Am Puls - Kongresszentrum Stuttgart

Am Puls
Impressum
Inhalt
Das Kongressmagazin, Ausgabe 8
Herausgeber
Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle
Norbert Hartmann, Leitung (V.i.S.d.P.)
Tanja Bäuerle, Marketing
Berliner Platz 1–3, 70174 Stuttgart
[email protected]
Redaktion, Design und Fotografie
VISUELL Studio für Kommunikation GmbH
Tübinger Straße 97A, 70178 Stuttgart
08
Liederhalle . Das GreenTeam
12
Kongress . 41. Jahrestagung für Neonatologie
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Hen
G
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14
Partner . Schreinerei Hirnholz
16
Kultur . Nick Cave
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Trend . IMEX 2015
20
Trend . IMEX Charity Cooking
21
Kongress . Planspiel United Nations
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Liederhalle . Filmdreh im Mozart-Saal
24
Architektur . Mosaik auf dem Berliner Platz
26
Kultur . Steffen Henssler
28
Trend . Zertifikat für Stuttgart
29
Trend . Kongress-App
30
Kongress . Stuzubi Ausbildungsmesse
32
Liederhalle . Ein Blick in die Gästebücher
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Lied
Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle
Berliner Platz 1–3, 70174 Stuttgart
T +49 711 2027-710, F +49 711 2027-716
[email protected]
www.liederhalle-stuttgart.de
Kongressmagazin Liederhalle, Ausgabe 8
Stuttgart Tipp
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Copyright Kultur- und Kongresszentrum
Liederhalle, 2015. Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck und Kopien, auch auszugsweise, ohne schriftliche
Erlaubnis des Herausgebers untersagt. Keine Gewähr bei
eventuellen Fehlern.
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Gedruckt auf RecyStar Polar, Papier besteht aus
100 % Altpapier.
Es werden Druckfarben auf Pflanzenöl-Basis verwendet.
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Kongress . Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart
und Pädiatrische Intensivmedizin
Bildnachweis
Bild Seite 16 | Larry Hirshowitz
Bild Seite 20 | Liederhalle
Bild Seite 21 | Julian Mühlenhaus
Bilder Seite 24–25 | Prof. Spreng, München
(Buch Copyright 1956 by
Dr. Pollert Verlag, Stuttgart)
Bild Seite 26 | Philipp Rathmer/MTS GmbH
Bild Seite 28 | Stuttgart Marketing GmbH
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Stuttgart Tipp
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Im Herzen Stuttgarts
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Im Herzen Stuttgarts
in Stuttgart
Mehr als 400 Treppenanlagen finden sich in Stuttgart – die berühmten
Stäffele. Viele von ihnen wurden in der Zeit angelegt, als die Hänge
rund um Stuttgart noch von Weinbauern bewirtschaftet wurden. Als sich
Stuttgart ab Mitte des 19. Jahrhunderts immer weiter ausdehnte und
die Hänge hinauf wuchs, ersetzte man die alten Weinbergstaffeln durch
Fußwege und Treppen zu den neuen, höhergelegenen Wohngebieten.
Die Querverbindungen zwischen den Straßen haben eine oft kunstvolle
Architektur und manche von ihnen schöne Vorplätze.
Zu den bekanntesten Stäffele gehören die Eugenstaffel,
die Oscar-Heiler-Staffel und die Willy-Reichert-Staffel zur Karlshöhe,
die Sängerstaffel, die Georg-Elser-Staffel, die Sünderstaffel,
die Taubenstaffel und die Buchenhofstaffel.
Hier finden
Sie die Stäffele
in Stuttgart.
Bei mehreren Stuttgarter Anbietern, z. B. bei der Stuttgart Marketing
GmbH über www.stuttgart-tourist.de, können geführte Stäffeles-Touren
gebucht werden.
Die Welt in Stuttgart
Weltbilder sehen aus den Perspektiven unterschiedlicher Kulturen
verschieden aus. Diese Unterschiede nachvollziehbar zu machen
ist eine der Aufgaben des Stuttgarter Linden-Museums. Das Völkerkundemuseum zeichnet »Weltbilder«, indem es detailreiche Informationen von Kulturen aus allen Kontinenten der Erde vermittelt.
Das Museum ist nach Karl Graf von Linden (1838–1910) benannt,
auf den die ethnologische Ausrichtung des Museums zurückgeht.
Ziel des Museums ist es, die verschiedenen Kulturen in ihrem
Bestand zu sammeln und zu dokumentieren. Heute beherbergt
das Museum am Hegelplatz, nur wenige Gehminuten von der Liederhalle entfernt, zahlreiche Dauerausstellungen wie z. B. Süd- /Südostasien, Afrika, Nordamerika, den Orient oder Lateinamerika.
In allen Regionen wurden Erlebnisbereiche eingerichtet wie die
japanische Teestube, der orientalische Basar, der Tibetaltarraum
und das Kamerun-Haus. Prädikat: sehenswert!
Linden-Museum Stuttgart
Staatliches Museum für Völkerkunde
Hegelplatz 1
70174 Stuttgart
Öffnungszeiten
Dienstag–Samstag 10.00–17.00 Uhr
Sonn- und Feiertage 10.00–18.00 Uhr
Montags geschlossen
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie finden Sie eigentlich die Liederhalle?
Mit dem Finger auf der Karte? Dann wird
Sie das neue Meisterwerk des Bollmann
Bildkarten-Verlags begeistern, das wir vor
wenigen Wochen zwischen Beethovenund Mozart-Foyer aufgehängt haben: Der
handgezeichnete Stadtplan zeigt Stuttgart
aus einer ungewohnten Perspektive, die
mit feinen Linien detailgetreu abgebildeten Gebäude laden zu ausgedehnten Stadtrundgängen mit den Augen ein. Der erste
Stuttgart-Plan dieser Art ist übrigens bereits 1966 entstanden. Seitdem gab es sechs
überarbeitete Neuauf lagen, zuletzt 2014.
Hat Stuttgart zu wenig Platz für Kongresse?
Dieser Frage ging eine Studie nach, die
im Auftrag der Stuttgart Marketing GmbH
angefertigt und kürzlich veröffentlicht
wurde. Die Aussage der über 60 Seiten dicken Expertise: In Stuttgart bestehen »sehr
gute Voraussetzungen für die Weiterentwicklung des Veranstaltungsgeschäftes«. Auch
in der Liederhalle beobachten wir seit
Jahren einen positiven Trend, der immer
mehr Veranstalter in unsere schöne Landeshauptstadt zieht. Mit fünf Sälen und 18
Konferenz- und Tagungsräumen bietet die
Liederhalle mitten im Zentrum Platz für
eine Vielzahl an Kongressen und Veranstaltungen, von der Ausbildungsmesse Stuzubi
über Ärztekongresse bis hin zum Evangelischen Kirchentag, der Anfang Juni das
Haus belegte. Doch die Liederhalle ist nicht
nur Kongresszentrum, auch die Kultur
nimmt bei uns viel Platz ein. Allein das
Radio-Sinfonieorchester des Südwestrundfunks wird durch die anstehende Fusion
zukünftig 120 statt der bisher 50 Termine
im Jahr für Proben und Aufführungen
beanspruchen. Eine Erhöhung der
Kapazität mit einem weiteren Kongresszentrum würde die Attraktivität der
Kongressdestination Stuttgart sicherlich
noch weiter steigern – wir sind gespannt,
wohin die Entwicklung geht.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der
Lektüre dieses Magazins,
Ihr Norbert Hartmann
Leiter, Kultur-­und Kongresszentrum
Liederhalle
Damit wir klug werden
Kirchentagsbesucher
auf der Suche nach Antworten
Klüger werden – wer will das nicht? Und so zog es vom 3.–7. Juni
2015 rund 100.000 Menschen nach Stuttgart zum 35. Deutschen
Evangelischen Kirchentag. Hier ging es um Klugheit, Mut und
Tatkraft. Unter dem Motto »Damit wir klug werden« wurde fünf
Tage lang diskutiert und gefeiert. Doch was heißt hier »klug«? In
Anbetracht hilfesuchender Flüchtlinge, komplexer Fragen zu Krieg,
Frieden und globaler Krisen? »Viele Fragen der heutigen Zeit sind
so komplex, dass sie eine neue Nachdenklichkeit fordern«, sagt
Kirchentagspräsident Andreas Barner beim Abschlussgottesdienst.
Donnerstag Morgen, der Beethoven-Saal
der Liederhalle ist zum Bersten gefüllt.
»Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon« – wie legt Finanzminister Dr. Wolfgang
Schäuble diese Bibelstelle aus Lukas 16
aus? Der Finanzminister kommt zu dem
Schluss: »Geld ist wirklich nicht alles, wir
leben nicht vom Brot allein. Aber unwichtig
ist das Materielle in dieser unserer Welt
auch nicht.« Wie können wir klug wirtschaften? Und was kann jeder einzelne für eine
bessere Welt tun, auch wenn es oft aussichtslos erscheint? Ein glühender Appell
des Bundespräsidenten Joachim Gauck:
»Ihr seid nicht ohnmächtig, ihr seid Herren,
ihr könnt gestalten. Ihr seid Menschen –
Frauen und Männer mit einer enormen
Kraft. Und die Ängste sind normal, sie sind
menschlich, sie begleiten uns immer!«
Unter dem blauen Himmel von Stuttgart
soll in diesen Tagen die Welt besser
2
gemacht werden, zumindest ein kleines
bisschen. Faire Kleidung, kluge Friedensund Außenpolitik, wirksamer Klimaschutz,
Perspektiven für eine immer älter
werdende Bevölkerung – die Themen, die
in unzähligen Podiumsdiskussionen,
Gottesdiensten, Bibelarbeiten und Workshops bearbeitet werden, betreffen alle
Bereiche der Gesellschaft, des Glaubens
und der Politik.
Kongress . Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart
Allein in den drei großen Sälen der Liederhalle fanden vom 4.– 6. Juni 35 Veranstaltungen statt. Zu den Publikumsmagneten
zählte auch die Podiumsdiskussion mit
Melinda Gates, die sich mit ihrem Mann
und Microsoft- Gründer Bill Gates seit
vielen Jahren für soziale Projekte und eine
gerechtere Welt einsetzt. Nach intensiven
Diskussionen über das Älterwerden, die
Bildungssituation in Deutschland sowie
Deutschlands Rolle in der Außenpolitik
(den drei Themenzentren in den Sälen
der Liederhalle) lockte ein vielseitiges
Abendprogramm mit großartigen Konzerten: Von der Uraufführung des Chorund Orchesterwerkes »Zeit und Ewigkeit«
unter Mitwirkung von Prof. Hans- Christoph
Rademann und der Gächinger Kantorei
über das jazzige David-Orlowski-Trio, einem
Konzert des weltberühmten Klarinettisten
Giora Feidmann bis hin zum viel gelobten,
interkulturellen und interreligiösen
Chorkonzert »Trimum: Die vielen Stimmen
Davids«. Klug werden und fröhliches Feiern
– beides war möglich auf dem Kirchentag
in Stuttgart.
Und wie wird man nun klug? »Durch das
Zuhören«, sagt der deutsch-syrische Schriftsteller Rafik Schami bei seiner Lesung.
»Weil wir zwei Ohren haben und nur einen
Mund. Man muss doppelt so viel zuhören,
wie man redet, dann wird man klug.«
Sich in Klugheit üben bedeutet für die
Christen auf dem Kirchentag, sich nicht
weg zu ducken, den Problemen ins Auge
zu schauen und zu handeln.
Von Lastenfahrrädern, einem gläsernen
Restaurant und Kompost-Toiletten
Ein wichtiger Umweltfaktor bei Großveranstaltungen ist der Verkehr – von der
An- und Abreise der Teilnehmer, der
Fortbewegung innerhalb der Stadt bis zur
internen Logistik. Mit eigenen Sonderzügen, einem bereits seit 1981 ins Ticket
integrierten Nahverkehrs-Fahrschein,
einem eigenen Mietfahrrad-Angebot mit
1.000 gespendeten Gebraucht-Rädern und
einem Fuhrpark mit Lastenfahrrädern ist
der Transport beim Kirchentag voll im
grünen Bereich. 62,2 % der Gäste reisten
mit Bus und Bahn an, nur ein Viertel mit
dem PKW.
Die nachhaltigste Großveranstaltung Deutschlands
Der Kirchentag ist trotz roter Fahnen ein echtes Green-Event! Wenn
sich 100.000 Menschen treffen, stellt das große Herausforderungen
an die Organisation und die Nachhaltigkeit. Was alles möglich ist,
wenn sich Menschen zusammentun und gemeinsam für eine gute
Sache arbeiten, zeigt das Nachhaltigkeitskonzept des 35. Deutschen
Kirchentages. Als einzige regelmäßige Großveranstaltung Deutschlands ist der Kirchentag seit 2007 nach dem strengen, von der EU
entwickelten EMAS -Verfahren zertifiziert, dem ›Ecological Management and Audit Scheme‹. Dadurch geht der Kirchentag seit vielen
Jahren mit positivem Beispiel voran und testet bzw. etabliert dabei
fortschrittliche Konzepte, die als Vorbild für andere Großveranstaltungen dienen.
Über 100.000 Menschen verspeisen an den
fünf Tagen des Kirchentages eine erhebliche Menge an Lebensmitteln. Das ist eine
passende Gelegenheit, mit gutem Beispiel
voranzugehen und zu zeigen, dass eine
faire, ökologische und regionale Verpflegung nicht nur im täglichen Leben,
sondern auch auf Großveranstaltungen
funktioniert. Deshalb verfolgt die Strategie
›Der Kirchentag isst grün und fair‹ das Ziel,
den Anteil an ökologischen Produkten
während der Veranstaltung zu erhöhen –
langfristig auf 100 Prozent. So wurde nicht
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nur in den Übernachtungsquartieren
ökofaires Frühstück angeboten, auch die
Gastronomen am Straßenfest ›Abend der
Begegnung‹ und in den Veranstaltungshäusern wurden für die Verwendung
ökofairer Lebensmittel sensibilisiert. Auf
dem Veranstaltungsgelände am Neckarpark bot das ›Gläserne Restaurant‹ klimafreundliche Gerichte nach dem Motto
›Schmecken, schauen und globale Zusammenhänge verdauen‹.
Viele Menschen – viele Toiletten. Um den
Chemietoiletten etwas entgegen zu setzen,
testete der Kirchentag 50 umweltfreundliche Komposttoiletten. Zur Ressourcenschonung, Rohstoffnutzung und Kreislaufwirtschaft werden die mit Toilettenpapier
und Holzkohle durchsetzten Hinterlassenschaften mit gehäckselten Birkenzweigen
und Grasschnitt vermischt kompostiert
und so etwa 10 bis 20 Kubikmeter Humus
produziert. Auf diese Weise möchte der
Kirchentag auf Herausforderungen wie
Klimawandel, Bodendegradation, Endlichkeit der Phosphor- und Kaliumvorkommen,
Kostbarkeit von sauberem Trinkwasser
und bestehende Hygieneprobleme in der
Welt aufmerksam machen.
Gewinnspiel + + + 2 Freikarten für eine Kulturveranstaltung
In den kommenden Wochen ersetzt die Liederhalle rund 900 Halogenstrahler
durch LED-Glühbirnen. Wie lange dauert es, bis sich die Investition durch die
Stromersparnis amortisiert ?
a| 1 Jahr
b| 5 Jahre
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Schicken Sie uns Ihre Antwort bis zum 31.08.2015 und gewinnen Sie 2 Freikarten
für eine Kulturveranstaltung Ihrer Wahl in der Liederhalle.
ä [email protected]
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Kongress . Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart
»Ich bin hier nicht nur auf einem
Kirchentag, sondern auf einem Festival
des Ehrenamtes« ( Joachim Gauck)
»Das Zusammenspiel zwischen unserem Team und den jungen
Helfern hat sehr gut funktioniert«, sagt Uwe Jankowski, Liederhallen-Projektleiter und Verantwortlicher für den reibungslosen
Ablauf des Kirchentages in der Liederhalle. Die vielen ehrenamtlichen Helfer machten den Kirchentag zu einer ganz besonderen
Großveranstaltung: bunt, unkonventionell, entspannt. Damit
die rund 100.000 Kirchentagsteilnehmer der Losung folgend klug
werden und ein weises Herz gewinnen konnten, waren 4.307
ehrenamt­liche Helferinnen und Helfer im Einsatz – 86 davon
allein in der Liederhalle. In ihrer grünen und roten Pfadfinderkluft prägten sie drei Tage lang das Bild an den Eingängen
der Säle, in den Foyers, am Infostand vor dem Beethoven-Saal,
bei der Gepäckaufbewah­r ung und am Fahrradverleih. »Wir setzen
der großen Masse an Besuchern eine große Masse an Helfern
entgegen«, sagt der »Hallen­leiter«, der mit seinem Orga-Team die
Standorte und Einsätze der jugendlichen Ordner koordiniert. Er
war bereits 1999 beim Kirchentag in Stuttgart als Helfer in der
Liederhalle tätig und seither bei jedem Kirchentag freiwillig aktiv.
Auch bei der Gepäckaufbewahrung in der Garderobe des HegelSaals herrscht gute Stimmung. Die norddeutsche Jugendgruppe
hat alles im Griff und stapelt unermüdlich Rucksäcke, Instru­mente
und Flohmarkt-Errungenschaften in die eigens herange­schafften
Lagerregale.
6
Kongress . Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart
Währenddessen erinnert der obere Bereich
des Berliner Platzes ein bisschen an einen
Fahrrad-Flohmarkt. Hunderte alter Fahr­räder warten hier auf eine Ausfahrt – gegen
ein Pfand konnten die Teilnehmer die
Räder für eine Fahrt in die Stadt oder zu
einer anderen Verleihstation benutzen.
Insgesamt 1.000 alte Fahrräder wurden für
diesen Zweck von Stuttgarter Bürgern
gespendet und von freiwilligen Helfern
wieder fahrtüchtig gemacht. Nach dem
Kirchtag werden die Räder Flüchtlingen
und sozial schwachen Familien geschenkt.
Zurück in die Liederhalle: auch wenn
die Nerven bei den Technikern zeitweise
blank liegen, läuft alles reibungslos.
»Die Herausforderung ist, dass wir nur
sehr ungenaue Zeitpläne bekommen und
wir ständig improvisieren müssen. Bands
kommen nicht rechtzeitig zum Soundcheck und das Programm auf der Bühne
wird immer wieder umgeworfen – das
macht es für die Techniker am Ton und
am Licht nicht leicht«, erklärt Projekt­­leiter
Uwe Jankowski gelassen. Mit seinen Haustechnikern hat er alles im Griff, auch wenn
fast im Minutentakt eines der Telefone
klingelt … »Bitte schnell eine Hintertüre
für die Band öffnen«; »Bei der Außenbeschallung bitte die Musik leiser und die
Sprache lauter !«; »Eine Rolltreppe zeigt
einen Fehler«; „»Kann man den (schon
wieder komplett gefüllten) Mozart-Saal
etwas kühler kriegen?« »Es waren
tolle Tage, aber ich bin auch erleichtert,
dass der Kir­chentag gut verlaufen ist«,
sagt der angehende Bühnenmeister Kim
Schmidetter. Empfangsdame Marianne
Schuster ist zwei Tage nach dem Kirchentag etwas wehmütig: »Am Kirchen­tag war
ich ständig gefordert, so viele Fragen! ›Wo ist dies, wo ist jenes?‹ Gestern habe ich
hier alles wieder aufgeräumt und geputzt.
Heute ist es viel ruhiger. Ich vermisse den
Trubel!« u
Liederhalle >>>
Das GreenTeam
Im Land der Denker und Tüftler
Für die Einbaustrahler in den Foyers und
Tagungsräumen wurde mit Hilfe eines
Baden-Württembergischen Unternehmens
ein L ED-Leuchtmittel entwickelt, das in die
speziellen Fassungen passt. 900 Stück der
energiesparenden Lampen sind bestellt, die
hohe Investition soll sich durch die große
Stromersparnis bereits nach einem Jahr
amortisieren.
Das GreenTeam der Liederhalle besteht aus
sechs Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
der Bereiche Haustechnik, Bühnentechnik,
Projektleitung und Marketing. Gemeinsam
haben sie es sich 2013 zur Aufgabe gemacht,
den Alltag des Kultur- und Kongresszentrums umweltfreundlicher zu gestalten.
Im Quartal
Alle drei Monate trifft sich das Team, um
verschiedene Bereiche des Kongress-Alltags
und des Betriebs der Liederhalle auf Verbesserungsmöglichkeiten zu untersuchen.
Sei es der Stromverbrauch oder das Thema
Abfall – die Liste des GreenTeams ist lang.
Doch das Engagement zahlt sich aus.
Im Schiller-Saal
Als erster der Säle wurde der Schiller-Saal
fast vollständig auf energiesparende L EDLeuchtmittel umgestellt. Lediglich 10 % der
Lampen können aufgrund technischer Einschränkungen noch nicht ersetzt werden.
8
Liederhalle . Das GreenTeam
Im Sommer
Klimatechnik verbraucht viel Energie, ist
aber im Veranstaltungsbereich unverzichtbar. In einer aktuellen Studie testen die
Techniker der Liederhalle, wie viel Energie
durch optimierte Laufzeiten der KlimaAggregate eingespart werden kann. Dabei
darf natürlich das Wohlbefinden der Gäste
und Künstler nicht beeinträchtigt werden.
Dennoch rechnet Technik-Leiter Hagen
Ruoff mit einem Einsparpotenzial von bis
zu 100.000 kWh / Jahr. Positiv wirkt sich
hierbei auch die Umstellung auf die LEDBeleuchtung aus: Die neuen Lampen
Liederhalle >>>
strahlen weniger Wärme ab, was die Klimatechnik zusätzlich
entlastet. Auch die Glaskuppel des Hegel-Saales spielt hier eine
Rolle: Spendet sie bei Kongressen angenehmes Tageslicht, so trägt
die Sonneneinstrahlung auch zur Erwärmung des Saales bei. Ein
Grund für das GreenTeam dafür zu sorgen, dass die Verdunklung
an Tagen ohne Belegung geschlossen bleibt.
Im Dialog
In einem Kongresszentrum wie der Liederhalle herrscht ständiges
Treiben: Partnerfirmen, Aussteller, Kunden – alle können etwas
zur Nachhaltigkeit beitragen und oft sind es die kleinen Dinge,
die eine große Wirkung entfalten. Im Gespräch mit der Reinigungsfirma konnte erreicht werden, dass die Reinigungskräfte nur
in den Bereichen des Gebäudes Licht einschalten, in denen sie
aktuell arbeiten. Die Beratung der Veranstaltungskunden mit Hilfe
der »green-score-card« wurde seit ihrer Einführung Anfang 2014
bei mehreren Veranstaltungen in Anspruch genommen, stets mit
interessanten Erkenntnissen und einem Gewinn in puncto
Nachhaltigkeit.
Hagen Ruoff und Kurt Wahl stellen die neuen LED-Glühbirnen vor.
10
Liederhalle . Das GreenTeam
Das GreenTeam
Im Kleinen
Umweltbewusstsein fängt im Kleinen an,
auch in der Liederhalle. Ein Aufkleber
mit der Aufforderung »Drück mich zum
Abschied« soll Mitarbeiter und Gäste
der Liederhalle zur Betätigung der Lichtschalter animieren. In den Büros wird
die Mülltrennung eingeführt und bei
der Wahl der neuen Dienstkleidung legt
die Liederhalle Wert auf fair und ökologisch produzierte Ware.
Im Stillen
Urinale ohne Wasser? Es gibt sie! Seit einem
halben Jahr testet die Liederhalle unterschiedliche Modelle, um in Zukunft auf
die beste Technologie umsteigen zu
können. Über die umweltfreundliche
SPEICK-Seife haben wir in diesem Magazin
bereits mehrfach berichtet. Die Naturkosmetik aus Stuttgart erfreut sich nach
wie vor großer Beliebtheit bei den Liederhallen-Gästen.
Im Großen und Ganzen
Nachhaltigkeit ist ein Prozess und manches,
was sich das GreenTeam wünscht, kann
(noch) nicht realisiert werden. Zum
einen aufgrund des Denkmalschutzes, zum
anderen aufgrund der technischen Entwicklung. So ist es beispielsweise bis heute
nicht möglich, die Bühnenbeleuchtung zu
ersetzen – die Lichtausbeute ist zu gering,
die Qualität des Lichtes nicht ausreichend
und die laute Lüftung der Strahler den
Musikern nicht zumutbar. Doch die Entwicklung zeigt, dass das Thema Nachhaltigkeit
in der Liederhalle Eigendynamik entwickelt
und auch abseits des offiziellen GreenTeams
immer wieder kreative Ideen entstehen,
um den Alltag in der Liederhalle noch ein
bisschen nachhaltiger zu gestalten. u
41. Jahrestagung
für Neonatologie und
Pädiatrische Intensivmedizin
Eine übliche Schwangerschaft dauert 280 Tage. Bei frühgeborenen
Kindern – oft »Frühchen« genannt – dauert sie weniger als 260 Tage.
Frühchen wiegen meist weniger als 2.500 Gramm und haben oft
starke Entwicklungsdefizite, die sie in den ersten Wochen, Monaten
und Jahren ihres Lebens mühsam aufholen müssen. Nicht selten
sind – vor allem bei besonders früh geborenen Kindern – Gehirnund Lungenfunktionen noch stark unterentwickelt und es kann zu
bleibenden Beeinträchtigungen kommen.
Die Zahl der Frühgeburten nimmt weltweit zu, auch in den Industrienationen. Als Hauptgrund hierfür wird das steigende Alter der
Mütter bei der Geburt herangeführt. Frühgeburten sind Gegenstand
der Neonatologie, eines Zweigs der Kinderheilkunde. Die 41. Tagung der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI) fand vom 21.–23. Mai 2015 in der Stuttgarter Liederhalle statt.
Drei Tage lang ging es in der Liederhalle um Frühgeburten – von der
Ernährung über sanfte Pflege bis zu technischen, organisatorischen
und medizinischen Aspekten. Daniela Ruckriegel ist Projektleiterin bei der m:con – mannheim:congress GmbH. Das Unternehmen
veranstaltet seit 1995 die Jahrestagungen der GNPI in wechselnden
Städten und dieses Jahr zum ersten Mal in Stuttgart. Als Kongressund Eventagentur mit dem Mannheimer Congress Center Rosengarten als eigenem Veranstaltungshaus ist das Team vom m:con
ein erfahrener, gut organisierter Kunde für die Liederhalle.
Entsprechend professionell und harmonisch lief der Kongress ab.
Daniela Ruckriegel schätzt die Arbeit mit den Neonatologen:
»Kinderärzte und speziell Neonatologen sind eine besonders
angenehme, sanftmütige Berufsgruppe und die Vorbereitungen
machen immer viel Spaß«, sagt die Projektleiterin. Insgesamt
12
Kongress . 41. Jahrestagung für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin
1.500 Tagungsgäste an drei Tagen, 190
Referenten, alleine schon 45 Workshops
am ersten Tagungstag: Die Jahrestagung
belegte neben dem Schiller-, Mozart- und
Silcher-Saal mehrere Tagungsräume sowie
Räumlichkeiten des benachbarten MaritimHotels. Der Hegel-Saal und das Hegel-Foyer
boten ausreichend Platz für eine große
Industrieausstellung. Im Foyer vor dem
Schiller-Saal fand außerdem eine Posterausstellung statt. Weitere Workshops und
Vorträge fanden im Olgahospital und im
STUPS (Stuttgarter Pädiatrie- und Patientensimulator) statt, beide ebenfalls in der
Innenstadt Stuttgarts gelegen und gut
von der Liederhalle aus zu erreichen. »Wir
haben immer ausreichend Vorlauf bei
diesen Veranstaltungen«, erzählt Daniela
Ruckriegel. So ging die Reservierung bei
Projektleiter Uwe Jankowski bereits
im April 2010 ein, intensiv an der Tagung
gearbeitet wurde seit zwei Jahren.
»Die Zusammenarbeit mit dem Team der
Liederhalle hat perfekt geklappt, wir
wurden sehr gut unterstützt und haben
hier ein sehr schönes, zentral gelegenes
Kongresszentrum vorgefunden«, so die
Veranstaltungsexpertin. Da sich der Veranstaltungsort nach der Wirkungsstätte des
Tagungspräsidenten richtet, findet die
nächste Jahrestagung vom 2.– 4. Juni 2016
in Frankfurt statt. u
Neuropsychologin Prof. Heidelise Als spricht
über das von ihr entwickelte Programm NIDCAP,
nach dem Eltern nicht mehr Besucher der
Intensivstation sondern die wichtigsten Bezugspersonen ihres Kindes sind.
Arbeit machen die Polstersessel auf der Empore des Beethoven-Saales: Der blaue CordStoff nutzt sich ab, regelmäßig müssen
daher Sitzreihen auseinander gebaut, einzelne Sessel zerlegt und die Polsterstücke
ausgetauscht werden.
Der
Kaum ist man angekommen, schon hat man
vergessen, wie man hergekommen ist. Tief
in den verworrenen Gängen und unzähligen
Räumen unterhalb der Liederhalle arbeitet
Michael Fett.
Der sympathische Schreiner betreibt hier
seit 2006 seine eigene Werkstatt.
Die Verbindung zur Außenwelt bilden ein
Lastenaufzug und ein kleiner Hof, eher
ein Lichtschacht. »Ich nenne es Café Aussichtslos«, scherzt Michael Fett. »Dass ich
hier bin, weiß fast niemand und hier findet
mich auch niemand.« Eigentlich ist er
jeden Tag hier, baut Möbel für verschiedene
Innenarchitekten in Stuttgart. Aktuell
14
Partner . Schreinerei Hirnholz
Michael Fett hat ein Auge fürs Detail und
wer mit ihm durch die Liederhalle läuft,
lernt selbst das Haus mit neuen Augen zu
sehen: Die wunderschön geformten Handläufe der Treppen im Beethoven-Foyer, der
Kabeldurchlass an der Beethoven-Bühne
mit ausgeklügelter Holz-Mechanik, die
meisterhaft gearbeiteten Holzvertäfelungen
im Chor und natürlich die kunstvoll mit
Spachteltechnik verzierten Türen zum
Beethoven-Saal. Aus jeder seiner Geschichten schwingt die Bewunderung und der
Respekt mit, den Michael Fett den Erbauern
der Liederhalle zollt. In seiner Werkstatt
beherbergt Fett noch einige Sammlerstücke,
wie den vermutlich letzten »Arne Jacobsen«
des Hauses – ein dänischer Designstuhl aus
dem Jahre 1955, mit dem ursprünglich
die Tagungsräume der Liederhalle bestuhlt
waren. »Dieses Exemplar wurde von einem
Mitarbeiter jahrelang als Leiter verwendet,
jetzt steht er hier in meiner Sammlung«,
grinst Michael Fett und lobt den Denkmalschutz: »Ich mag alles, was original ist.
Klar, um langfristig mithalten zu können,
muss immer mal wieder modernisiert
werden. Doch darf dabei der Charme des
Hauses nicht verloren gehen. Ich freue
mich, dass in der Liederhalle noch so viel
von der ursprünglichen Atmosphäre
erhalten geblieben ist.« Und wie hält es
der Schreiner mit der Kunst? »Ich finde es
immer sehr beeindruckend, wenn ich
das Orchester und den Chor höre. Die
Musiker sind wahre Künstler! Unser Beitrag
ist es, für die Empore zu sorgen. Mehr
können wir nicht tun«, sagt Michael Fett
mit einem Augenzwinkern. u
Schreiner
fertigt er Prototypen für elegante Stapelbetten. Die Maschinen – Sägen, Fräsen, Hobel,
hat er selbst mitgebracht und den Raum
durch eine Absauganlage in eine moderne
Schreinerei verwandelt. Seine Firma Hirnholz
ist Partner der Liederhalle, wenn es um
Instandhaltungen oder Ausbesserungen in
dem denkmalgeschützten Gebäude geht.
»Mein Ziel ist es, den Originalzustand zu erhalten«, erklärt der Schreiner. Am meisten
Michael Fett in seiner Schreinerei
Der Meister der
düsteren Balladen
Nick Cave singt in Stuttgart
You wave at the sky with wide lovely eyes
Through the garden with your secret key
Waves and waves of love goodbye
In der Liederhalle gibt sich Cave offen,
genießt die große Bühne des BeethovenSaales, pflegt die großen Gesten, sucht die
Nähe zum Publikum und füllt den Raum
mit seiner sonoren Stimme im klagenden,
manchmal wispernden Ton.
Natürlich muss man Nick Cave heutzutage
nicht mehr vorstellen. Man muss auch
seine Live-Qualitäten nicht mehr loben.
Oder seine Alben. Aber man sollte es tun.
Immer wieder. Auch mit dieser exklusiven
Tour durch europäische HochkulturTempel bastelt der australische Fürst der
Finsternis weiter an der eigenen Musealisierung: Dafür sorgt der immer ausgeprägtere Personenkult in seinen Soloshows.
16
Kultur . Nick Cave
Intensität nicht durch Lautstärke, sondern
durch Tiefe der Songs – das berührt die
Fans im ausverkauften Beethoven-Saal. Es
ist dieses Dämonische, etwas Abgedrehte,
zwischen Genie und Wahnsinn hin und her
Driftende, das Nick Cave so glaubwürdig
auf die Bühne bringt und das zu dieser fast
schon mystischen Verklärung seiner Person
geführt hat.
Auf seiner Solo-Tour hat Nick Cave vier
Musiker seiner Band ›The Bad Seeds‹ dabei,
im Zentrum der Multiinstrumentalist
Warren Ellis. Mit einem Programm vor
allem aus sehr alten – und sehr neuen
Stücken vom Album ›Push the sky away‹,
2013 von Kritik und Fans gleichermaßen
gefeiert. Das Titelstück am Konzertende
nach fast zweieinhalb Stunden driftet
dann in Dimensionen des Jenseits ab.
Eine gediegen-getragene Atmosphäre
verbreitet sich im Beethoven-Saal. Und
wenn Nick Cave zur nächsten langsamen
Piano-Ballade ansetzt, dann schunkelt
auch das schrille Punk-Pärchen nebenan
romantisch verklärt mit. u
Down the tunnel that leads to the sea
Step onto the beach beneath the iron skies
Crystal waves and waves of love
Nick Cave inszeniert sich gerne als morbider, dem Düsteren zugewandter Hohepriester des Avantgarde-Pop. In seinen Liedern erzählt er von
Schuld und Sühne, Leid und Gewalt, Tod und Teufel. Zwei Auftritte
gab der australische Rockpoet dieses Jahr in Deutschland – einen
davon im Beethoven-Saal der Liederhalle.
Stuttgart 2 Go
Kongressregion Stuttgart auf der IMEX
Die schwarz-gelben »Stuttgart 2 Go«-Baumsaftbecher findet man in Dubai und Australien,
sie werden nach Hamburg getragen und in Mexiko nachgefüllt … sie bahnen sich ihren
Weg quer über die Frankfurter IMEX, die weltweite Messe für Incentive-Reisen, Meetings
und Events. Eine gelungene Take-Away-Aktion an einem gelungenen, neuen Messestand.
Ganz im Stile eines aufgeräumten, modernen Cafés mit einer
einladenden Theke aus aufbereiteten Vintage-Möbeln präsentiert
sich der Messestand der Kongressregion Stuttgart: als Ort
der Kommunikation, urban und szenig, gemütlich, offen und
einladend für alle. Mit dabei: die Liederhalle Stuttgart neben
dem Stuttgart Convention Bureau, den Kongresshäusern aus
Ludwigsburg, Esslingen, Filderstadt und Reutlingen, dem ICS
»Internationales Congresscenter Stuttgart« sowie dem Hotel
Le Méridien, dem Porsche Museum und erstmals der Outlet-City
Metzingen. »Das Konzept des offenen, hellen Gemeinschaftsstandes ging auf«, meint Tanja Bäuerle, die mit ihrer Kollegin
Ellen Schmid die Liederhalle in Frankfurt vertrat. So zog es
18
Trend . IMEX 2015
nicht nur zahlreiche international vermittelte Messebesucher (»Hosted Buyer«)
an den Stand, auch aus Deutschland gab
es viel Lob für den frechen, selbstbewussten
Auftritt der Region. Und das lag nicht nur
am guten, Stuttgarter Kaffee. »Mit den
Give-Aways haben die Messebesucher ein
Stück Stuttgart mit nach Hause genommen,
das sie hoffentlich noch lange an uns
erinnern wird«, sagt Tanja Bäuerle. Neben
den wiederverwendbaren, spülmaschinenfesten Kaffeebechern aus Baumsaft erfreuten sich die bedruckten Baumwolltaschen
von »manomama« großer Beliebtheit. Besonders die »Maultasche« aus ökologischer,
regionaler und sozialer Fertigung war bei
den internationalen Gästen hoch im Kurs. i
Tanja Bäuerle zieht eine positive Bilanz:
»Wir konnten uns auf der IMEX wieder
sehr gut präsentieren und interessante
Kontakte knüpfen. Wir sind gespannt, ob
wir die konkreten Kongress-Anfragen bald
in Stuttgart begrüßen können.« u
Die IMEX fand vom 19. bis 21. Mai 2015
auf der Frankfurter Messe statt.
Vertreten waren in diesem Jahr 3.500
Aussteller und 9.000 Besucher aus
allen Kontinenten und aus allen
Sektoren der Veranstaltungsbranche.
Planspiel:
Tischlein
deck dich
für eine
gute Sache
United Nations in der Liederhalle
»IMEX Charity Cooking«
im Obdachlosenheim »Lichtblick«
Unter dem Motto »Corporate Social Responsibility – hands on« kochte im Vorfeld der IMEX
eine Gruppe internationaler Mitarbeiter der Kongress- und Event-Branche gemeinsam im
Obdachlosenheim »Lichtblick«. Auch Ellen Schmid schwang im Namen der Liederhalle
Stuttgart beim »Charity Cooking« den Kochlöffel.
Mit großem persönlichen Einsatz hat es
Ordensschwester Sigrid geschafft, 30 Obdachlosen im Heim »Lichtblick« in Frankfurt eine neue Heimat zu geben. Die IMEX
unterstützt den Verein »Lichtblick e.V.«
bereits seit 2012 im Rahmen ihrer Corporate-Social-Responsibility-Strategie. Dabei
erhält das Haus neben einem leckeren
Mittagsmahl einen vierstelligen Geldbetrag
aus dem Fundraisingprojekt »Badge Back«,
den die IMEX gemeinsam mit dem Projektpartner GCB German Convention Bureau
e.V. zur Verfügung stellt. Das 25-köpfige
Kochteam setzte sich aus allen Bereichen
der Veranstaltungsbranche zusammen.
Neben Kollegen aus Deutschland kamen
Teilnehmer aus Ecuador, USA, Frankreich
und England zusammen, um die Obdachlosen zu bekochen. Unter fachmännischer
Anleitung von Werner Manßhardt, Chef-
20
Trend . IMEX Charity Cooking
koch des Sheraton Frankfurt Congress
Hotels, zauberte die Gruppe ein leckeres
Mittagsmenü mit Frankfurter Spezialitäten. Für Ellen Schmid vom Marketing-Team
der Liederhalle eine gelungene Aktion:
»Es war ein tolles Erlebnis, sich gemeinsam
mit Kollegen für ein soziales Projekt zu
engagieren und nebenbei ins Gespräch
zu kommen. Das war Networking für einen
guten Zweck und der Tag hat uns allen
viel Freude bereitet.« u
Einmal als Diplomat, Journalist oder Ver­
treter einer Nicht-Regierungsorganisation
Weltpolitik machen – diese Chance ergriffen
auch in diesem Jahr wieder 450 Schüler­innen und Schüler beim Kongress der
Model United Nations Baden-Württemberg
(MUNBW), der vom 1.–3. Mai 2015 in der
Lieder­halle stattfand.
MUNBW ist ein politisches Planspiel für
Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren,
bei dem die Teilnehmenden eine Konferenz
der Vereinten Nationen (UN) simulieren.
In diversen nachgespielten Gremien wie
der Generalversammlung oder dem Sicherheitsrat debattieren sie Themen der aktuellen weltpolitischen Agenda. Dem Kongress geht eine ausführ­liche inhaltliche
und organisatorische Vorbereitung voraus.
Marie Schneider hat die diesjährige Veranstaltung gemeinsam mit ihrem Kollegen
Pascal Thiel an der Spitze eines 60-köpfigen
Planungsteams organisiert. »Es war für
mich eine tolle Chance, als ehrenamtliche
Projektleiterin eine Veranstaltung dieser
Größe zu orga­nisieren und meine eigenen
Vorstellungen einzubringen«, sagt die
20-jährige Geschichts­studentin und
erzählt: »Ich habe viel dazugelernt und
neue Erfahrungen gesammelt. Es war
schön zu sehen, wie viel Spaß es den Teilnehmenden gemacht hat, und dass wir den
Geist der Vereinten Nationen weitergeben
konnten.« Bereits bei der Planung hatte das
Team besonderen Wert auf die Nachhaltigkeit des Kongresses gelegt, was auch die
Evaluation mit Hilfe der »green-score-card«
durch die Liederhalle ergab – 93 Punkte,
ein respektables Ergebnis! »Es war spannend,
die Veranstal­tung so systematisch im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit zu analysieren und wir haben noch einige Anhaltspunkte entdeckt, auf die wir in Zukunft
achten können«, sagt Marie Schneider.
Inzwischen wurde bereits die Projektleitung für das nächste Jahr gewählt, für die
Studentin Zeit, nach vorne zu blicken:
»Durch mein Engagement bei MUNBW
blieb einiges liegen.« Jetzt freut sich Marie
Schneider auf mehr Zeit mit Freunden und
der Fa­milie und plant schon ihr nächstes
Projekt: das Auslandsjahr in Estland. u
Kamera ab!
Filmdreh in der Liederhalle
3
Bereits vor Fertigstellung des Filmes hat
Chris Kraus einen Preis für sein neues Werk
erhalten. Die Jury des Thomas-StrittmatterPreises verlieh Kraus den mit 25.000 Euro
dotierten Preis für sein Drehbuch. Bereits
2004 hatte Chris Kraus diesen Preis für
sein Drehbuch zum preisgekrönten Film
»Vier Minuten« erhalten. »Die Blumen von
gestern« ist eine Produktion der Four
Minutes Filmproduktion und der DOR Film
Gruppe. Der Film soll im Sommer 2016
fertig gestellt werden. u
Ein deutscher Holocaustforscher mit hochaggressiven Verhaltensstörungen wird von
seiner französischen Kollegin mit Sex, Wahrheit und Jiu-Jitsu zurück ins Leben geholt.
»Die Blumen von gestern«, so heißt der
neue Kinofilm von Chris Kraus, der mit
seinen Filmen »Scherbentanz«, »Vier
Minuten« und »Poll« bereits national und
international große Beachtung bei Kritik
und Publikum fand. Gedreht wurde bis
Ende Juni 2015 in Berlin, Wien, Riga,
New York und – Stuttgart. In den Szenen,
die Mitte Mai in der Stuttgarter Liederhalle
gefilmt wurden, gab es weder Sex noch
Jiu-Jitsu, dafür aber viel Atmosphäre.
Holocaustforscher Toto (Lars Eidinger) und
seine französische Forscherassistentin
jüdischer Herkunft Zazie (Adèle Haenel)
haben nach einigen Startschwierigkeiten
22
Liederhalle . Filmdreh im Mozart-Saal
im Mozart-Saal. Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind – teilweise mit
Rollstühlen und Gehwägen – angereist,
um an dem Kongress teilzunehmen und
die Rede von Frau Rubinstein zu hören.
Um den Saal zu füllen mussten die 70 Komparsen je nach Kameraperspektive umgesetzt
werden. Wir sind gespannt auf das Ergebnis
und freuen uns schon darauf, unseren
Mozart-Saal im fertigen Film zu sehen.
zusammengefunden und gemeinsam
einen Auschwitz-Kongress organisiert, der
im Mozart-Saal der Liederhalle stattfindet.
Als Rednerin konnten sie die AuschwitzÜberlebende und ehemalige HollywoodSchauspielerin Tara Rubinstein gewinnen,
die in der filmisch-inszenierten Garderobe
vor dem Mozart-Saal über ihre Rede und
ihr Leben sinniert. Nahe Einstellungen
und verschwommene Bilder, die langsame
Kamerafahrt von Kamerafrau Sonja Rom,
dazu die brüchige, nachdenkliche Stimme
der Darstellerin – das alles ließ die Szene
zu einem ruhigen, hoch emotionalen
Moment werden. Die nächste Szene spielt
ArchitekturDas Groß-Mosaik auf dem Berliner Platz
Es ist fast schon in Vergessenheit geraten, das Mosaik, das zwischen
1956 und 1968 den Berliner Platz vor dem Haupteingang der
»Neuen Liederhalle« schmückte.
Professor Blasius Spreng hatte den Platz
vor dem Gebäude als großen Bildteppich
gestaltet, passend zur kunstvoll dekorierten Außenwand des Mozart-Saales. Leider
war die Schönheit des Platzes von kurzer
Dauer. Der Untergrund des Platzes war undicht, ein Problem, das trotz mehrfacher
Sanierungen über die Jahrzehnte bis zum
heutigen Tage nicht vollständig gelöst
werden konnte. So fasste man 1968 den
Beschluss, das Mosaik abzutragen, den
Untergrund abzudichten und das Mosaik
daraufhin wieder neu zu verlegen. Platz
und Mosaik wurden vermessen und fotografiert, um das Kunstwerk exakt reproduzieren zu können. Dies erwies sich jedoch
als aufwändiger und teurer als geplant,
sodass das Groß-Mosaik nach der Abdichtung des Untergrundes nie wieder
verlegt wurde. Zu der Entscheidung trugen
wohl auch Schwierigkeiten in der
praktischen Nutzung des ursprünglichen
Mosaik-Belags bei: In den Dehnungsfugen
blieben regelmäßig Damen mit ihren
Stöckelschuhen stecken und bei Feuchtigkeit verwandelte sich der Platz in eine
rutschige Fläche. Durch die vielen Fugen
war das Mosaik außerdem witterungsanfällig und es kam zu Frostschäden, die
regelmäßig ausgebessert werden mussten.
24
Architektur . Mosaik auf dem Berliner Platz
Das abgetragene Mosaik wurde im Hochbauamt der Stadt Stuttgart eingelagert, wo es
über die Jahre in Vergessenheit geriet. In
der Zwischenzeit musste der Platz immer
wieder geflickt werden, dabei änderte
er mehrfach seine Farbe: dunkelgrau, rot,
schwarz bis zum freundlichen gold-beige,
in dem sich der Berliner Platz seit der
letzten Sanierung und Umgestaltung durch
das Architekturbüro Ostertag im Jahre 2006
1956
Das Groß-Mosaik
auf dem Berliner Platz
zeigt. Im Jahre 1995 wurden drei der ursprünglich fünf Bildmosaiken im Materiallager des Hochbauamtes wieder entdeckt.
Dabei handelt es sich um den Pfau mit
20 qm, die Schlangen und Fische mit 16 qm
und zwei Leoparden mit 2 qm Fläche. Die
zwei übrigen Mosaiken, ein Hirsch und ein
Pferd mit Reiter sowie die kunstvoll verzierten Platten des Großmosaiks befinden sich
vermutlich heute in Privatbesitz.
2015
Die wiedergefundenen Bildteppiche
wurden restauriert und im Randbereich
des Berliner Platzes an der Ecke Seiden-
und Breitscheidstraße der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht. Dort können
sie heute noch betrachtet werden.
Wir danken Klaus Dertinger, der 24 Jahre
lang technischer Leiter der Liederhalle
war, für die Informationen zur Geschichte
des Platzes. u
i
Kunst vor der Liederhalle
»Groß-Mosaik«
Professor Blasius Spreng, 1956,
auf dem Berliner Platz
Hegel meets
Steffen Henssler on tour–
10. Mai im Hegel-Saal
Der küchenscheue Sanitärprofi Arndt
schnip­pelt Wolfsbarsch-Sushi für seine
Frau Yvonne und Gleisbauer Kai zaubert
marinierte Hühnerbrust nach Peking-Art:
Wenn Starkoch Steffen Henssler zu Gast ist
wird die Bühne des Hegel-Saales zur Gour­
metküche und 1.850 Gäste bekommen Appe­tit. »Erste Sahne« befindet auch Doris, die
als eine der wenigen Glücklichen eines der
frisch gekochten Gerichte verkosten durfte:
Gebratenes Lachs-Sashimi mit Nori-Pfeffer­
kruste und Apfel-Ingwer-Dip.
26
Kultur . Steffen Henssler
Für Steffen Henssler ist der Auftritt ein
›Heimspiel‹. 1972 in Neuenbürg bei Pforz­­heim geboren, betont Henssler mehrfach
während der Show, wie sehr ihm seine
Heimat und der Auftritt in Stuttgart am
Herzen liegen. Das Publikum weiß das zu
schätzen und belohnt Kochkunst und
Comedy-Einlagen mit tosendem Applaus:
Im deutschlandweiten Lautstärke-Ranking
belegt das Stuttgarter Publikum mit knapp
über 112,6 dB den fünften Platz hinter
Chemnitz und Spitzenreiter Wolfsburg.
Und das trotz der perfekten Akustik des
riesigen Hegel-Saals.
Henssler versucht, Kochen und Unterhal­
tungsprogramm zu kombinieren, wobei er
sich nicht als Comedian versteht. Mit lus­ti­gen Anekdoten und Witzen unterund oberhalb der Gürtellinie trifft er den
Humor des (größtenteils weiblichen)
Publi­kums und versteht es, neben seinen
unterhaltsamen Reise- und Erfahrungs­
berichten interessante Zusatzinfos zu den
verwendeten Lebensmitteln zu geben.
380 Euro für 1 Kilo echten Wasabi! Was
hier gekocht wird, ist eigentlich Neben­
sache. Wie erwartet dreht sich viel um
asiatische Fischgerichte – der Koch betreibt
in Hamburg zwei Sushi- und Fisch-Restaurants – es gibt aber auch einen Surf-AndTurf-Burger mit Rinderpatty und Garnele
und danach eine amerikanische DessertPizza mit Apfel-Erdbeer-Belag und
Sauerkirsch-Eis. Dabei gelingt Henssler die
Gradwanderung zwischen pyrotechnischangefeuerter Rockstar-Inszenierung und
Showmaster-würdigem Smalltalk, bei dem
man viel über seine Kochgehilfen aus dem
Publikum erfährt. Beim Filetieren des
Wolfsbarsches erzählt Sanitärfachmann
Arndt über vollautomatische Toiletten­
anlagen ohne Papier und Schienenleger
Kai überrascht das Publikum mit seiner
beschwingten Pfannen-Schwenktechnik.
Als Zugabe kocht Henssler in zweieinhalb
Minuten ein komplettes Gericht mit
Wiener Schnitzel, Bratkartoffeln und
Gurkensalat. Doch auch nach Ende der
mehr als zweistündigen Show ist für den
Koch noch nicht Feierabend: Die Schlange
der autogrammjagenden Fans reicht um
23 Uhr einmal um das gesamte Hegel-Foyer.
Dank professioneller Organisation ist um
0.30 das letzte Handy-Portrait mit Henssler
fotografiert und die letzte Kochschürze
signiert – für den Koch geht ein weiterer
Abend seiner Tour vorüber.
In seinem Facebook-Auftritt bedankt sich
Steffen Henssler wenig später bei seinen
Fans: »Da denkst du, eigentlich können die
Abende nicht noch geiler werden … und
dann kommst du nach Stuttgart!! Wahn­
sinn!!! Danke euch für diesen Abend!!!
Meine Heimat! PS. Morgen erstmal ein Klo
mit Fön kaufen ;)) « woraufhin ihm Arndts
Frau Yvonne direkt einen Sonderrabatt
fürs Fön-Klo anbietet. Henssler setzt seine
kulinarische Weltreise mit weiteren
Tourterminen im Mai und im November
fort. u
Die Liederhalle ist
»Nachhaltiger Partner«
Die neue Kongress-App
der Liederhalle
Seit Oktober 2014 darf sich Stuttgart »Nachhaltiges Reiseziel« nennen. Um diesem Titel gerecht zu werden verpflichtet sich die
Region, in den nächsten Jahren ihre ökologische, ökonomische und
soziokulturelle Nachhaltigkeitsleistung kontinuierlich zu steigern.
Unterstützt wird das Unterfangen von 16 »Nachhaltigen Partnerbetrieben«. Dazu zählen mehrere Hotels und Veranstaltungshäuser,
darunter auch das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle.
Am 4. Dezember 2014 wurden die »Nachhaltigen Projektpartner« von der Stuttgart
Marketing GmbH ausgezeichnet. Bei dem
Treffen wurde erörtert, wie die Partner den
Tourismus in der Region nachhaltig weiterentwickeln können. Besonders die Liederhalle könne sich mit ihrer nachhaltigen
Ausrichtung gut in das Projekt einbringen,
Stuttgart-Marketing Geschäftsführer Achim Dellnitz (links)
und Norbert Hartmann
28
Trend . Zertifikat für Stuttgart
erklärt Norbert Hartmann: »Wir sehen eine
große Aufgabe darin, den Geschäftsreisemarkt nachhaltiger zu gestalten.« Dies
geschehe in der Liederhalle nicht zuletzt
durch kompetente Beratung unter Zuhilfenahme der »green-score-card«, welche als
Checkliste hilft, etliche Aspekte einer Veranstaltung hinsichtlich ihrer CO2-Relevanz
zu bewerten. Ein konkretes Handlungsfeld
sei die Anreise der Gäste, da hierbei die
meisten Emissionen eines Kongresses entstünden. »Durch Beratung unserer Kunden
und die Kooperation mit der Deutschen
Bahn in Form von Kongresstickets können
wir die Bemühungen der Region sehr gut
unterstützen«, so Hartmann.
Basis des Projektes »Nachhaltiges Reiseziel«
ist der vom Land Baden-Württemberg ins
Leben gerufene »Nachhaltigkeits-Check«.
Das Zertifikat wurde in den vergangenen
zwei Jahren durch das Ministerium für
ländlichen Raum und Verbraucherschutz
in Baden-Württemberg und der Zertifizierungsgesellschaft TourCert entwickelt und
soll neue Perspektiven für ein zukunftsorientiertes Wirtschaften ermöglichen. u
Die Kongress-App steht für Android- und
iOS-Systeme zur Verfügung und kann
über GooglePlay und den AppStore unter
dem Stichwort »Liederhalle« heruntergeladen werden.
Um Veranstalter noch besser bei Events zu
unterstützen und wertvolle Ressourcen zu
schonen, bietet die Liederhalle nun eine
hauseigene Kongress-App an.
Flyer, Anfahrtsplan, Programmheft, Teilnehmerliste – Kongresse und Tagungen
bringen Berge von Papier mit sich, die nach der Veranstaltung meist ins Altpapier
wandern. Mit der Kongress-App kann das
vermieden werden. Gleichzeitig erleichtert
sie den Kunden der Liederhalle die Planung
und Durchführung ihrer Veranstaltungen.
Die Basisversion der App kann kostenlos
eingesetzt werden und enthält alle Informationen zum Haus, zu Anreise, Unterkunft,
Gastronomie und zur Umgebung. Darüber
hinaus bietet die Liederhalle ihren Veranstaltern die Möglichkeit, die vorhandene
Basis-App zu einer Multifunktions-App
für eigene Veranstaltungen auszubauen.
»Da das Grundgerüst der App schon steht,
ist eine Erweiterung und individuelle
Anpassung für den jeweiligen Veranstalter
einfach und kostengünstig«, sagt Ellen
Schmid vom Marketing-Team der Liederhalle. Die App bietet außerdem die
Möglichkeit, Teilnehmer und Referenten
untereinander zu vernetzen. Die Kommunikation und Interaktion während des
Events wird durch zusätzliche Feedbackund Networking-Funktionen erleichtert.
Durch die App werden die Besucher so zu
einem aktiven Teil der Veranstaltung und
können auch leichter untereinander
Kontakte knüpfen. »Es entsteht eine neue
Dynamik«, betont Ellen Schmid. u
te
Veranstal
Stuzubisc hall
ar
M
la
o
K ar
Karrieremesse »Stuzubi – bald Student oder Azubi«
feiert 5. Jubiläum in Stuttgart
»Wer Großes vorhat,
kommt zur Stuzubi.«
Studium? Ausbildung? Oder erstmal nur ausspannen? Am Ende
der Schulzeit stellt sich vielen Jugendlichen die Qual der Berufswahl. Gut, wenn man sich einen Tag lang intensiv informieren und
sich ein Bild der Lage machen kann.
So lockte die 5. Stuttgarter Stuzubi im April wieder zahlreiche
Schülerinnen und Schüler – oft in kleinen Grüppchen oder
in Begleitung der Eltern – in die Liederhalle. Mit fast 3.000 Besuchern war die Messe erneut ein großer Erfolg und konnte ihr
gutes Vorjahresergebnis noch einmal steigern. Veranstalterin
Karola Marschall lobt: »Gerade die Stuttgarter Stuzubi ist bekannt
für ihre gut vorbereiteten Besucher, die mit Ausdauer und
großem Interesse individuelle Beratungsgespräche auf der Messe
führen. Das schätzen unsere Aussteller am Standort Stuttgart
und ich als Veranstalterin natürlich auch.« Ein breit gefächertes
Ausstellerangebot, Gedränge an den Ständen im Hegel-Saal und
dem Foyer davor, interessierte Schülerinnen und Schüler –
das Konzept der Stuzubi ging wieder voll auf. Auch die Aussteller
30
Kongress . Stuzubi Ausbildungsmesse
zeigten sich zufrieden: »Die Stuzubi in der
Liederhalle ist jedes Mal perfekt organisiert
und wir führen viele gute Gespräche«, hört
man zum Beispiel am IKEA-Stand.
Die »Stuzubi – bald Student oder Azubi«
findet seit 2007 in zwölf großen Ballungsräumen in Deutschland statt und ist eine
der erfolgreichsten bundesweiten Messen zur
Berufsorientierung. Die Schwerpunkte der
Messe für Abiturienten und Realschüler
liegen auf Ausbildung, Studium und Dualem
Studium. Zu den Ausstellern zählten in
Stuttgart neben verschiedenen Hochschulen
und Organisationen zahlreiche große Unternehmen wie die Daimler AG, die Deutsche
Bahn, Siemens, Einzelhandelsketten und Versicherungen. u
rin
58 Jahre Kulturgeschichte
Auch für diese Ausgabe haben wir wieder in unseren Gästebüchern gestöbert und drei
besonders interessante Einträge für Sie herausgesucht. Während die meisten Stars uns
ihre Autogrammkarte und Unterschrift hinterlassen, nehmen sich manche Künstler die
Zeit und hinterlassen uns einen kleinen, persönlichen Gruß.
Hildegard Knef
2. April 1966
Herbie Hancock
12. Februar 2010
Milow
22. Oktober 2011
32
Liederhalle . Ein Blick in die Gästebücher