SoKo Huhn - KinderArt

SoKo Huhn
Für unsere Legehenne haben wir einen Patendienst für das Wochenende eingerichtet. Organisiert
sind Futter - und Wasservorrat, Schlüsselübergabe und vor allem meine Notfall Telefonnummer.
Was keiner von uns bedacht hat – diese geliebten „Mistviecher“ können auch fliegen!
Sonntag 26.07.
Anruf Patenfamilie:
Drei Hennen sind im Stall – eingefangen, verteilt im ganzen Hortgarten, eine
fehlt!
Gerannt zu Mauri, unserem besten Hausmeister und Allround Genie, zu
Soldos, unsern liebsten und geduldigen Nachbarn.... Straße und Garten
abgesucht nichts.....angrenzenden Friedhof abgegangen…. Nichts.
Erster Hinweis:
Frau X hat unser Hühnchen gefunden und zum Karmel gebracht, dort leben
unsere Nachbarn, die Klosterschwestern vom KarmelitinnenOrden von Aufkirchen, die tagtäglich geduldig unseren Lärm ertragen.
Früher hatten die Schwestern Hühner -aber schon lange nicht mehr. Also
Entwarnung – unser Hühnchen ist in Sicherheit....hoffentlich. Die Pateneltern
erreichen Frau X nicht telefonisch –auch ich habe beide Nummern.
Erreiche aber auch niemanden.
Ich zuhause:
ruhig bleiben, trösten – wir finden unser Hühnchen! Ich selbst: nur
traurig. Voller Sorge – der Fuchs, der Marder!
Dann rufe ich bei der Polizei an – zum Glück ist ein ehemaliges Kind von mir
in Rufbereitschaft – der kennt mich – dem muss ich nicht erklären, dass ich
nicht verrückt bin! Ein kleiner Plausch mit F. Aber leider ist auch dort keine
„Fundsache“ abgegeben worden. Im Tierheim läuft nur das Band....
Ich lege mich hin, relativ schlaflos und warte auf Montag, dann sind Pia und
ich vor Ort.
Montag,27.07.
Ich informiere Pia, wollte ihr eine schlaflose Nacht ersparen. Fahre als erstes
zum Bauern Schmid in Berg, auch da leider nichts. Auf der Rauffahrt am
Morgen von Berg nach Aufkirchen ein Regenbogen am Himmel –
ungewöhnlich - ein gutes Zeichen-, der Regenbogen?
Endlich erreiche ich die angegebene Telefonnummer – falsch, ziemlich
ungehaltene Antwort – aber immerhin den Hinweis auf die richtige Nummer
in Aufkirchen. Leider nur der Anrufbeantworter.
Wir gehen ins Kloster – angenehme Kühle, Ruhe und ein Gefühl der
Zuversicht umfängt uns- wir tragen unser Anliegen vor und Schwester
Theresa öffnet sogar das Gitterfenster und sucht uns
allen Adressen von Bauern in der nahen Umgebung heraus–
ruft sogar selber an. Leider ohne Erfolg, aber wir sind
gestärkt durch ihre Zuversicht und ihre Wort zum Abschied: „einen
gesegneten Tag“- sie finden ihr Hühnchen.
Wir gehen wieder über den Friedhof, und erfahren von anderen, dass Frau X
das Hühnchen wieder dort zurückgesetzt hat, wo sie es gefunden hat.
Das bedeutet über Nacht den sicheren Tod.
Unsererseits Entsetzen pur......mehr wollen und dürfen wir hier nicht in
Worte fassen! Nur Gedanken sind frei!
Am Nachmittag gehen wir mit unseren Kindern und -unerlaubterweise – mit
unseren „Suchhund Meggi“ wieder auf den Friedhof, befragen alle Menschen,
erfahren, dass ihm ein Mann Wasser gegeben hat und fahren dann um 19:00
Uhr schweren Herzens nach hause.
Dienstag, 28.07.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wir versorgen unsere drei Hühnchen, sind traurig aber geben die Hoffnung
noch nicht auf. Überall wo sich im Wind was bewegt, vermuten wir unser
verlorenes Huhn.
Um 16:30 sagt Pia, dass sie nochmal auf den Friedhof gehen will, sie hat
evtl. etwas gesehen, – ja, sage ich- und lass Dir alle Zeit der Welt.
Eine Frau sprach die suchende Pia an und frug was sie sucht: „ eine
Henne“… „Ach, Sie sind das mit der Henne, die ist bei Heidi Huber in
Mörlbach“!!!!
Noch am Friedhof hat Pia die Nummer am Handy rausgesucht – angerufendoch keiner meldete sich.
Um 18:00 Uhr fuhren wir beide wieder unverrichteter Dinge nach hause, aber
in der Hoffnung unser verlorenes Hühnchen jetzt doch noch zu finden.
Gegen 8:30 erreichte mich von Pia die freudige Nachricht, dass die
ausgebüxte Henne wieder wohlbehalten bei den anderen im Stall sitzt!
Pia ist abends noch nach Mörlbach zu Heidi Huber gefahren, die sich unseres
Hühnchens angenommen hatte – dort im Dorf wussten schon alle bescheid!
Wir danken besonders Frau Huber und Frau Wild die sich um unsere Henne
gekümmert haben. Und ich danke Pia!!!!