GZA/PP 8180 Bülach, Post CH AG 36. Jahrgang Mittwoch, 24. Februar 2016 Nr. 8 Zuhause ist, wo das Herz eine Heimat findet REMAX-BÜLACH.CH Ihr Immobilienpartner ge re a l f au mpla s s Gro5 Exe 20 70 RE/MAX Bülach, Schaffhauserstrasse 35 CH-8180 Bülach, T +41 44 577 40 40 Bülach Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach Brennpunkt Aktuell Sport Kinder lernen in Opfikon Arabisch Gewinneinbruch bei Raiffeisen Fussballgeschichte in Zürich Jeden Samstag besuchen in Opfikon rund 120 Kinder eine arabische Schule. In den Schulhäusern Halden und Mettlen lesen und schreiben sie hauptsächlich. Weiter vermitteln die Lehrpersonen die unterschiedlichen Kulturen. Seite 3 Die Raiffeisen Züri-Unterland erzielte im letzten Jahr 6,5 Prozent weniger Gewinn als 2014. Im jetzt erschienenen Jahresbericht zeigt sie sich aber trotzdem zufrieden. Die Kundengelder und die Bilanzsumme haben zugenommen. Seite 9 Am Sonntag öffnet in Zürich-Enge um genau 12 Uhr das Fifa-WeltFussballmuseum. Der «Wochenspiegel» durfte sich schon vorher im Museum umsehen. Seite 11 Bülacher Gemeinderat rettet mit dringlicher Motion Skilager Daniel Jaggi 64 000 Franken. In dieser Höhe hat die Stadt Bülach bislang die drei Schneesportlager der Primarschule unterstützt. Im Rahmen des Sparprogrammes will der Stadtrat den Zuschuss ab nächstem Jahr aber streiANZEIGEN Fax 044 863 72 01 Glückliche Ehepaare wohnen im Norden des Unterlands Aufwärmen, bevor es auf die Pisten geht: Bülacher Primarschüler letzte Woche vor dem Lagerhaus auf dem Stoos in der Innerschweiz. Foto: zvg. Die vom Stadtrat geplante Streichung der Bülacher Schneesportlager sorgt für grossen Wirbel. Jetzt handelt die parlamentarische Fachkommission. Sie verlangt eine Änderung des stadträtlichen Beschlusses. Verlag Tel. 044 863 72 00 chen. Folge: Die Schneesportlager könnten alleine über die Elternbeiträge (400 Franken pro Person) nicht mehr finanziert werden; es gäbe 2017 keine Schneesportlager mehr. Diese Aussicht hat im Bülacher Parlament nun zu einem hektischen Treiben hinter den Kulissen geführt. Grund: Kein Parlamentarier will den Schulkindern den einwöchigen Spass im Schnee verderben. Damit 2017 die drei Schneesportlager dennoch durchgeführt werden können, muss aber sofort gehandelt werden, und nicht erst in der Budgetdebatte im Dezember. Grund: Die Lagerhäuser müssen spätestens diesen Fortsetzung auf Seite 3 Nirgends im Unterland gab es in den letzten drei Jahren mehr Eheauflösungen als in Buchs und in Kloten. Treue Paare sind vor allem in Hüntwangen und Wasterkingen zu finden. Flavio Zwahlen Weshalb streiten im Unterland genau in Buchs und Kloten die meisten Ehepaare? Dafür gibt es wohl kaum eine Erklärung. Doch die Statistik des Bundes zeigt, dass in diesen beiden Gemeinden im Vergleich zum restlichen Unterland die meisten Ehen in die Brüche gehen. In den letzten drei Jahren waren das in Buchs und Kloten über 3 Scheidungen pro 1000 Einwohner. Konkret trennten sich in Kloten 177 Ehepaare, in Buchs 59. Ganz anders entwickeln sich Beziehungen im Norden des Unterlands: Die Nachbargemeinden Wasterkingen und Hüntwangen weisen nämlich die niedrigste Scheidungsquote der Region auf. Und zwar nicht, weil dort die Bevölkerungszahlen kleiner sind, sondern weil dort auch im Verhältnis zur Anzahl Bewohnern am wenigsten Scheidungen erfolgen. Hüntwangen liegt mit durchschnittlich einer Scheidung pro Jahr noch knapp vor Wasterkingen (jährlich 1,2 Scheidungen). In Hüntwangen hält das Eheglück am längsten. Man sollte jedoch beachten, dass sich diese Zahlen lediglich auf die letzten drei Jahre beziehen. Viele scheidungslose Jahre Wenn man die Scheidungsstatistik über die letzten zehn Jahre betrachtet, fällt auf, dass einige Unterländer Gemeinden sogar mehrere scheidungslose Jahre verzeichnen können. In diesem Punkt spielt die Bevölkerungszahl natürlich eine wichtige Rolle. Schleinikon blieb in vier der letzten zehn Jahren scheidungsfrei. Das kann keine andere Gemeinde von sich behaupten. Auch Wasterkingen und Hüttikon gehören mit drei Jahren ohne Scheidungen zur Unterländer Spitze. Trotz den zahlreichen Unterschieden: Betrachtet man die Foto: hochzeitsfotograf/PIXELIO Scheidungsquoten der Bezirke Bülach und Dielsdorf, so sind sie beinahe identisch. Konkret trennten sich im Bezirk Bülach in den letzten drei Jahren 2,6 Paare pro 1000 Einwohner, in Dielsdorf waren es 2,5. In Bülach waren es 383 Scheidungen auf 141 000 und in Dielsdorf 221 Scheidungen auf 86 000 Einwohner. Tal der Treue Im Wallis befinden sich die beiden einzigen Gemeinden der Schweiz, in denen sich noch nie jemand hat scheiden lassen: Bister und Niederwald im Gommer Tal. Bister zählt 33 Einwohner, Niederwald 45. 2 Wochenspiegel Nr. 8 TRIBÜNE 24. Februar 2016 GASTKOMMENTAR PRESSESCHAU Abschied nehmen schmerzt immer Chiara Vissa * Ich bin kein Mensch, der gut im Handling von Verabschiedungen ist, aber wer mag das schon? Ich bin sicher, dass es vielen Menschen ähnlich geht. Man sagt schliesslich auch, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Er mag nicht gerne abrupte und einschneidende Veränderungen in seinem alltäglichen Leben und schon gar nicht, wenn man sich plötzlich verabschieden muss. Mir fällt es schwer, loszulassen, was in meinem Leben einen festen Bestandteil hatte und mir von Bedeutung war. Vor zwei Wochen ging eines unserer Meerschweinchen von uns. Viele Menschen können sich vielleicht nicht gut vorstellen, dass man durchaus um ein Tier so trauern kann wie um einen Menschen. Liebe Leserinnen und Leser, Sie wissen sicher, was ich meine. Ein Tier ist ein Lebewesen, welches einen jahrelang begleitet. Tiere geben uns Menschen Geborgenheit und nehmen uns, wie wir sind. Für uns war unsere Meerschweinchendame eine gute Freundin und Zuhörerin. Sieben Jahre lang war sie Teil unserer Familie, und plötzlich war die Zeit mit ihr vorbei. Dass so ein Leben augenblicklich und ohne jegliche Vorwarnung zu Ende gehen kann, macht traurig und betroffen. Ich habe mir gesagt, dass dieser Tod vielleicht bedeuten kann, dass meine Schwester und ich nun erwachsen geworden sind. Wir sind jetzt alt genug, um mit ANZEIGEN «Jedes Land kann etwas dafür tun, dass unsere Welt wieder besser wird» den Schwierigkeiten und Problemen im Alltag selber fertig zu werden. Wir wissen, an wen wir uns wenden können bei schwierigen Gefühlen. Unsere Meerschweinchen waren immer da, als wir noch klein waren, und mussten sich viele unserer Problemchen und Wehwehchen anhören. Sie standen uns beim ersten Liebeskummer und beim Streit mit unseren Eltern, weil wir nicht an die Party durften, treu zur Seite. Es fällt mir leichter, mich zu verabschieden und damit umzugehen, wenn ich mir ihren Tod so zu erklären veruche, dass wir jetzt auf uns selber aufpassen können. Schlussendlich war ich froh, dass ich die Möglichkeit hatte, mich zu verab- schieden. Doch was ist mit all den Menschen und Familien, die die Flüchtlinge in ihrem Heimatland zurücklassen? Können sie sich verabschieden, wenn der Sohn in den Fluten der Wellen sein Leben verliert? Nein, dies können sie nicht, und ich bin mir sicher, sie würden alles dafür tun, ihr Kind noch einmal zu sehen. So viele Menschen sterben aktuell auf ihrer Flucht, Hunderte ertrinken in den Fluten. Es zeugt von grosser Tragik, dass diese Geschehnisse alltäglich werden. Wir nehmen die Anzahl der Toten nur noch schweigsam zur Kenntnis. Doch jeder Mensch ist ein Individuum und hat seine Wünsche und Träume. Ich bin schon erschüttert, wenn mein Meerschweinchen stirbt, aber sehen wir uns die Zeitungsartikel an, erkennen wir, wie viele Menschen da draussen ihr Leben lassen. Werden wir uns doch bewusst, was wir für ein Privileg und Glück haben, hier in diesem Land zu leben. Niemand kann beeinflussen, in welchem Land er geboren wird, und deshalb dürfen wir nicht wegsehen. Aber jedes Land kann etwas dafür tun, dass unsere Welt wieder besser wird. Beginnen wir mit Anteilnahme und Toleranz, damit weniger Verabschiedungen gemacht werden müssen. * Chiara Vissa, Winkel, hat die Berufsmatura abgeschlossen und arbeitet als Praktikantin in einer Anwaltskanzlei. Sie will dieses Jahr Kommunikation studieren. Rorbas: Neben der Bülacherstrasse, die auf den Eschenmoser führt, wurde vor ein paar Tagen eine grosse Menge Abfall entsorgt. Für die betroffene Gemeinde ist dies ein Ärgernis. Dies berichtet der «Landbote». Den Bürostuhl und die Blumentöpfe hätte man ins Brockenhaus bringen, die Plüschtiere den Nachbarskindern schenken und den Karton und die Dosen sachgerecht entsorgen können. Doch der ehemalige Besitzer dieser Gegenstände tat nichts von alldem. Er entsorgte seinen Hausrat kurzerhand in einem Rorbaser Waldstück neben der Bülacherstrasse, die auf den Eschenmoser führt. «Es kommt nicht oft vor, dass auf dem Eschenmoser so viel Abfall entsorgt wird», sagt der Rorbaser Förster Martin Gross. «Normalerweise werden kleinere Dinge aus den Autos geschmissen.» Auch auf der Bülacher Seite des Passes ist Abfallentsorgung in diesem Ausmass selten. «Es kommt vielleicht drei- bis viermal im Jahr vor», sagt Esther Dunst, Fachspezialistin für Entsorgung Bülach. Für die betroffene Gemeinde im aktuellen Fall – in diesem Fall Rorbas – ist die illegale Entsorgung in ihrem Waldstück ein Ärgernis. Denn sie muss für die Entsorgung aufkommen. «Jemand von uns wird den Abfall einsammeln und fachgerecht wegwerfen müssen», sagt Martin Gross. Die Kosten für die Entsorgung trägt die Gemeinde, sofern der Müll auf öffentlichem Grund deponiert wird und der Abfallsünder nicht ausfindig gemacht werden kann. «Wir schauen natürlich immer nach, ob wir im Müll einen Hinweis auf den Verursacher finden», sagt Gross. «Weil der aber nicht erwischt werden will, hinterlässt er meist keine Spuren.» Lässt sich der Besitzer des Mülls ausfindig machen, wird er verzeigt. Er muss dann nicht nur die Kosten bezahlen, die durch die Entsorgung des Abfalls entstanden sind. Er muss auch mit einer Busse rechnen. Regensdorf: Das Baurekursgericht verlangt den Wiederaufbau einer zerstörten historischen Liegenschaft in Regensdorf. Dies berichtet die «Neue Zürcher Zeitung». Jahrelang liessen der Eigentümer und die Gemeinde eine geschützte Liegenschaft verlottern und sie schliesslich abreissen. Das Zürcher Baurekursgericht hat das nun verurteilt. Der Heimatschutz triumphiert. Heimatschutzpräsident Martin Killias jubelt. Noch selten hat eine Instanz so deutlich zugunsten seiner Vereinigung entschieden wie das Zürcher Baurekursgericht. In einem Entscheid vom 18. Februar rügt das Gericht den Abbruch der 1559 erbauten Liegenschaft Fröschegrueb in Regensdorf nicht nur in deutlichen Worten; es verlangt, dass Teile des Hauses originalgetreu wiederaufgebaut werden müssen. Damit hat das Gericht dem Rekurs des Zürcher Heimatschutzes in allen wesentlichen Teilen recht gegeben. Wochenspiegel BRENNPUNKT Nr. 8 24. Februar 2016 Bülacher Parlament für ein Skilager Arabisch: Eine Sprache, aber viele Kulturen Fortsetzung von Seite 1 Jeden Samstag kommen Dutzende Kinder ins Schulhaus Halden, um Arabisch zu lernen. Vermittelt wird auch Kultur – und der Wert, mit zweien davon aufzuwachsen. Sommer definitiv reserviert werden. Läge der Entscheid erst im Dezember vor, bestünde kaum Aussicht, genügend Lagerhäuser für den Februar zu finden. Fachkommission reagiert Am Montag hat die unter anderem für das Globalbudget des Bereichs Bildung zuständige Fachkommission II eine dringliche Motion eingereicht. Darin fordern alle fünf Mitglieder den Stadtrat auf, auf eine Streichung der Schneesportlager zu verzichten. Erklärt der Gemeinderat das Geschäft für erheblich, läge ein verbindlicher Parlamentsbeschluss vor, der die Exekutive zwingt, auf den Streichungsbeschluss zurückzukommen. Fachkommissionspräsidentin Julia Pfister ist denn auch überzeugt, dass der Stadtrat aufgrund eines solch starken Zeichens aus dem Parlament von der Streichung absehen wird. Alle Fraktionen für Erhalt Eine Umfrage bei den Bülacher Parteien zeigt zudem: Alle Fraktionen setzen sich für den Erhalt der Schneesportlager ein. So wird neben der SP, den Grünen auch die EVP «dieser Streichung sicher nicht zustimmen», wie sie mitteilen. Ein deutliches Signal für die Beibehaltung der Schneesportlager kommt auch von den bürgerlichen Parteien SVP und FDP. SVP-Fraktionspräsidentin Andrea Spycher zum «Wochenspiegel»: «Unsere Fraktion wird sich gegen die Streichung der Lager einsetzen. Bereits bei der Budgetdebatte 2014, als es schliesslich zum Notbudget kam, haben wir gegen vorgeschlagene Kürzungen dieser Art wie beispielsweise Schulreisen gestimmt.» Spycher betont, es würden aber keine zusätzlichen Gelder gesprochen, das Geld müsse andernorts eingespart werden. Emotionale Themen im Visier Die BSB/GLP-Fraktion sieht dieses Thema differenzierter, wie Andres Bührer auf Anfrage sagt: «Die BSB möchten gerne Beiträge wie jenen an die Skilager auch in Zukunft entrichtet sehen.» Seiner Ansicht nach verlagere der Stadtrat die Sparanstrengungen vermehrt zu den emotionaleren Themen. Einerseits sicher aufgrund des Spardrucks, aber da stecke wohl mehr dahinter, vermutet man bei der BSB. Man empfinde die Sparanstrengungen, etwa im Bereich der Verwaltung, als unzureichend. Die BSB möchten gerne Beiträge wie jenen an die Skilager auch in Zukunft entrichtet sehen, aber solange der Stadtrat die städtischen Einnahmen weiter hemmungslos und uneinsichtig aus dem Fenster wirft, sind derartige Veranstaltungen und Projekte unweigerlich bedroht. Schuld an der Lager-Misere sind nach Ansicht der Grünen die Bürgerlichen und ihre Sparwut. So wolle der Stadtrat das Budget mit dem Sparprogramm 2017 um 528 000 Franken kürzen. Dabei würden Sommerferienkurse gestrichen, der Jugendtreff-Betrieb gekürzt oder die Hallenbadtarife erhöht. Fraktionschef David Galeuchet: «Die bürgerliche Sparwut führt dazu, dass Bülach immer weniger lebenswert wird. Die 528 000 Franken machen weniger als ein Steuerprozent aus. Davon profitieren nur die Reichsten.» Damit man sich etwas leisten könne, müsse man auch etwas einnehmen. Galeuchet: «Hätte man die Steuern nicht über Jahre heruntergefahren, müssten wir nun nicht über die Finanzierung von Skilagern diskutieren.» Lagerbericht auf Seite 8 3 Roger Suter Die Opfiker Schulhäuser Halden und Mettlen werden samstags zum «Haus der Freude». Dann besuchen hier rund 120 Kinder eine arabische Schule, die vom Verein Dar Al Farah angeboten wird – was «Haus der Freude» bedeutet und in den Kindern die Freude an Sprache und Kultur wecken soll, sowohl derer ihrer Eltern als auch derer ihres jetzigen Wohnortes. Inaam Al Lahham Al Haristany war 2004 Gründerin dieses Vereins. Der Unterricht dauert von 10 bis 14.30 Uhr. «Die Kinder lernen bei uns Arabisch – Hocharabisch, um genau zu sein», erläutert Al Lahham. Denn mit dieser Sprache verhält es sich ähnlich wie mit Hochdeutsch und Mundart: Es wird hauptsächlich gelesen und geschrieben; Strassenschilder, Zeitungen, Hefte, auch der Koran sind in Hocharabisch geschrieben. Gesprochen werden hingegen viele Dialekte, die nicht von allen verstanden werden. «Die Kinder lernen Grammatik, schreiben Diktate, lesen Texte. Wir haben mit Lehrmitteln aus dem Libanon, aus Syrien oder Ägypten, zuletzt aus Frankreich gearbeitet. Aber deren Methoden sind veraltet. Im Moment sind wir deshalb dabei, ein eigenes, vom Kanton Zürich anerkanntes Lehrmittel für Kinder ausserhalb Arabiens zu entwickeln und zu testen.» Mit «wir» meint sie in diesem Fall Araber aus der ganzen Welt, die mitarbeiten, das Juma-Almajid-Zentrum für Kultur und Erbe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und auch die Pädagogische Hochschule Zürich. Denn: «Die Tests aus dem arabischen Raum sind für zweitsprachige Kinder zu schwierig», findet Al Lahham. «Und wir wollen sie nicht überfordern, sondern Freude an der Sprache vermitteln.» Das Lehrmittel heisst «Al Bayan» – Klarheit. Wenn es um arabische Kultur gehe, vermittle man parallel dazu den entsprechenden Aspekt der Schweiz, so Al Lahham. «Die zwei unterschiedlichen Kulturen zu Hause und in der Schule sind gerade für Kleine schwer zu verstehen. Wenn man das tut, ist es aber eine Bereicherung, man zwei Kulturen hat; und das möchten wir vermitteln.» Eine Stunde ist für Aktivitäten reserviert: singen, Theater, basteln, gemeinsam kochen. Gelehrt wird der Stoff von 13 Lehrpersonen – alles Fachleute in Arabisch, Psychologie oder Pädagogik und erfahren im Umgang mit Kindern, wie Al Lahham versichert. Sie arbeiten Teilzeit und freiwillig, die Eltern bezahlen für Schulmaterial, Kopien und 750 Franken im Jahr als Schulbeitrag. «Wir möchten allen Kindern die Schule ermöglichen», so Al Lahham, «deshalb gibt es keinen eigentlichen Lohn, höchstens eine Wegentschädigung.» Für Religion in die Moschee Muslimischer Religionsunterricht findet nicht statt, dafür gehe man in die Moschee. Die Schule verhalte sich strikt neutral.«Es sind vielmehr Lektionen über die arabische Kultur», so Al Lahham, «in der wir über arabisches Essen, Kleider, Feste, übers Heiraten sprechen – auch in anderen Inaam Al Lahhams Einsatz für die Integration verdankt Paul Remund unter anderem mit Blumen. Kulturen.» Manchmal kämen auch religiöse Fragen, «und dann haben wir die Möglichkeit, auch die anderen Religionen zu erklären, ihre Unterschiede und die schöne Vielfalt, die sich daraus ergibt». Schon die arabische Kultur selbst ist äusserst vielfältig. «Die Kinder kommen aus dem Irak, dem Jemen, aus Ägypten, Marokko, Syrien und noch vielen weiteren arabischen Ländern und haben ihre eigenen Kulturen. Durch das gemeinsame Hocharabisch können sie auch voneinander lernen.» Noten im Schulzeugnis Die Kinder werden in geschlechtlich gemischten Klassen unterrichtet, von der Spielgruppe über den Kindergarten bis zur 7. Klasse, je nach Alter und Niveau, genau wie in der Volksschule – und in den Grundschulen arabischer Länder. Es gibt einen amtlich bewilligten Lehrplan, Tests und Noten, die man ins normale Schulzeugnis unter «Kurse in heimatlicher Sprache» eintragen lassen kann. Jede zusätzlich erlernte Sprache ist ein Gewinn, und: «Diese Wertschätzung ihrer Kultur gibt den Kindern Selbstvertrauen», ist Al Lahham überzeugt. Ein Kindergarten befindet sich in Seebach, einige Lektionen finden auch im Familienzentrum an der Oberhauserstrasse statt. Warum gerade in Opfikon? «Zuerst waren wir in der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik in Oerlikon eingemietet», erzählt Al Lahham. 2011 wurde Dar Al Farah vom Volksschulamt anerkannt, was die Möglichkeit eröffnete, Volksschulräume zu benutzen. «Wir haben deshalb in Zürich und Opfikon angefragt und hier diese Möglichkeit bekommen.» Die Kinder kommen vor allem aus Opfikon, aber auch aus dem übrigen Kanton. Auch Christen seien darunter. «Die Eltern vertrauen uns, weil die Schule politisch und religiös neutral ist.» Es gebe auch andere Schulen mit anderen Konzepten, beispielsweise mit Islam-Stunden. Die Eltern suchen sich die für sie passende aus. Schule «für die ganze Familie» «Dar Al Farah» wurde 2004 als Elternverein gegründet und startete die Schule mit 20 Kindern. Kurz danach folgten die ersten Integrationskurse, vor allem für die Mütter. «Viele Mütter hatten keine Ahnung von Schweizer Schulen, Versicherungen, wie man hier lebt», erzählt Al Lahham. «So entstand zusammen mit der Stadt Zürich im Gemeinschaftszentrum Oerlikon die ‹Kaffeetasse›, ein Treffpunkt, zu dem wir Fachleute zu bestimmten Themen einluden.» Auch für die Väter und Männer gibt es seit vergangenem Jahr Integrationskurse, die aber aus Platzgründen in Oerlikon stattfinden. Diese werden zusammen mit dem Verein NCBI (siehe Kasten) angeboten und finden parallel zum Schulunterricht für die Kinder statt. «Allerdings integrieren sich Männer über die Arbeit schneller als Frauen», weiss Al Lahham. Angesichts der syrischen Flüchtlinge, die keine Arbeit haben, habe man Männerkurse eingeführt. Die Themen sind grundsätzlich ähnlich, aber unter seinesgleichen redet es sich leichter über Privates. Bezahlt werden die Kurse von der Integrationsförderung des Kantons. Die Idee für die Gründung von Verein und Schule ist auf Al Lahhams Arbeit als Kindergartenleiterin in Sy- Drei Preise in Folge erhalten Der Verein NCBI Schweiz, das «National Coalition Building Institute», ist konfessionell und parteipolitisch neutral. Seit 20 Jahren veranstaltete er jährlich bis zu 400 Workshops mit mehr als 100 000 Teilnehmenden. Er will damit seinen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben in der Schweiz leisten. Inaam Al Lahham erhielt Ende Jahr den BrückenbauerInnen-Jury-Preis für die Förderung der Integration der arabischsprachigen Personen im Kanton Zürich durch den Aufbau einer arabischen Schule (siehe Artikel) und die Integrationskurse «Zu Hause im Kanton Zürich» – auf Arabisch. Bereits im Sommer wurde ein anderes ihrer Projekte ausgezeich- net: Im «Dream Team» lernten Flüchtlinge bei einer gelernten Schneiderin nähen und gewinnen so ein Stück Selbstständigkeit. Kürzlich durfte Inaam Al Lahham vom Opfiker Stadtpräsidenten Paul Remund einen Blumenstrauss sowie Gutscheine entgegennehmen. «Ich bin sprachlos; dabei habe ich doch nur meine Pflicht getan», sagte sie bei der Übergabe bescheiden. «Die Vorfälle in Köln zeigen, wie wichtig Integration ist», betonte Remund. «So früh wie möglich.» Vielen dürfte Inaam Al Lahham vom syrischen Stand am Food-Festival bekannt vorkommen. Die Preise seien für sie eine grosse Motivation, weiterzumachen, sagt sie nicht ohne Stolz. Foto: Roger Suter rien zurückzuführen. «Dort lernt man schon im Kindergarten lesen, schreiben und rechnen», erzählt sie. «Nach meiner Ankunft hier – am 23. November 2001 – war es mir sehr langweilig, ich war isoliert und fühlte mich sehr abhängig von meinem Mann.» Sie konnte kein Deutsch und fand als Trägerin eines Kopftuches auch keine Arbeit. Deshalb begann sie, die vier Kinder ihres Schwagers Arabisch zu lehren. Dann kamen die Nachbarskinder und diejenigen von Freundinnen dazu, in einem Schwamendinger Kindergarten kam so der erste Kurs zustande. «Da habe ich gesehen, wie wichtig die deutsche Sprache für die Integration ist.» Und bei der Zusammenarbeit mit Kindergarten, Schulleitung und zum Schluss Volksschulamt hat sie sich selbst immer mehr integriert. Die ersten ihrer Arabisch-Schülerinnen und -Schüler sind inzwischen junge Erwachsene und erwerbstätig. «Einer arbeitet in einem Swisscomshop im Glattzentrum», erzählt Al Lahham. «Er spricht und liest sehr gut Arabisch. Ich bin sehr stolz auf ihn.» Eine weitere ehemalige Schülerin sei in der Reisebranche tätig. Auch viele der Teilnehmerinnen der Integrationskurse hätten fliessend Deutsch gelernt und Arbeit gefunden. Für die Zukunft hat Al Lahham zwar schon viele weitere Ideen – Bastelkurse oder Theater, in denen Flüchtlingskinder verarbeiten können, eine Schreibwerkstatt –, aber es fehlt noch am Platz für deren Umsetzung, vor allem unter der Woche. «Die Angst ist gewachsen» Wie erlebt Inaam Al Lahham die momentane Situation mit den Konflikten in ihrer Heimat und den Flüchtlingen hier? «Die Angst vor Arabern, Muslimen oder Frauen mit einem Kopftuch ist in den letzten zwei Jahren gewachsen.» Sie selbst trägt einen Hijab, der das Haar verdeckt. Einmal habe eine Besucherin deshalb den Laden an der Dübendorfstrasse in Schwamendingen sehr schnell wieder verlassen. «Wir versuchen dann, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, zu erklären, dass auch wir die Gewalt verurteilen. Wir fühlen mit, denn, was der ‹Isis› in Paris gemacht hat, macht er in Syrien ständig. Viele von uns haben Familienmitglieder verloren.» Den Kindern erkläre man, dass der Isis und sein Terrorismus nicht zum Islam gehören. Und man diskutiere, wie man seine Kinder hier schützen könne. Vor dem Hass und den Terroristen. www.daralfarah.ch 4 Wochenspiegel 24. Februar 2016 MARKTPLATZ Beeindruckende Bilder aus dem Norden Skandinaviens. Foto: zvg. Publireportage Filmvortrag «Traumhaftes Skandinavien» in Bülach Christian Oeler zeigt am Donnerstag, 3. März, in Bülach eindrückliche Naturaufnahmen aus dem wilden Norden Skandinaviens. Die leuchtenden Farben des Indian Summer, verwunschene Wälder, spektakuläre Felsformationen, Eisberge, Geysire, Polarlichter, majestätische Gletscher oder Wasserfälle – Skandinavien hat einiges zu bieten. Während mehr als drei Jahren drehte Christian Oeler einmalige Aufnahmen im wilden Norden. Er setzte seine Füsse auf unberührte Natur und filmte an Orten, die ihn tief beeindruckten. Sein Gespür für Licht und Augenblick machen seine Aufnahmen unverkennbar. Der Schweizer Naturfilmer zeigt in seinem ersten Dokumentarfilm die faszinierende Diversität Skandinaviens. Steile Fjorde und zigtausend Seen zeichnen den Süden, während Lapplands Wildnis bis zum Horizont reicht. Die Zuschauer erleben beispielsweise die unberechenbaren Abenteuer einer Kanu- und zwei Trekkingtouren. Christian Oeler führt die Besucher durch die einzelnen Regionen und erzählt live von seinen Eindrücken und Erlebnissen. Begleitet von der wundervollen Musik von Dani Wirth erwartet die Zuschauer in dieser Produktion ein traumhaftes Skandinavien. (pd.) «Traumhaftes Skandinavien», Filmvortrag, Donnerstag, 3. März, 19.30 Uhr, reformiertes Kirchgemeindehaus Bülach. Hua Jiang: Experte für Traditionelle Chinesische Medizin. Foto: zvg. Publireportage Schmerzbehandlung mit Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) Gemäss chinesischer Medizin ist jeder Schmerz im Kern eine MeridianBlockade. Schmerz bedeutet, dass der natürliche Energie-Fluss im Meridiansystem unterbrochen ist. Der Körper hat grundsätzlich die Fähigkeit der Selbstregulation. Das heisst, der Körper versucht, die energetische Engstelle wieder durchlässig zu machen, und dies tritt dann als Schmerz ins Bewusstsein. Auslöser von Schmerzen sind meistens Einflüsse von Kälte, Hitze, Wind, Feuchtigkeit, Stress, Emotionen, Verletzungen, Abnutzung usw. Akupunktur ist eine sanfte Methode, die den Energiefluss wieder durchlässig macht. Dadurch werden Schmerzen beseitigt oder gelindert. Durch Akupunktur, Tuina-Massage und/oder durch die Schröpftechnik kann die Einnahme von Schmerzmitteln vermindert werden. Kombiniert mit einer Kräutertherapie, erzielen wir sehr gute Erfolge. Hua Jiang absolvierte sein Studium an der Universität der Traditionellen Chinesischen Medizin in Shanghai und verfügt über mehr als 25 Jahre Berufserfahrung in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sein Spezialgebiet umfasst Schmerzsymptome, Verdauungsbeschwerden, Rheuma, LWS-, BWS- sowie HWSSyndrom, Diskushernie, Arthritis, Tennisellbogen, alle Arten von Gelenkbeschwerden, Verstauchungen, Depression, Schlaflosigkeit, Neurosen, Gesichtslähmung, Heuschnupfen, Asthma, Hauterkrankungen, Kopfschmerzen, Wechseljahre-Beschwerden und vieles mehr. Bei der Sinoswiss-Praxis Bülach ist die erste Probebehandlung gratis. Mit einer Alternativ-Zusatzversicherung werden die angewandten Methoden aus der Traditionellen Chinesischen Medizin von den Krankenkassen anerkannt. Der vergütete Betrag variiert von Krankenkasse zu Krankenkasse und sollte von den Patienten vorab abgeklärt werden. (pd.) Sinoswiss-Praxis Bülach, Hintergasse 1, 8180 Bülach (neben dem Café Klaus), Telefon 044 860 78 78. E-Mail [email protected]. KULTUR/AKTUELL Wochenspiegel Nr. 8 Gutachten: «Keine Gefahr» aus Deponie in Freienstein-Teufen «Ich will Schönes schaffen» Die ehemalige Deponie Chastenbuck ist weder überwachungs- noch sanierungsbedürftig. Dies geht aus einem Gutachten hervor, wie der Gemeinderat in einer Mitteilung schreibt. Ursprünglich war der im Gewässerschutzbereich liegende Standort vom Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) als prioritär untersuchungsbedürftiger und belasteter Standort klassiert. Am Ausfluss des eingedolten Chastenbuckbachs sei eine Wasserprobe genommen und auf problematische Stoffe analysiert worden. Der Vergleich der Messwerte zeige, dass die Konzentrationswerte nicht überschritten würden, schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung. Eine Gefährdung des Grundwassers oder Hangwassers durch die abgelagerten Materialien könne somit ausgeschlossen werden. (pd.) Harmonische Farben, eine reiche Fülle von Flächen und Formen. Die Bilder des Bülacher Künstlers Francesco Cusumano zeigen eine Welt, die zu entdecken sich lohnt. Die Anlegestellen in Rheinsfelden verlanden Bei den Bootsanlegeplätzen Rheinsfelden ist ein Ablegen und Landen für die Mehrheit der Schiffe nicht mehr reibungslos möglich. Die Verlandung ist so weit fortgeschritten, dass einige Boote bereits auf Grund gelaufen sind, teilt der Gemeinderat mit. Durch Entfernen des Schlamms von rund 50 Zentimeter Tiefe auf der ganzen Fläche der Bootsanlegeplätze sowie im Zufahrtsbereich kann eine ordentliche Nutzung der Plätze wieder gewährleistet werden. Der Schlamm wird ausgebaggert und in Richtung Flussmitte bei grosser Wassertiefe dem Rhein wieder zugegeben. Die entsprechenden kantonalen Bewilligungen liegen vor. Der Gemeinderat hat für die Entfernung der Schlammablagerungen bei den Bootsanlegeplätzen Rheinsfelden einen Kredit von 45 830 Franken genehmigt, wie er weiter schreibt. (pd.) Lesung und Diskussion in der Kirche Rafz Am Donnerstag, 3. März, liest um 20 Uhr in der katholischen Kirche in Rafz Autorin Irena Brežná aus ihrem preisgekrönten Roman «Die undankbare Fremde». «Fremdsein als Heimat – zu dieser Formel gelangt Irena Brežnás Erzählung. Das Exil als paradoxe Metapher, wie durch eine Lupe gesehen, todernst, hochkomisch, tiefenscharf und berührend.» Irena Brežná kam 1968 als Flüchtling aus der Tschechoslowakei in die Schweiz. Hier ist sie deutschsprachige Autorin, Journalistin und Menschenrechtlerin geworden. Sie liest aus ihrem preisgekrönten Roman vor und diskutiert mit dem Publikum über das aktuelle Thema der Migration. Die Lesung wird musikalisch von Viktor Pantiouchenko begleitet. Eine Veranstaltung der Katholischen Pfarrei Glattfelden-EglisauRafz. (pd.) IN KÜRZE Abgesagt Rümlang: Am 23. März findet keine Gemeindeversammlung statt. Nach Angaben des Gemeinderates würden keine beschlussreifen Geschäfte vorliegen. Die nächste Gemeindeversammlung findet am 20. Juni statt. (ws.) 24. Februar 2016 5 Lena Tobler «Wer den Wert eines Kunstwerks daran messen mag, wie sehr es das Gemüt des Betrachters erhellt, wird von Francesco Cusumano reich beschenkt»: Mit diesem Satz beginnt die Wienerin Franziska Schmalzl ihr Vorwort in «Lichtblicke», einem kürzlich erschienenen kleinen Werkband über den Künstler. Sie bringt es auf den Punkt. «Malen ist für mich etwas Unmittelbares, das ist Erleben, Emotion, Energie», sagt der Bülacher Künstler. «Ich will Schönes schaffen.» Wenn ich nur malen konnte Aufgewachsen ist Cusumano in Carini, in der Provinz Palermo. Schon als kleiner Junge gab es für ihn nichts Schöneres, als zu malen. Oft bis spät abends im Bett, beim Schein einer Kerze. Dass man mit Malen seinen Lebensunterhalt verdienen kann, erfuhr er mit 14, als er während der langen Sommerferien in einem Rahmengeschäft arbeitete. Fasziniert beobachtete er die beiden neapolitanischen Mitarbeiter, deren Bilder gerahmt in Möbelgeschäften verkauft wurden. Als ihn sein Chef fragte, ob er auch einige Bilder für ihn malen würde, sagte er begeistert zu. «1000 Lire erhielt ich pro Bild, für mich damals eine Riesensumme.» Wunschlehrstelle gefunden Bald darauf zog Francesco mit seiner Mutter und seinen Geschwistern in die Schweiz – nach sieben Jahren als Arbeiter in unserem Land durfte der Vater endlich die Familie nachholen. Ein Glück für Francesco; nach dem Schulabschluss fand er seine Wunschlehrstelle als Vergolder und Einrahmer im Bülacher Rahmengeschäft A. Temperli Einrahmungen und Kunsthandlung. Er blieb auch nach dem Lehrabschluss, und neun Jahre später, nach der Pensionierung von Alfred Temperli, konnte er das Geschäft übernehmen. 2015 feierte «Quadro Rahmen und Bild», so heisst das Geschäft seither, das 25-Jahr-Jubiläum. Cusumanos Begeisterung für sein Handwerk ist so frisch wie eh und je: «Ein Bild ist dann fertig, wenn es den Francesco Cusumano: «Meine Bilder sind ein Stück meiner Seele.» passenden Rahmen hat.» Sein Erfolg ist eng verbunden mit seiner Frau Reme. «Ohne sie stünden wir nicht da, wo wir heute sind. Reme ist auch die erste Kritikerin meiner Bilder.» Das sei zwar nicht immer einfach: «Aber auf ihr Urteil kann ich mich verlassen.» Ein Stück meiner Seele Nach den ersten Aufbaujahren richtete sich Francesco Cusumano innerhalb des Rahmengeschäfts ein Atelier ein. Und erfüllte sich damit einen Traum: Wie damals in Carini die Neapolitaner malt er heute im Geschäft. Und wenn er beim Malen unterbrochen wird? «Manchmal brauche ich genau diese Unterbrechung, damit ich weiss, was dem Bild noch fehlt.» Vor drei Jahren hat er sich während einer Auszeit an der freien Kunstakademie in Augsburg neue Impulse geholt. «Dass ich mich in aller Ruhe auf Neues einlassen konnte, hat meine Malerei weitergebracht», Drei Werkbände zu gewinnen Der «Wochenspiegel» verlost drei Werkbände «Lichtblicke» des Bülacher Künstlers Francesco Cusumano im Wert von je 15 Franken. Wer an der Verlosung teilnehmen will, sendet bis zum kommenden Samstag, 27. Februar, 12 Uhr ein Mail mit Name, Vorname und Adresse an: [email protected]. sagt der Bülacher. Ruhe und Harmonie, verbunden mit einer inspirierenden Konzentration, sind dem Künstler wichtig. Das spürt man in seinen Bildern – harmonische Farben, eine reiche Fülle von Formen und Flächen, kein Strich zu viel. «Meine Bilder sind ein Stück meiner Seele.» Wer sich auf Cusumanos Werke einlässt, findet darin immer wieder neue Facetten, vom Künstler gewollte, Foto: Reme Cusumano aber auch ganz persönliche. Cusumano freut sich darüber. Lange hat er seinen Bildern keinen Namen gegeben, um die Interpretation der Betrachter nicht zu beeinflussen. Mit der Zeit habe er aber gemerkt, dass diesen eine Orientierung wichtig ist. Nun tragen auch seine Bilder anregende Titel wie «una lettera per te», «silencio», «egocentrico»*. Neben lokaler Anerkennung finden Cusumanos Werke auch im Ausland grosse Aufmerksamkeit, so an internationalen Ausstellungen in Österreich oder Italien. «Ich müsste an viel mehr Ausstellungen mitmachen», meint der Künstler zum Schluss. Leider fehle ihm dafür die Zeit. Francesco Cusumano freut sich über jeden Besuch in seinem Geschäft «Quadro Rahmen und Bild» an der Kopfgasse 4 in Bülach oder auf www.cusumano-art.ch. Hier kann auch der Werkband «Lichtblicke» bestellt werden. * ein Brief für dich, Ruhe, egozentrisch. Hochfelden kämpft gegen Schleichverkehr Im Kampf gegen den Schleichverkehr durch die Quartiere prüft Hochfelden die Einführung einer flächendeckenden Tempo30-Zone. Daniel Jaggi Vor allem abends, wenn sich im Hardwald nördlich von Bülach der Verkehr staut, weichen viele Automobilisten auf Schleichwege aus. Einer führt von der Autobahnausfahrt Bülach West durch das Jakobstal, die südlich gelegenen Hochfelder Quartiere Wilerhof und Brestenbühl Richtung Kiesstrasse oder durchs Usserdorf nach Schachen. «Eine unhaltbare Situation», sagt Gemeinderat Hans Oberholzer. Im Auftrag des Gemeinderates lässt der Sicherheitsvorstand nun die flächendeckende Einführung einer Tempo-30-Zone prüfen. «Davon ausgenommen wäre lediglich die Stadlerstrasse», sagt Oberholzer. Auf der Hauptstrasse, die mitten durch Hochfelden führt und die Gemeinde mit Bülach und Neerach verbindet, wird die Höchstgeschwindigkeit durch den Kanton festgelegt. Auslöser für die Erstellung eines Verkehrsgutachtens waren verschiedene Begehren aus den betroffenen Quartieren. Für die Vorarbeiten hat der Gemeinderat kürzlich 35 000 Franken bewilligt. Mit dem Gutachten wird einerseits der Ist-Zustand eruiert und andererseits die für eine Tempo-30-Zone notwendigen Massnahmen definiert. Oberholzer: «Hierfür werden Häufig benützt: Schleichweg durch Hochfelden. Foto: zvg. beispielsweise an verschiedenen Orten Geschwindigkeitsmessungen und Verkehrszählungen vorgenommen.» Der Sicherheitsvorstand betont allerdings, dass es sich lediglich um erste Abklärungen handle. «Damit ist noch nichts über eine definitive Einführung einer Tempo-30-Zone in Hochfelden gesagt.» Sobald das Gutachten und die Einschätzung der Verkehrstechnischen Abteilung der Kantonspolizei vorliegen, will Oberholzer die Bevölkerung an einer öffentlichen Veranstaltung über die Ergebnisse informieren. Dies dürfte nach den Sommerferien so weit sein. Über eine definitive Einführung einer Tempo-30Zone auf Gemeindegebiet wird der Souverän zu einem späteren Zeitpunkt an einer Gemeindeversammlung befinden können. 6 Wochenspiegel Nr. 8 24. Februar 2016 KLEINANZEIGEN DIVERSES Sen. Wanderw., 23.–30. 7. 16 in Oberammergau noch je 2× EZ/DZ frei, 930.–/860.–, 4*, HP inkl. Fahrt. SMS 076 209 81 37, E-Mail ralgosta@ gmail.com. IMMOBILIEN Embrach, Eichenweg 37 4½-ZWG mit Gartensitzplatz Elegante, moderne Wohnung mit hochwertiger Ausstattung – moderne, offene Küche mit Steamer, Induktionskochfeld u. v. m. – Bad mit WM/Tumbler – sep. Dusche/WC – grosser, gedeckter Sitzplatz 26 m² MZ inkl. NK Fr. 2782.–/Mt. Garagenplätze à Fr. 150.–/Mt. Verfügbar ab 1. 4. 2016 Zu verkaufen in Hüntwangen 5½-Zi.-Einfamilienhaus im Landhausstil Freistehend mit 442 m² Umschwung. Bj: 1996. VP: FR. 949’000.– Telefon 079 205 58 13 E-Mail: [email protected] Donnerstag, 3. März, Abfahrt 10.30 Uhr, Fr. 49.– mit Eintritt Besuch im Traktoren-Museum Bodensee Über 200 alte Traktoren der letzten 100 Jahre aus div. Ländern Mittwoch, 16. März, Abfahrt 9.00 Uhr, Fahrpreis Fr. 44.– Extrafahrt Kamelien-Ausstellung in Locarno 25.–28. März Ostern an der Côte d’Azur 21.–24. April Steiermark, grünes Herz Österreichs 13.–17. Mai Pfingsten in Wien, Wachau und Bratislava 03.–07. Juli Kurzurlaub in Bad Hofgastein 28.–31. Juli Flusslandschaft Spreewald 14.–17. Aug. Prag, die goldene Stadt 29. Sept.–2. Okt. Grüne Lunge Bayerischer Wald 21.–24. Okt. Goldener Oktober im Südtirol 02.–04. Dez. Adventsreise Stille-Nacht-Kapelle Profitieren Sie von attraktiven Frühbucher-Rabatten ☺ Das ausführliche Programm auf meiner Homepage STELLEN Kaufe Autos und Lieferwagen Alle Marken & Jahrgänge Sofortige gute Barzahlung Gratis-Abholdienst Telefon 078 656 60 01 (auch Sa/So) Wir verkaufen Ihre Liegenschaft zu Topkonditionen! Marktwertschatzung Ihrer Immobilie gratis! www.immovor.ch Ihr Immobilienspezialist in der Region! Markus Rohrer freut sich auf Ihren Anruf! Natel: 079 205 58 13 Privat: 044 860 00 59 E-Mail: [email protected] Oberembrach Oberwagenburg 3 3½-ZWG, 1. OG links Gemütliche, helle Wohnung mit grosszügigem Wohn-/ Essbereich. Alle Zimmer mit Parkett. Verfügbar ab sofort oder nach Vereinbarung MZ inkl. NK Fr. 1625.–/Mt. Aussenparkplatz Fr. 40.–/Mt. Wochenspiegel VE R M I S C H TE S Polizei kontrollierte Restaurants und Imbissstände Die Kantonspolizei Zürich hat vergangenen Mittwoch diverse Gastgewerbelokale in Brüttisellen, Dietlikon und Wallisellen kontrolliert. Zwei Männer seien dabei verhaftet worden, teilt die Polizei in einem Communiqué mit. Die Polizisten führten in insgesamt 16 Restaurants und Imbissständen über die Mittagszeit Kontrollen durch. Dabei seien primär die Aufenthalts- und Arbeitsbewilligungen von rund 50 Lokalangestellten überprüft worden. In Wallisellen wurde ein indischer Staatsangehöriger bei Küchenarbeiten angetroffen. Da er über keine entsprechende Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung verfügte, wurde er festgenommen. Sein Arbeitgeber, ein 36-jähriger Schweizer, ist ebenfalls verhaftet worden. Der 22-jährige Inder wurde nach der polizeilichen Befragung der Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland zugeführt. Zwecks Prüfung von fremdenpolizeilichen Massnahmen wird er im Anschluss dem Migrationsamt des Kantons übergeben. Sein Arbeitgeber wurde nach Abschluss der Befragungen aus der Polizeihaft entlassen. Gegen ihn wird bei der Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren wegen Widerhandlung gegen das Ausländergesetz eröffnet, wie die Polizei weiter mitteilt. (pd.) Unfall in Embrach: Zeugen gesucht Bei einer Kollision zwischen einem Lieferwagen mit Anhänger und einem eBike-Lenker ist letzte Woche in Embrach eine Person leicht verletzt worden. Um etwa 18.30 Uhr fuhr ein 66-jähriger Mann mit seinem eBike auf der Zürcherstrasse von Lufingen kommend Richtung Freienstein. Auf Höhe Langackerstrasse wurde er von einem weissen Lieferwagen mit Anhänger überholt. Dieser hatte aufgrund der Verkehrsinsel beim Fussgängerstreifen seine Fahrzeugkombination während des Überholmanövers zu früh nach rechts gelenkt und dabei mit dem Anhänger den eBikeLenker touchiert. Dieser stürzte und verletzte sich leicht. Der fehlbare Lieferwagenlenker setzte seine Fahrt fort, ohne sich um den Mann zu kümmern. Personen, die Angaben zum Unfallhergang, insbesondere Angaben zum fehlbaren Lenker und dessen Fahrzeugkombination, machen können, werden gebeten, sich mit dem Verkehrsstützpunkt Bülach, Telefonnummer 044 863 41 00, in Verbindung zu setzen. (pd.) ANZEIGEN Nr. 8 24. Februar 2016 7 VEREINE Vier Tourentage im Obergoms: Rinsbergler im Powder-Rausch Die Tourentage des SAC Rinsberg wurden mangels Schnee ins Wallis verlegt. Ein sehr guter Entscheid. Ursprünglich sollten die vier Tourentage des SAC Rinsberg in Wergenstein GR in der Nähe von Andeer stattfinden. Wegen Schneemangels wurden die Tourentage kurzfristig nach Ritzingen VS im Obergoms verlegt. Und bereits auf der ersten Tour, die von Münster aufs Chly Chastelhorn führte, zeigte sich, wie richtig der Entscheid war: 50 Zentimeter feinster Pulver lagen auf den gut eingeschneiten Südhängen. Und so war bereits die erste Abfahrt ein unerwarteter Hochgenuss, der die zehn Skifahrer, den Telemärkler und den Snowboarder gleichermassen begeisterte. Während der folgenden drei Tage sollte sich an diesen Empfindungen nichts ändern – im Gegenteil. Während nachts jeweils rund 20 Zentime- Gruppenbild mit 10 der 12 Teilnehmer auf dem Chly Chastelhorn. ter Neuschnee fielen, konnte morgens bei gutem Wetter aufgestiegen werden. Und so ging es von Geschinen aufs Brudelhorn (1450 Höhenmeter), von Bellwald auf die Ärnergale (1080 Höhenmeter) und von Ulrichen Richtung Blashorn (750 Höhenmeter). Letzteres machte seinem Namen alle Ehre, weshalb sich die Gruppe bei heftigem Wind während des Aufstiegs über den Kamm unterhalb des Gipfels zur Umkehr entschied. Die jeweils gegen Mittag aufziehende Schlechtwetterfront vermochte den Fahrspass trotz zunehmend diffuser Sicht aber nicht zu trüben. In den tiefer gelegenen, lichten Lärchenwäldern war sie gut und Neuer Dirigent bei der Stadtmusik Der neue Dirigent der Stadtmusik Bülach heisst René Wohlgensinger. Er übernimmt die Nachfolge von Christian Meier. Kürzlich lud Präsidentin Brigitte Bächtold die Mitglieder der Stadtmusik Bülach zur 111. Generalversammlung ein. Gleich zu Beginn konnten Lisa Nemetz und Reto Leuenberger als neue Mitglieder im Verein begrüsst werden. Laut Jahresbericht der Präsidentin war auch 2015 wieder ein ereignisreiches Jahr für die Musikantinnen und Musikanten. Nach den Sommerferien fiel leider Dirigent Christian Meier krankheitsbedingt aus. René Wohlgensinger sprang spontan ein. Christian Meier gab an der Generalversammlung seinen Rücktritt als Dirigent bekannt. René Wohlgensinger ist bereit, dieses Amt zu übernehmen, und wurde an der GV zum neuen Dirigenten gewählt. Auch 2016 stehen wieder viele Anlässe auf dem Jahresprogramm. So findet im März das Frühlingskonzert in Winkel statt mit der Jugendmusik Bülach und den Jungtambouren des Tambourenvereins Bülach als Gäste. Nadine Richel gab ihr Amt im Vorstand nach sechs Jahren ab. Für sie wurde Reto Bartholdi als Nachfol- Traumhafte Abfahrt. Fotos: zvg. dank reichlich Pulverschnee ein kaum zu überbietender Fahrspass, denn es konnte beinahe hindernisfrei über Baumstämme, Bäche oder Felsbrocken gefahren werden. Daniel Jaggi, SAC Rinsberg Alles zum SAC Rinsberg, der Zürcher Unterländer Sektion: www.sac-rinsberg.ch. Konzertchor Zürcher Unterland: Schnuppern erwünscht Der Konzertchor Zürcher Unterland tritt im Herbst 2016 gleich viermal auf: in Einsiedeln, Zürich, Bülach und Bern. Aufgeführt werden «Der Stern von Bethlehem» von Josef Rheinberger und das «Te Deum» von Antonin Dvorak. Schnuppern ist erlaubt Werden dieses Jahr am Unterländer Musiktag in Kloten zu Kantonalen Veteranen: Sylvia Signer, Markus Wälle, Désirée Messerli (v.l.). Foto: zvg. ger gewählt. Alle übrigen Vorstandsmitglieder, ebenso die Mitglieder der Musikkommission, stellen sich für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Für 20 Jahre Mitgliedschaft in der Stadtmusik Bülach konnten Nadine Richel und Stefan Klink geehrt werden. Beide wurden als Ehrenmitglieder aufgenommen. Katrin Zehr und Irène Keller wurden für 10 Jahre Mitgliedschaft und Regula Lehmann für 30 Jahre Mitgliedschaft geehrt. In diesem Jahr werden am Unterländer Musiktag in Kloten wieder drei Mit- glieder zu Kantonalen Veteranen ernannt. Es sind dies Sylvia Signer, Désirée Messerli und Markus Wälle. Die drei durften einen Früchtekorb in Empfang nehmen. Vize-Präsidentin Sandra Foppa ehrte Brigitte Bächtold, welche nun seit 5 Jahren als Präsidentin der Stadtmusik Bülach amtet und ihre Arbeit mit viel Engagement und Herzblut macht. (pd.) Das Frühlingskonzert in Winkel findet am 12./13. März 2016 statt. Weitere Infos unter www.smbuelach.ch Wer Lust hat, einmal dabei zu sein, wenn geprobt wird, und allenfalls Interesse am Chorgesang hat, ist eingeladen, an einer sogenannten Schnupperprobe teilzunehmen. Die Proben finden viermal am Montag von 19.50 bis 22 Uhr in der Aula der Kantonsschule Zürcher Unterland in Bülach statt. Eine zweite Schnuppermöglichkeit gibt es beim Chorensemble Hohe Promenade, und zwar jeweils mittwochs von MIttwoch, 23. März, bis zu Mittwoch, 20. April, 18.45 bis 21.45 Uhr in der Kantonsschule Hohe Promenade in Zürich. Beide Chöre bestreiten die Weihnachtskonzerte 2016 gemeinsam und werden von Donat Maron geleitet. Informationen können auch unter www.konzertchorzu.ch abgerufen werden. (hu.) Einsendungen unter der Rubrik «Vereine» können als Mail an folgende Adresse gesendet werden: [email protected]. Bilder wenn möglich in einer Auflösung von mindestens 1 MB senden. 8 Wochenspiegel Nr. 8 24. Februar 2016 FREIZEIT Viel «Cooles» im Bülacher Schneesportlager Spass mit Freunden und Freundinnen zu haben. Das ist der Grund, weshalb sich knapp 60 Kinder des Schulhauses Lindenhof in Bülach für das diesjährige Schneesportlager auf dem Stoos SZ angemeldet haben. Michael Abegg * «Ich finde es einfach cool, mit Freundinnen Ski oder Snowboard zu fahren. Und auch mit ihnen zu essen.» Lara Yüksel (11) weiss, warum sie sich zum zweiten Mal zum Schneesportlager angemeldet hat. «Ich wollte etwas Neues entdecken.» Sinead Ramsperger (9) ist zum ersten Mal mit dabei. Begeistert erzählt sie von den coolen Abenden und der schönen Natur. Auch Christian Luginbühl (13) gefällt, «wie schön es auf den Bergen ist». 57 Kinder der Mittelstufe des Schulhauses Lindenhof in Bülach und ein Team von 13 Leitern haben gemeinsam eine Woche auf dem Stoos (SZ) verbracht. Handys zuhause geblieben Spass mit Freunden und Freundinnen zu haben, war für viele von ihnen ein wichtiger Grund, dabei zu sein. Dafür nehmen sie auch in Kauf, einmal für eine Woche das Handy zu Hause zu lassen. Sie werden durch ein abwechslungsreiches Abendprogramm belohnt: Ein Fackellauf, der Casino-Abend oder die legendäre Neon-Disco am Freitag sind nur drei Beispiele davon. In der Freizeit spielen die Kinder Pingpong oder Gesellschaftsspiele, sie malen oder basteln. «Mir gefällt eigentlich alles, aber am Am Casino-Abend wird bei einer Partie Ligretto um Sugus gespielt: Luana Diz, Kyra Brunschwiler, Chiara Bächtold und Jennifer Meier (v.l.). meisten die selbst gebastelten Pompoms», meint Chiara Canangelo (10). Das Wichtigste ist aber natürlich das Skifahren und Snowboarden. Auch an den gelegentlich sehr nebligen Tagen wagen sich die Leiter in Gruppen von 4 bis 6 Schülern auf die Piste. Die schlechte Sicht zwingt die Schneesportler aber, das Tempo zu mässigen und als Gruppe zusammenzubleiben. Die Begeisterung am Mittwochmorgen ist gross, als es mit dem Sessellift hochgeht und dabei die Wolkendecke durchstossen wird. Die obersten 100 Meter der Abfahrt können über dem Nebelmeer genossen werden. Endlich einmal das Tiefschneefahren ausprobieren oder mal so richtig schwungvoll in die Kurven liegen – das macht einfach Spass. Zum ersten Mal auf dem Board Einige Kinder stehen das erste Mal im Leben auf den Brettern. Sie freuen sich über die täglichen Fortschritte. Ruben Morillas (11) gefällt, «dass ich auf spezielle Art und Weise boarden lernen konnte, weil ich eine schwere Sehbeeinträchtigung habe.» Er ist mit einem speziell geschulten Leiter unterwegs. Ein besonderer Moment ist für Amy Nolte der Mittwoch: Sie freut sich, im Lager ihren 12. Geburtstag zu feiern, und beschenkt die Teilnehmer mit einem feinen Kuchen, den sie dafür mitgebracht hat. Genau – die Kuchen. Täglich stärkt sich die Schar zum Zvieri mit feinen Kuchen und Früchten, die von vielen Eltern mitgegeben wurden. Was sie sonst zu Hause gemacht hätten, fragen die Leiter. «Ich muss schon sagen, wahrscheinlich hätte Amy Nolte feierte im Lager ihren 12. Geburtstag. Dank Sonne und Neuschnee ein gelungener Tag. Fotos: zvg. ich nur Videospiele gespielt», lautet eine von mehreren ähnlich lautenden Antworten. Wie wertvoll ist es für das Leiter-Team, den Kindern so eine gute Alternative zu bieten. Eines ist sicher: Im Schulalltag der Mittelstufe Lindenhof wird das Schneesport-Lager noch lange nachklingen. Und alle hoffen auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr. * Michael Abegg war als erwachsene Begleitperson im Lager mit dabei Wochenspiegel AKTUELL LESERBRIEFE Gesetz muss schärfer kontrolliert werden Zum Artikel «Bülach unterstützt Rollstuhlfahrer», «Wochenspiegel» vom 17. Februar: Ich finde es sehr schön und lobenswert, was in Bülach für die Behinderten alles unternommen wird. So soll, nein, so muss es auch sein. Wenn nur alle so in Bülach denken würden. Die behindertengerechte Umgebung darf nicht nur im öffentlichen Raum Gültigkeit haben, nein, sie muss auch im Wohnungsbau angewendet werden. Das behindertengerechte Bauen richtet sich nach dem Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes sowie nach den Bestimmungen des kantonalen Rechts – aber werden die Umsetzung und die Einhaltung auch kontrolliert? Wenn Generalunternehmer diese Norm grosszügig hintergehen, ohne dass sie zur Rechenschaft gezogen werden, was nützen dann diese schönen Worte von Rudolf Menzi? Zitat Menzi (Stadtrat und Präsident der Arbeitsgruppe Stadt ohne Hindernisse): «Wenn heutzutage etwas neu gebaut wird, sind viele behindertengerechte Elemente vorgeschrieben.» Ich selber lebe in einer behindertengerechten Wohnung, gebaut von einem nicht ganz unbekannten Generalunternehmer. Leider stimmen die Schwellenhöhen nicht, was die Nutzung mit einem Rollator oder Rollstuhl faktisch verunmöglicht. Die Aufsichtsbehörden in Bülach wissen von diesem Missstand. Ich als nichtbehinderter Bülacher Einwohner empfinde das Ganze echt würdelos, wie müssen sich Behinderte erst fühlen? Deshalb bin ich der Meinung, dass das Gesetz über behindertengerechtes Bauen viel schärfer kontrolliert und wenn nötig auch sanktioniert werden muss. Ich bin mir sicher, dass diesbezüglich wenig unternommen wird. Felix Egli, Bülach Swiss fördert neue Verkehrsströme mit mehr Umsteigeverkehr Gegen eine geplante Zunahme des Umsteige- und Zubringerverkehrs in Kloten protestiert die Stiftung gegen Fluglärm, Gockhausen, da es sich um eine künstlich geschaffene Nachfrage handelt. Mit der Beschaffung der Boeing 777 hat die Swiss ab Zürich Kloten neue Kapazitäten geschaffen, die im heutigen Markt nicht vorhanden sind. Deshalb will die Swiss, wie ihr Chief Customer Officer Markus Binkert sagt, die Funktion des Flughafens Kloten für den Umsteige- und Zubringerverkehr massiv ausbauen. «Dies geht klar an den Interessen der Bevölkerung vorbei», entgegnet Jacob Zgraggen, Stiftungsrat der Stiftung gegen Fluglärm. Die lokalen Flugpassagiere ab Zürich zahlen hohe Preise, die noch fehlenden anvisierten Passagiere, welche von London, Rom oder Berlin aus über Zürich in die weite Welt fliegen, zahlen nur einen Bruchteil davon. Damit entlarvt sich die deutsche Swiss. Man kann nicht erst Flugzeuge bestellen und dann auf Kosten der Zürcher Bevölkerung einen Weg suchen, sie mit vielen Passagieren aufzufüllen. Die Stiftung gegen Fluglärm, Gockhausen, wird zusammen mit anderen Betroffenen rund um den Flughafen Kloten die Lage analysieren und notwendige Gegenmassnahmen zur geplanten Zunahme des Umsteige- und Zubringerverkehrs in Kloten prüfen. Jacob Zgraggen, Stiftung gegen Fluglärm Nr. 8 24. Februar 2016 9 Schafhalter sucht neues Winterquartier Die Überbauung von Bülach Nord hat für den Winkler Schafhalter Bruno Zihlmann direkte Folgen: Er muss mit seinen Schafen umziehen. Wohin, weiss er noch nicht. Daniel Jaggi Der hölzerne Stall ist niedrig. Links und rechts blicken Muttertiere über die Brüstung, Jungtiere hüpfen vergnügt im Stroh herum. In einer Ecke spendet eine rote Wärmelampe drei eben erst geborenen Lämmern Wärme. Sie kämpfen um die beiden Zitzen von Muttertier Vroni. «Wieder hatte ich Glück im Stall», beginnt Schafhalter Bruno Zihlmann zu erzählen. Vrone habe bereits zum dritten Mal Drillinge geboren. «Das ist selten», schwärmt der 62-Jährige. «Glück im Stall» ist immer auch ein Zeichen artgerechter Tierhaltung. Zihlmanns Schafe sind denn auch nur in den Wintermonaten im Stall. «Ansonsten sind sie draussen auf den Weiden.» In Hochfelden bewirtschaftet er mit seinen Schafen zahlreiche Weiden. Diese wird er schon bald wieder «bestossen», wie es im Fachjargon heisst. Aber zurückkehren in den Stall können sie nicht mehr. Zihlmann: «Im Sommer wird Die Profilstangen für die Neubauten stehen bereits: Bruno Zihlmann, Mutterschaf Vroni und ihre Drillinge. hier gebaut.» Konkret entsteht an der Fangletenstrasse, wo sein Stall seit zwölf Jahren steht, eine viergeschossige Überbauung mit 76 Wohnungen. In vier Monaten muss er den Baggern weichen. Seine Suche nach einem neuen Winterquartier für die Schafe blieb bislang erfolglos. Dabei benötigt der Winkler lediglich einen kleineren Stall, damit die 8 Alttiere mit den 8 Lämmern etwas vor der Kälte geschützt sind. «Schön wäre, der Stall befände sich in der näheren oder weiteren Umgebung von Winkel», sagt er und ergänzt: «Gerade im Winter, wenn Geburten anstehen, muss ich häufig nach den Tieren schauen.» Findet er kein Winterquartier, muss der Heizungsfachmann sein Hobby F: dj. wohl aufgeben. Zihlmann: «Das wird kein leichter Entscheid.» Noch hofft er, dass sich jemand meldet, bei dem er seine Tiere in den Wintermonaten unterstellen kann. Wer über einen leerstehenden Stall oder Unterstand verfügt, kann sich direkt bei Bruno Zihlmann, Telefon 076 498 84 85 melden. Endlich ein Ölrückhaltebecken für Autobahn Seit vielen Jahren läuft ein Teil des Abwassers der Flughafenautobahn ungereinigt in die Glatt. Nun will das Astra ein Rückhaltebecken bauen. Roger Suter Rund 100 000 Fahrzeuge befahren täglich die Autobahn A11 beim Flughafen Zürich. Bei Regen sammeln sich so Reifen- und Bremsabrieb und Schwermetalle im Abwasser, das bis jetzt unbehandelt mit anderem Regenwasser in die Glatt floss. Zwar bestehen seit fast 25 Jahren Vorschriften zur Behandlung der Europa-Podium in Bachenbülach Am übernächsten Freitag, 4. März, findet in der Mehrzweckhalle in Bachenbülach eine Podiumsveranstaltung zum Thema «Lässt sich Europa überrennen?» statt. Hierfür konnten die drei Ortsparteien FDP, SVP und EVP drei hochkarätige Teilnehmer gewinnen. Es sind dies: Dr. Thilo Sarrazin, Fachökonom, langjähriger Finanzsenator in Berlin und ehemaliges Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Divisionär a.D. Peter Regli, ehemaliger Direktor des Schweizer Nachrichtendienstes, sowie Alt-Botschafter Erwin Hofer, letzter akkreditierter Schweizer Botschafter in Libyen. Das Podium wird von Reto Brennwald, langjähriger Moderator der «Rundschau» und der «Arena» von SRF geleitet. Von 19.10 bis 20 Uhr sind drei Kurzreferate zum Arabischen Frühling, zur Migrationspolitik und zur Verantwortungsethik zu hören. Anschliessend findet eine Podiumsdiskussion statt. Eintritt frei, Platzzahl beschränkt. Zutritt nur mit vorgängiger Anmeldung an info@bachenbülach.ch. (pd.) Strassenabwässer (das Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer, GSchG, ist die entsprechende Grundlage), doch weil keine Frist zur Umsetzung der Schutzmassnahmen besteht, herrschte offenbar keine Eile mit der Umsetzung. «Das Astra hat in diesem Fall die Möglichkeit genutzt, die Strassenabwasser-Behandlung der Flughafen Zürich AG mitzubenutzen», heisst es auf Anfrage beim Bundesamt für Strassen (Astra). Man habe eine entsprechende Vereinbarung getroffen. Nun soll die Glatt also endlich sauberer werden. Dazu will das Astra von März bis September beim Werftareal des Flughafens Kloten ein unterirdisches Ölrückhaltebecken und neue Werkleitungen erstellen. Mit ei- nem neuen Abtrennungsbauwerk inklusive Rückhaltebecken und Behandlung liessen sich nicht nur die Schadstoffe um bis zu 95 Prozent reduzieren, sondern bei einem Ereignis auch gefährliche Stoffe kontrolliert zurückhalten und abführen, schreibt das Astra weiter. Die Vorarbeiten für den Bau des unterirdischen Ölrückhaltebeckens auf dem Gelände der Flughafen Zürich AG sind am 22. Februar gestartet worden . Am 7. März beginnen die effektiven Bauarbeiten vor der Süd-Ost-Fassade des SR-Technics-Gebäude an der Flughofstrasse, beim Zugang zum Tor 141. Unterführung zeitweise zu Zuerst werden Spundwände einge- Unterländer Raiffeisenbank mit geringerem Gewinn Die Raiffeisenbank ZüriUnterland präsentiert ihren Geschäftsbericht. Der Jahresgewinn beläuft sich auf 348 100 Franken. sen. Die Negativzinsen, die die Nationalbank vor einem Jahr eingeführt hatte, hätten aber hohe Mehrkosten in diesem Bereich mit sich gebracht. Im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte der Zinserfolg deshalb um 6,5 Prozent. Jan Bolliger Weniger Gewinn als 2014 Das vergangene Finanzjahr war geprägt von Turbulenzen. Frankenschock, Griechenlandkrise und der tiefe Ölpreis sorgten für unruhige Finanzmärkte. Die genossenschaftlich organisierte Raiffeisenbank Züri-Unterland weist in ihrem Jahresbericht dennoch eine positive Bilanz vor. Nachdem 2014 erstmals die Milliarden-Grenze geknackt wurde, wuchs die Bilanzsumme noch einmal um 6,1 Prozent und beträgt jetzt 1,071 Milliarden Franken. Das Wachstum beruht vor allem auf einem Zufluss von Kundengeldern. Die Haupttätigkeit der Bank ist die Vergabe von Immobilienkrediten. Dementsprechend erzielt die Bank den Grossteil ihres Gewinns mit Zin- Um den gleichen Satz sank auch der Gesamtgewinn. 348 100 Franken verdiente die Raiffeisen 2015. Rund 24 000 Franken weniger als im Vorjahr. Der Gewinn floss vollumfänglich in die Eigenkapitalreserven, die jetzt 6,4 Millionen Franken betragen. Um 6,5 Prozent gestiegen sind hingegen die Kosten. Als Grund nennt der Bericht die neu eröffnete Filiale in Eglisau und die drei zusätzlichen Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr schloss die Raiffeisen ihre Filiale in Buchberg. Der Gemeinde bleibt aber weiterhin ein Bancomat erhalten. Mit der im November eröffneten Filiale in Eglisau betreibt die Bank nun wieder vier Standorte im Unterland. bracht und anschliessend das rund acht Meter tiefe Becken ausgehoben und betoniert. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Anfang September. Während der Bauarbeiten muss aber die Personenunterführung an der Flughofstrasse zeitweise über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen gesperrt werden, so zum Beispiel beim Einschlagen der Spundwände oder beim Verlegen der Rohrleitung im Abwasserkanal unter der Unterführung. Diese Sperrzeit werde jedoch möglichst kurz gehalten, verspricht das Astra. Der Verkehr auf der Autobahn und der angrenzenden Kantonsstrasse sei von den Bauarbeiten nicht betroffen. Die Sperrzeiten würden vor Ort mit Baustellenplakaten kommuniziert. LESERBRIEF Flugblattaktion Aktuell wird in Embrach ein gelbes Flugblatt verteilt, welches den Eindruck erwecken kann, dass es von den Besorgten Bürgern von Embrach ist. Ich möchte als ehemaliges Sprachrohr der Besorgten Bürger von Embrach klarstellen, dass dieses Flugblatt nicht von uns und schon gar nicht von mir verteilt wird. Die Qualität der Aussage und der Aufmachung des Flugblattes entspricht auch nicht dem Stil der BBE. Felix Egli, Bülach IN KÜRZE Revision liegt auf Bülach: Das Areal für das Zentrale Verwaltungszentrum muss von der Zone für Erholung und Sport in die Zone Verwaltungsgebäude umgezont werden. Der entsprechende Antrag und die dazugehörende Weisung sind unter www.buelach.ch/gemeinderat öffentlich einzusehen. 10 Wochenspiegel Nr. 8 24. Februar 2016 Wochenspiegel SPORT Nr. 8 24. Februar 2016 11 In einem Kino wird ein höchst emotionaler, 8-minütiger Film gezeigt mit Ausschnitten aus Weltmeisterschaftsendspielen, natürlich auch mit dem legendären Zinédine Zidane (l.). Weltweit grösster Museumstempel für den Fussball Das Fifa-Welt-Fussballmuseum in Zürich-Enge öffnet am Sonntag, 28. Februar, Punkt 12 Uhr seine Türen fürs Publikum. Das Fifa-Welt-Fussballmuseum sammelt, bewahrt und zeigt bedeutende Artefakte, Dokumente und Fotografien aus dem internationalen Verbandsfussball und dessen Dachverband. «Unser Ziel ist es, Menschen mit Relikten aus der Geschichte des Fussballs zu inspirieren und miteinander zu verbinden. Wir zeigen, wie die Sportart gewachsen ist – von den bescheidenen Ursprüngen bis hin zu einer globalen Kultur», sagt Kommunikationsleiter Marc Caprez sichtlich stolz. Die Dauerausstellung zeigt mehr als 1000 Ausstellungsstücke der Sammlung, darunter nostalgische Erinnerungsstücke, Dokumente und Bilder aus den Archiven der Fifa. Die Erfindung der «Ampelkarten» So kann man eintauchen in eine Reise durch alle Fifa-Fussball-Weltmeisterschaften, angefangen vom ersten Turnier 1930 in Uruguay bis hin zum Original des Fifa-WM-Pokals. Es gibt zu jeder WM-Auflage eine Inszenierung mit einzigartigen Ausstellungsstücken zu entdecken. Etwa die Notizen des deutschen Schiedsrichters Rudolf Kreitlein während des hitzigen Viertelfinalduells der Weltmeisterschaft 1966 zwischen England und Argentinien in Wembley. Kreitlein verwies den argentinischen Spielführer Antonio Rattín in der 35. Minute des Feldes. Der Akteur weigerte sich jedoch, den Rasen zu verlassen, betonte seine Unschuld und bat, wie die Notizen des Unparteiischen zeigen, um einen Übersetzer. Aus Kreitleins Zettel geht hervor, dass Rattín bereits eine letzte Verwarnung erhalten hatte. Schliesslich verliess der Argentinier widerwillig das Spielfeld. Jene Viertelfinalpartie und ebendieser Vorfall trugen dazu bei, dass gelbe und rote Karten eingeführt wurden. Nach dem Spiel sass der englische Schiedsrichter Ken Aston, der daran beteiligt war, Rattín zu überzeugen, das Feld zu verlassen, im Auto an einer Verkehrsampel. Die gelben und roten Lichter brachten ihn auf eine Idee, und schon 1970 wurden bei der nächsten WM erstmals Karten verwendet. Rekord: Dreierpack in 14 Minuten Drei Stockwerke alles über Fussball Das Museum beim Bahnhof Zürich-Enge umfasst vom Untergeschoss bis in den 1. Stock drei Ausstellungsebenen. Im Erdgeschoss befindet sich eine Sportsbar, und im 2. Stock sind der Gastronomiebereich, der Museumsshop sowie die Seminarräume untergebracht. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 10–19, Sonntag 9–18 Uhr (am Eröffnungssonntag ab 12 Uhr). Montag geschlossen (am 28. März, 16. Mai und 26. Dezember ist das Museum geöffnet). Eintrittspreise: Erwachsene 24.–, Kinder (7–15 Jahre) 14.–, Senioren (Woche/Wochenende) 19.–/24.–, IV-Bezüger 14.–, Studenten/Lernende 18.–. Nicht nur jede Endrunde der Männer, sondern auch alle Auflagen der Frauen-Weltmeisterschaft haben im Museum ihren Platz. Die Vitrinen zu allen Turnieren beinhalten sowohl den alten als auch den aktuellen Siegerpokal der Frauen. In einem Spiel, das zahlreiche Rekorde purzeln liess, erzielte die Amerikanerin Carli Lloyd den ersten Dreierpack und die schnellsten Tore in der Geschichte der Endspiele der Fifa-Frauen-Weltmeisterschaften. Ihre ersten beiden Treffer markierte Lloyd in der dritten und fünften Spielminute, doch ihr drittes Tor in der 16. Minute war es, das für immer unvergessen bleiben wird: Ein atemberaubender Schuss aus der eigenen Spielhälfte, der für den Fifa-Puskás-Preis 2015 nominiert wurde. Mit ihrem Dreierpack binnen 14 Minuten ebnete Lloyd ihrem Team den Weg zu einem 5:2-Finalsieg gegen Titelverteidiger Japan Kult: Jens Martin Knudsens Kappe, die er beim famosen 1:0 der Färöer-Inseln gegen Österreich trug. Workshops für Jung und Alt: Während Fussballveteranen von alten Trikots schwelgen können, werden Kinder von Fachpersonen angeleitet, wie sie selber Fanartikel herstellen können. und damit zum dritten Weltmeistertitel der USA, der eine neue Bestmarke darstellt. Das deutliche Endspielergebnis war zugleich der höchste Sieg in einem Frauen-WM-Final. Weltweite Begegnungen Der Fussball inspiriert Menschen jeglicher Herkunft aus der ganzen Welt. Das Museum würdigt diese einzigartige Fähigkeit, indem es seinen Besuchern die Möglichkeit bietet, aussergewöhnliche Persönlichkeiten zu treffen und deren persönliche FussballGeschichte kennen zu lernen. In einigen Teilen der Welt sind Juju-Medizinmänner dafür bekannt, Fussballspiele mit einem Bocio beeinflussen zu wollen. Dabei handelt es sich um eine blockierte Pfeife, die erstellt wurde, um Schiedsrichter-Entscheidungen ihren eigenen Weg gehen zu lassen. Die Pfeife ist zudem mit Schlössern und Ketten versehen, um sich die Gegner vom Leib zu halten. Bis heute ist nicht bestätigt, dass ein Bocio jemals tatsächlich den Ausgang von Spielen beeinflusst hat – aber es gibt auch keinen Beweis für das Gegenteil. Das Museum, für das die Fifa rund 30 Millionen Franken investiert hat, lohnt einen Besuch auf jeden Fall. «Fifa-Museum» ist ja nicht gleich Mauscheleien um Sepp Blatter & Co. Auch wenn die «NZZ» das Museum schnippisch «Gebaute Hochstapelei» nannte. (pd./zh2.) Internet: de.fifamuseum.com. Viele interaktive Stationen lassen über König Fussball fachsimpeln. Höhepunkte des Fifa-Museums: An mehreren Posten kann man seine Fertigkeiten am Fussball testen. Fotos: Lorenz Steinmann 12 Wochenspiegel Nr. 8 24. Februar 2016 Wochenspiegel AU TO M O B I L Lexus bringt schickes Sport-Coupé Nr. 8 24. Februar 2016 13 AUTONEWS Jaguar Land Rover Nach dem extremen RC-F schiebt Lexus nun die gemässigteren Versionen 300h und 200t nach. Das aggressiv gestaltete Coupé wird somit salonfähiger. Jaguar Land Rover verzeichnet für 2015 eine neue Bestmarke: Weltweit wurden 487 065 Fahrzeuge verkauft, eine Steigerung um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit haben die Briten die globalen Absatzzahlen seit 2009 mehr als verdoppelt. Dave Schneider Breit. Flach. Böse. Die Leute drehen den Kopf, der Mund steht offen. Nur der Krach fehlt. Flüsterleise rollen wir im neuen Lexus RC durch Palma de Mallorca, vorbei an den spärlichen Januartouristen, an den geschlossenen Clubs und Bars. Bei jedem Schaufenster, das unser Bild zurückwirft, bestaunen wir die Aussicht: Ja, dieses Teil sieht scharf aus! Wobei scharf auszusehen ja nicht gerade die Kernkompetenz von Toyotas Hochpreistochter war. Doch spätestens seit dem NX ist alles anders. Lexus will sportlich sein, findet plötzlich den Mut zur Emotion. Breit, flach, böse eben, Sie wissen schon. Toyota Toyota verkaufte im vergangenen Jahr 10,15 Millionen Fahrzeuge. Damit sind die Japaner wieder die globale Nummer 1, vor der Volkswagen Group (9,9 Millionen) und General Motors (9,8 Millionen Fahrzeuge). Ford Ford hat die Preise für den neuen Edge bekannt gegeben: Das künftige Flaggschiff von Fords SUVPalette, das in der Schweiz voraussichtlich im Spätsommer 2016 auf den Markt kommt, wird bei uns ab 49 800 Franken kosten (Version Trend, 2,0-Liter-Turbodiesel mit 180 PS). Raus aus der Biederkeit Der RC ist ein weiterer Schritt auf dem Weg vom biederen Altherrenauto zum stylishen Flitzer. Die Werbevideos sind heute schrill und bunt, die Markenbotschafter jung und hipp. Statt altbackenem Hochglanz-Wurzelholz gibt es Carbon und Metall. Die Designsprache hat sich von vornehm-zurückhaltend zu futuristischaggressiv gewandelt, und die Kundschaft scheint es zu goutieren: 2015 verbuchte Lexus mit 652 000 verkauften Einheiten weltweit das dritte Rekordjahr in Folge. Auch in Europa läuft das Geschäft erfreulich, wobei dies vor allem dem neuen NX zu verdanken ist: 34 000 der 64 000 in Europa verkauften Fahrzeuge gingen auf das Konto des neuen Crossovers; das erste Modell notabene, das diese radikale Designsprache vollumfänglich einführte. Riesiger Kühlergrill Top to bottom. So lancierte Lexus die neue Baureihe RC in Europa; zuerst die Powerversion RC-F, nun schieben die Japaner mit RC 200t und 300h die gemässigteren Versionen nach. Entwickelt wurde freilich in umgekehrter Reihenfolge. Der von einem V8 befeuerte, 477 PS leistende RC-F bereitete quasi das Terrain vor, sorgte für Aufmerksamkeit, weckte Begierde. Dabei hätte das attraktiv gestaltete Coupé diese Effekthascherei gar nicht nötig gehabt. Der RC sieht nämlich ausnehmend gut aus. Er kauert tief auf der Audi Sportlich und mit viel Luxus präsentieren sich der neue Lexus RC 200t und RC 300h. Strasse, ist mit 4,7 Meter Länge und 1,84 Meter Breite eine stattliche Erscheinung. Ecken und Kanten überall – das passte bisher so gar nicht zur Toyota-Tochter, heute sind sie die Grundlage der Gestaltung. Auch der RC trägt diesen riesigen, gezackten, diaboloförmigen Kühlergrill, der die Strasse einzusaugen scheint, dazu markante Tagfahrlicht-Haken und ausgeprägte Bügelfalten. Das gefällt, oder eben nicht – gut möglich, dass die Japaner damit viele neue Kunden ansprechen und dabei einige alteingesessene vertreiben. Leder-Luxus im Innenraum Der Innenraum ist in bester LexusManier üppig mit Leder ausgeschlagen und wunderbar verarbeitet. Die Sorgfalt hört aber leider bei den seitlichen Rändern des Bedienteils in der Mittelkonsole auf; schade. Die Bedienung des Infotainmentsystems erfolgt nicht mehr umständlich über eine Art Computermaus, sondern eleganter via Touchpad. Eingewöhnung braucht sie nach wie vor. Die Sitze sind feudal und stützen tadellos, die Sitzposition ist sportlich und bequem, auf den beiden Plätzen im Fond findet man allerdings höchstens im Schneidersitz Platz. Hybrid verbraucht 8,9 Liter Wir fahren zuerst das Modell 300h mit bekannt-bewährtem Vollhybridantrieb, bestehend aus einem 2,5-Liter-Vierzylinder-Motor mit 181 PS und einem Elektromotor mit 143 PS; die Systemleistung beträgt 223 PS. Ein echter Sportler ist der stattliche Japaner damit nicht, den Spurt von 0 auf 100 schafft er in 8,6 Sekunden, bei 190 Stundenkilometern wird dem Vortrieb ein Riegel geschoben. Doch der 300h in ein angenehmer Cruiser, Lexus-typisch sehr leise und innerorts oft ohne Zutun des Verbrenners unterwegs. Die Werksangaben von 4,7 bis 5 Liter auf 100 Kilometer sind, wie bei Hybriden üblich, reine Makulatur; wir waren auf der Landstrasse mit einem Schnitt von 8,9 Litern unterwegs. Etwas sportlicher, straffer und irgendwie auch ehrlicher Neuer Ford RS ist «very hot» Der Focus RS war stets tonangebend im Segment der Hot Hatchbacks. Die neue Generation setzt die Messlatte weit nach oben. Dave Schneider Es riecht nach verbranntem Gummi, während wir quer durch die eigene Rauchwolke driften. Das muss ein Auto nicht können, und erst recht hat dies im Strassenverkehr nichts verloren. Aber hier, auf abgesperrtem Terrain, geht das derart kinderleicht, dass wir doch verblüfft sind. Kaum Lenkradgekurbel ist nötig, auch Grobmotoriker schaffen das. Ford hat einen Drift-Modus entwickelt, und dieser taugt tatsächlich: Mit nur wenigen anderen Autos lässt es sich so einfach querfahren. Die neue, dritte Generation ist eine Wucht. 470 Newtonmeter Der 2,3-Liter-4-Zylinder-Turbobenziner leistet beachtliche 350 PS und generiert bis 470 Newtonmeter im Overboost – damit lässt sich am Stammtisch prahlen. Viel wichtiger: die Drehmomentkurve. Bereits ab 1500 Touren und bis kurz vor den Drehzahlbegrenzer peitscht der RS unbändig vorwärts. Es ist ein grosser Schritt nach vorne, den Ford mit der neuen RS-Generation schafft. Nun verpassten sie dem heissen Focus statt Frontantrieb ein ausgeklügeltes Allradsystem mit Torque Vectoring. Will heissen: Wann immer nötig, wird bis zu 70 Prozent der Antriebskraft auf die Hinterachse und dort bis zu 100 Prozent auf ein einzelnes Rad ge- leitet, während das Auto durch gezielte Bremseingriffe an allen Rädern regelrecht in die Kurve hineingedrückt wird. Das Resultat beeindruckt: Grip ohne Ende, kaum Untersteuern, äusserst einfach zu kontrollierendes Übersteuern, wenn man das denn will. Der Focus RS ist aber nicht als Rennmaschine, sondern als Alltagsfahrzeug konzipiert. Daher bietet ihn Ford konsequent und nur als Fünftürer an. Der NEFZ-Durchschnittswert beträgt 7,7 Liter pro 100 Kilometer (175 Gramm CO2 pro Kilometer). Auf der Rennstrecke freilich waren wir mit fast 40 Litern unterwegs. Dieses Auto ist die neue Benchmark im Segment. Nicht zuletzt, weil auch das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt: Der neue «Hot Ford» kostet bei uns ab 48 900 Franken. Das ist doch mal eine Kampfansage. Fotos. zvg. fühlt sich der RC 200t an. Er wird von einem 2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner angetrieben, der 245 PS leistet und 350 Newtonmeter Drehmoment generiert. Der 200t verfügt serienmässig über ein 8-Gang-Automatikgetriebe – allein deshalb fühlt er sich schon athletischer an als das Hybridmodell mit stufenlosem CVTGetriebe. Die Fahrleistungen sind denn auch deutlich besser: Den Sprint von 0 auf 100 absolviert der Benziner in 7,5 Sekunden, der Topspeed beträgt 230 km/h. Es ist bemerkenswert, dass Lexus ein reines, sportliches Coupé lanciert – und mit dem LC 500 steht der nächste Paukenschlag schon kurz bevor. Wie sich diese Strategie auf das übersichtliche Schweizer Geschäft mit zuletzt 943 Einheiten pro Jahr auswirken wird, muss sich zeigen; grosse Stückzahlen generiert ein Coupé nicht. Wir finden dennoch: Lexus ist auf einem guten Weg mit dieser Strategie. Der Lexus RC wird ab April lanciert, die Preise sind noch nicht bekannt. Der Audi A1 wird zukünftig im Seat-Werk im spanischen Martorell gebaut. Die Fertigung des A1, der zurzeit in Brüssel vom Band läuft, soll 2018 beginnen. Mit der durch den A1 erreichten maximalen Produktionskapazität des Werks gehen zusätzliche Investitionen und Arbeitsplätze einher. Renault Seit 2007 baut Renault den Kangoo in zweiter Generation, nun rollte im Werk Maubeuge das einmillionste Modell vom Band. Auto Winterthur Unter dem Motto «Emotionen rund ums Auto» findet am Wochenende vom 19. bis 20. März die 11. Autoshow Winterthur statt. An diesem Ausstellungswochenende präsentieren 23 Winterthurer Fachgaragen jeweils von 10 bis 17 Uhr die Neuheiten von 38 Automarken. 14 Wochenspiegel Nr. 8 24. Februar 2016 Wochenspiegel Nr. 8 24. Februar 2016 15 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Mark Strähl und TV-Moderatorin Kiki Maeder mit Töchterchen Ava (6 Monate). Legendäre Band aus Nashville exklusiv auf der Albisgüetli-Bühne: «Riders in the Sky» gehören zu den beliebtesten Cowboys. V.l.: Douglas B. Green, Woody Paul, Fred LaBour, Joey Miskulin. Countrystar Jeff Turner li., Walter Rhyner, CEO Walter Rhyner Transport AG. Wenn VIPs festen wie im Wilden Westen Schützenhaus-Gastronom Georg Tännler und Musikmanager Albi Matter sind die beiden «Angefressenen», welche seit 32 Jahren das längste Festival der Welt («The only 39 Days Country Festival in the World») nach Zürich ins Albisgüetli holen. Noch bis am 20. März sind dort hochkarätige Auftritte zu verzeichnen. Und das Beste kommt zum Schluss. Vergnügt: Moderator Thommy Rüegg und Yvonne Söhner, ex SRF-Produzentin. Das Festival gipfelt schliesslich an drei Tagen in den Gigs der Bellamy Brothers. Von ihnen stammen Welthits wie «Let Your Love Flow» (Jürgen Drews hat die Melodie zu «Ein Bett im Kornfeld» verwandelt). Howard und David Bellamy sind beide mit Texanerinnen verheiratet. Und sie kennen auch «unsere» Shawne Fielding. Die Bellamy Brothers halten ihrem Nash- ville-Kumpel Albi Matter unverbrüchliche Treue. Hoch kochte das Albisgüetli auch vergangenen Freitag. Amerikas beliebte Cowboys, die «Riders in the Sky» sorgten für eine ausgelassene Stimmung. Als Vorband agierte der sympathische Australier Wayne Law, der wie Jeff Turner zu den Publikumslieblingen gehört. Jeff Turner ist Genossen den Abend im Albisgüetli: Reto Pommes-Chips-König Mathias Kammermann (TCS Touring, l.) und Kurt Adank (l.) und Coop-DirekEberhard, CEO Hotelplan. tionsmitglied Urs Jordi. Die Macher des Internationalen Country Music Festivals: Gastgeber Georg Tännler (l.) und Musikmanager Albi Matter, Direktor Show & Music AG. übrigens auch auf der von Matter initiierten 3. Ausgabe der CountryKreuzfahrt im Oktober als Stargast mit an Bord. Draussen vor dem auf Westernstyle dekorierten Schützenhaus Albisgüetli und auch im Innern sind neben den Fahrzeugen von Sponsoringpartner Emil Frey und Toyota attraktive Bikes von Victory sowie dem ältesten Benny Wobmann (l.) und der Töff-Abenteurer Urs «Grizzly» Petraita. US-Töffhersteller Indian zu bewundern. Moderiert wurde der Anlass am Freitag von Cony Sutter, der mit Bühnenpartner Peter Pfändler für den diesjährigen Prix Walo nominiert ist. Das Albisgüetli bedeutet für viele Besuchende ein Stück Amerika und eine Musik-Insel der Unbeschwertheit, welche auch Weitgereiste immer wieder in ihren Bann zieht. Backstage: The Malpass-Brothers zusammen mit Moderator Cony Sutter (Sutter & Pfändler). 16 Wochenspiegel Nr. 8 24. Februar 2016 WWW Wochenspiegel Nr. 8 24. Februar 2016 17 Rat & Rätsel BUCHTIPP www.stadtbibliothekopfikon.ch empfiehlt: Der goldene Sohn Anil wächst wohlbehütet im Kreis einer grossen Familie in einem indischen Dorf auf. Als ältester Sohn soll er später die Rolle des Familienoberhaupts und Schiedsmanns einnehmen und Streitigkeiten in der Dorfgemeinschaft schlichten. Leena ist seine beste Freundin. Ein mutiges Mädchen und ein draufgängerischer Wildfang, das seine Familie und die freie Natur über alles liebt. In ihrer Kindheit sind Anil und Leena ein unzertrennliches Gespann, doch dann führen ihre Wege in verschiedene Richtungen. Anil verlässt das Dorf, um Medizin zu studieren und in den USA als Arzt zu arbeiten. Er geniesst sein neues Leben dort und verliebt sich Hals über Kopf in eine Amerikanerin. Leena bleibt in Indien, heiratet und zieht zur Familie ihres Mannes. Doch Anil unterläuft ein schwerer medizinischer Fehler, seine Beziehung zerbricht, und er stürzt in eine Krise. Bei einem Besuch in seiner Heimat trifft er Leena wieder, die Frau, die ihn besser kennt als jeder andere. Aber zwischen ihnen steht eine Entscheidung, die Jahre zuvor getroffen wurde. Shilpi Somaya Gowda ist in Toronto geboren und aufgewachsen. Ihre Eltern sind aus Mumbai immigriert. Ihr Debütroman «Geheime Tochter» stand weltweit auf den Bestsellerlisten. DER GUTE RAT Seelische Störungen: Schneller ist nicht besser Unser Sohn hat sich so sehr vor der Rekrutenschule gefürchtet, dass er zwei Tage vor dem Einrücken eine Überdosis Schlaftabletten einnahm. Zum Glück kam rechtzeitig Hilfe, und der Hausarzt sagte, dass sich der Junge bestimmt nicht das Leben nehmen, sondern nur seinen Kummer demonstrieren wollte. Unser Sohn ist nämlich fröhlich, arbeitsam, nur etwas schüchtern. Er hätte am liebsten Hilfsdienst geleistet, in einem Spital oder Bauernhof, gab aber dem Vater zuliebe diesen Gedanken auf. Die seelische Belastung wurde aber doch zu gross. Auf seinen Wunsch hin ging er zu einem Psychotherapeuten und besucht seither regelmässig wöchentliche Sitzungen. Das dauert nun schon fünf Monate, kostet ziemlich viel Geld und bringt eigentlich nichts Neues. Wie wir meinen, ist unser Sohn völlig gesund. Er sagt aber, die Behandlung tue ihm gut, bringe ihn weiter und er wolle noch nicht abbrechen. Wir bedauern, «Mit ‹schnell, schneller, am schnellsten› heilt man seelische Störungen kaum» dass wir unseren Jungen nach dem damaligen Ereignis nicht zu einem Psychiater schickten, der hätte ihm mit Tabletten schneller und wirksamer helfen können. Halt! Mit «schnell, schneller, am schnellsten» heilt man seelische Störungen kaum am besten. Nicht jeder Psychiater verschreibt einfach Tablet- KREUZWORTRÄTSEL Stier 21.04.–20.05. Sie müssen dringend Ihrem Partner über eine wichtige Angelegenheit sprechen. Noch länger dürfen Sie das nicht aufschieben, es beeinflusst Ihrer beider Zukunft. Zwillinge 21.05.–21.06. Um Sie von einer Sache abzubringen, die mehr als gewinnbringend für Sie ist, muss die Konkurrenz schon früher aufstehen. Immerhin haben Sie schon Lunte gerochen. Krebs 22.06.–22.07. Nehmen Sie im beruflichen Umfeld jetzt etwas Abstand von einem bestimmten Kollegen. Nicht immer meint es jeder gut, wenn er auch so tut und Ihnen angeblich hilft. Löwe 23.07.–23.08. Wenn nicht alles beim ersten Mal gelingt, dürfen Sie die berühmte Flinte nicht gleich ins Korn werfen. Schauen Sie alles nochmals in Ruhe durch und überlegen Sie. Jungfrau 24.08.–23.09. Mutig und mit viel Selbstbewusstsein treffen Sie jetzt Ihre Entscheidungen. Sie dürfen sich dieses Mal nicht beirren lassen. Viel zu viel hängt für Sie davon ab. Waage 24.09.–23.10. Sie sind ziemlich unruhig. In Ihrer Beziehung läuft es nicht mehr so rund wie bisher. Sie haben das Gefühl, falsch verstanden zu werden und ziehen sich zurück. Schütze 23.11.–21.12. Wer auch immer Sie jetzt gerade ziemlich nervt, bleiben Sie einfach gelassen. Jede Überreaktion macht die Sache sicher nicht besser. Geduld zahlt sich jetzt aus. Steinbock 22.12.–20.01. Erfolg oder Misserfolg hängen jetzt nicht nur von Ihnen ab. Auch Ihr Partner sollte seinen Teil dazu beitragen, dass der Alltag wieder ruhig und harmonisch läuft. Wassermann 21.01.–19.02. Immer noch hängen Sie liebgewonnenen Gewohnheiten nach. Das kommt bei neuen Freunden nicht gut an. Sie sollten lieber etwas mehr auf deren Bedürfnisse eingehen. Der schmale Pfad durchs Hinterland Richard Flanagan. Der schmale Pfad durchs Hinterland. Piper 2015. ten, und nicht jede Tablette hilft schlagartig, die Ängste vor den Anforderungen des Lebens zu überwinden. Ich bin überzeugt, dass im Falle Ihres Sohnes auch der Arzt in erster Linie die zwischenmenschliche Beziehung, das Gespräch, das Zuhören als Therapie angewendet hätte. Eben deshalb, weil der junge Mann zum Glück nicht schwer krank ist, sondern gesund genug, um mit der Zeit sein Lebensschifflein wieder allein, ohne Tabletten oder andere Hilfsund Fluchtmittel, steuern zu können. Zugegeben, eine Psychotherapie kann manchmal Monate dauern. Es geht ja dabei um das Nachreifen der Persönlichkeit. Haben Sie deshalb Geduld, denn so lange Ihr Sohn das Bedürfnis hat, sich helfen zu lassen, ist die Behandlung in Ordnung. Durchaus richtig ist es aber, wenn er mindestens einen Teil der Kosten übernimmt. Béatrice Petrucco, dipl. Psychologin, Kloten Widder 21.03.–20.04. Wenn Sie jetzt Ausdauer haben, erreichen Sie auf alle Fälle Ihr schon lange gestecktes Ziel. Sie haben sehr viel investiert und dürfen sich nicht beirren lassen. Skorpion 24.10.–22.11. Um über die Runden zu kommen, dürfen Sie jetzt auch ruhig einmal die Hilfe guter Freunde annehmen. Sie bekommen sicher Gelegenheit, sich erkenntlich zu zeigen. Shilpi Somaya Gowda. Der goldene Sohn. KiWi. 2016. Dorrigo Evans ist ein begabter junger Chirurg. Im Zweiten Weltkrieg gerät der Australier aber bald in japanische Kriegsgefangenschaft und wird in Siam beim Bau der berüchtigten Todeseisenbahn eingesetzt. Während Dorrigo mit seinen Männern gegen Hunger, Cholera und die Grausamkeit des Lagerleiters kämpft, suchen ihn die Erinnerungen an die Frau seines Onkels heim, mit der er sich zwei Jahre zuvor auf eine leidenschaftliche Affäre eingelassen hat. Eines Tages erhält Dorrigo einen Brief ... Richard Flanagans kompromissloser, schmerzvoll poetischer Roman erzählt von den unterschiedlichen Formen der Liebe und des Todes, von Wahrheit, Krieg und der tiefen Erkenntnis eines existenziellen Verlusts. Für diesen Roman erhielt Flanagan, 1961 in Tasmanien geboren, den Booker-Preis und den Miles Franklin Award, den höchsten Literaturpreis Australiens. HOROSKOP Fische 20.02.–20.03. Etwas wachsam zu sein, schadet im beruflichen Umfeld jetzt gerade nicht. Veränderungen kündigen sich an. Sehen Sie zu, dass Sie auch weiterhin am Ball bleiben. Die Lösung ergibt einen künstlich angelegten Stausee im Tessin. AUFLÖSUNG Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Antoinette Stiefel, [email protected], Tel. +41 44 863 72 03 Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. 044 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch 18 Wochenspiegel Nr. 8 24. Februar 2016 Veranstaltungen & Freizeit Eine Welt aus Stimme und Groove Die Sängerin Devi Reith tauft diesen Freitag ihre erste Platte im Zürcher Mehrspur. Foto: zvg. Breakdance-Film in Eglisau Im Rahmen der «VIVA Eglisau Tanzwoche» im Weiherbachhaus wird am Freitag, 4. März, um 20.30 Uhr der Film «Brechen und Bötteln in der DDR – dürfen die das?» gezeigt. Thema des 2014 entstandenen Spielfilms ist Breakdance, das Frank im Westfernsehen sieht. Bald rappt er zusammen mit seinen Kumpels auf DDR-eigenem Vorstadtpflaster zur Musik des Klassenfeinds – sehr zum Ärger der Parteiführung. Bar ab 20 Uhr offen, Film 20.30 Uhr, anschliessend Tanz bis 24 Uhr. Eintritt: 10 Franken. Reservation: [email protected] oder 079 306 39 51. (pd.) Über zwei Jahre hat Devi Reith an ihrem ersten Album «The World Is Sound» gearbeitet. Eines davon hat sie alleine für die Produktion im Studio verwendet. Das hört man auch. Die elf Tracks sind qualitativ ein Ohrenschmaus. Um die Lieder einschätzen zu können, muss man ein wenig länger hinhören. Die jazzigen Popmelodien beginnen sehr harmonisch, nur um dann im nächsten Moment eine unerwartete Wendung zu nehmen. Das mag erst irritieren, je länger man zuhört, desto mehr lernt man es aber schätzen. Sie machen das Album interessant und verhindern, dass das Gefühl aufkommt, so etwas Ähnliches schon hundertmal gehört zu haben. «Es reizt mich, die Leute zu überra- Wettbewerb Wir verlosen 5 CDs der Devi Reith Band «The World Is Sound». Mitmachen ist ganz einfach: Postkarte bis 8. März (Datum des Poststempels) einsenden an: Lokalinfo AG, Stichwort Devi Reith Band, Buckhauserstr 11, 8048 Zürich. Devi Reith und Felix Utzinger. F:jb.. schen. Ich mag es nicht, wenn von Anfang an alles klar ist», beschreibt sich Reith lachend. Die 1982 in den Niederlanden geborene Sängerin ist schon viel herumgekommen. In ihrer Kindheit lebte sie unter anderem in Indien, Italien und England. 2010 zog sie dann von Deutschland nach Zürich, wo sie an der Zhdk den Master in Jazzgesang machte. Vom Reisen habe Reith jetzt erst mal die Schnauze voll: «Ich kann mir gut vorstellen, hier in der Schweiz zu bleiben. Die Natur hier gefällt mir sehr.» Ein weiterer Grund, hierzubleiben, dürfte wohl der Bachenbülacher Felix Utzinger sein. Mit dem bekannten Jazzgitarristen ist sie in einer Beziehung, und er wird auch an der Plattentaufe spielen. (jb.) The Devi Reith Band, The World Is Sound, Freitag, 26. Februar, 21.00 Uhr, Musikklub Mehrspur, Pfingstweidstrasse 96 Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Mittwoch, 24. Februar Heinz Rüttgers. Altersheim Eichi, Grafschaftstrasse 3. Sonntag, 28. Februar GLATTFELDEN Anmeldung Jungfischerkurs: Am Samstag, 2. April, und Sonntag, 3. April, findet in Glattfelden jeweils von 9 bis 13 Uhr der Jungfischer- und Einsteigerkurs statt. Kinder zwischen dem 8. und dem 12. Lebensjahr können daran teilnehmen. Aktivitäten während des Kurses: Samstag, 2. April: Theorie Angelgeräte- und Knotenkunde, Umgang mit dem Fisch, Fischerkennung. Sonntag, 3. April: Fischen an der Glatt unter Anleitung. Kosten für die beiden Kurstage: 80 Franken. Anmeldungen an Jürg Schneider, Jugendgruppen-Leiter, Telefon: 044 865 48 75, [email protected]. Anmeldeschluss ist am 18. März. Organisiert wird der Kurs vom Fischerverein Züri Unterland. WINKEL 19.30–21.30 Stricktreff: Stricken und Plaudern. Alle bringen ihre Strickarbeit selber mit. Kleiner Unkostenbeitrag. www.frauenverein-winkel.ch. Hans-Siegrist-Siedlung, Postweg 1. ZÜRICH 7.30 Schneeschuhtour oder Wanderung: Abfahrt ab Zürich HB 7.30 Uhr via Oensingen nach Mümliswil. Schneeschuhtour oder Wanderung der Naturfreunde Kloten über die 2. Jurakette zum Kleinbrunnenberg, dann folgt der Abstieg nach Ramiswil (5–5½ h). Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei Margrit Engeli, 044 813 42 94. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz. Samstag, 27. Februar Donnerstag, 25. März NIEDERGLATT 19.00 Dia-Vortrag: Der Vortrag steht unter dem Thema «Appenzell und Liechtenstein». Referent ist Karl ANZEIGEN Weierbachstrasse 6. Reeto von Gunten verschmelzt Pop und Kunst: Donnerstag, 3. März, 20 Foto: zvg. Uhr, Obere Mühle, Dübendorf. EGLISAU 19.00 Bandparty: Im Rahmen der Eglisauer Tanzwoche spielen Band aus Eglisau. Türöffnung 18 Uhr, Eintritt gratis, Kollekte. Weierbachhus, EGLISAU 14.00–16.00 Schülerdisco: Der Anlass findet im Rahmen der Eglisauer Tanzwoche statt. Eintritt 5 Franken, inklusive 1 Cocktail und Snacks. Weierbachhus, Weierbachstrasse 6. OBERGLATT 10.30–12.30 Gottesdienst «come&see» mit Brunch: Reichhaltiges Buffet, separates Kinderprogramm und Input von Pastor Markus Zeier zum Thema «Jesus ist ... ein Lehrer». Mehr unter www.haslichile.ch. Hasli Chile, Wehntalerstrasse 6. Montag, 29. Februar BÜLACH 19.30 Energetisches Heilen: Vortrag mit Joy F. Barbezat, inklusive Demonstration von energetischer Organheilung und Behandlungen. Kosten: 30 Franken. Information: Institut Fortsetzung auf Seite 19 Wochenspiegel Veranstaltungen & Freizeit Kü-Höck 2016: Vierte Gruppenausstellung Bülach: Vortrag über energetisches Heilen Referat: Denken Frauen anders als Männer? Die von den Mittwoch-Kü-Höcks «Angefressenen» mussten sich bis zum 3. Februar gedulden, um sich in der Schüür in der Brunngasse einzufinden. Nach den Vorstellungen von zwei «Neuen» – Brigitta Pfister (Schleinikon) und Hanspeter Wolfensberger (Otelfingen) – ging es gleich zum wichtigsten Thema. Das ist nämlich die nächste Gruppenausstellung, die vom 28. bis 30. Oktober 2016 stattfinden wird, und zwar wie im vergangenen Jahr wieder an drei Orten: werk Galerie «one», Schüür Brunngasse und Sigristenkeller. Es ist die vierte Gruppenausstellung, die nach den Ausstellungen «Klein», «Hoch» und «Blau», jeweils mit «Grossartig» vornedran, ein Thema braucht. Erste Vorschläge liegen bereits vor. Am nächsten Kü-Höck – Mittwoch, 2. März, 19 bis 22 Uhr – soll der nächste Schritt erfolgen: Name und Thema und der weitere Ablauf sollen festgelegt werden. (hu.) Nebst dem Vortrag, inklusive Demonstration über energetische Organheilung, wird Joy Barbezat in einer Gruppenbehandlung das «Vertical Balancing» an allen, die es wünschen, durchführen. Dies ist eine Harmonisierung von Körper, Geist und Seele und zeigt sich in der Ausgleichung der Joy Barbezat. Beinlängen und des Beckens. Durch genaues Ausmessen vor und nach der Behandlung ist es für alle Anwesenden verifizierbar. Der Vortrag findet am Montag, 29. Februar, um 19.30 Uhr im Guss 39, Schaffhauserstrasse 104 in Bülach statt. Info: Institut für Angewandte Intuition, 076 369 56 23 oder info@ energyhealing.ch. (pd.) Um diese Frage geht es am nächsten Monatstreff vom Frauenstammtisch Zürcher Unterland, der am Donnerstag, 3. März, 20 Uhr, in der Cafeteria vom Sechtbach-Huus stattfindet. Honorata Kaczykowski von der Stelle für Chancengleichheit von Frau und Mann der ETH Zürich befasst sich mit gängigen Sätzen wie «Frauen sind emotional, Männer rational» oder «Frauen sind sprachbegabter, Männer besser in Mathematik und Technik». Die Referentin untersucht, ob das lediglich Vorurteile sind oder das Resultat von geschlechtsbetonter Erziehung. Sie wird aufzeigen, was die Wissenschaft zu solchen Sätzen, die immer wieder und fast überall zu hören sind, sagt und wie sich diese Unterschiede, wenn es sie denn auch tatsächlich geben sollte, im Umgang mit dem anderen Geschlecht, im Beruf oder in der Gesellschaft auswirken. (hu.) Fortsetzung von Seite 18 15.00–16.00 Männerturnen für Senioren: Der Seniorenclub bietet das Turnen jeden Dienstag an (ausser während der Ferien der Bülacher Volksschulen). Auskunft erteilt Sigrid Bachofner, 079 218 06 56. Reformiertes Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. EGLISAU 20.00–22.00 Kreistanz: Veranstaltung im Rahmen der Eglisauer Tanzwoche mit Patricia Brunschwiler Gross und Helene Loistl. Der Eintritt kostet 10 Franken. Weierbachhus, Weierbachstrasse 6. 076 369 56 23, www.energyhealing.ch. Guss 39, Schaffhauserstrasse 102. BÜLACH 14.00–17.15 Tanznachmittag: Damenund Herrenwahl. Mit dem Trio «Old Friends», Saal Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129. EGLISAU 20.00–22.00 Line Dance: Schnupperkurs mit der Country-Line-Dancing Neftenbach im Rahmen der Eglisauer Tanzwoche. Eintritt 10 Franken. Weierbachhus, Weierbachstrasse 6. Dienstag, 1. März BÜLACH 13.40–14.40 Chorprobe des SeniorenMännerchors: Die Chorproben finden jeden Dienstag statt (ausser während der Ferien der Bülacher Volksschulen). Auskunft erteilt Fritz Schärer, 044 860 68 56. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Normalauflage: 36 116 Exemplare Grossauflage: 70 205 Exemplare (jeweils am letzten Mittwoch im Monat) Jahresabonnement: 90 Franken Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo AG, Zürich Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg, Tel. +41 44 913 53 33, E-Mail [email protected] Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel. +41 44 913 53 30, E-Mail [email protected] Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11, E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel. +41 44 863 72 05, E-Mail [email protected]. 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Dabei wird Folgendes behandelt: Die Bedeutung von Alkohol und anderen Drogen im Teenager-Alter, Was Eltern tun können. Kirche Buchberg-Rüdlingen (Foyer). BÜLACH 20.00 Denken Frauen anders?: Antworten auf diese Frage gibt am Frauenstammtisch Zürcher Unterland Honorata Kaczykowski von der Stelle für Chancengleichheit von Frau und Mann der ETH Zürich. Alle interessierten Frauen sind zu diesem Informations- und Diskussionsabend eingeladen. Café im Sechtbach-Huus, Gartematt 1 (Eingang Sechtbachweg). EGLISAU 20.00–21.00 Bauchtanz: Schnupperkurs im Rahmen der Eglisauer Tanzwoche mit Shino Yamamoto. Der Eintritt kostet 10 Franken. Weierbachhus, Weierbachstrasse 6. Nr. 8 24. Februar 2016 19 20 Wochenspiegel Nr. 8 24. Februar 2016 SCHLUSSPUNKT In Myanmar ticken die Uhren anders Myanmar, das ehemalige Burma, bietet eine Vielzahl von touristischen Zielen. Und gegenüber dem Leben im hypermodernen Singapur wähnt man sich auf einem anderen Planeten. gon blieb bis zum Schluss meine Lieblingsstadt in Myanmar. Imodium-Pillen Loris Fischer Nach einem sehr spannenden und lehrreichen Stage in Singapur hatte ich die Möglichkeit, meinen Urlaub etwas zu verlängern, bevor ich definitiv die Heimreise antreten muss. Und so sass ich kurz vor den Festtagen im Flugzeug Richtung Yangon, Myanmar. Im Land der 1000 Pagoden waren 17 Tage geplant, bevor ich weitere zweieinhalb Wochen in Vietnam verbringen wollte. Extremer Kontrast Die Umstellung von Singapur zu Myanmar hätte nicht grösser ausfallen können. Während Singapur zu den fortschrittlichsten Ländern der Welt gehört, hat Myanmar erst vor wenigen Jahren die Grenzen kontinuierlich für Ausländer geöffnet und somit auch eine kontrollierte Modernisierung zugelassen. Es sei erwähnt, dass trotz der Öffnung heute immer noch vereinzelte Regionen nicht ohne Bewilligung besucht werden können. Dass die Uhren hier etwas anders ticken, merkte ich sogleich nach der Ankunft in Yangon. Neben dem heruntergekommenen Flughafen fielen mir sofort die überaus freundlichen ANZEIGEN Myanmar: Das Land ist schön, aber auch sehr arm. Menschen auf. Selbst an der Passkontrolle wurde herzhaft gelacht, Witze gemacht und aus Eigeninteresse gefragt, woher man kommt und wohin man reist. Die anschliessende Taxifahrt in die Stadt bei Nacht offenbarte mir, wie dunkel die Nacht eigentlich ist. Denn die Strassenbeleuchtung fällt, wenn überhaupt, sehr spärlich aus. Lediglich die Scheinwerfer der Fahrzeuge und die Beleuchtungen von wenigen Geschäften hellten die Pechschwärze etwas auf. Als ich im Hotel ankam, war ich erstmals positiv über dessen Standard und die entgegengebrachte Gastfreundschaft überrascht und steckte dem Concierge 1000 Kyat (rund 75 Rappen) fürs Taschetragen zu. Dass man in Myanmar für dieses Geld auch schon mal zu Abend essen Fotos: L. Fischer kann, wurde mir dann erst am nächsten Tag bewusst. Egal – die Eingangstür des Hotels musste ich auf alle Fälle von da an nicht mehr alleine aufmachen. Yangon, die zweitgrösste Stadt Myanmars ist vielleicht nicht die schönste, trotzdem hat sie ihren Scharm. Sie ist rückblickend die modernste Stadt, in welcher sich bereits grössere internationale Konzerne niedergelassen haben. Auf der dreistündigen Fahrt mit der Yangon Circular Railway (Zuglinie um die Stadt von zirka 46 Kilometer) lernte ich das Treiben in den Aussenbezirken kennen, von wo aus viele Menschen für den Verkauf ihrer Güter ins Stadtzentrum strömen. Der anschliessende Sonnenuntergang in der ShwedagonPagode war wirklich einmalig. Yan- Die Weiterreise nach Bagan erfolgte dann per Bus, dessen Fahrt ich wohl dank unsauberem Essen nicht so schnell vergessen werde. Ein paar Imodium-Pillchen reingeschmissen, und weiter gings. In Bagan blieb ich drei Tage, wo ich wunderschöne Sonnenauf- und -untergänge, umgeben von Hunderten Pagoden, erleben durfte. Dass in den letzten Jahren viel über diesen magischen Ort berichtet wurde, merkte man zwar dem erhöhten Touristenaufkommen an, was die einmalige Erfahrung aber nicht zu schmälern wusste. Mit einem gemieteten Elektroroller (für rund 4 Franken pro Tag) konnte ich eigenständig die schönsten und entlegensten Pagoden ausfindig machen und die Szenerie auf mich einwirken lassen. Wirklich toll! Nach einem Stopp im verstaubten Mandalay, wo ich lediglich die bekannte U-Bein-Brücke sowie den Mandalay Hill besuchte, reiste ich bereits am nächsten Tag nach meiner Ankunft zum Inle-See weiter. Nach ständigem stundenlangem Umherfahren war ich froh, hier ein paar Tage ausspannen zu können. Nebst der etwas touristischen Bootstour auf dem Inle-See mietete ich mir an einem Tag ein Mountainbike und fuhr um den See. Während der fünfstündigen Fahrt kam ich an vielen kleinen Dörfern vorbei und lernte so auch das Leben auf dem Land kennen. Nach 16 aufregenden Tagen Unser Mann in Singapur Loris Fischer (28) aus Bülach wirkte als Regional Manager für Südostasien einer Zürcher Bank und absolvierte einen Stage in Singapur. Aus der asiatischen Metropole berichtet er in dieser Zeit regelmässig in unserer Zeitung. ging es zurück nach Mandalay, von wo ich nun nach Hanoi, Vietnam, fliegen werde. Das fröhliche Lachen Mir hat die Zeit in Myanmar sehr gut gefallen, auch wenn man manchmal auf gewissen Komfort verzichten muss. Vielleicht gerade deshalb. Man wird wieder daran erinnert, wie gut wir es in der Schweiz oder Singapur doch haben. Trotz der weitverbreiteten Armut im Land habe ich deren Bevölkerung als optimistisch und herzlich kennen gelernt. Dabei werde ich ihr fröhliches Lachen in Erinnerung behalten. Für Myanmar hoffe ich, dass es seinen eigenen Weg in die Zukunft gehen kann und dabei sein kulturelles Erbe trotz Modernisierung zu schützen weiss.
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