Puls Nr. 54 - Liechtensteinisches Landesspital

Puls
Die Zeitung des Liechtensteinischen Landesspitals | August 2015 | Nr 54
Professionelles
Risikomanagement
Wirkungsvolle Kriterien für
Patienten- und Mitarbeitersicherheit
Seite 2
+ Das Interview mit
Chefarzt Dr. Horber
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+ Erhebung von
Patientenmeinungen
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+ Erfolgreiche Lehrabschlüsse am LLS
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Qualitätssicherung mit CIRS –
das Ergebnis beherrschter Prozesse (Teil 2)
Im Mai-Puls 2015 wurde von Michaela Risch, Mitglied des Stiftungsrats, die Relevanz der Strukturqualität des Liechtensteinischen Landesspitals begründet, welche
durch ein engagiertes Personal mit hoher Fach- und Sozialkompetenz erreicht wird.
Im zweiten Teil der Qualitäts-Analyse widmet sich Michaela Risch dem professionellen «Risikomanagement». Michaela Risch, Mitglied des LLS-Stiftungsrats
Als wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Qualitätsmanagements
wird ein besonderer Fokus auf das Thema «Risikomanagement» gelenkt. Im
Jahr 2012 wurde unter allen Mitarbeitenden eine Umfrage durchgeführt mit
der Bitte: die fünf wichtigsten Risiken
in den eigenen Bereichen aufzuführen.
Schon damals zeigten sich ein hohes
Risikobewusstsein sowie eine enge
Verbundenheit der Mitarbeitenden zum
Liechtensteinischen Landesspital. Der
erste Schritt in Richtung Risikomanagement erfolgte zwischenzeitlich
durch die Zuordnung der genannten
Risiken zu den neu definierten Risikokategorien, welche in Form eines
Benchmarks mit ähnlichen Regionalspitälern abgeglichen wurden. Ein
Vorschlag zur Weiterbearbeitung der
massgebenden Risikokategorien durch
die Spitalleitung und den Stiftungsrat
liegt vor und wird demnächst parallel
zum Aufbau des Prozessmanagementsystems in Angriff genommen.
CIRS – eine Meldesystem für
kritische Ereignisse
Neben den genannten – u.a. auch
strategisch wichtigen – Risiken sind
es allerdings gerade die alltäglichen
Ereignisse, aus denen die Organisation lernen und sich weiterentwickeln
kann. Dafür steht auch im Landesspital das ursprünglich aus der Fliegerei
stammende Meldesystem für kritische
Ereignisse: das «CIRS» (Critical incident
reporting system). Alle Mitarbeitenden
wurden in Form von Einführungsveranstaltungen über die Thematik des CIRS
sowie über die Anwendung aller für die
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Puls
Meldung und Bearbeitung erforderlichen Mittel und Abläufe informiert,
welche dem CIRS-Modell zugrunde
liegen. Es dient als Mittel zur zeitnahen
Verbesserung der Patienten- und Mitarbeitersicherheit sowie zur laufenden
Optimierung der Prozesse.
Was kann ein Krankenhaus von
der Fliegerei lernen?
Die Methodik der «Critical incident»Analyse wurde erstmals 1954 von
J. C. Flanagan beschrieben. Es war ein
Ergebnis von psychologischen Studien
der amerikanischen Luftwaffe aus
dem zweiten Weltkrieg. Entsprechend wurde diese Methodik neben
der militärischen Fliegerei auch in
der zivilen Luftfahrt angewandt, um
Sicherheitsprobleme in den jeweiligen Bereichen aufzudecken. Sinn
des «Incident reporting» ist es, aus
den darin enthaltenen Informationen
Präventionsstrategien abzuleiten.
Das ist jedoch nicht möglich, wenn
nur das fehlerhafte Verhalten einer
Person beschrieben wird. Wichtig ist, in
Incident-Datenbanken neben Fehlern
auch die Bedingungen und Umstände,
unter denen das fehlerhafte Verhalten
und dessen Bewältigung erfolgten, zu
erfassen und zu klassifizieren.
Arbeitsabläufe professionell
und nachhaltig gestalten
Analysen von kritischen Vorfällen
aus der Luftfahrt, aber auch im Gesundheitswesen zeigen, dass solche
Ereignisse fast immer multifaktoriell
verursacht sind: Arbeitsbelastung,
Kommunikations- und Ausbildungspro-
Michaela Risch, Mitglied des
Stiftungsrats
bleme, Teamfaktoren, ungenügende
Ressourcen, inadäquate Umgebung
und auch Patientenfaktoren sind
entscheidend im Entstehungsprozess.
Meldesysteme für kritische Zwischenfälle stellen eine wichtige Quelle
für Lernprozesse dar und haben das
Potential, die Schwachstellen frühzeitig aufzudecken. Die Einführung eines
CIRS-Systems führt auch zu einer
impliziten positiven Beeinflussung der
Fehlerkultur in der Umgebung, in der
ein solches Meldesystem betrieben
wird. Wichtig ist, dass alle Beteiligten
– bis hin zur obersten Führungsebene –
anerkennen, dass Fehler passieren und
man insbesondere aus Beinahe-Fehlern
viel lernen kann. Gehen wir beherzt in
die nächsten Monate, um unsere Leistung und Qualität für unsere Patientinnen und Patienten zu verbessern und
unsere Arbeitsabläufe noch nachhaltiger zu gestalten.
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Ausbau der Chirurgie –
Das Interview mit Chefarzt Dr. Fritz Horber
Stiftungsratspräsident Dr. Michael Ritter führte im Puls vom Mai 2015 aus, dass
in diesem Jahr wiederum «für alle an unserem Landesspital grosse Aufgaben
anstehen». Als eines der wichtigsten strategischen Projekte nannte er den Aufbau der Chirurgie. Seit Mitte Jahr ist mit Dr. med. Martin Liesch auch die ChefarztStellvertretung geregelt. Im Interview spricht Chefarzt Dr. Fritz Horber über die
Zielsetzungen und die Bedeutung des Auf- und Ausbaus der Chirurgie am Liechtensteinischen Landesspital.
Mit Ihnen als Chefarzt am Liechtensteinischen Landesspital ist das
Renommee in hohem Masse gestiegen.
Ein zentrales Projekt im 2015 bildet der
Auf- und Ausbau der Chirurgie.
PD Dr. Fritz Horber: Seit meiner
Ankunft am Liechtensteinischen Landesspital vor fast drei Jahren war es mir
stets ein zentrales Anliegen, auf alle
Bedürfnisse der Patienten einzugehen
und – soweit es unsere Möglichkeiten
als kleines Regionalspital zuliessen –
auch die Patienten am Landesspital
direkt zu versorgen. Bei komplexer medizinischer Behandlungsnotwendigkeit
können die betroffenen Patienten jederzeit – d. h. 24 Stunden während 365
Tagen – zur Abklärung und Therapie
in unser Partnerspital Kantonsspital
Graubünden verlegt werden, welches
übrigens nur 20 Minuten von uns
entfernt und mit unserem Taxi-Service
problemlos für unsere stationären
Patienten ohne zusätzliche Kosten
erreichbar ist.
Schwierig war für uns aber, dass wir
einige Aspekte der Grundversorgung,
insbesondere im chirurgischen Bereich,
nicht immer selber voll abdecken
konnten. Deswegen ist auch für die Innere Medizin der Auf- und Ausbau der
Chirurgie in den nächsten Monaten ein
zentrales und wichtiges Thema, um die
umfassende Versorgung der Patienten
am Liechtensteinischen Landesspital
jederzeit zu gewährleisten. Damit wird,
was wir in den letzten Jahren in der Inneren Medizin erreicht haben, auch auf
dem Gebiet der Chirurgie möglich sein.
PD Dr. Fritz Horber, Chefarzt am Liechtensteinischen Landesspital
Zum Beispiel können eine Blinddarmentzündung oder ein Dickdarmdivertikel zukünftig am Landesspital operativ
mittels Schlüssellochtechnik versorgt
werden. Ausserdem wäre es im unfallchirurgischen Bereich beispielsweise
möglich, eine Schenkelhalsfraktur und
alle anderen gängigen unfallchirurgischen Eingriffe bei uns am Landesspital direkt zu versorgen.
Mit dem Neubau OP und der Notfallstation sind die infrastrukturellen
Begebenheiten optimiert worden.
Entsprechen diese Voraussetzungen
einem modernen und hochtechnisierten Spital?
Unsere neue Notfallstation am
Landesspital erfüllt alle technischen
Voraussetzungen einer modernen
Notfallstation, wie diese auch in der
Schweiz zertifiziert wird. Durch die Ankunft des Stellvertretenden Chefarztes
Innere Medizin, Herrn Dr. med. Martin
Liesch, welcher bereits die Zentrale
Notfallstation des Kantonsspitals
Graubünden zertifiziert hat, ist neben
der technischen Seite nun auch die
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ärztliche Kompetenz hochqualifiziert
am Liechtensteinischen Landesspital
jederzeit verfügbar. Erfreulicherweise
konnten in den letzten Jahren durch
unsere Pflegedienstleitung, Monica
von Toggenburg, Pflegefachfrauen
mit einem 2-jährigen zusätzlichen
Nachdiplomstudium HF Notfallpflege
für unseren Notfall gewonnen werden,
sodass auch aus pflegerischer Sicht die
Notfallversorgung am Landesspital für
die Einwohner von Liechtenstein rund
um die Uhr optimal gewährleistet ist.
Sie werden seit dem 1. Juli 2015 durch
den Stv. Chefarzt Dr. Martin Liesch
unterstützt. Welche Bedeutung hat
dies für das Liechtensteinische Landesspital?
Der Eintritt von Dr. med. Martin Liesch
hat eine grosse Bedeutung für das
Landesspital. Seit seiner Anwesenheit
ist zusammen mit mir und unserer
Oberärztin Frau Dr. Keilwerth während
365 Tagen gewährleistet, dass immer
ein ausgebildeter, erfahrener Internist
für die Behandlung der Patienten am
Landesspital zur Verfügung steht.
Das 4-Augen-Prinzip kann nun
definitiv auch auf der Notfallstation
umgesetzt werden, indem jeder Patient nicht «nur» durch den Spitalarzt
Dr. Martin Liesch, Stv. Chefarzt am Liechtensteinischen Landesspital seit dem 1. Juli 2015
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untersucht, sondern auch vom Leiter
der Notfallstation, Dr. Martin Liesch,
und bei dessen Abwesenheit durch
einen der zwei anderen Kaderärzte
beurteilt wird. Dies entspricht einem
internationalen Standard und wird die
ärztliche Qualität der Erstversorgung
auf unserer Notfallstation weiter
steigern. Dr. Martin Liesch ist ein
hochqualifizierter Notfallmediziner,
welcher sicherlich alle Situationen, die
es auf einer Notfallstation überhaupt
geben kann, schon einmal erlebt und
erfolgreich behandelt hat.
Wie präsentiert sich die Chirurgie am
Liechtensteinischen Landesspital nach
dem anvisierten Auf- und Ausbau?
Die Chirurgie am Liechtensteinischen
Landesspital soll zukünftig der eines
schweizerischen Regionalspitals entsprechen, indem die Grundversorgung,
das heisst einfache Eingriffe in der
Bauchregion wie Blinddarm, Divertikel
oder Gallenblase, jederzeit problemlos
am Landesspital mittels Knopflochtechnik gewährleistet sein wird. Auch
im unfallchirurgischen, traumatologisch-orthopädischen Bereich soll eine
zeitnahe notfallmässige Behandlung
während 24 Stunden an 365 Tagen am
Landesspital nach heutigen medizinischen Standards möglich sein, ohne
dass die Patienten in ein anderes Spital
verlegt werden müssen. Ausnahmen
bleiben weiterhin komplexe Eingriffe, welche mittels unseres Shuttle
Services – oder wenn nötig mit der
Rettung – in unser Partnerspital Kantonsspital Graubünden zeitnah verlegt
werden. Selbstverständlich hat der
Patient nach wie vor jederzeit die Freiheit, auch nach der Notfallkonsultation
im Landesspital sich in ein anderes in
der Region befindliches Spital verlegen
zu lassen. Auch diese Verlegung würde
von uns jederzeit zeitnah durchgeführt
– ohne Probleme für den Patienten.
Wie läuft das Zusammenwirken mit
dem Zentrumspital des Kantons Graubünden?
Die Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Graubünden ist für uns und
die Patienten sehr fruchtbar. Durch
den eingerichteten Shuttle-Service
sind wir zu einem eigentlichen Teil
des Zentrumspitals geworden. Wie es
auch in vielen anderen Spitälern üblich
ist, dass Patienten in verschiedene
Abteilungen eines Spitals transportiert
werden, sind für uns alle notwendigen
Untersuchungen jederzeit am KSGR
zeitnah erhältlich. Unser Shuttle-Service transportiert – nach vorhergehender Anmeldung und unter Mitgabe aller
notwendigen Akten – unsere Patienten
aus dem Liechtensteinischen Landesspital nach Chur ins Kantonsspital
Graubünden, dies zum Beispiel für
eine Herzkatheter-Untersuchung
oder eine Gallengangs-Darstellung bei
Gallensteinen in den Gallenwegen. Anschliessend kehren die Patienten nach
erfolgter Untersuchung am gleichen
Tag zu uns ans Landesspital zurück.
Gut entwickelt sich auch die onkologische Sprechstunde in Zusammenarbeit
mit dem KSGR, indem die Patienten
bei einem Tumorleiden vor Ort am
Landesspital durch den Onkologen
abgeklärt und beraten werden. Ebenfalls kann eine Chemotherapie bei uns
am Landesspital einmal wöchentlich
durchgeführt werden. Bei allfälligen
Komplikationen können die Patienten
mit der fachlichen Unterstützung der
Kollegen vom KSGR bei uns hospitalisiert werden.
In Kürze beginnt auch eine Sprechstunde für Radio-Onkologie am Liechtensteinischen Landesspital, was für
diese schwerkranken Patienten eine
Reise in ein anderes, weiter entferntes
Spital erspart. Ausserdem wird es ab
September 2015 für Patienten in der
letzten Phase ihres Lebens im Rahmen
einer ambulanten Sprechstunde für
Palliativmedizin die Möglichkeit geben,
ihre unmittelbare Zukunft und Therapie mit einem Facharzt für Palliativmedizin bei uns am Landesspital zusammen – allenfalls auch zusammen mit
seinem Hausarzt – zu besprechen.
In der Notfallmedizin hat sich bereits
eine gute Zusammenarbeit an den
Wochenenden mit den Traumatologen des KSGR entwickelt. Sie stehen
uns jederzeit bei der Beurteilung
schwieriger Patienten und auch für die
Entscheidung von allfälligen notfallmässigen Interventionen bei Frakturen
und anderen Unfallfolgen 24 Stunden
zur Verfügung.
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Befragung und Erhebung
von Patientenmeinungen
ANQ steht für Qualitätsentwicklung und damit für eine Qualitätssicherung bzw.
-steigerung in Gesundheitsinstitutionen, der sich das Liechtensteinische Landesspital als oberste Prämisse verschrieben hat. Es geht dabei um eine Befragung und Erhebung von Patientenmeinungen, die in Spitälern und Kliniken in der
Schweiz und in Liechtenstein nach denselben Kriterien ausgewertet werden und
auf diese Weise eine Benchmark-Situation schaffen.
ANQ ist ein nationaler Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und
Kliniken, welcher in allen Kantonen
der Schweiz und auch am Landesspital in Liechtenstein nach denselben
Kriterien die Patienten-Zufriedenheit
in Form von normierten Befragungen
misst. Konkret handelt es sich dabei
um standardisierte Qualitätsmessungen zu verschiedenen Themen in
unterschiedlichen Abteilungen. Das
Liechtensteinische Landesspital beteiligt sich bei dieser «Benchmark»Qualitäts-Messung – dies aus dem ureigenen Interesse heraus, die Qualität
ständig nach oben zu entwickeln. Die
am Landesspital ANQ-zuständige
Fachperson ist seit letztem Jahr
Katharina Klemm, Leitung QualitätBildung-Pflegeentwicklung. Sie
bringt den Zweck und das Ziel des
ANQ wie folgt auf den Punkt: «Es ist
unser Anliegen, uns in den Pflegeund Kommunikations-Prozessen
laufend zu verbessern, denn daran ist
die Qualität messbar.
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«An dieser Kompetenz im täglichen
Umgang mit den Patienten muss
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in der Kommunikation innerhalb des
Teams und der klaren Aufgabeneinteilung», betont Katharina Klemm.
Diese Interaktion im LandesspitalTeam wie auch gegenüber dem Patienten erfordert ein ständiges Bemühen, das dann auch Früchte trägt. Der
Umstand, dass die Krankheitsbilder
komplexer und die Patienten-Ansprüche differenzierter geworden sind,
macht diese Aufgabe nicht leichter,
jedoch umso spannender.
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Die ANQ-Befragung wird dem Patienten nach dem Spitalaufenthalt
schriftlich zugestellt und in diesem
Sinne in einem neutralen Umfeld
ausgeführt. Eine wichtige Frage
lautet beispielsweise an den ExPatienten: «Wenn Sie Fragen an das
Pflegepersonal stellten, bekamen
Sie verständliche Antworten?» An
und für sich ist dies eine einfache
Fragestellung, doch aus der Sicht der
Leitung Qualität-Bildung-Pflegeentwicklung des Landesspitals und aus
Sicht des Patienten eine ganz zentrale Frage. Der Patient ist laufend
in Kontakt mit Ärzten, diplomierten
Pflegefachpersonen, Fachpersonen
Gesundheit (FaGe), Pflegehilfen und
Fachpersonen Hotellerie. Dies erfordert vom Spital-Personal eine hohe
Kommunikations-Sensibilität und
eine klare Aufgabeneinteilung. Wenn
dies optimal zusammenspielt, erhöhen sich die Qualitätswerte aus der
Patienten-Zufriedenheitsmessung –
der ANQ-Messung.
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Dieses Bestreben nach Qualitätsverbesserung liegt nicht nur in meinem
Verantwortungsbereich, sondern in
der Verantwortung jedes Einzelnen.
Diese wichtige Aufgabe lässt sich
nicht delegieren.»
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ZSVA – das Kompetenzzentrum
des Sterilisations-Managements
Nicole Gauderon obliegt am Liechtensteinischen Landesspital die Leitung der
ZSVA, d. h. der Sterilgutversorgungs-Abteilung. Es handelt sich dabei um ein modernes, hochtechnisiertes Dienstleistungszentrum, welches für alle Abteilungen
des Landesspitals für die Aufbereitung und Bereitstellung von Medizinprodukten
verantwortlich zeichnet.
Im Rahmen dieses wichtigen Aufgabenbereichs des MedizinprodukteManagements obliegen der ZSVA die
Bereiche der Sterilisierung, Funktionsprüfung, Pflege, Verpackung,
Lagerhaltung und Verteilung auf die
einzelnen Verbrauchsstellen sowie
auch Reparaturen und Ersatzbeschaffungen von Medizinprodukten. Wie
Nicole Gauderon ausführt, müssen
in den täglichen Arbeitsprozessen
der Sterilgutversorgung zahlreiche
Gesetze und Vorschriften eingehalten
werden; so bilden Qualität, Reproduzierbarkeit und Patientensicherheit
die Grundpfeiler der heutigen ZSVA
im Liechtensteinischen Landesspital.
Die jüngst eingeführte Erneuerung der
Qualitätssicherung der ZSVA – Ende
2014 – ist das Instrumentenmanagement-Systems instacount® PLUS, eine
Software-Systemlösung für höchste
Sicherheitsansprüche.
zurückgeführt, der im 19. Jahrhundert
feststellte, dass durch Erhitzen eine
Abtötung von Mikroorganismen erfolgt
(Pasteurisierung). Der nächste Meilenstein in der Technik war, die Erhitzung
mit Sattdampf durchzuführen, was
niedrigere Temperaturen erlaubte, da
der heisse Dampf sich an alle erreichbaren Stellen des Gutes legte und so
die Abtötung von Mikroorganismen
gewährleistete. Dieses Prinzip führte
zu den heutigen Dampfsterilisatoren,
welche nach wie vor in der modernen
ZSVA das Standardgerät zur Sterilisation darstellen. Eine Instrumententrommel (heute als Container bezeichnet)
aus den Anfängen der Chirurgie war ein
wildes Sammelsurium von allen Instrumentengattungen mit einem Gewicht
von rund 20 kg und mehr. Hammer,
Schere, Watte, Schneidebrettchen aus
Holz, Pinzetten, Tücher, Gläser – eben
alles, was den Wasserdampfsterilisator ohne Schaden überlebte – wurde in
die Instrumententrommel gepackt und
sterilisiert.
Quantensprung in der Sterilisations-Entwicklung
Die Anfänge der Mikroorganismen-Abtötung
Die Anfänge der Sterilisation für die
Medizin werden auf den Begründer
der Mikrobiologie, Louis Pasteur,
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In der Technik der Sterilisation und in
der qualitätsorientierten Instrumentenaufbereitung erfolgte ein Quantensprung. Die ZSVA hat sich gegenüber
früher vom Amateurwesen zu einem
zentralen Spezialgebiet entwickelt,
wie dies Nicole Gauderon hervorhebt.
Das heute praktizierte Instrumentenmanagement-System – das Instacount® PLUS System – ermöglicht auf
der ganzen Linie eine minuziös genaue
sowie professionelle Instrumentenverfolgung und -Überwachung. Nicole
Gauderon: «Wir können jedes Sieb und
die dazugehörenden Instrumente in ihrem Aufbereitungs- und Anwendungsprozess verfolgen, belegen und reproduzieren.» Die sterilisierten Produkte
erhalten ein Barcode-Etikett. Die Decodierung des Barcodes mittels Scanner
zeigt alle Prozessdaten der Reinigung
und Desinfektion sowie Sterilisation
im Autoklav oder Plasmasterilisator:
Produktionsdatum, Verfalldatum und
für den Prozess verantwortliche Fachkraft. Bei jeder Operation werden die
Barcodes der verwendeten Produkte
der Patientenakte zugefügt. Auch
nach zehn Jahren kann mittels Scanner
der Aufbereitungsprozess digital
aufgezeigt werden, dies im Zuge der
Patientensicherheit und gesetzlichen
Datensicherung.
Qualitätsmanagement und
Qualitätssicherung
Die Implementierung dieses Qualitätsmanagements- und Qualitätssicherungs-Systems forderte viele Stunden
mit Datenerfassung und Systemspeisung. Seit Einführung der Software haben 8006 STE (Sterilisationseinheiten/
Container) den digitalisierten Prozess
durchlaufen, dies entspricht 130‘097
Minuten reiner Betriebszeit der Autoklaven. Bis Ende 2015 wird mit einem
STE-Durchlauf von 19‘200 gerechnet.
Fazit von der ZSVA-Leitung am LLS,
Nicole Gauderon: «Alles in allem konnten wir dank dieser Systemeinführung
einen hohen Qualitätsstandard erzielen, dies zugunsten der Patienten, des
technischen Fachpersonals der ZSVA
sowie der Anwender.»
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Erfolgreiche Lehrabschlüsse
Ajsun Cerkezi und Catherine Bazdaric
Zur Freude aller Anwesenden fand der diesjährige Lehrabschluss-Apéro im Restaurant Panorama statt. Mit Stolz konnten die jungen Berufsfrauen Ajsun Cerkezi
(Fachfrau Hauswirtschaft FZ) und Catherine Bazdaric (Fachfrau Gesundheit FZ)
ihren erfolgreichen Lehrabschluss feiern. Martina Ackermann, Berufsbildnerin
Beide haben die berufliche Grundausbildung mit sehr guten Ergebnissen
abgeschlossen. Tamara Frick (Absolventin FSJ- Freiwilliges Soziales Jahr
Liechtenstein) hat ebenfalls ihren verdienten Abschluss als FSJ-Praktikantin
mitgefeiert.
Mit diesen Abschlüssen haben Catherine, Ajsun und Tamara den ersten Meilenstein ihrer jungen Karriere gesetzt
und können jetzt voller Elan in ein
spannendes und abwechslungsreiches
Berufsleben einsteigen. Für Tamara
Frick beginnt im August 2015 die Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit FZ
am Liechtensteinischen Landesspital.
Wir – das Liechtensteinische Landesspital – gratulieren ganz herzlich den
drei jungen Frauen zu diesem Erfolg
und wünschen alles Gute für die berufliche sowie private Zukunft.
·
Ajsun Cerkezi, Catherine Bazdaric
und Tamara Frick
Jubiläen
Die Spitaldirektion gratuliert den folgenden Dienstjubilarinnen ganz herzlich für
die langjährige Treue sowie das vorbildliche Engagement.
10 Jahre /// August 2015
Elisabete Da Silva Ferreira
Hauswirtschaft
10 Jahre /// August 2015
Marion Walser
Patientenadministration
5 Jahre /// August 2015
Lars Schad
Spitaltechnik
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5 Jahre /// August 2015
Jacintha Andrade Costa Lopes
Hauswirtschaft
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[8Fragen]
an Andrea Corrado
Almut Haitz
Puls Wettbewerbs-Siegerin
Beruf/Funktion: Informatiker
Beim LLS seit: 1. Mai 2014
Wohnort: Balzers
Sternzeichen: Jungfrau
Deine früheren Funktionen vor dem Eintritt
in das Liechtensteinische Landesspital?
Seit 2002 in der IT tätig, zuletzt aber in
Italien als Fussballer unter Vertrag.
Deine Hobbies?
Sport treiben und verfolgen,
Musik machen und hören,
Zeit mit der Familie verbringen.
Was magst du?
Italienische Küche,
Familie,
Fussball,
Technologie.
Was magst Du nicht?
Rauch, Alkohol, Piercings und
Tätowierungen.
Dein Lebensmotto?
Von nichts kommt nichts!
Was imponiert Dir am Liechtensteinischen
Landesspital?
Kollegialität, Menschen helfen Menschen,
«klein aber fein».
Ein Ziel in Deinem Leben ist?
Meiner Familie – insbesondere meinen
Kindern – so lange wie möglich nahe zu
stehen.
Mein Beruf ist für mich….
…die tägliche Herausforderung, die mich
stets reifer und selbstbewusster macht.
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Beim Wettbewerb des Mai-Puls 2015 wurde von den richtigen
Einsendungen Almut Haitz aus Maienfeld als Siegerin ausgelost
(links im Bild). Die Antwort auf die Frage – «Was ist für das
Liechtensteinische Landesspital im 2015 eines der wichtigsten
strategischen Projekte?» – lautete: Der Aufbau der Chirurgie. Die
Stv. Spitaldirektorin Sabine Frei-Wille gratulierte und überreichte
Almut Haitz als Wettbewerbs-Präsent ein Gourmet-Essenspaket.
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Impressum
Herausgeber: Liechtensteinisches Landesspital, Heiligkreuz 25,
9490 Vaduz /// Verantwortlich für den Inhalt: Sabine Frei-Wille,
Stv. Spitaldirektorin /// Layout/Satz: Medienbuero Oehri & Kaiser AG
/// Fotos: Liechtensteinisches Landesspital /// Druck: Matt Druck AG
/// Auflage: 350 Exemplare /// Ausgabe: August 2015
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