GZA/PP 8048 Zürich 10. Jahrgang Donnerstag, 3. Dezember 2015 Nr. 49 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Schutzwürdiges Kino Sternen? Der Stadtrat hat das Kino Sternen in Oerlikon unter Schutz gestellt. Das Baurekursgericht des Kantons Zürich hat diesen Entscheid aufgehoben. Noch ist er aber nicht rechtskräftig. Pia Meier Foto: kst. Unterstrass feiert gemeinsam den 1. Advent Auf dem Schaffhauserplatz sind am vergangenen Freitag zahlreiche Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohner aus Unterstrass vor der von Grün Stadt Zürich aufgestellten Tanne zusammengekommen, um sich gemeinsam auf die Adventszeit einzustimmen. Die Kindergartenkinder vom Rösli-Chor unter der Leitung von Charlotte Wiget sangen Weihnachtslieder, und da und dort hörte man das Publikum zaghaft mitsingen. Begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger von der Harmonie Oberstrass. «2010 wurde diese Adventsauftakt-Feier auf Initiative von Maria Gnädinger ins Leben gerufen», erzählte Andreas Aeschlimann, Co-Präsident des Quartiervereins Unterstrass, bei seiner Ansprache. (kst.) Das 1949/1950 durch Architekt Werner Stücheli erstellte Kino Sternen in Oerlikon ist einer der wenigen gut erhaltenen, frei stehenden Kinobauten in der Stadt und im Kanton Zürich. Der Stadtrat hat das Gebäude deshalb unter Schutz gestellt. Die Besitzerin des Gebäudes hingegen will es abreissen und dort ein Wohn- und Geschäftshaus erstellen. Das Baurekursgericht hat ihre Beschwerde gutgeheissen und die Unterschutzstellung aufgehoben. Es begründet diesen Entscheid damit, dass die heute eher abweisend in Erscheinung tretende Gebäudehülle «frei von jeder Attraktivität» sei. Die Stadt zieht das Urteil nicht weiter. Der Stadtzürcher Heimatschutz hat sich noch nicht entschieden, ob er gegen den Entscheid rekurrieren wird, wie Präsidentin Barbara Truog auf Anfrage mitteilt. Peter Gloor, Präsident des Ortsgeschichtlichen Vereins Oerlikon, ist bezüglich Schutzwürdigkeit dieses Zweckbaus zwiespältig. «Im Moment bin ich angesichts des grossen Tempos der Veränderungen in Oerlikon für den Erhalt», hält er fest. Andererseits soll Oerlikon kein Museum sein. Der Stadtrat hingegen bedauert den Entscheid des Baurekursgerichtes: «Es handelt sich um einen wichtigen Zeugen der Kinoarchitektur der Nachkriegszeit. Der Bau könnte als Kino oder als Publikumsnutzung eine Chance bieten für die Belebung des Quartiers.» Die Aufhebung der Unterschutzstellung des Kinos war im Tagblatt vom 25. November ausgeschrieben. Dagegen kann innerhalb von 30 Tagen beim Verwaltungsgericht des Kantons Zürich Beschwerde eingereicht werden. Weiterer Bericht auf Seite 7 ANZEIGEN Arzt Ruedi Lüthy erhält Preis der Paradies-Stiftung Am Montagabend wurde Ruedi Lüthy für sein Engagement im Hotel Savoy in Zürich geehrt und erhielt den Preis der Paradies-Stiftung über 120 000 Franken. Der Mediziner ist überglücklich, weil er damit wieder Medikamente für seine Patienten kaufen kann: «Das ist für uns Gold wert», freut sich Lüthy. Seine Stiftung «Swiss Aids Care International» betreibt die Newlands-Klinik in Harare. Dort erhalten an Aids erkrankte Kin- der, Jugendliche und Frauen Hilfe. Seit 2003 hilft er mit seinem Team aus Spezialisten, wo es sonst keine Hilfe, sondern nur Elend und Verzweiflung gibt. Schon einmal hat Ruedi Lüthy, und zwar in Zürich, so etwas getan: Als Aids in der Schweiz Anfang der 1980er-Jahre aufkam, gründete er das Zürcher Lighthouse als Sterbehospiz für Aidskranke. (zn.) Weitere Beiträge auf Seite 20 Advent, Advent Schule im Pavillon Neuer Oerliker Kalender Letztes Wochenende stand ganz im Zeichen des Advents. So feierten die Quartiervereine Affoltern und Unterstrass den Adventsauftakt mit der Bevölkerung, und an verschiedenen Orten fanden Weihnachtsmärkte statt. Seiten 3, 5, 7, 9 Die provisorische Schulanlage Ruggächer an der Mühlackerstrasse in Affoltern bleibt bis 2020 bestehen. Grund ist, dass die Schülerinnen und Schüler vom Schulhaus Schauenberg ab Herbst 2016 dort zur Schule gehen werden. Seite 5 Das Neujahrsblatt des Ortsgeschichtlichen Vereins Oerlikon liegt druckfrisch vor. Die zwölf Kalenderblätter begleiten Interessierte auf eine unterhaltsame Zeitreise durchs beschauliche Oerliker Allenmoos-Quartier. Seite 11 2 Stadt Zürich Nr. 49 3. Dezember 2015 AKTUELL Komik und Desaster vereint Nach dem autobiografischen Bestseller «Script Avenue» erzählt Claude Cueni in seinem neuen Buch «Pacific Avenue» die Fortsetzung seiner Lebensgeschichte – und von einer fantastischen Reise auf die Philippinen. Kuriose Abenteuer, faszinierende Bilder, mitreissende Musik: «Slava’s Snow Show» wieder in Zürich. Foto: zvg. Clown Slava bezaubert Gross und Klein Clown Slava kommt auf seiner Welttour zurück nach Zürich und sorgt garantiert für weisse Weihnachten. Man nennt ihn den weltbesten Clown: Der russische Clown-Visionär Slava Polunina, bekannt aus der Cirque-duSoleil-Show «Alegria», entführt sein Publikum in eine Traumwelt, die das Herz ebenso berührt wie die Lachmuskeln und die ihren Höhepunkt in einem atemberaubenden Schneesturm findet, in dem Gross und Klein buchstäblich im Schnee versinken. Eine Show für die ganze Familie. Slavas Traumwelt ist ein von vielen Clowns bewohnter Ort, der aus Eis und Schnee besteht. Auf der Bühne verANZEIGEN schwimmen die Grenzen zwischen Fantasie und Realität, Traurigkeit und Glück und bilden ein Kunstwerk aus faszinierenden Bildern und mitreissender Musik. Slava und seine Truppe erschaffen mit kleinsten Bewegungen und präziser Mimik kuriose und grossartige Momente. Das Publikum wird dabei jederzeit mit einbezogen. Ob in einen bis in den Saal wirbelnden Schneesturm, ein riesiges über die Köpfe der Zuschauer gespanntes Spinnennetz oder eine Wasserschlacht: Slava hält immer eine Überraschung bereit. Seine Welt hat die vielfältigsten Facetten, und er jongliert mit den Tücken des Alltags. (pd./mai.) 16.–20. Dezember, Mi, Do, Fr 19.30 Uhr, Sa 14.30 und 19.30 Uhr, So 14 und 19 Uhr. Theater 11, Thurgauerstr. 7, 8050 Zürich. Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets (Bons, Datum nach Wahl) für «Slava’s Snow Show» im Theater 11. Wer mit dabei sein will, schickt bis spätestens 7. Dezember eine Mail mit Betreffzeile «Snow Show» und vollständigem Absender (wichtig!) an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Snow Show» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Auf den Philippinen will Claude Cueni die Familie seiner Frau kennenlernen und für einen weiteren historischen Roman recherchieren: über die erste Weltumsegelung des portugiesischen Seefahrers Ferdinand Magellan. Ein neues Medikament, das er zur Linderung der Folgen seiner Knochenmarktransplantation bekommt, beginnt dabei aber seine Wahrnehmung zu verändern, und so entführt uns der Autor auf eine zusätzliche, sehr kafkaeske Reise zu den Schaltstellen unseres Gehirns, in die Finsternis unserer Träume – geradewegs zu den Quellen menschlicher Kreativität. «Pacific Avenue» wird so zu einer unvergesslichen Gratwanderung zwischen Poesie und Neurologie und zu einer grossartigen Hymne an das Leben und die Kraft der Fantasie. Nach «Script Avenue» zündet Cueni in «Pacific Avenue» erneut ein Feuerwerk an Komik und Desaster und erzählt mit der ihm eigenen Selbstironie von seinem ungewissen Weiterleben unter dem sprichwörtlichen, stets präsenten Schwert des Damokles. (pd./mai.) Claude Cueni, Pacific Avenue. Roman. Wörterseh-Verlag, 2015. 432 Seiten, gebunden. ISBN: 978-3-03763-060-0. Autor Claude Cueni. Foto: Claude Giger Wettbewerb Lokalinfo verlost drei Exemplare von Claude Cuenis Roman «Pacific Avenue». Wer eines gewinnen möchte, sendet bis 7. Dezember eine E-Mail mit Betreffzeile «Buch Cueni» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb Buch Cueni Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Zürich Nord AKTUELL IN KÜRZE Züriwasser Mitte 2010 senkte die Wasserversorgung Zürich ihren Tarif um rund 20 Prozent, nachdem sie der Gemeinderat dazu ermächtigt hatte. Gestützt auf diesen Beschluss kann der Stadtrat den Tarif um maximal 10 Prozent verändern, sofern die wirtschaftlichen Verhältnisse der WVZ dies erlauben. Der Stadtrat hat von seiner Kompetenz Gebrauch gemacht und beschlossen, die Verbrauchsgebühr per Anfang 2016 um 10 Prozent auf 1.08 Franken pro Kubikmeter Wasser zu senken. Einmalzulage Der Stadtrat hat auch dieses Jahr entschieden, den Rentnerinnen und Rentnern mit Zusatzleistungen zur AHV/IV der Stadt Zürich eine Einmalzulage auszurichten. Es werden die gleichen Beträge wie in den Jahren zuvor ausbezahlt, nämlich 300 Franken für Alleinstehende und 450 Franken für Ehepaare oder Alleinstehende mit Kindern. Die dafür notwendigen rund 4 Millionen Franken sind im Budget 2015 enthalten. An der Mitgliederversammlung der Grünliberalen Stadt Zürich wurde Beni Schwarzenbach einstimmig ins Co-Präsidium gewählt. Der 37-jährige Politologe aus der Zürcher Altstadt tritt die Nachfolge des zurückgetretenen Martin Luchsinger an. Er gehörte 2005 zu den Gründungsmitgliedern der Grünliberalen Stadt Zürich und hat bisher verschiedene Parteiämter ausgeübt. Die bisherige Co-Präsidentin Maleica Landolt wurde bestätigt. Hardturm-Areal Die Bieterteams für den Investorenwettbewerb zum HardturmAreal sind bekannt. Fünf Teams haben ihre Unterlagen für die Präqualifikation termingerecht eingereicht. Das Preisgericht hat entschieden, alle fünf Teams für den eigentlichen Investorenwettbewerb einzuladen. Dieser wird im Juni 2016 abgeschlossen. Tod im Gefängnis Am Montagmorgen wurde ein Mann tot in seiner Zelle des Flughafengefängnisses aufgefunden, wie die kantonale Justizdirektion mitteilt. Es handelte sich um einen Marokkaner, der kurz vor der Ausschaffung stand. Die Todesumstände deuteten auf Suizid hin. Die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland hat eine Untersuchung zum Tod des 42-Jährigen eingeleitet. Bestnoten Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) bewertet den Finanzhaushalt des Kantons Zürich erneut mit der Bestnote AAA. In ihrem jüngsten jährlichen Bericht stuft sie auch die Aussichten weiterhin als stabil ein. Als Stärken sieht S&P die gut diversifizierte Wirtschaft sowie die flexible Finanzplanung und die hohe Liquidität des Kantonshaushalts. 3. Dezember 2015 Kleine, aber hilfreiche Verbesserungen für Velofahrer umgesetzt AUF EIN WORT Velofahrer in Affoltern sammelten Verbesserungsvorschläge für das Velonetz im Quartier. Das Tiefbauamt der Stadt Zürich und die Dienstabteilung Verkehr haben diese geprüft. In der Zwischenzeit wurden einige umgesetzt. Karin Steiner Pia Meier Die Gruppe von Velofahrerinnen und Velofahrern hatte auf Initiative der Kerngruppe (Quartierentwicklungsgruppe) Affoltern Verbesserungsvorschläge für das ganze Quartier zusammengetragen. Um die 50 Problemstellen wurden eruiert. Zu jedem Punkt machten die Velofahrer Verbesserungsvorschläge. Es handelt sich um kleinere Kritikpunkte wie zum Beispiel fehlende Signalisation, mangelnde Übersichtlichkeit oder zu hohe Randsteine, aber auch um grössere wie Anbringen einer Lichtsignalanlage, Einrichten von gedeckten Veloabstellplätzen oder Markierung einer Velospur. Absatz und Schwellen Co-Präsidium Nr. 49 In der Zwischenzeit wurden die ersten der gewünschten Massnahmen zur Freude der beteiligten Velofahrer vom Tiefbauamt umgesetzt. So wurde der hohe Absatz übers Trottoir bei der Einmündung der Alten Mühlackerstrasse in die Zehntenhausstrasse abgesenkt. Eine kleine, aber wichtige Massnahme für die Velofahrer. Zudem wurden die Schwellen an der Reckenholzstrasse und an der Schwandenholzstrasse durch das Tiefbauamt velofreundlich angepasst. Diese waren aufgrund ihrer Höhe gefährlich für Velofahrer. Weitere Mass- Dank Absenkung können Velofahrer problemlos von der Alten Mühlackerstrasse in die Zehntenhausstrasse oder umgekehrt fahren. Fotos: pm. Ein kostspieliger Konsumentenschutz Die Lärmschutzwand verdeckt die Sicht. Diese gehört allerdings der SBB. nahmen werden zurzeit geprüft. Die Kerngruppe Affoltern wird mit dem Tiefbauamt bezüglich der Umsetzung in Kontakt bleiben. Koordination mit Bauprojekten Verschiedene Massnahmen werden vom Tiefbauamt zu einem späteren Zeitpunkt mit Bauprojekten wie Verlegung Mühlackerstrasse, Tram Affoltern, Massnahmen Bärenbohlstrasse oder Ausbau Nordumfahrung koordiniert. Andere Massnahmen sind sehr aufwendig und teuer, weil sie zum Beispiel mit Landerwerb verbunden und deshalb nur schwierig umsetzbar sind. Auch sind einige von den Velofahrern gewünschte Verbesserungen rechtlich nicht möglich oder setzen politische Entscheide voraus. Aufgenommen wurden vom Tiefbauamt aber alle Kritikpunkte. Bei der Beurteilung wurde Wert darauf gelegt, keine Parkplätze aufzuheben oder Autofahrer einzuschränken. Auch sollen sich Velofahrer und Fussgänger nicht in die Quere kommen. In Affoltern gingen die Lichter an Über 200 Affoltemerinnen und Affoltemer kamen am Freitag auf dem Zehntenhausplatz zusammen, um sich gemeinsan in die Adventszeit einzustimmen. Karin Steiner Der Samichlaus bekam von den Kindern viele Versli zu hören. Auf den Sitzbänken vor der grossen, geschmückten Tanne von Grün Stadt Zürich sassen die Affoltemer Quartierbewohnerinnen und -bewohner gemütlich beisammen, tranken heissen Glühwein und Punsch, assen eine Suppe, Marroni oder eine Wurst und unterhielten sich. Die Kinder freuten sich über den Besuch vom Samichlaus, der mit seinen Helfern und ausnahmsweise mit einem Zwergpony statt mit dem Esel gekommen war. «Dass die Sterne in Affoltern wieder leuchten, ist nicht selbstverständlich», sagte Pia Meier, Präsidentin des Quartiervereins Affoltern, in ihrer Ansprache. «Die Adventsbeleuchtung wurde neu von der IG Zehntenhausplatz und Gewerblern in Neuaffoltern mit Unterstützung von Quartier- und Gewerbeverein Affoltern organisiert.» Dominic Arricale, Präsident des Gewerbevereins Affoltern, hob die gute Zusammenarbeit zwischen Quartier- und Gewerbeverein hervor, die es ermögliche, dass im Quartier etwas für die Bewohnerinnen und Bewohner geboten werde. Auch appellierte er an alle Anwesenden, ihre Weihnachtseinkäufe bei den lokalen Geschäften zu tätigen. Gott sei Dank ist der November vorbei. Nicht etwa des Wetters wegen, das ja grösstenteils alles andere als novembermässig trüb war, sondern weil jetzt die letzte Frist verstrichen ist, die Krankenkasse zu wechseln. Endlich wage ich es wieder, mein Telefon abzunehmen, ohne bei jedem Anruf zuerst die Nummer bei Google eingeben zu müssen, ob sie unter «Telefonterror» erscheint. Falls ja, bin ich froh, habe ich nicht abgenommen, falls nein, rufe ich auf eigene Kosten zurück. Die teilweise sehr arroganten Callcenter-Angestellten, die gegen Bezahlung Termine mit Krankenkassenagenten vereinbaren, haben mir den letzten Nerv ausgerissen. Es gehe Fotos: kst. Zu essen gab es Würste vom Grill, Suppe und heisse Marroni. Dominic Arricale, Pia Meier und die freiwillige Helferin Erika Steiger. bloss um eine kostenlose Beratung, dank der ich viel Geld sparen könne, heisst es dann jeweils. Nein, die Krankenkasse müsse ich selbstverständlich nicht wechseln, aber innerhalb der Police gebe es viele Sparmöglichkeiten, wird man abgewimmelt, wenn man betont, dass man mit der derzeitigen Kasse sehr zufrieden sei. Kürzlich hatte ich es mit einer besonders aufdringlichen Agentin zu tun, die es gar wagte, mich aufs Handy anzurufen. Sie habe festgestellt, dass ich ein stark betroffenes Opfer von Telefonterror sei (woher denn auch?) und wolle mich davor bewahren, sagte sie. Das tönt ja toll, fand ich, und liess den Wortschwall erst mal über mich ergehen. Wie sich herausstellte, gehörte die Dame zu einer Firma Geminis Marketing GmbH, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Telefonterror nachhaltig zu unterbinden. Für nur 79 Franken pro Jahr werde meine Nummer vor lästigen Anrufen geschützt und ich könne meinen Feierabend endlich wieder ungestört geniessen. Sollten dennoch Anrufe eingehen, würde die Firma rechtliche Schritte gegen die Firmen einleiten. Aha, da kommen wir der Sache schon näher. Nicht Konsumentenschutz, wie grossartig angepriesen, sondern eine neue Form der Abzocke ist die Triebfeder dieser Firma. Wenn es darum geht, neue Einnahmequellen zu finden, sind manche Menschen extrem fantasievoll. Ich soll also für eine Dienstleistung bezahlen, die gar keine ist. Auf der Homepage der Geminis Marketing GmbH, www.werbesperre.ch, erfuhr ich mehr über das verführerische Angebot. Zum Beispiel dass die Jahresgebühr nur im ersten Jahr 79 Franken beträgt, sich der Vertrag danach ohne Kündigung automatisch verlängert und die Gebühr auf 129 Franken pro Jahr steigt. Darin enthalten sind unter anderem eine telefonische Rechtsberatung, ein «Eintrag in die Werbesperrliste», zehn Abmahnungen pro Jahr und ein Werbestopp-Kleber. Ein wirklich grossartiges Angebot. Zum Glück hat man auf dem Handy die Möglichkeit, lästige Anrufer zu sperren. Das habe ich mit dieser Nummer auch schnellstens gemacht. 3 4 Stadt Zürich Nr. 49 3. Dezember 2015 AKTUELL Konfliktzonen mit Hunden eruieren Die Denkmalpflege unter Druck Zürichs Behörden diskutieren über ein Leinengebot für Hunde an einem runden Tisch. Die dritte Zusammenkunft findet nächstes Jahr statt. Es stellt sich die Frage, ob sich ein allfälliger Leinenzwang mit der artgerechten Hundehaltung vereinbaren lässt. Welche strategische Rolle hat die Denkmalpflege in der Stadtplanung? Antworten gibt die neue Publikation «Besser. Das baukulturelle Erbe Zürichs und seine Zukunft» vom Amt für Städtebau der Stadt Zürich. Béatrice Christen Die Gerüchteküche brodelt: Mehrere Zürcher Amtsstellen planten an einem runden Tisch ein Leinengebot in der Stadt – und zwar flächendeckend in ganz Zürich. Pio Sulzer, Leiter Kommunikation Tiefbau- und Entsorgungsdepartement der Stadt Zürich, dementiert: «Noch ist alles offen. Stadtrat Filippo Leutenegger, Leiter des runden Tisches, strebt eine liberale Regelung an. Es liegt lediglich eine Liste der Konfliktzonen – dazu gehört auch ein Teil des Limmatuferwegs – als Diskussionsvorlage vor. Es geht dabei um Orte, an denen verschiedene Parteien – Hunde, Spaziergänger, Velofahrer, Sportler und Kinder – aufeinandertreffen. Anlass ist die Umsetzung des aus dem Jahr 2010 stammenden kantonalen Hundegesetzes auf kommunaler Ebene.» Die «Lokalinfo» hat sich über die Zusammensetzung des runden Tisches erkundigt. Gemäss Sulzer sitzen neben Vertretern von Grün Stadt Zürich und des Polizeidepartements auch Vertretungen von ElternvereiANZEIGEN Hunde artgerecht halten. Foto: ch. nen, Holzkorporationen, Sportvereinen, vom Veterinäramt, von Hundehaltern und von der Hundepartei mit am Tisch. Erst nach fünf Jahren Das Prozedere überrascht. Erst fünf Jahre nach Inkrafttreten eines Gesetzes soll nun das Rad neu erfunden werden. Es gibt von jeher Orte, an denen Kinder, Velofahrer, Spaziergänger und Hunde aufeinandertreffen. Pio Sulzer sagt dazu: «Wir haben die Grünräume analysiert und dem runden Tisch eine Liste mit Orten vorgelegt, wo Nutzungskonflikte besehen. Nun suchen wir nach Lösungen, die für alle Parteien stimmen.» Aber: Braucht es wirklich neue Lösungen? Das Schlagwort für alle Beteiligten ist eigentlich ganz einfach: Es heisst gegenseitige Toleranz. Auf das Resultat der Gespräche am runden Tisch darf man gespannt sein. Angenommen die Gerüchteküche hat doch recht, müsste man sich fragen, wie es dann mit der artgerechten Hundehaltung in der Stadt Zürich aussieht. Aber das fällt dann wohl in die Kompetenz der Verantwortlichen beim Tierschutzverein. Pia Meier Die Stadt Zürich wächst. Sie muss mittels innerer Verdichtung Platz für 80 000 weitere Zürcherinnen und Zürcher schaffen. Die Stadt müsse sich weiterentwickeln können, so Stadtrat André Odermatt anlässlich der Vernissage der Publikation «Besser. Das baukulturelle Erbe Zürichs und seine Zukunft». Dies sei aber eine Herausforderung für die Denkmalpflege. Es brauche das Amt, um alle Interessen abzuwägen. Odermatt verwies auf die Turnhallen, die der Kunsthaus-Erweiterung weichen müssen. «Die Denkmalpflege gestaltet die zukünftige Stadt zusammen mit Planerinnen und Planern, Architektinnen und Architekten aktiv mit, denn sie ist Teil einer ganzheitlichen Stadtplanung.» Es sei wichtig, Denkmäler zu erhalten, denn diese sind ein Stück Geschichte und stiften Identität. «Zürich soll Zürich bleiben», versicherte Odermatt. Patrick Gmür, Direktor des Amts für Städtebau, betonte, dass Zukunft Herkunft braucht. «Erinnerungen an die Vergangenheit stiften Identität.» Denkmäler würden zur Vielfalt der Stadt beitragen. In Zürich gebe es Denkmäler aus verschiedenen Epo- Das denkmalgeschützte Amtshaus auf dem Helvetiaplatz. Die UnterFotos: zvg. schutzstellung solcher Bauten wird nicht überall verstanden. chen. Ihr Erhalt sei eine Bereicherung für die Stadt. Deshalb werde sich die Denkmalpflege auch in Zukunft in die Stadtplanung einmischen. «Eine wachsende Stadt braucht eine starke und präsente Denkmalpflege.» Urs Baur von der Denkmalpflege ging auf die Entstehung der neuen Publikation ein. Anders als die drei bisherigen Hefte des Amts für Städtebau, wird der Weg mit dem Tram 7 von Stettbach nach Wollishofen beschrieben. Kapitel sind zum Beispiel «Vom dörflichen Vorort zur Gartenstadt» oder «Stadtvisionen». Das Themenheft zeigt aber auch auf, dass eine Stadt weit mehr ist als eine Ansammlung von Häusern oder Denkmälern. Beim anschliessenden Podium mit Roger Diener, Diener & Diener Architekten, Martina Jenzer, Leiterin Denkmalpflege, Jürg Rehsteiner, Stadtarchitekt Luzern, Christina Schumacher, Dozentin für Sozialwissenschaften, und Fritz Wehrli, Domus Antiqua, wurde unter anderem dar- Das «irrtümlich» abgerissene Bahnwärterhüsli in der Enge. auf hingewiesen, dass Denkmalschutz weitgehend von Privaten finanziert wird. Private sollten deshalb mehr mitsprechen können bei der Unterschutzstellung. «Besser. Das baukulturelle Erbe Zürichs und seine Zukunft», Hochbaudepartement der Stadt Zürich, Amt für Städtebau, 25 Franken. ISBN 978-3-905384-17-8. Die Publikation ist im Buchhandel oder unter www.stadt-zuerich.ch/besser erhältlich. Zürich Nord AKTUELL IM QUARTIER Samichlaus Der Samichlaus und sein Schmutzli haben ein strenges Wochenende vor sich und besuchen an mehreren öffentlichen Orten die Kinder. Am Samstag, 5. Dezember, ist das Paar mit seinem Eseli um 14 Uhr «uf de Heu» oberhalb des Friedhofs Schwandenholz in Seebach anzutreffen, um 16 Uhr in der Kirche Bruder Klaus in Unterstrass und um 16.30 Uhr am Oerliker Weihnachtsmarkt. Lichtkläuse Sie sind weder zu überhören noch zu übersehen: Bald schon brechen die Wipkinger Lichtkläuse mit ihren beleuchteten Hüten und mit Hörnern und Glocken zu ihrem traditionellen Gang durchs Quartier auf. Der Brauch der Wipkinger Lichtkläuse wurde 1926 durch den Pädagogen Fritz Brunner ins Leben gerufen. Der diesjährige Umzug startet am Freitag, 4. Dezember, um 18 Uhr beim Pflegezentrum Käferberg. Sprechstunden Die Sprechstunden von Pro Senectute Kanton Zürich, die jeweils einmal pro Monat in den Stadtkreisen 6, 10, 11 und 12 durchgeführt wurden und bei denen sich ältere Menschen und ihre Angehörigen von Fachpersonen über verschiedene Belange des Alters beraten lassen konnten, werden im Jahr 2016 nicht weitergeführt. Konzerte bei Hombi Heute Donnerstag um 21 Uhr tritt die Jazzpianistin Gisela Horat zum dritten Mal in Hombis Salon am Dialogweg 1 auf. Am Freitag und Samstag jeweils um 21 Uhr ist der Schauspieler Gottfried Breitfuss mit dem Pianisten Peter Weilacher zu Gast mit Nummern von Georg Kreisler. Und am 6. Dezember kommt Christian Buck mit seiner Gitarre um 21 Uhr in den Salon und spielt Lieder aus der «Schönen Müllerin». Provisorische Schulpavillons bleiben bis 2020 stehen Die provisorische Schulanlage Ruggächer an der Mühlackerstrasse in Affoltern bleibt bis 2020 bestehen. Grund ist, dass die Schülerinnen und Schüler vom Schulhaus Schauenberg ab Herbst 2016 dort zur Schule gehen werden. Ihr Schulhaus wird durch einen Neubau ersetzt. Pia Meier Die Nutzung des befristeten Schulprovisoriums Ruggächer – es sind fünf Pavillons davon zwei Dreistöckige plus eine Turnhalle – soll bis 31. Juli 2020 verlängert werden. Dies war dem «Tagblatt der Stadt Zürich» von vergangener Woche zu entnehmen. Rochade Das Schuhaus Blumenfeld ganz in der Nähe ist ab Frühling 2016 bezugsbereit. Dann ziehen die Klassen von der Schulanlage Ruggächer ins neue Schulhaus. Im Herbst 2016 wird über den Objektkredit für den Ersatzneubau Schulhaus Schauenberg abge- Die Pavillons der Schulanlage Ruggächer bleiben bis 2020 bestehen. Die Kinder vom «Schauenberg» werden ab 2016 hier unterrichtet. Foto: pm. stimmt. Danach soll mit dem Abriss der Gebäude begonnen werden. Die Schülerinnen und Schüler werden nach den Herbstferien 2016 für drei Jahre in der provisorischen Schulanlage Ruggächer unterrichtet. Zurzeit besuchen rund 294 Kinder in elf Primarklassen das Schulhaus Schauenberg. Alle diese Schülerinnen und Schüler werden je nach Alter selbstständig oder begleitet die Schule Ruggächer besuchen. Sie finden dort genügend Platz. Die drei Kindergärten, die dem «Schauen- berg» angegliedert sind, bleiben am alten Ort. Das neue Schulhaus Schauenberg bietet Platz für 15 Klassen. Ein Grund für die Vergrösserung ist die Bautätigkeit im Gebiet Obsthaldenstrasse. Die Klassenzimmer sollen sich in zwei der vier Gebäude befinden. Im dritten Gebäude sollen die Werk- und Musikräume untergebracht werden, im vierten die Doppelturnhalle. Den Architekturwettbewerb hat das Team von Adrian Streich Architekten AG, Zürich, gewonnen. Nr. 49 3. Dezember 2015 5 Alterszentrum Trotte: Die Bauarbeiten haben begonnen Nachdem im Januar die Baubewilligung für den Ersatzneubau Alterszentrum Trotte rechtskräftig geworden ist, konnte mit der Ausführungsplanung begonnen werden. Der Baustart erfolgte am Montag, 30. November. Während mehrerer Wochen werden nun Vorbereitungsarbeiten zur Einrichtung der Baustelle vorgenommen. Unter anderem wird das gesamte Areal mit einer Bauwand abgeschirmt. Die bestehenden Gebäude werden von Schadstoffen befreit. Mit dieser Schadstoffsanierung wird sichergestellt, dass zu keiner Zeit weder Menschen noch Umwelt gefährdet sind. Anfang 2016 erfolgt der Rückbau der bestehenden Bauten. Sind die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen, kann im März der Baugrubenaushub beginnen. Der Bezug des Minergie-P-Eco-Neubaus mit 93 Plätzen ist für Ende 2018 geplant. Trotz rekursbedingten Mehrkosten kann das Gesamtbudget von 62 Millionen Franken eingehalten werden. Visualisierung des neuen Zentrums. Kunsthandwerk in stimmungsvoller Umgebung Karin Steiner Die Röslischüür in Unterstrass bietet die ideale Kulisse für Adventsanlässe aller Art. So kamen denn auch die kunsthandwerklichen Exponate in dieser gemütlichen Umgebung besonders gut zur Geltung. 15 Ausstellerinnen aus dem Quartier präsentierten ihre Arbeiten. Zu bestaunen gab es Schmuck und Porzellan, Strickwaren und Kinderkleider, Weihnachtskarten und Weihnachtsschmuck verschiedenster Art. Der Weihnachtsmarkt «Design Stück» wurde vom Verein Quartierkultur 6 organisiert, in dem sich seit über 30 Jahren Kunstschaffende aus dem Quartier und der Umgebung zusammenfinden und Veranstaltungen aller Art organisieren. Am Weihnachtsmarkt «Design Stück» gab es viele originelle kunsthandwerkliche Arbeiten zu kaufen. Fotos: kst. AUS DEM GEMEINDERAT Jugendförderung Am 28. November beendete die Kantonale Kinder- und Jugendförderung okaj zürich mit einem Abschlussevent im Jugendkulturhaus Dynamo in Zürich ihre Jubiläumskampagne «Kinder- und Jugendförderung wirkt! – 90 Jahre im Kanton Zürich». Gemeinsam mit lokalen Partnern machte okaj zürich sichtbar, wie vielfältig Akteure und Angebote der Kinder- und Jugendförderung im Kanton Zürich sind. Galerie Tenne Bis Samstag, 19. November, stellt der Oerliker Künstler Peter Ziebold in der Galerie Tenne in Schwamendingen Zeichnungen, Aquarelle, Papierschnitte und Skulpturen aus. Die Galerie Tenne an der Probsteistrasse 10 ist jeweils samstags und sonntags von 13 bis 18 und mittwochs von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Finissage ist am 19. Dezember von 11 bis 18 Uhr. Ein Postulat für ökologische, soziale Diensthandys Am Mittwoch vor zwei Wochen hat der Gemeinderat ein Postulat von mir und Marcel Bührig an den Stadtrat überwiesen mit der Bitte, zu überprüfen, wie bei Neuanschaffungen von Diensthandys darauf geachtet werden kann, dass die zu kaufenden Geräte in der Produktion höchste Standards im Bereich der Ökologie und des Arbeitnehmerschutzes erfüllen. Das Postulat war gefühlte zehnmal für die Ratssitzung traktandiert – immer an letzter Stelle, was dazu führte, dass es immer auf die nächste Ratssitzung verschoben wurde. Diese Verzögerungen hatten allerdings auch ihren Vorteil. In der Zwischenzeit konnte sich die GLP zu einer Textänderung bewegen, wodurch es für die Überweisung schlussendlich eine Mehrheit gab. Eine Begründung für eine Ablehnung des Postulats war, dass doch nicht jedes kleinste Detail geregelt werden könne und dass auch die «Fairphones» nicht wirklich fair wären. Ja, über den ersten Punkt kann «Ökologisch wie auch sozial stellt die Herstellung von Handys in jeder Produktionsphase ein Problem dar» Eva Hirsiger, Gemeinderätin Grüne 11 man sich wohl streiten. Ich würde es auch lieber sehen, wenn die Stadt ihr Beschaffungsreglement aus eigener Initiative umsetzen würde. Ökologisch wie auch sozial stellt die Herstellung von Handys in jeder Produktionsphase ein Problem dar. Bereits der Abbau der Rohstoffe ist von grossen Umweltschäden begleitet, die Produktion in der Fabrik geschieht häufig unter menschenunwürdigen Bedingungen. Doch langsam wandelt sich der Markt, und es gibt Anbieter, die sich für eine soziale und ökologische Herstellung einsetzen. Es ist leider tatsächlich so, dass auch diese Handys nicht über jeden Zweifel erhaben sind. Doch es ist ein erster Schritt. Die bürgerliche Seite befand ebenfalls als Gegenargument, dass doch jede und jeder bei sich selbst anfangen und ein «Fairphone» kaufen soll. Und sie fragten in die Runde, ob wir von der Befürworterseite denn alle bereits ein solches hätten. Und hier meine Antwort: «Nein, ich habe noch keines.» «Leider» funktioniert mein altes, erstes Smartphone immer noch und ich werde es auch benützen bis zum bitteren Ende. Dies ist immer noch ökologischer und sozialer, als ein neues Telefon zu kaufen. Und ja, ich werde mir ein möglichst ökologisches und möglichst soziales Natel kaufen, sobald meines den Geist aufgegeben hat. Diese Frage als Gegenargumentation zum Postulat zu bringen, finde ich persönlich auch etwas gar «quenglerisch». Die Stadt Zürich könnte mit der Umsetzung dieses Postulats als gutes Beispiel vorangehen und so vielleicht auch einige Zürcher Bewohnerinnen und Bewohner dazu bewegen, sich selbst beim nächsten Kauf eines elektronischen Gerätes etwas mehr Gedanken über dessen Herstellung zu machen. Ja, so gibt es doch manchmal ein Mittwochabend im Rathaus Zürich, an dem globale Themen angegangen werden können. 6 Stadt Zürich Nr. 49 3. Dezember 2015 AKTUELL Zürcher Bevölkerung den Puls fühlen Die Zürcherinnen und Zürcher wünschen mehr Wohnraum. Dies zeigt die neueste Bevölkerungsbefragung der Stadt Zürich. Trotz baulichen Veränderungen und zunehmender Dichte leben 98 Prozent der Befragten gerne in Zürich. Die Wohnbevölkerung der Stadt Zürich wächst kontinuierlich. 2014 hat sie auf rund 405 000 zugenommen. Mit der Bautätigkeit gehen vielfältige Veränderungen einher. Es wird neu, oft höher und praktisch immer dichter gebaut. Die aktuelle Bevölkerungsbefragung der Stadt Zürich geht den Haltungen und Einschätzungen zu baulichen Veränderungen und Dichte nach. Insgesamt wurden 2501 Personen, die mindestens ein Jahr in der Stadt Zürich wohnen, befragt. Verkehr und Wohnraum Der Verkehr ist und bleibt die grösste Sorge der Zürcher. Die Verkehrsinfrastruktur wird weiterhin von der Konkurrenz zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern geprägt. Daran hat auch das 2012 lancierte Programm «Stadtverkehr 2025» nichts geändert. Kriminalität, Drogen, Ausländerfragen oder die Steuerbelastungen beschäftigen die Zürcher weniger, ebenso die Finanzlage der Stadt. Am zweithäufigsten wurde bei der Umfrage das Wohnungsproblem genannt. Die Mehrheit der Zürcher hält den Mietzins, den sie bezahlen, für adäquat und erachtet ihn auch als angemessen in Bezug auf die Qualität ihrer Wohnung. Rund ein Viertel der Befragten empfinden die Belastung durch die Mietkosten im Vergleich zu ihrem Haushaltbudget als hoch. Zwei Drittel der Befragten finden die neuen oder renovierten Bauten als zu luxuriös. Über vier Fünftel der Befragten sind mit ihrer Wohnumgebung zufrieden. Rund 30 Prozent erklären dabei, dass sich ihre unmittelbare Wohnumgebung in den letzten Jahren positiv verändert habe. Vor allem auch Familien mit Kindern beurteilen diese als gut. Am besten wird die Veränderung der Wohnumgebung vom Hardquartier beurteilt, am schlechtesten im Hirzenbach, im Kreis 8 und in Fluntern. Auf den Ertrag der Arbeit scheinen die Frankenstärke und die unsichere wirtschaftliche Entwicklung in Europa keinen negativen Einfluss zu haben. Der Anteil der Bevölkerung, die ein durchschnittliches jährliches Brutto- AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND Publireportage haushalteinkommen von mindestens 150 000 Franken aufweisen, ist seit 2014 nochmals gestiegen. Gleichzeitig ist der Anteil der untersten Einkommensklassen bis 59 000 Franken gesunken. Lob für öffentlichen Verkehr Wesentlich mehr Vertrauen als in den Vorjahren geniesst die Stadtverwaltung. Die Zufriedenheit der Befragten mit den Aktivitäten der einzelnen Dienstabteilung ist 2015 so hoch wie noch nie. Am meisten Lob erhält der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Kontrovers diskutiert wird die Förderung des Veloverkehrs. Fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) findet, für die Velostadt Zürich werde zu wenig getan. Weiterhin fast zwei Drittel der Befragten sprechen sich dafür aus, dass die Stadt ihre heutigen Dienstleistungen aufrechterhält, rund ein Fünftel plädiert trotz der angespannten Finanzlage für einen Ausbau. Die Stadtpolizei hat ihre Beliebtheit markant steigern können (von 28 auf 37 Prozent). «Die Ergebnisse werden laufend verfeinert, nach Quartieren und nach soziodemografischen Parametern ausgewertet und in geeignete Massnahmen umgesetzt», so Anna Schindler, Direktorin Stadtentwicklung. (pd./pm.) Mit professioneller Verwaltung Ärger vermeiden Viele Hauseigentümer verwalten ihre Liegenschaften selbst: Das ist gut so. Doch Vorsicht ist geboten, denn der Teufel steckt wie so oft im Detail. Auch wenn das Schweizer Mietrecht zwar recht klar ist, befindet sich die Praxis doch im steten Wandel. Wer Veränderungen nicht beachtet, kann beim Verwalten gegen geltendes Recht verstossen und viel Geld verlieren. So gibt es «zwingende Artikel» wie etwa die Vorgabe, dass eine Mietzinsänderung oder Kündigung des Vermieters mit einem klar definierten Formular erfolgen muss. Diese werden aber aktualisiert, alte Versionen sind dann umgehend zu ersetzen. Besonders wichtig ist zudem die korrekte Einhaltung von Fristen, wie etwa bei Mahnungen oder Kündigungen. Werden auch kleinste Fehler nicht bemerkt, kann dies – insbesondere bei langjährigen Mietverhältnissen – zu empfindlichen Rückzahlungsforderungen führen. Für private Eigentümerinnen und Eigentümer kann es sich also lohnen, die Verwaltung der eigenen Liegenschaft regelmässig von Fachpersonen Hans Barandun. Foto: zvg. überprüfen zu lassen oder sogar ganz an diese zu vergeben. Hans Barandun, Leiter Verwaltung/Bewirtschaftung, Hauseigentümerverband Zürich Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr. 28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00. KLEINANZEIGEN ANZEIGEN Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Zürich Nord AKTUELL Nr. 49 3. Dezember 2015 7 Gut erhaltener, frei stehender Kinobau Das Kino Sternen in Oerlikon wurde 1949/1950 durch Architekt Werner Stücheli erstellt. Es ist im kommunalen Inventar schützenswerter Bauten. Aussergewöhnlich für die Zeit war der fensterlose Kinosaal ohne eine einzige Stütze. Pia Meier Das Kino Sternen ist neben dem 1911 errichteten Kino Colosseum, ebenfalls in Oerlikon, einer der wenigen gut erhaltenen, frei stehenden Kinobauten in der Stadt und im Kanton Zürich. Und das Kino hat eine weitere Spezialität: Der Zuschauerraum ist im Obergeschoss untergebracht. Gegen die Bauvorschriften Vorher stand an der Franklinstrasse 9 ein Backsteinhaus. Es wurde 1949 abgebrochen und durch den zur da- maligen Zeit völlig modernen Kinobau ersetzt. Auf dem nutzbaren Grundstück von nur 15×20 Metern plante Architekt Werner Stücheli das Kino Sternen, obwohl damals die Vorschriften verlangten, dass Eingang, Kasse, Garderobe und Kinosaal ebenerdig liegen. Dank zwei Balkonen an den zwei Längsseiten, auf die stufenlos jeweils drei Fluchttüren führten, durfte der Kinosaal im ersten Stock liegen. Das Kino Sternen in Oerlikon wurde im Februar 1950 eröffnet und brachte mit seiner Lichtführung an Fassade und Innenraum den Hauch eines Grossstadtkinos an die Franklinstrasse. Das Gebäude wird im Nachschlagewerk «Baukultur in Zürich – schutzwürdige Bauten und gute Architektur» vom städtischen Hochbaudepartement wie folgt gewürdigt: «In eleganter Schlichtheit ausgeformter Unterhaltungsschuppen mit auskragendem Satteldach und vorspringendem, ursprünglich als Leinwandhülse fungierendem Fassadenteil im Hauptgeschoss.» Aussergewöhnlich für die Zeit war der fensterlose Kino- Das Kino Sternen in Oerlikon wurde im Februar 1950 eröffnet. 1978 wurde es umgenutzt. saal ohne eine einzige Stütze. Das Gebäude ist im kommunalen «Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte» aufgenommen. Im Jahr 1978 wurde das Kinogebäude zur Tanzschule umgenutzt. Zurzeit sind das Sexkino Sternen und die Inter- und Venusbar im Gebäude. In Oerlikon gab es ursprünglich drei Kinos: Colosseum, Excelsior und Sternen. Auch in den Nachbarquartieren hatte es früher Kinos. Einigung an der Binzmühlestrasse Andrew Bond riss das Publikum mit Das Tiefbauamt der Stadt Zürich will die Binzmühlestrasse neu gestalten. Unter anderem soll eine Baumreihe gepflanzt werden. Dies sorgte für einen mehrjährigen Konflikt mit einem Anwohner. Nun konnte eine Einigung erzielt werden. Am Wochenende führte das Pfarreizentrum Heilig Geist in Höngg seinen alljährlichen Basar durch. Der Erlös kommt dem Projekt «Hoffnungsbaum» zugute. Pia Meier Die Binzmühlestrasse ist erneuerungsbedürftig. Das städtische Tiefbauamt plant im Rahmen des Strassenbauprojekts Binzmühlestrasse, Abschnitt Kügeliloo- bis Birchstrasse, die Sanierung einschliesslich Neugestaltung. Gleichzeitig sollen die Bushaltestellen Birchstrasse und Chaletweg der Linie 80 behindertengerecht angepasst und die Fahrbahn von heute 7,5 auf 8,6 Meter verbreitert und mit einem Radstreifen ergänzt werden. Und nicht zuletzt soll eine neue Baumreihe gepflanzt werden. Diese ist im städtischen Alleenkonzept vorgesehen. Das Strassenbauprojekt sieht unter anderem den Erwerb einer 130 Quadratmeter grossen Parzelle eines Anwohners vor. Gleichzeitig erfordert das städtische Projekt ein Näherpflanzrecht für drei Bäume im öffentlichen Grund. Der Anwohner hat gegen das Projekt Einsprache erhoben. Er forderte vom Tiefbauamt die Anpassung des Projekts, das heisst, dass auf die Enteignung von 50 Quadratmeter Land sowie auf die drei Bäume verzichtet wird («Zürich Nord» berichtete). Ebenso sollten alle vier Werbetafeln auf Privatgrund wieder zur Verfügung stehen. Der Stadtrat wies die Einsprache ab. Dagegen erhob der Beschwerdeführer Rekurs. Nun konnte eine Einigung erzielt werden. Die Stadt und der Anwohner schlossen folgenden Vergleich ab: Von den geplanten drei Bäumen vor der Liegenschaft wird nur ein Baum leicht versetzt gepflanzt. Der erforderliche Landerwerb konnte dank Optimierung auf 80 Quadratmeter reduziert werden. Für die zwei projektbedingt wegfallenden Werbetafeln wird ein Ersatzstandort bewilligt. «Wir sind zufrieden», hält der Beschwerdeführer fest. Die Einigung sei vor allem dank dem Einsatz von Filippo Leutenegger, Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements, zustande gekommen. Karin Steiner Der Adventsbasar der Pfarrei Heilig Geist ist beliebt, denn nicht nur Einheimische wissen, dass es hier besonders schöne Adventsgestecke sowie viele hausgemachte Leckereien zu kaufen gibt. Neben Guetzli, Sirup, und Konfitüren wurden verschiedene selbst gemachte Geschenkartikel wie Strickwaren angeboten. Höhepunkt war am Sonntag das Familienkonzert mit Andrew Bond. Der studierte Theologe versteht es, sein Publikum zu motivieren und in das Geschehen auf der Bühne mit einzubeziehen. Der Erlös des Basarwochenendes geht an das Schul- und Bildungsprojekt «Hoffnungsbaum» von Emma Arnold in Nariño, Kolumbien. Sie betreibt eine Schule mit 1000 Kindern, betreut Kranke und vermittelt Arbeitsmöglichkeiten in Schneiderei, Schreinerei und Landwirtschaft. Andrew Bond animierte sein Publikum zum Mitmachen. Illegal parkierte Autos und Lärm Das kommende Kirchenjahr hat Papst Franziskus zum Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen. Die katholische Kirchgemeinde St. Katharina in Affoltern will es den Gemeindemitgliedern in diesem Rahmen einfacher machen, aufeinander zuzugehen und einander zu unterstützen. Zu Beginn der Adventszeit wurde ein Baum des Lebens, der Wünsche und der guten Werke in der Kirche St. Katharina aufgestellt. Alle sind eingeladen, persönliche Wünsche mit Namen und Telefonnummern am Baum anzubringen. Mitmenschen, die gerne eines dieser guten Werke erfüllen möchten, können die wünschende Person kontaktieren. Der Baum soll zudem das vielfältige Leben in der Gemeinde darstellen. Nächstes Jahr werden selbstgestaltete Holzschmetterlinge mit Namen von Täuflingen der katholischen Kirchgemeinde Affoltern sowie Holzblätter mit Namen der Verstorbenen Die Situation bei den Lebensmittelgeschäften Fermo-Markt in Affoltern und Shop Yelocagi in Seebach sei «chaotisch». Deshalb verlangten die Gemeinderäte Daniel Regli und Thomas Schwendener (beide SVP) vom Stadtrat, dass etwas unternommen wird. einen Platz auf dem Baum des Lebens einnehmen. (pd./pm.) Bei den beiden Verkaufsgeschäften Fermo-Markt und Tankstellenshop Yelocagi drängt sich gemäss den Gemeinderäten Daniel Regli und Thomas Schwendener die Frage auf, warum die Stadt diesen die Betriebsbewilligung erteilt hat. Grund sei, dass es im Umfeld des Tankstellenshops in Seebach regelmässig bis tief in die Nacht zu Lärm komme und dass die Passanten teilweise kaum vorbeigehen könn- Fotos: kst. Am Basar gab es viele selbst gemachte Leckereien zu kaufen. Baum des Lebens in der Kirche Baum des Lebens, der Wünsche und der guten Werke. Foto: zvg. Foto: zvg. ten, weil kreuz und quer parkiert werde. Auch vor dem Fermo-Markt in Affoltern gestalte sich die Parkierungsund Verkehrssituation chaotisch. Der Stadtrat räumt in seiner Antwort auf die schriftliche Anfrage der beiden Gemeinderäte ein, dass es zumindest zu Spitzenzeiten bei den erwähnten Geschäften viel motorisierten Verkehr hat. Er betont aber: «Bei beiden wurden hinsichtlich verkehrstechnischer und sicherheitsrelevanter Aspekte keine Abweichungen zu den üblichen Anforderungen gewährt.» Bei beiden Geschäften ist allerdings die Zulieferung ein Problem. In Seebach stellen vermehrt Kunden ihre Fahrzeuge auf der Tankstellenzufahrt und damit auf öffentlichem Grund ab. Bei der Stadtpolizei gingen diesbezüglich Reklamationen ein. Zudem ist die Zufahrt zu den privaten Parkplätzen im Hinterhof durch illegal parkierte Fahrzeuge oder aufgrund der Warenauslage oft verunmöglicht. Die Stadt- polizei ging wiederholt gegen Verstösse vor. Lärmklagen habe es aber verhältnismässig wenige gegeben, so der Stadtrat. Auch in Affoltern ist die Stadtpolizei aktiv. Grössere Anlieferungsfahrzeuge tätigen den Güterumschlag jeweils auf der Jonas-Furrer-Strasse, was vor allem zu Stosszeiten zu Rückstaus führt. Die Anlieferung muss aber auf privatem Grund stattfinden, betont der Stadtrat. Zudem haben Anlieferungen zwischen 5 und 6 Uhr zu Lärmreklamationen geführt. Weiter weist der Stadtrat darauf hin, dass der Inhaber des Tankstellenshops in der Zwischenzeit verschiedene baurechtlich relevante Massnahmen vorgenommen hat. Er musste dafür nachträglich ein Gesuch zur Bewilligung einreichen. Dieses wird zurzeit bearbeitet. Dabei würden auch Fragen zur Verkehrssicherheit im Zusammenhang mit Anlieferungen und Kundenverkehr geprüft. (pm.) 8 Stadt Zürich Nr. 49 3. Dezember 2015 AKTUELL Neue Durchgangszentren in Altstetten und Witikon Wenn jeder einzelne Kilometer kostet Zürcher Dienstleistungen erhalten Innovationspreis Die Sicherheitsdirektion eröffnete Ende November an der Baslerstrasse in Altstetten eine weitere Asylunterkunft mit 50 Plätzen. Die Kapazität dieser Zivilschutzanlage wird Anfang 2016 auf 100 Plätze erhöht. Mitte Dezember wird zudem eine Asylunterkunft unterhalb des Schulhauses Looren an der Katzenschwanzstrasse in Witikon mit rund 100 Plätzen in Betrieb genommen. Die beiden Zivilschutzanlagen werden von der AOZ im Auftrag des kantonalen Sozialamts geführt. Sie ist mit einem Betreuungsteam 24 Stunden vor Ort. Die Mitarbeitenden sorgen für geregelte Abläufe in der Unterkunft und für Ordnung in ihrer unmittelbaren Umgebung. Die Bewohnerinnen und Bewohner beteiligen sich an den Aufgaben, die sich aus dem Zentrumsbetrieb ergeben. In Deutschkursen machen sie sich mit der Landessprache vertraut. Die in den beiden Anlagen einquartierten Personen werden dem Kanton vom Bund zugewiesen. Sie wohnen dort während der ersten Zeit ihres Aufenthaltes im Kanton Zürich. Nach einigen Wochen bis wenigen Monaten weist sie das kantonale Sozialamt einer Gemeinde zu. Mit der Eröffnung der beiden temporären Durchgangszentren leistet die Stadt Zürich einen Beitrag zur Bewältigung der besonderen Lage, die sich aus der anhaltend hohen Anzahl von Asylgesuchen ergibt. Im November wurde die Zivilschutzanlage Rösliwiese in Unterstrass als kantonales Durchgangszentrum für 120 Flüchtlinge in Betrieb genommen. Die Liegenschaft an der Dorfstrasse 9 in Wipkingen wurde bereits im September wieder eröffnet. (pd./pm.) Überfüllte Strassen: Kann «Mobility Pricing» unser Verkehrsproblem lösen? Darüber informierten Vertreter des Kantons Zürichs und verschiedener Interessensverbände an einer Informationsveranstaltung des RZU. Die Schweizerische Gesellschaft für Verwaltungswissenschaften (SGVW) hat die beiden Stadtzürcher Dienstleistungen «Öko-Kompass» und «Züri wie neu» mit dem Innovationspreis «Excellence Publique» ausgezeichnet. Der «Öko-Kompass» belegte Platz zwei in der Kategorie «Intelligentes Sparen». «Züri wie neu» erreichte in der Kategorie «Bürgerorientierung» den dritten Platz. Der nationale Wettbewerb zeichnet Innovationen in Verwaltungen aus, um deren Verbreitung auf allen drei Ebenen Bund, Kantone, Gemeinden zu fördern. Für Stadträtin Claudia Nielsen ist der «Öko-Kompass» ein attraktives Angebot, das alle KMU in der Stadt Zürich unterstützt: «Der ‹Öko-Kompass› bringt erfolgreiches wirtschaftliches Handeln und Verantwortung für die Umwelt in Einklang.» Für Stadtrat Filippo Leuteneger wird mit «Züri wie neu» ein Schritt in die digitale Zukunft ausgezeichnet: «Der Online-Schadensmelder bietet einen einfachen, direkten Weg zur Verwaltung und ist ein starkes Signal für die Bürgerbeteiligung.» Mit dem «Öko-Kompass» erfahren Klein- und Mittelbetriebe schnell und unkompliziert, wie sie Energie und somit Kosten sparen: Sei es eine kurze Standortberatung vor Ort, ein spezifisches Programm oder eine einfach umsetzbare Sofortmassnahme. Mit der App «Züri wie neu» der Stadt Zürich kann man Mängel und Schäden an der städtischen Infrastruktur melden. Die App ist für Apple- und Android-Geräte verfügbar. (pd./pm.) ANZEIGEN Oliver Linow In Spitzenzeiten erreicht oder überschreitet der Verkehr im Grossraum Zürich häufig die Kapazitätsgrenzen. Dies wird in Zukunft weiter zunehmen, ist Max Walter, Präsident der Regionalplanung Zürich und Umgebung (RZU), überzeugt. Um dies zu verhindern, wird zurzeit über diverse Massnahmen diskutiert. Eine davon ist «Mobility Pricing», eine benützungsbezogene Abgabe, wie sie als «Congestion Charge» in der Londoner City seit 2003 und in Singapur schon seit 1998 für den Autoverkehr existiert. Der Begriff umfasst aber auch Abgaben für die Benutzung des öffentlichen Verkehrs. Wie umsetzen? Wie genau diese Gebühren im Grossraum Zürich ausgestaltet werden sollen, ist laut Markus Maibach, Mitglied der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats der Infras, noch unklar. Er könnte sich aber eine Karte, wie das GA, gut vorstellen. Diese wäre allerdings nicht mehr nur für den öffentlichen Verkehr, sondern auch für den Strassenverkehr gültig. Jeder Benutzer könnte seine Karte nach eigenen Bedürfnissen für eine bestimmte Ki- Dämmte das Verkehrsaufkommen massiv ein: Das Electronic Road Pricing Foto: A. J. Minor (ERP) gibt es in Singapur schon seit 1998. lometerzahl aufladen, um diese Kilometer entweder mit dem Auto oder mit dem öffentlichen Verkehr zu fahren. Um das Problem des grossen Verkehrsaufkommens in Spitzenzeiten zu lösen, begrüsst Maibach Zuschläge. Diese würden für Fahrten in Stosszeiten und in Gebieten mit viel Verkehr erhoben werden. Neben diesen Lenkungsmassnahmen sollte das neue System aber auch veraltete Geldquellen ersetzen: so die Autobahn-Vignette. Diese ist heute für alle gleich teuer. Egal wie lange und wie häufig man fährt. Mit dem neuen System könnten die Kosten auf jeden Fahrer individuell angepasst werden. Auch die Mineralölsteuer, die aufgrund der Energiepolitik weniger Einnahmen generiert, könnte etwa gestrichen werden. Maibach weist allerdings darauf hin, dass das neue System grössere Kosten für die Bürger bedeuten wür- de als die bisherigen Systeme. Auch Markus Traber, Chef des Amts für Verkehr des Kantons Zürich und Mitglied des RZU-Vorstands, befürwortet «Mobility Pricing» grundsätzlich. Er wies aber auch darauf hin, dass es wichtig sei, weitere Alternativen zu prüfen. Einen anderen Standpunkt brachte Bernhard Piller, Leiter Campaigning des VCS, ein. Er sieht eine Verkehrsreduktion als erste Priorität an. Zudem findet er es wichtig, dass die Strassenkapazitäten nicht ausgebaut werden, der Verkehr teurer wird und die Raumplanung Wert auf kurze Wege legt. Dass «Mobility Pricing» durchaus gut funktionieren kann, zeigt zum Beispiel Singapur. Dort werden bereits seit 1998 in bestimmten Gebieten Abgaben verlangt. Die Höhe dieser Abgaben hängt davon ab, welche Strassen ein Autofahrer benutzt – und vor allem, wann er sie benutzt. Weitere Infos unter www.zueriwieneu.ch, www.stadt-zuerich.ch/oeko-kompass. Zürich Nord AKTUELL Nr. 49 3. Dezember 2015 Strahlende Schülerinnen und Schüler vom «Buchwiesen». Der Männerchor sang an verschiedenen Orten. Auch Schulkinder verkauften Selbstgemachtes Zauberhaftes vorweihnachtliches Höngg Pia Meier Pia Meier Vielfältiges Angebot. Fotos: pm. tes für die Klassenkasse. Ganz zufrieden mit den Einnahmen waren sie nicht. «Es könnte mehr sein», meinten ein paar Kinder. Die anderen Standbetreiber zeigten sich mehrheitlich zufrieden. Es gehe beim Weihnachtsmarkt auch darum, sich zu zeigen und die Besucher über die Anliegen von Vereinen und Institutionen im Quartier zu informieren. «Die Stimmung empfand ich als sehr gut und entspannt», betonte Simone Siegenthaler, Leiterin des Gemeinschaftszentrums Seebach. Das Interesse am Weihnachtsmarkt am Röschibachplatz war gross. Auf dem Röschibachplatz shoppten Tausende «Wir sind zufrieden», meinte Tiziana Werlen, Initiantin des Adventszaubers vom Quartierverein Höngg, während des Anlasses. Die Besucherinnen und Besucher, unter ihnen viele Familien, gingen in unterschiedlicher Reihenfolge zu den verschiedenen Standorten im Zentrum von Höngg. Beim Palatso konnten sie den Klängen des Männerchors Höngg lauschen. Dort gab es Würste vom Grill vom Bergclub Höngg. Vor He-Optik lockten bunte Guetzli und beim Am Freitagabend sang der grosse Kinderchor vom Schulhaus Holderbach vor dem Zehntenhaus weihnachtliche Lieder in verschiedenen Sprachen. Zudem beschenkte Samichlaus begleitet von Schmutzli und Engel die ein Versli aufsagenden Kinder. An den Ständen wurden selbst gemachter Schmuck und Engel, Lichterketten, Taschen, Guetzli und Cookies, Eingemachtes, Stofftiere, Holzund Betongegenstände, Keramik, Karten und vieles mehr angeboten. An der Weihnachtsbar konnten die Besucherinnen und Besucher neben dem vom Quartierverein Affoltern offerierten Mineralwasser, Eistee, Schmutzli. Einige Kinder erzählen ihm ein Versli oder sangen ein Lied. Der Weihnachtsbaum in der Mitte des Platzes leuchtete und, man konnte sich einen ersten Eindruck von der für 2016 geplanten Weihnachtsbeleuchtung «HaleBopp» verschaffen. tina Gnägi mit Wintergeschichten. In der Weinlaube Zweifel genossen die Besucher Risotto von der Zürcher Freizeit Bühne. Im Ortsmuseum gab es bei einer Sonderausstellung viel Interessantes zu sehen und zu lesen über die Geschichte und Entwicklung vom Brauchtum Advent. Auch der Regen zwischendurch schadete der vorweihnachtlichen Stimmung nicht. Überall waren strahlende Gesichter zu sehen. Weihnachtliches Ambiente ums Zehntenhaus in Affoltern. Weihnachtspunch und Suppen aus einem reichhaltigen Angebot auswählen. Am Samstag war wie jede Woche das Zähnte-Kafi offen. Der Weihnachtsmarkt war auch eine gute Gelegenheit Bekannte und Freunde zu treffen. Alle – Organisatoren, Teilnehmende und Besucher – freuten sich über den gelungenen Anlass. Der Anlass war vom Weihnachtsmärt-Team, das aus Freiwilligen aus dem Quartier besteht, organisiert worden. (pm.) ANZEIGEN Unvergessliche Zeitreise Der Samichlaus erfreute die Kinder. Hönggermarkt der Kiwanis Club Höngg mit Raclette. Beim Gemeinschaftszentrum Lila Villa wurde nicht nur gesungen, sondern auch von Fredy Haffner Geschichten erzählt. Passend zur Geschichte vom krummen Weihnachtsbaum brachte er gleich eine kleine Tanne mit. Im Hof der Wogeno erfreute die Laternenausstellung, vor der UBS der Jazz Circle und im «Sonnegg» Märchenerzählerin Chris- Der Affoltemer Weihnachtsmarkt im und vor dem Zehntenhaus fand zum zweiten Mal statt. Besucher und Standbetreiber freuten sich über die weihnachtliche Atmosphäre. Am Samstag, 5. Dezember, morgens findet unter den Arkaden des «Swissôtels» in Oerlikon der traditionelle Flohmarkt des Kiwanis Oerlikon statt. Kiwanis ist eine weltumspannende Serviceorganisation von Freiwilligen zum Wohl der Kinder und der Gemeinschaft. (pm.) Pia Meier Der Jazz Circle Höngg begeisterte die Anwesenden mit rassigen Klängen. Markt mit Kinderchor und Samichlaus Kiwanis-Flohmarkt Der Weihnachtsmarkt auf dem Röschibachplatz lockte Tausende von Besucherinnen und Besuchern an. Die Marktfahrer zeigten sich zufrieden. «Gefühlte 10 000 Besucherinnen und Besucher kamen am letzten Samstag auf den Wipkinger Dorfplatz und shoppten an 64 Marktständen», teilt der Quartierverein Wipkingen auf seiner Homepage mit. Dank diesem Andrang waren die Marktfahrer trotz Regen und Schnee am morgen zufrieden mit dem Verkauf. Das Angebot war so vielfältig, dass jeder Mann und jede Frau etwas Passendes und Individuelles fand. Zum Weihnachtsmarkt auf dem Röschibachplatz gehören aber auch das altehrwürdige Karussell sowie Samichlaus und Fotos: pm. Der erste Adventszauber lockte zahlreiche Höngger an. Sie kamen in den Genuss von Musik, Geschichten und Kulinarischem. Der Weihnachtsmarkt am Katzenbach in Seebach bot Attraktionen für Gross und Klein. Auch Schulkinder hatten einen Stand. Der Seebacher Weihnachtsmarkt bot ein vielseitiges Vergnügen für Gross und Klein: Eisenbahn fahren, Kerzen ziehen, Pizza und andere kulinarische Köstlichkeiten geniessen, Basteln sowie Kunstwerke aller Art bestaunen und kaufen. Seebacherinnen und Seebacher Privatpersonen sowie Institutionen und Vereine aus dem Quartier boten neben weihnachtlichen Dekorationen individuelle und originelle Geschenke aller Art an. Wer sich die Zeit nahm, konnte einige Besonderheiten entdecken, so zum Beispiel Katzenbach-Honig. Mitglieder des Theaters Zürich Nord boten zudem Basteln an. Auch Kinder vom Schulhaus Buchwiesen hatten einen Stand. Sie verkauften Selbstgemach- Der Bergclub Höngg grillierte Würste. 9 Viele Bewohner der Stadt Zürich kennen das einzige Zivilschutz-Museum in der Schweiz nicht. Am Samstag, 5. Dezember, um 14 und um 16 Uhr erleben Interessierte kostenlos während 120 Minuten im einst geheimen Bunker Landenberg in Wipkingen multimedial und vielseitig die Geschichte über den Schutz der Bevölkerung. (pd./pm.) Zivilschutzmuseum, Habsburgstrasse, gegenüber Nr. 17, in Wipkingen. Infos unter www.stadt-zuerich.ch/zivilschutzmuseum. Foto: pm. Vielfältiges Angebot am Weihnachtsmarkt. Foto: zvg. 10 Stadt Zürich Nr. 49 3. Dezember 2015 VE R M I S C H TE S Flughafenbericht: Die Lüge vom Bevölkerungswachstum Im jüngsten Zürcher Fluglärm-Index 2014 des Regierungsrats steht, dass 61 381 Menschen vom Fluglärm betroffen sind – 4258 oder 7,5 Prozent mehr als 2013. Schuld ist kaum die – gewollte – Besiedlung der Region, sondern vor allem mehr nächtliche Flüge. Roger Suter Als ständiger Balance-Akt mit vielen Widersprüchen bezeichnete die neue Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP) schon den Grundsatz des Flughafengesetzes und damit der regierungsrätlichen Flughafenpolitik. Und schon die zweite und dritte Präsentationsfolie ihres Flughafenberichts am Freitag machten diesen unmöglichen Spagat deutlich: Hier die 265 000 nahezu stagnierenden Flugbewegungen, da das gewollte Siedlungswachstum im Norden, aber vor allem im Süden des Flughafens – woraus folgt, dass wiederum mehr Menschen mit Fluglärm eingedeckt sind. Positiv zu vermerken ist, dass die Zahl der Flugbewegungen seit dem Jahr 2000 um 18 Prozent abgenommen hat, die Auslastung und damit die Zahl der Passagiere aber von 18 auf 25 Millionen gestiegen ist. Neue Flugzeuge seien grösser und leiser, und gerade die Swiss investiere viel in die Erneuerung ihrer Flotte: Bombardiers C-Series anstelle der Jumbolinos, A320 in Version «Neo» und Boeing 777, die mit zwei Triebwerken schneller steige als der viermotorige Airbus A340 (von dem böse Zungen gibt es für den Regierungsrat keine nennenswerten Änderungen. In Sachen «Unternehmensführung» hingegen will die Regierung, dass bei Beteiligungen an anderen Flughäfen Risiken für Finanzen und Reputation möglichst ausgeschaltet werden. Und auch bei Immobilien steht der Kanton leicht auf der Bremse: Nach «The Circle», zu dem der Kanton nach wie vor positiv eingestellt sei, möchte die Regierung nur noch dort investiert haben, wo es dem Primärkunden – also dem Fluggast – zugutekommt oder zur Standortattraktivität Klotens beiträgt. Trotzdem heisst es im Bericht, die vorgegebenen Ziele seien «vollständig erreicht worden». sagen, er komme überhaupt nur aufgrund der Erdkrümmung in die Luft). «Die Reduktion des Lärms an der Quelle ist somit auf Kurs», sagte Markus Traber, Chef des kantonalen Amts für Verkehr. Tag- gegen Nachtlärm Ebenfalls auf Kurs sei die Wohnqualitätsförderung; einerseits durch den Kanton selber, der 2014 mit einem Anreizsystem 160 000 Franken an sanierungswillige Liegenschaftsbesitzer ausbezahlt habe; für 2015 sei mindestens noch einmal so viel und eine zusätzliche Million für Ersatzneubauten vorgesehen. «Allerdings können wir niemanden zu einer Sanierung zwingen», gibt Traber zu bedenken. Andererseits wurde der Flughafen gerichtlich zu weiteren Lärmschutzmassnahmen tagsüber in Dächern und Fenstern, aber auch automatische Schliessmechanismen («Motörli») für die Nacht verpflichtet. Allerdings erhielt der Flughafen in einem Rechtsstreit mit Opfikon und Dübendorf recht, dass es in einer Liegenschaft entweder das eine oder das andere, aber nicht beides gebe. Und der Kanton als Mitbesitzer und gleichzeitig Vertreter der Bevölkerung der Flughafen AG sieht keinen Grund, dieses Gegenüberstellen von Tag- und Nachtlärm zu beanstanden. «Natürlich ist dieses Thema nicht ‹gegessen›», antwortete Walker Späh auf die Frage von «Stadt-Anzeiger»/Lokalinfo. Aber eine Reaktion in dieser Sache nannte sie nicht. Auf der anderen Seite sei auch die Bevölkerung in der Region gewachsen, was im klaren Widerspruch zum Flughafengesetz steht, das möglichst wenige Menschen belärmen will. Doch sei diese Verdichtung in den Boom- Vor allem abendliche Flüge und vermehrter Verspätungsabbau sorgen für einen Anstieg des ZFI. Foto: Andreas J. Minor regionen Glatt- und Limmattal aus Sicht der Regierung erwünscht, die die Mehrbelastung also zugunsten des Wachstums in Kauf nimmt. Nur 2 Prozent wegen Wachstum Eine Sensitivitätsanalyse der Empa auf Seite 41 des Berichts zeigt, dass das Bevölkerungswachstum nur für 2 Prozent der jetzigen ZFI-Zunahme von gut 7 Prozent verantwortlich sei. Es ist demnach vor allem der nächtliche Lärm, der «einschenkt»: 12 068 Flugbewegungen zwischen 22 und 6 Uhr oder 4,9 Prozent sorgen für 24 432 «Highly sleep disturbed», also stark im Schlaf gestörte Anwohner – das sind fast 40 Prozent jener Gruppe. Auffällig ist, dass die Zahl dieser sehr störenden nächtlichen Flugbewegungen letztes Jahr von 10 140 auf 12 068 Flüge oder um 19 Prozent zugenommen hat. Das sei vor allem auf den (erlaubten) Abbau von Verspätun- gen zurückzuführen, die sich durch die überlasteten Spitzenzeiten ergäben. Hier erwartet die Regierung vom Flughafen «Massnahmen» – ohne diese jedoch explizit verlangen zu können. Insgesamt wurde der Richtwert ZFI 2014 um 14 000 Personen überschritten – also um fast 30 Prozent. 100 Millionen und kaum Einfluss Dabei hält der Kanton 33 Prozent plus eine Aktie an der Flughafen Zürich AG – wie es das Gesetz als Minimum vorschreibt. Das sind gut 100 Millionen Franken. Und als Mitbesitzer will er auch dem wirtschaftlichen Gedeihen des Hubs Zürich Sorge tragen. Dazu hat er bereits 2008 eine Eigentümerstrategie und -ziele entwickelt, die nun überarbeitet wurden und erstmals in den Flughafenbericht eingeflossen sind. Bezüglich der Punkte «Beziehungspflege» und «Umweltschutz» Erwartete Reaktionen Die Reaktionen auf den Flughafenbericht fallen erwartungsgemäss aus: Das wirtschaftsfreundliche «Forum Weltoffenes Zürich» anerkennt die Sisyphusarbeit der Flugzeughersteller, sieht aber durch die «Politisierung des Flugregimes» Pünktlichkeit und damit Konkurrenzfähigkeit geschwächt, wodurch das Entwicklungspotenzial der Region Zürich «erodiere». Der Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Zürich (SBFZ) konstatiert, dass die Fluglärmproblematik auch physisch in den hintern Teil des Berichts gerutscht sei. Dabei scheine die Zahl der Nachtflüge «völlig aus dem Ruder zu laufen». Und: «Im Strassenverkehr führen Geschwindigkeitsüberschreitungen in diesem Rahmen zum Ausweisentzug.» Er vermisst Massnahmen, wie diese in früheren Berichten vorkamen und eigentlich laut Flughafengesetz vorgeschrieben wären. www.vd.zh.ch/flughafenbericht ANZEIGEN STELLEN Verein WohnSch – Schwamendingen WohnHaus Schörli Pfarrei St. Katharina in Zürich Affoltern Wir suchen ab dem 1. Juli 2016 eine Persönlichkeit als Religionspädagogin/Religionspädagoge 80% bis 100% für unsere Jugendarbeit mit Schwerpunkt Jugendkatechese. Nähere Informationen finden Sie unter www.st-katharina.ch. Das Schörli ist eines von drei Heimen des Vereins Wohnpflegeheime Schwamendingen WohnSch und bietet 12 dementen Menschen Wohn- und Lebensraum. 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Restaurant Am Brühlbach Kappenbühlweg 11 8049 Zürich Höngg www.ambruehlbach.ch IMMOBILIEN Zürich Nord AKTUELL Nr. 49 3. Dezember 2015 11 Der neue Oerliker Kalender 2016 ist da Das Neujahrsblatt des Ortsgeschichtlichen Vereins Oerlikon liegt druckfrisch vor. Es begleitet Interessierte auf eine Zeitreise durchs Allenmoos-Quartier. Karin Steiner Das Allenmoos-Quartier gilt als «Zürichberg von Oerlikon»: ein ruhiges Wohnquartier mit beschaulichen Einund Mehrfamilienhäusern, umgeben von grosszügigen Gärten mit altem Baumbestand. Mittendrin das «Ligusterwäldli», das oft und gerne von Spaziergängern besucht wird. Bei der politischen Ablösung Oerlikons von Schwamendingen 1872 bestand das Allenmoos-Quartier vorwiegend aus Weiden, Riedland und ein paar Bauernhäusern. Ein Kartenausschnitt von 1913/14, der im Neujahrsblatt 2016 zu sehen ist, zeigt, dass das Quartier auch zu jener Zeit nur spärlich besiedelt war. Neue Strassennamen Durchzogen war das Quartier von der Haldenstrasse (heute Oerlikonerstrasse), der Rütlistrasse (Berninastrasse) und der Hochstrasse (Regensbergstrasse). «Bei der Eingemeindung Oerlikons in Zürich mussten alle Strassennamen, die es in Zürich bereits gab, ausgewechselt werden», erklärt Christian Altorfer, der wie für die früheren Neujahrsblätter des Ortsgeschichtlichen Vereins Oerlikon auch für diesen Kalender verantwortlich zeichnet. Als diese Karte entstand, führte die Regensbergstrasse damals nur von der reformierten Kirche bis zum Birchplatz auf der anderen Seite der Eisenbahnlinie. Die Regensbergstrasse war es denn auch, die zum Zentrum von Bildung und des sozialen Lebens wurde: Hier entstand 1873 das Schulhaus Halde A, 1891 die Turnhalle Halde, 1894/95 das Schulhaus Halde B, 1904 das Schulhaus Gubel A, 1907 die reformierte Kirche Oerlikon, 1910 die Turnhalle Gubel und in der Nähe das Gemeindehaus Oerlikon, 1924 das Schulhaus Liguster, 1926/27 die Spielwiese mit Gerätehaus, 1930 die Turnhalle Liguster und 1932 das Schulhaus Gubel B. Thematische Schwerpunkte In den 20er-Jahren setzte im Allenmoos-Quartier ein Bauboom ein, der wiederum die Gewerbebetriebe anwachsen liess. Nach dem Krieg verlagerten sich diese jedoch nach und nach Richtung Zentrum Oerlikon, und heute ist im Allenmoos-Quartier praktisch kein sichtbares Gewerbe mehr vorhanden. Der Kalender 2016 führt Interessierte auf eine spannende Zeitreise durch das Quartier. Die Monatsblätter sind nach drei thematischen Schwerpunkten gegliedert und folgen keiner Chronologie. Sie befassen sich mit den Themen Besiedlung und Umgebung, Wohnen und Leben und Arbeit und Gewerbe. «Viele Häuser im Allenmoos-Quartier befinden sich noch immer in Familienbesitz», sagt Christian Altorfer. «Sie wurden teilweise aufwendig renoviert und mit Anbauten erweitert.» Der Oerliker Kalender ist in der Buchhandlung Nievergelt an der Franklinstrasse und am Oerliker Weihnachtsmarkt am Stand des Quartiervereins erhältlich. Aus dem Pflegeheim wird ein Pflegezentrum, das sich neu auf vier Häuser im Quartier verteilt. Die Häuser sind architektonisch ins Quartier integriert und versprühen keinerlei Klinikcharakter. Von aussen betrachtet sind es charmante Wohnhäuser. Und genau darum geht es im Pflegezentrum: Die Bewohner sollen sich hier, im Gorwiden-Quartier, daheim und vor allem vollumfänglich wohlfühlen. Das Pflegezentrum steht allen Men- schen offen, unabhängig von Konfession, sozialer Stellung und Nationalität. Mit dem neuen Wohnhaus «Friedacker» erweitert die Pflegezentrum Gorwiden AG ihr Angebot um bis zu 18 Betten für Menschen, die auf eine besondere Betreuung angewiesen sind. Die Erweiterung ermöglicht eine bessere Gruppierung der Bewohner, um gezielter auf die einzelnen Bedürfnisse eingehen zu können. Neu finden im Pflegezentrum Gorwiden nun bis zu 115 Menschen ihr neues Daheim. Tag der offenen Tür Am Sonntag, 6. Dezember, von 14 bis 18 Uhr öffnet das neue Haus Friedacker für Neugierige und Interessierte seine Türen an der Friedackerstrasse 7 in Oerlikon. (e.) Ein Befreiungsschlag für TV Unterstrass Herren Der TVU bekundete mit den ebenfalls flach verteidigenden Stäfnern 20 Minuten lang Mühe. Leuenberger legte nach knapp 18 Minuten erstmals drei Längen für den Platzklub vor (8:5). Ein Time-out bescherte dem TVU zusätzlichen Auftrieb und Inspiration. Defensiv hatte sich der TVU gut auf die überschaubare Wurfwucht der Seebuben eingestellt, was dem TVU reihenweise einfache Gegenstossmöglichkeiten bot, die von Bapst, dem jungen Helbling und Widmer grösstenteils verwertet wurden. Das 4-Tore-Polster zur Pause (14:10) stellte fürs Heimteam dann ein sichtbares Baldrian-Zäpfli dar. Nach Wiederanpfiff gefiel der TVU Eine Villa gestern (oben links) und heute. ANZEIGEN Gorwiden mit neuem Auftritt Das Pflegeheim Gorwiden in Oerlikon erhält einen neuen Namen, einen neuen Auftritt und erweitert gleichzeitig das Angebot mit der Eröffnung eines neuen Hauses im Quartier. Die Spielwiese beim Schulhaus Liguster wurde einst zu einem Eisfeld umfunktioniert. mit einer abermals flüssigen Spielweise, die die Stäfner zusehends überforderte. Nach dem 20:13 beanspruchte Stäfas Coach seine Auszeit, an der Spiellaune der Untersträssler änderte sich indes rein gar nichts. Steffen und Brack setzten nun die Nadelstiche, beim 23:13 nach 43 Minuten führte der TVU erstmals zweistellig, die TVU-Show fand jedoch erst nach Bapsts Kunsttreffer zum 33:21-Endstand ein stimmungsvolles Ende. Mit vier Punkten aus den beiden Dezemberpartien könnte der TVU die bis anhin verpatzte Hinrunde noch halbwegs retten und sich im Mittelfeld festsetzen. (ch.) Fotos: Archiv Stücheli Architekten Die Überbauung am Berninaplatz steht heute noch. 12 Zürich Nord Nr. 49 3. Dezember 2015 Zürich Nord MARKTPLATZ Nr. 49 3. Dezember 2015 13 Publireportage Steuri + Partner AG: Immer gut beraten Seit einem Jahr leitet Verena Birnbreier die Filiale der Embracher Treuhandfirma Steuri + Partner AG in Wipkingen. Es war ein intensives Jahr, in dem sie die Stammkundschaft der BVS Treuhand AG kennen gelernt und neue Kunden dazugewonnen hat. Stefan Gerber, Jeff Ren, Yannick Zerbe, Lynn Bolliger, Manuel Zhao (hin- «Mir gefällt es hier, ich habe mich gut eingelebt und viele nette und interesten v. l.), Valeria Moreno und Jenny Roberts (vorne v. l.). Foto: zvg. Schokoladen-Genussmomente am Oerliker Weihnachtsmarkt Sieben junge Leute überraschen die Besucher des Oerliker Weihnachtsmarkts mit ihren Schoggi-Mischungen. «Mixcacao» heisst ein Jungunternehmen, das von sieben Maturandinnen und Maturanden der Kantonsschule Zürich Nord im Rahmen des «Young Enterprise Switzerland»-Programms während ihres letzten Schuljahrs ins Leben gerufen wurde. Das Konzept ist einfach: Sie verkaufen spezielle Kakaomischungen in Einmachgläsern, alles 100-prozentig bio und Fairtrade. «Mit unseren drei Geschmackssorten Zimt, Chili und Lebkuchen möchten wir den Kakaomarkt auf den Kopf stellen», sagt Lyn Bolliger. «Unser Ziel ist es, mit unserer ANZEIGEN heissen Schokolade faire Genussmomente in den hektischen Alltag einzubringen.» Der Name «Mixcacao» basiert auf der Mayagöttin Ixcacao, di der Legende nach die hungernde Menschheit rettete, indem sie Kakaobohnen auf die Erde brachte. Sie steht für Fruchtbarkeit, Sicherheit und Luxus. «Um dem Erbe Ixcacaos gerecht zu werden, setzen wir auf Zutaten aus nachhaltigem Anbau», sagt die PR-Verantwortliche des siebenköpfigen Teams. «Wir verfolgen das Ziel, einen ökologischen und sozialverträglichen Lebensstil mittels Kulinarik zu verbreiten. Unsere Marke soll im gehetzten Alltag Genussmomente schaffen.» (zn.) Oerliker Weihnachtsmarkt, Max-Bill-Platz, Freitag, 4. Dezember, 11 bis 20 Uhr, Samstag, 5. Dezember, 10 bis 19 Uhr. sante Leute kennen gelernt», berichtet Verena Birnbreier. Ihre Arbeit sei vielfältig und abwechslungsreich. Zu den Fachgebieten der Treuhänderin gehören nebst dem Finanz- und Rechnungswesen sowie den Steuerangelegenheiten für Privatpersonen oder Firmen auch Revisionen und das Controlling innerhalb von Betrieben. «Letzteres unterstützt uns in unserer Beratertätigkeit», erklärt sie. «Wir analysieren und berechnen Kennzahlen, erstellen Planungsrechnungen wie beispielsweise das Budget und führen Kontrollaufgaben durch.» Auch Unternehmensberatungen gehören zum Aufgabengebiet eines Treuhänders. «Wir beraten und unterstützen, wenn es um Gründung, Liquidation, Fusion, Nachfolgeregelung und vieles mehr bei Betrieben geht.» Erbschaftsangelegenheiten runden das umfangreiche Tätigkeitsgebiet ab. In rechtlichen Fragen arbeitet Steuri + Partner AG bei Bedarf mit Fachjuristen zusammen. In vielen Bereichen werden die Vorschriften immer strenger, zum Beispiel bei Verena Birnbreier ist die Ansprechperson in der Filiale von Steuri + PartFoto: kst. ner AG in Wipkingen. Revisionen. «Wir besuchen regelmässig Weiterbildungen, damit wir auf dem neusten Stand bleiben.» Auch die Mehrwertsteuer wird zunehmend komplexer, weil es sehr viele Ausnahmeregelungen gibt. Hauptsitz in Embrach Bereits vor drei Jahren hat Martin Frehner, Geschäftsführer und Inhaber der Steuri + Partner AG mit Sitz in Embrach, die BVS Treuhand AG von Verena Möckli übernommen. Am Hauptsitz decken drei Mitarbeitende den Bereich Treuhand und vier weitere den Bereich Liegenschaften ab, der sowohl die Verwaltung von Mietliegenschaften und Stockwerk als auch die Vermittlung von Ein- und Mehrfamilienhäusern beinhaltet. «Mit unserem Team in Embrach arbeite ich eng zusammen. Wir helfen uns gegenseitig aus, wenn Engpässe entstehen», so Verena Birnbreier. Mittelfristiges Ziel der Steuri + Partner AG ist es, die Filiale in Wipkingen auszubauen und einen zweiten Arbeitsplatz anzubieten. (kst.) Steuri + Partner AG, Hönggerstrasse 117, 8037 Zürich, Telefon 044 440 60 30, Fax 044 440 60 31, [email protected]. 14 Stadt Zürich Nr. 49 3. Dezember 2015 Schöne Weihnachtsdeko leicht gemacht Was gibt es Schöneres, als mit den Kindern, Enkeln oder Göttikindern fantasievolle Dekoartikel in der Weihnachtszeit zu basteln? Vieles, was toll aussieht, ist ganz einfach zu machen. Philippa Schmid «Weihnachtliche Prinzessinnenbälle» nennt die Bloggerin von frauscheiner.de ihre Weihnachtskugeln aus Knöpfen. Diese lassen sich je nach Knöpfen ganz unterschiedlich gestalten. Ob glitzernde Perlmuttknöpfe oder lustig bunte Kinderknöpfe, die Ergebnisse können sich sehen lasen. Benötigt werden Acryl- oder auch Styroporkugeln. Letztere können unter dem Heisskleber allerdings schmelzen. Der Heisskleber wird portionsweise auf die Kugel, die eine Aufhängevorrichtung haben sollte, aufgetragen. Nun werden die Knöpfe dicht an dicht auf die Kugel geklebt. Sollte einem der Farbverlauf nicht zusagen, kann man Knöpfe nach dem Erkalten mit einem Prickel wieder lösen. Zum Schluss zieht man ein Garn oder ein Band durch die Aufhängevorrichtung. Tipp: Warum die Knöpfe nicht einfach umdrehen? Manchmal ist die Rückseite schöner als die Vorderseite. Vorsicht: Aufgrund des Heissklebers sollten die Kinder schon etwas grösser sein. Papierener Engel Was wäre die Weihnachtszeit ohne Engel? Diese Himmelsboten lassen sich aus Goldpapier ganz einfach selber machen. Eine A4-Seite glänzendes Papier wird dafür Eisstockschiessen in einer Gruppe macht Spass. Foto: zvg. Publireportage Eisstockschiessen für Kinder und Erwachsene im «Glockenhof» Das Hotel Glockenhof lädt zum sportlichen Spass ein. Im Innenhof können sich alle bis Februar im Eisstockschiessen versuchen. Im Hotel Glockenhof kommen Spiel, Geselligkeit und Kulinarik zusammen. Beim Eisstockschiessen trifft man sich mit der Familie, mit Kollegen oder Freunden zum gemütlichen Plausch und testet, wer den Stock am besten schwingt. Es ist einfach zu lernen und ein Highlight für eine unvergessliche Weihnachtsfeier. Erst im Mannschaftswettbewerb gegeneinander antreten und danach ein festliches Adventsmenü im Restaurant Conrad oder den Fondueplausch in der Älplerstube geniessen. Jeweils mittwochs von 14 bis 16 Uhr gehört der Innenhof den jungen Gästen. Die Kinder probieren sich kostenlos im Wettbewerb Mit etwas Glück kann ein Eisstockevent an einem frühen Abend mit Medaillen und Pokalübergabe für 8 bis 10 Personen gewonnen werden. Anschliessend Glühwein oder alkoholfreier Punsch und Marroni zum Apéro. Rufen Sie am Freitag, 4. Dezember, zwischen 14 und 14.05 Uhr an. Telefon 044 913 53 96 Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eisstockschiessen – inklusive einer Medaille für die Besten. (pd./pm.) Reservation unter Tel. 044 225 91 91 oder [email protected]. Der Spielpreis beträgt sonntags bis mittwochs 50 Franken pro Stunde, donnerstags bis samstags 90 Franken. Hotel Glockenhof, Sihlstrasse 31. Besonders schön werden die Kugeln, wenn man Knöpfe nimmt, die eine ähnliche Farbe aufweisen. Foto: frauscheiner.de dreimal entgegengesetzt zu einer Diagonale gefaltet. Jetzt wird das Papier so zu einem Dreieck gefaltet, wie es die Faltlinien vorgeben. Nun werden die vorderen seitlichen Ränder zu einer Mittellinie gefaltet und dann die Ränder nach hinten geschlagen. Wenn man die unteren Zipfel abschneidet, kann der «Körper» des Engels stehen. Aus einem hautfarbenen Tonpapier schneidet man nun einen Kreis mit einem Radius von 1,2 cm aus, auf den man ein Gesicht zeichnet. Zusammengebunden Wollfäden oder Lametta bilden die Haarpracht des Engels. Nachdem die Haare auf den Kopf geklebt wurden, wird das Gesicht auf den Körper geklebt: Fertig ist der selbst gemachte Weihnachtsengel. Nun kann Weihnachten kommen! Quellen: www.basteln-gestalten.de, www.frauscheiner.de. Zürich Nord Nr. 49 3. Dezember 2015 15 16 Stadt Zürich Nr. 49 3. Dezember 2015 MARKTPLATZ Grittibänzen für taubblinde Menschen Über 900 Kinder sind an der Schwimmstafette gestartet. Foto: zvg. Erneut ein Teilnehmerrekord Die 16. Stadtzürcher Schwimmstafette hat viel Leben in das Hallenbad Altstetten gebracht. 157 Teams sind um die Wette geschwommen – so viele wie noch nie. Bei den 5.-Klässlern siegte das Team Roth vom Schulhaus Hofacker mit neuer Rekordzeit. Auch in den weiteren Altersklassen überzeugten die Kinder mit guten Schwimmleistungen. Am Start warteten über 900 Kinder der 3. bis 6. Klasse. Vor den Augen von vielen begeisterten Zuschauern haben sich die Teams spannende Duelle geliefert. Nach vollbrachter Leistung durften sich die Kinder mit einem Zvieri verpflegen. Organisatoren wurden überrannt Nachdem im letzten Jahr die Anzahl der Teams sprunghaft zugenommen hat, verzeichnet die 16. Ausgabe erneut einen Teilnehmerrekord. Mit 157 Teams oder 942 Kindern wurden die Organisatoren richtiggehend überrannt. Gegenüber dem letzten Jahr haben sich 13 Teams bezieANZEIGEN hungsweise knapp 80 Schülerinnen und Schüler mehr angemeldet. Urs Kessler, Leiter Schwimmsport des Sportamts Zürich, zeigt sich stolz: «Dass an einem Mittwochnachmittag über 900 Kinder für den Teamwettkampf ins Hallenbad kommen, zeigt, wie beliebt das Schwimmen ist. Das spricht für die gute Arbeit, die die Schwimmlehrerinnen und Schwimmlehrer der Stadt Zürich leisten.» Bei der Schwimmstafette treten die Schulklassen in Sechserteams gegeneinander an. Jedes Kind legt dabei eine Strecke von 25 Metern zurück. Die drei schnellsten Teams jeder Kategorie erhalten eine Urkunde und ein Geschenk, und die sechs schnellsten Teams qualifizieren sich für den Kantonalen Schulschwimmtag. Die diesjährigen Siegerteams sind: 6. Klasse, Sihlweid, Koller, 2:02.58. 5. Klasse, Hofacker, Roth, 1:39.73. 4. Klasse, Hofacker, Huber, 2:06.78. 3. Klasse, Freiestrasse, Härtsch 1, 2:16.46. (pd.) Am Samstag, 5. Dezember, ab 10 Uhr verkauft der Lions Club Zürich-Altstadt an zwei Orten Grittibänzen für einen guten Zweck: in Zürich auf der Limmatbrücke beim Helmhaus und in Langnau am Albis beim Coop. Der Erlös dieser Adventsaktion kommt den Bewohnerinnen und Bewohnern der Schweizerischen Stiftung für Taubblinde Tanne in Langnau am Albis zugute (tanne.ch). Ihnen soll im nächsten Sommer wieder eine unvergessliche Reise ans Meer ermöglicht werden. Hergestellt werden die Grittibänzen durch die Bäckerei der Stiftung Behindertenwerk St. Jakob. (pd.) Publireportage Nussknacker-Weihnachten im Letzipark Eine verschneite Zauberlandschaft, ein nostalgischer Märchenzug, freundliche Nussknacker und neu ein Weihnachtsdörfli vor dem Center: Das sind die magischen Zutaten für die Adventszeit im Einkaufszentrum Letzipark. Neben der traditionellen Weihnachtsdekoration ist nun wieder das legendäre Märlizügli der Star der WeihnachtsiInszenierung. Der Letzipark lockt zum Ende des Jahres mit einem Winter-Weihnachts-Booklet mit vielen Angeboten und Rabatten. Ein sechs Meter hoher Turm aus lauter roten Geschenken verbreitet bereits auf dem Letziplatz vor dem Center eine weihnachtliche Stimmung. Neu lädt das kleine Weihnachtsdorf mit Glühwein und Raclette zum gemeinschaftlichen Geniessen und Verweilen ein. Ab dem 10. Dezember offeriert Manor einen Päckli-Tisch, wo alle Ge- Der Nussknacker aus dem Erzgebirge ist eine Kultfigur im Letzipark. F.: zvg. schenke stilvoll eingepackt werden. Am Sonntag, 6. Dezember, besucht der Samichlaus das Einkaufszentrum Letzipark und freut sich auf viele Sprüche von den Kindern, die er da- für mit einem Chlaussäckli belohnt. Neben dem 6. Dezember öffnet der Letzipark auch am 20. Dezember, von jeweils 11 bis neu um 20 Uhr die Türen. (pd.) Stadt Zürich Nr. 49 3. Dezember 2015 17 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Kiki Maeder mit «Happy Day»-Gewinnerin Carmela Hengartner im «Nightmärchen». Cindy und Roby Gasser können Lys Assia, die Grande Dame des Chansons, jedes Jahr mit einem Cüpli im Circus Conelli willkommen heissen. Aus England direkt in den Conelli: Die Chirurgie-Professoren Claudia und Martin Meuli. Radiolegende Elisabeth Schnell (l.) hat Spielerfahrung im «Nightmärchen» und bewundert die natürliche Bühnenpräsenz von Sängerin Tiziana. Festival-da-Jazz-Dir. Christian Jott Jenny, Comedy-Christmas-Produzent Guido Schilling (r.). Kabarettist Michael Elsener besucht gern Kollegen im Hechtplatztheater und in der Maag-Halle. Multitalent Anet Corti kann über die Spässe der «Konkurrenz» bei «Comedy Christmas» herzlich lachen. Bildungsdirektorin Silvia Steiner und ihre Tochter geniessen die Artistik im Conelli. Swiss- und Sika-VR Monika Ribar und ihr Mann besuchen regelmässig den Conelli. Köbi Kuhn und Freundin Jadwiga Cervoni gefällt die turbulente «Comedy Christmas». VIPs beim Stelldichein in Licht- und Adventsshows 46 060 Lichter an der 22 Meter hohen Tanne im Park des «Baur au Lac» signalisieren den Advent weitherum sichtbar. Pfarrerin Katharina HobyPeter hat die Lichter entzündet und die Herzen mit Worten erwärmt. Erhellend auch die Feier «Manege frei für den lieben Gott» im Weihnachtscircus Conelli, ebenfalls von Schausteller-Pfarrerin Hoby gehalten. * Der Conelli hat sein Chapiteau zum 23. Mal auf dem Zürcher Bauschänzli aufgeschlagen (bis 3. Jan.). Bei der GalaPremiere sah man viel Politprominenz wie etwa alt Bundesrat und Conelli-Fan Christoph Blocher, Bildungsdirektorin Silvia Steiner, Sicherheitsdirektor Mario Fehr, Baudirektor Markus Kägi, Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker oder den frisch gewählten Nationalrat Mauro Tuena. Auch der israelische Botschafter Ygal Caspi war zugegen. Und «Eurovision»-Legende Lys Assia gehört seit vielen Jahren zu den begeisterten Besucherinnen. * Zum Kaputtlachen präsentiert sich dieses Jahr wiederum das «Night- märchen» der Zürcher Märchenbühne im Hechtplatztheater (bis 23. Dezember). Domenico Blass hat den «Räuber Hotzenplotz» tüchtig aufgemotzt. Das «Nightmärchen» vereint in der Regie von Erich Vock alle Ingredienzien für einen Abend mit Esprit. Kasperli und Seppli schenken der Grossmutter einen lebendigen Elvis, Moderator Sven Epiney tritt als Nick Hartmann auf, und Tiziana, die Gewinnerin von «Voice of Switzerland», gibt die singende Krankenschwester – fast wie im richtigen Leben. * Turbulent, opulent, mit Bling-Bling und Las-Vegas-Showtreppe wartet «Christmas Comedy» von Dominik Flaschka in der Maag-Halle auf (bis 31. Dez.). Die Auftritte von Helga Schneider (Regula Esposito), Walter Andreas Müller und vom Duo Lapsus sorgen zweieinhalb Stunden zusammen mit den musikalisch brillanten Swisspäck für eine Bescherung der besonderen Art. Jux und Tollerei jagen sich. Man muss aber die schrägen Pointen mögen. ANZEIGEN Kaufgesuch: BRIEFMARKEN! (Auch alte Briefe und Ansichtskarten) Sofort bar oder als Auktionseinlieferung Schwarzenbach Auktion Zürich Merkurstrasse 64, 8032 Zürich Eigene Firmen-Parkplätze vorhanden! Bitte Termin vereinbaren: Tel. 043 244 89 00 [email protected] www.schwarzenbach-auktion.ch 18 Zürich Nord Nr. 49 3. Dezember 2015 Veranstaltungen & Freizeit DR. GAMBLE Thomas W. Enderle Unter uns ist ein Verräter Das Leben als Spion ist gefährlich: Ein falsches Wort und schon sind die Gegner einem auf der Spur. Darum sollte man möglichst überzeugend auftreten, auch wenn man keine Ahnung hat. In «Agent Undercover» begeben sich alle Spieler gedanklich an einen geheimen Ort – auf ein Kreuzfahrtschiff, eine Weltraumstation, eine Militärbasis oder am einen einladenden Strand. Alle sind eingeweiht – nur der Geheimagent nicht. Dieser versucht, das Geheimnis zu lüften. Zu Beginn jeder Runde werden zufällig Karten verteilt. Alle erhalten die gleiche Ortskarte – bis auf ein Mitspieler. Auf seiner Karte steht lediglich Geheimagent. Er muss nun herausfinden, wo er sich befindet. Gleichzeitig versuchen die anderen Mitspieler, den Geheimagenten aufzuspüren. Nun befragen sich die Spieler gegenseitig. Bei Fragen wie «Was hast du an diesem Ort an?», «Was siehst du, wenn du aus dem Fenster blickst?» oder «Würdest du dein Kind mitnehmen?» versucht der Geheimagent sein Unwissen zu kaschieren, während die anderen versuchen, mit ihren Antworten nicht zu offensichtlich zu sein, weil sie sonst dem Spion wichtige Infos geben. Jederzeit darf jeder Spieler eine Abstimmung zur Identität des Agenten beantragen. Findet sich eine Mehrheit, muss der Angeklagte Farbe bekennen. Lagen die Mitspieler richtig, gewinnen sie, ansonsten der Agent. Dieser kann das Spiel auch jederzeit unterbrechen und einen Tipp auf den Ort abgeben. Hat er recht, gewinnt er. Liegt er daneben, gewinnen die Mitspieler. Zu viel Zeit bleibt allen für ihre Mission nicht. Denn jede Runde hat ein Zeitlimit und endet auf jeden Fall mit einer Abstimmung. Konnte der Agent bis zum Ende unerkannt bleiben? Dr. Gamble meint: Was für ein Spass! Dabei ist «Agent Undercover» eine knifflige Aufgabe. Welche Frage stelle ich meinem Gegenüber, damit ich einerseits wertvolle Infos erhalte, gleichzeitig aber nicht zu viel verrate? Und welche Antwort zeigt, wenn ich unschuldig bin, dass ich weiss, wo wir sind, ohne dem Spion zu viele Infos zu geben? Und wie kann ich als Agent eine Frage beantworten, ohne dass ich gleich als Nichtwissender auffliege? Immer wieder bricht man ob der obskuren Fragen und den noch schrägeren Antworten in schallendes Gelächter aus. Dabei ist die Aufgabe als Spion genauso spannend wie die der Unschuldigen. Nervenkitzel ist garantiert! Dr. Gambles Urteil: «Agent Undercover» von Alexandr Ushan, Piatnik, 3–8 Spieler (ab 5 machts richtig Spass), ab 12 Jahren. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 3. Dezember 13.30–17.00 Grittibänz backen: Schulklassen auf Voranmeldung. Alterszentrum Wolfswinkel (Saal), Wolfswinkel 9. 14.30 Volkslieder am Nachmittag: Mit dem Seniorenchor Frohsinn. Pflegezentrum Käferberg (Bistretto Allegria), Emil-Klöti-Strasse 25. 16.00–17.00 Singen: Gemeinsames Singen mit Klavierbegleitung. Alters- und Pflegeheim Grünhalde, Grünhaldenstrasse 19.. 20.00 «Puszta trifft Karelien»: Folk Club Züri: Kallaton, finnisch-ungarische Weltmusik und Lyrik. GZ Buchegg, Bucheggstrasse 93. Freitag, 4. Dezember 11.00–20.00 Oerliker Weihnachtsmarkt: Märlierzählerin: 15 Uhr; Samichlaus: 16.30 Uhr; Karussell, Kerzenziehen, Lebkuchenverzieren, Päcklifischen, Chorgesang mit CoroVivo. Max-Bill-Platz. 14.00–16.00 Internet-Corner: Anmeldung erwünscht: 044 377 92 00. Alterszentrum Wolfswinkel, Wolfswinkel 9. 14.30–16.00 Musik mit Mario Ammann: Vom Ländler bis zum Rock’n’Roll. Zum Mitsingen, Schunkeln und Tanzen. Alterszentrum Sydefädeli (Cafeteria), Hönggerstrasse 119. 15.00–16.30 Musik: Christa Gadient spielt auf ihrer E-Orgel. Alters- und Pflegeheim Grünhalde (Bistro), Grünhaldenstrasse 19. 18.00 Lichtklaus: Traditioneller Umzug durch das Quartier Wipkingen. Pflegezentrum Käferberg (Haupteingang), Emil-Klöti-Strasse 25. 19.00 «Garagenkonzert Vol. 6»: Brahms, Sonaten für Cello und Klavier, mit Sascha Neustroev (stv. Solocellist Tonhalleorchster Zürich) und Bernhard Parz. Kollekte, Apéro, Anmeldung erbeten unter [email protected], 043 5343 703. Studio Pianoforte, Grubenackerstrasse 51. 19.30 Lesung Klaus Merz: Text und Klang, Improvisationen von Rudolf Lutz zu Texten von Klaus Merz. Vorverkauf 044 3630177 oder [email protected]. Hottingersaal, Gemeindestrasse 54. 20.15 Konzert Musikverein Zürich-Höngg: Konzertliteratur aus der Feder von bekannten Schweizer Komponisten. Kath. Kirche Heilig Geist, Limmattalstrasse 146. Samstag, 5. Dezember 14.00 De Samichlaus chunnt: Fussweg ab Busstation Staudenbühl, Buslinie 29, oberhalb Friedhof Schwandenholz. Zürich Seebach. 10.00 «Fiire mit de Chliine»: Kleinkindergottesdienst. Niklauskirche, Ecke Seebacherstrasse/ Buhnrain. 10.00–19.00 Oerliker Weihnachtsmarkt: Märli 15 Uhr; Samichlaus 16.30 Uhr. Max-Bill-Platz. 14.30–15.30 Jungbrunnen-Theater: «Wiehnachte uf em Polizeiposchte» Ein fröhliches Weihnachtsstück. Alterszentrum Stampfenbach, Lindenbachstrasse 1. 14.30 Musikalischer Nachmittag: Mit den Drehorgelchläusen. Pflegezentrum Käferberg (Bistretto Allegria), Emil-Klöti-Strasse 25. 16.00 Aussendungsfeier für den Samichlaus: Gemeinsam singen für den Samichlaus und zuhören, wenn er Legenden über den Heiligen Nikolaus aus Myra erzählt. Kirche Bruder Klaus, Milchbuckstrasse 73. 19.00 Samichlaus-Plausch: Mit dem Power-Duo Ursi & Marco. Restaurant Blume, Winterthurerstr. 534. Sonntag, 6. Dezember 16.00 Konzert Musikverein Zürich-Höngg: Konzertliteratur aus der Feder von bekannten Schweizer Komponisten. Kath. Kirche Heilig Geist, Limmattalstrasse 146. Montag, 7. Dezember 19.00 Doppel D: Dinner & Diskussion für junge Erwachsene. Info/Anmeldung: [email protected]. ch, Anna 078 645 03 88 oder facebook.com/ ddseebach. Niklauskirche, Ecke Seebacherstrasse/Buhnrain. Dienstag, 8. Dezember 14.30–16.30 Musikmamsells Tanzcafé: Für Demenz-Betroffene, ihre Familien und Freunde. Restaurant Binzgarten, Affolternstrasse 10. Mittwoch, 9. Dezember 14.30 Weihnachtlicher Singnachmittag: Pflegezentrum Mattenhof (Saal), Helen-Keller-Strasse 12. 14.30 Filmnachmittag: «Nichts ist schöner als Weihnachten». Eine lateinamerikanische Familie wird zum Fest der Liebe mit einer unerwarteten Botschaft konfrontiert. Alterszentrum Dorflinde, Dorflindenstrasse 4. 15.00–16.30 Kinonachmittag: Britischer Film «Der kleine Lord» aus dem Jahr 1980. Alters- und Pflegeheim Grünhalde, Grünhaldenstrasse 19. 19.30–20.30 Meditatives Kreistanzen: Bewegung zu klassischer und traditioneller Musik. Kostenlos, ohne Anmeldung. Bequeme Schuhe empfehlenswert. Herz Jesu Kirche, Schwamendingenstr. 55. Bunte Hönggermusik KIRCHEN Kirchgemeinde Unterstrass Turnerstrasse 45 www.kirche-unterstrass.ch Donnerstag, 3. Dezember 12.00 Vegetarischer Mittagstisch Kirchensaal Anmelden: 044 362 07 71 18.15 Schweigen und Hören Kirche Unterstrass Roland Wuillemin, Pfarrer Samstag, 5. Dezember 10.00 Fiire mit de Chliine, Kirche Unterstrass, Patricia Luder und das Fiire-Team Sonntag, 6. Dezember 10.00 Gottesdienst am 2. Advent mit Taufe, Kirche Unterstrass Lea Schuler, Vikarin Dienstag, 8. Dezember 9.30 Chrabbeltreff, Kirchgemeindehaus, Patricia Luder, Kind+Familie Mittwoch, 9. Dezember 15.00 Pianocafé, Kirchgemeindehaus, Sarita Ranjitkar, Sozialdiakonin Ref. Kirchgem. Wipkingen Samstag, 5. Dezember 13.00 Kirche Letten Singnachmittag mit dem Singkreis Wipkingen, Judith Koelz Sonntag, 6. Dezember 10.00 kath. Kirche Guthirt Ökumenischer Gottesdienst zum Menschenrechtssonntag Pfarrteam Guthirt und Pfrn. Elke Rüegger-Haller Mittwoch, 9. Dezember 18.30 Kirche Letten Ökumenisches Friedensgebet Sonntag, 13. Dezember 10.00 Kirche Letten: Gottesdienst Pfr. Samuel Zahn 18.30 Kirche Letten Spirit on the Way Pfrn. Elke Rüegger-Haller Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten Wolfswinkel 36, Zürich-Affoltern www.zentrum-wolfswinkel.ch Samstags 9.30 Bibelgesprächsgruppen 10.30 Predigtgottesdienst Separates Kinderbibelprogramm Der Musikverein Höngg lädt am 4. und 6. Dezember um 20.15 Uhr beziehungsweise um 16 Uhr zum Konzert in der Kirche ein. Die Hönggermusik präsentiert eine bunte Auswahl von Konzertliteratur aus den Federn von bekannten Schweizer Komponisten unter dem Titel «Musik von Schweizer Blasmusik-Komponisten, so vielseitig, qualitativ hervorragend und genial, wie ein Schweizer Sackmesser». Unter anderem werden «Der Berg» von Thomas Trachsel, «Images of a City» von Franco Cesarini und «Sacri Monti» von Mario Bürki gespielt. Im Anschluss sind alle Besucherinnen und Besucher zu einem Apéro eingeladen. (pd./pm.) 4. Dezember, 20.15 Uhr und 6. Dezember 16 Uhr, Kirche Heilig Geist, Höngg. ANZEIGEN Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 24’488 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Karin Steiner (kst.), E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Pia Meier (pm.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Lisa Meier, Tel. 044 913 53 03, E-Mail: [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Zürich Nord Veranstaltungen & Freizeit Drei Freunde gehen durch dick und dünn Das beliebte und erfolgreiche Kinderbuch «Freunde» von Helme Heine wird in schweizerdeutscher Sprache auf die Bühne gebracht: Johnny Mauser, Franz von Hahn und Schwein Waldemar gehen gemeinsam durch alle Höhen und Tiefen des Lebens. Dabei entdecken sie den wahren Wert ihrer Freundschaft, denn richtige Freunde sind unbesiegbar. «Fründe» ist ein freches und lustiges Stück mit viel Musik und Bewegung für Menschen ab fünf Jahren vom Theater «Tägg en Amsle». (zn.) Mittwoch, 9. Dezember, 15 Uhr, GZ Wipkingen, Breitensteinstr. 19. Ab 5 Jahren. Claudia von Grünigen, Michael Fuchs und Lena Wälly als Freunde. Foto: zvg. BEGEGNUNGS- UND GEMEINSCHAFTSZENTREN GZ Affoltern Bodenacker 25, 8046 Zürich Tel. 043 299 20 10 / Fax 043 299 20 19 [email protected] www.gz-zh.ch Kerzenziehen: Sa, 5./12./18. Dez. und Mi, 9./16. Dez. 14 bis 17 Uhr, So, 13. Dez., 13 bis 17 Uhr. Spaghettata: Di, 8. Dez., 18 bis 20 Uhr. Schreibdienst: jeden Do 17 bis 19 Uhr. Vorschau: Szenarisches Konzert für Familien mit Kindern: So, 13. Dez., 16 bis 17 Uhr, für Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene. GZ Oerlikon Gubelstrasse 10, 8050 Zürich Tel. 044 315 52 42 / Fax 044 315 52 49 [email protected] www.gz-oerlikon.ch Offenes Singen: Do, 3. Dez., 9.30 bis 10 und 10.10 bis 10.40 Uhr, im Saal oder Indoorspielplatz. Der Samichlaus kommt zu Besuch: So, 6. Dez., 15.30 Uhr, im Saal, 1. OG. Anmeldung erwünscht: 044 315 52 45. Weihnachtsgeschenke-Werkstatt: Mi, 9. Dez., 14 bis 17 Uhr, für Kinder bis 10 Jahre, im Saal, 1. OG. GZ Hirzenbach Helen-Keller-Strasse 55, 8051 Zürich Tel. 044 325 60 11 / Fax 044 325 60 12 [email protected] NEU: Kleinkinder-Werken: Do, 3. Dez., 10 bis 11.30 Uhr, für Kinder von 3 bis 6 Jahren. Ohne Anmeldung. Atelier für Erwachsene: jeden Do 13 bis 17 Uhr. Spielsaal für Familien mit Vorschulkindern: Do, 3./Di, 8. Dez., 14 bis 17 Uhr. Guetzli backen für Kinder und Familien, Mi, 9. Dez., 14.30 bis 17 Uhr. Spielgruppe Bärliland: für Kinder ab 2½ Jahren. Infos: 044 940 44 10. GZ Schindlergut Kronenstrasse 12, 8006 Zürich Tel. 044 365 24 40 / Fax 044 365 24 49 [email protected] www.gz-zh.ch Pilates/Yoga/Qi Gong: Do, 3. Dez., 8 bis 9 Uhr. Anm.: 077 462 07 65. Malwerkstatt für Kleine: Do, 3./Fr, 4./Mi, 9. Dez., je 10 bis 12 Uhr. Frischlingszmittag: Do, 3. Dez., 12 bis 13 Uhr, für Wöchnerinnen. Malwerkstatt für Gross und Klein: Fr, 4. Dez., 14 bis 17 Uhr. Kleinkinderwerkstatt: Di, 8. Dez., 10 bis 11.30 Uhr, für Kinder ab 2 Jahren in Begleitung. Weihnachtswerken für Kinder ab 5 Jahren, jüngere in Begleitung: Mi, 9. Dez., 14 bis 17 Uhr. GZ Höngg/Rütihof Lila Villa, Limmattalstrasse 214 Schüür, Hurdäckerstrasse 6 044 342 91 05 [email protected], www.gz-zh.ch Konzert «Rob Moir»: Fr, 4. Dez., ab 20 Uhr, im Kulturkeller der Lila Villa. Indoorspielplatz jeden Mo 9.30 bis 18 Uhr, Do 9.30 bis 16 Uhr, Mi/Fr 9.30 bis 12 Uhr, in der Lila Villa. mittwochs@Schüür: jeden Mi 14 bis 17 Uhr, für Kinder ab der 1. Klasse, jüngere in Begleitung, in der Schüür. GZ Wipkingen Breitensteinstrasse 19a, 8037 Zürich Tel. 044 276 82 80 / Fax 044 271 98 60 [email protected] www.gz-zh.ch Vogelfutterketten basteln: Fr, 4. Dez., 14 bis 16 Uhr, für alle Altersgruppen, im Atelier Ost. Guetzle und Gschichte: Sa, 5. Dez., 14 bis 17 Uhr, für alle Altersgruppen, Kinder bis 6 Jahren in Begleitung im Atelier Ost und West. Grittibänzen backen: So, 6. Dez., 14 bis 17 Uhr, für alle Altersgruppen, Kinder bis 6 Jahren in Begleitung, im Atelier Ost. Seifen kneten und Badesalz mixen: Mi, 9. Dez., 14 bis 17 Uhr, im Atelier Ost. GZ Seebach Hertensteinstrasse 20, 8052 Zürich Tel. 044 307 51 50 / Fax 044 307 51 69 E-Mail [email protected] Kerzenziehen: bis 12. Dez., Di/Fr 14 bis 17 Uhr, Mi 14.30 bis 17.30 Uhr, Do 14 bis 20 Uhr, Sa 13 bis 16.30 Uhr. Weihnachtliches Werken: Sa, 5./12. Dez., für Kinder ab 5 Jahren. Anm. empfohlen: 044 307 51 58. Samichlaus: Do, 3. Dez., 18 Uhr. Sonntagsstudio – bildnerisches Gestal- ANZEIGEN NEU AB HERBST 2015! Abendsprechstunde Dienstag und Donnerstag bis 19.30 Uhr. Termine unter 044 300 30 70 www.andreaspark-tieraerzte.ch ETWAS GESEHEN, ETWAS GEHÖRT? Te l e f o n 044 913 53 33 ten für Erwachsene: 13. Dez., 11 bis 16 Uhr. Anmeldung empfohlen: Tel. 044 307 51 58. Druckatelier für Jugendliche und Erwachsene: 12. Dez., 10 bis 16 Uhr. Anmeldung: Tel. 044 307 51 59. GZ Buchegg Bucheggstrasse 93, 8057 Zürich Tel. 044 360 80 10 / Fax 044 360 80 18 [email protected]/buchegg Adventswerkstatt: Do, 18.30 bis 21 Uhr, Fr 9.30 bis 12 Uhr, für Erwachsene, auf Anmeldung. Grittibänzen backen für die ganze Familie: Sa, 5. Dez., 14 bis 17 Uhr. Familiensonntag: 6. Dez., 11–17 Uhr. Kerzenziehen bis 23. Dez. Sprachen-Café: Englisch Fr 14 bis 15 Uhr, Deutsch Di 10 bis 11 Uhr. Zentrum Krokodil für Eltern und Kinder Winterthurerstrasse 537, 8051 Zürich Tel. 044 321 06 21 [email protected] www.zentrum-krokodil.ch Wähenzmittag: Mi, 16. Dez., 12 bis 14 Uhr. Anmeldung im Büro bis 14. Dez. Schlüsselanhänger basteln: Mi, 16. Dez., 14 bis 15 Uhr ohne Anmeldung. Femmes Tische in russischer Sprache: Fr, 4. Dez., 9.30 bis 11 Uhr. Info Frau Chirokikh, 076 224 04 14. Verein ELCH für Eltere und Chind Regensbergstrasse 209, 8050 Zürich Tel. 044 225 77 88 Der Samichlaus kommt: Fr, 4. Dez., ab ca. 16 Uhr im KafiPlausch, Zentrum ELCH Frieden, Wehntalerstr. 440. Gratis für alle Kinder. Lebkuchen verzieren: Mi, 9. Dez., 15 bis 17 Uhr für alle im KafiPlausch, Zentrum ELCH Frieden, Wehntalerstr. 440. Adventsfest: Sa, 5. Dez., 14 bis 17 Uhr für die ganze Familie im Zentrum ELCH CeCe-Areal, Wehntalerstr. 634. GFZ-Familienzentrum Katzenbach Glatttalstrasse 1a, 8052 Zürich Telefon 044 300 12 28 www.gfz-zh.ch/familienzentrum [email protected] Kindergeschichte: Di, 8. Dez., 14.45 bis 15.30 Uhr, für Kinder von 3 und 4 Jahren in Begleitung. Elternbildungsanlass: Mi, 20. Jan., 19.30 bis 21 Uhr. Anmelden bis 14. Jan. im Familienzentrum. Theater für Kinder auf Russisch: jeden Fr 16.10 bis 17 Uhr, für Kinder von 4 bis 7 Jahren. Anmeldung unter Tel. 078 766 90 81. Nr. 49 3. Dezember 2015 19 20 Zürich Nord Nr. 49 H I N TE R G R U N D 3. Dezember 2015 «Die Ungerechtigkeit ist schwer zu ertragen» Seit 2003 arbeitet Ruedi Lüthy als Arzt und KlinikLeiter in Simbabwe. Der Schweizer Aids-Pionier, der am Montag in Zürich von der Paradies-Stiftung geehrt wurde, über Gerechtigkeit, Armut und seinen Antrieb, zu helfen. Interview: Beat Rechsteiner Ruedi Lüthy, freuen Sie sich auf Weihnachten? Ich bin kürzlich aus dem heissen Simbabwe in die Schweiz gekommen – Sommer und Weihnachten, das passt für mich nicht zusammen. Darum sind die festlichen Tage für mich noch sehr weit weg. Warum fragen Sie? Weil an Weihnachten die Gegensätze in Ihrem Leben besonders deutlich werden: Hier das Festessen und die Geschenkberge, dort der Kampf ums nackte Überleben. Sie haben recht, und mich beschäftigt das auch stark. In unserer Newlands-Klinik in Simbabwe betreuen wir fast ausschliesslich sehr arme Patienten und erleben so jeden Tag hautnah, was Armut und Hunger bedeuten. Die Menschen haben teilweise nicht einmal genügend Geld, um den Bus zu bezahlen, der sie in die Klinik bringen soll, und müssen je Weg drei Stunden zu Fuss gehen. Hier in der Schweiz leben wir im Überfluss und im Luxus – dieser Gegensatz macht mir Mühe. Mich dünkt, die Mittel sind auf der Welt ungerecht verteilt. Sie sind dennoch täglich damit konfrontiert. Wie gehen Sie damit um? Wenn ich abends nach Hause gehe, versuche ich ganz bewusst, das Erlebte in der Klinik auszublenden. Die emotionale Belastung wäre sonst schlicht zu hoch. Mir ist auch klar, dass ich in Simbabwe in anderen Verhältnissen lebe als die meisten anderen Menschen und es besser habe. Solche Ungleichheiten muss man lernen zu akzeptieren, wenn man in einem Entwicklungsland lebt. Ist Ihr Gerechtigkeitssinn Ihre Antriebsfeder, um so viel Mühe auf sich zu nehmen und vor Ort zu helfen? Ungerechtigkeit und Rechtlosigkeit sind für mich schwer zu ertragen. Wenn jemandem hier in der Schweiz Unrecht widerfährt, hat er gute Chancen, dass Gerechtigkeit wieder hergestellt wird. In Simbabwe ist das Zum Preisträger Ruedi Lüthy Der 1941 geborene Prof. Dr. Ruedi Lüthy hat an der Universität Zürich studiert und habilitiert, gründete und leitete am Unispital die Abteilung für Infektionskrankheiten und gehörte in den 1980erJahren zu den ersten Aids-Spezialisten der Schweiz. Er ist Gründer des Zürcher Lighthouse, damals ein Hospiz für sterbende Aids-Patienten. Seit 1997 ist der Vater dreier erwachsener Kinder Honorarprofessor für Innere Medizin und Infektionskrankheiten der medizinischen Fakultät der Universität Zürich. 2003 gründete Lüthy die Stiftung «Swiss Aids Care International», die seit über zehn Jahren in Simbabwes Hauptstadt Harare eine Klinik betreibt. Für sein Engagement wurde er 2003 zum Ehrendoktor der Universität Bern ernannt, und 2005 erhielt er den Swiss Award in der Sparte Gesellschaft. (bre.) Hier wird an Aids Erkrankten geholfen: Ein Patient wartet vor einem Behandlungszimmer. anders. Obwohl das Land etwa mit Blick auf die Landwirtschaft eigentlich recht gute Voraussetzungen hätte, leben sehr viele Menschen in grösster Armut. Es müsste Grundlegendes verändert werden. Sie behandeln in Ihrer Klinik vor allem Frauen und Kinder. Warum? Weil die Rolle der Frau im südlichen Afrika für mich einer der Schlüssel dafür ist, warum Aids gerade in dieser Region derart stark verbreitet ist. Wenn eine Frau dort verheiratet wird, wird sie in gewisser Weise gekauft und ist danach das Eigentum des Mannes. Wenn dieser Sex will, muss sie ihm Sex geben. Sie ist benachteiligt, hat kaum Zugang zu Bildung, hat keine Rechte. Dazu kommt, dass die Landflucht, die die in den Dörfern vorhandenen stabilen sozialen Strukturen aufgebrochen hat, zu einer Verwilderung der Sitten geführt hat. Es grassieren darum Geschlechtskrankheiten, die die Ansteckung mit HIV noch zusätzlich befördern. In Simbabwe leben rund zwölf Millionen Menschen, rund 15 Prozent davon sind HIV-positiv. Vor einigen Jahren war der Anteil in etwa doppelt so hoch. Ist der Rückgang auch Ihr Verdienst? Nein, das kann man nicht sagen. Wir behandeln in unserer Klinik 5500 Patienten, die aufgrund der Behandlung keine anderen Menschen mehr anstecken. Das führt lokal sicher zu einer Verbesserung der Situation, aber gemessen am ganzen Land ist das nur ein kleiner Teil. Der Rückgang der HIV-Rate ist übrigens ohnehin nicht in erster Linie auf Prävention oder bessere medizinische Versorgung zurückzuführen. Viele Simbabwer sind Fotos: zvg. in den letzten Jahren ausgewandert, viele sind an Aids gestorben, zudem ist die Bevölkerungszahl in den Hauptrisikogruppen zurückgegangen. Das hat zu dieser Entwicklung am meisten beigetragen. Unser grösster Verdienst ist es sicherlich, dass wir für das ganze Land medizinisches Personal ausbilden, was zu grossen Verbesserungen in den Therapien führt. Für Ihre Arbeit wurden Sie nun mit dem Preis der Zürcher Paradies-Stiftung ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen dieser Preis? Es ist eine riesige Freude und eine grosse Auszeichnung. Das Preisgeld von 120 000 Franken werden wir in den laufenden Klinikbetrieb investieren, beispielsweise in die Medikamenten-Beschaffung. Das ist für uns Gold wert. Aids-Spital in Harare hilft, wo Hilflosigkeit herrscht Die 65 Mitarbeitenden der Newlands-Klinik bieten in Simbabwes Hauptstadt Harare umfassende Hilfe für die Ärmsten. Beat Rechsteiner Simbabwe ist eines der ärmsten Länder der Welt. Das Land nördlich von Südafrika stürzt unter der Führung des mittlerweile über 90 Jahre alten Diktators Robert Mugabe seit langem von einer Wirtschaftskrise in die nächste. Korruption und Günstlingswirtschaft in der führenden Schicht auf der einen sowie grosse Armut und Perspektivlosigkeit in weiten Teilen der Bevölkerung auf der anderen Seite prägen das Land. In diesem Umfeld ist Ruedi Lüthy seit 2003 in Harare als Arzt und Klinikleiter tätig, Ein Patient wird von Ruedi Lüthy untersucht. wobei seine 2004 gegründete Newlands-Klinik weit mehr als ein ambulantes Spital ist. Die von Lüthys Stiftung «Swiss Aids Care International» Foto: zvg. betriebene Institution bietet umfassende Hilfe, bei der nicht allein die gesundheitliche Entwicklung der Patienten, sondern auch deren psycho- soziale Betreuung eine grosse Rolle spielt – beispielsweise in Selbsthilfegruppen für Vollwaisen, in Lebensmittelprojekten oder im Berufstraining für junge Patienten. Zentral ist zudem das angegliederte Ausbildungszentrum, in dem jährlich rund 500 Personen aus dem ganzen Land im Bereich HIV-Management ausgebildet werden. Die Organisation beschäftigt 65 Mitarbeiter und betreut rund 5500 Patienten. Im Oktober 2014 hat Ruedi Lüthy die Klinikleitung an Matthias Widmaier übergeben, zudem kann er vor Ort auf ein Team aus einheimischen Mitarbeitenden zählen, die den Betriebsalltag mittlerweile selbstständig organisieren. Lüthy selbst engagiert sich als medizinischer Direktor vermehrt in der Ausbildung von Fachleuten. Seine Tochter Sabine führt seit 2012 die Stiftung. Sie werden nächstes Jahr 75 Jahre alt und blicken auf eine beeindruckende Karriere zurück. Längst könnten Sie einen gemütlichen Ruhestand verbringen – warum tun Sie es nicht? Ich wüsste gar nicht, was ich mit all der freien Zeit anfangen sollte. Ich bin noch lebendig und fit genug, um etwas Sinnvolles zu tun. Der Ursprung für meine Hilfe lag ja darin, dass ich mein seit den 1980er-Jahren gesammeltes Wissen in der Behandlung von Aids-Patienten in jene Region transferieren wollte, in der die Aids-Epidemie am stärksten wütet. Aus diesem Gedanken heraus ist die Hilfe mit Klinik, Ausbildungszentrum und weiteren Tätigkeiten entstanden. Zu Beginn bin ich sehr naiv an die Sache herangegangen, und letztlich kam alles ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Heute aber kann ich sagen, wir haben viel erreicht. Zum Preis Am Montag hat die Zürcher Paradies-Stiftung für soziale Innovation an einem Festakt im Festsaal des Hotels Savoy zum vierten Mal ihren Preis verliehen und dabei das Lebenswerk von Ruedi Lüthy geehrt. Mit der Ehrung verbunden ist ein Preisgeld von 120 000 Franken, das an «Swiss Aids Care International» geht. Ständerat und Präventivmediziner Felix Gutzwiller hob in seiner Laudatio die «beispiellose Karriere» Ruedi Lüthys im Dienst der Medizin hervor. Stiftungsratspräsident Urs Lauffer wies in seiner Ansprache darauf hin, dass Aids auch in der Schweiz weiterhin ein wichtiges Thema bleibe. Ein Anerkennungspreis von 30 000 Franken ging denn auch an die Aids-Hilfe Schweiz für aktuelle Präventionsprojekte. (bre.)
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