Schutzwürdiges Kino Sternen?

GZA/PP 8048 Zürich
10. Jahrgang
Donnerstag, 3. Dezember 2015
Nr. 49
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Schutzwürdiges Kino Sternen?
Der Stadtrat hat das Kino
Sternen in Oerlikon unter
Schutz gestellt. Das Baurekursgericht des Kantons
Zürich hat diesen Entscheid
aufgehoben. Noch ist er
aber nicht rechtskräftig.
Pia Meier
Foto: kst.
Unterstrass feiert gemeinsam den 1. Advent
Auf dem Schaffhauserplatz sind am vergangenen Freitag zahlreiche Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohner aus Unterstrass vor der von Grün Stadt Zürich aufgestellten Tanne zusammengekommen, um
sich gemeinsam auf die Adventszeit einzustimmen.
Die Kindergartenkinder vom Rösli-Chor unter der Leitung von Charlotte Wiget sangen Weihnachtslieder,
und da und dort hörte man das Publikum zaghaft mitsingen. Begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger
von der Harmonie Oberstrass. «2010 wurde diese Adventsauftakt-Feier auf Initiative von Maria Gnädinger
ins Leben gerufen», erzählte Andreas Aeschlimann,
Co-Präsident des Quartiervereins Unterstrass, bei seiner Ansprache. (kst.)
Das 1949/1950 durch Architekt Werner Stücheli erstellte Kino Sternen in
Oerlikon ist einer der wenigen gut erhaltenen, frei stehenden Kinobauten
in der Stadt und im Kanton Zürich.
Der Stadtrat hat das Gebäude deshalb unter Schutz gestellt. Die Besitzerin des Gebäudes hingegen will es
abreissen und dort ein Wohn- und Geschäftshaus erstellen. Das Baurekursgericht hat ihre Beschwerde gutgeheissen und die Unterschutzstellung aufgehoben. Es begründet diesen Entscheid
damit, dass die heute eher abweisend
in Erscheinung tretende Gebäudehülle
«frei von jeder Attraktivität» sei.
Die Stadt zieht das Urteil nicht weiter. Der Stadtzürcher Heimatschutz hat
sich noch nicht entschieden, ob er gegen den Entscheid rekurrieren wird,
wie Präsidentin Barbara Truog auf Anfrage mitteilt. Peter Gloor, Präsident
des Ortsgeschichtlichen Vereins Oerlikon, ist bezüglich Schutzwürdigkeit
dieses Zweckbaus zwiespältig. «Im
Moment bin ich angesichts des grossen
Tempos der Veränderungen in Oerlikon für den Erhalt», hält er fest. Andererseits soll Oerlikon kein Museum
sein. Der Stadtrat hingegen bedauert
den Entscheid des Baurekursgerichtes:
«Es handelt sich um einen wichtigen
Zeugen der Kinoarchitektur der Nachkriegszeit. Der Bau könnte als Kino
oder als Publikumsnutzung eine Chance bieten für die Belebung des Quartiers.»
Die Aufhebung der Unterschutzstellung des Kinos war im Tagblatt
vom 25. November ausgeschrieben.
Dagegen kann innerhalb von 30 Tagen
beim Verwaltungsgericht des Kantons
Zürich Beschwerde eingereicht werden.
Weiterer Bericht auf Seite 7
ANZEIGEN
Arzt Ruedi Lüthy erhält Preis
der Paradies-Stiftung
Am Montagabend wurde Ruedi Lüthy
für sein Engagement im Hotel Savoy
in Zürich geehrt und erhielt den Preis
der Paradies-Stiftung über 120 000
Franken. Der Mediziner ist überglücklich, weil er damit wieder Medikamente für seine Patienten kaufen
kann: «Das ist für uns Gold wert»,
freut sich Lüthy. Seine Stiftung
«Swiss Aids Care International» betreibt die Newlands-Klinik in Harare.
Dort erhalten an Aids erkrankte Kin-
der, Jugendliche und Frauen Hilfe.
Seit 2003 hilft er mit seinem Team
aus Spezialisten, wo es sonst keine
Hilfe, sondern nur Elend und Verzweiflung gibt.
Schon einmal hat Ruedi Lüthy,
und zwar in Zürich, so etwas getan:
Als Aids in der Schweiz Anfang der
1980er-Jahre aufkam, gründete er
das Zürcher Lighthouse als Sterbehospiz für Aidskranke. (zn.)
Weitere Beiträge auf Seite 20
Advent, Advent
Schule im Pavillon
Neuer Oerliker Kalender
Letztes Wochenende stand ganz im Zeichen des Advents. So
feierten die Quartiervereine Affoltern und Unterstrass den
Adventsauftakt mit der Bevölkerung, und an verschiedenen
Orten fanden Weihnachtsmärkte statt.
Seiten 3, 5, 7, 9
Die provisorische Schulanlage Ruggächer an der Mühlackerstrasse in Affoltern bleibt bis 2020 bestehen. Grund ist, dass
die Schülerinnen und Schüler vom Schulhaus Schauenberg
ab Herbst 2016 dort zur Schule gehen werden.
Seite 5
Das Neujahrsblatt des Ortsgeschichtlichen Vereins Oerlikon
liegt druckfrisch vor. Die zwölf Kalenderblätter begleiten Interessierte auf eine unterhaltsame Zeitreise durchs beschauliche Oerliker Allenmoos-Quartier.
Seite 11
2
Stadt Zürich
Nr. 49
3. Dezember 2015
AKTUELL
Komik und Desaster vereint
Nach dem autobiografischen Bestseller «Script
Avenue» erzählt Claude
Cueni in seinem neuen
Buch «Pacific Avenue»
die Fortsetzung seiner Lebensgeschichte – und von
einer fantastischen Reise
auf die Philippinen.
Kuriose Abenteuer, faszinierende Bilder, mitreissende Musik: «Slava’s Snow Show» wieder in Zürich.
Foto: zvg.
Clown Slava bezaubert Gross und Klein
Clown Slava kommt auf
seiner Welttour zurück nach
Zürich und sorgt garantiert
für weisse Weihnachten.
Man nennt ihn den weltbesten Clown:
Der russische Clown-Visionär Slava
Polunina, bekannt aus der Cirque-duSoleil-Show «Alegria», entführt sein
Publikum in eine Traumwelt, die das
Herz ebenso berührt wie die Lachmuskeln und die ihren Höhepunkt in
einem atemberaubenden Schneesturm findet, in dem Gross und Klein
buchstäblich im Schnee versinken. Eine Show für die ganze Familie.
Slavas Traumwelt ist ein von vielen
Clowns bewohnter Ort, der aus Eis und
Schnee besteht. Auf der Bühne verANZEIGEN
schwimmen die Grenzen zwischen
Fantasie und Realität, Traurigkeit und
Glück und bilden ein Kunstwerk aus
faszinierenden Bildern und mitreissender Musik. Slava und seine Truppe erschaffen mit kleinsten Bewegungen
und präziser Mimik kuriose und grossartige Momente. Das Publikum wird
dabei jederzeit mit einbezogen. Ob in
einen bis in den Saal wirbelnden
Schneesturm, ein riesiges über die
Köpfe der Zuschauer gespanntes Spinnennetz oder eine Wasserschlacht: Slava hält immer eine Überraschung bereit. Seine Welt hat die vielfältigsten
Facetten, und er jongliert mit den Tücken des Alltags. (pd./mai.)
16.–20. Dezember, Mi, Do, Fr 19.30 Uhr,
Sa 14.30 und 19.30 Uhr, So 14 und 19 Uhr.
Theater 11, Thurgauerstr. 7, 8050 Zürich.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets
(Bons, Datum nach Wahl) für
«Slava’s Snow Show» im Theater
11. Wer mit dabei sein will,
schickt bis spätestens 7. Dezember eine Mail mit Betreffzeile
«Snow Show» und vollständigem
Absender (wichtig!) an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Snow Show»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Auf den Philippinen will Claude Cueni
die Familie seiner Frau kennenlernen
und für einen weiteren historischen
Roman recherchieren: über die erste
Weltumsegelung des portugiesischen
Seefahrers Ferdinand Magellan. Ein
neues Medikament, das er zur Linderung der Folgen seiner Knochenmarktransplantation bekommt, beginnt dabei aber seine Wahrnehmung zu verändern, und so entführt uns der Autor
auf eine zusätzliche, sehr kafkaeske
Reise zu den Schaltstellen unseres Gehirns, in die Finsternis unserer Träume – geradewegs zu den Quellen
menschlicher Kreativität.
«Pacific Avenue» wird so zu einer
unvergesslichen Gratwanderung zwischen Poesie und Neurologie und zu
einer grossartigen Hymne an das Leben und die Kraft der Fantasie. Nach
«Script Avenue» zündet Cueni in «Pacific Avenue» erneut ein Feuerwerk an
Komik und Desaster und erzählt mit
der ihm eigenen Selbstironie von seinem ungewissen Weiterleben unter
dem sprichwörtlichen, stets präsenten
Schwert des Damokles. (pd./mai.)
Claude Cueni, Pacific Avenue. Roman.
Wörterseh-Verlag, 2015. 432 Seiten, gebunden. ISBN: 978-3-03763-060-0.
Autor Claude Cueni.
Foto: Claude Giger
Wettbewerb
Lokalinfo
verlost drei
Exemplare
von Claude
Cuenis Roman «Pacific Avenue».
Wer
eines
gewinnen
möchte,
sendet bis
7. Dezember eine E-Mail mit Betreffzeile «Buch Cueni» und vollständigem Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb Buch Cueni
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Zürich Nord
AKTUELL
IN KÜRZE
Züriwasser
Mitte 2010 senkte die Wasserversorgung Zürich ihren Tarif um
rund 20 Prozent, nachdem sie
der Gemeinderat dazu ermächtigt
hatte. Gestützt auf diesen Beschluss kann der Stadtrat den Tarif um maximal 10 Prozent verändern, sofern die wirtschaftlichen Verhältnisse der WVZ dies
erlauben. Der Stadtrat hat von
seiner Kompetenz Gebrauch gemacht und beschlossen, die Verbrauchsgebühr per Anfang 2016
um 10 Prozent auf 1.08 Franken
pro Kubikmeter Wasser zu senken.
Einmalzulage
Der Stadtrat hat auch dieses Jahr
entschieden, den Rentnerinnen
und Rentnern mit Zusatzleistungen zur AHV/IV der Stadt Zürich
eine Einmalzulage auszurichten.
Es werden die gleichen Beträge
wie in den Jahren zuvor ausbezahlt, nämlich 300 Franken für
Alleinstehende und 450 Franken
für Ehepaare oder Alleinstehende
mit Kindern. Die dafür notwendigen rund 4 Millionen Franken
sind im Budget 2015 enthalten.
An der Mitgliederversammlung
der Grünliberalen Stadt Zürich
wurde Beni Schwarzenbach einstimmig ins Co-Präsidium gewählt. Der 37-jährige Politologe
aus der Zürcher Altstadt tritt die
Nachfolge des zurückgetretenen
Martin Luchsinger an. Er gehörte
2005 zu den Gründungsmitgliedern der Grünliberalen Stadt Zürich und hat bisher verschiedene
Parteiämter ausgeübt. Die bisherige
Co-Präsidentin
Maleica
Landolt wurde bestätigt.
Hardturm-Areal
Die Bieterteams für den Investorenwettbewerb zum HardturmAreal sind bekannt. Fünf Teams
haben ihre Unterlagen für die
Präqualifikation
termingerecht
eingereicht. Das Preisgericht hat
entschieden, alle fünf Teams für
den eigentlichen Investorenwettbewerb einzuladen. Dieser wird
im Juni 2016 abgeschlossen.
Tod im Gefängnis
Am Montagmorgen wurde ein
Mann tot in seiner Zelle des Flughafengefängnisses aufgefunden,
wie die kantonale Justizdirektion
mitteilt. Es handelte sich um einen Marokkaner, der kurz vor
der Ausschaffung stand. Die Todesumstände deuteten auf Suizid
hin. Die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland hat eine Untersuchung zum Tod des 42-Jährigen eingeleitet.
Bestnoten
Die Ratingagentur Standard &
Poor’s (S&P) bewertet den Finanzhaushalt des Kantons Zürich
erneut mit der Bestnote AAA. In
ihrem jüngsten jährlichen Bericht
stuft sie auch die Aussichten weiterhin als stabil ein. Als Stärken
sieht S&P die gut diversifizierte
Wirtschaft sowie die flexible Finanzplanung und die hohe Liquidität des Kantonshaushalts.
3. Dezember 2015
Kleine, aber hilfreiche Verbesserungen
für Velofahrer umgesetzt
AUF
EIN WORT
Velofahrer in Affoltern
sammelten Verbesserungsvorschläge für das Velonetz
im Quartier. Das Tiefbauamt
der Stadt Zürich und die
Dienstabteilung Verkehr
haben diese geprüft. In der
Zwischenzeit wurden einige
umgesetzt.
Karin Steiner
Pia Meier
Die Gruppe von Velofahrerinnen und
Velofahrern hatte auf Initiative der
Kerngruppe (Quartierentwicklungsgruppe) Affoltern Verbesserungsvorschläge für das ganze Quartier zusammengetragen. Um die 50 Problemstellen wurden eruiert. Zu jedem
Punkt machten die Velofahrer Verbesserungsvorschläge. Es handelt
sich um kleinere Kritikpunkte wie
zum Beispiel fehlende Signalisation,
mangelnde Übersichtlichkeit oder zu
hohe Randsteine, aber auch um grössere wie Anbringen einer Lichtsignalanlage, Einrichten von gedeckten Veloabstellplätzen oder Markierung einer Velospur.
Absatz und Schwellen
Co-Präsidium
Nr. 49
In der Zwischenzeit wurden die ersten der gewünschten Massnahmen
zur Freude der beteiligten Velofahrer
vom Tiefbauamt umgesetzt. So wurde
der hohe Absatz übers Trottoir bei
der Einmündung der Alten Mühlackerstrasse in die Zehntenhausstrasse abgesenkt. Eine kleine, aber
wichtige Massnahme für die Velofahrer. Zudem wurden die Schwellen an
der Reckenholzstrasse und an der
Schwandenholzstrasse durch das
Tiefbauamt velofreundlich angepasst.
Diese waren aufgrund ihrer Höhe gefährlich für Velofahrer. Weitere Mass-
Dank Absenkung können Velofahrer problemlos von der Alten Mühlackerstrasse in die Zehntenhausstrasse oder umgekehrt fahren.
Fotos: pm.
Ein kostspieliger
Konsumentenschutz
Die Lärmschutzwand verdeckt die Sicht. Diese gehört allerdings der SBB.
nahmen werden zurzeit geprüft. Die
Kerngruppe Affoltern wird mit dem
Tiefbauamt bezüglich der Umsetzung
in Kontakt bleiben.
Koordination mit Bauprojekten
Verschiedene Massnahmen werden
vom Tiefbauamt zu einem späteren
Zeitpunkt mit Bauprojekten wie Verlegung Mühlackerstrasse, Tram Affoltern, Massnahmen Bärenbohlstrasse
oder Ausbau Nordumfahrung koordiniert. Andere Massnahmen sind sehr
aufwendig und teuer, weil sie zum
Beispiel mit Landerwerb verbunden
und deshalb nur schwierig umsetzbar sind. Auch sind einige von den
Velofahrern gewünschte Verbesserungen rechtlich nicht möglich oder
setzen politische Entscheide voraus.
Aufgenommen wurden vom Tiefbauamt aber alle Kritikpunkte.
Bei der Beurteilung wurde Wert
darauf gelegt, keine Parkplätze aufzuheben oder Autofahrer einzuschränken. Auch sollen sich Velofahrer und Fussgänger nicht in die Quere kommen.
In Affoltern gingen die Lichter an
Über 200 Affoltemerinnen
und Affoltemer kamen am
Freitag auf dem Zehntenhausplatz zusammen, um
sich gemeinsan in die
Adventszeit einzustimmen.
Karin Steiner
Der Samichlaus bekam von den Kindern viele Versli zu hören.
Auf den Sitzbänken vor der grossen,
geschmückten Tanne von Grün Stadt
Zürich sassen die Affoltemer Quartierbewohnerinnen und -bewohner
gemütlich beisammen, tranken heissen Glühwein und Punsch, assen eine
Suppe, Marroni oder eine Wurst und
unterhielten sich. Die Kinder freuten
sich über den Besuch vom Samichlaus, der mit seinen Helfern und
ausnahmsweise mit einem Zwergpony statt mit dem Esel gekommen war.
«Dass die Sterne in Affoltern wieder
leuchten, ist nicht selbstverständlich», sagte Pia Meier, Präsidentin
des Quartiervereins Affoltern, in ihrer Ansprache. «Die Adventsbeleuchtung wurde neu von der IG Zehntenhausplatz und Gewerblern in Neuaffoltern mit Unterstützung von Quartier- und Gewerbeverein Affoltern organisiert.» Dominic Arricale, Präsident des Gewerbevereins Affoltern,
hob die gute Zusammenarbeit zwischen Quartier- und Gewerbeverein
hervor, die es ermögliche, dass im
Quartier etwas für die Bewohnerinnen und Bewohner geboten werde.
Auch appellierte er an alle Anwesenden, ihre Weihnachtseinkäufe bei den
lokalen Geschäften zu tätigen.
Gott sei Dank ist der November
vorbei. Nicht etwa des Wetters
wegen, das ja grösstenteils alles
andere als novembermässig trüb
war, sondern weil jetzt die letzte
Frist verstrichen ist, die Krankenkasse zu wechseln. Endlich wage
ich es wieder, mein Telefon abzunehmen, ohne bei jedem Anruf
zuerst die Nummer bei Google
eingeben zu müssen, ob sie unter
«Telefonterror» erscheint. Falls
ja, bin ich froh, habe ich nicht abgenommen, falls nein, rufe ich auf
eigene Kosten zurück. Die teilweise sehr arroganten Callcenter-Angestellten, die gegen Bezahlung
Termine mit Krankenkassenagenten vereinbaren, haben mir den
letzten Nerv ausgerissen. Es gehe
Fotos: kst.
Zu essen gab es Würste vom Grill, Suppe und heisse Marroni.
Dominic Arricale, Pia Meier und die freiwillige Helferin Erika Steiger.
bloss um eine kostenlose Beratung, dank der ich viel Geld sparen könne, heisst es dann jeweils.
Nein, die Krankenkasse müsse ich
selbstverständlich nicht wechseln,
aber innerhalb der Police gebe es
viele Sparmöglichkeiten, wird
man abgewimmelt, wenn man betont, dass man mit der derzeitigen Kasse sehr zufrieden sei.
Kürzlich hatte ich es mit einer
besonders aufdringlichen Agentin
zu tun, die es gar wagte, mich
aufs Handy anzurufen. Sie habe
festgestellt, dass ich ein stark betroffenes Opfer von Telefonterror
sei (woher denn auch?) und wolle
mich davor bewahren, sagte sie.
Das tönt ja toll, fand ich, und liess
den Wortschwall erst mal über
mich ergehen. Wie sich herausstellte, gehörte die Dame zu einer
Firma Geminis Marketing GmbH,
die sich zum Ziel gesetzt hat, den
Telefonterror nachhaltig zu unterbinden. Für nur 79 Franken pro
Jahr werde meine Nummer vor
lästigen Anrufen geschützt und
ich könne meinen Feierabend
endlich wieder ungestört geniessen. Sollten dennoch Anrufe eingehen, würde die Firma rechtliche Schritte gegen die Firmen
einleiten.
Aha, da kommen wir der Sache schon näher. Nicht Konsumentenschutz, wie grossartig angepriesen, sondern eine neue
Form der Abzocke ist die Triebfeder dieser Firma. Wenn es darum
geht, neue Einnahmequellen zu
finden, sind manche Menschen
extrem fantasievoll. Ich soll also
für eine Dienstleistung bezahlen,
die gar keine ist. Auf der Homepage der Geminis Marketing
GmbH, www.werbesperre.ch, erfuhr ich mehr über das verführerische Angebot. Zum Beispiel dass
die Jahresgebühr nur im ersten
Jahr 79 Franken beträgt, sich der
Vertrag danach ohne Kündigung
automatisch verlängert und die
Gebühr auf 129 Franken pro Jahr
steigt. Darin enthalten sind unter
anderem eine telefonische Rechtsberatung, ein «Eintrag in die Werbesperrliste», zehn Abmahnungen pro Jahr und ein Werbestopp-Kleber. Ein wirklich grossartiges Angebot.
Zum Glück hat man auf dem
Handy die Möglichkeit, lästige Anrufer zu sperren. Das habe ich
mit dieser Nummer auch schnellstens gemacht.
3
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Stadt Zürich
Nr. 49
3. Dezember 2015
AKTUELL
Konfliktzonen mit Hunden eruieren
Die Denkmalpflege unter Druck
Zürichs Behörden diskutieren über ein Leinengebot
für Hunde an einem runden
Tisch. Die dritte Zusammenkunft findet nächstes Jahr
statt. Es stellt sich die
Frage, ob sich ein allfälliger
Leinenzwang mit der artgerechten Hundehaltung
vereinbaren lässt.
Welche strategische Rolle
hat die Denkmalpflege in
der Stadtplanung? Antworten gibt die neue Publikation «Besser. Das baukulturelle Erbe Zürichs und seine
Zukunft» vom Amt für
Städtebau der Stadt Zürich.
Béatrice Christen
Die Gerüchteküche brodelt: Mehrere
Zürcher Amtsstellen planten an einem runden Tisch ein Leinengebot in
der Stadt – und zwar flächendeckend
in ganz Zürich.
Pio Sulzer, Leiter Kommunikation
Tiefbau- und Entsorgungsdepartement der Stadt Zürich, dementiert:
«Noch ist alles offen. Stadtrat Filippo
Leutenegger, Leiter des runden Tisches, strebt eine liberale Regelung
an. Es liegt lediglich eine Liste der
Konfliktzonen – dazu gehört auch ein
Teil des Limmatuferwegs – als Diskussionsvorlage vor. Es geht dabei
um Orte, an denen verschiedene Parteien – Hunde, Spaziergänger, Velofahrer, Sportler und Kinder – aufeinandertreffen. Anlass ist die Umsetzung des aus dem Jahr 2010 stammenden kantonalen Hundegesetzes
auf kommunaler Ebene.»
Die «Lokalinfo» hat sich über die
Zusammensetzung des runden Tisches erkundigt. Gemäss Sulzer sitzen neben Vertretern von Grün Stadt
Zürich und des Polizeidepartements
auch Vertretungen von ElternvereiANZEIGEN
Hunde artgerecht halten.
Foto: ch.
nen, Holzkorporationen, Sportvereinen, vom Veterinäramt, von Hundehaltern und von der Hundepartei mit
am Tisch.
Erst nach fünf Jahren
Das Prozedere überrascht. Erst fünf
Jahre nach Inkrafttreten eines Gesetzes soll nun das Rad neu erfunden
werden. Es gibt von jeher Orte, an
denen Kinder, Velofahrer, Spaziergänger und Hunde aufeinandertreffen. Pio Sulzer sagt dazu: «Wir haben
die Grünräume analysiert und dem
runden Tisch eine Liste mit Orten
vorgelegt, wo Nutzungskonflikte besehen. Nun suchen wir nach Lösungen, die für alle Parteien stimmen.»
Aber: Braucht es wirklich neue Lösungen? Das Schlagwort für alle Beteiligten ist eigentlich ganz einfach:
Es heisst gegenseitige Toleranz.
Auf das Resultat der Gespräche
am runden Tisch darf man gespannt
sein. Angenommen die Gerüchteküche hat doch recht, müsste man sich
fragen, wie es dann mit der artgerechten Hundehaltung in der Stadt
Zürich aussieht. Aber das fällt dann
wohl in die Kompetenz der Verantwortlichen beim Tierschutzverein.
Pia Meier
Die Stadt Zürich wächst. Sie muss
mittels innerer Verdichtung Platz für
80 000 weitere Zürcherinnen und
Zürcher schaffen. Die Stadt müsse
sich weiterentwickeln können, so
Stadtrat André Odermatt anlässlich
der Vernissage der Publikation «Besser. Das baukulturelle Erbe Zürichs
und seine Zukunft». Dies sei aber eine Herausforderung für die Denkmalpflege. Es brauche das Amt, um alle
Interessen abzuwägen. Odermatt verwies auf die Turnhallen, die der
Kunsthaus-Erweiterung
weichen
müssen. «Die Denkmalpflege gestaltet die zukünftige Stadt zusammen
mit Planerinnen und Planern, Architektinnen und Architekten aktiv mit,
denn sie ist Teil einer ganzheitlichen
Stadtplanung.» Es sei wichtig, Denkmäler zu erhalten, denn diese sind
ein Stück Geschichte und stiften Identität. «Zürich soll Zürich bleiben»,
versicherte Odermatt.
Patrick Gmür, Direktor des Amts
für Städtebau, betonte, dass Zukunft
Herkunft braucht. «Erinnerungen an
die Vergangenheit stiften Identität.»
Denkmäler würden zur Vielfalt der
Stadt beitragen. In Zürich gebe es
Denkmäler aus verschiedenen Epo-
Das denkmalgeschützte Amtshaus auf dem Helvetiaplatz. Die UnterFotos: zvg.
schutzstellung solcher Bauten wird nicht überall verstanden.
chen. Ihr Erhalt sei eine Bereicherung für die Stadt. Deshalb werde
sich die Denkmalpflege auch in Zukunft in die Stadtplanung einmischen. «Eine wachsende Stadt
braucht eine starke und präsente
Denkmalpflege.»
Urs Baur von der Denkmalpflege
ging auf die Entstehung der neuen
Publikation ein. Anders als die drei
bisherigen Hefte des Amts für Städtebau, wird der Weg mit dem Tram 7
von Stettbach nach Wollishofen beschrieben. Kapitel sind zum Beispiel
«Vom dörflichen Vorort zur Gartenstadt» oder «Stadtvisionen». Das
Themenheft zeigt aber auch auf, dass
eine Stadt weit mehr ist als eine Ansammlung von Häusern oder Denkmälern.
Beim anschliessenden Podium mit
Roger Diener, Diener & Diener Architekten, Martina Jenzer, Leiterin
Denkmalpflege,
Jürg
Rehsteiner,
Stadtarchitekt
Luzern,
Christina
Schumacher, Dozentin für Sozialwissenschaften, und Fritz Wehrli, Domus
Antiqua, wurde unter anderem dar-
Das
«irrtümlich»
abgerissene
Bahnwärterhüsli in der Enge.
auf hingewiesen, dass Denkmalschutz weitgehend von Privaten finanziert wird. Private sollten deshalb
mehr mitsprechen können bei der
Unterschutzstellung.
«Besser. Das baukulturelle Erbe Zürichs
und seine Zukunft», Hochbaudepartement
der Stadt Zürich, Amt für Städtebau, 25
Franken. ISBN 978-3-905384-17-8. Die
Publikation ist im Buchhandel oder unter
www.stadt-zuerich.ch/besser erhältlich.
Zürich Nord
AKTUELL
IM QUARTIER
Samichlaus
Der
Samichlaus
und
sein
Schmutzli haben ein strenges
Wochenende vor sich und besuchen an mehreren öffentlichen
Orten die Kinder. Am Samstag, 5.
Dezember, ist das Paar mit seinem Eseli um 14 Uhr «uf de
Heu» oberhalb des Friedhofs
Schwandenholz in Seebach anzutreffen, um 16 Uhr in der Kirche
Bruder Klaus in Unterstrass und
um 16.30 Uhr am Oerliker Weihnachtsmarkt.
Lichtkläuse
Sie sind weder zu überhören
noch zu übersehen: Bald schon
brechen die Wipkinger Lichtkläuse mit ihren beleuchteten Hüten
und mit Hörnern und Glocken zu
ihrem traditionellen Gang durchs
Quartier auf. Der Brauch der
Wipkinger Lichtkläuse wurde
1926 durch den Pädagogen Fritz
Brunner ins Leben gerufen. Der
diesjährige Umzug startet am
Freitag, 4. Dezember, um 18 Uhr
beim Pflegezentrum Käferberg.
Sprechstunden
Die Sprechstunden von Pro Senectute Kanton Zürich, die jeweils einmal pro Monat in den
Stadtkreisen 6, 10, 11 und 12
durchgeführt wurden und bei denen sich ältere Menschen und ihre Angehörigen von Fachpersonen über verschiedene Belange
des Alters beraten lassen konnten, werden im Jahr 2016 nicht
weitergeführt.
Konzerte bei Hombi
Heute Donnerstag um 21 Uhr tritt
die Jazzpianistin Gisela Horat
zum dritten Mal in Hombis Salon
am Dialogweg 1 auf. Am Freitag
und Samstag jeweils um 21 Uhr
ist der Schauspieler Gottfried
Breitfuss mit dem Pianisten Peter
Weilacher zu Gast mit Nummern
von Georg Kreisler. Und am 6.
Dezember kommt Christian Buck
mit seiner Gitarre um 21 Uhr in
den Salon und spielt Lieder aus
der «Schönen Müllerin».
Provisorische Schulpavillons
bleiben bis 2020 stehen
Die provisorische Schulanlage Ruggächer an der
Mühlackerstrasse in Affoltern bleibt bis 2020 bestehen. Grund ist, dass die
Schülerinnen und Schüler
vom Schulhaus Schauenberg ab Herbst 2016 dort
zur Schule gehen werden.
Ihr Schulhaus wird durch
einen Neubau ersetzt.
Pia Meier
Die Nutzung des befristeten Schulprovisoriums Ruggächer – es sind
fünf Pavillons davon zwei Dreistöckige plus eine Turnhalle – soll bis
31. Juli 2020 verlängert werden. Dies
war dem «Tagblatt der Stadt Zürich»
von vergangener Woche zu entnehmen.
Rochade
Das Schuhaus Blumenfeld ganz in der
Nähe ist ab Frühling 2016 bezugsbereit. Dann ziehen die Klassen von der
Schulanlage Ruggächer ins neue
Schulhaus. Im Herbst 2016 wird über
den Objektkredit für den Ersatzneubau Schulhaus Schauenberg abge-
Die Pavillons der Schulanlage Ruggächer bleiben bis 2020 bestehen. Die
Kinder vom «Schauenberg» werden ab 2016 hier unterrichtet.
Foto: pm.
stimmt. Danach soll mit dem Abriss
der Gebäude begonnen werden. Die
Schülerinnen und Schüler werden
nach den Herbstferien 2016 für drei
Jahre in der provisorischen Schulanlage Ruggächer unterrichtet.
Zurzeit besuchen rund 294 Kinder in elf Primarklassen das Schulhaus Schauenberg. Alle diese Schülerinnen und Schüler werden je nach
Alter selbstständig oder begleitet die
Schule Ruggächer besuchen. Sie finden dort genügend Platz. Die drei
Kindergärten, die dem «Schauen-
berg» angegliedert sind, bleiben am
alten Ort.
Das neue Schulhaus Schauenberg
bietet Platz für 15 Klassen. Ein Grund
für die Vergrösserung ist die Bautätigkeit im Gebiet Obsthaldenstrasse.
Die Klassenzimmer sollen sich in
zwei der vier Gebäude befinden. Im
dritten Gebäude sollen die Werk- und
Musikräume untergebracht werden,
im vierten die Doppelturnhalle. Den
Architekturwettbewerb hat das Team
von Adrian Streich Architekten AG,
Zürich, gewonnen.
Nr. 49
3. Dezember 2015
5
Alterszentrum Trotte:
Die Bauarbeiten
haben begonnen
Nachdem im Januar die Baubewilligung für den Ersatzneubau Alterszentrum Trotte rechtskräftig geworden ist, konnte mit der Ausführungsplanung begonnen werden. Der Baustart erfolgte am Montag, 30. November. Während mehrerer Wochen werden nun Vorbereitungsarbeiten zur
Einrichtung der Baustelle vorgenommen. Unter anderem wird das gesamte Areal mit einer Bauwand abgeschirmt. Die bestehenden Gebäude
werden von Schadstoffen befreit. Mit
dieser Schadstoffsanierung wird sichergestellt, dass zu keiner Zeit weder Menschen noch Umwelt gefährdet sind. Anfang 2016 erfolgt der
Rückbau der bestehenden Bauten.
Sind die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen, kann im März der Baugrubenaushub beginnen. Der Bezug des
Minergie-P-Eco-Neubaus mit 93 Plätzen ist für Ende 2018 geplant. Trotz
rekursbedingten Mehrkosten kann
das Gesamtbudget von 62 Millionen
Franken eingehalten werden.
Visualisierung des neuen Zentrums.
Kunsthandwerk in stimmungsvoller Umgebung
Karin Steiner
Die Röslischüür in Unterstrass bietet
die ideale Kulisse für Adventsanlässe
aller Art. So kamen denn auch die
kunsthandwerklichen Exponate in
dieser gemütlichen Umgebung besonders gut zur Geltung. 15 Ausstellerinnen aus dem Quartier präsentierten
ihre Arbeiten. Zu bestaunen gab es
Schmuck und Porzellan, Strickwaren
und Kinderkleider, Weihnachtskarten
und Weihnachtsschmuck verschiedenster Art. Der Weihnachtsmarkt
«Design Stück» wurde vom Verein
Quartierkultur 6 organisiert, in dem
sich seit über 30 Jahren Kunstschaffende aus dem Quartier und der Umgebung zusammenfinden und Veranstaltungen aller Art organisieren.
Am Weihnachtsmarkt «Design Stück» gab es viele originelle kunsthandwerkliche Arbeiten zu kaufen.
Fotos: kst.
AUS DEM GEMEINDERAT
Jugendförderung
Am 28. November beendete die
Kantonale Kinder- und Jugendförderung okaj zürich mit einem
Abschlussevent im Jugendkulturhaus Dynamo in Zürich ihre Jubiläumskampagne «Kinder- und
Jugendförderung wirkt! – 90 Jahre im Kanton Zürich». Gemeinsam mit lokalen Partnern machte
okaj zürich sichtbar, wie vielfältig
Akteure und Angebote der Kinder- und Jugendförderung im
Kanton Zürich sind.
Galerie Tenne
Bis Samstag, 19. November, stellt
der Oerliker Künstler Peter Ziebold in der Galerie Tenne in
Schwamendingen Zeichnungen,
Aquarelle, Papierschnitte und
Skulpturen aus. Die Galerie Tenne an der Probsteistrasse 10 ist
jeweils samstags und sonntags
von 13 bis 18 und mittwochs von
15 bis 19 Uhr geöffnet. Finissage
ist am 19. Dezember von 11 bis
18 Uhr.
Ein Postulat für ökologische, soziale Diensthandys
Am Mittwoch vor zwei Wochen hat
der Gemeinderat ein Postulat von mir
und Marcel Bührig an den Stadtrat
überwiesen mit der Bitte, zu überprüfen, wie bei Neuanschaffungen
von Diensthandys darauf geachtet
werden kann, dass die zu kaufenden
Geräte in der Produktion höchste
Standards im Bereich der Ökologie
und des Arbeitnehmerschutzes erfüllen. Das Postulat war gefühlte zehnmal für die Ratssitzung traktandiert –
immer an letzter Stelle, was dazu
führte, dass es immer auf die nächste
Ratssitzung verschoben wurde. Diese
Verzögerungen
hatten
allerdings
auch ihren Vorteil. In der Zwischenzeit konnte sich die GLP zu einer
Textänderung bewegen, wodurch es
für die Überweisung schlussendlich
eine Mehrheit gab.
Eine Begründung für eine Ablehnung des Postulats war, dass doch
nicht jedes kleinste Detail geregelt
werden könne und dass auch die
«Fairphones» nicht wirklich fair wären. Ja, über den ersten Punkt kann
«Ökologisch wie auch
sozial stellt die Herstellung
von Handys in jeder
Produktionsphase ein
Problem dar»
Eva Hirsiger,
Gemeinderätin Grüne 11
man sich wohl streiten. Ich würde es
auch lieber sehen, wenn die Stadt ihr
Beschaffungsreglement aus eigener
Initiative umsetzen würde. Ökologisch wie auch sozial stellt die Herstellung von Handys in jeder Produktionsphase ein Problem dar. Bereits
der Abbau der Rohstoffe ist von grossen Umweltschäden begleitet, die
Produktion in der Fabrik geschieht
häufig unter menschenunwürdigen
Bedingungen. Doch langsam wandelt
sich der Markt, und es gibt Anbieter,
die sich für eine soziale und ökologische Herstellung einsetzen. Es ist leider tatsächlich so, dass auch diese
Handys nicht über jeden Zweifel erhaben sind. Doch es ist ein erster
Schritt.
Die bürgerliche Seite befand
ebenfalls als Gegenargument, dass
doch jede und jeder bei sich selbst
anfangen und ein «Fairphone» kaufen soll. Und sie fragten in die Runde, ob wir von der Befürworterseite
denn alle bereits ein solches hätten.
Und hier meine Antwort: «Nein, ich
habe noch keines.» «Leider» funktioniert mein altes, erstes Smartphone immer noch und ich werde es
auch benützen bis zum bitteren Ende. Dies ist immer noch ökologischer
und sozialer, als ein neues Telefon
zu kaufen.
Und ja, ich werde mir ein möglichst ökologisches und möglichst soziales Natel kaufen, sobald meines
den Geist aufgegeben hat. Diese Frage als Gegenargumentation zum Postulat zu bringen, finde ich persönlich
auch etwas gar «quenglerisch». Die
Stadt Zürich könnte mit der Umsetzung dieses Postulats als gutes Beispiel vorangehen und so vielleicht
auch einige Zürcher Bewohnerinnen
und Bewohner dazu bewegen, sich
selbst beim nächsten Kauf eines elektronischen Gerätes etwas mehr Gedanken über dessen Herstellung zu
machen.
Ja, so gibt es doch manchmal ein
Mittwochabend im Rathaus Zürich,
an dem globale Themen angegangen
werden können.
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Stadt Zürich
Nr. 49
3. Dezember 2015
AKTUELL
Zürcher Bevölkerung den Puls fühlen
Die Zürcherinnen und Zürcher wünschen mehr Wohnraum. Dies zeigt die neueste Bevölkerungsbefragung
der Stadt Zürich. Trotz baulichen Veränderungen und
zunehmender Dichte leben
98 Prozent der Befragten
gerne in Zürich.
Die Wohnbevölkerung der Stadt Zürich wächst kontinuierlich. 2014 hat
sie auf rund 405 000 zugenommen.
Mit der Bautätigkeit gehen vielfältige
Veränderungen einher. Es wird neu,
oft höher und praktisch immer dichter gebaut. Die aktuelle Bevölkerungsbefragung der Stadt Zürich geht
den Haltungen und Einschätzungen
zu baulichen Veränderungen und
Dichte nach. Insgesamt wurden 2501
Personen, die mindestens ein Jahr in
der Stadt Zürich wohnen, befragt.
Verkehr und Wohnraum
Der Verkehr ist und bleibt die grösste
Sorge der Zürcher. Die Verkehrsinfrastruktur wird weiterhin von der Konkurrenz zwischen den verschiedenen
Verkehrsteilnehmern geprägt. Daran
hat auch das 2012 lancierte Programm
«Stadtverkehr 2025» nichts geändert.
Kriminalität, Drogen, Ausländerfragen
oder die Steuerbelastungen beschäftigen die Zürcher weniger, ebenso die
Finanzlage der Stadt.
Am zweithäufigsten wurde bei der
Umfrage das Wohnungsproblem genannt. Die Mehrheit der Zürcher hält
den Mietzins, den sie bezahlen, für adäquat und erachtet ihn auch als angemessen in Bezug auf die Qualität ihrer
Wohnung. Rund ein Viertel der Befragten empfinden die Belastung durch die
Mietkosten im Vergleich zu ihrem
Haushaltbudget als hoch. Zwei Drittel
der Befragten finden die neuen oder
renovierten Bauten als zu luxuriös.
Über vier Fünftel der Befragten
sind mit ihrer Wohnumgebung zufrieden. Rund 30 Prozent erklären dabei,
dass sich ihre unmittelbare Wohnumgebung in den letzten Jahren positiv
verändert habe. Vor allem auch Familien mit Kindern beurteilen diese als
gut. Am besten wird die Veränderung
der Wohnumgebung vom Hardquartier
beurteilt, am schlechtesten im Hirzenbach, im Kreis 8 und in Fluntern.
Auf den Ertrag der Arbeit scheinen
die Frankenstärke und die unsichere
wirtschaftliche Entwicklung in Europa
keinen negativen Einfluss zu haben.
Der Anteil der Bevölkerung, die ein
durchschnittliches jährliches Brutto-
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Publireportage
haushalteinkommen von mindestens
150 000 Franken aufweisen, ist seit
2014 nochmals gestiegen. Gleichzeitig
ist der Anteil der untersten Einkommensklassen bis 59 000 Franken gesunken.
Lob für öffentlichen Verkehr
Wesentlich mehr Vertrauen als in den
Vorjahren geniesst die Stadtverwaltung. Die Zufriedenheit der Befragten
mit den Aktivitäten der einzelnen
Dienstabteilung ist 2015 so hoch wie
noch nie. Am meisten Lob erhält der
Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
Kontrovers diskutiert wird die Förderung des Veloverkehrs. Fast die Hälfte
der Befragten (46 Prozent) findet, für
die Velostadt Zürich werde zu wenig
getan. Weiterhin fast zwei Drittel der
Befragten sprechen sich dafür aus,
dass die Stadt ihre heutigen Dienstleistungen aufrechterhält, rund ein Fünftel
plädiert trotz der angespannten Finanzlage für einen Ausbau. Die Stadtpolizei hat ihre Beliebtheit markant
steigern können (von 28 auf 37 Prozent).
«Die Ergebnisse werden laufend
verfeinert, nach Quartieren und nach
soziodemografischen Parametern ausgewertet und in geeignete Massnahmen umgesetzt», so Anna Schindler,
Direktorin Stadtentwicklung. (pd./pm.)
Mit professioneller Verwaltung
Ärger vermeiden
Viele Hauseigentümer verwalten ihre
Liegenschaften selbst: Das ist gut so.
Doch Vorsicht ist geboten, denn der
Teufel steckt wie so oft im Detail.
Auch wenn das Schweizer Mietrecht
zwar recht klar ist, befindet sich die
Praxis doch im steten Wandel. Wer
Veränderungen nicht beachtet, kann
beim Verwalten gegen geltendes
Recht verstossen und viel Geld verlieren. So gibt es «zwingende Artikel»
wie etwa die Vorgabe, dass eine Mietzinsänderung oder Kündigung des
Vermieters mit einem klar definierten
Formular erfolgen muss. Diese werden aber aktualisiert, alte Versionen
sind dann umgehend zu ersetzen.
Besonders wichtig ist zudem die
korrekte Einhaltung von Fristen, wie
etwa bei Mahnungen oder Kündigungen. Werden auch kleinste Fehler
nicht bemerkt, kann dies – insbesondere bei langjährigen Mietverhältnissen – zu empfindlichen Rückzahlungsforderungen führen.
Für private Eigentümerinnen und
Eigentümer kann es sich also lohnen,
die Verwaltung der eigenen Liegenschaft regelmässig von Fachpersonen
Hans Barandun.
Foto: zvg.
überprüfen zu lassen oder sogar ganz
an diese zu vergeben.
Hans Barandun, Leiter
Verwaltung/Bewirtschaftung,
Hauseigentümerverband Zürich
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00.
KLEINANZEIGEN
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Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Zürich Nord
AKTUELL
Nr. 49
3. Dezember 2015
7
Gut erhaltener, frei stehender Kinobau
Das Kino Sternen in Oerlikon wurde 1949/1950
durch Architekt Werner
Stücheli erstellt. Es ist
im kommunalen Inventar
schützenswerter Bauten.
Aussergewöhnlich für die
Zeit war der fensterlose
Kinosaal ohne eine einzige
Stütze.
Pia Meier
Das Kino Sternen ist neben dem 1911
errichteten Kino Colosseum, ebenfalls
in Oerlikon, einer der wenigen gut erhaltenen, frei stehenden Kinobauten
in der Stadt und im Kanton Zürich.
Und das Kino hat eine weitere Spezialität: Der Zuschauerraum ist im Obergeschoss untergebracht.
Gegen die Bauvorschriften
Vorher stand an der Franklinstrasse
9 ein Backsteinhaus. Es wurde 1949
abgebrochen und durch den zur da-
maligen Zeit völlig modernen Kinobau ersetzt. Auf dem nutzbaren
Grundstück von nur 15×20 Metern
plante Architekt Werner Stücheli das
Kino Sternen, obwohl damals die
Vorschriften verlangten, dass Eingang, Kasse, Garderobe und Kinosaal
ebenerdig liegen. Dank zwei Balkonen an den zwei Längsseiten, auf die
stufenlos jeweils drei Fluchttüren
führten, durfte der Kinosaal im ersten Stock liegen. Das Kino Sternen in
Oerlikon wurde im Februar 1950 eröffnet und brachte mit seiner Lichtführung an Fassade und Innenraum
den Hauch eines Grossstadtkinos an
die Franklinstrasse.
Das Gebäude wird im Nachschlagewerk «Baukultur in Zürich –
schutzwürdige Bauten und gute Architektur» vom städtischen Hochbaudepartement wie folgt gewürdigt: «In
eleganter Schlichtheit ausgeformter
Unterhaltungsschuppen mit auskragendem Satteldach und vorspringendem, ursprünglich als Leinwandhülse
fungierendem
Fassadenteil
im
Hauptgeschoss.» Aussergewöhnlich
für die Zeit war der fensterlose Kino-
Das Kino Sternen in Oerlikon wurde im Februar 1950 eröffnet. 1978 wurde es umgenutzt.
saal ohne eine einzige Stütze. Das
Gebäude ist im kommunalen «Inventar der kunst- und kulturhistorischen
Schutzobjekte» aufgenommen.
Im Jahr 1978 wurde das Kinogebäude zur Tanzschule umgenutzt.
Zurzeit sind das Sexkino Sternen und
die Inter- und Venusbar im Gebäude.
In Oerlikon gab es ursprünglich
drei Kinos: Colosseum, Excelsior und
Sternen. Auch in den Nachbarquartieren hatte es früher Kinos.
Einigung an der Binzmühlestrasse
Andrew Bond riss das Publikum mit
Das Tiefbauamt der Stadt
Zürich will die Binzmühlestrasse neu gestalten. Unter
anderem soll eine Baumreihe gepflanzt werden.
Dies sorgte für einen mehrjährigen Konflikt mit einem
Anwohner. Nun konnte eine
Einigung erzielt werden.
Am Wochenende führte
das Pfarreizentrum Heilig
Geist in Höngg seinen alljährlichen Basar durch. Der
Erlös kommt dem Projekt
«Hoffnungsbaum» zugute.
Pia Meier
Die Binzmühlestrasse ist erneuerungsbedürftig. Das städtische Tiefbauamt plant im Rahmen des Strassenbauprojekts
Binzmühlestrasse,
Abschnitt Kügeliloo- bis Birchstrasse,
die Sanierung einschliesslich Neugestaltung. Gleichzeitig sollen die Bushaltestellen Birchstrasse und Chaletweg der Linie 80 behindertengerecht
angepasst und die Fahrbahn von
heute 7,5 auf 8,6 Meter verbreitert
und mit einem Radstreifen ergänzt
werden. Und nicht zuletzt soll eine
neue Baumreihe gepflanzt werden.
Diese ist im städtischen Alleenkonzept vorgesehen.
Das Strassenbauprojekt sieht unter anderem den Erwerb einer 130
Quadratmeter grossen Parzelle eines
Anwohners vor. Gleichzeitig erfordert
das städtische Projekt ein Näherpflanzrecht für drei Bäume im öffentlichen Grund. Der Anwohner hat gegen das Projekt Einsprache erhoben.
Er forderte vom Tiefbauamt die Anpassung des Projekts, das heisst,
dass auf die Enteignung von 50 Quadratmeter Land sowie auf die drei
Bäume verzichtet wird («Zürich
Nord» berichtete). Ebenso sollten alle
vier Werbetafeln auf Privatgrund wieder zur Verfügung stehen. Der Stadtrat wies die Einsprache ab. Dagegen
erhob der Beschwerdeführer Rekurs.
Nun konnte eine Einigung erzielt
werden.
Die Stadt und der Anwohner
schlossen folgenden Vergleich ab:
Von den geplanten drei Bäumen vor
der Liegenschaft wird nur ein Baum
leicht versetzt gepflanzt. Der erforderliche Landerwerb konnte dank
Optimierung auf 80 Quadratmeter reduziert werden. Für die zwei projektbedingt wegfallenden Werbetafeln
wird ein Ersatzstandort bewilligt.
«Wir sind zufrieden», hält der Beschwerdeführer fest. Die Einigung sei
vor allem dank dem Einsatz von Filippo Leutenegger, Vorsteher des
Tiefbau- und Entsorgungsdepartements, zustande gekommen.
Karin Steiner
Der Adventsbasar der Pfarrei Heilig
Geist ist beliebt, denn nicht nur Einheimische wissen, dass es hier besonders schöne Adventsgestecke sowie viele hausgemachte Leckereien
zu kaufen gibt. Neben Guetzli, Sirup,
und Konfitüren wurden verschiedene
selbst gemachte Geschenkartikel wie
Strickwaren angeboten. Höhepunkt
war am Sonntag das Familienkonzert
mit Andrew Bond. Der studierte
Theologe versteht es, sein Publikum
zu motivieren und in das Geschehen
auf der Bühne mit einzubeziehen.
Der Erlös des Basarwochenendes
geht an das Schul- und Bildungsprojekt «Hoffnungsbaum» von Emma
Arnold in Nariño, Kolumbien. Sie betreibt eine Schule mit 1000 Kindern,
betreut Kranke und vermittelt Arbeitsmöglichkeiten in Schneiderei,
Schreinerei und Landwirtschaft.
Andrew Bond animierte sein Publikum zum Mitmachen.
Illegal parkierte Autos und Lärm
Das kommende Kirchenjahr hat
Papst Franziskus zum Jahr der
Barmherzigkeit ausgerufen. Die katholische Kirchgemeinde St. Katharina in Affoltern will es den Gemeindemitgliedern in diesem Rahmen einfacher machen, aufeinander zuzugehen
und einander zu unterstützen. Zu Beginn der Adventszeit wurde ein
Baum des Lebens, der Wünsche und
der guten Werke in der Kirche St. Katharina aufgestellt. Alle sind eingeladen, persönliche Wünsche mit Namen und Telefonnummern am Baum
anzubringen. Mitmenschen, die gerne eines dieser guten Werke erfüllen
möchten, können die wünschende
Person kontaktieren. Der Baum soll
zudem das vielfältige Leben in der
Gemeinde darstellen.
Nächstes Jahr werden selbstgestaltete Holzschmetterlinge mit Namen von Täuflingen der katholischen
Kirchgemeinde Affoltern sowie Holzblätter mit Namen der Verstorbenen
Die Situation bei den Lebensmittelgeschäften Fermo-Markt in Affoltern und
Shop Yelocagi in Seebach
sei «chaotisch». Deshalb
verlangten die Gemeinderäte Daniel Regli und Thomas
Schwendener (beide SVP)
vom Stadtrat, dass etwas
unternommen wird.
einen Platz auf dem Baum des Lebens einnehmen. (pd./pm.)
Bei den beiden Verkaufsgeschäften
Fermo-Markt und Tankstellenshop Yelocagi drängt sich gemäss den Gemeinderäten Daniel Regli und Thomas
Schwendener die Frage auf, warum
die Stadt diesen die Betriebsbewilligung erteilt hat. Grund sei, dass es im
Umfeld des Tankstellenshops in Seebach regelmässig bis tief in die Nacht
zu Lärm komme und dass die Passanten teilweise kaum vorbeigehen könn-
Fotos: kst.
Am Basar gab es viele selbst gemachte Leckereien zu kaufen.
Baum des Lebens in der Kirche
Baum des Lebens, der Wünsche
und der guten Werke.
Foto: zvg.
Foto: zvg.
ten, weil kreuz und quer parkiert werde. Auch vor dem Fermo-Markt in Affoltern gestalte sich die Parkierungsund Verkehrssituation chaotisch.
Der Stadtrat räumt in seiner Antwort auf die schriftliche Anfrage der
beiden Gemeinderäte ein, dass es zumindest zu Spitzenzeiten bei den erwähnten Geschäften viel motorisierten
Verkehr hat. Er betont aber: «Bei beiden wurden hinsichtlich verkehrstechnischer und sicherheitsrelevanter Aspekte keine Abweichungen zu den üblichen Anforderungen gewährt.»
Bei beiden Geschäften ist allerdings die Zulieferung ein Problem. In
Seebach stellen vermehrt Kunden ihre
Fahrzeuge auf der Tankstellenzufahrt
und damit auf öffentlichem Grund ab.
Bei der Stadtpolizei gingen diesbezüglich Reklamationen ein. Zudem ist die
Zufahrt zu den privaten Parkplätzen
im Hinterhof durch illegal parkierte
Fahrzeuge oder aufgrund der Warenauslage oft verunmöglicht. Die Stadt-
polizei ging wiederholt gegen Verstösse vor. Lärmklagen habe es aber verhältnismässig wenige gegeben, so der
Stadtrat.
Auch in Affoltern ist die Stadtpolizei aktiv. Grössere Anlieferungsfahrzeuge tätigen den Güterumschlag jeweils auf der Jonas-Furrer-Strasse,
was vor allem zu Stosszeiten zu Rückstaus führt. Die Anlieferung muss aber
auf privatem Grund stattfinden, betont
der Stadtrat. Zudem haben Anlieferungen zwischen 5 und 6 Uhr zu
Lärmreklamationen geführt.
Weiter weist der Stadtrat darauf
hin, dass der Inhaber des Tankstellenshops in der Zwischenzeit verschiedene baurechtlich relevante Massnahmen vorgenommen hat. Er musste dafür nachträglich ein Gesuch zur Bewilligung einreichen. Dieses wird zurzeit
bearbeitet. Dabei würden auch Fragen
zur Verkehrssicherheit im Zusammenhang mit Anlieferungen und Kundenverkehr geprüft. (pm.)
8
Stadt Zürich
Nr. 49
3. Dezember 2015
AKTUELL
Neue Durchgangszentren
in Altstetten und Witikon
Wenn jeder einzelne Kilometer kostet
Zürcher Dienstleistungen
erhalten Innovationspreis
Die Sicherheitsdirektion eröffnete Ende November an der Baslerstrasse in
Altstetten eine weitere Asylunterkunft
mit 50 Plätzen. Die Kapazität dieser
Zivilschutzanlage wird Anfang 2016
auf 100 Plätze erhöht. Mitte Dezember wird zudem eine Asylunterkunft
unterhalb des Schulhauses Looren an
der Katzenschwanzstrasse in Witikon
mit rund 100 Plätzen in Betrieb genommen. Die beiden Zivilschutzanlagen werden von der AOZ im Auftrag
des kantonalen Sozialamts geführt.
Sie ist mit einem Betreuungsteam 24
Stunden vor Ort. Die Mitarbeitenden
sorgen für geregelte Abläufe in der
Unterkunft und für Ordnung in ihrer
unmittelbaren Umgebung. Die Bewohnerinnen und Bewohner beteiligen sich an den Aufgaben, die sich
aus dem Zentrumsbetrieb ergeben.
In Deutschkursen machen sie sich
mit der Landessprache vertraut.
Die in den beiden Anlagen einquartierten Personen werden dem
Kanton vom Bund zugewiesen. Sie
wohnen dort während der ersten Zeit
ihres Aufenthaltes im Kanton Zürich.
Nach einigen Wochen bis wenigen
Monaten weist sie das kantonale Sozialamt einer Gemeinde zu. Mit der
Eröffnung der beiden temporären
Durchgangszentren leistet die Stadt
Zürich einen Beitrag zur Bewältigung
der besonderen Lage, die sich aus
der anhaltend hohen Anzahl von
Asylgesuchen ergibt. Im November
wurde die Zivilschutzanlage Rösliwiese in Unterstrass als kantonales
Durchgangszentrum für 120 Flüchtlinge in Betrieb genommen. Die Liegenschaft an der Dorfstrasse 9 in
Wipkingen wurde bereits im September wieder eröffnet. (pd./pm.)
Überfüllte Strassen: Kann
«Mobility Pricing» unser
Verkehrsproblem lösen? Darüber informierten Vertreter
des Kantons Zürichs und
verschiedener Interessensverbände an einer Informationsveranstaltung des RZU.
Die Schweizerische Gesellschaft für
Verwaltungswissenschaften (SGVW)
hat die beiden Stadtzürcher Dienstleistungen «Öko-Kompass» und «Züri
wie neu» mit dem Innovationspreis
«Excellence Publique» ausgezeichnet.
Der «Öko-Kompass» belegte Platz
zwei in der Kategorie «Intelligentes
Sparen». «Züri wie neu» erreichte in
der Kategorie «Bürgerorientierung»
den dritten Platz. Der nationale Wettbewerb zeichnet Innovationen in Verwaltungen aus, um deren Verbreitung auf allen drei Ebenen Bund,
Kantone, Gemeinden zu fördern.
Für Stadträtin Claudia Nielsen ist
der «Öko-Kompass» ein attraktives
Angebot, das alle KMU in der Stadt
Zürich unterstützt: «Der ‹Öko-Kompass› bringt erfolgreiches wirtschaftliches Handeln und Verantwortung
für die Umwelt in Einklang.» Für
Stadtrat Filippo Leuteneger wird mit
«Züri wie neu» ein Schritt in die digitale Zukunft ausgezeichnet: «Der Online-Schadensmelder bietet einen einfachen, direkten Weg zur Verwaltung
und ist ein starkes Signal für die Bürgerbeteiligung.»
Mit dem «Öko-Kompass» erfahren
Klein- und Mittelbetriebe schnell und
unkompliziert, wie sie Energie und
somit Kosten sparen: Sei es eine kurze Standortberatung vor Ort, ein spezifisches Programm oder eine einfach
umsetzbare Sofortmassnahme. Mit
der App «Züri wie neu» der Stadt Zürich kann man Mängel und Schäden
an der städtischen Infrastruktur melden. Die App ist für Apple- und Android-Geräte verfügbar. (pd./pm.)
ANZEIGEN
Oliver Linow
In Spitzenzeiten erreicht oder überschreitet der Verkehr im Grossraum
Zürich häufig die Kapazitätsgrenzen.
Dies wird in Zukunft weiter zunehmen, ist Max Walter, Präsident der
Regionalplanung Zürich und Umgebung (RZU), überzeugt. Um dies zu
verhindern, wird zurzeit über diverse
Massnahmen diskutiert. Eine davon
ist «Mobility Pricing», eine benützungsbezogene Abgabe, wie sie als
«Congestion Charge» in der Londoner City seit 2003 und in Singapur
schon seit 1998 für den Autoverkehr
existiert. Der Begriff umfasst aber
auch Abgaben für die Benutzung des
öffentlichen Verkehrs.
Wie umsetzen?
Wie genau diese Gebühren im Grossraum Zürich ausgestaltet werden sollen, ist laut Markus Maibach, Mitglied
der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats der Infras, noch unklar. Er
könnte sich aber eine Karte, wie das
GA, gut vorstellen. Diese wäre allerdings nicht mehr nur für den öffentlichen Verkehr, sondern auch für den
Strassenverkehr gültig. Jeder Benutzer könnte seine Karte nach eigenen
Bedürfnissen für eine bestimmte Ki-
Dämmte das Verkehrsaufkommen massiv ein: Das Electronic Road Pricing
Foto: A. J. Minor
(ERP) gibt es in Singapur schon seit 1998.
lometerzahl aufladen, um diese Kilometer entweder mit dem Auto oder
mit dem öffentlichen Verkehr zu fahren. Um das Problem des grossen
Verkehrsaufkommens in Spitzenzeiten zu lösen, begrüsst Maibach Zuschläge. Diese würden für Fahrten in
Stosszeiten und in Gebieten mit viel
Verkehr erhoben werden.
Neben diesen Lenkungsmassnahmen sollte das neue System aber
auch veraltete Geldquellen ersetzen:
so die Autobahn-Vignette. Diese ist
heute für alle gleich teuer. Egal wie
lange und wie häufig man fährt. Mit
dem neuen System könnten die Kosten auf jeden Fahrer individuell angepasst werden. Auch die Mineralölsteuer, die aufgrund der Energiepolitik weniger Einnahmen generiert,
könnte etwa gestrichen werden.
Maibach weist allerdings darauf
hin, dass das neue System grössere
Kosten für die Bürger bedeuten wür-
de als die bisherigen Systeme. Auch
Markus Traber, Chef des Amts für
Verkehr des Kantons Zürich und Mitglied des RZU-Vorstands, befürwortet
«Mobility Pricing» grundsätzlich. Er
wies aber auch darauf hin, dass es
wichtig sei, weitere Alternativen zu
prüfen. Einen anderen Standpunkt
brachte Bernhard Piller, Leiter Campaigning des VCS, ein. Er sieht eine
Verkehrsreduktion als erste Priorität
an. Zudem findet er es wichtig, dass
die Strassenkapazitäten nicht ausgebaut werden, der Verkehr teurer
wird und die Raumplanung Wert auf
kurze Wege legt.
Dass «Mobility Pricing» durchaus
gut funktionieren kann, zeigt zum
Beispiel Singapur. Dort werden bereits seit 1998 in bestimmten Gebieten Abgaben verlangt. Die Höhe dieser Abgaben hängt davon ab, welche
Strassen ein Autofahrer benutzt –
und vor allem, wann er sie benutzt.
Weitere Infos unter www.zueriwieneu.ch,
www.stadt-zuerich.ch/oeko-kompass.
Zürich Nord
AKTUELL
Nr. 49
3. Dezember 2015
Strahlende Schülerinnen und Schüler vom «Buchwiesen».
Der Männerchor sang an verschiedenen Orten.
Auch Schulkinder verkauften
Selbstgemachtes
Zauberhaftes vorweihnachtliches Höngg
Pia Meier
Pia Meier
Vielfältiges Angebot.
Fotos: pm.
tes für die Klassenkasse. Ganz zufrieden mit den Einnahmen waren sie
nicht. «Es könnte mehr sein», meinten ein paar Kinder. Die anderen
Standbetreiber zeigten sich mehrheitlich zufrieden. Es gehe beim
Weihnachtsmarkt auch darum, sich
zu zeigen und die Besucher über die
Anliegen von Vereinen und Institutionen im Quartier zu informieren.
«Die Stimmung empfand ich als
sehr gut und entspannt», betonte Simone Siegenthaler, Leiterin des Gemeinschaftszentrums Seebach.
Das Interesse am Weihnachtsmarkt am Röschibachplatz war gross.
Auf dem Röschibachplatz
shoppten Tausende
«Wir sind zufrieden», meinte Tiziana
Werlen, Initiantin des Adventszaubers vom Quartierverein Höngg,
während des Anlasses. Die Besucherinnen und Besucher, unter ihnen
viele Familien, gingen in unterschiedlicher Reihenfolge zu den verschiedenen Standorten im Zentrum von
Höngg. Beim Palatso konnten sie den
Klängen des Männerchors Höngg lauschen. Dort gab es Würste vom Grill
vom Bergclub Höngg. Vor He-Optik
lockten bunte Guetzli und beim
Am Freitagabend sang der grosse
Kinderchor vom Schulhaus Holderbach vor dem Zehntenhaus weihnachtliche Lieder in verschiedenen
Sprachen. Zudem beschenkte Samichlaus begleitet von Schmutzli und
Engel die ein Versli aufsagenden Kinder. An den Ständen wurden selbst
gemachter Schmuck und Engel, Lichterketten, Taschen, Guetzli und Cookies, Eingemachtes, Stofftiere, Holzund Betongegenstände, Keramik,
Karten und vieles mehr angeboten.
An der Weihnachtsbar konnten die
Besucherinnen und Besucher neben
dem vom Quartierverein Affoltern offerierten
Mineralwasser,
Eistee,
Schmutzli. Einige Kinder erzählen
ihm ein Versli oder sangen ein Lied.
Der Weihnachtsbaum in der Mitte
des Platzes leuchtete und, man konnte sich einen ersten Eindruck von der
für 2016 geplanten Weihnachtsbeleuchtung «HaleBopp» verschaffen.
tina Gnägi mit Wintergeschichten. In
der Weinlaube Zweifel genossen die
Besucher Risotto von der Zürcher
Freizeit Bühne. Im Ortsmuseum gab
es bei einer Sonderausstellung viel
Interessantes zu sehen und zu lesen
über die Geschichte und Entwicklung
vom Brauchtum Advent.
Auch der Regen zwischendurch
schadete der vorweihnachtlichen
Stimmung nicht. Überall waren
strahlende Gesichter zu sehen.
Weihnachtliches Ambiente ums Zehntenhaus in Affoltern.
Weihnachtspunch und Suppen aus einem reichhaltigen Angebot auswählen. Am Samstag war wie jede Woche
das Zähnte-Kafi offen. Der Weihnachtsmarkt war auch eine gute Gelegenheit Bekannte und Freunde zu
treffen. Alle – Organisatoren, Teilnehmende und Besucher – freuten sich
über den gelungenen Anlass.
Der Anlass war vom Weihnachtsmärt-Team, das aus Freiwilligen aus
dem Quartier besteht, organisiert
worden. (pm.)
ANZEIGEN
Unvergessliche Zeitreise
Der Samichlaus erfreute die Kinder.
Hönggermarkt der Kiwanis Club
Höngg mit Raclette.
Beim Gemeinschaftszentrum Lila
Villa wurde nicht nur gesungen, sondern auch von Fredy Haffner Geschichten erzählt. Passend zur Geschichte vom krummen Weihnachtsbaum brachte er gleich eine kleine
Tanne mit. Im Hof der Wogeno erfreute die Laternenausstellung, vor
der UBS der Jazz Circle und im
«Sonnegg» Märchenerzählerin Chris-
Der Affoltemer Weihnachtsmarkt im und vor dem
Zehntenhaus fand zum
zweiten Mal statt. Besucher
und Standbetreiber
freuten sich über die
weihnachtliche Atmosphäre.
Am Samstag, 5. Dezember, morgens
findet unter den Arkaden des «Swissôtels» in Oerlikon der traditionelle
Flohmarkt des Kiwanis Oerlikon statt.
Kiwanis ist eine weltumspannende
Serviceorganisation von Freiwilligen
zum Wohl der Kinder und der Gemeinschaft. (pm.)
Pia Meier
Der Jazz Circle Höngg begeisterte die Anwesenden mit rassigen Klängen.
Markt mit Kinderchor und Samichlaus
Kiwanis-Flohmarkt
Der Weihnachtsmarkt auf
dem Röschibachplatz lockte
Tausende von Besucherinnen und Besuchern an.
Die Marktfahrer zeigten
sich zufrieden.
«Gefühlte 10 000 Besucherinnen und
Besucher kamen am letzten Samstag
auf den Wipkinger Dorfplatz und
shoppten an 64 Marktständen», teilt
der Quartierverein Wipkingen auf
seiner Homepage mit. Dank diesem
Andrang waren die Marktfahrer trotz
Regen und Schnee am morgen zufrieden mit dem Verkauf. Das Angebot
war so vielfältig, dass jeder Mann
und jede Frau etwas Passendes und
Individuelles fand. Zum Weihnachtsmarkt auf dem Röschibachplatz gehören aber auch das altehrwürdige
Karussell sowie Samichlaus und
Fotos: pm.
Der erste Adventszauber
lockte zahlreiche Höngger
an. Sie kamen in den Genuss von Musik, Geschichten und Kulinarischem.
Der Weihnachtsmarkt
am Katzenbach in Seebach
bot Attraktionen für Gross
und Klein. Auch Schulkinder
hatten einen Stand.
Der Seebacher Weihnachtsmarkt bot
ein vielseitiges Vergnügen für Gross
und Klein: Eisenbahn fahren, Kerzen
ziehen, Pizza und andere kulinarische Köstlichkeiten geniessen, Basteln sowie Kunstwerke aller Art bestaunen und kaufen. Seebacherinnen
und Seebacher Privatpersonen sowie
Institutionen und Vereine aus dem
Quartier boten neben weihnachtlichen Dekorationen individuelle und
originelle Geschenke aller Art an.
Wer sich die Zeit nahm, konnte einige Besonderheiten entdecken, so zum
Beispiel Katzenbach-Honig. Mitglieder des Theaters Zürich Nord boten
zudem Basteln an. Auch Kinder vom
Schulhaus Buchwiesen hatten einen
Stand. Sie verkauften Selbstgemach-
Der Bergclub Höngg grillierte Würste.
9
Viele Bewohner der Stadt Zürich kennen das einzige Zivilschutz-Museum in
der Schweiz nicht. Am Samstag, 5. Dezember, um 14 und um 16 Uhr erleben
Interessierte kostenlos während 120
Minuten im einst geheimen Bunker
Landenberg in Wipkingen multimedial
und vielseitig die Geschichte über den
Schutz der Bevölkerung. (pd./pm.)
Zivilschutzmuseum, Habsburgstrasse, gegenüber Nr. 17, in Wipkingen. Infos unter
www.stadt-zuerich.ch/zivilschutzmuseum.
Foto: pm.
Vielfältiges Angebot am Weihnachtsmarkt.
Foto: zvg.
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Stadt Zürich
Nr. 49
3. Dezember 2015
VE R M I S C H TE S
Flughafenbericht: Die Lüge vom Bevölkerungswachstum
Im jüngsten Zürcher
Fluglärm-Index 2014 des
Regierungsrats steht, dass
61 381 Menschen vom Fluglärm betroffen sind – 4258
oder 7,5 Prozent mehr als
2013. Schuld ist kaum die
– gewollte – Besiedlung der
Region, sondern vor allem
mehr nächtliche Flüge.
Roger Suter
Als ständiger Balance-Akt mit vielen
Widersprüchen bezeichnete die neue
Regierungsrätin Carmen Walker Späh
(FDP) schon den Grundsatz des Flughafengesetzes und damit der regierungsrätlichen Flughafenpolitik. Und
schon die zweite und dritte Präsentationsfolie ihres Flughafenberichts am
Freitag machten diesen unmöglichen
Spagat deutlich: Hier die 265 000 nahezu stagnierenden Flugbewegungen,
da das gewollte Siedlungswachstum
im Norden, aber vor allem im Süden
des Flughafens – woraus folgt, dass
wiederum mehr Menschen mit Fluglärm eingedeckt sind.
Positiv zu vermerken ist, dass die
Zahl der Flugbewegungen seit dem
Jahr 2000 um 18 Prozent abgenommen hat, die Auslastung und damit
die Zahl der Passagiere aber von 18
auf 25 Millionen gestiegen ist. Neue
Flugzeuge seien grösser und leiser,
und gerade die Swiss investiere viel in
die Erneuerung ihrer Flotte: Bombardiers C-Series anstelle der Jumbolinos, A320 in Version «Neo» und Boeing 777, die mit zwei Triebwerken
schneller steige als der viermotorige
Airbus A340 (von dem böse Zungen
gibt es für den Regierungsrat keine
nennenswerten Änderungen. In Sachen «Unternehmensführung» hingegen will die Regierung, dass bei Beteiligungen an anderen Flughäfen Risiken für Finanzen und Reputation
möglichst ausgeschaltet werden. Und
auch bei Immobilien steht der Kanton
leicht auf der Bremse: Nach «The
Circle», zu dem der Kanton nach wie
vor positiv eingestellt sei, möchte die
Regierung nur noch dort investiert haben, wo es dem Primärkunden – also
dem Fluggast – zugutekommt oder zur
Standortattraktivität Klotens beiträgt.
Trotzdem heisst es im Bericht, die
vorgegebenen Ziele seien «vollständig
erreicht worden».
sagen, er komme überhaupt nur aufgrund der Erdkrümmung in die Luft).
«Die Reduktion des Lärms an der
Quelle ist somit auf Kurs», sagte Markus Traber, Chef des kantonalen Amts
für Verkehr.
Tag- gegen Nachtlärm
Ebenfalls auf Kurs sei die Wohnqualitätsförderung; einerseits durch den
Kanton selber, der 2014 mit einem
Anreizsystem 160 000 Franken an sanierungswillige Liegenschaftsbesitzer
ausbezahlt habe; für 2015 sei mindestens noch einmal so viel und eine zusätzliche Million für Ersatzneubauten
vorgesehen. «Allerdings können wir
niemanden zu einer Sanierung zwingen», gibt Traber zu bedenken.
Andererseits wurde der Flughafen
gerichtlich zu weiteren Lärmschutzmassnahmen tagsüber in Dächern
und Fenstern, aber auch automatische
Schliessmechanismen («Motörli») für
die Nacht verpflichtet. Allerdings erhielt der Flughafen in einem Rechtsstreit mit Opfikon und Dübendorf
recht, dass es in einer Liegenschaft
entweder das eine oder das andere,
aber nicht beides gebe. Und der Kanton als Mitbesitzer und gleichzeitig
Vertreter der Bevölkerung der Flughafen AG sieht keinen Grund, dieses Gegenüberstellen von Tag- und Nachtlärm zu beanstanden. «Natürlich ist
dieses Thema nicht ‹gegessen›», antwortete Walker Späh auf die Frage
von «Stadt-Anzeiger»/Lokalinfo. Aber
eine Reaktion in dieser Sache nannte
sie nicht.
Auf der anderen Seite sei auch die
Bevölkerung in der Region gewachsen, was im klaren Widerspruch zum
Flughafengesetz steht, das möglichst
wenige Menschen belärmen will. Doch
sei diese Verdichtung in den Boom-
Vor allem abendliche Flüge und vermehrter Verspätungsabbau sorgen für
einen Anstieg des ZFI.
Foto: Andreas J. Minor
regionen Glatt- und Limmattal aus
Sicht der Regierung erwünscht, die
die Mehrbelastung also zugunsten des
Wachstums in Kauf nimmt.
Nur 2 Prozent wegen Wachstum
Eine Sensitivitätsanalyse der Empa
auf Seite 41 des Berichts zeigt, dass
das Bevölkerungswachstum nur für 2
Prozent der jetzigen ZFI-Zunahme von
gut 7 Prozent verantwortlich sei. Es ist
demnach vor allem der nächtliche
Lärm, der «einschenkt»: 12 068 Flugbewegungen zwischen 22 und 6 Uhr
oder 4,9 Prozent sorgen für 24 432
«Highly sleep disturbed», also stark
im Schlaf gestörte Anwohner – das
sind fast 40 Prozent jener Gruppe.
Auffällig ist, dass die Zahl dieser
sehr störenden nächtlichen Flugbewegungen letztes Jahr von 10 140 auf
12 068 Flüge oder um 19 Prozent zugenommen hat. Das sei vor allem auf
den (erlaubten) Abbau von Verspätun-
gen zurückzuführen, die sich durch
die überlasteten Spitzenzeiten ergäben. Hier erwartet die Regierung vom
Flughafen «Massnahmen» – ohne diese jedoch explizit verlangen zu können.
Insgesamt wurde der Richtwert
ZFI 2014 um 14 000 Personen überschritten – also um fast 30 Prozent.
100 Millionen und kaum Einfluss
Dabei hält der Kanton 33 Prozent plus
eine Aktie an der Flughafen Zürich AG
– wie es das Gesetz als Minimum vorschreibt. Das sind gut 100 Millionen
Franken. Und als Mitbesitzer will er
auch dem wirtschaftlichen Gedeihen
des Hubs Zürich Sorge tragen. Dazu
hat er bereits 2008 eine Eigentümerstrategie und -ziele entwickelt, die nun
überarbeitet wurden und erstmals in
den Flughafenbericht eingeflossen
sind. Bezüglich der Punkte «Beziehungspflege» und «Umweltschutz»
Erwartete Reaktionen
Die Reaktionen auf den Flughafenbericht fallen erwartungsgemäss aus:
Das wirtschaftsfreundliche «Forum
Weltoffenes Zürich» anerkennt die Sisyphusarbeit der Flugzeughersteller,
sieht aber durch die «Politisierung des
Flugregimes» Pünktlichkeit und damit
Konkurrenzfähigkeit geschwächt, wodurch das Entwicklungspotenzial der
Region Zürich «erodiere».
Der Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Zürich (SBFZ)
konstatiert, dass die Fluglärmproblematik auch physisch in den hintern
Teil des Berichts gerutscht sei. Dabei
scheine die Zahl der Nachtflüge «völlig
aus dem Ruder zu laufen». Und: «Im
Strassenverkehr führen Geschwindigkeitsüberschreitungen in diesem Rahmen zum Ausweisentzug.» Er vermisst Massnahmen, wie diese in früheren Berichten vorkamen und eigentlich laut Flughafengesetz vorgeschrieben wären.
www.vd.zh.ch/flughafenbericht
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IMMOBILIEN
Zürich Nord
AKTUELL
Nr. 49
3. Dezember 2015
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Der neue Oerliker Kalender 2016 ist da
Das Neujahrsblatt des Ortsgeschichtlichen Vereins Oerlikon liegt druckfrisch vor.
Es begleitet Interessierte
auf eine Zeitreise durchs
Allenmoos-Quartier.
Karin Steiner
Das Allenmoos-Quartier gilt als «Zürichberg von Oerlikon»: ein ruhiges
Wohnquartier mit beschaulichen Einund Mehrfamilienhäusern, umgeben
von grosszügigen Gärten mit altem
Baumbestand. Mittendrin das «Ligusterwäldli», das oft und gerne von
Spaziergängern besucht wird.
Bei der politischen Ablösung Oerlikons von Schwamendingen 1872
bestand das Allenmoos-Quartier vorwiegend aus Weiden, Riedland und
ein paar Bauernhäusern. Ein Kartenausschnitt von 1913/14, der im Neujahrsblatt 2016 zu sehen ist, zeigt,
dass das Quartier auch zu jener Zeit
nur spärlich besiedelt war.
Neue Strassennamen
Durchzogen war das Quartier von
der Haldenstrasse (heute Oerlikonerstrasse), der Rütlistrasse (Berninastrasse) und der Hochstrasse (Regensbergstrasse). «Bei der Eingemeindung Oerlikons in Zürich mussten alle Strassennamen, die es in Zürich bereits gab, ausgewechselt werden», erklärt Christian Altorfer, der
wie für die früheren Neujahrsblätter
des Ortsgeschichtlichen Vereins Oerlikon auch für diesen Kalender verantwortlich zeichnet. Als diese Karte
entstand, führte die Regensbergstrasse damals nur von der reformierten
Kirche bis zum Birchplatz auf der anderen Seite der Eisenbahnlinie. Die
Regensbergstrasse war es denn auch,
die zum Zentrum von Bildung und
des sozialen Lebens wurde: Hier entstand 1873 das Schulhaus Halde A,
1891 die Turnhalle Halde, 1894/95
das Schulhaus Halde B, 1904 das
Schulhaus Gubel A, 1907 die reformierte Kirche Oerlikon, 1910 die
Turnhalle Gubel und in der Nähe das
Gemeindehaus Oerlikon, 1924 das
Schulhaus Liguster, 1926/27 die
Spielwiese mit Gerätehaus, 1930 die
Turnhalle Liguster und 1932 das
Schulhaus Gubel B.
Thematische Schwerpunkte
In den 20er-Jahren setzte im Allenmoos-Quartier ein Bauboom ein, der
wiederum die Gewerbebetriebe anwachsen liess. Nach dem Krieg verlagerten sich diese jedoch nach und
nach Richtung Zentrum Oerlikon,
und heute ist im Allenmoos-Quartier
praktisch kein sichtbares Gewerbe
mehr vorhanden.
Der Kalender 2016 führt Interessierte auf eine spannende Zeitreise
durch das Quartier. Die Monatsblätter
sind nach drei thematischen Schwerpunkten gegliedert und folgen keiner
Chronologie. Sie befassen sich mit
den Themen Besiedlung und Umgebung, Wohnen und Leben und Arbeit
und Gewerbe. «Viele Häuser im Allenmoos-Quartier befinden sich noch
immer in Familienbesitz», sagt Christian Altorfer. «Sie wurden teilweise
aufwendig renoviert und mit Anbauten erweitert.»
Der Oerliker Kalender ist in der Buchhandlung Nievergelt an der Franklinstrasse und am Oerliker Weihnachtsmarkt am
Stand des Quartiervereins erhältlich.
Aus dem Pflegeheim wird ein Pflegezentrum, das sich neu auf vier Häuser im Quartier verteilt. Die Häuser
sind architektonisch ins Quartier integriert und versprühen keinerlei Klinikcharakter. Von aussen betrachtet
sind es charmante Wohnhäuser. Und
genau darum geht es im Pflegezentrum: Die Bewohner sollen sich hier,
im Gorwiden-Quartier, daheim und
vor allem vollumfänglich wohlfühlen.
Das Pflegezentrum steht allen Men-
schen offen, unabhängig von Konfession, sozialer Stellung und Nationalität.
Mit dem neuen Wohnhaus «Friedacker» erweitert die Pflegezentrum
Gorwiden AG ihr Angebot um bis zu
18 Betten für Menschen, die auf eine
besondere Betreuung angewiesen
sind. Die Erweiterung ermöglicht eine bessere Gruppierung der Bewohner, um gezielter auf die einzelnen
Bedürfnisse eingehen zu können.
Neu finden im Pflegezentrum Gorwiden nun bis zu 115 Menschen ihr
neues Daheim.
Tag der offenen Tür
Am Sonntag, 6. Dezember, von 14 bis
18 Uhr öffnet das neue Haus Friedacker für Neugierige und Interessierte seine Türen an der Friedackerstrasse 7 in Oerlikon. (e.)
Ein Befreiungsschlag für
TV Unterstrass Herren
Der TVU bekundete mit den ebenfalls
flach verteidigenden Stäfnern 20 Minuten lang Mühe. Leuenberger legte
nach knapp 18 Minuten erstmals drei
Längen für den Platzklub vor (8:5).
Ein Time-out bescherte dem TVU zusätzlichen Auftrieb und Inspiration.
Defensiv hatte sich der TVU gut auf
die überschaubare Wurfwucht der
Seebuben eingestellt, was dem TVU
reihenweise einfache Gegenstossmöglichkeiten bot, die von Bapst,
dem jungen Helbling und Widmer
grösstenteils verwertet wurden.
Das 4-Tore-Polster zur Pause
(14:10) stellte fürs Heimteam dann
ein sichtbares Baldrian-Zäpfli dar.
Nach Wiederanpfiff gefiel der TVU
Eine Villa gestern (oben links) und heute.
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Gorwiden mit neuem Auftritt
Das Pflegeheim Gorwiden in
Oerlikon erhält einen neuen
Namen, einen neuen Auftritt und erweitert gleichzeitig das Angebot mit
der Eröffnung eines neuen
Hauses im Quartier.
Die Spielwiese beim Schulhaus Liguster wurde einst zu einem Eisfeld umfunktioniert.
mit einer abermals flüssigen Spielweise, die die Stäfner zusehends
überforderte. Nach dem 20:13 beanspruchte Stäfas Coach seine Auszeit,
an der Spiellaune der Untersträssler
änderte sich indes rein gar nichts.
Steffen und Brack setzten nun die
Nadelstiche, beim 23:13 nach 43 Minuten führte der TVU erstmals zweistellig, die TVU-Show fand jedoch
erst nach Bapsts Kunsttreffer zum
33:21-Endstand ein stimmungsvolles
Ende.
Mit vier Punkten aus den beiden
Dezemberpartien könnte der TVU die
bis anhin verpatzte Hinrunde noch
halbwegs retten und sich im Mittelfeld festsetzen. (ch.)
Fotos: Archiv Stücheli Architekten
Die Überbauung am Berninaplatz steht heute noch.
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Publireportage
Steuri + Partner AG: Immer gut beraten
Seit einem Jahr leitet Verena Birnbreier die Filiale der
Embracher Treuhandfirma
Steuri + Partner AG in Wipkingen. Es war ein intensives Jahr, in dem sie die
Stammkundschaft der BVS
Treuhand AG kennen gelernt
und neue Kunden dazugewonnen hat.
Stefan Gerber, Jeff Ren, Yannick Zerbe, Lynn Bolliger, Manuel Zhao (hin- «Mir gefällt es hier, ich habe mich gut
eingelebt und viele nette und interesten v. l.), Valeria Moreno und Jenny Roberts (vorne v. l.).
Foto: zvg.
Schokoladen-Genussmomente
am Oerliker Weihnachtsmarkt
Sieben junge Leute überraschen die Besucher des Oerliker Weihnachtsmarkts mit
ihren Schoggi-Mischungen.
«Mixcacao» heisst ein Jungunternehmen, das von sieben Maturandinnen
und Maturanden der Kantonsschule
Zürich Nord im Rahmen des «Young
Enterprise Switzerland»-Programms
während ihres letzten Schuljahrs ins
Leben gerufen wurde. Das Konzept
ist einfach: Sie verkaufen spezielle
Kakaomischungen in Einmachgläsern, alles 100-prozentig bio und
Fairtrade. «Mit unseren drei Geschmackssorten Zimt, Chili und Lebkuchen möchten wir den Kakaomarkt
auf den Kopf stellen», sagt Lyn Bolliger. «Unser Ziel ist es, mit unserer
ANZEIGEN
heissen Schokolade faire Genussmomente in den hektischen Alltag einzubringen.» Der Name «Mixcacao» basiert auf der Mayagöttin Ixcacao, di
der Legende nach die hungernde
Menschheit rettete, indem sie Kakaobohnen auf die Erde brachte. Sie
steht für Fruchtbarkeit, Sicherheit
und Luxus. «Um dem Erbe Ixcacaos
gerecht zu werden, setzen wir auf
Zutaten aus nachhaltigem Anbau»,
sagt die PR-Verantwortliche des siebenköpfigen Teams. «Wir verfolgen
das Ziel, einen ökologischen und sozialverträglichen Lebensstil mittels
Kulinarik zu verbreiten. Unsere Marke soll im gehetzten Alltag Genussmomente schaffen.» (zn.)
Oerliker Weihnachtsmarkt, Max-Bill-Platz,
Freitag, 4. Dezember, 11 bis 20 Uhr,
Samstag, 5. Dezember, 10 bis 19 Uhr.
sante Leute kennen gelernt», berichtet Verena Birnbreier. Ihre Arbeit sei
vielfältig und abwechslungsreich. Zu
den Fachgebieten der Treuhänderin
gehören nebst dem Finanz- und
Rechnungswesen sowie den Steuerangelegenheiten für Privatpersonen
oder Firmen auch Revisionen und das
Controlling innerhalb von Betrieben.
«Letzteres unterstützt uns in unserer
Beratertätigkeit», erklärt sie. «Wir
analysieren und berechnen Kennzahlen, erstellen Planungsrechnungen
wie beispielsweise das Budget und
führen Kontrollaufgaben durch.»
Auch Unternehmensberatungen
gehören zum Aufgabengebiet eines
Treuhänders. «Wir beraten und unterstützen, wenn es um Gründung,
Liquidation, Fusion, Nachfolgeregelung und vieles mehr bei Betrieben
geht.»
Erbschaftsangelegenheiten
runden das umfangreiche Tätigkeitsgebiet ab. In rechtlichen Fragen arbeitet Steuri + Partner AG bei Bedarf
mit Fachjuristen zusammen. In vielen Bereichen werden die Vorschriften immer strenger, zum Beispiel bei
Verena Birnbreier ist die Ansprechperson in der Filiale von Steuri + PartFoto: kst.
ner AG in Wipkingen.
Revisionen. «Wir besuchen regelmässig Weiterbildungen, damit wir auf
dem neusten Stand bleiben.» Auch
die Mehrwertsteuer wird zunehmend
komplexer, weil es sehr viele Ausnahmeregelungen gibt.
Hauptsitz in Embrach
Bereits vor drei Jahren hat Martin
Frehner, Geschäftsführer und Inhaber der Steuri + Partner AG mit Sitz
in Embrach, die BVS Treuhand AG
von Verena Möckli übernommen. Am
Hauptsitz decken drei Mitarbeitende
den Bereich Treuhand und vier weitere den Bereich Liegenschaften ab,
der sowohl die Verwaltung von Mietliegenschaften und Stockwerk als
auch die Vermittlung von Ein- und
Mehrfamilienhäusern
beinhaltet.
«Mit unserem Team in Embrach arbeite ich eng zusammen. Wir helfen
uns gegenseitig aus, wenn Engpässe
entstehen», so Verena Birnbreier.
Mittelfristiges Ziel der Steuri +
Partner AG ist es, die Filiale in Wipkingen auszubauen und einen zweiten Arbeitsplatz anzubieten. (kst.)
Steuri + Partner AG, Hönggerstrasse 117,
8037 Zürich, Telefon 044 440 60 30, Fax
044 440 60 31, [email protected].
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Stadt Zürich
Nr. 49
3. Dezember 2015
Schöne Weihnachtsdeko leicht gemacht
Was gibt es Schöneres, als
mit den Kindern, Enkeln oder
Göttikindern fantasievolle
Dekoartikel in der Weihnachtszeit zu basteln? Vieles, was
toll aussieht, ist ganz einfach
zu machen.
Philippa Schmid
«Weihnachtliche
Prinzessinnenbälle»
nennt die Bloggerin von frauscheiner.de
ihre Weihnachtskugeln aus Knöpfen. Diese
lassen sich je nach Knöpfen ganz unterschiedlich gestalten. Ob glitzernde Perlmuttknöpfe oder lustig bunte Kinderknöpfe, die Ergebnisse können sich sehen lasen. Benötigt werden Acryl- oder auch
Styroporkugeln. Letztere können unter
dem Heisskleber allerdings schmelzen.
Der Heisskleber wird portionsweise auf
die Kugel, die eine Aufhängevorrichtung
haben sollte, aufgetragen. Nun werden die
Knöpfe dicht an dicht auf die Kugel geklebt. Sollte einem der Farbverlauf nicht
zusagen, kann man Knöpfe nach dem Erkalten mit einem Prickel wieder lösen.
Zum Schluss zieht man ein Garn oder ein
Band durch die Aufhängevorrichtung.
Tipp: Warum die Knöpfe nicht einfach umdrehen? Manchmal ist die Rückseite schöner als die Vorderseite. Vorsicht: Aufgrund
des Heissklebers sollten die Kinder schon
etwas grösser sein.
Papierener Engel
Was wäre die Weihnachtszeit ohne Engel?
Diese Himmelsboten lassen sich aus Goldpapier ganz einfach selber machen. Eine
A4-Seite glänzendes Papier wird dafür
Eisstockschiessen in einer Gruppe macht Spass.
Foto: zvg.
Publireportage
Eisstockschiessen für Kinder
und Erwachsene im «Glockenhof»
Das Hotel Glockenhof lädt
zum sportlichen Spass ein.
Im Innenhof können sich
alle bis Februar im Eisstockschiessen versuchen.
Im Hotel Glockenhof kommen Spiel,
Geselligkeit und Kulinarik zusammen. Beim Eisstockschiessen trifft
man sich mit der Familie, mit Kollegen oder Freunden zum gemütlichen Plausch und testet, wer den
Stock am besten schwingt. Es ist
einfach zu lernen und ein Highlight
für eine unvergessliche Weihnachtsfeier. Erst im Mannschaftswettbewerb gegeneinander antreten und danach ein festliches Adventsmenü im Restaurant Conrad
oder den Fondueplausch in der
Älplerstube geniessen. Jeweils mittwochs von 14 bis 16 Uhr gehört der
Innenhof den jungen Gästen. Die
Kinder probieren sich kostenlos im
Wettbewerb
Mit etwas Glück kann ein Eisstockevent an einem frühen
Abend mit Medaillen und Pokalübergabe für 8 bis 10 Personen gewonnen werden. Anschliessend Glühwein oder alkoholfreier Punsch und Marroni zum Apéro. Rufen Sie am
Freitag, 4. Dezember, zwischen
14 und 14.05 Uhr an.
Telefon 044 913 53 96
Über den Wettbewerb wird keine
Korrespondenz
geführt.
Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Eisstockschiessen – inklusive einer
Medaille für die Besten. (pd./pm.)
Reservation unter Tel. 044 225 91 91
oder [email protected]. Der Spielpreis
beträgt sonntags bis mittwochs 50
Franken pro Stunde, donnerstags bis
samstags 90 Franken. Hotel Glockenhof, Sihlstrasse 31.
Besonders schön werden die Kugeln,
wenn man Knöpfe nimmt, die eine ähnliche Farbe aufweisen. Foto: frauscheiner.de
dreimal entgegengesetzt zu einer Diagonale gefaltet. Jetzt wird das Papier so zu einem Dreieck gefaltet, wie es die Faltlinien
vorgeben. Nun werden die vorderen seitlichen Ränder zu einer Mittellinie gefaltet
und dann die Ränder nach hinten geschlagen.
Wenn man die unteren Zipfel abschneidet, kann der «Körper» des Engels
stehen. Aus einem hautfarbenen Tonpapier schneidet man nun einen Kreis mit
einem Radius von 1,2 cm aus, auf den
man ein Gesicht zeichnet. Zusammengebunden Wollfäden oder Lametta bilden die
Haarpracht des Engels. Nachdem die Haare auf den Kopf geklebt wurden, wird das
Gesicht auf den Körper geklebt: Fertig ist
der selbst gemachte Weihnachtsengel.
Nun kann Weihnachten kommen!
Quellen: www.basteln-gestalten.de, www.frauscheiner.de.
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Grittibänzen für taubblinde Menschen
Über 900 Kinder sind an der Schwimmstafette gestartet.
Foto: zvg.
Erneut ein Teilnehmerrekord
Die 16. Stadtzürcher Schwimmstafette hat viel Leben in das Hallenbad
Altstetten gebracht. 157 Teams sind
um die Wette geschwommen – so viele wie noch nie. Bei den 5.-Klässlern
siegte das Team Roth vom Schulhaus
Hofacker mit neuer Rekordzeit. Auch
in den weiteren Altersklassen überzeugten die Kinder mit guten
Schwimmleistungen.
Am Start warteten über 900 Kinder der 3. bis 6. Klasse. Vor den Augen von vielen begeisterten Zuschauern haben sich die Teams spannende
Duelle geliefert. Nach vollbrachter
Leistung durften sich die Kinder mit
einem Zvieri verpflegen.
Organisatoren wurden überrannt
Nachdem im letzten Jahr die Anzahl
der Teams sprunghaft zugenommen
hat, verzeichnet die 16. Ausgabe erneut einen Teilnehmerrekord. Mit
157 Teams oder 942 Kindern wurden
die
Organisatoren
richtiggehend
überrannt. Gegenüber dem letzten
Jahr haben sich 13 Teams bezieANZEIGEN
hungsweise knapp 80 Schülerinnen
und Schüler mehr angemeldet.
Urs Kessler, Leiter Schwimmsport
des Sportamts Zürich, zeigt sich
stolz: «Dass an einem Mittwochnachmittag über 900 Kinder für den
Teamwettkampf ins Hallenbad kommen, zeigt, wie beliebt das Schwimmen ist. Das spricht für die gute Arbeit, die die Schwimmlehrerinnen
und Schwimmlehrer der Stadt Zürich
leisten.»
Bei der Schwimmstafette treten
die Schulklassen in Sechserteams gegeneinander an. Jedes Kind legt dabei eine Strecke von 25 Metern zurück. Die drei schnellsten Teams jeder Kategorie erhalten eine Urkunde
und ein Geschenk, und die sechs
schnellsten Teams qualifizieren sich
für den Kantonalen Schulschwimmtag. Die diesjährigen Siegerteams
sind: 6. Klasse, Sihlweid, Koller,
2:02.58. 5. Klasse, Hofacker, Roth,
1:39.73. 4. Klasse, Hofacker, Huber,
2:06.78. 3. Klasse, Freiestrasse,
Härtsch 1, 2:16.46. (pd.)
Am Samstag, 5. Dezember, ab 10 Uhr
verkauft der Lions Club Zürich-Altstadt an zwei Orten Grittibänzen für
einen guten Zweck: in Zürich auf der
Limmatbrücke beim Helmhaus und in
Langnau am Albis beim Coop. Der Erlös dieser Adventsaktion kommt den
Bewohnerinnen und Bewohnern der
Schweizerischen Stiftung für Taubblinde Tanne in Langnau am Albis zugute (tanne.ch). Ihnen soll im nächsten Sommer wieder eine unvergessliche Reise ans Meer ermöglicht werden. Hergestellt werden die Grittibänzen durch die Bäckerei der Stiftung
Behindertenwerk St. Jakob. (pd.)
Publireportage
Nussknacker-Weihnachten im Letzipark
Eine verschneite Zauberlandschaft,
ein
nostalgischer
Märchenzug,
freundliche Nussknacker und neu ein
Weihnachtsdörfli vor dem Center:
Das sind die magischen Zutaten für
die Adventszeit im Einkaufszentrum
Letzipark. Neben der traditionellen
Weihnachtsdekoration ist nun wieder
das legendäre Märlizügli der Star der
WeihnachtsiInszenierung.
Der Letzipark lockt zum Ende des
Jahres mit einem Winter-Weihnachts-Booklet mit vielen Angeboten
und Rabatten. Ein sechs Meter hoher
Turm aus lauter roten Geschenken
verbreitet bereits auf dem Letziplatz
vor dem Center eine weihnachtliche
Stimmung. Neu lädt das kleine Weihnachtsdorf mit Glühwein und Raclette zum gemeinschaftlichen Geniessen und Verweilen ein.
Ab dem 10. Dezember offeriert
Manor einen Päckli-Tisch, wo alle Ge-
Der Nussknacker aus dem Erzgebirge ist eine Kultfigur im Letzipark. F.: zvg.
schenke stilvoll eingepackt werden.
Am Sonntag, 6. Dezember, besucht
der Samichlaus das Einkaufszentrum
Letzipark und freut sich auf viele
Sprüche von den Kindern, die er da-
für mit einem Chlaussäckli belohnt.
Neben dem 6. Dezember öffnet der
Letzipark auch am 20. Dezember,
von jeweils 11 bis neu um 20 Uhr die
Türen. (pd.)
Stadt Zürich
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ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Kiki Maeder mit «Happy Day»-Gewinnerin Carmela Hengartner im
«Nightmärchen».
Cindy und Roby Gasser können Lys Assia, die Grande Dame des Chansons,
jedes Jahr mit einem Cüpli im Circus Conelli willkommen heissen.
Aus England direkt in den Conelli:
Die Chirurgie-Professoren Claudia
und Martin Meuli.
Radiolegende Elisabeth Schnell (l.) hat Spielerfahrung im «Nightmärchen»
und bewundert die natürliche Bühnenpräsenz von Sängerin Tiziana.
Festival-da-Jazz-Dir. Christian Jott
Jenny, Comedy-Christmas-Produzent Guido Schilling (r.).
Kabarettist Michael Elsener besucht gern Kollegen im Hechtplatztheater und in der Maag-Halle.
Multitalent Anet Corti kann über die
Spässe der «Konkurrenz» bei «Comedy Christmas» herzlich lachen.
Bildungsdirektorin Silvia Steiner
und ihre Tochter geniessen die Artistik im Conelli.
Swiss- und Sika-VR Monika Ribar
und ihr Mann besuchen regelmässig den Conelli.
Köbi Kuhn und Freundin Jadwiga
Cervoni gefällt die turbulente «Comedy Christmas».
VIPs beim Stelldichein
in Licht- und Adventsshows
46 060 Lichter an der 22 Meter hohen
Tanne im Park des «Baur au Lac» signalisieren den Advent weitherum
sichtbar. Pfarrerin Katharina HobyPeter hat die Lichter entzündet und
die Herzen mit Worten erwärmt. Erhellend auch die Feier «Manege frei
für den lieben Gott» im Weihnachtscircus Conelli, ebenfalls von Schausteller-Pfarrerin Hoby gehalten.
*
Der Conelli hat sein Chapiteau zum 23.
Mal auf dem Zürcher Bauschänzli aufgeschlagen (bis 3. Jan.). Bei der GalaPremiere sah man viel Politprominenz
wie etwa alt Bundesrat und Conelli-Fan
Christoph Blocher, Bildungsdirektorin
Silvia Steiner, Sicherheitsdirektor Mario Fehr, Baudirektor Markus Kägi,
Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker
oder den frisch gewählten Nationalrat
Mauro Tuena. Auch der israelische
Botschafter Ygal Caspi war zugegen.
Und «Eurovision»-Legende Lys Assia
gehört seit vielen Jahren zu den begeisterten Besucherinnen.
*
Zum Kaputtlachen präsentiert sich
dieses Jahr wiederum das «Night-
märchen» der Zürcher Märchenbühne im Hechtplatztheater (bis 23.
Dezember). Domenico Blass hat den
«Räuber Hotzenplotz» tüchtig aufgemotzt. Das «Nightmärchen» vereint
in der Regie von Erich Vock alle Ingredienzien für einen Abend mit
Esprit. Kasperli und Seppli schenken
der Grossmutter einen lebendigen
Elvis, Moderator Sven Epiney tritt als
Nick Hartmann auf, und Tiziana, die
Gewinnerin von «Voice of Switzerland», gibt die singende Krankenschwester – fast wie im richtigen Leben.
*
Turbulent, opulent, mit Bling-Bling
und Las-Vegas-Showtreppe wartet
«Christmas Comedy» von Dominik
Flaschka in der Maag-Halle auf (bis
31. Dez.). Die Auftritte von Helga
Schneider (Regula Esposito), Walter
Andreas Müller und vom Duo Lapsus
sorgen zweieinhalb Stunden zusammen mit den musikalisch brillanten
Swisspäck für eine Bescherung der
besonderen Art. Jux und Tollerei jagen sich. Man muss aber die schrägen
Pointen mögen.
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Zürich Nord
Nr. 49
3. Dezember 2015
Veranstaltungen & Freizeit
DR. GAMBLE
Thomas W. Enderle
Unter uns ist
ein Verräter
Das Leben als Spion ist gefährlich:
Ein falsches Wort und schon sind die
Gegner einem auf der Spur. Darum
sollte man möglichst überzeugend
auftreten, auch wenn man keine Ahnung hat. In «Agent Undercover» begeben sich alle
Spieler gedanklich an einen geheimen Ort – auf
ein Kreuzfahrtschiff, eine Weltraumstation, eine
Militärbasis
oder am einen einladenden Strand.
Alle sind eingeweiht – nur der Geheimagent nicht. Dieser versucht, das
Geheimnis zu lüften.
Zu Beginn jeder Runde werden
zufällig Karten verteilt. Alle erhalten
die gleiche Ortskarte – bis auf ein
Mitspieler. Auf seiner Karte steht lediglich Geheimagent. Er muss nun
herausfinden, wo er sich befindet.
Gleichzeitig versuchen die anderen
Mitspieler, den Geheimagenten aufzuspüren.
Nun befragen sich die Spieler gegenseitig. Bei Fragen wie «Was hast
du an diesem Ort an?», «Was siehst
du, wenn du aus dem Fenster
blickst?» oder «Würdest du dein
Kind mitnehmen?» versucht der Geheimagent sein Unwissen zu kaschieren, während die anderen versuchen,
mit ihren Antworten nicht zu offensichtlich zu sein, weil sie sonst dem
Spion wichtige Infos geben.
Jederzeit darf jeder Spieler eine
Abstimmung zur Identität des Agenten beantragen. Findet sich eine
Mehrheit, muss der Angeklagte Farbe
bekennen. Lagen die Mitspieler richtig, gewinnen sie, ansonsten der
Agent. Dieser kann das Spiel auch jederzeit unterbrechen und einen Tipp
auf den Ort abgeben. Hat er recht,
gewinnt er. Liegt er daneben, gewinnen die Mitspieler.
Zu viel Zeit bleibt allen für ihre
Mission nicht. Denn jede Runde hat
ein Zeitlimit und endet auf jeden Fall
mit einer Abstimmung. Konnte der
Agent bis zum Ende unerkannt bleiben?
Dr. Gamble meint: Was für ein
Spass! Dabei ist «Agent Undercover»
eine knifflige Aufgabe. Welche Frage
stelle ich meinem Gegenüber, damit
ich einerseits wertvolle Infos erhalte,
gleichzeitig aber nicht zu viel verrate? Und welche Antwort zeigt, wenn
ich unschuldig bin, dass ich weiss,
wo wir sind, ohne dem Spion zu viele
Infos zu geben? Und wie kann ich als
Agent eine Frage beantworten, ohne
dass ich gleich als Nichtwissender
auffliege? Immer wieder bricht man
ob der obskuren Fragen und den
noch schrägeren Antworten in schallendes Gelächter aus. Dabei ist die
Aufgabe als Spion genauso spannend
wie die der Unschuldigen. Nervenkitzel ist garantiert!
Dr. Gambles Urteil:
«Agent Undercover» von Alexandr Ushan,
Piatnik, 3–8 Spieler (ab 5 machts richtig
Spass), ab 12 Jahren.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 3. Dezember
13.30–17.00 Grittibänz backen: Schulklassen auf
Voranmeldung. Alterszentrum Wolfswinkel (Saal),
Wolfswinkel 9.
14.30 Volkslieder am Nachmittag: Mit dem Seniorenchor Frohsinn. Pflegezentrum Käferberg (Bistretto Allegria), Emil-Klöti-Strasse 25.
16.00–17.00 Singen: Gemeinsames Singen mit
Klavierbegleitung. Alters- und Pflegeheim Grünhalde, Grünhaldenstrasse 19..
20.00 «Puszta trifft Karelien»: Folk Club Züri: Kallaton, finnisch-ungarische Weltmusik und Lyrik.
GZ Buchegg, Bucheggstrasse 93.
Freitag, 4. Dezember
11.00–20.00 Oerliker Weihnachtsmarkt: Märlierzählerin: 15 Uhr; Samichlaus: 16.30 Uhr; Karussell,
Kerzenziehen,
Lebkuchenverzieren,
Päcklifischen, Chorgesang mit CoroVivo. Max-Bill-Platz.
14.00–16.00 Internet-Corner: Anmeldung erwünscht: 044 377 92 00. Alterszentrum Wolfswinkel, Wolfswinkel 9.
14.30–16.00 Musik mit Mario Ammann: Vom Ländler bis zum Rock’n’Roll. Zum Mitsingen, Schunkeln und Tanzen. Alterszentrum Sydefädeli (Cafeteria), Hönggerstrasse 119.
15.00–16.30 Musik: Christa Gadient spielt auf ihrer E-Orgel. Alters- und Pflegeheim Grünhalde
(Bistro), Grünhaldenstrasse 19.
18.00 Lichtklaus: Traditioneller Umzug durch das
Quartier Wipkingen. Pflegezentrum Käferberg
(Haupteingang), Emil-Klöti-Strasse 25.
19.00 «Garagenkonzert Vol. 6»: Brahms, Sonaten
für Cello und Klavier, mit Sascha Neustroev (stv.
Solocellist Tonhalleorchster Zürich) und Bernhard
Parz. Kollekte, Apéro, Anmeldung erbeten unter
[email protected], 043 5343 703. Studio
Pianoforte, Grubenackerstrasse 51.
19.30 Lesung Klaus Merz: Text und Klang, Improvisationen von Rudolf Lutz zu Texten von Klaus
Merz. Vorverkauf 044 3630177 oder [email protected]. Hottingersaal, Gemeindestrasse 54.
20.15 Konzert Musikverein Zürich-Höngg: Konzertliteratur aus der Feder von bekannten Schweizer
Komponisten. Kath. Kirche Heilig Geist, Limmattalstrasse 146.
Samstag, 5. Dezember
14.00 De Samichlaus chunnt: Fussweg ab Busstation Staudenbühl, Buslinie 29, oberhalb Friedhof
Schwandenholz. Zürich Seebach.
10.00 «Fiire mit de Chliine»: Kleinkindergottesdienst. Niklauskirche, Ecke Seebacherstrasse/
Buhnrain.
10.00–19.00 Oerliker Weihnachtsmarkt: Märli 15
Uhr; Samichlaus 16.30 Uhr. Max-Bill-Platz.
14.30–15.30 Jungbrunnen-Theater: «Wiehnachte uf
em Polizeiposchte» Ein fröhliches Weihnachtsstück. Alterszentrum Stampfenbach, Lindenbachstrasse 1.
14.30 Musikalischer Nachmittag: Mit den Drehorgelchläusen. Pflegezentrum Käferberg (Bistretto Allegria), Emil-Klöti-Strasse 25.
16.00 Aussendungsfeier für den Samichlaus: Gemeinsam singen für den Samichlaus und zuhören, wenn er Legenden über den Heiligen Nikolaus aus Myra erzählt. Kirche Bruder Klaus,
Milchbuckstrasse 73.
19.00 Samichlaus-Plausch: Mit dem Power-Duo Ursi
& Marco. Restaurant Blume, Winterthurerstr. 534.
Sonntag, 6. Dezember
16.00 Konzert Musikverein Zürich-Höngg: Konzertliteratur aus der Feder von bekannten Schweizer
Komponisten. Kath. Kirche Heilig Geist, Limmattalstrasse 146.
Montag, 7. Dezember
19.00 Doppel D: Dinner & Diskussion für junge Erwachsene. Info/Anmeldung: [email protected].
ch, Anna 078 645 03 88 oder facebook.com/
ddseebach. Niklauskirche, Ecke Seebacherstrasse/Buhnrain.
Dienstag, 8. Dezember
14.30–16.30 Musikmamsells Tanzcafé: Für Demenz-Betroffene, ihre Familien und Freunde.
Restaurant Binzgarten, Affolternstrasse 10.
Mittwoch, 9. Dezember
14.30 Weihnachtlicher Singnachmittag: Pflegezentrum Mattenhof (Saal), Helen-Keller-Strasse 12.
14.30 Filmnachmittag: «Nichts ist schöner als
Weihnachten». Eine lateinamerikanische Familie
wird zum Fest der Liebe mit einer unerwarteten
Botschaft konfrontiert. Alterszentrum Dorflinde,
Dorflindenstrasse 4.
15.00–16.30 Kinonachmittag: Britischer Film «Der
kleine Lord» aus dem Jahr 1980. Alters- und
Pflegeheim Grünhalde, Grünhaldenstrasse 19.
19.30–20.30 Meditatives Kreistanzen: Bewegung zu
klassischer und traditioneller Musik. Kostenlos,
ohne Anmeldung. Bequeme Schuhe empfehlenswert. Herz Jesu Kirche, Schwamendingenstr. 55.
Bunte Hönggermusik
KIRCHEN
Kirchgemeinde Unterstrass
Turnerstrasse 45
www.kirche-unterstrass.ch
Donnerstag, 3. Dezember
12.00 Vegetarischer Mittagstisch
Kirchensaal
Anmelden: 044 362 07 71
18.15 Schweigen und Hören
Kirche Unterstrass
Roland Wuillemin, Pfarrer
Samstag, 5. Dezember
10.00 Fiire mit de Chliine,
Kirche Unterstrass,
Patricia Luder
und das Fiire-Team
Sonntag, 6. Dezember
10.00 Gottesdienst am 2. Advent
mit Taufe, Kirche Unterstrass
Lea Schuler, Vikarin
Dienstag, 8. Dezember
9.30 Chrabbeltreff, Kirchgemeindehaus, Patricia Luder, Kind+Familie
Mittwoch, 9. Dezember
15.00 Pianocafé, Kirchgemeindehaus, Sarita Ranjitkar, Sozialdiakonin
Ref. Kirchgem. Wipkingen
Samstag, 5. Dezember
13.00 Kirche Letten
Singnachmittag mit dem Singkreis
Wipkingen, Judith Koelz
Sonntag, 6. Dezember
10.00 kath. Kirche Guthirt
Ökumenischer Gottesdienst
zum Menschenrechtssonntag
Pfarrteam Guthirt und
Pfrn. Elke Rüegger-Haller
Mittwoch, 9. Dezember
18.30 Kirche Letten
Ökumenisches Friedensgebet
Sonntag, 13. Dezember
10.00 Kirche Letten: Gottesdienst
Pfr. Samuel Zahn
18.30 Kirche Letten
Spirit on the Way
Pfrn. Elke Rüegger-Haller
Freikirche der
Siebenten-Tags-Adventisten
Wolfswinkel 36, Zürich-Affoltern
www.zentrum-wolfswinkel.ch
Samstags
9.30 Bibelgesprächsgruppen
10.30 Predigtgottesdienst
Separates Kinderbibelprogramm
Der Musikverein Höngg lädt am 4.
und 6. Dezember um 20.15 Uhr beziehungsweise um 16 Uhr zum Konzert in der Kirche ein. Die Hönggermusik präsentiert eine bunte Auswahl von Konzertliteratur aus den
Federn von bekannten Schweizer
Komponisten unter dem Titel «Musik
von Schweizer Blasmusik-Komponisten, so vielseitig, qualitativ hervorragend und genial, wie ein Schweizer
Sackmesser». Unter anderem werden
«Der Berg» von Thomas Trachsel,
«Images of a City» von Franco Cesarini und «Sacri Monti» von Mario
Bürki gespielt. Im Anschluss sind alle
Besucherinnen und Besucher zu einem Apéro eingeladen. (pd./pm.)
4. Dezember, 20.15 Uhr und 6. Dezember
16 Uhr, Kirche Heilig Geist, Höngg.
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Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 24’488 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte
Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Karin Steiner (kst.),
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter: Pia Meier (pm.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Lisa Meier, Tel. 044 913 53 03,
E-Mail: [email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
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Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich Nord
Veranstaltungen & Freizeit
Drei Freunde gehen durch dick und dünn
Das beliebte und erfolgreiche Kinderbuch «Freunde» von Helme Heine
wird in schweizerdeutscher Sprache
auf die Bühne gebracht: Johnny Mauser, Franz von Hahn und Schwein
Waldemar gehen gemeinsam durch
alle Höhen und Tiefen des Lebens.
Dabei entdecken sie den wahren
Wert ihrer Freundschaft, denn richtige Freunde sind unbesiegbar. «Fründe» ist ein freches und lustiges Stück
mit viel Musik und Bewegung für
Menschen ab fünf Jahren vom Theater «Tägg en Amsle». (zn.)
Mittwoch, 9. Dezember, 15 Uhr, GZ Wipkingen, Breitensteinstr. 19. Ab 5 Jahren.
Claudia von Grünigen, Michael Fuchs und Lena Wälly als Freunde.
Foto: zvg.
BEGEGNUNGS- UND GEMEINSCHAFTSZENTREN
GZ Affoltern
Bodenacker 25, 8046 Zürich
Tel. 043 299 20 10 / Fax 043 299 20 19
[email protected]
www.gz-zh.ch
Kerzenziehen: Sa, 5./12./18. Dez. und
Mi, 9./16. Dez. 14 bis 17 Uhr, So, 13.
Dez., 13 bis 17 Uhr.
Spaghettata: Di, 8. Dez., 18 bis 20 Uhr.
Schreibdienst: jeden Do 17 bis 19 Uhr.
Vorschau: Szenarisches Konzert für Familien mit Kindern: So, 13. Dez., 16 bis
17 Uhr, für Kinder ab 6 Jahren und
Erwachsene.
GZ Oerlikon
Gubelstrasse 10, 8050 Zürich
Tel. 044 315 52 42 / Fax 044 315 52 49
[email protected]
www.gz-oerlikon.ch
Offenes Singen: Do, 3. Dez., 9.30 bis
10 und 10.10 bis 10.40 Uhr, im Saal
oder Indoorspielplatz.
Der Samichlaus kommt zu Besuch: So, 6.
Dez., 15.30 Uhr, im Saal, 1. OG. Anmeldung erwünscht: 044 315 52 45.
Weihnachtsgeschenke-Werkstatt: Mi, 9.
Dez., 14 bis 17 Uhr, für Kinder bis 10
Jahre, im Saal, 1. OG.
GZ Hirzenbach
Helen-Keller-Strasse 55, 8051 Zürich
Tel. 044 325 60 11 / Fax 044 325 60 12
[email protected]
NEU: Kleinkinder-Werken: Do, 3. Dez.,
10 bis 11.30 Uhr, für Kinder von 3
bis 6 Jahren. Ohne Anmeldung.
Atelier für Erwachsene: jeden Do 13 bis
17 Uhr.
Spielsaal für Familien mit Vorschulkindern: Do, 3./Di, 8. Dez., 14 bis 17
Uhr.
Guetzli backen für Kinder und Familien, Mi, 9. Dez., 14.30 bis 17 Uhr.
Spielgruppe Bärliland: für Kinder ab
2½ Jahren. Infos: 044 940 44 10.
GZ Schindlergut
Kronenstrasse 12, 8006 Zürich
Tel. 044 365 24 40 / Fax 044 365 24 49
[email protected]
www.gz-zh.ch
Pilates/Yoga/Qi Gong: Do, 3. Dez., 8
bis 9 Uhr. Anm.: 077 462 07 65.
Malwerkstatt für Kleine: Do, 3./Fr,
4./Mi, 9. Dez., je 10 bis 12 Uhr.
Frischlingszmittag: Do, 3. Dez., 12 bis
13 Uhr, für Wöchnerinnen.
Malwerkstatt für Gross und Klein: Fr,
4. Dez., 14 bis 17 Uhr.
Kleinkinderwerkstatt: Di, 8. Dez., 10
bis 11.30 Uhr, für Kinder ab 2 Jahren
in Begleitung.
Weihnachtswerken für Kinder ab 5
Jahren, jüngere in Begleitung: Mi, 9.
Dez., 14 bis 17 Uhr.
GZ Höngg/Rütihof
Lila Villa, Limmattalstrasse 214
Schüür, Hurdäckerstrasse 6
044 342 91 05
[email protected], www.gz-zh.ch
Konzert «Rob Moir»: Fr, 4. Dez., ab 20
Uhr, im Kulturkeller der Lila Villa.
Indoorspielplatz jeden Mo 9.30 bis 18
Uhr, Do 9.30 bis 16 Uhr, Mi/Fr 9.30
bis 12 Uhr, in der Lila Villa.
mittwochs@Schüür: jeden Mi 14 bis 17
Uhr, für Kinder ab der 1. Klasse, jüngere in Begleitung, in der Schüür.
GZ Wipkingen
Breitensteinstrasse 19a, 8037 Zürich
Tel. 044 276 82 80 / Fax 044 271 98 60
[email protected]
www.gz-zh.ch
Vogelfutterketten basteln: Fr, 4. Dez.,
14 bis 16 Uhr, für alle Altersgruppen,
im Atelier Ost.
Guetzle und Gschichte: Sa, 5. Dez., 14
bis 17 Uhr, für alle Altersgruppen,
Kinder bis 6 Jahren in Begleitung im
Atelier Ost und West.
Grittibänzen backen: So, 6. Dez., 14 bis
17 Uhr, für alle Altersgruppen, Kinder bis 6 Jahren in Begleitung, im
Atelier Ost.
Seifen kneten und Badesalz mixen: Mi,
9. Dez., 14 bis 17 Uhr, im Atelier Ost.
GZ Seebach
Hertensteinstrasse 20, 8052 Zürich
Tel. 044 307 51 50 / Fax 044 307 51 69
E-Mail [email protected]
Kerzenziehen: bis 12. Dez., Di/Fr 14
bis 17 Uhr, Mi 14.30 bis 17.30 Uhr,
Do 14 bis 20 Uhr, Sa 13 bis 16.30
Uhr.
Weihnachtliches Werken: Sa, 5./12.
Dez., für Kinder ab 5 Jahren. Anm.
empfohlen: 044 307 51 58.
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16 Uhr. Anmeldung empfohlen: Tel.
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Druckatelier für Jugendliche und Erwachsene: 12. Dez., 10 bis 16 Uhr.
Anmeldung: Tel. 044 307 51 59.
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Bucheggstrasse 93, 8057 Zürich
Tel. 044 360 80 10 / Fax 044 360 80 18
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Adventswerkstatt: Do, 18.30 bis 21
Uhr, Fr 9.30 bis 12 Uhr, für Erwachsene, auf Anmeldung.
Grittibänzen backen für die ganze Familie: Sa, 5. Dez., 14 bis 17 Uhr.
Familiensonntag: 6. Dez., 11–17 Uhr.
Kerzenziehen bis 23. Dez.
Sprachen-Café: Englisch Fr 14 bis 15
Uhr, Deutsch Di 10 bis 11 Uhr.
Zentrum Krokodil
für Eltern und Kinder
Winterthurerstrasse 537, 8051 Zürich
Tel. 044 321 06 21
[email protected]
www.zentrum-krokodil.ch
Wähenzmittag: Mi, 16. Dez., 12 bis 14
Uhr. Anmeldung im Büro bis 14. Dez.
Schlüsselanhänger basteln: Mi, 16.
Dez., 14 bis 15 Uhr ohne Anmeldung.
Femmes Tische in russischer Sprache: Fr,
4. Dez., 9.30 bis 11 Uhr. Info Frau
Chirokikh, 076 224 04 14.
Verein ELCH
für Eltere und Chind
Regensbergstrasse 209, 8050 Zürich
Tel. 044 225 77 88
Der Samichlaus kommt: Fr, 4. Dez., ab
ca. 16 Uhr im KafiPlausch, Zentrum
ELCH Frieden, Wehntalerstr. 440.
Gratis für alle Kinder.
Lebkuchen verzieren: Mi, 9. Dez., 15
bis 17 Uhr für alle im KafiPlausch,
Zentrum ELCH Frieden, Wehntalerstr. 440.
Adventsfest: Sa, 5. Dez., 14 bis 17 Uhr
für die ganze Familie im Zentrum
ELCH CeCe-Areal, Wehntalerstr. 634.
GFZ-Familienzentrum
Katzenbach
Glatttalstrasse 1a, 8052 Zürich
Telefon 044 300 12 28
www.gfz-zh.ch/familienzentrum
[email protected]
Kindergeschichte: Di, 8. Dez., 14.45
bis 15.30 Uhr, für Kinder von 3 und 4
Jahren in Begleitung.
Elternbildungsanlass: Mi, 20. Jan.,
19.30 bis 21 Uhr. Anmelden bis 14.
Jan. im Familienzentrum.
Theater für Kinder auf Russisch: jeden
Fr 16.10 bis 17 Uhr, für Kinder von 4
bis 7 Jahren. Anmeldung unter Tel.
078 766 90 81.
Nr. 49
3. Dezember 2015
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Zürich Nord
Nr. 49
H I N TE R G R U N D
3. Dezember 2015
«Die Ungerechtigkeit ist schwer zu ertragen»
Seit 2003 arbeitet Ruedi
Lüthy als Arzt und KlinikLeiter in Simbabwe. Der
Schweizer Aids-Pionier, der
am Montag in Zürich von
der Paradies-Stiftung geehrt
wurde, über Gerechtigkeit,
Armut und seinen Antrieb,
zu helfen.
Interview: Beat Rechsteiner
Ruedi Lüthy, freuen Sie sich auf Weihnachten?
Ich bin kürzlich aus dem heissen Simbabwe in die Schweiz gekommen –
Sommer und Weihnachten, das passt
für mich nicht zusammen. Darum
sind die festlichen Tage für mich noch
sehr weit weg. Warum fragen Sie?
Weil an Weihnachten die Gegensätze in
Ihrem Leben besonders deutlich werden:
Hier das Festessen und die Geschenkberge, dort der Kampf ums nackte Überleben.
Sie haben recht, und mich beschäftigt
das auch stark. In unserer Newlands-Klinik in Simbabwe betreuen
wir fast ausschliesslich sehr arme Patienten und erleben so jeden Tag
hautnah, was Armut und Hunger bedeuten. Die Menschen haben teilweise nicht einmal genügend Geld, um
den Bus zu bezahlen, der sie in die
Klinik bringen soll, und müssen je
Weg drei Stunden zu Fuss gehen.
Hier in der Schweiz leben wir im
Überfluss und im Luxus – dieser Gegensatz macht mir Mühe. Mich
dünkt, die Mittel sind auf der Welt
ungerecht verteilt.
Sie sind dennoch täglich damit konfrontiert. Wie gehen Sie damit um?
Wenn ich abends nach Hause gehe,
versuche ich ganz bewusst, das Erlebte in der Klinik auszublenden. Die
emotionale Belastung wäre sonst
schlicht zu hoch. Mir ist auch klar,
dass ich in Simbabwe in anderen
Verhältnissen lebe als die meisten
anderen Menschen und es besser habe. Solche Ungleichheiten muss man
lernen zu akzeptieren, wenn man in
einem Entwicklungsland lebt.
Ist Ihr Gerechtigkeitssinn Ihre Antriebsfeder, um so viel Mühe auf sich zu nehmen und vor Ort zu helfen?
Ungerechtigkeit und Rechtlosigkeit
sind für mich schwer zu ertragen.
Wenn jemandem hier in der Schweiz
Unrecht widerfährt, hat er gute
Chancen, dass Gerechtigkeit wieder
hergestellt wird. In Simbabwe ist das
Zum Preisträger
Ruedi Lüthy
Der 1941 geborene Prof. Dr. Ruedi
Lüthy hat an der Universität Zürich studiert und habilitiert, gründete und leitete am Unispital die
Abteilung für Infektionskrankheiten und gehörte in den 1980erJahren zu den ersten Aids-Spezialisten der Schweiz. Er ist Gründer
des Zürcher Lighthouse, damals
ein Hospiz für sterbende Aids-Patienten. Seit 1997 ist der Vater
dreier erwachsener Kinder Honorarprofessor für Innere Medizin
und Infektionskrankheiten der
medizinischen Fakultät der Universität Zürich. 2003 gründete
Lüthy die Stiftung «Swiss Aids
Care International», die seit über
zehn Jahren in Simbabwes Hauptstadt Harare eine Klinik betreibt.
Für sein Engagement wurde er
2003 zum Ehrendoktor der Universität Bern ernannt, und 2005
erhielt er den Swiss Award in der
Sparte Gesellschaft. (bre.)
Hier wird an Aids Erkrankten geholfen: Ein Patient wartet vor einem Behandlungszimmer.
anders. Obwohl das Land etwa mit
Blick auf die Landwirtschaft eigentlich recht gute Voraussetzungen hätte, leben sehr viele Menschen in
grösster Armut. Es müsste Grundlegendes verändert werden.
Sie behandeln in Ihrer Klinik vor allem
Frauen und Kinder. Warum?
Weil die Rolle der Frau im südlichen
Afrika für mich einer der Schlüssel
dafür ist, warum Aids gerade in dieser Region derart stark verbreitet ist.
Wenn eine Frau dort verheiratet
wird, wird sie in gewisser Weise gekauft und ist danach das Eigentum
des Mannes. Wenn dieser Sex will,
muss sie ihm Sex geben. Sie ist benachteiligt, hat kaum Zugang zu Bildung, hat keine Rechte. Dazu kommt,
dass die Landflucht, die die in den
Dörfern vorhandenen stabilen sozialen Strukturen aufgebrochen hat, zu
einer Verwilderung der Sitten geführt
hat. Es grassieren darum Geschlechtskrankheiten, die die Ansteckung mit HIV noch zusätzlich befördern.
In Simbabwe leben rund zwölf Millionen
Menschen, rund 15 Prozent davon sind
HIV-positiv. Vor einigen Jahren war der
Anteil in etwa doppelt so hoch. Ist der
Rückgang auch Ihr Verdienst?
Nein, das kann man nicht sagen. Wir
behandeln in unserer Klinik 5500 Patienten, die aufgrund der Behandlung
keine anderen Menschen mehr anstecken. Das führt lokal sicher zu einer
Verbesserung der Situation, aber gemessen am ganzen Land ist das nur
ein kleiner Teil. Der Rückgang der
HIV-Rate ist übrigens ohnehin nicht
in erster Linie auf Prävention oder
bessere medizinische Versorgung zurückzuführen. Viele Simbabwer sind
Fotos: zvg.
in den letzten Jahren ausgewandert,
viele sind an Aids gestorben, zudem
ist die Bevölkerungszahl in den
Hauptrisikogruppen zurückgegangen.
Das hat zu dieser Entwicklung am
meisten beigetragen. Unser grösster
Verdienst ist es sicherlich, dass wir
für das ganze Land medizinisches
Personal ausbilden, was zu grossen
Verbesserungen in den Therapien
führt.
Für Ihre Arbeit wurden Sie nun mit dem
Preis der Zürcher Paradies-Stiftung ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen dieser
Preis?
Es ist eine riesige Freude und eine
grosse Auszeichnung. Das Preisgeld
von 120 000 Franken werden wir in
den laufenden Klinikbetrieb investieren, beispielsweise in die Medikamenten-Beschaffung. Das ist für uns
Gold wert.
Aids-Spital in Harare hilft, wo Hilflosigkeit herrscht
Die 65 Mitarbeitenden
der Newlands-Klinik bieten
in Simbabwes Hauptstadt
Harare umfassende Hilfe
für die Ärmsten.
Beat Rechsteiner
Simbabwe ist eines der ärmsten Länder der Welt. Das Land nördlich von
Südafrika stürzt unter der Führung
des mittlerweile über 90 Jahre alten
Diktators Robert Mugabe seit langem
von einer Wirtschaftskrise in die
nächste. Korruption und Günstlingswirtschaft in der führenden Schicht
auf der einen sowie grosse Armut
und Perspektivlosigkeit in weiten Teilen der Bevölkerung auf der anderen
Seite prägen das Land. In diesem
Umfeld ist Ruedi Lüthy seit 2003 in
Harare als Arzt und Klinikleiter tätig,
Ein Patient wird von Ruedi Lüthy untersucht.
wobei seine 2004 gegründete Newlands-Klinik weit mehr als ein ambulantes Spital ist. Die von Lüthys Stiftung «Swiss Aids Care International»
Foto: zvg.
betriebene Institution bietet umfassende Hilfe, bei der nicht allein die
gesundheitliche Entwicklung der Patienten, sondern auch deren psycho-
soziale Betreuung eine grosse Rolle
spielt – beispielsweise in Selbsthilfegruppen für Vollwaisen, in Lebensmittelprojekten oder im Berufstraining für junge Patienten. Zentral ist
zudem das angegliederte Ausbildungszentrum, in dem jährlich rund
500 Personen aus dem ganzen Land
im Bereich HIV-Management ausgebildet werden.
Die Organisation beschäftigt 65
Mitarbeiter und betreut rund 5500
Patienten. Im Oktober 2014 hat Ruedi Lüthy die Klinikleitung an Matthias
Widmaier übergeben, zudem kann er
vor Ort auf ein Team aus einheimischen Mitarbeitenden zählen, die den
Betriebsalltag mittlerweile selbstständig organisieren. Lüthy selbst engagiert sich als medizinischer Direktor
vermehrt in der Ausbildung von
Fachleuten. Seine Tochter Sabine
führt seit 2012 die Stiftung.
Sie werden nächstes Jahr 75 Jahre alt
und blicken auf eine beeindruckende
Karriere zurück. Längst könnten Sie einen gemütlichen Ruhestand verbringen
– warum tun Sie es nicht?
Ich wüsste gar nicht, was ich mit all
der freien Zeit anfangen sollte. Ich
bin noch lebendig und fit genug, um
etwas Sinnvolles zu tun. Der Ursprung für meine Hilfe lag ja darin,
dass ich mein seit den 1980er-Jahren
gesammeltes Wissen in der Behandlung von Aids-Patienten in jene Region transferieren wollte, in der die
Aids-Epidemie am stärksten wütet.
Aus diesem Gedanken heraus ist die
Hilfe mit Klinik, Ausbildungszentrum
und weiteren Tätigkeiten entstanden.
Zu Beginn bin ich sehr naiv an die
Sache herangegangen, und letztlich
kam alles ganz anders, als ich es mir
vorgestellt hatte. Heute aber kann ich
sagen, wir haben viel erreicht.
Zum Preis
Am Montag hat die Zürcher Paradies-Stiftung für soziale Innovation an einem Festakt im Festsaal
des Hotels Savoy zum vierten Mal
ihren Preis verliehen und dabei
das Lebenswerk von Ruedi Lüthy
geehrt. Mit der Ehrung verbunden ist ein Preisgeld von 120 000
Franken, das an «Swiss Aids Care
International» geht. Ständerat
und Präventivmediziner Felix
Gutzwiller hob in seiner Laudatio
die «beispiellose Karriere» Ruedi
Lüthys im Dienst der Medizin
hervor. Stiftungsratspräsident Urs
Lauffer wies in seiner Ansprache
darauf hin, dass Aids auch in der
Schweiz weiterhin ein wichtiges
Thema bleibe. Ein Anerkennungspreis von 30 000 Franken
ging denn auch an die Aids-Hilfe
Schweiz für aktuelle Präventionsprojekte. (bre.)