Amt für Jagd und Fischerei Graubünden Uffizi da chatscha e pestga dal Grischun Ufficio per la caccia e la pesca dei Grigioni Amt für Natur, Jagd und Fischerei St.Gallen Stand: 23. November 2015 Gemeinsames Protokoll GR/SG bezüglich unerwünschtem und problematischem Verhalten der Wölfe im Calandarudel 2014 – 2015 Zusammengestellt und bewertet von Amt für Jagd und Fischerei Graubünden (Dr. Georg Brosi, Hannes Jenny und den zuständigen Wildhütern Martin Michael, Claudio Spadin und René Gadient) Amt für Natur, Jagd und Fischerei St.Gallen (Dr. Dominik Thiel und Wildhüter Rolf Wildhaber) Einleitung: Nachfolgend wird ein Kurzabriss der Geschichte des Calandarudels in Erinnerung gerufen. Anfangs August 2011 wurde im Gebiet des CalandaRingelspitz-Massivs erstmals ein Wolf nachgewiesen. Nachdem bis Ende September immer nur ein Einzeltier beobachtet werden konnte, gelang im Oktober der Nachweis von zwei Tieren. Im Verlaufe des Winters verdichteten sich die Hinweise, dass es sich dabei um ein Wolfspaar handelte. Obwohl viele Proben zur genetischen Bestimmung eingesandt wurden, gelang erst ein Jahr später der eindeutige Nachweis der beiden Tiere F07 (Probe vom 28.7.2012) und M30 (Probe vom 26.8.2012). Fast gleichzeitig konnte auch die erfolgreiche Reproduktion des Wolfspaares mit einer Fotofalle nachgewiesen werden. Fotos einer vermutlich trächtigen Wölfin kursierten zuvor schon seit Mai 2012. Weil beide am Calanda nachgewiesenen Tiere zuvor, d.h. F07 am 11. Juni 2011 und M30 am 29. August 2011 noch im Wallis nachgewiesen wurden, muss davon ausgegangen werden, dass zuerst das weibliche und 1-2 Monate später das männliche Tier den Weg an den Calanda gefunden hatte. Die Fortpflanzung des Calandarudels ist die erste in der Schweiz seit über 150 Jahren und erfolgte von 2012 bis 2015 jährlich mit einer recht hohen Jungenzahl (total rund 20 Jungtiere). Die minimale Rudelgrösse in den Folgewintern umfasste jeweils 8-10 Wölfe, die ein Territorium von 150-220 km² bejagten. Dank einer fast lückenlosen Genotypisierung der Jungtiere konnte die Abwanderung gut dokumentiert werden. Problemstellung: Seit der ersten erfolgreichen Fortpflanzung im Jahre 2012 konnte sukzessive eine zunehmende Habituation der Wölfe in der Kulturlandschaft rund um den Calanda beobachtet werden. Insbesondere betraf das die Jungtiere. Man bekommt den Eindruck, dass die Jungtiere jeden Jahrgangs noch eine Hürde mehr nehmen, sich noch stärker an den Menschen gewöhnen, auf der Futtersuche noch mehr Risiko auf sich nehmen und den Lebensraum des Menschen noch stärker in das eigene Streifgebiet einbeziehen. Dadurch vergrössert sich die Wahrscheinlichkeit zusehens, dass echte Konfliktsituationen ent- stehen zusehends. Diese Entwicklung muss aufgehalten werden, wenn längerfristig ein Zusammenleben von Wolf und Mensch in der Kulturlandschaft gelebt werden will. Überlebenschancen hat der Wolf nur dann, wenn er einen gewissen Respekt hat vor dem Menschen und sein Image - das in Graubünden nach wie vor nicht so schlecht ist – nicht durch vermeidbare Unfälle und Konfliktsituationen geschädigt wird. Besenderungen: Am 5. Februar 2015 gelang es im Sinne einer Vergrämungsaktion einen männlichen Jungwolf vom Jahrgang 2014 zu besendern. Leider stieg der GPSGSM-Sender schon nach sieben Tagen aus und verhinderte den Aufbau eines einmaligen Datensatzes zum räumlichen Verhalten dieses Individuums. Weil der VHF-Sender weiter funktionierte konnte das Tier in den folgenden Monaten regelmässig gepeilt werden. Es konnte festgestellt werden, dass er auch nach der Geburt seiner Geschwister des Folgejahres noch immer im engeren Rudelterritorium geduldet wurde (wohl zusammen mit zwei Geschwistern aus dem gleichen Jahrgang). Einzelereignisse Nachfolgend werden die in Bezug auf den Menschen unerwünschten und problematischen Wolfsbeobachtungen seit dem 9. Dezember 2013 im Territorium des Calandarudels beschrieben, wobei das Schwergewicht auf Begegnungen mit dem Menschen liegen, bei denen der Wolf den Menschen auch wahrgenommen hat. Geographisch abgegrenzt wird dieser Perimeter wie folgt: Piz Segnes – Uaul da Mulin – Sagogn – Vorderrhein (inkl. 2-3 km breiter Streifen südlich des Flusses) - Alpenrhein - A3 – Mels – Weisstannental – Surenstock – Piz Segnas. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Verhalten der einzelnen Individuen, dem genauen Ort und dessen Lage zu Menschen, Häusern, Siedlungen, Strassen, etc. Jede Einzelsituation wird gemäss Tabelle 1 eingeschätzt. Diese Tabelle ist das Kondensat der beiden von den Kantonen separat geführten Listen mit allen relevanten Beobachtungen. Gesamteinschätzung des Rudelverhaltens Für die Gesamtbeurteilung werden folgende Fragen gestellt: Wie oft wird innerhalb des Territoriums des Calandarudels ein bestimmtes Verhalten gezeigt? Ist eine Veränderung im Verhalten des Rudels feststellbar? Wie reagiert der Wolf auf Vergrämungsaktionen? Werden vermehrt risikoreichere Verhaltensweisen gezeigt? Die Einzelereignisse wurden in Bezug auf die Konfliktträchtigkeit für den Menschen jeweils einer von vier Kategorien zugeteilt. Die Statistik für beide Kantone zeigt, dass eindeutig eine Entwicklung in Richtung risikoreicherem Verhalten bzw. einer Habituierung beobachtet werden muss. Verhaltenskategorie 2011 2012 2013 2014 2015 Auffällig 0 6 2 11 13 Unerwünscht 0 0 2 4 17 Problematisch 0 0 0 0 5 Einschätzung und Beurteilung der Einzelereignisse mit vierstufiger Farbkodierung Dieses Protokoll und die Beurteilung der Ereignisse wurde in Anlehnung an das „Konzept Bär Schweiz“, die Diskussionen in den Workshops zur internationalen Harmonisierung des Bärenmanagements und die Publikation „Österreichische Bären-Eingreiftruppe, 2006, JJ1 „Bruno“ in Tirol, Vorarlberg und Bayern 2006 – Protokoll und Beurteilung der Ereignisse, Wien“ erarbeitet. Das gleiche Vorgehen wurde im Jahre 2008 auch für die Beurteilung von JJ3 angewandt. Tabelle 1: Kriterien zur Einschätzung der Gefährlichkeit von Einzelereignissen und die daraus folgend zu treffenden Massnahmen. Einschätzung 1. Unbedenkliches Verhalten 2. Auffälliges Verhalten Wolf-Verhalten 1.1 Wolf und Mensch treffen zufällig auf kurze Distanz zusammen, Wolf flüchtet sofort. Massnahmen Information der Bevölkerung (IN) 1.2 Wolf bleibt beim Anblick von Menschen in Fahrzeugen stehen, beobachtet seinerseits, entfernt sich verzögert. IN 1.3 Wolf bleibt beim Anblick von Menschen stehen, beobachtet seinerseits, entfernt sich nach einigen Sekunden. IN 1.4 Wolf tötet Nutztier in Situation ohne Herdenschutz am hellen Tag. IN 1.5 Wolf tötet einen frei stöbernden Jagdhund im Jagdeinsatz im Wolfsrevier. IN 1.6 Wolf taucht ausserhalb der Aktivitätszeit der Menschen (22h abends bis 6h morgens) nahe von Siedlung auf, läuft Siedlung entlang. IN, verstärkte Über-wachung Wolf (ÜW) 1.7 Wolf reisst in der Nähe von bewohntem Einzelhaus oder Siedlung Beutetier oder Nutztier in Situation ohne Herdenschutz. IN, ÜW 2.1 Wolf nähert sich während der Aktivitätszeit des Menschen (6h morgens bis 22h abends) gelegentlich bewohntem Einzelhaus an. IN, ÜW 2.2 Wolf reisst in der Nähe von Siedlung Nutztier in Situation mit Herdenschutz. IN, ÜW 2.3 Wolf taucht am hellen Tag nahe von Siedlung auf (Distanz <50m). IN, ÜW 2.4 Wolf läuft ausserhalb der Aktivitätszeit der Menschen durch Siedlung. IN, ÜW 2.5 Wolf nähert sich Mensch mit Haushund an, bis in nahe Distanz (<20m). IN, ÜW 2.6 Wolf begegnet Mensch ausserhalb von Siedlungen. Obwohl er den Menschen bemerkt und dieser aktiv auf sich aufmerksam macht, ignoriert der Wolf den Menschen und setzt sein Verhalten unbeeinflusst fort (kaum ein Sichern, keine Verhaltensänderung, kein Richtungswechsel bei der Fortbewegung, etc.). IN, ÜW 3. Unerwünschtes Verhalten 4. Problematisches Verhalten (mit Potential zur Gefährdung des Menschen) 3.1 Wolf nähert sich mehrmals (>2x) an Siedlung an und wird über längere Zeit in der Nähe beobachtet. 3.2 Wolf sucht mehrmals anthropogene Futterquelle in unmittelbarer Nähe von Siedlung auf. IN, ÜW, Besenderung/ Vergrämung Wolf (VG), IN, ÜW, VG, Futter entfernen (FE) 3.3 Wolf holt sich während der Aktivitätszeit des Menschen Futter bei Siedlung und schleppt dieses weg. IN, ÜW 3.4 Wolf kommt auf Aufbruch von durch Jäger erlegtem Tier weniger als 10 Minuten nach dessen Entfernen. IN, ÜW 3.5 Wolf taucht während der Aktivitätszeit des Menschen in Siedlung auf. IN, ÜW 3.6 Wolf nähert sich mehrmals Mensch mit Haushund an. IN, ÜW 3.7 Wolf schlägt sein Tageslager nahe von Siedlung auf (Distanz <50m). IN, ÜW, VG 3.8 Wolf versteckt sich bei Annäherung von Menschen in oder unter Gebäuden IN, ÜW, VG 3.9 Wolf nähert sich während der Aktivitätszeit des Menschen in Siedlungen an Menschen an. IN, ÜW, VG 3.10 Wolf hat Mensch wahrgenommen, Mensch nähert sich Wolf an (Distanz <20m), Wolf flüchtet nicht. IN, ÜW, VG 3.11 Wolf folgt Mensch mit Haushund in kurzer Distanz <50m. IN, ÜW, VG 3.12 Wolf folgt Menschen in kurzer Distanz <50m. IN, ÜW, VG 3.13 Wolf tötet Haushund bei gelegentlich bewohnter Hütte. IN, ÜW, VG 4.1 Wolf taucht mehrmals (>2x) während der Aktivitätszeit des Menschen in Siedlung auf. Abschuss (AB), IN 4.2 Wolf folgt Mensch trotz dessen Vertreibungsversuchen. AB, IN 4.3 Wolf nähert sich während der Aktivitätszeit des Menschen in offenem Gelände Menschen an und bleibt längere Zeit (mehrere Minuten) in dessen Nähe (<50m). AB, IN 4.4 Wolf nähert sich während der Aktivitätszeit des Menschen in Siedlung Menschen an und kann nur schwer vertrieben werden. AB, IN 4.5 Wolf nähert sich Menschen mit Hunden an und reagiert dabei mit Drohverhalten oder Angriff auf die Hunde. AB, IN 4.6 Wolf tötet Haushund in Siedlung. AB, IN 4.7 Wolf reagiert unprovoziert aggressiv (mit Drohgebärden oder Angriff) auf Menschen. AB, IN Chronologie 1: Gesamteinschätzung des Rudels. 2: Einschätzung der Einzelsituation Ziffer Verhalten: Ziffer gemäss Verhaltenskatalog in Tabelle 1 3: Beobachter von Wolf wahrgenommen (X) 1 2 Ziffer Datum/ Verhalten Zeit 3.5 09.12.2013 Ereignis 3 Foto Karte Vättis Dorf / Taminatal Am Abend um 18:30 Uhr machte in seinem Büro im Dorf Vättis Schriftarbeiten. Da sah er plötzlich vor dem Haus auf der Strasse etwas spazieren. Er öffnete die Eingangstüre und konnte auf ca. 12 m Entfernung einen ruhig vorbei spazierenden Wolf beobachten. Dieser kam von der Dorfmitte her und lief auf der Teerstrasse unter seinem Haus durch Richtung Pfäfers. Der Wolf hatte es nicht eilig und nahm den unter der Türe stehen nicht wahr. Anschließend trat auf die Strasse und schaute dem auf dem Weg trottenden Wolf nach, bis er seinem Blick entschwand. 3.5 3.8 3.10 10.03.2014 / Felsberg Ein Wolf mit Rehhaupt beim Stall Nold. Wolf versteckt sich zwischen den Maschinen 7:00 Protokoll WH : „Am 10.3.2014 um 07.00 Uhr meldet mir telefonisch, dass er und ein Kollege dabei waren Rinder auf einen Anhänger zu verladen, dies unmittelbar beim Stall. Plötzlich bemerkten sie, dass ein Wolf mit einem Rehhaupt im Fang, parallel zum Stall ca. 8-10m an ihnen vorbei laufen wollte. Auf den Aufschrei von liess der Wolf das Rehhaupt fallen, lief aber in gleichbleibendem Tempo um die Stallecke herum und versteckte sich zwischen den landwirtschaftlichen Maschinen. Direkt am Maschinenpark befanden sich Rinder und Pferde im Freilauf. Nach Eingang dieser Meldung begab ich mich sofort zum Stall Ich fand das Rehhaupt, der Wolf befand sich nicht mehr auf dem Hof. Das anwesende Vieh verhielt sich meines Erachtens nicht unruhig oder verstört. konnte den Wolf nicht sehr genau beschreiben, es war einfach ein grosser Wolf und eher hell. Das Rehhaupt habe ich untersucht und konnte eindeutige Bissspuren erkennen, der Unterkiefer und einige Halswirbel waren zertrümmert. Anschliessend habe ich DNA Proben entnommen und an die KORA weitergeleitet.“ X Karte 3.8 11.03.2014 / Felsberg, Rütenen Wolf in Reitpferch, Distanz 4-5m . 7:00 Protokoll WH „Ich befand mich auf einer Kontrolltour im Gebiet Pradamal, als mich um 07.30 Uhr anrief und folgendes schildert: Sie sei mit ihrem Hund in Felsberg Rütenen am Spazieren und habe gesehen, wie ein Wolf vom Feld her in den Reitpferch gelaufen sei und sich unter den Bretterhütten im eingezäunten Gelände verstecke. Da ich mich unweit der besagten Stelle befand, war ich 5min später beim Reitpferch in Felsberg Rütenen. Das Tor ist ca. X Karte 3.5 m lang und stand offen. Das Reitgelände ist mit einem 2m hohen Maschenzaun eingezäunt. Ich stellte mein Fahrzeug unmittelbar beim Tor ab. zeigte mir aus 50m Distanz wo der Wolf unter die Hütte kroch. Sie spazierte anschliessend langsam weiter Richtung Tamins. Da in diesem Gebiet die Fuchsräude grassiert, ging ich davon aus, dass es sich um einen kranken Fuchs handelt. Ich begab mich an die Bretterhütte die ca. 40m vom Tor entfernt steht und trat gegen die Bretter. Zu meinem Erstaunen stand plötzlich ein Wolf 4-5m vor mir. Ich bin sehr erschrocken und es ging alles sehr schnell. Der Wolf trabte gemächlich in Richtung Tor, musste 1m neben meinem Fahrzeug vorbei um auf das Feld zu gelangen. Dies bemerkte mein Hund der das geschehen vom Fahrzeug aus beobachtet haben muss und fing zu Bellen an. Der Wolf lief am Fahrzeug vorbei und erhöhte sein Tempo massiv. Ich rannte ebenfalls Richtung Tor um den Fotoapparat aus dem Auto zu holen. Als ich den Fotoapparat bereit hatte, verschwand der Wolf zielbewusst in den Gebüschen beim Steinbruch Caneu in Richtung Plattenzüg. konnte den Wolf ebenfalls noch einmal beobachten wie er rasend schnell über das Feld flüchtete. Den Wolf würde ich als einen Jungwolf beschreiben, obwohl er mir auf diese sehr kurze Distanz gross erschien. In der Färbung eher hell, mit wenig schwarz. Die Stellung der Ohren und der Rute kann ich nicht beschreiben. Beobachtungszeit ca. 20.Sek. Aggressiv empfand ich das Verhalten des Tieres nicht. Es waren weder Personen noch Pferde auf dem Reitgelände. Um die Mittagszeit fuhr ich noch einmal am Reitpferch vorbei, das Tor war nun mit einer Eisenkette verschlossen.“ 3.10 10.08.2014 Dorf Vättis / Taminatal X Um 01:30 Uhr spazierte durch die Langgasstrasse vom Kunkels her kommend in Richtung Dorfmitte von Vättis. Beim Vorplatz von wurde vor ihren Augen durch den Bewegungsmelder die Vorplatzlampe angezündet. Sie hielten auf eine Entfernung von ca. 15 Meter vor dem Vorplatz an und konnten unter der Vorplatzlampe für ca. 3 Sekunden einen ruhig stehenden Wolf beobachten. Dann löschte die Lampe ab. Daraufhin zündete das Licht wieder an und der Wolf stand noch immer am gleichen Platz wie vorher. Er schaute aufmerksam in ihre Richtung, machte aber keine Bewegung und reagierte nicht mit Flucht auf die ca. 15 m entfernt stehenden Leute. bekamen Angst und entfernten sich daher vom Wolf weg auf der Strasse Richtung . Die zweite Beobachtung dauerte ca. 5 Sekunden. Beim angelangt läutete sie . Ca. zwei Minuten später ist ans Wohnzimmerfenster gegangen, um nachzuschauen und konnte beobachten, wie der Wolf gemütlich auf der Langgassstrasse vom Vorplatz her in Richtung Kunkelsstrasse davon lief. 3.1 14.10.2014 Dorf Vättis / Taminatal Um 23:20 Uhr hörte Katzengeschrei in der Nähe ihres Hauses. Sie war gerade ins Bett gegangen. Da sie selber Katzen hat, wollte sie nachschauen, ob eine ihrer Katzen in Not sei. Ihr Schlafzimmer ist im 2. Stock ihres Hauses und das Fenster ist nach Osten gerichtet. Sie schaute aus dem Fenster und sah über der Strasse bei den Siloballen von einen ruhig stehenden Wolf (9.12.13; 18.8.14, also das 3. Mal). Der Wolf lief nach kurzer Zeit über die Strasse direkt auf ihre Wiese, die mit einer Strassenlampe mitten X im Dorf Vättis hell beleuchtet war. rief aus dem Bett. Der Wolf bemerkte anscheinend die am offenen Fenster stehenden zwei Personen. Er schaute über 2 Minuten ruhig stehend in die Richtung von . Anschliessend drehte er sich gemächlich um und ging langsam über die Strasse, zwischen den Siloballen durch. Er verschwand aus ihrem Blickfeld oberhalb des Taminabaches. Ihre eigenen Katzen wurden gemäss Aussage vom Wolf nicht in Mitleidenschaft gezogen. X Karte 27.01.2015 / Felsberg, Rütenen Wolf steht vor dem Haus und lässt sich durch Rufen nicht verscheuchen. Stark verschneite Spuren, die bis an den Stall 20:30 reichten. Fotos konnten keine erstellt werden. Protokoll WH „Am Abend des 27.01.2015, um 21.00 Uhr erhielt die WH einen Telefonanruf von aus Felsberg (Die Familie wohnt ausserhalb des Dorfes, wo sie einen landwirtschaftlichen Betrieb führen). Er teilte mit, dass er um 20.30 Uhr plötzlich seinen Hund massiv und anhaltend bellen hörte (Der Hund befindet sich auch nachts auf dem Hof und kann sich frei bewegen). Als er nachschaute was auf dem Hof los sei, sah er ein Tier vom Stall herkommend gegen ihn in Richtung Haus laufen. Als er erkannte, dass es sich dabei um einen Wolf handelt, habe er sofort kräftig und laut gebrüllt, um den Wolf zu verscheuchen. Dieser lief aber unbeeindruckt weiter in seine Richtung. Minimale Distanz zwischen und dem Wolf beträgt ca. 10m. Minimale Distanz zwischen dem Hofhund und dem Wolf beträgt ca. 5m. Als dann der Wolf nach einiger Zeit doch den Hof verliess, entschloss sich mit dem Fahrzeug dem Wolf nachzufahren. Im Auto sassen ebenfalls noch die Frau von und . Sie fuhren dem Wolf hinterher. Der Wolf blieb auf der Strasse stehen, das Fahrzeug schloss zum Wolf auf und hielt an. Minimale Distanz vom Auto zum Wolf ca. 1m. Anschliessend lief der Wolf über das Feld Richtung Rhein.“ X Karte 29.01.2015 / Trin, im Dorf Protokoll WH „Am 29.01.2015 um 08.00 Uhr meldete mir aus Trin die nachfolgend beschrie07:00 bene Wolfsbegegnung. wollte mit dem 07.00 Uhr Postauto Richtung Chur fahren. Sie sei aber bereits um 06.50 Uhr bei der Posthaltestelle Trin-Dorf gewesen und habe deshalb unter dem Vordach des Gemeindehauses auf das Postauto gewartet. Kurz vor 07.00 Uhr sah sie plötzlich einen Wolf, der die Strasse im Bereich des sich dort befindenden Fussgängerstreifens überquerte und auf sie zu lief. Die Distanz der ersten Beobachtung betrug ca. 80m. Unbeirrt und zielstrebig trabte das Tier Richtung Gemeindehaus, an welchem stand. Das Tier habe die Frau bereits auf eine Distanz von 30m wahrgenommen, sei daraufhin aber weder schneller noch langsamer geworden. Schlussendlich sei das Tier 3m an der stehenden Frau vorbei gelaufen. Sie konnte den Wolf noch weitere 30m beobachten, danach X Karte 3.5 26.01.2015 / 20:30 3.5 3.9 3.10 3.5 3.9 3.10 = 4.1 Tamins, im Dorf Protokoll WH „Am Abend des 26.01.2015, um 20.30 Uhr erhielt ich einen Telefonanruf von aus Tamins. Dieser berichtete mir, dass er vor einer viertel Stunde, also um 20.15 Uhr einen Wolf beobachtete, der aus dem Dorf heraus auf der Dorfstrasse Richtung Pradamalerstrasse an seinem Haus vorbei lief. Die nächste Distanz zum Wolf betrug ca. 8m. Auf Zurufen von habe sich der Wolf nicht stören lassen, er habe lediglich den Kopf gegen ihn gerichtet, ihn angeschaut und sei dann in gleichbleibendem Tempo weitergelaufen.“ entschwand er aus Ihrem Blickfeld. Minimale Beobachtungsdistanz 3m.“ 3.1 3.2 02.02.2015 / Felsberg, Rütenen Protokoll WH „Herr meldete mir am Abend des 2.2.2015 telefonisch, dass sich zwei 20:00 Wölfe, unmittelbar vor dem Haus und dem Stall aufhalten. Das ganze Areal sei beleuchtet. Nach ca. 5min seien die Wölfe übers Feld Richtung Rhein gezogen. Minimale Beobachtungsdistanz : 15m“ X Karte 3.9 03.02.2015 / Felsberg, Rütenen Protokoll WH „Herr meldete mir am 3.2.2015 um 14.10 Uhr per SMS, dass ein Wolf, 14:00 unmittelbar vor dem Viehzaun stehe und zusehe, was die Tiere machten. Das Vieh sei im Freilauf, verhalte sich aber sehr ruhig. Der Wolf machte keinen Anschein, einen Angriff zu starten. Nach ca. 15min verzog sich der Wolf wieder in den nahe gelegenen Wald. Minimale Beobachtungsdistanz zum Vieh : 20m Minimale Beobachtungsdistanz zum Bauern : 30m“ X Karte 3.7 05.02.2015 / Trin, Tignuppa Protokoll WH „Am 5.2.2015 um 15.00 Uhr erhielt ich die Meldung, dass in Trin Tignuppa ein totes Reh 19:00 neben einem Hauseingang liege. Vor Ort konnte ich feststellen, dass die Rehgeiss gerissen wurde. Die Spuren im Schnee deuteten auf Wölfe hin. Ich folgte den Fährten und sah unmittelbar hinter dem obersten Haus, wie mindestens 3 Wölfe Richtung Coma flüchteten. Zum Hergang: Die Wölfe hetzten ein Reh aus dem nahe gelegenen Wald in die Häuser von Tignuppa. Töteten es zwischen einer Hausmauer und einem Komposthaufen. Daraufhin zogen sie das Reh eine steile Böschung hinauf auf die Strasse. Von der Strasse über eine Blocksteinmauer durch einen Garten und unmittelbar vor einem anderen Haus auf die Treppe, die Treppe hoch und dann müssen die Wölfe gestört worden sein. Sie liessen das Reh vor dem Hauseingang liegen und begaben sich in das unweit entfernte Gebüsch. Minimale Distanz zu den Häusern: unter einem Meter. Minimale Distanz vom letzten Haus zum Tagesliegeplatz: 26m.“ X Karte 3.5 05.02.2015 / Trin, Tignuppa Am 5.2.2015 um 19.00 Uhr kann WH einen Wolf beobachten, der zwischen den Häusern Richtung 15:00 Tignuppa läuft. Wahrscheinlich will dieser das in der letzten Nacht gerissene Reh nutzen. Minimale Beobachtungsdistanz : 45 m Minimale Distanz zu den Wohnhäuser: 5m X Karte 08.02.2015 / Felsberg, Rütenen Protokoll WH „Am 8.2.2015 um 14.52 Uhr meldete mir telefonisch, dass gerade ein 15:00 Wolf vor seinem Haus sei. Ich war in der Gegend und begab mich sofort an die besagte Stelle. Als ich um 15.01 Uhr ein- X =4.1 3.1 traf, war der Wolf bereits wieder verschwunden. Im Gespräch mit erfuhr ich, dass der Wolf versuchte, Krähen zu fangen. Anschliessend sei er über das Feld gelaufen und habe an einem Misthaufen gegraben. Ich kontrollierte die Spuren und habe festgestellt, dass es sich wirklich um einen Wolf gehandelt hat. Minimale Distanz zum Wohnhaus: 25m Minimale Distanz zum Stall : 35m.“ 3.1 02.03.2015 / Felsberg, Rütenen Protokoll WH „ meldet, dass am 2.3.2015 um ca. 22.00 Uhr sein Hund auf dem Hof herum 22:00 lief. Er konnte beobachten, wie ein Wolf den Hund verfolgte, dies in Richtung Hof. Der Hund verkroch sich im Haus, der Wolf näherte sich bis 50 Meter an das Haus, drehte anschliessend ab und lief wieder auf das Feld hinaus. Minimale Distanz zum Haus: 50 Meter Minimale Distanz zum Hund: 30 Meter.“ 3.6 14.03.2015 / Trin Protokoll WH „Am Nachmittag des 14.3.2015 um 14.30 Uhr meldete mir telefonisch, dass 14:00 sie mit ihrem Hund spazieren war. Sie legte eine Pause ein und sass auf einer Bank. Der Hund fing plötzlich an zu winseln. Die Frau stand auf und sah einen Wolf auf eine Distanz von 30m, der seelenruhig an ihr vorbei lief. Der Hund war nicht an der Leine und verfolgte den Wolf ca. 80m weit bis an den Waldrand. Danach kehrte der Hund zurück. Minimale Distanz zur Person: 30 Meter Minimale Distanz zum bewohnten Haus: 10 Meter Minimale Distanz zum Hund: 40 Meter“ X Karte 3.2 21.03.2015 / Felsberg, Rütenen Protokoll WH „Am 21.3.2015 um 23.40 Uhr rief mich der Bauer an und erzählte mir 23:00 sehr aufgebracht folgendes: Er sei in der Wohnung gewesen und hörte wie um ca. 23.30 Uhr sein Vieh extrem anfing zu brüllen. Sofort rannte er aus der Wohnung in Richtung Stall. Er bemerkte gleich, dass das starke Brüllen gar nicht von seinen Tieren stammte, sondern von den Mutterkühen aus dem Nachbarstall von . Ohne zu zögern stieg er in sein Auto und fuhr zum Stall Dort angekommen sah er drei Wölfe unmittelbar am Stalltor. Er fuhr näher an sie heran und infolge dessen flohen die Wölfe Richtung Schutzwäldli (Äuli). Nach diesen Ereignissen informierte den Bauern der ebenfalls zum Stall kam. Mehrere Mutterkühe müssten in dieser Zeit abkalben. Verletzungen am Vieh konnten sie keine feststellen, es sei jedoch auch am nächsten Tag noch sehr nervös gewesen. Das Tor war verschlossen. Minimale Distanz der Wölfe zum Stall: 1 Meter Minimale Distanz der Wölfe zum Auto Schneller : 10 Meter.“ X Karte 3.1 20.04.2015 / Felsberg Rütenen Protokoll WH „Am Vormittag des 21. April 2015 riefen mich die beiden Bauern 22:00 aus Felsberg an und teilten mir erneut ihre Sorgen um das Vieh mit. Ausschlaggebend waren wieder verschiedene Wolfsbeobachtungen in der Nacht auf den 21. April 2015 im Gebiet Rütenen. konnte am 20.4.2015 um ca. 22.00 Uhr aus dem Fahrzeug heraus einen Wolf auf der Strasse beobachten (in unmittelbarer Nähe sind 10 Schafe auf der Weide. Diese Schafe sind in einem 110cm hohen Flexinetzzaun und durch zwei Herdenschutzhunde geschützt). Nach kurzer Zeit lief der Wolf die Einfahrt zum neuen Wohnhaus hinein und entzog sich ihren Blicken. Sie fuhr nach Hause und teilte dies Ihrem Mann mit. Um Mitternacht schlugen die Herdenschutzhunde erneut an und begab sich vor das Haus. Im Licht der Taschenlampe konnte er dort zwei Wölfe erkennen. Am Morgen des 21.4.2015 kam zu seinem Stall und sah, dass die Gatter in dem sich Ponys befinden, verschoben waren. Er vermutete, dass die Wölfe am Gatter waren, die Ponys in Panik gerieten und somit die massiven Gitter verschoben. Ich fuhr nach Felsberg um die Situation vor Ort anzuschauen.Entlang der Pony Weide und in den frisch eingesäten Feldern konnte ich mehrere frische Wolfsfährten feststellen. Das Vieh vor dem Hof die Schafe, die Ponys und das Vieh vor dem Stall war unversehrt. Minimale Distanz von zum Wolf 30m. Minimale Distanz von zum Wolf 70m. Minimale Distanz vom Wolf zum Haus 20m. Minimale Distanz vom Wolf zu Stall 6m.“ X 3.5 21.04.2015 Höf, St. Margrethenberg / Taminatal Um 12:05 Uhr mittags fuhr mit dem Postbus und den Schulkindern vom St. Margrethenberg kommend Richtung Furggli. Im Gebiet Höf (Koord. 757.700 / 203.750) gegenüber des ganzjährig bewirteten Buräbeitzlis Höf konnten er und die Schulkinder einen neben der Strasse stehenden Wolf beobachten. Der Wolf befand sich während der Beobachtung ca. 60 m östlich vom Restaurant / Bauernhof entfernt. Sie fuhren langsam an dem ruhig stehenden Wolf vorbei. Dieser reagierte weder mit Flucht noch grosser Neugierde. Die Beobachtung dauerte ca. 1 Min. hat dabei angehalten und den Kindern den Wolf gezeigt. Dieser reagierte nicht auf das stehende noch fahrende Fahrzeug. 3.10 02.07.2015 Büel, St. Margrethenberg / Taminatal X Um 08:55 Uhr morgens fuhr mit dem Fahrrad vom Bauernhof Fürggli Richtung Pizalunstein um seine Viehherde zu kontrollieren. Die Mutterkuhherde war unterhalb des Pizalun auf einer eingezäunten Grasweide. fuhr mit dem Fahrrad von der St. Margrethenbergstrasse her kommend auf dem leicht kupierten Wanderweg Büel Pizalunstein. Ca. 30 Meter vor dem Waldrand des Pizalun (Koord. 758 259 / 203 373) und 250m vom nächsten Gebäude entfernt stand überraschend ein Wolf mitten auf dem Wanderweg. stoppte sein Fahrrad umgehend und stieg ab. Die Distanz zwischen und dem auf dem Wanderweg ruhig stehenden Wolf betrug nach Einschätzung zwischen 8 - 10 Meter. Der breit stehende Wolf beobachtete ohne sich zu bewegen. Der leicht erschrockene Karte Bauer bewegte sich nach dem Abstieg vom Fahrrad auch nicht mehr und stand regungslos Aug in Aug mit dem Wolf. Diese spannungsgeladene Situation 5 - 10 Sekunden. Danach drehte sich der Wolf ab und trottete gemütlich ohne Fluchtverhalten Richtung Waldrand davon. kontrollierte nach diesem Zusammentreffen seine Viehherde, die komplett anwesend war. Einmal mehr wunderte sich der Bauer darüber, dass der Wolf keine Anstalten von Fluchtreaktionen zeigte. Am Schluss erwähnte noch, dass der Wolf ein Halsband mit einem grossen Knopf an der Unterseite trug. 3.5 3.9 =4.1 3.12 18.07.2015 / Flims, Bargis Protokoll WH „Meine Familie und ich verbrachten eine Ferienwoche in unserer Hütte in Bargis. Am 15.7 15:00 fing die Bergheuet an und der ganze Bargisboden wurde gemäht und die Ernte einen Tag später in Siloballen verpackt. Ab dem 17.7 wurde es wieder ruhiger und unsere Buben genossen es, frei über die frisch gemähten Wiesen zu laufen. Am 18.7 nachmittags spielten unsere Söhne mit einem Ball. Als ich nach Ihnen schaute, sah ich etwas auf der Wiese liegen, das ich bis dahin nicht wahrgenommen hatte. Einen Blick durch den Feldstecher liess mich einen Wolf erkennen, der ruhig auf der frisch gemähten Wiese in der grössten Hitze (28°C) lag. Ich ergriff den Fotoapparat und marschierte zu den Kindern; zusammen liefen wir in Richtung Wolf. Erst als wir ca. 80m vom Tier entfernt waren, reagierte es auf uns und floh Richtung Gebüsch. Darauf sagte ich meinem älteren Sohn, er solle den Jäger holen gehen, der ebenfalls in seiner Jagdhütte in den Ferien war. Ca. 2min später trafen der Jäger und mein Sohn wieder bei mir ein. und meine beiden Söhne blieben zurück und ich folgte dem Wolf ins Gebüsch. Ich hörte, dass der Wolf wenige Meter (10-12m) vor mir war und sich wegschlich. Wenige Sekunden später gelang es mir, den Wolf ca. 10sek lang zu filmen. Der Jäger stand auf der frisch gemähten Wiese und konnte den Wolf ca. 8sek lang aus einer Distanz von ca. 100m beobachten. Der Wolf trabte und blieb auf halber Strecke stehen (ca.3sek) und erst dann rannte der Wolf weiter und verschwand im Gebüsch. Es konnte von niemandem beobachtet werden, dass sich der Wolf aktiv an die Buben genähert hatte. Als ich ihn das erste Mal gesehen hatte, lag er bereits ruhig ca. 160 m hinter unseren Söhnen. Ich habe nicht versucht, den Wolf zu vertreiben. Wir näherten uns, um allenfalls Fotos des Wolfes zu machen. Distanz der Kinder zur Hütte ca. 120m Distanz der Kinder zum Wolf ca. 160m Kürzeste Distanz von mir zum Wolf ca. 12m.“ X Film und Karte 21.07.2015 / 09:00 X Karte Tamins, Kunkels Protokoll WH „ fuhr am 21. Juli um 09.00 Uhr mit ihrem Mountainbike vom Kunkelspass (Gemeinde Tamins) Richtung Brenntenwald. Sie staunte nicht schlecht, als ihr plötzlich ein Wolf auf der Forststrasse entgegen kam. Darauf stieg sie vom Velo und wartete gespannt und etwas ängstlich ab. Obwohl der Wolf die Frau wahrgenommen hatte, näherte er sich ihr bis auf 10m und blieb auf dieser Entfernung stehen. Das Tier zeigte keine Scheu, er interessierte sich vielmehr für die Person. Nach ca. 20sek verliess der Wolf die Forststrasse, lief gemächlich über die Wegböschung hinunter und verschwand im Wald. brach ihre geplante Tour ab und fuhr ängstlich zurück zum Kunkelspass. Minimale Distanz zur Beobachterin 10m Bewohnte Gebäude in der Nähe Keine Nutzvieh in der Nähe Keine Beobachtungsdauer ca. 40sek. hat mit Bestimmtheit einen Wolf auf kurze Distanz beobachtet. Ob es wirklich nur 10m waren ist eher unwahrscheinlich. Nach ihren Aussagen war das Tier nicht aggressiv, sondern es interessierte sich vielmehr für die Person oder das Fahrrad. hat nicht versucht den Wolf mit Rufen oder ähnlichem zu vertreiben.“ 3.1 3.5 = 4.1 4.1 3.1 22.07.2015 / Tamins Protokoll WH „Am 22.7.2015 um 18.00 Uhr meldete sich telefonisch und teilte mir folgen18:00 des mit: Zusammen mit fuhr sie mit dem Auto vom Kunkelspass Richtung Tamins. Kurz vor der Ortschaft Tamins sahen sie einen Wolf auf der Strasse laufen. Sie fuhren bis ca. 10m an den Wolf heran, doch dieser verliess die Strasse nicht, sondern lief auf dieser weiter in Richtung bewohnter Häuser. 15m vor dem Dorfeingang verliess er die asphaltierte Strasse und folgte einem kleinen Wanderweg, der unmittelbar an den Häuser vorbei führt. Der Wolf war alles andere als scheu, lief trotz allem sehr ruhig weiter und schaute auch nicht zu ihnen. Er hätte die Strasse ohne weiteres verlassen können. Die Beobachter konnten mehrere Fotos machen, es handelt sich eindeutig um einen Wolf. Minimale Distanz zu den Beobachter ca. 10m Minimale Distanz zu den bewohnten Häuser ca. 10m“ 22.07.2015 X Höf, St. Margrethenberg / Taminatal X war am 22.07.2015 am Abend um ca. 20:30 Uhr vor sein Haus (ganzjährig bewohnter Bauernhof mit Restaurationsbetrieb) getreten, um den Hühnern den Stall zu schliessen. Da steht über der oberen Zufahrtsstrasse auf ca. 15 m Entfernung ein einzelner Wolf auf der Grasweide. Die Entfernung zum Wohnhaus von beträgt ca. 20 m. Der Wolf beobachtet den Bauer und bleibt auf ca. 15 m Entfernung ruhig stehen. Da es dem Bauer nicht mehr ganz geheuer war, hat er nach ca. 2 Minuten Beobachtungszeit einen Haselstecken in die Hand genommen und dem Wolf direkt zugerufen "er soll verreisen". Auf dieses Zurufen hin entfernte sich der Wolf auf ca. 20 - 25 m Entfernung zum Bauer und blieb zurückschauend wieder stehen. Da ist mit Stock bewaffnet direkt auf den Wolf zu gerannt, um ihn zu vertreiben. Auf diese Reaktion hin hat der Wolf abgedreht und ist Richtung Südosten Furggli davongelaufen. Es ist nach dem 9.12.13 und 21.4.15 das dritte Mal, wo ein Wolf im St.Galler Teil des Streifgebietes des Calanda-Rudels während der Aktivitätszeit des Menschen in Siedlungen auftaucht (Wolfs-Verhalten 3.5, wird ab dem dritten Mal zu 4.1 resp. zu problematischem Verhalten). 28.07.2015 / Flida Wolf läuft an Ferienhaus vorbei 16:00 vorhanden 3.5 08.08.2015 / 18:05 Tamins, Kunkels Protokoll WH „Am 8.8.2015 um 18.05 Uhr konnten in Unterkunkels, Gemeinde Tamins, mehrere Personen, die sich beim Maiensäss der aufhielten, beobachten wie zwei adulte Wölfe einen Hirschstier verfolgten. Der Hirsch und die Wölfe liefen zuvor zwischen zwei bewohnten Maiensässhütten den Hang herunter, weiter über die Bergwiese, anschliessend über den Bach und vor dem Maiensäss der vorbei. Die Wölfe befanden sich ca. 50m hinter dem Hirsch. Die Beobachtungsdauer betrug ca. 30 Sekunden. Minimale Distanz zu den Beobachtern 50m Minimale Distanz zum bewohnten Maiensäss 20m Minimale Distanz zum Hirsch 50m Die Maiensässhütten in Kunkels sind den ganzen Sommer über bewohnt. Die Wölfe liessen sich von den Personen nicht ablenken. Es war taghell. 3.10 14.08.2015 Grot Maton St. Margrethenberg / Taminatal war am 14.08.2015 am Abend um 19:00 Uhr mit ihrem im Gebiet Grot - Maton am Pilze sammeln. Als sich im Gebiet Grot (Koord. 757 474 / 204 421) am Waldrand entlang auf einen Jungwuchs zu bewegte stand auf einmal 5 Meter vor ihr ein Wolf hinter einer Fichtengrotze auf und zog ohne zu zögern gemächlich abwärts davon. Der Wolf reagierte ansonsten nicht auf die Frau, obwohl sie fast auf ihn drauf stand. konnte beobachten wie der ruhig laufende Wolf anschliessend im Jungwuchs verschwand. Sie selbst erschrak extrem, weil das Raubtier sie so nahe an sich ran lies, bevor es aufstand und sich bemerkbar machte. 3.5 27.9.2015 / mittags Kunkels, Hinteralp Protokoll WH über die Meldung einer speziellen Wolfsbeobachtung vom Montag 5.Oktober 2015 von Jäger aus Tamins: „Zum Jagdabschluss grillierte die Jagdgruppe und einige andere Personen (Namen der WH bekannt), auf der Hinteralp, Gemeinde Tamins. Um die Mittagszeit sassen die Personen gemütlich vor der Hütte und assen zu Mittag. Als sich einer der anwesenden umsah, erblickte er auf eine Distanz von 55m, einen nach seinen Angaben adulten, grossen Wolf. Der Wolf beobachtete die Gruppe einige Sekunden lang. Darauf griff einer der dort anwesenden zum Fotoapparat und begab sich in die Nähe des Wolfes um Fotos zu machen. Das Tier liess die Person bis auf ca. 40m heran kommen, bevor er sich zurückzog. Daraufhin lief der Mann weiter, in die Richtung, in welcher das Tier verschwand. Er konnte den Wolf nicht mehr sehen und auch keine Bilder von ihm machen. Nach einigen Minuten kehrte er zurück zur Hütte. Die Personen, die bei der Hütte waren, hatten das Gefühl, den Wolf noch einmal kurz gesehen zu haben, können dies aber nicht mit Sicherheit bestätigen. Der Wolf wurde als sehr zutraulich wahrgenommen. Die Anwesenden haben nicht versucht den Wolf aktiv zu vertreiben.“ Karte X X X 3.10 07.10.2015 Version: 23.11.2015, 17:30 Uhr Valenserberg / Taminatal Der Bauer besitzt eine Mutterkuhherde, die zurzeit am Valenserberg das Herbstgras abweidet. Die Herde besteht aus 14 Mutterkühen und 10 Kälbern. Sie ist mit einem normalen Elektrodrahtzaun eingezäunt und nicht behirtet. Im Umkreis von der Herde gibt es kein festen Wohnsitz von Personen sondern lediglich mehrere sporadisch bewohnte Maiensässe. Am Mittwoch 07. Oktober um ca. 20:15 Uhr kontrolliert seine Mutterkuhherde, da er zwei Kühe mit Abkalbtermin dabei hat. Bei der Kontrolle stellt er fest, das vom Nachbauer ein Stück Jungvieh innerhalb seiner Herde steht und von ihm eine Mutterkuh ausserhalb des Zaunes. Die Herde ist zudem unüblich stark zerstreut und unruhig. Der Elektrozaun ist ringsum unbeschädigt und am Viehhüter angeschlossen. Mit starker Taschenlampe kontrolliert nun genauer seine Tiere und stellt ca. 20 m oberhalb des Stalls ein totes, halb gefressenes Kalb fest, dass an diesem Tag geboren wurde. Die Mutterkuh steht ca. 3 Meter unterhalb des toten Kalbes. Danach leuchtet er mit seiner Taschenlampe die Umgebung ab. Auf ca.15 m Entfernung rennt ein wolfsähnliches Tier von weg Richtung Waldrand hoch. Als er den Waldrandbereich ab leuchtet, kann er 4 – 5 wolfsähnliche Tiere auf eine Entfernung von ca. 30 – 40 m Entfernung erkennen. Sie stehen verteilt neben einander. gibt daraufhin mit seinen Fingern vier laute Pfiffe ab. Die von ihm als Wölfe angesprochenen Tiere reagieren nicht auf die Pfiffe und bleiben allesamt stehen. Die Beobachtung dauert für erstaunlich lange (2 – 3 Minuten). Anschliessend entfernt er sich Richtung Auto, ohne das die Wölfe sich verschieben. Er holte das Mobiltelefon aus dem Fahrzeug. Als er wieder beim toten Mutterkuhkalb steht und die Gegend ab leuchtet sind die Wölfe verschwunden. X
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