GZA/PP 8048 Zürich 32. Jahrgang Donnerstag, 28. Januar 2016 Nr. 4 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Ein Blick hinter die dicken Mauern Seit Anfang Januar leben 20 Asylsuchende aus Eritrea und Afghanistan in der Küsnachter Zivilschutzanlage Kaltenstein. Der «Küsnachter» hat sie besucht. Annina Just Übersetzung: Shirin Hegeschweiler Es ist ein wundervoller Wintertag. Sonnenschein, keine Wolke trübt den blauen Himmel und die Temperaturen sind seit langem wieder einmal angenehm mild. Doch davon bekommt man in der Zivilschutzanlage Kaltenstein im Küsnachterberg nichts mit. Durch eine schwere Eingangstür am hinteren Ende einer Garage und einen kurzen Gang gelangt man in den unterirdischen Schutzraum. Es ist das Zuhause der jüngst in Küsnacht angekommenen Asylbewerber. Aufgrund der Quotenerhöhung des Kantons von 0,5 auf 0,7 Prozent der Einwohnerzahl musste die Gemeinde Anfang Jahr zusätzliche 26 Asylbewerber aufnehmen. 20 junge Männer, eine Hälfte aus Afghanistan, die andere aus Eritrea, sind Anfang Januar im Küsnachterberg angekommen. Am Montag diese Woche kamen nochmals sechs Eritreer hinzu. Eingepfercht im Lieferwagen Wer in diesen Gemächern untergebracht ist, hat eine lange Geschichte zu erzählen. Die meisten der jungen Männer haben in der Schweiz schon vier oder fünf verschiedene Unterkünfte gesehen, davor aber vielleicht Monate lang nicht mal ein richtiges Bett. Von Afghanistan sei er über den Iran und die Türkei nach Griechenland gelangt, erzählt der 39-jährige Shamin. Weiter weiss er die genaue Wechsel in der Redaktion Kabrir (24), Shamin (39), Sadaq (41) und Mikael (21) (v.l.n.r.) aus Afghanistan in ihrem Schlafsaal. Route nicht, er sei eingepfercht in einem dunklen Lieferwagen gesessen – ob es Tag oder Nacht war, habe man nur bei den wenigen kurzen Stopps mitbekommen. Da war es nebensächlich, durch welche Länder man genau reiste. Dieser Erzählung stimmen die drei anderen Flüchtlinge aus Afghanistan, die dem Gespräch bewohnen, zu. Sie hätten die Flucht auch in etwa so erlebt. Nun sind sie also in Küsnacht angekommen. Nach drei Monaten im Durchgangszentrum in Oberembrach. Natürlich hätten sie auf eine schöne Unterkunft gehofft, in der man sich wohlfühlen und endlich zur Ruhe kommen kann. Dass der Luftschutzbunker nicht das grosse Los ist, sagen sie alle. Man ist mit Be- kannten im Kontakt, die teilweise in wesentlich komfortableren Unterkünften untergebracht sind. Aber beklagen will sich hier niemand. «Manchmal hat man nun mal Pech», meint Shamin. Sie seien sich bewusst, wie viele Flüchtlinge momentan in Europa ankommen und wie schwierig die Situation sei. Sie müssten dies ertragen und einfach warten, bis es besser werde. Zwar hätten sie nach der Verlegung nach Küsnacht zuerst gedacht, es sei eine Bestrafung, dass sie nun unterirdisch in zwei Massenschlägen untergebracht sind, obwohl sie nicht wussten, was sie falsch gemacht haben sollen. Aber man hätte ihnen immer gesagt, mit gutem Benehmen werde alles besser und gehe schneller. Mittlerweile Foto: A. Just wüssten sie, dass nicht etwa schlechtes Betragen der Grund ist, dass sie in diese Anlage verlegt wurden. Die Gemeinde Küsnacht hat im November, nachdem bekannt wurde, dass der Kanton Zürich die Quote erhöht, die Bevölkerung dazu aufgerufen, möglichen Wohnraum für Flüchtlinge zu melden. Da bisher nur eine Rückmeldung einging, wusste man keine andere Möglichkeit, als die Zivilschutzanlage Kaltenstein wieder als Flüchtlingsunterkunft in Betrieb zu nehmen. Sie hatte in den letzten Jahrzehnten schon mehrfach als vorübergehende Unterkunft für Asylsuchende gedient, zuletzt 2011. Aktuell stellt Küsnacht damit die Unterkunft, die Fortsetzung auf Seite 3 Seit Anfang Januar hat Annina Just die Verantwortung für die Redaktion des «Küsnachters» übernommen. Annina Just hat bereits ein Jahr lang im Teilpensum für den «Küsnachter» journalistisch und redaktionell gearbeitet. Sie übernimmt die Nachfolge von Philippa Schmidt, die zur «Zürichsee-Zeitung» in den Tagesjournalismus gewechselt hat. Annina Just ihrerseits wird seit Anfang Januar von Pascal Wiederkehr in einem Teilzeitpensum unterstützt. Redaktion und Verlag Elektrizität aus Biogas In Küsnacht soll eine Biogasanlage am Standort der Kompostieranlage nahe dem Schützenhaus Küsnacht entstehen. Anfang Januar ist dazu ein Baugesuch eingegangen. Mit der Anlage möchte man Strom für etwa 300 und Wärme für rund 100 Haushalte produzieren. Obwohl die Kompostieranlage auf Gemeindeland steht, wird das Projekt nicht von der Gemeinde, sondern vom Verein. «Maschinenring plus Zürich» geplant. Seite 4 Unterschiedliche Ansichten Unterschiedliche Disziplinen Unterschiedliche Kostüme Wie geht die Schweiz mit Flüchtlingen um? Was ist gut, was muss sich verändern? Diesen Fragen stellten sich Marianne Hochuli von der Caritas Schweiz und SVP-Nationalrat Claudio Zanetti in der reformierten Kirche Herrliberg. Seite 5 Am vergangenen Wochenende fanden auf der Kunsteisbahn Küsnacht die Schweizer Meisterschaften im Eisstockschiessen statt. Mitglieder des ESC Zollikon-Küsnacht holten sich drei Gold- und eine Bronzemedaille in ihrer Disziplin. Seite 7 Im Februar wird es närrisch: Dann werden wieder Cowboys und kleine Prinzessinnen durch Küsnacht flanieren. Das OK der Kinderfasnacht bereitet den Anlass seit Monaten vor und baut eine mobile Burg aus Spannholzplatten. Seite 16 2 Stadt Zürich Nr. 4 VE R M I S C H TE S 28. Januar 2016 ABSTIMMUNG 28. FEBRUAR — REDUKTION DER GRUNDBUCHGEBÜHREN Kontra: «Hohe Abgabe nötig» Beat Bloch, Kantonsrat Grüne. Am 28. Februar wird unter anderem über die kantonale Vorlage «Reduktion der Grundbuchgebühren» abgestimmt. Beat Bloch, was ist eine Grundbuchgebühr? Im Grundbuch werden die Rechte wie zum Beispiel die Eigentumsverhältnisse der Grundstücke abgebildet. Erfolgen Änderungen an diesen Rechten durch Verkauf, Schenkung und so weiter oder wird das Grundstück mit einem Pfandrecht belastet, so werden diese Änderungen im Grundbuch eingetragen. Für diese Eintragung kann der Kanton Gebühren erheben. Warum sind Sie gegen diese Vorlage, ist der Deckungsgrad mit den jetzigen Gebühren nicht viel zu hoch? Bei der Grundbuchgebühr handelt es sich um eine Abgabe, mit der einerseits der reine Arbeitsaufwand für die Eintragung abgegolten wird. Andererseits werden aber auch die erhobenen Kosten für Arbeiten des Grundbuchamts verwendet, für die von Gesetzes wegen keine Gebühren erhoben werden dürfen (zum Beispiel Löschung von Pfandtiteln). Daneben Pro: «Keine Steuerkomponente» wird mit den Gebühren auch das dichte Netz von 44 Notariatskreisen unterhalten, die zugleich Grundbuchamtskreise sind. Mit der Grundbuchgebühr wird unter anderem der defizitäre Konkursbereich quersubventioniert. Ist eine solche Quersubventionierung nicht stossend? Der Notariatskreis ist gleichzeitig Konkursamtskreis, und das Notariat führt auch das Konkursamt. Die Gebühren für das Konkursamt sind eidgenössisch geregelt und können nicht durch den Kanton erhöht werden. Würden die Grundbuchgebühren nicht den Konkursbereich mitfinanzieren, müssen die ungedeckten Kosten durch den Steuerzahler aus allgemeinen Steuermitteln gedeckt werden. Gebühren finden im Wohnungsbereich auch Niederschlag in den Mieten. Sind Sie nicht für einen Beitrag für tiefere Mieten? Grundbuchgebühren fallen selten an. Oft werden über Jahrzehnte keine Änderungen im Grundbuch gemacht, da die Eigentumsverhältnisse nicht ändern. Die Höhe der Gebühr beträgt 1,5 Promille. Wechselt der Eigentümer eines Zehnfamilienhauses (Wert 10 Millionen Franken), so fallen heute 15 000 Franken Gebühren an, bei Annahme der Vorlage 10 000 Franken. Umgewälzt auf die Mieter würden bei 10 Mietern auf 10 Jahre gerechnet statt 150 Franken/Jahr oder 12.50 Franken/Monat neu 100 Franken/Jahr oder rund 8.35 Franken/Monat beim einzelnen Mieter anfallen. (Interviews Pia Meier) Urs Egger, Gemeinderat FDP. Warum stimmen wir über ein solch abstraktes Thema ab, Urs Egger? Die Einnahmen über Gebühren im Grundbuchbereich der Zürcher Notariate weisen seit Jahren einen Überschuss von über 200 Prozent aus. Eine grosse Mehrheit des Kantonsrats hat erkannt, dass in Bezug auf die Grundbuchgebühren Handlungsbedarf besteht, und einer Reduktion der Grundbuchgebühren mehrheitlich zugestimmt. Gegen die Senkung wurde von SP, GP, AL und EVP das Referendum ergriffen. Deshalb muss das Volk nun darüber abstimmen. Die Gegner der Vorlage sagen, eine Senkung der Grundbuchgebühren sei ein Geschenk an grosse Immobilienfirmen? Es ist vor allem eine Entlastung für die KMU, die durch den starken Franken und staatliche Überregulierung unter enormem Druck stehen. Die überhöhten Gebühren entsprechen einer ungerechten, zusätzlichen KMU-Steuer. Ebenso werden Pensionskassen und Genossenschaften durch diese Abgaben unnötig belastet, wodurch Renten, Erträge und In- Die finanziellen Aussichten für den Kanton Zürich sind alles andere als rosig, wie die bürgerlichen Parteien festhalten. Trotzdem soll er nun auf Einnahmen von 16 Millionen Franken verzichten. Eine Gebühr ist ein Entgelt für eine Leistung. Sie sollte in der Regel kostendeckend sein, aber auf keinen Fall eine Steuerkomponente enthalten, wie dies bei den Grundbuchgebühren der Fall ist. Somit sind die allgemeinen Staatsausgaben davon nicht betroffen. Die Zürcher Notariate budgetierten 2015 einen sagenhaften Überschuss von 21,8 Millionen Franken, was 200 Prozent Überdeckung entsprich. Ein Ja zur Änderung des Notariatsgesetzes ist ein Ja zu massvollen Grundbuchgebühren. Der früherer UBS-Banker Raoul Weil, einst in den USA wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung angeklagt und freigesprochen, hat über seine Erlebnisse einen Bestseller geschrieben. Foto: zvg. So gab es Mozarts Musik noch nie «Mozart Superstar», das ist Mozarts geniale Musik mit modernen Sounds und Rhythmen: mal rockig hart, mal romantisch, immer mitreissend und berührend! Für diese musikalische Interpretation von Mozarts Leben konnte der renommierte Filmkomponist Stefan Ziethen gewonnen werden. In dem Musical der Spitzenklasse sieht das Publikum alles mit Mozarts Augen, erfährt alles aus erster Hand: seine intimen Gedanken, Ideen, Gefühle, kann tief eintauchen in die ganz besondere, verrückte Welt eines MusikGenies. Man erlebt Mozart beim Kom- Verschiedene Notariate können vielleicht nicht mehr kostendeckend arbeiten, wenn die Grundbuchgebühren gesenkt werden. Als Folge müssen andere Leistungen wie Beratung für die Bürger abgebaut werden. Was meinen Sie dazu? Der Grundbuchbereich der Notariate weist auch nach einer Reduktion der Grundbuchgebühren von 1,5 auf 1 Promille immer noch einen Deckungsgrad von rund 140 Prozent auf. Dies ergibt einen Überschuss von rund 10 Millionen Franken, der in die allgemeine Staatskasse fliesst. Die anerkannt hohe Qualität der Zürcher Notariate bleibt somit weiterhin gewährleistet. Gewalt in jugendlichen Paarbeziehungen ist ein gesellschaftliches Problem. 25 Prozent der befragten Jugendlichen in Paarbeziehungen beziehungsweise 11 Prozent aller Befragten geben in einer aktuellen Studie aus dem Kanton Zürich an, in ihrer aktuellen oder letzten Paarbeziehung physische Gewalt erlitten zu haben. 13 Prozent der Befragten in Paarbeziehungen und 6 Prozent der Befragten insgesamt geben für die letzten zwölf Monate eine sexuelle Opfererfahrung an – bei Mädchen sind es sogar 18 respektive 9 Prozent. Die Fachstelle für Gleichstellung hat im Jahr 2015 ein Präventionsprogramm zur Reduktion von Gewalt in jugendlichen Paarbeziehungen in Schulen lanciert und extern evaluieren lassen. «Die Resultate und Erfahrungen dieses in der Deutschschweiz erstmals durchgeführten Projekts sind vielversprechend», hält die Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich fest. «Optimierungsbedarf gibt es bei der methodisch-didaktischen Umsetzung.» Das Präventionsprogramm «Herzsprung – Freundschaft, Liebe, Sexualität ohne Gewalt» hat zum Ziel, Respekt in Paarbeziehungen von Jugendlichen zu fördern und Gewalt zu reduzieren. In 18 Unterrichtslektionen setzen sich die Jugendlichen mit Themen wie Beziehungswünsche, Erwartungen an Partnerinnen und Partner, Eifersucht, Grenzverletzungen und sexuelle Gewalt auseinander. Ein schulexternes Moderationsteam (ein Mann und eine Frau) begleitet die Jugendlichen durch das Programm. Dieses gilt als eines von 14 innovativen Projekten in der Schweiz 2011– 2015. (pd.) In den Fängen der US-Justiz Genie und Revoluzzer im Neo-Rokoko-Kostüm: Mozart Superstar. Die Deutsche Musical Company Köln bringt ihre Uraufführung «Mozart Superstar» nach Zürich. vestitionsanreize sinken. Zu hohe Gebühren verteuern auch den Wohnungsbau. Eine Reduktion der Gebühren ist damit auch ein Beitrag für tiefere Mieten. Weniger Gewalt in Paarbeziehungen ponieren im Wettlauf mit der Zeit oder als leichtfüssigen Musikzauberer, der inmitten hingerissener Fans zeitweise zum Superstar aufsteigt, man sieht seine grosse Liebe zu Konstanze, seinen provokativen Umgang mit gesellschaftlichen Konventionen, die Begegnung mit dem mysteriösen Auftraggeber für sein letztes Werk, dem unvollendeten Requiem. «Mozart Superstar» unterhält mit dem Leben des einstigen Wunderkinds und Revoluzzers – eine packende Story um die ewigen grossen Themen: Liebe, Ruhm, Geld und Tod. Die Musical-Oper Köln kommt mit einem grossartigen Ensemble nach Zürich. Und mit Mozart-Highlights aus der «Zauberflöte», «Entführung aus dem Serail», «Hochzeit des Figaro», «Kleine Nachtmusik», aus Sinfonien und Wettbewerb Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für «Mozart Superstar» am 9. Februar im Kongresshaus. Einfach bis 1. Februar ein Mail mit Betreffzeile «Mozart» und vollständigem Absender schicken an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Mozart» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich Liedern. Zur Bühnenshow gehören zudem originelle Lichteffekte und farbenprächtige Neo-Rokoko-Kostüme. (pd./mai.) Dienstag, 9. Februar, 20 Uhr, Kongresshaus, Claridenstrasse 5, 8001 Zürich. Am 19. Oktober 2013 wurde Raoul Weil, einer der ganz Grossen des weltweiten Private Banking, um 1.30 Uhr in einer filmreifen Szene in seinem Hotelzimmer in Bologna verhaftet und aufs nahe Polizeikommissariat abgeführt. Die Vorgeschichte zu diesem Krimi: 2007 war die UBS, für die Weil arbeitete (im Buch OBS genannt), von der US-Justiz der Beihilfe zur Steuerhinterziehung bezichtigt worden. Kurze Zeit später wurde einer von Weils 63 000 Mitarbeitern in den USA festgenommen. Dieser Banker ging mit der amerikanischen Justiz einen Deal ein und erhielt dafür Straffreiheit. Ende 2008 wurde Weil dann von den amerikanischen Behörden wegen Verschwörung zum Zweck des Steuerbetrugs angeklagt und fast fünf Jahre später in Bologna verhaftet. Was folgte, hätte den Banker – wären da nicht seine Frau Susanne und seine treuen Freunde gewesen – zerbrechen lassen können: 56 Tage Untersuchungshaft in einem Hochsicherheitsgefängnis in Italien, Auslieferung nach Amerika, erneute Inhaftierung, gefolgt von zehn Monaten striktem Hausarrest mit Fussfessel in New Jersey. Zum Abschluss dann ein dreiwöchiger, nervenzerreissender Prozess in Fort Lauderdale. Am 3. November 2014 wurde Weil von den zwölf Geschworenen schliesslich Autor Raoul Weil. Foto: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost drei Exemplare von Raoul Weils Buch. Wer eines haben möchte, schickt bis 1. Februar eine Mail mit Betreffzeile «Buch Weil» und vollständiger Postanschrift an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb Buch Weil Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich in Rekordzeit freigesprochen. Einstimmig. In seinem packenden Buch erzählt Raoul Weil von Enttäuschungen und Ängsten, vor allem aber auch von Hoffnung, und macht klar, dass das Aufwachen aus einem Albtraum nur dann gelingen kann, wenn man im Sturm des Lebens nicht alleingelassen wird. (pd./mai.) Raoul Weil: Der Fall Weil. Wie mein Leben in den Fängen der US-Justiz zum Albtraum wurde, Wörterseh-Verlag, 2015, 368 Seiten. ISBN 978-3-03763-062-4. Küsnachter AKTUELL «Das Boot ist noch nicht voll» Das Thema ist aktueller denn je, aber es beschäftigt die Menschen nicht nur heute, sondern schon seit Jahrhunderten. Dies unterstrich Schmidt mit einem Zitat von Tilman Lahme über den Schriftsteller Thomas Mann, «den wohl bekanntesten Küsnachter Flüchtling», und dies zeigt auch die Lebensgeschichte von Tibor Franaszek. 1966 war er vor dem kommunistischen Regime der UdSSR geflüchtet. Getarnt als Tourist gelang es ihm, die Grenzwächter am Übergang von Jugoslawien nach Italien zu überlisten. «Eine Flucht ist etwas sehr Existenzielles. Für eine kurze Zeit erlebt man einen völligen Identitätsverlust», berichtet er Isabelle Merk-Guggenbühl, Philippa Schmidt, Kibreab Zerayohannes und Tibor Franaszek. von diesen Erfahrungen. Dies hat auch Zerayohannes erlebt, als er vor elf Jahren mit seiner Frau und zwei Kindern in die Schweiz kam. «Es ist sehr schwierig, anzukommen in einer neuen Kultur, mit neuer Sprache, bei neuen Leuten und neuem Wetter», so der heute vierfache Familienvater. Er gesteht gar, dass er noch heute innerlich zerrissen sei. «Ich bin da, aber der Kopf ist immer in der Heimat.» Wie das Fleisch im Sandwich, eingeklemmt zwischen zwei Kulturen, fühle er sich. «Ich hatte mein Land ja nicht als solches verlassen wollen, sondern wollte den politischen Gegebenheiten entkommen – wenn diese nicht wären, würde ich zurückkehren wollen.» Fünf Jahre diente Zerayohannes in der Militärdiktatur in Ostafrika. Er wurde im Grenzkonflikt mit Äthiopien eingesetzt, ein Ende des Dienstes war aber nicht absehbar. Dass der Wunsch zurückzukehren, von einem geäussert wird, der heute Deutsch spricht, eine Lehre abgeschlossen und im Verkauf bei einem Grossverteiler arbeitet, zeigt, wie schwierig Integration tatsächlich ist. Während Franaszek und Zerayohannes anschaulich erklären konnten, wieso sie flüchteten und vor allem wie sie sich dabei fühlten, versuchte Isabelle Merk-Guggenbühl Klarheit über aktuelle Vorgehensweisen zu schaffen. Der Begriff «Flüchtling» werde heute viel breiter angewandt als ursprünglich bestimmt. Gemäss der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 ist ein Flüchtling, eine Person, die aufgrund von Ethnie, Religion oder politischer Überzeugung verfolgt wird. Ein Kriegsflüchtling entspricht dem nicht. Trotzdem werde natürlich niemand in ein Land zurückgeschickt, das sich im Krieg be- findet, führte Merk aus. «Bei solchen Fällen denkt man aber, dass sie wieder zurückkehren können, wenn der Konflikt gelöst ist», erklärte sie den Status «Vorläufig aufgenommen». «Rückführung beste Hilfe» Diese Praxis sei zum Beispiel nach dem Bosnienkrieg sehr gut gelungen. Drei Viertel der Flüchtlinge, die in den 1990er-Jahren aus Bosnien in die Schweiz kamen, sind mittlerweile wieder zurückgekehrt. Gerade wenn sich die Konflikte beruhigt hätten, würden diese Länder ihre gut ausgebildeten Leute brauchen, meinte Merk. «Das ist die beste Entwicklungshilfe», zeigte sich die Küsnachterin überzeugt. Gleichzeitig gab sie zu bedenken, dass die Integration dieser momentan ankommenden Flüchtlingsgruppe schwieriger sei, als sie es bei früheren Flüchtlingswellen war. «Diese Gruppe fällt optisch stärker auf, weil sie von weiter her kommt. Ihre Integration ist eine Herausforderung, sowohl für uns wie auch für die Flüchtlinge selbst», so Merk, die früher als Caritas-Mitarbeiterin und Deutschlehrerin für Flüchtlinge tätig war. Trotzdem, die Schweiz habe vieles richtig gemacht. «Das Boot ist noch lange nicht voll», so ihre Einschätzung zur aktuellen Lage. Besonders wenn man bedenke, wie viele Flüchtlinge der Libanon aufgenommen hat. «Da haben wir noch viele Ressourcen. Wir müssen uns aber gut organisieren», so die FDP-Frau. Ob die Integration denn schon während des laufenden Verfahrens geschehen soll, wollte Schmidt von ihr wissen. «Während dieser Phase, also bevor das Asylverfahren entschieden ist, passiert nicht viel Inte- Foto: Annina Just gratives. Deutschkurse dienen eher der Beschäftigung, man ist bestrebt, die Reimmigrationsfähigkeit aufrecht zu halten», erklärte sie. «Was wünschen Sie sich für die Zukunft», fragte Schmidt ihre Gäste. Zerayohannes’ Wunsch ist so einfach wie berührend: «Dass die Menschen keine Angst vor Flüchtlingen haben.» Er wisse nicht, wieso dies geschehe, Flüchtlinge seien ja nur Menschen, die selbst Schutz und Sicherheit suchten, aber er spüre, dass sich die Stimmung verändert habe. Auch Franaszek kam nun noch auf das Thema Kriminalität zu sprechen. «Das ist meine grösste Sorge. Kriminelle Asylsuchende schaden allen anderen.» So war man sich einig, dass «Köln» eine Katastrophe sei und man gegen solche Vorfälle mit null Toleranz vorzugehen habe. Merk war es ein Anliegen, klarzustellen, dass Übergriffe auf Frauen im Islam ebenfalls verboten sind, es aber auch auf dem Tarhir-Platz in Ägypten vergleichbare Vorfälle gab. Daher dürfe dies nicht als Unkenntnis der europäischen Kultur oder Überforderung mit derselben abgetan werden. Es sei viel mehr eine Entwicklung, die die Öffnung von muslimischen Ländern mit sich bringe. Junge Männer hätten scheinbar grosse Mühe, mit emanzipierten Frauen umzugehen. Als Lösung betrachtet sie harte Strafen, wodurch man unmissverständlich die Grenzen aufzeigen könne. Bestrafen ja, automatisch ausschaffen nein – Merk wünscht sich für 2016, dass die Durchsetzungsinitiative nicht angenommen wird. Und, dass Menschen Menschen kennenlernen, denn dadurch würden Ängste abgebaut. Menschen, wie Kibreab Zerayohannes, der hoffentlich bald wieder weniger Gegenwind verspürt. Fortsetzung von Seite 1 Warten, warten, warten Offensichtlich nicht ideal für die Bewohner sind die grossen Schlafräume. Die 16 Eritreer und die 10 Afghanen teilen sich je einen. Geschla- Zusammen mit einer Freundin, die als Übersetzerin fungierte, war ich zeitweise ohne Aufsicht bei 26 Asylbewerbern im Bunker. Dabei habe ich keine Sekunde Angst verspürt. Die Männer waren sehr höflich, zuvorkommend und gleichzeitig zurückhaltend. Zum Schluss bedankten sie sich überschwänglich, dass man sich für sie Zeit genommen hat, dass man zugehört hat, was sie beschäftigt. Wieso Angst haben? Ich verstehe, dass Kibrab Zerayohannes (Artikel links) nicht versteht, wieso Menschen Angst vor Flüchtlingen haben. Wollen wir nicht, dass sich diese Menschen in unserer Gemeinde wohlfühlen? Erfreut habe ich vernommen, dass die AG Fluchtpunkt, eine Arbeitsgruppe entstanden aus Eine Frage des Willens dem Umfeld von Rotgrünplus, schon zahlreiche Ideen eingebracht hat, um den Flüchtlingen ein besseres Dasein zu ermöglichen, und sich nun engagiert um deren Umsetzung bemüht. Und auch die Gemeinde hat eine Koordinationsstelle für Freiwilligenarbeit eingerichtet (Kontakt für Interessierte: [email protected]). Die aktuelle Situation stellt für alle Beteiligten eine grosse Herausforderung dar. Trotzdem ist zu hoffen, dass es Küsnacht fertig bringt, die momentanen Bedingungen für die Asylbewerber zu verbessern. Gegen einen Luftschutzbunker als vorübergehende Unterkunft ist nichts einzuwenden. Auf längere Sicht kann dies aber kein Zustand sein. Tageslicht und frische Luft von einem offenen Fenster sowie ein Mindestmass an Privatsphäre bedeuten Lebensqualität – und können mit dem entsprechenden Willen in der Schweiz geboten werden. Dies haben andere Gemeinden bewiesen. Nur ein Beispiel: Zumikon hat sich bereits entschieden, eine ehemalige Asylunterkunft wieder entsprechend umzubauen, damit die Zivilschutzanlage bald wieder unbewohnt ist. Das sollte auch das Ziel in Küsnacht sein. ANZEIGEN Ein Blick hinter die dicken Mauern des Zivilschutzbunkers Betreuung hat sie aber der Asyl Organisation Zürich (AOZ) in Auftrag gegeben. Es variiere von Gemeinde zu Gemeinde, wie diese Aufträge ausgelegt seien, erklärt die zuständige Sozialarbeiterin der AOZ. Die einen geben die Betreuung, wie Küsnacht, komplett ab, andere übernehmen sie ganz oder teilweise. Wie lange die jetzigen Bewohner hier bleiben, wissen sie nicht. Und auch seitens Gemeinde und AOZ gibt es dazu wenig konkrete Informationen. Laut Philipp Schwendimann, Leiter Sozialdienst der Gemeinde Küsnacht, ist die Gemeinde immer noch auf der Suche nach alternativem Wohnraum. Dies können private Mietobjekte, Wohnraum bei Privatpersonen oder auch temporäre Bauten, wie zum Beispiel Container, sein. 3 Annina Just Annina Just «Mit dem Kopf in der Heimat» 28. Januar 2016 APROPOS … Verständnis und Klarheit schaffen, das braucht es in der komplexen Flüchtlingsdebatte. Und dazu leistete das Podium «In Küsnacht angetroffen» einen wertvollen Beitrag. «Mit negativen Erfahrungen verhält es sich wie mit dem Schwert eines Segelschiffes», meinte Tibor Franaszek über den Umgang mit dem eigenen Fluchterlebnis. «Je grösser das Schwert ist, desto mehr Stabilität verleit es dem Schiff. Wenn es sehr stark ist, kann man gar gegen den Wind segeln.» Ganz in diesem Sinne würden sich negative Erfahrungen im Laufe der Zeit zu wertvollen beziehugnsweise Stabilität verleihenden Erfahrungen wandeln. Der ungarischstämmige Künstler, der in Zollikon lebt, war einer von drei Gästen am Podium «In Küsnacht angetroffen», das vom Verein Wohnliches Küsnacht (WOK) am Sonntag in der Küsnachter Chrottegrotte veranstaltet wurde. Neben ihm begrüsste Moderatorin Philippa Schmidt den anerkannten eritreischen Flüchtling Kibreab Zerayohannes sowie Juristin Isabelle Merk-Guggenbühl, die als Mitglied der Küsnachter Sozialkommission aus der Praxis des Asylwesens berichten konnte. Sich den Geschichten hinter den unzähligen Flüchtlingsbildern anzunähern, das war das erklärte Ziel von «Zürichsee-Zeitung»-Redaktorin Schmidt (ehemals «Küsnachter»-Redaktorin). Nr. 4 Diese schwere Türe führt in das Zuhause der Flüchtlinge, die seit Anfang Jahr in Küsnacht ankamen. fen wird in dreistöckigen Betten. Auf die 26 Bewohner kommen zwei Duschen, nach dreimaliger Benutzung sei nur noch kaltes Wasser vorhanden. Rückzugsmöglichkeiten, wo man beispielsweise in Ruhe lernen kann, gibt es keine. Zwischen den beiden Schlafsälen liegt ein karger Gemeinschaftsraum. Spiele oder Unterhaltungsmöglichkeiten wie zum Beispiel ein Pingpongtisch gibt es nicht und der Fernseher ging bei einem emotionalen Ausbruch eins Bewohners ka- Der Aufenthaltsraum im Bunker versprüht nicht gerade eine wohnliche Atmosphäre. Fotos: A. Just putt. Die meisten der jungen Männer fahren rund zweimal in der Woche (denn bei dieser Regelmässigkeit erhalten sie 50 Franken an den 84fränkigen 9-Uhr-Pass) nach Zürich, um in der Autonomen Schule den Deutschunterricht zu besuchen. Ansonsten gibt es sehr wenig Beschäftigung. Die einen erledigen für einen kleine «Zustupf» Putzarbeiten, sonst ist der Alltag geprägt vom Austausch mit Angehörigen und Freunden via Internet (was natürlich nur draussen vor der Anlage funktioniert), Einkaufen, selber Kochen und selbstständig Deutsch lernen. Bessere Deutschkenntnisse würden nämlich eine Teilnahme an einem Beschäftigungsprogramm der AOZ ermöglichen, eine Aussicht, die viele Bewohner motiviert. Die Hauptbeschäftigung ist allerdings Warten. Warten, auf das nächste Interview, das über den Aufenthaltsstatus entscheidet. Und warten auf vielleicht doch etwas mehr Glück. 4 Küsnachter Nr. 4 28. Januar 2016 AKTUELL Planung für alternatives Zentrum schreitet voran Die Gemeinde Küsnacht hat zum Abschluss des Vorprojekts zur alternativen Zentrumsinitiative von Hermann Gericke mit den Initianten das weitere Vorgehen besprochen. Für einen allfälligen Bau fehlt dem Vorprojekt «Parkdeck» allerdings noch der nötige Gestaltungsplan. An der Gemeindeversammlung vom 22. Juni 2015 hat die Küsnachter Stimmbevölkerung die alternative Zentrumsinitiative von Hermann Gericke angenommen. Damit wurde die Gemeinde Küsnacht beauftragt, parallel zur Zentrumsentwicklung, ein Parkdeck beim Areal Zürichstrasse baureif zu planen. Wie die Gemeinde mitteilt, konnte das entsprechende Vorprojekt nun im Sinne der Initianten abgeschlossen werden. Dies bestätigt auch Initiant Hermann Gericke gegenüber dem «Küsnachter». Vorprojekt als Grundlage Das Vorprojekt bildet die Grundlage für die öffentliche Ausschreibung. Diese wird nächste Woche publiziert und läuft bis Mitte März 2016. Anfang Mai gibt der Gemeinderat bekannt, welches Generalplanerteam das Bauprojekt zuhanden der Urnenabstimmung ausarbeitet. Für den Bau eines Parkdecks auf dem Areal Zürichstrasse fehlt allerdings, wie der Gemeinderat bereits darauf hingewiesen hat, ein Gestaltungsplan. Ein solcher benötigt die Zustimmung der Gemeindever- sammlung und müsste auch von den kantonalen Fachstellen genehmigt werden. «Wir haben deshalb im Herbst 2015 beim kantonalen Amt für Raumentwicklung (ARE) eine Einschätzung zu den planungsrechtlichen Rahmenbedingungen in Auftrag gegeben», so die Küsnachter Gemeindeschreiberin Catrina Erb Pola. Die Stellungnahme des Kantons hat die Gemeinde jetzt erhalten. Raumplanerische Fragezeichen Aus raumplanerischer Sicht wäre ein «Gestaltungsplan Parkdeck» gemäss dem ARE «aus heutiger Sicht nicht rechtmässig, zweckmässig und angemessen, da er die kommunalen und überkommunalen Richtplanvorgaben verletzt». Aus den Richtplanvorgaben geht unter anderem hervor, dass Potenziale im Bahnhofumfeld zu aktivieren und zu erhöhen sind. Weiter seien Ortszentren und Bahnhofsbereiche aufzuwerten, indem ein durchmischtes Angebot sichergestellt und Verkehrsimmissionen reduziert werden. «Wir prüfen nun, wie die Grundlagen geschaffen werden könnten, damit trotz der negativen Einschätzung des Kantons ein Parkdeckbau möglich wäre», sagt Gemeindeschreiberin Erb Pola. Für den Initiant Hermann Gericke ist hingegen klar: «Man muss aktuell noch gar nicht über den Gestaltungsplan diskutieren.» Dieser werde erst aktuell, wenn sich die Küsnachter Bevölkerung an der Urne für ein Projekt entschieden habe. «Es gibt aus meiner Sicht kein Problem, weil das alternative Zentrumsprojekt weniger in die bestehende Umgebung eingreift als das vorgeschlagene Projekt der Gemeinde», sagt Gericke. (pd./pw.) Die heutige Kompostieranlage (links) und die geplante Biogasanlage in einer Visualisierung (rechts). Bilder: zvg. Aus Kompost soll Storm werden Am jetzigen Standort der Kompostieranlage nahe dem Schützenhaus ist eine Biogasanlage geplant. Hinter dem Projekt steht der Verein «Maschinenring plus Zürich». foanlass über das Projekt informiert worden, in der ersten Woche 2016 wurde schliesslich das Baugesuch eingereicht. «Voraussichtlich in der ersten Hälfte des Februars kann mit der Publikation des Baugesuchs gerechnet werden», sagt Simon Bachmann, Projektleiter von Maschinenring. Der «Maschinenring plus Zürich» habe in den ersten Tagen des neuen Jahres das Baugesuch für eine Biogasanlage in Küsnacht eingereicht, darüber informiert der Verein in einer Mediemitteilung. Mit der Anlage soll aus dem Grüngut der Region Strom hergestellt werden. Es könne damit elektrische Energie für rund 300 und Wärme für bis zu 100 Haushalte produziert werden. Die Planungsarbeiten für eine Biogasanlage mit Feststofffermentation, die die Kompostieranlage nahe dem Schützenhaus ersetzen soll, laufen seit rund zwei Jahren. Ziel des Projekts sei es, die Ressource Grüngut nachhaltig und lokal zu nutzen, schreibt der Maschinenring in der Mitteilung. Er betreibt auch die Kompostieranlage. Im Dezember sind die Anwohner an einem In- Auch Energie aus Holz Die Anlage ist für die Verarbeitung von 6500 Tonnen Grünabfall pro Jahr ausgelegt. Aktuell werden auf dem Kompostplatz rund 5000 Tonnen pro Jahr verarbeitet. Zu dem bereits vorhandenen Material wird für das Projekt mit 1500 Tonnen Material aus der Grüngutsammlung von umliegenden Gemeinden gerechnet. Das Biogas, das die Anlage produziert, wird in einem Blockheizkraftwerk zu Strom weiterverarbeitet und ins Netz eingespeist. Die Anlage wird pro Jahr 1 423 000 Kilowatt elektrische Energie produzieren, was dem Jahresbedarf von rund 300 Haushalten entspricht. Bei der Stromproduktion entsteht zudem Abwärme. Um diese Energie ebenfalls zu nutzen, ist eine Fernwärmeleitung geplant, mit der Lie- genschaften im nahe gelegenen Quartier beheizt werden. Auf der Kompostanlage werden heute bereits grössere Mengen Holz aus Garten- und Parkpflege angeliefert. Das Material eignet sich weder zur Kompostierung noch zur Vergärung in der Biogasanlage. Aktuell muss das Material deshalb wieder abgeführt werden. Damit das Holz in Zukunft vor Ort verwendet werden kann, werde die Biogasanlage mit einer Hackschnitzelheizung ergänzt. Die Holzheizung stelle zudem für den Betrieb des Fernwärmenetzes die nötige Konstanz und Flexibilität sicher. Dank der zusätzlichen Energie aus Holz können bis zu 100 Haushalte mit Wärme beliefert werden. Das Projekt bedeutet gleichzeitig auch Konkurrenz im Geschäft mit natürlichen Abfällen, denn die Gemeinde Oetwil hat momentan die einzige andere Biogasanlage im Bezirk. Gemäss der Küsnachter Gemeindeschreiberin Caterina Erb Pola steht der Gemeinderat dem Projekt auf Gemeindeland wohlwollend gegenüber. Baubeginn wird frühestens nächstes Jahr sein, in diesem Fall wäre die Inbetriebnahme für das erste Quartal 2018 geplant. (pd./aj.) Lehrerauswahl bezwingt Schülerinnen und Schüler knapp mit 5:4 Rund 450 Schülerinnen und Schüler aus Erlenbach und Herrliberg traten am vergangenen Wochenende in 53 Mannschaften gegeneinander im Fussball an. Ein Highlight war das Spiel der Schüler gegen eine Auswahl von Lehrern und Mitgliedern der Schulpflege. Tobias Freitag* Am letzten Wochenende fand in der Sporthalle Langacker zum 26. Mal das Hallenfussballturnier für Schulklassen aus den Gemeinden Erlenbach und Herrliberg statt. Rund 450 Schülerinnen und Schüler kämpften in 53 Mannschaft um die Medaillen. Das Turnier begann am Samstagmorgen mit dem Unterstufenturnier. Auf zwei parallelen Spielfeldern wurde während vier Stunden vor vielen lautstarken Fans um jeden Ball gekämpft, wobei Freude und Enttäuschung oft nahe beieinander waren. Der Samstagnachmittag und Sonntagvormittag gehörte den Gruppenspielen der Mittel- und Oberstufenschülerinnen und -schüler. Schüler spielen gegen Lehrer Bevor am Sonntagnachmittag traditionsgemäss die Spiele um die verschiedenen Stufenpokale anstanden, folgte eine Premiere in der 26-jährigen Geschichte des «Schüeli». Ein ausgelostes Team aus Schülerinnen und Schülern der Kategorien 4. Klas- Premiere am 26. Hallenturnier der Schulen Herrliberg und Erlenbach: Lehrer und Mitglieder der Schulpflege traten gegen eine Schülerauswahl an. se bis Oberstufe trat gegen eine Mannschaft bestehend aus Lehrpersonen und Schulpflegemitgliedern der Gemeinden Herrliberg und Erlenbach an. Das grosse Engagement der Organisatoren, um dieses Spiel auf die Beine zu stellen, hat sich vollkommen ausbezahlt. Das Spiel war für alle Beteiligten ein Highlight und die Stimmung in der Halle war am Sonntag um 15.30 Uhr nochmals auf dem Höhepunkt. Spass stand im Vordergrund In einem ausgeglichenen Spiel, bei dem der Spass am Fussball ganz klar im Vordergrund stand, gewann das Lehrerteam am Schluss mit 5:4. Nach der gelungenen Premiere sind alle gespannt, ob diese Art Showmatch bei der nächsten Ausführung des Schülerturniers eine Fortsetzung findet. Beim Kampf um die Stufenpokale konnten sich in den Kategorien Unterstufe und Mittelstufe Mädchen die ältesten Jahrgänge durchsetzen. Einzig in der Kategorie Mittelstufe Knaben gewann mit dem Team Cup Sharks eine Mannschaft aus der 5. Klasse den Pokal. Stufensieger: Unterstufe: The fire lions; Mittelstufe Mädchen: think pink; Mittelstufe Knaben: Cup Sharks. Alle Resultate unter www.fcherrliberg.ch * Thomas Freitag ist OK-Präsident des Schüeli Herrliberg. Am «Schüeli» in Herrliberg wurde um jeden Ball gekämpft. Fotos: zvg. Küsnachter AKTUELL Nr. 4 28. Januar 2016 5 Caritas und SVP streiten um «Asylchaos» Wie verhält sich die Schweiz im Umgang mit Flüchtlingen? «Die SVP will keine Lösung, sie will Chaos», meint Marianne Hochuli von Caritas Schweiz bei einem Podiumsgespräch in der Kirche Herrliberg. Für Claudio Zanetti (SVP) ist hingegen klar: «Die Zeichen stehen auf Sturm.» Pascal Wiederkehr «Ich habe einen Ruf zu verteidigen und werde mich darum bemühen», sagt SVP-Nationalrat Claudio Zanetti. Hintergrund war eine Anspielung von Alexander Heit, dem Pfarrer der reformierten Kirchgemeinde Herrliberg, dass Zanetti für kontroverse Diskussionen bekannt sei. Wie geht die Schweiz mit Flüchtlingen um? Was ist gut, und was muss sich verändern? Diesen Fragen stellten sich am Mittwoch vor einer Woche Zanetti und Marianne Hochuli, Leiterin des Bereichs Grundlagen bei der Caritas Schweiz. Österreich setzt Obergrenze Das Thema des zweiten Abends der Reihe «Essen & Ethik» in der reformierten Kirche Herrliberg war aktueller denn je: Österreich hatte gleichentags eine Obergrenze für Flüchtlinge angekündigt. 2015 waren im Nachbarland gemäss dem Innenministerium 90 000 Asylanträge eingegangen. Österreich will deshalb 2016 maximal 37 500 Asylbewerber aufnehmen. Dies wäre weniger als die Schweiz im letzten Jahr. Laut Hochuli wurden 2015 rund 39 500 Gesuche Zumikon reaktiviert Asylunterkunft Die Gemeinde Zumikon eröffnet die ehemalige Asylunterkunft im Schwäntenmoos 12 erneut, dies teilt sie im jüngsten Sitzungsbericht mit. Es sei eine Reaktion auf die erhöhte Aufnahmequote für die Gemeinden. Vorübergehend werden die zehn zusätzlichen Personen in der Zivilschutzanlage hinter dem Gemeindehaus untergebracht, was allerdings nur eine provisorische Lösung sei. Die Liegenschaft im Schwäntenmoos 12 wurde in den 1990er-Jahren bereits als Asylunterkunft genutzt, inzwischen aber umgenutzt und fremdvermietet. Der Gemeinderat hat nun beschlossen, den bestehenden Mietvertrag zu kündigen und einen Kredit für die Planung des Umbaus zu bewilligen. Als Kollektivunterkunft soll die Unterkunft Platz für 20 Personen bieten. (pd./aj.) gestellt. Dies sei jedoch verglichen mit dem Libanon, welcher mehr als 1,2 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen hat, immer noch ein geringer Anteil. «Wir haben kein Asylchaos», schloss Hochuli. Die Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden funktioniere sehr gut. Trotzdem werde das Gegenteil behauptet. Hochuli: «Die SVP will keine Lösung, sie will Chaos.» Zanetti hingegen bezeichnet die Zuwanderung als bedrohlich. «Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz ist in den letzten Jahren um durchschnittlich 80 000 Personen angestiegen», so Zanetti. Dies sei mehr als die Stadt Luzern Einwohner habe. Zanetti: «Es kann aber nicht angehen, dass beispielsweise aus Eritrea junge Männer in Scharen hierherkommen, weil sie sich ihrer verfassungsmässigen Militärdienstpflicht entzogen haben.» Sofort konterte Hochuli: «Kein Land in Europa schickt Eritreer zurück, das ist nicht grundlos so.» In Eritrea herrsche eine Diktatur, die Menschen müssten teilweise auf unbestimmte Zeit Militärdienst leisten. Zanetti: «Neun von zehn Eritreern arbeiten nicht.» Man müsse die Schraube anziehen. «Sie dürfen oft gar nicht arbeiten, weil sie lange im Asylverfahren stecken», hielt Hochuli dagegen. Sie verstehe deshalb auch nicht, weshalb die SVP gegen die Revision des Asylgesetzes das Referendum ergriffen habe. Die Revision soll die Verfahren beschleunigen. 60 Prozent der Asylgesuche könnten innerhalb von 140 Tagen abgeschlossen werden. Zudem sieht das neue Gesetz kostenlose Rechtsvertretung der Asylsuchenden vor. «Wieso sollen die Gratisanwälte ein Interesse haben, günstig zu arbeiten, wenn sie jede Stunde abrechnen Dynamische Momente: Diskussion über Schweizer Flüchtlingspolitik in der Kirche Herrliberg mit Marianne Hochuli (Caritas Schweiz), Pfarrer Alexander Heit und SVP-Nationalrat Claudio Zanetti. Foto: Pascal Wiederkehr können», fragt sich Zanetti. Mit dem neuen Gesetz würden die Asylbewerber während der Dauer des Verfahrens in Bundeszentren untergebracht. Die Revision würde es dem Bund ermöglichen, notfalls Enteignungen vorzunehmen. Es sei die Aufgabe des Bundes, solche Zentren zu erstellen, so Hochuli. «Die Bevölkerung muss frühzeitig mit einbezogen und informiert werden.» Dann würden auch keine Enteignungen nötig. Integration als Staatsaufgabe Man müsse in der Schweiz davon wegkommen, die Flüchtlinge von der Gesellschaft abzusondern, so Hochuli. «Wir machen bisher zu wenig für die Integration», erklärt sie. Zanetti sieht die Integration in einem freiheitlichen Land nicht als Staatsaufga- übertrug sich auch auf das Publikum, welches bei vielen Voten Zanettis applaudierte. Der Moderator und Pfarrer Heit war bemüht, verschiedene Blickwinkel auf das Thema zu werfen, musste sich aber zwischendurch den Vorwurf gefallen lassen, für Hochuli Partei zu ergreifen. Als er seine Gäste zum Schluss um ein positives Schlusswort bat, schienen beide etwas ratlos. Zanetti verwies auf die Unruhen an Silvester in Köln und sagte: «Die Zeichen stehen auf Sturm.» Auch Hochuli mache die internationale Lage sorge. Die Schweiz handhabe die Situation aber gut. «Wir müssen auf die anderen Länder Europas für eine solidarische Flüchtlingspolitik einwirken.» Es brauche in Europa einen gerechten Verteilschlüssel. Vortrag in Zollikon informiert über Vorsorge-Massnahmen Kulturreise ins malerische Mecklenburg-Vorpommern Im Rahmen der Sonderausstellung «Altern» stellt Karin Schmidiger, Bereichsleiterin von Pro Senectute Kanton Zürich, den «Docupass» vor. Das Ziel der kirchlichen Kulturreise vom 17. bis zum 24. Juli 2016 ist das «neue» Bundesland MecklenburgVorpommern im Nordosten Deutschlands. «Parkland der Träume» wurde es schon genannt, denn die teils leicht gewellte, teils flache Landschaft wirkt mit ihren vielen verschlungenen Wasserläufen, alten Bäumen, endlosen Alleen und Hunderten von Schlössern, Rittergütern und Herrenhäusern so malerisch wie ein Park, der zu Tagträumen verleitet. Allerorten glitzert, gurgelt, fliesst, plätschert, rauscht und sprudelt es – Wasser überall, sei es in den unzähligen Bächen, stillen Teichen und den «tausend Seen» der Mecklenburgischen Seenplatte, sei es in der von leuchtend hellen Kreidefelsen umsäumten Ostsee. Nicht weit sind da die Seeadler, Kraniche und Störche. Des Guten nicht genug: Mit 2000 Sonnenstunden jährlich ist Mecklenburg-Vorpommern das sonnigste deutsche Bundesland! Nebst den zauberhaften Naturlandschaften üben auf dieser Reise auch die frisch restaurierten, historischen Städtchen und Städte Mecklenburg-Vorpommerns eine be- Rostock, eines der Man weiss nie, welche Wendungen das Leben nimmt – ein schwerer Unfall oder ein Schlaganfall? Bei Urteilsverlust infolge Unfall, Krankheit oder Altersdemenz sowie im Todesfall bietet der «Docupass» die Möglichkeit, individuelle Anordnungen zu treffen, damit auch weiterhin der eigene Wille zählt. Der Docupass ist eine Zusammenstellung aller persönlichen Vorsorgedokumente von der Patientenverfügung bis zum Testament. Pro Senec- tute bietet damit erstmals eine anerkannte Gesamtlösung für alle Bereiche, die im Ernstfall geregelt werden können. Karin Schmidiger präsentiert am kommenden Dienstag die einzelnen Dokumente und erklärt den Nutzen dieser Gesamtlösung. Der Docupass ist auf das neue Erwachsenenschutzrecht abgestimmt und entlastet Angehörige sowie beteiligte Fachkräfte bei schwerwiegenden Entscheidungen. Im Rahmen der Informationsveranstaltung werden Fragen beantwortet und Informationen vermittelt, wer beim Ausfüllen der Dokumente Hilfe leistet. (e.) «Frühzeitig vorsorgen». Dienstag, 2. Februar, 17.15 Uhr, Ortsmuseum Zollikon. Eine Informationsveranstaltung im Rahmen der Sonderausstellung «Altern», Ortsmuseum Zollikon. Gemeindeversammlung ohne «Chinderhüeti» Die Gemeinde Zumikon bietet seit etwa vier Jahren einen Kinderbetreuungsdienst während den Gemeindeversammlungen an. Dies sollte jungen Eltern ermöglichen, sich an der Dorfdemokratie zu beteiligen. Wie die Gemeinde mitteilt, wird diese Dienstleistung nun wieder eingestellt. Eine Auswertung der vergangenen Jahre habe gezeigt, dass sie nur wenige Eltern genutzt hätten. «Sogar für die letzte Gemeindeversammlung, als es um den Spielplatz für den Kindergarten im Schulareal Farlifang ging, waren lediglich zwei Kinder (aus derselben Familie) zu betreuen», schreibt die Gemeinde. (pd./pw.) be. Zanetti: «Der Staat ist nicht zuständig dafür. Er ist aber zuständig, Gesetze durchzusetzen.» Wer an Leib und Leben bedroht sei, habe selbstverständlich das Recht auf Asyl. «Das Bleiberecht für diese Menschen kann nur ein Vorübergehendes sein.» Wenn der Krieg in Syrien vorbei sei, würden sie in ihrer Heimat gebraucht. «Am Schluss sind dann einfach alle bei uns, weil wir es bei uns am schönsten haben», so Zanetti. Das Podium in Herrliberg zeigte eindrücklich die Schwierigkeiten bei der Flüchtlingsthematik. Während Hochuli, als Vertreterin der Caritas Schweiz, eher nüchtern das Thema aufarbeiten wollte, fühlte sich der geübte Politiker Zanetti zunehmend wohl in seiner Rolle als Vertreter einer härteren Linie in Asylfragen. Dies «Docupass», eine Gesamtlösung von Pro Senectute. Foto: zvg. sondere Anziehung aus – Güstrow, Wismar, Schwerin, Waren, Rostock und wie sie alle heissen. Erstaunlich reich sind die Kunstschätze in Stadt und Land – die eindrucksvollen gotischen Backsteinkirchen mit ihren mittelalterlichen Schnitzaltären, aber auch die Spuren des berühmten Bildhauers Ernst Barlach, der in Güstrow lebte. Sehenswert sind auch die nostalgischen klassizistischen Seebäder an der Ostsee, namentlich Bad Doberan und Heiligendamm. Natürlich wird auch das fröhliche Beisammensein genossen. Prospekte liegen in den reformierten Kirchgemeindehäusern Zollikon und Zollikerberg auf. Auskünfte erhalten sie bei Pfarrerin Anne-Käthi Rüegg-Schweizer. (e.) Ziele auf der Zolliker Kulturreise. F: zvg. 6 Küsnachter Nr. 4 28. Januar 2016 MARKTPLATZ GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH Publireportage (K)ein Herz für Autofahrer?! Autofahren in der Stadt Zürich ist eine ziemlich grosse Herausforderung. Die meisten wünschen das jedoch so, und der Stadtrat vollzieht freudvoll. Wenn ich innerstädtisch mehr als 50 Meter am Stück fahre, bin ich schon fast im Geschwindigkeitsrausch. Aber oft steht man vor leeren Kreuzungen, alle mit rund 30 Ampeln (Stadtlieferant müsste man sein) und Blitzkästen garniert, die zuverlässiges Geld für die Stadtkasse verdienen. Zweck der unzähligen Hindernisse ist eine bessere Welt mit weniger Abgas, weniger Lärm und mehr Velosport. Das tönt gut, drum sind alle dafür. Umso erstaunter war ich kürzlich über einen Bericht im städtischen Amtsblatt «Tagblatt». Da hat ein Journalist sich wagemutig als Autofahrer geoutet und ausführlich seine verzweifelte Suche nach einem Parkplatz beschrieben. «Sälber schuld» hör ich den Mainstream, in Zürich braucht Nicole Barandun. Foto: zvg. man gar kein Auto. Darum verkauft die Stadt 43 000 Parkkarten für 300 Franken im Jahr, stellt aber nur 34 000 Parkplätze in der blauen Zone zur Verfügung. Raffiniert, oder? Gut 2000 Parkplätze sind innerhalb von zehn Jahren verschwunden, derweil mehren sich die Kaphaltestellen («bloss nöd schnäller als s Tram!»), die Ampeln und die Halte- verbote. Um wie viel genau, wollte der Stadtrat auf Anfrage des Gewerbeverbands nicht untersuchen, das spielt aus Sicht der Regierung keine Rolle. Man zählt zurzeit lieber die Zebrastreifen, das Resultat wird per 2017 erwartet. Und neuerdings wehren sich die Fussgängervereine gegen den Güterumschlag in der Innenstadt. Liebe Zürcher: Das Gewerbe fährt nicht freiwillig Auto. Es bringt Ihnen Ihr Sofa, repariert Ihre Waschmaschine, liefert Ihr Heizöl und bringt Ihre Aktionsorangen in die Migros. Dazu muss es praktisch überall anhalten können, denn auch ein Gwerbler ist ein Mensch und nicht ein Lastesel! Machen Sie Ihren Lieferanten bei der nächsten Abstimmung das Leben nicht noch schwerer. Danke für Ihr Verständnis! Nicole Barandun-Gross Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich Nähatelier Bürger an neuem Standort Publireportage Vor zwölf Monaten musste Barbara Bürger ihr Nähatelier an der Seestrasse 17 in Erlenbach schliessen, weil an diesem Standort der Neubau für den Coop entsteht. Sie hat nun ein neues Ladenlokal gefunden und empfängt ihre Kunden ab sofort 200 Meter weiter an der Seestrasse 43 in Erlenbach. Das Nähatelier hat folgende Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, von 7 bis 18.30 Uhr und samstags von 7 bis 12.30 Uhr. (ks.) Nähatelier. Neuanfertigungen, alle Änderungen (auch Leder), Strickwaren, Vorhänge, Tischwäsche, Kissen. Tel. 079 221 35 37, www.naehatelier-erlenbachzh.ch. Barbara Bürger ist neu an der Seestrasse 43 zu finden. Foto: Heidi Haltiner Goldküsten-Duo eröffnet neue Galerie in Zürich In der Zürcher Altstadt will die neue WBB Gallery (Wallimann Bauer Brothers) mit «Reiner Kunst» überzeugen. Zum Auftakt präsentiert die Galerie Schweizer Glaskunst. Luzia Vogt Seit dem 12. Januar ist das Zürcher Oberdorf um eine Galerie reicher. Der Zollikerbergler Peter Wallimann und der Küsnachter Enrico Bauer haben an der Trittligasse die «WBB Gallery» eröffnet. Die beiden Galleristen setzen sich seit Jahrzehnten mit Kunst auseinander, als Kunstschaffende und Fotografen ebenso wie als passionierte Sammler. Die gemeinsame Vision, Kunst, Ästhetik und philosophische Fragen miteinander zu verknüpfen, schweisste die beiden Unternehmer mit naturwissenschaftlich-technischem Hintergrund zu einem kreativen Duo zusammen. Die Galerie vertritt ein neuartiges Konzept unter dem Begriff «Reine Kunst». Reine Kunst soll, in Anlehnung an klassische Ideale, Menschen inspirieren und berühren. «Wir hatten die Vision von einem Ruheraum, in dem man sich von Farben, Klängen und Naturelementen inspirieren lassen kann.» Die Galerie soll, so betonen ihre Gründer, ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Reflexion sein, was durch Events gefördert wird. Besonderen Wert wird auf den Gedanken der Gemeinschaft gelegt. Den Auftakt zur Eröffnung macht der Berner Glaskünstler Thomas Blank. Er absolvierte ein Kunststudium in San Francisco, arbeitete in einer bekannten Glasmanufaktur in Mu- ANZEIGEN REGLI SCHNIDER GROB «Gerne unterstütze ich Sie bei der Erstellung Ihrer Steuererklärung 2015.» Persönliche Beratung in Erbschafts- und Steuerfragen: Marco Grob Inhaber des Zürcher Notar-Patentes, ehemaliger Steuerkommissär des Kantonalen Steueramtes Seestrasse 105, Küsnacht, Telefon 044 991 30 88 [email protected], www.rsg-partners.ch CULINARIUM GASTHOF KRONE FORCH Feine Risottos Nähe Forchbahn-Station Genügend Parkplätze Telefon 044 918 01 01, Fax 044 918 01 63 www.kroneforch.ch Casa del Mas Orangen und Grapefruits Diese Saison dank Jahrhundertsommer speziell süss und saftig! Seestrasse 175 · 8700 Küsnacht Telefon 044 910 05 09 [email protected] www.casadelmas.ch Familie Schiess freut sich auf Sie. ETWAS GESEHEN, ETWAS GEHÖRT? Te l e f o n 0 4 4 913 53 33 Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Von Burg, Allmendstrasse 4 Küsnacht 044 910 42 75 Messerschmied/Stahlwaren Rasenmäher/Schleiferei Umzüge Hausräumungen M. Kürsteiner, Langägertenstr. 3 Seit 1952, Zollikerberg 044 391 62 62 Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Kehrichtabfuhr/ Tankstelle Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Schmidli Innendekoration, Drusbergstr. 18, Erlenbach 044 910 87 42 Für Ihre Eintragungen in unserer Rubrik «Auf einen Blick»: Frau H. Haltiner berät Sie gerne. Telefon 044 910 88 26 Glaskunst von Thomas Blank. F.: zvg. rano und betreibt seit 2003 ein eigenes Studio für Glaskunst. Er ist einer der wenigen international bedeutenden Schweizer Glasbläser, der dieses selten gewordene Kunsthandwerk perfektioniert hat. Mit der laufenden Ausstellung «Vitrum varium – Gläserne Transformation» inszeniert die WBB Gallery Blanks schönste Objekte in perfektem Ambiente. Es gibt reliefartige Glasplatten im Durchlicht zu bestaunen, grosse verspiegelte Objekte und kunstvoll gearbeitete Glaskörper. Die zahlreichen Formen, Farben und Texturen erzeugen wundervolle Stimmungen in den altehrwürdigen Räumen der ehemaligen Galerie Trittligasse. Ein Highlight bildet die Installation «Circumspectus» in einer stillen Nische. Elf verspiegelte Glaskugeln sind auf einem Spiegel derart angeordnet, dass sich der Betrachter bis ins Unendliche darin vervielfältigt. Ein gelungener Raum der Stille und Inspiration. WBB Gallery, Trittligasse/Neustadtgasse 1, 8001 Zürich. Ausstellung bis 27. Februar, Öffnungszeiten: Do und Fr 14–19 Uhr, Sa 11–16 Uhr (unregelmässig). Weitere Informationen unter www.wbb.gallery. Küsnachter VE R E I N E Nr. 4 28. Januar 2016 7 Gastgeber erfolgreich im Eisstockschiessen Die Schweizer Meisterschaften im Eisstockschiessen fanden dieses Jahr auf der Kunsteisbahn Küsnacht statt. Für den ESC ZollikonKüsnacht war es ein erfolgreiches Wochenende. Pascal Wiederkehr Das Sportgerät sieht aus wie ein umgedrehter Melkstuhl, das Spielprinzip hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Curling oder Boccia: Die Rede ist von der traditionellen Sportart Eisstockschiessen. Anlässlich der Schweizer Meisterschaften kämpften Anhänger der Randsportart am vergangenen Wochenende auf der Kunsteisbahn Küsnacht (KEK) um den Titel. Von Donnerstag bis Sonntag stand auf der KEK alles im Zeichen des Eisstocksports. Dieses Jahr wurde die Meisterschaft durch den ESC Zollikon-Küsnacht organisiert. «Bei uns geht es um Spiel, Spass, Spannung und Kameradschaft», erklärte Jörg Brun, Präsident des Organisationskomitees und späterer Gewinner im Zielwettbewerb der Herren. Damen holen zweimal Gold Ebenfalls für den ESC Zollikon-Küsnacht erfolgreich sind Marlies Zollinger und Bernadette Rölli. Sie holen Gold im Frauen-Duo und Team-Zielwettbewerb, Zollinger wird zudem Dritte im Einzel. Im Mannschaftszielwettbewerb der Herren gibt es für den ESC Zollikon-Küsnacht keine Medaille. Gold holt der ESC Solothurn Sunny Boys. Eisstockschiessen wird in der Mannschaft oder im Einzel gespielt. Das Ziel ist es, das Spielgerät mög- Die Meisterschaft lockte nur vereinzelte Zuschauer auf die KEK. Jörg Brun vom ESC Zollikon-Küsnacht gewann Gold im Einzel der Herren. lichst nahe an die Daube, eine schwarze Hartgummischeibe, zu spielen. Der Volkssport hat seinen Ursprung im Mittelalter, wo auf zugefrorenen Flüssen und Seen gespielt wurde. Der älteste Club der Schweiz entstand 1898 in Davos und besteht heute noch. Zwar wurde das Eisstockschiessen bereits 1936 an den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen vorgeführt, bis heute ist die Sportart jedoch nicht olympisch. «Das ist schade, weil Eisstockschiessen dadurch mehr Aufmerksamkeit erhalten würde», so Brun. Obwohl die Stimmung in der KEK gut war, konnte man Ihr Vereinsbericht im «Küsnachter»? Der «Küsnachter» publiziert eingesandte Artikel aus dem Vereinsleben in den Gemeinden Küsnacht, Zollikon, Zumikon, Erlenbach und Herrliberg. Texte müssen in der dritten Person geschrieben sein und wenn möglich mit einem Bild (jpg-Format und mind. 1 Megabyte gross) illu- Fotos: pw. striert werden. Leserbriefe zu politischen oder anderen aktualitätsbezogenen Themen werden ebenfalls gerne entgegengenommen. Bei einer Zustellung nach Freitag kann der Abdruck in der Zeitung vom folgenden Donnerstag nicht mehr garantiert werden: kuesnachter@ lokalinfo.ch. ANZEIGEN STELLEN eines nicht übersehen: Es fehlten die Zuschauer. «Es sind hauptsächlich Leute da, die selbst in Vereinen aktiv sind.» Ebenfalls Sorgen bereite der Nachwuchs. Brun: «Die Turniere dauern in der Regel sieben bis acht Stunden.» Immer weniger Junge seien bereit, ihre Zeit in den traditionellen Sport zu investieren. Man denke deshalb darüber nach, gewisse Ausscheidungen bereits in den Trainings durchzuführen. «Damit der Zeitaufwand etwas kleiner wird», sagt Brun. Eines dürfe sich jedoch nie verändern: Immer wieder wird Brun auf die Schultern geklopft und gratuliert. «Wir sind wie eine grosse Familie.» Der Stock muss möglichst nahe an die Daube gespielt werden. GCK Lions müssen Playoffs abschreiben Hanspeter Rathgeb Anfang Woche betrug der Rückstand auf einen Playoffplatz in der National League B acht Punkte auf Thurgau. Jetzt sind es wieder elf Punkte, da Thurgau gegen Schlusslicht Winterthur gewann und die GCK Lions zweimal auswärts verloren. Zuerst gab es ein Debakel in Pruntrut gegen Ajoie. Gleich mit 10:1 wurden die Zürcher nach Hause geschickt. Sie machten wohl alles, was sie nur konnten, falsch. Sie standen vollkommen auf verlorenem Posten. Den Ehrentreffer erzielte Junior Jérôme Bachofner beim Stand von 5:0. In Visp erfolgte dann eine teilweise Rehabilitation. Die beiden Ausländer Kris Foucault und Daniel Sørvik sind von ihren Verletzungen auf dem Weg zur Besserung, waren aber noch nicht einsatzfähig. Der Ersatzausländer Alex Nikiforuk wurde kurzfristig nach Bremerhaven in die «DEL2», rung durch Ramón Diem gerieten die GCK Lions im letzten Drittel 1:4 in Rückstand, auch durch zwei Powerplaytore. Immerhin gaben sie nicht auf und kamen durch Treffer von Raphael Prassl und Jari Der ältere der beiden Brüder, Ramón Diem, erzielte wie- Allevi noch auf der einen Treffer, seinen achten diese Saison. Foto: Da Rin 3:4 heran. Doch zu mehr reichte die zweithöchste Liga in Deutschland, es nicht mehr. So müssen die GCK Litransferiert. So mussten die Junglö- ons jetzt wohl die Hoffnung auf eine wen ohne Ausländer antreten und Playoff-Teilnahme aufgeben. setzten gar zwölf Junioren ein. DesDas Aufholen von elf Punkten in halb ist die 3:4-Niederlage in einem den verbleibenden sieben Spielen ist ausgeglichenen Spiel bei den sonst wohl mehr als ein Ding der Unmögheimstarken Wallisern wie eine Re- lichkeit. habilitation, auch wenn es nicht zu Nächstes Heimspiel: Dienstag, 2. Februar, Punkten reichte. Nach der 1:0-Füh- 20 Uhr, GCK – EHC Winterthur. KEK. ANZEIGEN NVVK auf Wasservogelexkursion Im Winter werden grosse Schweizer Gewässer gern von Wasservögeln aus Nord- und Osteuropa als Überwinterungsgebiete genutzt. Der Greifensee ist mit seinen noch an vielen Stellen naturnahen Ufern hervorragend als Rückzugsgebiet für viele Vögel geeignet. An seinem Südostufer bei Riedikon lassen sich die Vögel unter anderem beim Aabachdelta und vom Beobachtungsturm gut beobachten. Am Sonntag, 31. Januar, besucht der Natur- und Vogelschutzverein Küsnacht (NVVK) den besagten Ort und wird sich besonders den Wasservögeln widmen. Es wird versucht, möglichst alle Wasservögel zu erfassen. Dabei werden Bestimmung als auch Biologie einiger Arten genauer angeschaut. Das Gebiet beherbergt im Winter viele weitere interessante Vögel wie zum Beispiel den Raubwürger. Das Ende der Exkursion ist nicht starr festgesetzt. (e.) Treffpunkt: 8.55 Uhr, Bahnhof Küsnacht, Hinfahrt: S16 um 9.01 Uhr bis Zürich HB, dann mit S5 nach Uster und Bus 842 nach Riedikon Dorf; Ankunft um 9.49 Uhr. Rückfahrt z.B. Chis/Naturstation ab 13.05 Uhr Bus 842 bis Uster. S5 über Zürich nach Küsnacht; Ankunft um 13.57 Uhr. Mitnehmen: Beobachtungsoptik, Bestimmungsbuch, Notizmaterial, Proviant. 8 Küsnachter Nr. 4 28. Januar 2016 VE R E I N E Aquastar kassiert zwei Niederlagen Trotz starkem Einsatz verloren die Aquastars sowohl gegen Winterthur als auch gegen Kreuzlingen. Mit grossen Hoffnungen startete Aquastar das Spiel gegen die Winterthurer Löwen. Die Vorgaben von Spielertrainer Ferenczy waren klar: konsequentes Pressing und die eingeübten Angriffs-Spielzüge anwenden. Aquastar hatte aber einen schlechten Start, und schon nach 2.45 Minuten hiess es 0:2, das Pressing klappte noch nicht. Etwas überrumpelt, dafür wach ging es in den Angriff, wo sich Center Patrick Wiech wie eingeübt positionieren und innerhalb einer Minute zweimal zum Ausgleich scoren konnte. Der Gegner schaffte es allerdings gekonnt, zwei direkte Freiwürfe von sechs Metern zu verwerten, 2:4. Ferenczy konterte, wurde zurückgehalten, Ausstellung, und im Überzahlspiel erhöhte er gleich selber auf 3:4. Mit einem Viertelsresultat von 3:5 ging man in die erste Pause. Aufholjagd von Aquastar Das zweite Viertel wollte auch nicht recht laufen. Nur den Center-Spielern Böge und Wiech gelangen je ein Treffer, die Weitschüsse verfehlten das gegnerische Tor. Die Winterthurer verwerteten dagegen zwei von drei Überzahlsituationen und hatten eine bessere Torschussquote. 5:10 stand es zur Spielhälfte. Das Spiel entschieden? Alles andere! Der erste Treffer in der zweiten Halbzeit gehörte zwar dem Gegner, doch dann kam Center Wiech so richtig in Fahrt, zwei Treffer innert 40 Sekunden, dann eine Unbelohnter Einsatz von Nachwuchsspieler Gian Gröbli. Ausstellung. Petrov schwimmt quer, Zuspiel von Oldie Meyer und direkte Verwertung. Zweite Ausstellung von Wiech zusammen mit dem Gegner wegen gegenseitigem harten Halten, dann wieder der schnelle Petrov mit Torschuss und Nachdopplung von Ferenczy, und es stand plötzlich 10:11, alles war wieder offen. Ausstellungen besiegeln Schicksal Wenig später erhält Wiech die dritte Ausstellung, was sein Ende bedeutete. Dieser Druck im Center fehlte im letzten Viertel merklich. Fabian Rengel konnte noch scoren, doch erhielt auch er seine dritte Ausstellung und konnte sich neben Patrick Wiech setzen. Aquastar gab aber nicht auf. Als Gian Gröbli von etwa acht Metern den Ball an die Lattenunterkante hämmerte, krachte es ganz schön in der Halle. Leider musste sich Aquas- Chancenlos gegen Leader Kreuzlingen U20 ist der aktuelle Tabellenleader und brilliert mit zwar jungen, aber auch in der NLA-Mannschaft aufgestellten Spielern. Siegeschancen erhoffte man sich keine. Dafür wollte Aquastar Erfahrungen sammeln. Die ersten zwei Minuten sahen sehr gut aus. Alles schien top zu funktionieren. Aquastar startete mit Vollgas, und dank Center Wiech lag man sogar 2:0 in Führung. Doch Kreuzlingen U20 erkannte, dass man sich mehr anstrengen musste, um Aquastar gegenübertreten zu können. Schon in der nächsten Minute gab es eine Ausstellung für Rengel, die er nicht wahrnahm und unbewusst dessen mit voller Kraft weiterspielte und ins Spiel Aquastar Küsnacht Zollikon NLB, Aquastar - Winterthur 13:17 (3:5, 2:5, 6:3, 2:4), Spieler (Tore): Michael Wüthrich(im Tor), Adam Ferenczy (2), Karoly Szasz, Patrick Wiech (5), Arpad Petrov (2), Fabian Rengel(1), Peter Valko, Dillen Moerland, Gian Gröbli (1), Sven Meyer, Timo Böge (1), Ashkan Hesabian (1). NLB, Kreuzlingen U20 - Aquastar 5:29 (2:6, 2:8, 0:10, 1:5), Spieler (Tore): Wüthrich Michael (im Tor), Ferenczy Adam (1), Szasz Karoly, Wiech Patrik (3), Balzam Laszlo (1), Valko Peter, Gröbli Gian, Meyer Luca, Hesabian Ashkan, Rengel Fabian. Der Geschäftsbereich Berufsbildung der Institution Barbara Keller (IBK) unter der Leitung von Michael Horvath startet mit einem neuen Angebot: «Arbeitsvermittlung direkt» und «Arbeitsvermittlung plus» für Menschen mit einer Einschränkung bis zum Alter von 30 Jahren. Der Aufbau des neuen Angebots beginnt im ersten Quartal dieses Jahres. Ab April 2016 steht dieses Angebot Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Einschränkung zur Verfügung. Das Ziel des Angebots sei es, Abklärungen hinsichtlich der Eignung für den ersten Arbeitsmarkt zu treffen, schreibt die IBK in ihrer Mitteilung. Bei positiven Ergebnissen der Abklärungen wird eine Vermittlung mit Begleitung und Unterstützung in den ersten Arbeitsmarkt angeboten. Die Räumlichkeiten der Arbeitsvermittlung befinden sich an der Zürichstrasse 84 in Küsnacht. Die Institution Barbara Keller blickt auf eine über 165 Jahre lange Tradition zurück. Seit 1849 unterstützt und fördert sie Menschen mit einer Einschränkung in der Ausbildung und bietet Wohn- und Arbeitsplätze im geschützten Rahmen. Mit zukunftsorientierten Konzepten basierend auf der langjährigen Erfahrung ermöglicht die Institution den betreuten Menschen ein Leben mit angepassten, offenen Zukunftsperspektiven. (pd./aj.) Weitere Informationen: www.barbara-keller.ch oder direkt von Michael Horvath, Geschäftsbereichsleiter Berufsbildung, Tel. 044 913 15 25. An der Generalversammlung des Damenturnvereins Küsnacht wurde auf das vergangene Jahr zurückgeschaut. Das Budget 2016 sowie die Jahresrechnung 2015 wurden angenommen. Foto: zvg. «Chränzli» lädt in den Limberg Schon seit vielen Jahren gehört das Chränzli der Chorgemeinschaft Männerchor Berg-Küsnacht Sängerbund Küsnacht im Küsnachter Berg zum festen Bestandteil des Kalenders. Nicht nur Bergler, sondern auch viele Freunde des Chorgesangs und des Schwank-Theaters aus der Region füllen jeweils Ende Januar den Saal im Limberg bei diesem traditionellen Anlass. Am Donnerstag, 4. Februar, und am Samstag, 6. Februar, ist es wieder so weit. Die Küsnachter Männerchorgemeinschaft stellt mit einem bunten Liederkonzert unter der bewährten Leitung von Babs Müller-Tobler ihr vielfältiges Können unter Beweis. Das tar mit dem Schlussresultat von 13:17 schliesslich geschlagen geben, der Sieg lag aber in Griffnähe. Die Institution Barbara Keller in Küsnacht bietet neuerdings auch Arbeitsvermittlung an. Turbulentes Jahr für den DTV Küsnacht Das Lustspiel «En Silberstreife» wird fleissig geprobt. Am 4. und 6. Februar steht das «Chränzli» der Chorgemeinschaft Männerchor Berg-Küsnacht und Sängerbund Küsnacht an. Foto: zvg. eingriff. Das führte zu einer sofortigen zweite Ausstellung und einem Penalty für den Gegner. Die Kreuzlinger sind derart gute Schwimmer, dass es ihnen noch im erste Viertel mit etlichen Kontern gelang, 6:2 in Führung zu gehen. Im zweiten Viertel demonstrierte Kreuzlingen U20 seine Schwimmkünste: Einem Kontertor nach dem anderen musste sich Goalie Wüthrich stellen, die Verteidigung brach zusammen. Da half oft nur noch halten und zurückziehen, was die Schiedsrichter aber meist sahen und somit wieder zu Überzahlsituationen gegen Aquastar führte. Zur Spielhälfte hiess es Aquastar 4, Kreuzlingen 15. Jetzt war der Moment gekommen, an dem sich etwas ändern musste, vor allem in der Defensive. «Keine Kontertore mehr!», besprach man in der Pause. Doch leichter gesagt als getan. 10:0 musste Aquastar über sich ergehen lassen. Das war harte Kost. Ziel des letzten Viertels war es, unter 30 Gegentreffern zu bleiben, was man schliesslich auch schaffte. Aquastars Nachwuchsspieler Fabian Rengel, Gian Gröbli und Luca Meyer wurden hart gefordert und konnten von den gleichaltrigen Spielern mit massiv mehr Spielerfahrung sicher viel lernen. IBK vermittelt Arbeit Motto trägt den vielversprechenden Titel «Wo die Liebe hinfällt ...». Madeleine Fischer am Klavier und ein Ensemble aus dem Viva Wind Orchester sorgen für eine schöne musikalische Begleitung. Selbstverständlich kommen auch die Theater-Freunde auf ihre Rechnung. Unter der Regie von Maria Janssen hat eine Ad-hoc-TheaterGruppe das Lustspiel «En Silberstreife» von Hanna Frei einstudiert. Speis und Trank, am Samstag zusätzlich mit Tombola und Musik zum Tanzen mit der Formation Goldige Örgeliblitz, garantieren eine gute Stimmung. Die Küsnachter Chorgemeinschaft freut sich auf zahlreichen Besuch im Limberg! (e.) Aufführungen: Donnerstag, 4. Februar, Programmbeginn 19 Uhr, Türöffnung 18 Uhr mit Wirtschaftsbetrieb, Eintrittspreis 15 Franken, reduziert 10 Franken. Samstag, 6. Februar, Programmbeginn 19 Uhr, Türöffnung 18 Uhr mit Wirtschaftsbetrieb, Eintrittspreis 15 Franken, reduziert 10 Franken. Am 21. Januar 2016 trafen sich 52 Aktivmitglieder des Damenturnvereins Küsnacht (DTVK) zur 109. Generalversammlung, durch die Präsidentin Martine Gautschi führte. Als Gäste wurden Hans Blarer (Präsident Küsnachter Turner), Heinz Gresch (Oberturner Bürgerturnverein Küsnacht) sowie Thomas Kunz (ZKB Küsnacht) begrüsst. Die Jahresrechnung 2015 sowie das Budget 2016 wurden von der Versammlung gutgeheissen. Es wurde einstimmig beschlossen, den Jahresbeitrag für die Geräteriege zu erhöhen. Die restlichen Mitgliederbeiträge werden für ein weiteres Jahr beibehalten. Sechs Neueintritte in den DTVK Der Verein verzeichnet sechs Austritte sowie gleichzeitig sechs Neueintritte und zählt total 242 Mitglieder. Der gesamte Vorstand samt Präsidentin hat sich für ein weiteres Amtsjahr zur Verfügung gestellt und wurde einstimmig gewählt. Der Jahresrückblick der Präsidentin weckte viele schöne Erinnerungen an das vergangene Vereinsjahr. Die Mitglieder des DTVK turnten nicht nur fleissig in den verschiedenen Gruppen, sondern trafen sich auch zu diversen Aktivitäten, Wettkämpfen und Turnieren. Das Highlight 2015 war die Gymnaestrada in Helsinki an der drei Turnerinnen (Nadine Kunz, Heidi Haltiner, Rosmarie Schneuwly) begleitet von Der DTVK gratuliert Dorli Frehner herzlich zum 90. Geburtstag. sechs Schlachtenbummlerinnen (Katrin Cajochen, Elisabeth Pfister, Annemarie Elsener, Ursi Bruhin, Doris Wöhrle und Marianne Hardmeier) teilnahmen. Schöne gemeinsame Erlebnisse waren das traditionelle Eisstockschiessen auf der Kunsteisbahn Küsnacht, das Skiweekend, die beiden Sommerplauschanlässe, die Schützenchilbi und die Weihnachtsfeier. Die Vereinskasse wurde mit einigen Serviceeinsätzen aufgebessert. Auch der traditionelle Stand am Adventsmarkt brachte einen willkommenen Zustupf in die Vereinskasse. Anschliessend an die Ausführungen der Präsidentin war es an den verschiedenen Leiterinnen, über die Aktivitäten in ihren Gruppen zu berichten. Es war ein sehr turbulentes Jahr, das auch einige Neuerungen mit sich gebracht hat. Die wichtigsten sind, dass es neu auch ein Kinderturnen im Dorf gibt. Das Eltern-KindTurnen findet neu am Donnerstagmorgen von 9.30 bis 11 Uhr statt. Ebenfalls neu wird Fitness für alle Foto: zvg. angeboten. Unter der Leitung von Nelly Vögeli, jeweils montags von 20 bis 21 Uhr in der Heslihalle, offen auch für Nichtmitglieder. Die Sportskanonen mit null Absenzen sind Susanne Beer, Katrin Cajochen, Marianne Hardmeier und Sonia Oesch. Die Vereinsmeisterschaft führt wieder einmal mehr Marianne Hardmeier auf dem ersten Rang an, gefolgt von Katrin Cajochen und Linda Temperli auf dem dritten Rang. Neues Freimitglied Der DTVK darf mit Benita Camenzind zudem ein neues Freimitglied aufnehmen. Verschiedene Mitglieder des Damenturnvereins feiern ausserdem Jubiläen: Dorli Frehner (70 Jahre), Rosamarie Barak (60), Anne-Marie Elsener (55), Karin Sturzenegger (30), Regine Studer (30), Jris Heim (30), Rösli Salzner, Heidi Meyer (beide 25), Gabriella Gebbia (20) und Martine Gautschi (15). Damenturnverein Küsnacht Küsnachter KULTUR Barbara Hebeisen erzählt Märchen mit grosser Leidenschaft: Die Gestik der Harfenistin ist sehr vielfältig und ausdrucksstark. Nr. 4 28. Januar 2016 9 Foto: Annemarie Schmidt-Pfister. Glitzerfäden und Feengold: Märchenabend im Höchhus Draussen war es eisig kalt, drinnen gemütlich warm: Rund zwanzig Frauen trafen sich letzte Woche im Küsnachter Höchhus und liessen sich von der Harfenistin und Erzählerin Barbara Hebeisen «Märchen voller Witz und Weisheit» vortragen. Annemarie Schmidt-Pfister Nicht ein einziger Mann hatte sich an diesem Abend in die Küsnachter Bibliothek verirrt. Mythische Märchenwelt und Harfenklänge – nichts für Männer? Selber schuld, liebe Männer, etwas verpasst! Aber so scheint es meistens zu sein, wenn Barbara Hebeisen in die Saiten ihrer Tiroler Harfe greift und mit lebhafter Mimik und Gestik Märchen erzählt: «Mein Publikum be- steht meistens aus Frauen und Kindern.» Und in der Tat: Einige Kinder waren auch dabei und lauschten mit gespitzten Ohren. Aber nicht nur die Männer fehlten, sondern auch Rotkäppchen, die sieben Geisslein, Hänsel und Gretel und der Froschkönig. Einzig Frau Holle trat auf – nicht als alte Frau allerdings, wie wir sie kennen, die aus Bettdecken schneien lässt, sondern als junge Schöne, die jedem, den «Junker Tod» zu ihr führt, seine Jugend zurückgibt. Und doch waren sie alle da, die Archetypenbilder, die sich durch die Märchen aller Kulturen ziehen: von geheimnisvollen Düften umweht im Orient, eher wehmütig und manchmal düster oder gar pathetisch in den nordischen Ländern, wo Raunächte und Polarlichter zum Entstehen von Märchengestalten und Legenden beitragen. Der Abend begann mit einem aramäischen Märchen vom Schneider, der sich selber einen Mantel näht und diesen immer wieder umarbeitet, bis ihm zuletzt nur noch wenige Glitzerfäden bleiben – Glitzerfäden, die symbolisch für die Vergänglichkeit allen Lebens und Strebens stehen und aus denen letztlich die Märchen gewoben sind. Storytelling auf der Harfe Dem Tod ein Schnippchen zu schlagen – auch dies ist ein Element, das sich durch alle Märchen zieht. Zu finden etwa in der Sage von Thanatos (Tod) und Sisyphos, jenem Korinther, der für alle Zeiten einen Stein den Berg hinaufrollen muss. Oder von Momos, dem Sohn der Göttin der Nacht und damit Bruder von Thanatos und Hypnos (Schlaf), der mit seinen ewigen Belehrungen Zeus’ Zorn weckt und schliesslich vom Olymp vertrieben wird – woraus er lernt, dass man Ratschläge nicht umsonst, sondern nur gegen gutes Geld erteilen sollte, nach dem Motto «guter Rat ist teuer». Womit Momos, der Gott der guten Ratschläge, unverhofft auch zu jenem von Marketing und Unternehmensberatung wird, wie Barbara Hebeisen schmunzelnd den Bogen aus der Antike in die Neuzeit schlug. Bogen schlug Hebeisen an diesem Abend mehrfach. Zwischen Ländern und Kulturen, vom Süden in den Norden und vom Osten in den Westen, von der Antike in die Moderne und nicht zuletzt von den Märchen zur Musik. Was war zuerst, die Musik oder die Geschichten? Musik, so meint sie, die ihre Fantasie beflügelte und sie nach passenden Texten suchen liess. Später irgendwann verschoben sich dann die Pole, und Hebeisen – als Sprachlehrerin mit Geschriebenem und Gesprochenem vertraut – erzählte ihren Töchtern Märchen und begleitete sich dabei selbst, ganz in der Tradition des alt-irischen Storytelling, auf der Harfe. Die Töchter wurden grösser – und «allein Märchen erzählen ist nicht lustig», erinnert sich Barbara Hebeisen. Sie wurde Mitglied der Schweizerischen Märchengesellschaft und gestaltete in der Folge ein Märchenprogramm mit vielen unterschiedlichen Facetten. Dass gerade die Harfe mit ihrem lyrischen Klang wunderbar zu Märchen passt, davon konnten sich die Küsnachterinnen überzeugen: Musik aus Irland, Skandinavien, Estland, aber auch aus dem Zillertal unterstrich die intime Atmosphäre des Geschichtenerzählens und liess das Publikum die eisige «Raunacht» draussen vergessen. Das vom Küsnachter Bibliothekenteam liebevoll zubereiteten Apéros zum Schluss passten ins Programm: Sie hiessen Feengold und Zaubernuss ... Zuhörerinnen und Vortragende waren sich einig: Würden nur mehr Eltern Geschichten erzählen – den Kindern und sich selbst zuliebe! Mehr Informationen zu Barbara Hebeisen: www.harfeundmaerchen.ch. Die Welt der Berge, vielfältig auf Leinwand gebannt Alois Lichtsteiner, Alex Demarmels, Patrick Lo Giudice und Andrea Muheim zeigen in einer Gruppenausstellung in der Erlenbacher Python Gallery neuere Arbeiten. Am letzten Samstag war Vernissage. Birgit Schlieper Vier international bekannte Schweizer Künstler und ein einziges Thema – das zeigt die Galerie Python in Erlenbach. Und genau in diesem einzigen Thema – den Bergen – liegen der Spannungsbogen und der Reiz, denn nur so können die vier Kunstschaffenden verglichen werden. Passend zur Bergwelt ist der Ausstellungstitel «New Horizons» gewählt. Schwarz-weiss und Farbknaller Da ist zunächst der wohl bekannteste der vier Kunstschaffenden, Alois Lichtsteiner, der leider nicht zur Vernissage kommen konnte. Im ursprünglichen Sinne ist Lichtsteiner kein Bergmaler, vielmehr sind die Gesteine für ihn der Körper, der Schnee bildet die Haut. Spannend wie die Werke in den vergangenen Jahren immer tiefer, immer dreidimensionaler geworden sind. Auf der Basis schwarz-weisser Fotografien arbeitend, zeigt er auf seinen Bildern mal mehr, mal weniger Haut und demon- «Die Farbe Weiss verzeiht nichts»: Andrea Muheim (r.) im Gespräch mit Galerie-Assistentin Bettina Forster. striert so eine besondere Form der Empfindlichkeit. Im Gegensatz zu dieser Schwarzweiss-Gebung arbeitet Alex Demarmels mit Leuchtfarben – allerdings sehr reduziert. Und je sparsamer Demarmels diese Farben in seinen Landschaften einsetzt, umso mehr strahlen sie. Die pinkfarbigen oder knallgelben Momente werden zu wahren Lichtblicken. Ein besondererer Clou: Der Künstler färbt auch die Ränder der Leinwände und kreiert so fast einen Bilderrahmen und einen fliessenden Übergang zur Umgebung. Ein Hingucker in der Ausstellung ist die Reproduktion einer Situation, die der Schweizer Maler in den Pyrenäen vorfand: eine leuchtend bunte Imbissbude in der dunklen Bergwelt. «Das war wirklich absurd», so Demarmels rückblickend. Wann der Moment des letzten Pinselstrichs gekommen ist, weiss auch er nicht genau. «Manchmal Foto: bs. weiss man erst zu spät, dass das Bild schon fertig war», lacht er. Geheimnisvolle Traumwelten Der Blick geht weiter und bleibt in der «Traumwelt» von Patrick Lo Giudice hängen. So verträumt wirken die Bilder, weil sie «nur» aus Wachs bestehen. Lo Giudice arbeitet mit Fotos, bringt diese durch ein Umdruckverfahren auf Wachs und verzaubert so die Situationen. Es ist ein sehr zeitauf- wendiges Verfahren. Immer wieder müssen die Schichten aufgetragen werden. «Es muss genau der Moment abgepasst werden, wenn das Wachs im Übergang von flüssig zu fest ist», erläutert der Südschweizer Künstler. Natürlich werden die Konturen der Vorlagen so viel weicher, unschärfer. Fast scheint es, als wollten die Motive sich langsam zurückziehen. Ganz zart und unaufdringlich werden die Bilder so zu geheimnisvollen Momenten. Aktuell bereitet sich Lo Giudice auf eine grosse Einzelausstellung 2017 in Süddeutschland vor. Voller Kraft und Energie stecken die Bilder von Andrea Muheim. Arbeitete die 47-jährige Zürcherin lange detailverliebt, malt sie nun viel freier, dynamischer. Arbeitsgrundlage sind stets Fotografien. «Die mache ich aber selbst. Ich muss den Moment gefühlt und gelebt haben», unterstreicht sie. Und so spürt man bei der Betrachtung ihres Bilds «Nebel» den eisigen Wind, der über die Berge zieht, erahnt aber auch die zögerlichen Sonnenstrahlen. Gerade in dieses Werk hat Muheim viel Zeit gesteckt. «Die Farbe Weiss verzeiht nichts, ausserdem trocknet sie sehr langsam», erläutert sie. Immer wieder fängt sie mit ihrem Malduktus die Natur mit ihren verzaubernden Momenten ein. Python Gallery, Dorfstrasse 2, Erlenbach. Ausstellung bis 5. März, Öffnungszeiten: Di–Fr jeweils 13–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr, oder nach Vereinbarung, 044 400 91 41. Weitere Infos auf www.pythongallery.ch 10 Stadt Zürich Nr. 4 28. Januar 2016 Bewegung schadet auch im Alter nicht «Wer rastet, rostet» gilt nicht nur in jungen Jahren: Gerade im Alter ist Bewegung das beste Mittel, um möglichst lange gesund zu bleiben. noch geht: Treppensteigen statt Rolltreppe oder Lift, zu Fuss ins Café, wieder mal schwimmen. Auch Gleichgewichtsübungen tragen zur Sicherheit bei – und machen nebenbei Spass, weil man sich auch mit Jüngeren – beispielsweise den Enkeln – messen kann. Roger Suter Alterssport im Alltag Klar wird aus einem 65-jährigen kein Marathonläufer mehr (oder nur in sehr seltenen Fällen). Doch ein bisschen Bewegung schadet nie, im Gegenteil: Sie hilft, die Unabhängigkeit zu erhalten. Die Bundesämter für Gesundheit und für Sport empfehlen mindestens zweieinhalb Stunden Bewegung pro Woche – also eine halbe Stunde täglich oder auch eine ungleiche Verteilung. Dabei ist es durchaus sinnvoll, gelegentlich «etwas ausser Puste zu kommen» (mittlere Intensität) oder sogar zu schwitzen (hohe Intensität). Dadurch erhöht sich auch im Alter der Trainingseffekt, sprich der Nutzen, der bei etwa drei Trainingseinheiten pro Woche eintritt: Die Muskeln werden gestärkt, das Herz-Kreislauf-System angeregt. Das Ziel ist nicht, stramme Waden oder einen grossen Bizeps zu erlangen, sondern Sicherheit: Wer kräftig genug ist, den Alltag zu stemmen, stürzt und verletzt sich auch weniger, was gerade im Alter längere Heilungszeiten beansprucht. Und genau wie in jungen Jahren sollte man nach Anstrengungen die beanspruchten Muskeln vorsichtig dehnen: Das beugt Krämpfen und Verletzungen vor. Wer nicht mehr alles kann, macht einfach das, was Altersgerechte Sportarten – nebst denen, die man vielleicht schon früher mit Spass betrieben hat – sind Velofahren, Schwimmen, Laufen, Rudern und Skilanglaufen. Daneben kann man sich aber auch mit Hausmitteln kräftigen: Aufrecht auf einem Stuhl sitzen und aus dem Ellbogen gefüllte PET-Flaschen langsam heben und senken; dabei die Arme nicht ganz strecken und nicht komplett anziehen; dehnen nicht vergessen. Man kann es auch mit den ganzen Armen machen, vorne und seitlich. Das klappt hervorragend während der Tagesschau. Wenn diese vorbei ist, mehrmals aufstehen, ohne die Hände zu benützen. Am besten verschränkt man sie auf der Brust und lehnt sich vor, um das Gleichgewicht zu halten. Besser als zwanzigmal versuchen und dann doch nur sieben schaffen und sich frustriert hinsetzen, ist es, kleinere Intervalle zu machen (zum Beispiel fünfmal hintereinander mit Pausen dazwischen; beispielsweise während des Wetterberichts). Später beim Zähneputzen auf einem Bein stehen: Am besten fixiert man dazu einen Punkt in etwa zwei Meter Entfernung. Danach könnte man sich beim Käm- Sportarten wie Volleyball sind auch im Alter möglich. men ein paarmal auf die Zehenspitzen stellen. Und auch hier: dehnen. Wie alles andere braucht auch der Sport im Alter etwas Zeit, bis sich Resultate zeigen. Das gute Gefühl, das sich nach Foto: rs. dem Verschnaufen in der wohlverdienten Ruhepause oder unter der warmen Dusche einstellt, kommt jedoch ziemlich schnell. Wir alle haben es selbst in der Hand, möglichst lange gesund zu bleiben. Küsnachter Nr. 4 28. Januar 2016 11 12 Stadt Zürich Nr. 4 28. Januar 2016 AU TO M O B I L Mazda bringt vierte Generation des MX-5 Wäre Fahrspass pro Franken eine Masseinheit – der Mazda MX-5 wäre ganz vorne. Mit der vierten Generation wurde der Klassikers verbessert, ohne seine Seele zu verlieren. bekommt er im Mazda auch. Kombiniert mit dem noch einmal gesenkten Leergewicht von etwas über einer Tonne ergibt das ein sportliches Gesamtpaket. Für den Standardsprint stehen 7,3 Sekunden. Der Preis ist heiss Marc Leutenegger Nein, für die Freitag-Tasche ist kein Platz vorne im Fahrgastraum. Und ja, auch die kleine Handtasche der Partnerin wäre besser im Minikofferräumchen (130 Liter) gelandet. Platz, so realisieren wir rasch, ist auch in der neuen, unterdessen vierten Generation des Mazda MX-5 weiterhin Mangelware. Doch genau das konsequente Festhalten am Konzept macht viel vom Reiz des MX-5 aus – und es begeistert die grosse Fangemeinde. Kein anderer Roadster wurde weltweit so oft, nämlich rund eine Million mal, verkauft. Verdeck öffnet sich nur von Hand Natürlich hat sich technisch etwas getan im neuen MX-5: Es gibt jetzt etwa einen Totwinkelwarner. Das macht Sinn, denn die Sicht nach hinten ist bei geschlossenem Verdeck nicht die beste. Und auch das neue Navi- und Telematiksystem von Mazda (mit kleinen Schwächen in der Bedienung) ist verfügbar. Sonst aber ist der MX-5 mitten in einem Zeitalter, wo Autokonzerne in Las Vegas an der Techmesse auftreten und Google am autonomen Auto pröbelt, ganz der Alte. Das Verdeck wird weiterhin von Hand geöffnet und geschlossen, und das geht so zügig und leicht, dass Er ist ein Vorzeige-Roadster geblieben: Der neue Mazda MX-5 hat seinen ursprünglichen Stil bewahrt. sich MX-5-Fahrer über die komplexe Origamishow elektrischer Verdecke nur amüsieren können. Was man wissen muss: Brauchte das Schliessen beim Vorgänger noch einigermassen fitte Schultern und einige Beweglichkeit, federt das Dach nun nach dem Lösen aus der Verankerung hoch und schliesst sich fast ohne Kraftaufwand. Umständlicher ist dafür das Öffnen geworden. Reichte vorher ein kräftiger Ruck, so muss sich der Fahrer im neuen MX-5 drehen, um das Verdeck gegen die Federung in die Verankerung zu drücken. Beim Antrieb pflegt Mazda ganz die alte Schule weiter. Unter der Haube sitzt ein Vierzylindersauger mit 1,5 oder 2 Liter Hubraum. Der brüllt zur Begrüssung in bester Teenager- Foto: zvg. löwenmanier und lässt sich auch unter Last das Wort nicht verbieten. Die Vibrationen übertragen sich ungefiltert auf den Schaltknüppel, sodass man die je nach Version 131 oder 160 Pferde immer präsent hat. Die Schaltung mit sechs Gängen ist kurz übersetzt, die Spreizung der Gänge könnte grösser sein. Aber ein Sauger mag nun einmal Drehzahlen, und die Sieben Sitze bieten luxuriöses Reisen Mit dem 2er Active Tourer wagte sich die Premiummarke aus Bayern erstmals ins Segment der Familienvans. Der grössere Gran Tourer ist ein Platzwunder. Dass die Energieeffizienz des MX-5, gemessen daran und am Gewicht, gelinde gesagt nicht die beste ist (Kategorie G), soll nicht verschwiegen werden. Wir messen durchschnittlich 7,4 Liter Benzin im Test. Angeschoben wird der MX-5 nach wie vor über die Hinterräder. Das Fahrwerk ist sehr erträglich, also nicht zu hart abgestimmt. In Kurven ist der MX-5 nicht immer ganz Herr der Lage. Aber auch das gehört zum Fahrgefühl dieses Autos. Damals, als der erste MX-5 das Licht der Welt erblickte, war er noch ein Exot. Die meisten Hersteller hatten sich vom klassischen Roadsterkonzept verabschiedet. Das Erfolgsrezept ist seither dasselbe geblieben. Der MX-5 ist der Roadster zum kleinen Preis. 23 900 Franken kostet derzeit die Einstiegsversion. Rund 37 000 unser schön ausgestatteter Testwagen, mit den formidablen Recaro-Integral-Sportsitzen. Am 25. Dezember sind wir mit eben diesem Auto nach Girenbad bei Turbenthal gefahren, um – seltsam genug – nur im Pullover einen Weihnachtsspaziergang auf den Schauenberg anzutreten. Der kurze Heimweg bei offenem Verdeck offenbarte dann alles, was den MX-5 ausmacht: Die Sonne schien uns aufs Haupt, als wir nicht weniger als vier Vorgängermodelle kreuzten – alle offen, versteht sich. Und die Fahrer und Beifahrer winkten uns fröhlich zu. AUTONEWS Ford Bisher war Jaguar dabei, nun übernimmt Ford als Fahrzeuglieferant für das erfolgreiche britische Rad-Team Sky. Der Gewinner der Tour de France wird künftig die Modelle Mondeo, SMax, Kuga sowie Tourneo Custom und Transit einsetzen. Peter Lattmann Ungeachtet der Erfolge von VW mit dem Touran oder Ford mit dem SMax haben sie sich lange geziert bei BMW. Ein Familienvan mit Frontantrieb, grossem Laderaum oder gar dritter Sitzreihe wollte nicht so recht in die dynamische Fahrzeugpalette der Premiummarke passen. Inzwischen ist die Hemmschwelle überwunden. Mit der Einführung des 2er Active Tourer wurden die Weichen gestellt, um auch auf dieser Ebene erfolgreich zu sein. Ein richtiger BMW Der längere Gran Tourer, bei dem nur der auch von anderen Marken verwendete Name für Verwirrung sorgt, ist die folgerichtige Ergänzung, mit der BMW in einem bisher nicht bearbeiteten Segment aktiv wird, ohne das Gesicht zu verlieren. Ein richtiger BMW ist in jedem Fall das aktuelle Topmodell 220d xDrive Gran Tourer, das serienmässig mit Allradantrieb angeboten wird. Sein drehfreudiger Zwei-Liter-Twinturbo-Diesel mit Direkteinspritzung entwickelt mit 190 PS und einem maximalen Drehmoment von 400 Newtonmetern genügend Power, um alle Ansprüche der BMW-Kunden zu erfüllen. Dank dem die Kraft automatisch auf alle vier Räder verteilenden Toyota/Lexus Der 2er Gran Tourer ist ein Premium-Van mit viel Platz. xDrive sind Traktion und Fahrstabilität bei allen Strassen- und Witterungsverhältnissen garantiert. Da sich der Lenker voll auf die perfekt abgestimmte Acht-Gang-Steptronic verlassen kann, sind auch im Winter ideale Voraussetzungen für eine sorgenfreie Ferienreise für aktive Familien mit viel Gepäck oder bis sieben Personen geboten. Viel Platz Dank dem langen Radstand offeriert der nur 4,56 Meter lange, 1,8 Meter breite und 1,61 Meter hohe Gran Tourer den variabelsten, grössten und erst noch ebenen Laderaum der ganzen BMW-Palette. Beim Fünfsitzer lässt er sich durch das Umklappen der Rücksitze von 645 auf beeindruckende 1905 Liter, beim Siebensitzer von 560 auf 1820 Liter erweitern. Da sich die zweite Reihe um 13 Zentimeter verschieben lässt, kann je nach Bedarf der Komfort der Mitreisenden Fotos: zvg. oder der Gepäckraum erweitert werden. Die leicht erhöht im Fond sitzenden Passagiere geniessen durch die grossen Fenster eine weite Rundumsicht. Das riesige Platzangebot prägt auch das Aussenkleid des Gran Tourer. Ist die Front ein Ebenbild des vertrauten Markengesichts, sprengt das kastenhafte Heck mit den grossen Blechflächen doch den Rahmen des Gewohnten. Nach den ersten Fahreindrücken sind die grössten Berührungsängste aber weg. Das Topmodell der im Vergleich zum Active Tourer 21 Zentimeter längeren neuen BMW-Reihe zeigt beim Fahrverhalten und bei der Abstimmung keine Schwächen. Sonderausstattung kostet einiges Der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 lässt sich in 7,6 Sekunden bewältigen, und selbst die Höchstgeschwindigkeit auf der deutschen Autobahn lässt keine Wünsche offen. Um über das gewohnte BMW-Niveau verfügen zu können, braucht es aber mehr als die Basisversion des 220d xDrive Gran Tourer (48 600 Franken). Für die wichtigsten Assistenzsysteme sowie digitalen Services des aus anderen Baureihen bekannten Connected Drive und weitere Sonderausstattung zur Verbesserung der Sicherheit, des Komforts und der Information muss mit Aufwendungen von 10 000 bis 20 000 Franken gerechnet werden. Damit bewegt sich BMW im Vergleich zur länger in diesem Bereich tätigen Konkurrenz auf sehr hohem Niveau. Der Premiumanspruch hat halt seinen Preis. Dennoch gibt es auch günstigere Alternativen zur Topmotorisierung mit Drei- oder Vier-Zylinder-Dieselund -Benzinmotoren. Ohne Allradantrieb und mindestens 190 PS fehlt dem Gran Tourer jedoch das gewisse Etwas. Die Nachfrage nach Hybridfahrzeugen von Toyota und Lexus ist 2015 zum fünften Mal in Folge gestiegen. In Europa wurden 209 000 Hybride der beiden Marken verkauft, was einem Zuwachs gegenüber 2014 von 17 Prozent entspricht. Opel Seit seiner Markteinführung vor drei Jahren wurden über eine halbe Million Einheiten des Opel Mokka verkauft. In der Schweiz ist das kleine SUV, das mit Frontoder Allradantrieb erhältlich ist, mit über 10 000 Einheiten die Nummer 1 in seinem Segment. Skoda Skoda erzielte 2015 mit 1,056 Millionen verkauften Fahrzeugen einen neuen Absatzrekord (+1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Auch in der Schweiz verzeichnete die tschechische VW-Tochter mit 20 972 Neuzulassungen eine neue Bestmarke. Stadt Zürich Nr. 4 28. Januar 2016 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Der Zürcher Benjamin Lutzke spielt als einziger Schweizer im Bibi-Film mit. Die Jungschauspieler: Jonas Hartmann (Schellenursli) Laurin Michael (Krämerssohn Roman) Quirin Agrippi (Geissenpeter) Julia Jeker (Seraina), Anuk Steffen (Heidi). Cinésuisse-Präsident Matthias Aebischer, SP–Nationalrat, mit seiner jüngsten Tochter Ida Ella Maria (7) und den Darstellerinnen Lina Larissa Strahl (Bibi, rechts) und Lisa-Maria Koroll (Tina). VIPs verzaubert und verhext von Bibi und Tina Kreischalarm vergangenen Samstagmorgen in den Arena-Cinemas im Sihlcity. Der deutsche Jugend-Kultfilm «Bibi und Tina» wurde in der dritten Staffel anlässlich einer Sondervorstellung lanciert. «Bibi und Tina 3 – Mädchen gegen Jungs» läuft zurzeit in Schweizer Kinos. Zu opulentem Brunch und Kinogenuss erschien auf Einladung von Filmdistributor DCM (Dario Suter, Christoph Daniel, Marc Schmidheiny, Joel Brandeis) in Gegenwart der beiden Hauptdarstellerinnen Lina Larissa Strahl (Bibi) und Lisa Marie Koroll (Tina) eine bunte Gästeschar. Darunter zahlreiche VIPs mit Nachwuchs, wie etwa SP-Nationalrat Matthias Aebischer (Präsident Cinésuisse). Seine jüngste Tochter Ida Ella Maria ist Fan dieser Jugendfilme. Die beiden älteren Schwestern begleiteten Ätti und Nesthäkchen zwar «solidarisch», bevorzugen aber eher andere filmische Genres. Musiker Marc Sway machte sich ebenfalls einen turbulenten Morgen mit der ganzen Familie. Seiner Toch- ANZEIGEN ter Naomi gefallen vor allem die Soundtracks («Rosenstolz») in den Bibi-Streifen. Darin ist Naomi wohl «ganz de Bappe». «Hex-Hex» heissts bei der Tochter von Unternehmerin Karina Berger. Shenay ist eine Expertin in Sachen Bibi Blocksberg. Sie kennt ganze Passagen auswendig. Tochter Felice von Model Sarina Arnold mags ebenfalls gern filmisch verhext. Mit dem öV aus dem Bündnerland angereist kamen Schauspielerin und Supermom im richtigen Leben Tonia Maria Zindel («Schellenursli») mit Tochter Luzia und drei Freundinnen. Unter den Gästen sah man auch die Schweizer Jungstars aus den aktuellen Filmen «Heidi» und «Schellenursli». Ganz auf die Pferde im Bibi-Film konzentrierte sich Lisa Studer. Die Tochter von SRF-Sportmoderator Lukas Studer will nämlich demnächst Reitunterricht nehmen und schlägt demzufolge ihrer Mutter Karen Ballmer nach, die ebenfalls eine begeisterte Reiterin ist. Marc Sway mit Gattin Severine und den Töchtern Naomi (7) und Nala (4). Unternehmerin Karina Berger mit Tochter und «Hexpertin» Shenay (8). Sportmoderator Lukas Studer mit Tochter Lisa, Pferdefreundin (7). Model Sarina Arnold (im 7. Monat schwanger) mit Tochter Felice (7) und Freundin Anja. Moderatorin und Kochbuchautorin Nadja Zimmermann mit Tochter Mara (8). 14 Küsnachter Nr. 4 28. Januar 2016 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Stadtbibliothek Opfikon empfiehlt: Das Flüstern des Himmels Daya muss miterleben, wie ihre Eltern im nepalesischen Bürgerkrieg ermordet werden. Ihre Schwester Leela verschwindet – und Daya verstummt. Erst in einem buddhistischen Kloster findet sie ihre Stimme wieder und entdeckt ihre Gabe: Wenn sie singt, berührt sie die Herzen der Menschen. Bald erobert sie mit ihren Liedern nicht nur ihre Heimat, sondern die ganze Welt. Doch Ruhm und Reichtum bedeuten ihr nichts, denn sie will der Welt das Schicksal ihres Landes vor Augen führen – und endlich ihre Schwester wiederfinden. Als sie Leela schliesslich gegenübersteht, wird Daya mit einer bitteren Wahrheit konfrontiert. Julia Benkert stiess bei ihren Recherchen in Nepal erstmals an die Grenzen des dokumentarischen Erzählens. Sie spürte, dass sie der Realität Nepals, dieses mystischen, dabei völlig zerstörten Landes mit seinen aussergewöhnlichen Menschen, nur fiktional wirklich nahekommen würde. So entstand ihr erster, bewegender Roman über eine Frau, in deren Leben sich die Zerrissenheit ihres Landes widerspiegelt. Julia Benkert. Das Flüstern des Himmels. Knaur. 2015. Die Tochter des Malers In Paris der dreissiger Jahre wächst Ida als behütete Tochter des Ausnahmekünstlers Marc Chagall auf. Seit ihrer Kindheit steht sie ihrem Vater Modell und ist eines seiner Lieblingsmotive. Doch dann verliebt sich die schöne junge Frau in den Studenten Michel, wird ungewollt schwanger und erlebt eine bittere Enttäuschung, als ihre Eltern ihr die Unterstützung versagen. Während der Vater die Kriegsgefahr verleugnet, sucht Ida immer verzweifelter nach einem Weg, ihre Familie vor den herannahenden Deutschen in Sicherheit zu bringen. «Die Tochter des Malers» ist ein biografischer Roman, basierend auf dem Leben von Marc Chagalls einziger Tochter Ida. Die Autorin hielt sich treu an die Chronologie von Idas Leben und jene prägenden historischen Ereignisse, hat sich jedoch die schriftstellerische Freiheit erlaubt, Szenen und Dialoge zu erschaffen, die der Fantasie entsprungen sind. So entstand eine zarte und doch kraftvolle Geschichte einer legendären Familie. Gloria Goldreich. Die Tochter des Malers. Atb. 2015. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 28. Januar 17.30–19.30 Raclette und heisser Stein: Reservation erforderlich, 044 396 12 42.. Restaurant Rondo, Sennhofweg 23, Zollikerberg. 18.00 Vernissage: Ausstellung von Sandra Raymann, Carmen Müller, Nicole Hüppi, Ausstellung bis 22. April. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.00–12.15 Uhr und 13.15–1730 Uhr. Galerie Tramhüsli Rehalp, Forchstrasse 396, Zollikon. 18.00 Vernissage: Bilder der Herrliberger Malerin Verena Zadrazil-Friberg. Ausstellung bis Sonntag, 31. Januar; Fr 12–19 Uhr, Sa/So 12–18 Uhr, Kronen Galerie, Froschaugasse 1, 8001 Zürich. 19.00–20.00 Ski-Fit: Skiturnen für Jedermann und Jedefrau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Keine Anmeldung nötig, Einstieg jederzeit möglich. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, [email protected], 079 652 02 12, www.btvk.ch. Turnhalle 2 bei der Heslihalle (Eingang Untere Heslibachstrasse 33, Seite Rapperswil), Küsnacht. Freitag, 29. Januar 20.00 Stummfilm «Carmen»: Mit Liveorchester. Vertonung: Armin Brunner. Sinfonia Ensemble. Gemeindesaal Zollikon, Rotfluhstrasse 96. Samstag, 30. Januar 16.30 Familienkino: Filmvorführung für Familien. Ab 16.30 Uhr sind alle zum Zvieri eingeladen. Der Film beginnt um 17 Uhr. Eintritt frei, es ist keine Anmeldung erforderlich. 19.00 Klassisches Konzert: O Magnum Mysterium. Neue gregorianische Chormusik a cappella mit Werken von Duruflé, Gjeilo Lauridsen, Mäntyjärvi, Pärt, Whitacre u.a. Reformierte Kirche Küsnacht. bis zum Testament, und beantwortet Fragen. Eine Informationsveranstaltung im Rahmen der Sonderausstellung «Altern», Ortsmuseum Zollikon. 20.00 Eishockey NLB: Meisterschaft. GCK Lions – EHC Winterthur. Eishalle KEK. Sonntag, 31. Januar 12.43 Exkursion: Wasservögel beobachten auf einer Wanderung von Rapperswil SG nach Pfäffikon SZ mit den Naturfreunden Schweiz, Sektion Erlenbach-Küsnacht. Abfahrt (S6) 12.43 ab Küsnacht, 12.45 ab Erlenbach nach Meilen-Rapperswil, 13.32 (S5) ab Rapperswil. 17.00 Konzert: Marius und die Jagdkapelle, Kindermusikband. Vorverkauf: Dorf-Drogerie Herrliberg, 044 915 21 15, Abendkasse und Einlass ab 16.30 Uhr. Vogtei Herrliberg, Schulhausstrasse 49, Herrliberg. 17.00 Konzert: Das «Schweizer Oktett» entführt auf eine Reise von Prag via Paris nach Zürich. Eintritt frei (Kollekte). Platzzahl beschränkt, Einlass ins Haus ab 16.30 Uhr. Seehof, Hornweg 28, Küsnacht. Dienstag, 2. Februar 14.00–16.00 Café International: Für Fremdsprachige. Organisiert vom Familienzentrum Flüügepilz und der ref. Kirche Erlenbach. Ref. Kirchgemeindehaus Erlenbach, Schulhausstrasse 40. 17.15 Referat zu «Frühzeitig vorsorgen»: Karin Schmidiger, Pro Senectute Kanton Zürich, präsentiert den Docupass, eine Zusammenstellung aller Vorsorgedokumente von der Patientenverfügung «Licht & Klang»-Feier Sehnsucht nach Süden In unserer hektischen Zeit ist «Stille» ein kostbares Gut geworden. Stille bietet die Möglichkeit, um auszuatmen, neue Kräfte zu sammeln, die Stille verhilft zu einem ausbalancierten Leben. Die Stille kann auch ein Ort der Begegnung mit Gott sein, Jesus wurde in der Stille der Nacht geboren. Die «Licht & Klang»-Feier, die am Samstag, 30. Januar, um 18.15 Uhr in der reformierten Kirche Zollikon stattfindet, nimmt in Wort und Musik das Thema Stille auf. Es wirkt die Zürcher Sing-Akademie unter der Leitung von Tim Brown mit. An der Orgel spielt Helga Váradi. In dieser Feier wird Eva Quenzer, seit Anfang Januar Sozialdiakonin der Kirchgemeinde Zollikon, offiziell willkommen geheissen. Beim anschliessenden Apéro besteht die Möglichkeit, sie persönlich kennenzulernen. (e.) Im Atelier Theater Meilen stehen im neuen Jahr fünf Produktionen auf dem Spielplan. Zu Beginn des Jahres wird das Publikum mit einem musikalischen Leckerbissen verwöhnt: Am 29. und 31. Januar wird das «Ensemble del Mar» in zwei Konzerten unter dem Titel «Sehnsucht nach Süden» mediterranes Flair versprühen. Das «Ensemble del Mar» besteht aus Anina Ilena Thür (Querflöte, Piccolo), Jordi Bertran-Sastre (Oboe, Englischhorn, Oboe d’Amore), Alberto Ferres-Torres (Violoncello) und Jürg Meili (Barockgitarre, Theorbe, Oud, Laute, Gitarre). (e.) Atelier Theater Meilen. General-WilleStrasse 169, Feldmeilen. Fr, 29. Jan., 19.30 Uhr und So, 31. Jan., 11 Uhr (Matinée). Barbetrieb jeweils 30 Min. vor Konzertbeginn. Eintritt: 35.–/25.–. Reservation: www.ateliertheater-meilen.ch oder Papeterie im Dorf, Herrliberg, Tel. 044 915 25 66. Mittwoch, 3. Februar 14.30–15.30 Gemeindenachmittag: Der Seele Raum geben und weitergehen: Der Bahnhofseelsorger Rolf Diezi-Straub erzählt von seiner Arbeit und dem Angebot der Bahnhofkirche Zürich. Ref. Kirchgemeindehaus Erlenbach, Schulhausstr. 40. 20.00 Filmvorführung: «Kulinarisches im Film». Eintritt frei, Apéro ab 19.30 Uhr. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht. Donnerstag, 4. Februar 19.00–20.00 Ski-Fit: Skiturnen für Jedermann und Jedefrau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Keine Anmeldung nötig, Einstieg jederzeit möglich. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, [email protected], 079 652 02 12, www.btvk.ch. Turnhalle 2 bei der Heslihalle (Eingang Untere Heslibachstrasse 33, Seite Rapperswil), Küsnacht. Samstag, 6. Februar 14.00 Blick hinter die Museumskulissen: Die Kuratorin und Museumsleiterin Elisabeth Abgottspon macht einen Rundgang im Depot. Ortsmuseum Küsnacht, Tobelweg 1, Küsnacht. KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht Küsnacht, St. Georg Samstag, 30. Januar 17.00 Vorabendgottesdienst Sonntag, 31. Januar 4. Sonntag im Jahreskreis 10.30 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier Sonntag, 31. Januar 10.00 Kirche: VernissageGottesdienst «Reformiertsein» Pfr. Andrea Marco Bianca Gast: Regierungsrat Thomas Heiniger. Zur Eröffnung der Ausstellung «Reformiertsein: Was heisst das für mich?» Gesang: Tiziana Vasalli Anschliessend Apéro Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 31. Januar 9.00 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 30. Januar 18.30 Vorabendgottesdienst 10.15 Pflegeresidenz Bethesda Heimgottesdienst Pfrn. Ruth Stenger Mittwoch, 3. Februar 18.06 bis 18.26 Kirche: 6nach6Kurzgottesdienst Pfrn. Brigitte Crummenerl Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Annina Just (aj.), Pascal Wiederkehr (pw.) E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.), Annemarie Schmidt-Pfister (asp.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) 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Über die rare Originalliteratur hinaus arrangieren sie seither ihr eigenes Repertoire, eine Kammermusik ohne Grenzen. Der neue, unverwechselbare Klang setzt Akzente in der Klassik, sucht heimwärts nach Schweizer Wurzeln, schlägt Brücken zum französischen Chanson. Unter diesem Spannungsbogen gestaltet das Ensemble seine Auftritte in sich auffächernden Besetzungs-Variatio- nen. Aus den jungen Musikern sind arrivierte Berufsmusiker geworden, Mitglieder der grössten Schweizer Orchester und Dozenten an den wichtigsten Ausbildungsinstituten, die ihre Begeisterung für das Schweizer Oktett durch ihre Spielfreude auf das Publikum übertragen. Beim Konzert im «Seehof» wird das Publikum auf eine musikalische Reise entführt – von Prag via Paris nach Zürich. Zunächst bewegen sich die Musiker entlang der Moldau und spielen romantische Musik aus Tschechien. Besonders Smetanas Sinfonische Dichtungen und Tänze erzählen stimmungsvoll von einem vergangenen Idyll, von böhmischen Dörfern, dem bäuerlichen Leben und seinen Brauchtümern wie Kirchweih, Jahrmarkt, Hochzeitsfesten. «Écoutez!»: Auf der zweiten Etappe wird gelauscht, wie die Seine-Met- ropole klang in den Tagen, als à Paris der Eiffelturm gebaut wurde. In den Werken von Offenbach, Debussy, Fauré und anderen erwacht eine Zeit, deren Charme bis heute unvergessen bleibt. Schliesslich landen Musiker und Publikum mit «Verliebt i Züri» unterm Üetliberg. Wer sich Fabian Müllers «Kunstmusik im Volkston» anhört, fragt sich verwundert: Ists Volksmusik? Oder eher Salonmusik? Gleicht sie den Schrammeln im Wiener Kaffeehaus? Ein bisschen von allem. Zmorge im Kafi Schober oder Tango auf dem Üetliberg sind jedenfalls ein wunderbares Ziel dieser Reise. (pd./mai) Sonntag, 31. Januar, 17 Uhr im Seehof, Hornweg 28, Küsnacht. Organisation: Patronat Kulturkommission. Eintritt frei (Kollekte). Platzzahl beschränkt, Einlass ins Haus ab 16.30 Uhr. Die «Verschreckjäger» feiern in Herrliberg Die beliebte Kinderpopband Marius und die Jagdkapelle kommt am Sonntag mit ihrem Programm «Geburtstag» nach Herrliberg. Wenn der Kulturkreis Herrliberg traditionsgemäss einmal im Jahr Kinder und Familien einlädt, kommt buntes Leben in den Zehntensaal der Vogtei. Dieses Mal feiern Marius und die Jagdkapelle zusammen mit den Kindern im Publikum Geburtstag. Die Jäger bringen einen Kuchen mit und schenken sich ein «Bescht vo»-Programm mit ihren Lieblingsliedern und den alten bekannten Jägerhits. Die Musikjägermännergruppe schleicht als «Verschreckjäger» durch den Wald und jagt das Getier im Maximalfall ins Bockshorn. Meistens aber hocken Singer/Songjäger Marius und seine Kumpels von der Jagdka- Marius und die Jagkapelle begehen ihren 10. Geburtstag. Foto: zvg. pelle in ihrer Jägerhütte, klammern sich an Gitarre, Banjo, Klavier, Akkordeon, Trommel und Bass und hecken unwiderstehliche Ohrwürmer zu aberwitzigen Geschichten aus. Da verliebt sich der Löwenzahn auf der Waldrandwiese in die Kuh Lise; das Handy vom Mami nervt und wird kurzerhand ins WC gespült, und den Erwachsenen, die dauerpredigen, was man alles tun und lassen müsse, wird zur Melodie des Hits «Da Da Da» ein achselzuckendes «Bla Bla Bla» entgegengesungen. Aber was die Kinder am meisten freut: Die Lieder und Geschichten sind gerne etwas unkorrekt, öfters mal sogar ein bisschen fies und zeigen vor den Grossen und Wichtigen wie Oberjägermeister Brünzli kein Fünkchen Respekt – allerbester Stoff also für richtige Lausmädchen und Spitzbuben. Eines steht fest: Marius und die Jagdkappelle, die lustige und schräge Kinderpopband für kleine Leute ab drei Jahren, wird den Zehntensaal in eine Jägerfesthütte verwandeln. (pd./mai.) Sonntag, 31. Januar, 17 Uhr, Vogtei Herrliberg, Zehntensaal, Schulhausstrasse 49. Billette in der Dorf-Drogerie Herrliberg, Tel. 044 915 21 15, oder an der Kasse ab 16.30 Uhr. ANZEIGEN Wasservogelexkursion Die Naturfreunde Schweiz, Sektion Erlenbach-Küsnacht, lädt am Sonntag, 31. Januar, zur Wasservogelexkursion. Vom Bahnhof Pfäffikon SZ aus wird zum Seedamm und über den Holzsteg nach Rapperswil gewandert. Ausrüstung: warme Kleidung, Feldstecher, evtl. Essen/Trinken. Abfahrt ab Küsnacht 12.43 Uhr, ab Erlenbach 12.45 Uhr nach Rapperswil (S6 und S7), Rapperswil ab 13.32 Uhr (S5) nach Pfäffikon SZ. Auskunft und Anmeldung beim Leiter Ueli Gubler, Tel. 052 721 97 97, oder bei Lisbeth Uster, Tel. 044 915 35 35. (e.) Nr. 4 28. Januar 2016 15 16 Küsnachter Nr. 4 28. Januar 2016 JUGEND Die Burgruine Wulp bekommt Konkurrenz Am 7. Februar ist es wieder so weit: Dann flanieren kleine Prinzessinnen, Zombies und Cowboys beim Kinderfasnachts-Umzug durchs Dorf. Das OK des Vereins Kinderfasnacht Küsnacht (VKFK) ist seit Monaten am Vorbereiten: Auch der eigene Wagen wird mit viel Liebe gestaltet. Philippa Schmidt * Versteckt in einer Scheune im Heslibach entsteht Grosses: Stolz reckt sich der Turm einer Burg in die Höhe. Es wird fleissig gewerkelt und gemalt: Während die einen Mitglieder des OKs der Burg aus Spanholzplatten den stilechten grauen Anstrich verpassen, sind die anderen dabei, die letzten Bretter zurechtzuschneiden. Schnell wird klar, dass sich die engagierten Küsnachter das innere Kind bewahrt haben. Eine Vermutung, welche OK-Mitglied Kathrin Wyss schmunzelnd bestätigt. Bei den meisten Mitgliedern des OKs handle es sich selbst um Eltern, erläutert sie. Vor 15 Jahren wieder eingeführt Vertreten sind mit Hanspeter Triet und Bruno Pauli auch die beiden Begründer der Kinderfasnacht. Vor 15 Jahren haben sie den Umzug in der heutigen Form im Auftrag der katholischen Kirche Küsnacht-Erlenbach wieder eingeführt. Und obwohl die eigenen Kinder inzwischen gross sind, sind die beiden Handwerker immer noch mit viel Begeisterung dabei und packen dort mit an, wo sie gebraucht werden. Der Einsatz des Vereins zeigt Erfolg, denn mit Das Fasnachts-OK in voller Montur: Die Ritterin Kim Wyder mit den Rittern Bruno Pauli, Hanspeter Triet, DomiFoto: Philippa Schmidt nik Dozza (oben, v. l.) sowie Daniel Hegnauer und Burgfräulein Kathrin Wyss. über 800 Teilnehmern letztes Jahr ist der Küsnachter Kinderfasnachtsumzug der grösste in der Region. Gross ist denn auch nicht nur die Zahl der Teilnehmer, sondern ebenso diejenige der Kostüme, von denen die schönsten drei prämiert werden. «Selbstgebastelte Kostüme kommen bei uns am besten an», verrät Kathrin Wyss mit einem Augenzwinkern. Besonders gerne erinnert sie sich an ein kleines Mädchen, das ein Schiff dargestellt hat: Sie trug das Boot aus Karton einfach um ihren Körper herum. Am Sonntag, 7. Februar, um 14 Uhr geht es auf dem Dorfplatz los und dann im Konfettiregen, begleitet von zwei Guggenmusiken, in Richtung Pfarreizentrum. Für eine zünftige musikalische Untermalung sorgen die Note Furzer aus Hinwil sowie die Mülibord Schränzer aus Grüningen. Fest im Pfarreizentrum Ein unverzichtbarer Bestandteil der Küsnachter Kinderfasnacht sind die Flösser Forch, die ihr Floss kurzerhand zu einem Wagen umfunktionieren. Der «King des Rock’n’Roll» per- sönlich wird dieses Jahr über der Fasnacht wachen, haben die Flösser doch mit Elvis an Bord im Sommer das Mammutflossrennen auf der Sitter und der Thur gerockt. Doch der «King» sollte sich vor den Schwertern der wackeren Rittersleute auf dem Wagen des OKs in Acht nehmen: Selbst wenn diese nur aus Plastik sind, werden im Kettenhemd bereits die ersten Schwertkämpfe geprobt. Zur Auswahl standen mehrere Motive für den Wagen: Auch Hippies und Minions wurden diskutiert. «Es muss ein Thema sein, das Kinder sofort verstehen. Es sollte also nichts zu Politisches sein», erläutert Kathrin Wyss. Somit waren die Hippies als Möglichkeit gestorben. Und wer die weiblichen OK-Mitglieder in ihren Outfits als anmutige Burgfräuleins sieht, der zieht das Thema Mittelalter/Ritter bestimmt den gelbstichigen, etwas unförmigen Minions vor. Der Umzug ist erst der Auftakt zur grossen Sause im katholischen Pfarreizentrum: Bei der Feier gibt es Getränke, Hot Dogs und am Stand des Familienclubs selbst gemachte Kuchen. Für die Eltern bietet der Seerettungsdienst Küsnacht-Erlenbach übrigens Getränke für Erwachsene an. Manch ein Papi, der als Pirat den Nachwuchs begleitete, oder manches Mami, das als Hexe Stellung hielt, hat sich über dieses Angebot schon gefreut. Zusätzlich zu Speis und Trank bieten Jennifer und Urs Rusterholz ein buntes Programm mit Tanz, Musik und Spielen zum Mitmachen an. Zusätzlich zu den fünf Franken, mit welchen die Unkosten gedeckt werden sollen, sammeln die Fasnächtler übrigens noch für den guten Zweck: Das eingenommene Geld wird zugunsten von Branko Tijans Projekt für cerebral gelähmte Kinder in Bosnien gespendet. Während die Küsnachter Kinder schon am 7. Februar gefordert sind, können sich Eltern gerne danach im OK engagieren: Denn nach der Fasnacht ist bekanntlich vor der Fasnacht ... Sonntag 7. Februar, 14 Uhr Dorfplatz Küsnacht. Ab ca. 15 Uhr Fest im katholischen Pfarreizentrum Küsnacht. Eintritt Fr. 5.–. * Seit Anfang Jahr sind noch einige Artikel von Philippa Schmidt erschienen, welche die ehemalige Redaktorin vor Jahresfrist verfasste. Mit diesem Artikel verabschiedet sie sich nun endgültig vom «Küsnachter». Jhose aus Ecuador fühlt sich Zuhause im Schnee Sozialeinsätze auf einem anderen Kontinent sind bei Schweizer Jugendlichen sehr beliebt. Doch auch in die andere Richtung wird der kulturelle Austausch gelebt. So zum Beispiel vom 19-jährigen Jhosue aus Ecuador. Er absolviert einen Sozialeinsatz in der Kita Life in Küsnacht. Annina Just Eigentlich wollte er nach Deutschland, um die Sprache zu lernen. Dass er nun in der Schweiz ist, findet Jhosue aber eine gute Fügung des Schicksals. «Ich wusste zwar wenig über die Schweiz und habe gehört, dass man hier nicht so leicht Freunde finden würde, weil die Schweizer eher kühl sind», gesteht er lachend. Aber nun fühle er sich bei seiner Gastfamilie in Erlenbach und in der Kindertagesstätte Kita Life in Küsnacht, wo er einen zehnmonatigen Sozialeinsatz absolviert, sehr wohl. Begeisterter Salsa-Tänzer Und auch das mit den kühlen Schweizern kann er relativieren: «Ein bisschen stimmt es schon, aber ich suche mir einfach die aus, die nicht so sind. Und wenn man dann jemanden kennt, kommt man bald auch mit dessen Freunden ins Gespräch.» Der junge Mann weiss sich also zu helfen. Und überhaupt, mit Jhosues aufgestellter und lustiger Art kann es nicht allzu Möchte gerne bei einer neuen Gastfamilie landen: Jhosue aus Ecuador. schwer sein, Kontakte zu knüpfen. Ausserdem beherrscht er die deutsche Sprache schon nach nur fünf Monaten ausserordentlich gut. Dies bestätigt auch Felicia Solothurnmann von ICYE Schweiz, einer internationalen NonProfit-Organisation für Jugend- und Kulturaustausch, über die Jhosues Volunteer-Einsatz läuft. «Ich staune jedes Mal, wenn ich Jhosue sehe, über seine grossen Fortschritte. Er lernt wirklich aussergewöhnlich schnell», sagt sie. Kein Wunder, der begeisterte Tänzer ist äusserst aufgeschlossen, aktiv und ständig unterwegs. In seiner Freizeit besucht er Salsa-Stunden – und hilft dank seinen guten Kenntnissen gerne mal als Assistenz-Lehrer aus – sowie Reggaeton- und BreakdanceLektionen, geht mit seiner Gastschwester Schlittschuhlaufen oder mit seinem Gastbruder und dessen Freunde auf Bar-Tour. Sehr gerne unternimmt der wissbegierige junge Mann auch Ausflüge. Luzern, Thun, Bern, Lausanne und Genf – er habe schon die halbe Schweiz entdeckt, erzählt er fröhlich. Über Silvester verbrachte Jhosue eine Woche in La Foulie im Kanton Wallis, wo er an einem Skilager von ICYE teilnahm. «Ich auf dem Snowboard – das war anfänglich eine Katastrophe», gibt er lachend zu. Er sei ständig im Schnee gelegen. Nach ein paar anstrengenden Tagen habe es dann aber ganz gut geklappt und grossen Spass gemacht. Im Februar wird er eine Woche Ferien in Italien verbringen und in Rom seine Eltern treffen, die von Quito nach Europa fliegen. Aber auch in Italien ist nicht Jhosue bekennt Flagge. F: zvg. etwa nur Rom geplant, gleich vier Städte stehen auf Jhosues Reiseprogramm – er nutze seine Zeit gerne so intensiv wie nur möglich, so der junge Südamerikaner. Neue Gastfamilie gesucht Bald steht für Jhosue ein Umzug an. Die aktuelle Gastfamilie in Erlenbach hat von Beginn weg gesagt, dass sie ihren Gast nur bis Ende Februar aufnehmen kann. Nun ist ICYE noch immer auf der Suche nach einer neuen Gastfamilie in der Region Küsnacht. «Familien, Alleinstehende, Paare oder WGs – alle können Gastfamilie sein», sagt Felicia Solothurnmann. Wichtig sei nur, dass die zukünftigen Gastgeber weltoffen seien und Freude an anderen Kulturen haben. Ihrem Gast sollten sie Kost und Logis bieten. Dafür würden sie Einblick in eine andere Kultur erhalten und eine spannende Zeit erleben. Mit Jhosue ist es definitiv interessant. Wird der junge Mann nach seinen Plänen für die Zeit nach seinem Volunteer-Jahr in der Schweiz gefragt, sprudeln gleich verschiedenste Ideen aus ihm heraus. Schon immer sei es sein Traum gewesen, mit Meerestieren zu arbeiten. Zum Beispiel auf Galapagos, das er im Rahmen einer Schulreise bereits einmal besuchen durfte. Neuerdings könnte er sich auch vorstellen, in der Gastronomie zu arbeiten, Kochen sei nämlich auch eine grosse Leidenschaft von ihm und er tue das öfters für seine Grossfamilie. Und natürlich wäre Tanzlehrer auch eine Tätigkeit, die ihm viel Freude bereiten würde. Die Türen zur Universität stehen ihm ebenfalls offen. Er habe die Schulabschlussprüfung mit den entsprechenden Noten abgelegt, erzählt der Mittlere von drei Brüdern. Ob er wie sein älterer Bruder studieren will, kann er allerdings noch nicht sagen. Dafür weiss er viel zu erzählen über das ecuadorianische Essen, das er hier etwas vermisse. «In der Schweiz ist alles ein bisschen gourmetmässig. Man isst mit viel Eleganz», witzelt er. Bodenständiges, wie Mehlwürmer oder Blutwurst aus seiner Heimat, das fehle ihm hier. Aber etwas Schweizerisches nimmt er besonders gerne zu sich: Schneeflocken. «Ich liebe es, sie mit der Zunge einzufangen.» Kontakt für potenzielle [email protected]. Gastfamilien:
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