachsenden Zahl
an wichtigen Mitteilungen der Verbände und Behörden,
muss die Redaktion leider oft Artikel kürzen oder gänzlich
streichen.
Die vor zwei Jahren eingeführten Quartalsthemen kommen gut an. Hier sind kritische Meinungen unserer Leser
gefragt und diese Möglichkeit wird auch rege genutzt.
Besonders erfreulich ist auch die riesige Resonanz auf unsere Jugendseiten
und insbesondere auf das Jugendpreisrätsel.
Der LVSA ist mittlerweile alleiniger
Herausgeber des Mitteilungsblattes
und trägt damit die Kosten von gegenwärtig ca. 150 T € für Druck und
Vertrieb pro Jahr.
Die Redaktion interessiert nun Eure Meinung zu Form und Inhalt dieses Mitteilungsblattes.
Soll das Blatt in der gegenwärtigen
gedruckten Form und mit dem derzeitigen Seitenkontingent weitergeführt werden oder reicht ein digitaler
Newsletter? Gibt es Themen, denen
mehr oder vielleicht sogar weniger
Platz gewidmet werden sollte? Was
sind Änderungsvorschläge, Anregungen und Wünsche?
Wir freuen uns auf zahlreiche Meinungen, welche wir als Grundlage für
unsere weiteren Diskussionen benutzen werden.
Welche Meinung
habt Ihr zu diesem Thema?
Meinungen dazu bitte
bis zum 22. Juni 2015
per Mail an:
[email protected]
oder per Post an:
Landesverband Sächsischer Angler e. V.,
Rennersdorfer Str. 1
01157 Dresden
098
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Angelposen selbstgebaut
von Arndt Zimmermann
E
s gibt, meist wetterbedingt, angelfreie Tage im Jahr, da
will ich mal wieder kreativ sein und ein wenig werkeln.
Neben Fliegenbinden und Kunstködertuning gehört bei
mir auch der Bau von Angelposen dazu. Mit dem Selbstbau
von Posen halte ich es wie mit dem Fliegenbinden. Meine
selbstgebundenen Fliegen gleichen auch nicht immer den
Standardmustern in Material und Farbgebung. Wichtig ist,
dass die Proportionen stimmen und Fliegen wie Posen zur
richtigen Zeit an den richtigen Stellen eingesetzt werden.
Ja, ich weiß, es gibt heute im Fachhandel an Posen nichts,
was es nicht gibt, bis zu Hochleistungs-Wagglerposen. Und
dennoch freue ich mich jedes Mal über den Einsatz meiner
selbst gebauten Posen. Vor allem, wenn sie sich gut und relativ zielgenau werfen lassen, bissanzeigesensibel reagieren und
von guten Fischen am anderen Ende einer Montage unter
Wasser gezogen werden.
Posen aus Gänse- oder Schwanenschwungfedern:
Beim Geflügelzüchter kann ich auf Vorbestellung die entsprechenden Schwungfedern günstig erwerben. Diese eignen sich auf Grund ihrer Größe zur Herstellung von Stickund Wagglerposen. Bei den ausgesuchten Federn muss ich
aber darauf achten, dass das dickere luftgefüllte Ende der
verwendeten Federn geschlossen und auch sonst der Federkiel unversehrt ist.
Zuerst werden die Federn auf die gewünschte Länge
gekürzt. Vorsichtig werden anschließend die beiden Fahnen
mit den einzelnen Fibern von der Spitze her abgezogen. Vorsichtig deshalb, damit der gleichzeitig mit abgezogene Streifen der verhornten Federkielhülle aus Ceratin nicht zu breit
wird. Dies würde die Stabilität des Federkiels schwächen.
Anschließend glätte ich mit einer Rasierklinge oder einem
scharfen Messer die noch sichtbaren Fiberreste am Federkiel
und entferne die im Bereich des oberen Nabels noch befindlichen feinen Fibern. Sollten die Federnkiele gar zu gebogen
sein, kann ich diese bis zu einem gewissen Grad mit Wasserdampf vom Kartoffelkochwasser gerade biegen (Vorsicht!
Verbrennungsgefahr der Finger durch Heißdampf ).
Aus 0,6 mm starken nichtrostenden Chromiumdraht biege ich mit einer kleinen Rundzange ein Öhr mit ca. 2 cm langen Haltearmen und passe diese entweder an das vorgesehene dicke oder an das dünne Ende des Federkiels an. Erst dann
schneide ich einen entsprechend langen Abschnitt eines passenden Schrumpfschlauches ab und schiebe es über das angehaltene Öhr auf den Kiel. Wenn ich mehrere Federkiele in
dieser Art vorbereitet habe, wird Wasser erhitzt. Das kochende Wasser schütte ich in eine große Tasse und stelle
anschließend sofort die vorbereiteten Federkiele samt Öhr
und Schrumpfschlauch hinein. Innerhalb von Sekunden zieht
sich der Schrumpfschlauch zusammen und fixiert die Haltearme mit dem Öhr an den Federkiel. Nach dem Abkühlen
und Trocknen des Federkieles prüfe ich noch den festen Sitz
des Schrumpfschlauches mit dem Öhr am Kiel und fixiere es
notfalls endgültig mit Sekundenkleber.
Statt eines Schrumpfschlauches nehme ich auch gern Bindegarn aus meinem Fliegenbindematerial und fixiere damit
die Haltearme mit dem Öhr an das gewünschte Ende des Federkiels. Mit Sekundenkleber und Bindelack wird die Haltbarkeit der Bindung garantiert. Nun ist die Angelpose eigentlich fertig und kann bereits naturfarbig verwendet werden.
Zum Farbanstrich verwende ich schnelltrocknende Acrylfarben (mattiert) und im Anschluss daran einen farblosen
Aqua-Klarlack. Ein passender Posenring bei einer Verwendung als Stickpose vervollständigt die Pose. So habe ich innerhalb kurzer Zeit mehrere brauchbare Angelposen hergeFortsetzung auf Seite 100 »
stellt. (Foto 1).
Foto 1: Posen aus Schwanen- und Gänsefedern / Foto: A. Zimmermann
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
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Von Anglern für Angler
Praxistipps:
Von Anglern für Angler
Foto 2: Posen aus Pfauenfedern
Foto 3: Prototypen von wenig vorbebleiten und gut vorbebleiten Pfauenwagglern
Posen aus Pfauenfedern:
Wer Pfauenbesitzer bzw. -züchter kennt, aber auch per Internet, kann sich dort die schönen langen Pfauenschwanzfedern
besorgen/kaufen. Auf Grund ihrer fast geraden Federkiele
sind sie begehrte Ausgangsmaterialien für Posen.
Der doppelte Nutzen besteht darin, dass zum einen mehrere Posenkiele von einer langen Feder abfallen, zum anderen
die einzelnen Fibern als sog. Pfauengras wieder beim Fliegenbinden sehr gut Verwendung finden.
Auch hier erfolgt zuerst das Entfernen der Fibern vorsichtig mit einer Rasierklinge, um die Fibern nicht zu schädigen
und den relativ empfindlichen Federkiel mit seiner umgebenden Ceratinhülle nicht zu schwächen oder zu knicken.
Die weiteren Arbeiten erfolgen, wie im vorigen Abschnitt
beschrieben. Fertig sind sehr sensible Stick- oder Wagglerposen
für stehende Gewässer (Foto 2).
Hier die „Bauanleitung“:
Aus 1 mm starken farbigen Moosgummiplatten werden entsprechend der Form und Größe des späteren Posenkörpers
trapezförmige Stücke herausgeschnitten. Soll es immer eine
gleiche Form sein, sollte man sich ein Schnittmuster aus dünner Pappe anfertigen. Die Umrisse werden anschließend auf
die Moosgummiplatte übertragen und diese ausgeschnitten.
Anschließend wird mit Sekundenkleber Gel oder mit
Moosgummikleber, bei Letzterem kurze Antrocknungszeit
beachten, ein schmaler Streifen am dickeren Ende des
Trapezstreifens benetzt, der dafür bestimmte Posenkiel an
der vorgesehenen Stelle aufgedrückt und kurze Zeit bis zum
Ankleben fixiert. Danach streiche ich dünn mit kreisenden
Bewegungen den restlichen Trapezstreifen mit dem Kleber
ein und rolle den Trapezstreifen mit leichtem Druck und
leicht gestrafft um den Kiel ein.
Das schmale Ende muss ich noch ein wenig bis zum Ankleben angedrückt halten und fertig ist ein Rohwaggler (Foto 4).
Nach dem Aushärten des Klebers streiche ich den Posenkörper mit oben genanntem Klarlack satt ein, um ggf. nicht
vollständig geleimte Stellen wasserdicht zu versiegeln.
Ein seit Jahren im Keller aufgestelltes ca. 70 cm hohes,
15 cm starkes HT-Fallrohr mit Blinddeckel (Baumarkt) wurde
mit Wasser gefüllt und dient mir seitdem zum idealen Austarieren meiner Angelposen (Foto 5). Nach dem Austarieren
decke ich das wassergefüllte Rohr immer ab und habe so weder
Verdunstungsverluste noch eine Veralgung feststellen können.
Zwecks erster Tragkraftbestimmung wird an das Öhr der
Pose ein Stück ausgediente Angelschnur befestigt und daran
werden entsprechende Torpillos aufgeschoben bzw. Blei-
Wagglerposen aus Pfauenfedern, auch vorgebleit:
Zum Fliegenbinden hatte ich mir vor Jahren 1 mm starke farbige Moosgummiplatten (Moosipren) im A3-Format besorgt
(Internet), da dieses Material sehr gut schwimmt. Bei Überlegungen nach weiterer Verwendung fiel mir ein, dass ich
mal als Kind aus gerolltem farbigen Papier und Leim Ketten
gebastelt hatte. Das müsste doch mit den dünnen Moosgummiplatten auch für Posenkörper zu machen sein. Und
so entstanden einige Prototypen von Wagglerposen, welche
einen sehr guten Auftrieb haben und somit ohne Vorbebleiung, aber auch wenig oder stark vorbebleit (als Weitwurfwaggler) zum Einsatz kommen können. Die ersten
Tests haben diese Posen bereits super bestanden (Foto 3).
Foto 4: Schnittmuster aus Pappe und Rohwaggler / Fotos: A. Zimmermann
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Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
Foto 5: Mit Wasser gefülltes Rohr zum Austarieren der Posen
Von Anglern für Angler
Foto 6: Wagglerbebleiung und Farbgebung
Foto 7: Fertige unbeschwerte Waggler mit Wurstspeilerkiele
schrote verschiedener Größen geklemmt. Nun wird durch
An- oder Abklemmen von Schroten die Pose so lange austariert, bis diese die gewünschte Eintauchtiefe hat. Mit einer
Feinwaage werden anschließend die verwendeten Torpillos
und Schrote gewogen und somit die Tragkraft der Pose ermittelt. Nun weiß ich, wieviel Blei ich an die Pose und/oder
an die Montage bringen kann.
Bei wenig vorbebleiten Wagglern sollten 1/3 der Bebleiung
an die Pose und 2/3 an die Schnurmontage kommen. Dagegen kann ich Weitwurfwaggler bis 2/3 der Gesamttragkraft
vorbleien, also bei 9 g Posentragkraft max. 6 g Blei an der
Pose anbringen.
Aus Chromiumdraht wird wieder ein Öhr gebogen, aber
mit längeren Armen, da diese auch die zuvor gewogenen gelochten Bleikugeln aufnehmen müssen. Mit Schrumpfschlauch überzogen werden die Arme dann an die Pose angepasst und anschließend, wie genannt, in kochendes Wasser
gestellt. Nach dem Erkalten und Trocknen muss bei noch
nicht straffem Sitz mit Sekundenkleber Abhilfe geschaffen
werden. Zur Farbgebung hatte ich schon Ausführungen gemacht. Zum Schluss schreibe ich noch mit wasserfestem CD-
Marker die ermittelte Tragkraft der Pose (vorbebleit + Resttragkraft) auf den Posenkörper – fertig (Foto 6).
Übrigens müssen es nicht immer Posenkiele aus Pfauenfedern sein. Sogenannte Wurstspeiler aus Holz oder aus Bambus
geschnittene und anschließend rundgeschliffene Spleißen verrichten Ihren Dienst als Posenkiele auch (Foto 7). Teurer, aber
besser, sind natürlich Posenkiele aus dünnen Carbonstäben.
Die Herstellung der Wagglerposen ist wie zuvor beschrieben.
Natürlich kann ich auch aus Baudämmplatten (Baumarkt)
sehr schöne Posenkörper für Wagglerposen herausschneiden
und mit dem Messer vorformen, anschließend in der Länge
durchbohren, danach auf einen langen Nagel schieben und in
diesen in die Bohrmaschine einspannen. Schließlich mit
Sandpapier unterschiedlicher Körnung einen Posenkörper
meiner Wahl herausschleifen. Das Ganze ist aber mit Staub
und Spänen verbunden und somit in meiner Wohnung
schlecht machbar. Meine obige Herstellungsmethode von
Posen kann ich jederzeit in der Wohnung (theoretisch am
Wohnzimmertisch) in meiner Bastelecke ohne Abrieb und
Späne, also relativ sauber, praktizieren.
Viel Spaß beim Posenbau und Petri Heil (Foto 8).
Foto 8: Dieser 52er Schuppi nahm meinen Waggler mit auf Tauchstation / Fotos: A. Zimmermann
Fischer & Angler in Sachsen, Sommer 2015
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Fischer & Angler
in Sachsen
Die Zeitschrift des Landesverbandes Sächsischer Angler e. V.
www.landesanglerverband-sachsen.de
Juni • 2015 • 2
Fischer & Angler in Sachsen
Dresden 22 (2015) 2
Seiten 053 – 104 ISSN 1434 – 3428
Großgewässervorstellung:
Schladitzer See (L 02 - 132)
25 Jahre SLFV
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uns über eure Post. Wir sind bemüht, die Qualität dieses Mitteilungsblattes
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L
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2015 vorzugsweise per E-Mail an:
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Fischer & Angler in Sachsen
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SPRUCH DES
QUARTALS
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mit denen man eine Erklärung erklärt”
Abraham Lincoln
Redaktionsschluss 2015
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