Motel One baut in der Enge das grösste Hotel der

GZA/PP 8048 Zürich
81. Jahrgang
Donnerstag, 9. Juli 2015
Nr. 28/29
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Motel One baut in der Enge
das grösste Hotel der Deutschschweiz
Das Motel One in der ehemaligen Post Selnau wird
2017 eröffnet. Es wird mit
rund 400 Zimmern zum
grössten Hotel der Deutschschweiz. Auf die Bauausschreibung sind keine Rekurse eingegangen, wie es
auf Anfrage heisst. Der
jetzige Club Jade im Erdgeschoss wird Mitte 2016 geschlossen.
Lorenz Steinmann
Wo bis vor wenigen Jahren Briefe gestempelt und Pakete versendet wurden und momentan noch der Club Jade eingemietet ist, sind ab sofort grössere Bauarbeiten im Gang. Denn im
Sommer 2017 wird hier das mit 400
Zimmern grösste Hotel der Deutschschweiz seine Pforten öffnen. Es ist
grössenmässig nach zwei Hotels in
Genf die Nummer drei der Schweiz.
An der Adresse Brandschenkestrasse
25 und Dianastrasse 6 wird das Motel
One für zusätzliche Übernachtungen
sorgen, und wohl für ein bisschen
Wirbel in der Zürcher Hotelerie. Die
Swiss Prime Site investiert dafür rund
70 Millionen Franken, um die reprä-
Hier wird 2017 mit dem «Motel One» ein 400-Zimmer-Hotel eröffnet, der
Club Jade geht Mitte 2016 zu.
Foto: ls.
sentative, teilweise rund 100-jährige
Hofrandbebauung zu einem Hotel umzunutzen. Das Motel One in der Selnau ist ein gemeinsames Hotelprojekt
von Swiss Prime Site und der Deutschen Motel One Group mit Sitz in
München. An deren Spitze steht der
CEO und Gründer Dieter Müller. Er
gründete die Low-Budget-Design-Hotelkette Motel One vor 15 Jahren und
wurde seither mehrfach mit dem
Deutschen Branchenaward «Hotelier
des Jahres» ausgezeichnet.
Auf Anfrage bestätigt Anastasius
Tschopp, Leiter Portfoliomanagement
bei Swiss Prime Site, man rechne mit
dem Eintreffen der definitiven Baubewilligung für das 3900 m2 grosse
Grundstück in diesen Tagen. «Es hat
Der Staat als «Inputer»
Zu jedem der 34 Stadtquartiere hat Statistik Stadt Zürich kürzlich einen
informativen Quartierspiegel erstellt (siehe Seite 2). Doch beim Quartierspiegel Enge reibt sich der aufmerksame Leser die Augen. Was? Der Zürcher Musiker und Konzeptkünstler Dieter Meier («Yello») stehe hinter der
Errichtung des «Motel One» an der Brandschenkestrasse 25 (siehe Hauptartikel). Er soll ausgerechnet hier sein Geld investieren? Auf der Suche
nach der Wahrheit wird das «Zürich 2» fündig. Es stellt sich heraus, dass
man bei der Stadt schlichtweg die Namen Müller und Meier verwechselt
hat. Meier hat nichts mit dem Hotel zu tun, und Müller ist der CEO und
Gründer der Design-Hotelkette Motel One. Immerhin: «Zürich 2» ist dadurch auf eine gute Geschichte gestossen. Und zumindest die Engemer
Online-Version des Quartierspiegels ist mittlerweile angepasst. (ls.)
keine Einsprachen gegeben gegen
das Grossprojekt, das einen Umbau
von insgesamt vier Gebäuden umfasst», sagt Tschopp. Zudem stünden
die Gebäude teilweise unter Denkmalschutz, was das Vorhaben zusätzlich anspruchsvoll gemacht habe.
Speziell ist, dass es fast keine Hotelparkplätze geben wird. Das scheint
wegen der zentralen Lage aber kein
Problem.
Aus nach sechs Jahren
Dichtmachen muss hingegen der Club
Jade, der seit Oktober 2009 besteht.
Der Sprecher des Clubs Jade sagt auf
Anfrage, dass das beliebte Lokal etwa
Mitte 2016 geschossen werde. «Ein
Weiterbetrieb wäre aus Lärmschutzgründen fast unmöglich gewesen», betont der Mann, der seinen Namen
nicht in der Zeitung lesen will. Man sei
momentan daran, einen neuen Standort in Zentrumsnähe zu suchen. Die
neuen baupolizeilichen Vorgaben der
Stadt erachtet er als nicht hinderlich.
«Im Gegenteil, das bedeutet, dass
nicht mehr jeder einfach mal einen
Club eröffnet», urteilt der Jade-Sprecher. Für die Anwohner wird die
Schliessungsinfo wohl nicht ungelegen
kommen, kam der Club in letzter Zeit
doch hin und wieder wegen Nachruhestörung und Gewalt vor dem Eingang in die Schlagzeilen.
Einer der führenden Köpfe beim «Film am See»: Beatrice Jäggi.
Jäggi lässt hinter die Leinwand
von «Film am See» blicken
Seit letzter Woche bietet die Rote Fabrik wieder jeden Donnerstag die Gelegenheit, auf dem lauschigen Vorplatz direkt neben dem See einen guten Film zu schauen.
«Zürich 2» hat Beatrice Jäggi, eine der Mitorganisatorinnen von
«Film am See», getroffen und mit ihr
über die Besonderheiten des OpenAir-Kinos in Wollishofen gesprochen.
Wie die Wiedikerin sagt, habe es sich
zum Beispiel sehr bewährt, dass man
seit einigen Jahren keinen Eintritt
mehr verlange, sondern Einnahmen
durch Kollekte generiere. «Das macht
es viel angenehmer für uns, weil es
auf dem offenen Platz mit vielen
Fussgängern und Restaurantbesu-
chern sehr schwierig ist, zu kontrollieren, wer zuschaut», erklärt sie.
Früher habe man oft Leute wegschicken müssen, die sich einfach dazugestellt haben, das falle heute glücklicherweise weg – so kann auch jeder
Spaziergänger spontan stehen bleiben und sich den Film anschauen.
Gerade mit dem neuen, durchgängigen Seeuferweg ein schönes Angebot.
Der neu von der Stadt vorgeschriebene Durchgang hat die Organisatoren allerdings auch vor Probleme gestellt: So mussten sie den
Haupträger für die Leinwand um einen halben Meter verschieben. Das
Programm soll hingegen unverändert
einzigartig bleiben. (aj.)
Seite 9
Bederbrücke kommt weg
Bagger beim Arboretum
Kulturabteilung wehrt sich
Auf Anfrage bestätigen die SBB, dass sie 2018 die Bederbrücke ersetzen. Gleichzeitig wird ein neuer Treppenabgang
von den Kantonsschulen zum Perron 2 gebaut. Öffentlich
ausgeschrieben wird das Projekt erst später.
Seite 5
Vergangene Woche gab der Stadtrat grünes Licht für die Sanierung der Parkanlage Arboretum. Nun erläuterten die Verantwortlichen der Stadt während eines Rundgangs die geplanten Massnahmen.
Seite 5
Die Stadt Zürich präzisiert Passagen des Artikels «Zu lange
Fluchtwege – die Hälfte der Ateliers in der Roten Fabrik steht
bald leer». So sei die Künstlerkommission und nicht
der Künstlerverein aufgehoben worden.
Seite 16
2
Stadt Zürich
Nr. 28/29
9. Juli 2015
AKTUELL
Einer kreisverkehrten
Familienwelt auf der Spur
Klassikmatinée im Hofgut Albführen
Hochtalentierte Nachwuchsmusiker aus aller Welt geben
eine Openair-Konzertmatinée vor der idyllischen
Kulisse des bekannten
Gestüts Hofgut Albführen.
Das Klassik-Openair im Hofgut Albführen (D) findet im Rahmen von
«Youth Classics» statt. Der gleichnamige Verein mit Sitz in Zürich fördert
junge Talente der klassischen Musik.
Nach Erfolgen wie dem Gala-Konzert
2014 in der begehrten Tonhalle oder
dem fulminanten Auftritt am «Art on
Ice 2014» veranstaltet der Verein nun
wieder seine «Masterclasses» – ein
hochbeachtetes Aus- und Weiterbildungsseminar auf der Musikinsel
Rheinau. Rund 80 Musiktalente aus
aller Welt treffen sich dort. Bestandteil
der Masterclasses sind die öffentlichen
Konzerte, welche die jungen Musikerinnen und Musiker auf Prüfungen
und Wettbewerbe vorbereiten.
Die Sonntags-Matinée mit Brunch
im Hofgut Albführen setzt den Abschluss der zweiwöchigen Meisterkurse. Auf dem wunderschön gelegenen
Gestüt, inmitten saftiger Wiesen und
friedlich grasender Pferde, werden die
Nachwuchstalente die morgendliche
Sommerluft mit klassischen Klängen
erfüllen. Nebst dem Ohr und dem Auge wird auch der Gaumen nicht vernachlässigt – schon vor dem Musik-
Jugendpsychiater Frank
Köhnlein legt nach «Vollopfer» seinen zweiten Roman,
«Kreisverkehr», vor. Erfunden sei nichts, was er schreibe, sagt der Krimi-Autor in
einem Interview. Ihm gehe
es auch um eine Botschaft.
In Albführen mit dabei: Der 14-jährige Silvan Dezini, Bezirksschüler aus
Foto: zvg.
Spreitenbach und Gewinner zahlreicher Musikwettbewerbe.
schmaus wartet ein reichhaltiges
Brunch-Buffet auf die Konzertgäste..
«Youth Classics» wurde als NonProfit-Organisation 2011 gegründet.
Mit dem Ziel, klassische Nachwuchstalente nachhaltig zu unterstützen.
Dem Verein liegen vor allem jene
Jungkünstler am Herzen, die ihr Talent und ihre Leidenschaft für die Musik aufgrund fehlender finanzieller
Mittel nicht wunschgemäss weiterentwickeln können. (pd./ mai.)
Sonntag, 19. Juli, ab 9.30 Uhr. Konzerte 11
und 13 Uhr, davor und dazwischen
Brunch-Buffet, Hofgut Albführen, Dettighofen (nahe Rafz in Deutschland). Das Konzert findet bei jedem Wetter statt. Infos und
Anmeldung auf: www.albfuehren.de oder
Tel. 0049 7742 92 960 / [email protected]
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3x2 Karten
(Wert: 99 Euro pro Person) für die
Konzertmatinée mit Brunch am
19. Juli auf dem Hofgut Albführen
in Dettighofen. Wer sein Glück
versuchen möchte, schickt bis 13.
Juli eine Mail mit Betreffzeile
«Matinée» an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Matinée»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb.Rechtsweg ausgeschlossen.
Quartierspiegel sind nicht mehr gratis
Die Quartierspiegel 2015
sind kürzlich herausgekommen. Sie können gratis im
Internet heruntergeladen
werden. Ein gedrucktes
Exemplar kostet hingegen
neu fünf Franken.
Pia Meier
In den Quartierspiegeln werden Zürichs 34 Stadtquartiere präsentiert:
Jede Ausgabe porträtiert ein einzelnes Quartier und bietet statistische
Informationen aus dem umfangreichen Angebot an Daten von Statistik
Stadt Zürich. Nach der letzten Veröffentlichung im Jahr 2011 ist die dritte, aktualisierte Auflage der Quartierspiegel der Stadt Zürich erschienen.
Die darin enthaltenen Texte erläutern
historische Entwicklungen und weisen auf aktuelle Besonderheiten der
Quartiere hin. So wird unter anderem auf grössere Bauprojekte der
letzten Jahre eingegangen.
Die neuen Quartierspiegel weisen
Vorteile gegenüber den letztjährigen
auf: offene Lizenz und Quiz. Die
Quartierspiegel werden unter einer
freien
Creative-Commons-Lizenz
(CC-BY-SA) veröffentlicht. Dadurch
dürfen sämtliche Inhalte unter Quellenangabe weiterverwendet werden.
Das ist ein Novum: In der Schweiz
erscheint damit erstmals eine statistische Publikation mit einer offenen Lizenz. Voraussetzung für dieses Vorgehen war, dass ehrenamtliche Wikimedia-Fotografinnen und Fotografen
die Fotos der Quartierspiegel erstellt
und mit einer freien Lizenz kostenlos
auf Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt haben. Im Gegenzug
können die Quartierspiegel-Texte direkt in die Wikipedia-Artikel über die
Quartiere der Stadt Zürich einfliessen. Im Quartierquiz kann das Wissen zu den Zürcher Stadtquartieren
getestet werden.
Während die Quartierspiegel gratis im Internet heruntergeladen werden können, sind die gedruckten Exemplare neu nicht mehr gratis. Ein
Set von allen Quartierspiegeln 2015
zusammen kostet 50 Franken. Wer
ein gedrucktes Exemplar eines einzelnen Quartiers beziehen möchte,
muss dafür neu 5 Franken bezahlen.
Grund dafür sind die hohen Druckkosten, wie Statistik Stadt Zürich auf
Anfrage mitteilt.
www.stadt-zuerich.ch/quartierspiegel
Provisorisches Areal für Fahrende
Fahrende erhalten ab Ende
Juli bis Ende 2017 ein
Grundstück beim Vulkanplatz in Altstetten. Maximal
zwanzig Wohneinheiten
sind möglich.
Anfang Mai erteilte der Stadtrat dem
Tiefbau- und Entsorgungsdepartement den Auftrag, in kürzester Zeit
einen Durchgangsplatz zu suchen,
der als mittelfristiger Ersatz für die
damals von Fahrenden besetzte Brache des Hardturmstadions dient. Wegen der Installation eines Zirkus ist
der Aufenthalt für die Fahrenden auf
der Stadionbrache seit Ende Juni
nicht mehr möglich.
Die Stadt hat einen Durchgangsplatz bis Ende 2017 gefunden: Es
handelt sich um ein städtisches
Grundstück an der Aargauerstrasse
240, gegenüber dem Vulkanplatz
nördlich des Bahnhofs Altstetten. Das
Areal ist eine Landreserve der Stadt
Zürich. Die Fahrenden erhalten ein
Dr. Paul Hepp weiss, dass die Dinge
oft anders sind, als sie scheinen. Dass
die vierzehnjährige Lydia, immerhin
die Tochter des Polizeipräsidenten,
nicht nur allerhand Drogen kennt,
sondern auch noch ihr Taschengeld
mit dem Verkauf von Cannabis aufbessert, das gehört für einen Jugendpsychiater fast schon zum Alltag. Aber
als sich Lydia eines Tages in der Therapiestunde unvermittelt auf seinen
Schoss setzt, da ist sich Hepp sicher:
Damit sagt sie ihm etwas, das sie anders nicht sagen kann. Was, das erfährt er lange nicht, denn die Therapie wird nach diesem Vorfall von Lydias Eltern gestoppt. Aber Hepp wäre
nicht Hepp, wenn er nicht dranbleiben würde; und je länger er sich mit
Lydias Familie und ihren Geheimnissen beschäftigt, desto unfassbarer und
abgründiger und kreisverkehrter wird
alles. Schliesslich wird Hepp darin bestätigt, dass oft gerade die imposantesten Häuser auf Kellern stehen, die
voller Leichen sind.
Frank Köhnlein arbeitet seit 2002
als Oberarzt an der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Universitätsklinik
in Basel. Davor war er mehrere Jahre
in der Erwachsenenpsychiatrie und
Psychotherapie in Deutschland und in
der Schweiz tätig. Als Experte für psychische Störungen im Jugendalter verfasst er Beiträge in Fachbüchern und
2000 Quadratmeter grosses Areal zur
Verfügung gestellt. Vertretungen der
Bewegung der Schweizer Reisenden
sowie der Radgenossenschaft der
Landstrasse und Stadtrat Filippo
Leutenegger haben eine Nutzungsordnung unterzeichnet. Das Tiefbauamt erschliesst das Grundstück bis
Ende Juli mit Strom, Wasser und Abwasser. Die Kosten dafür dürften sich
auf rund 405 000 Franken belaufen.
Der Platz kann von Schweizer
Foto: mai.
Fahrenden ganzjährig als Durchgangsplatz für maximal zwanzig
Wohneinheiten genutzt werden. Die
Gebühr pro Platz beträgt pauschal 15
Franken pro Tag. Darin enthalten
sind die Benutzungen sowie eine
Pauschale für Kehricht, Wasser, Abwasser und Strom enthalten. Dadurch verzichtet die Stadt auf marktübliche Mieteinnahmen im Betrag
von 225 000 Franken für maximal
drei Jahre. (pd./pm.)
Foto: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost fünf Exemplare von
Frank Köhnleins
Buch
«Kreisverkehr».
Wer
eines gewinnen möchte,
schickt
bis
16. Juli eine
E-Mail mit Betreffzeile «Kreisverkehr» und vollständiger Adresse
an: [email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Kreisverkehr»
Buckhauserstrasse 1
8048 Zürich
Fachzeitschriften und hält Vorträge zu
Themen wie Gewalt gegen Kinder und
Jugendliche, Selbstverletzungsverhalten, Essstörungen und Motivation in
der Psychotherapie. (pd./mai.)
Frank Köhnlein, Kreisverkehr. Wörterseh
Verlag 2015, 208 Seiten, Klappenbroschur. ISBN: 978-3-03763-047-1
Kultur: Mehr für den Film
Die Stadt Zürich gibt sich
ein neues Kulturleitbild. Es
setzt den Hauptakzent beim
Film, vergibt sonst aber Gelder nach dem Giesskannenprinzip, sodass niemand
sauer sein kann.
Mit dem neuen, am Mittwoch vorgestellten Kulturleitbild formuliert die
Stadt Zürich die kulturpolitischen
Ziele und geplanten Massnahmen für
die Jahre 2016 bis 2019 neu. Damit
soll zudem eine öffentliche Übersicht
über den Einsatz ihrer Kulturfördergelder vorliegen. Ein Schwerpunkt
liege dabei im Bereich Film, wie
Stadtpräsidentin Corine Mauch vor
den Medien sagte. Zudem sollen die
finanziellen Mittel für die Freie Szene
erhöht werden und Mittel in die Infrastruktur investiert werden.
Von 88 auf 93 Millionen Franken
Die Fahrenden können bis 2017 auf diesem Areal bleiben.
Autor Frank Köhnlein.
Total wird die federführende Abteilung Kultur unter Amtschef Peter
Haerle zwischen 2016 und 2019
Stadt ein von 87,9 auf 93,2 Millionen
Franken steigendes Budget zur Verfügung haben. Die zusätzlichen Ausgaben resultieren vor allem aus dem
Ausbau des Kunsthauses. Laut den
Medienunterlagen bleiben die Ausgaben in besagter Periode aber annähernd stabil, wenn man die Kunsthausausgaben wegen des geplanten
Neubaus abzählt.
Mauch wie auch Haerle betonen,
das neue Leitbild wolle auf die künftigen Herausforderungen antworten –
mit dem Anspruch, ein Gleichgewicht
zu finden zwischen der Pflege der
Tradition und der Öffnung gegenüber
neuen Formen, neuen Generationen
und neuen Bedürfnissen.
Ob da die verstärkte Filmförderung, bisher eine traditionelle Domäne des Bundes und des Schweizer
Fernsehens, aber das Richtige ist?
Jedenfalls setzt die Stadt bis 2019 einen Schwerpunkt im Bereich Film:
Die jährlichen Beiträge an die Zürcher Filmstiftung sollen um 1,5 Millionen erhöht werden. Immerhin: Sie
wurden seit deren Gründung im Jahr
2004 nie angepasst. Parallel dazu
sollen die Förderrichtlinien überarbeitet werden, sodass ein Teil der Erhöhung für experimentelle Low-Budget-Filme des Nachwuchses zur Verfügung steht.
Geld für die Manifesta
Geld gesprochen wird unter anderem
auch für das Junge Literaturlabor
JULL, das Tanzfest «Zürich tanzt»
und die europäische Kunstbiennale
Manifesta, die 2016 in Zürich ausgetragen wird. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Festivitäten zum 100Jahr-Jubiläum der Dada-Bewegung.
Tonhalle, Moods, Rigiblick
Um die Produktionsbedingungen zu
verbessern, ist ausserdem eine Erhöhung der freien Förderkredite in den
Bereichen Theater und Jazz/Rock/
Pop geplant. Zudem müssen in den
nächsten vier Jahren die Infrastrukturen verschiedener Institutionen erneuert werden. Dies betrifft in erster
Linie die Zürcher Tonhalle, den Jazzclub Moods und das Theater Rigiblick. (pd./ls.)
www.stadt-zuerich.ch/kulturleitbild-16-19
Zürich 2
AKTUELL
IN KÜRZE
Zinsreduktion
Der Regierungsrat hat den Vergütungszins neu festgelegt. Er sinkt
ab nächstem Jahr von 1,5 auf 0,5
Prozent, nachdem auch die Verzinsung der Sparguthaben durch
die Banken entsprechend gesunken ist. Diesen Zins schreiben die
Steuerämter den Steuerpflichtigen gut, wenn sie ihre Steuern
bereits vor der Fälligkeit bezahlen oder aufgrund der provisorischen Rechnung zu viel einbezahlt haben.
SBB ersetzen Bederbrücke und bauen
neuen Abgang zu den Perrons 1 und 2
Auf Anfrage bestätigen
die SBB, dass sie 2018 die
Bederbrücke beim Bahnhof
Enge ersetzen. Gleichzeitig
wird ein neuer Treppenabgang von den Kantonsschulen zum Perron 2 gebaut.
Öffentlich ausgeschrieben
wird das Projekt aber erst
nach den Sommerferien.
Für das Jahr 2014 vermelden die
Unfallversicherer 796 696 Berufsund Freizeitunfälle. Diese Zahl ist
im Vergleich zum Vorjahr trotz
mehr Erwerbstätigen leicht gesunken. In den vergangenen zehn
Jahren stark zugenommen hat
die Zahl der Unfälle im Ausland.
Über 60 000 Unfälle pro Jahr ereignen sich inzwischen im Ausland. Dies zeigt die neuste Auswertung der von der Suva geführten Sammelstelle für die Statistik
der Unfallversicherung UVG.
ZKB-Bankpräsident
Der neue Bankrat der Zürcher
Kantonalbank hat Jörg MüllerGanz als Präsidenten und János
Blum als seinen Stellvertreter
wiedergewählt. Vizepräsident ist
Bruno Dobler. Zugleich wurden
die Ausschüsse und Gremien des
Bankrats konstituiert. Der Bankrat besteht neben dem Präsidium
aus 13 Mitgliedern, die vom Kantonsrat je für eine Amtsdauer von
vier Jahren gewählt werden.
Sportlager
Sportklettern und Bergsteigen,
Windsurfen in der Lenzerheide
oder Kanu im Centro Sportivo Tenero sind nur einige Beispiele aus
dem Angebot des Sportamts. 450
Jugendliche nutzen in den Sommerferien die Möglichkeit, neue
Sportarten auszuprobieren. Wer
noch kein Lager gebucht hat und
kurz entschlossen doch noch eines besuchen möchte, der findet
mit etwas Glück noch freie Plätze.
Notfall-App
Wenn sich ein Notfall ereignet,
muss schnell und richtig gehandelt werden. Deshalb lanciert die
Bildungsdirektion die erste Notfall-App für alle Mitarbeitenden
von Schulen und Heimen. Mit
dieser App können Mitarbeitende
der Bildungseinrichtungen in
akuten Notfallsituationen rasch
und ortsunabhängig auf wichtige
Informationen und Telefonnummern zugreifen.
Gewitter-Prävention
Mit der Kampagne «Schützen Sie
Ihr Haus» will die GVZ Gebäudeversicherung Kanton Zürich für
den Gewitterschutz von Gebäuden sensibilisieren. Auf www.
schuetzen-sie-ihr-haus.ch findet
man detaillierte Informationen zu
den Gefahrenelementen von Gewittern, zu den Möglichkeiten des
präventiven Schutzes von Gebäuden sowie zum richtigen Verhalten bei Gewittergefahr.
Auf das Enge-Quartier kommt eine
weitere Baustelle zu. Reto Schärli,
Mediensprecher SBB, sagt gegenüber
«Zürich 2» auf Anfrage, dass die
Überführung Bederstrasse (Baujahr
1922) beim Bahnhof Zürich-Enge ersetzt werden müsse. Die neue Brücke
werde sechs Meter breiter als die bestehende sein. «Zudem werden der
nordöstliche Treppenabgang und die
Rampe zum Perron 1 verbessert so-
Natürlich hat die griechische Regierung grosse Fehler gemacht
und dies seit Jahren. Zudem haben die griechischen Familienclans alles unternommen, um ihr
Geld am Staat vorbeizumogeln
und möglichst wenig Steuern zu
zahlen. Und dass all die Bauten
der Olympischen Spiele von 2004
in Athen zerfallen, nervt mich
auch.
Die Bederbrücke (links) wird neu gebaut, ebenso die Abgänge.
Fotos. ls.
Unreparierbar: Bahnübergang mit Jahrgang 1922.
wie ein neuer Treppenabgang von
den Kantonsschulen zum Perron 2
gebaut», ergänzt er. So müssen die
vielen Schülerinnen und Schüler
nicht mehr die verkehrsreiche Bederstrasse überqueren, um zu den
Zügen zu gelangen. «Die Bauausführung ist ab Mitte 2018 vorgesehen
und soll rund 20 Monate dauern. Die
Investitionskosten der SBB betragen
rund 14 Millionen Franken», führt
Schärli weiter aus. Das Bauprojekt
wird voraussichtlich nach den Sommerferien öffentlich ausgeschrieben.
Dann gebe es auch die öffentliche
Planauflage gemäss Paragraf 13, wie
ein Sprecher der Stadt in Aussicht
stellt. Das bedeutet, dass sich dann
die Bevölkerung in einem öffentlichen Mitwirkungsverfahren zum Projekt äussern kann. Ziel wäre es, die
jetzige recht unübersichtliche Situation der Tramhaltestelle auf der Bederbrücke zu verbessern. Dafür spricht,
dass die Brücke wie erwähnt sechs
Meter breiter wird als heute. Die
Stadt gibt die Details jedoch erst auf
die öffentliche Planauflage hin bekannt, wie sie gegenüber «Zürich 2»
sagt.
Adliswiler Stadthausareal soll in neuem Glanz
erscheinen – letzte Häuser werden abgerissen
Wo heute noch die Häuser
an der Zürichstrasse 1 und
3 stehen, sollen neue Bauten Adliswil verschönern.
Die Firma Leutschenbach
AG übernimmt als Investor
einen Teil der Realisierung.
Der Stadtrat Adliswil plant die Überbauung des Gebiets rund um das
ehemalige Stadthaus. Heute sind auf
diesem Areal immer noch die Bauten
Zürichstrasse 1 und 3 zu finden. Der
Stadtrat hat nun zugestimmt, diese
aus dem Inventar der Kulturobjekte
zu entlassen. Sie sollen aus der
Schützwürdigkeit verabschiedet und
abgerissen werden.
büros von Ballmoos Krucker Architekten AG haben diesen gewonnen.
Das Siegerprojekt diente als Grundlage des Gestaltungsplans.
Der Plan lag vom 6. Februar bis
7. April 2015 zur öffentlichen Stellungnahme vor. Die kantonale Baudirektion bewertete ihn als genehmigungsfähig. Die Baukommission hat
nach der Beratung der Vorlage zugunsten des Stadtrats entschieden.
Der Gestaltungsplan wird nun dem
Grossen Gemeinderat zur Festsetzung vorgelegt.
Vorgaben in den Landverträgen
Die Realisierung der Überbauung des
Stadthausareals übernimmt nicht die
Stadt selber. Sie übergibt das Bau-
land teils im Baurecht, teils als Verkauf dem Investor der Leutschenbach
AG. Die Verträge dazu erhalten Bestimmungen, welche die zentralen
Punkte des Investorenwettbewerbs
gewährleisten. So garantieren die
Verträge eine Bauverpflichtung des
Investors, eine Realisierung des Projekts innert einer gewissen Zeitspanne sowie eine Bauausführung gemäss
den definierten Nutzungsbestimmungen.
Der Grosse Gemeinderat wird
voraussichtlich bis Ende Jahr über
den Gestaltungsplan und die Verträge
urteilen. Die Baueingabe würde so
2016 erfolgen. Der Baustart wäre
dann im Jahr 2017 realisierbar.
(pd./jen.)
Gestaltungsplan genehmigt
Der Stadtrat hat den Gestaltungsplan
für die Überbauung des Areals genehmigt. Mit diesem schuf er die Voraussetzung, um die Zentrumsüberbauung zu realisieren. Der Gestaltungsplan sieht vier Baubereiche vor:
eine gemischte Nutzweise, öffentlich
zugängliche Freiräume, Fusswegverbindungen und Parkplätze.
Auf dem Grundstück sollen ein
Wohngebäude, ein Hotel, ein Mehrgenerationenhaus sowie ein Ärzte- und
Gesundheitszentrum entstehen. Mit
diesen Vorgaben wurde ein Investorenprojekt durchgeführt. Die Firma
Leutschenbach AG und die Planungs-
3
Lorenz Steinmann
«Zürich 2»
alle 14 Tage
Liebe Leserinnen und Leser
Unsere Zeitung wechselt wie jeden Sommer während der Ferienzeit in den Zweiwochenrhythmus. Die nächste Ausgabe erscheint am Donnerstag, 23. Juli.
Ab Woche 34 nehmen wir wieder
unsere wöchentliche Erscheinungsweise auf.
Veranstalter werden gebeten ihre
Events für die Seite «Veranstaltungen und Freizeit» möglichst
frühzeitig zu melden. Einsendeschluss für die Ausgabe 30/31
vom 23. Juli ist Freitag, 17. Juli,
10 Uhr. Wir wünschen allen eine
erholsame Sommerzeit.
Redaktion und Verlag
9. Juli 2015
AUF
EIN WORT
Lorenz Steinmann
Weniger Unfälle
Nr. 28/29
Diese Häuser hat der Stadtrat von Adliswil aus dem Inventar der schützenswerten Bauten entlassen. Sie können also abgerissen werden.
ls.
Die armen Griechen
Aber dass nun quasi das griechische Volk am Debakel schuld
sein soll, das finde ich ungerecht.
Wie schrieb doch kürzlich der
Ökonom und Nobelpreisträger Joseph Stiglitz: «Wir sollten uns klar
sein: Fast nichts von dem vielen
Geld, das Griechenland geliehen
wurde, ist wirklich dahin geflossen. Es wurde genutzt, um die
privaten Gläubiger zu bedienen –
inklusive deutscher und französischer Banken.» So leidet das griechische Volk, und viele Menschen
sind existenziell bedroht, weil die
Auszahlung von Löhnen und Renten ausbleibt. Behandlungen im
Spital werden gestrichen, es fehlt
an Lebensmitteln.
Der europäische Finanzdisput
wird auf dem Buckel von Herrn
und Frau Grieche ausgetragen.
Ich hoffe, man findet bald eine
faire Lösung, damit nicht innerhalb von Europa Menschen elend
zugrunde gehen müssen.
PRESSESCHAU
Bald steht jedes
zweite
Atelier
leer: In wenigen
Tagen werden in
der Roten Fabrik 25 Künstlerateliers
geschlossen – fast jedes zweite. Der
Grund: zu lange Fluchtwege, schreibt
die Quartierzeitung «Zürich 2». Im
Schreiben an die Ateliermieter steht,
dass die Räume «wegen feuerpolizeilicher Auflagen nicht mehr genützt
werden dürfen». Allen Künstlern
wurde aber ein Ersatz angeboten.
Erst mit der Realisation des geplanten Umbauprojekts könnten die Ateliers wieder genutzt werden – doch da
gegen läuft ein Rekurs.
Altstetten und
Albisrieden kennlernen
Im Westen gibt es viel Neues zu sehen. Darum bietet die Stadt Zürich
Führungen durch die Entwicklungsgebiete an. Diese finden im Rahmen
der Veranstaltungsreihe «Stadterneuerung erleben – Führungen durch
Zürichs Entwicklungsgebiete» statt.
Bis November zeigen Mitarbeitende
der Stadt Zürich städtebauliche Entwicklungsgebiete auf, führen durch
die Innenstadt und das nächtliche
Zürich. Die öffentlichen Führungen
sind kostenlos und finden bei jedem
Wetter statt. Eine Anmeldung ist nur
für Gruppen ab zwölf Personen notwendig. Termine zu weiteren Führungen finden Interessierte auf der
Website www.stadt-zuerich.ch/hochbau (›Über das Departement ›Aktuell
›Führungen). (pd./zb.)
Führung durch Altstetten/Albisrieden,
Donnerstag, 16. Juli, 17.30 bis 19.30 Uhr.
Treffpunkt: Lindenhof.
4
Stadt Zürich
Nr. 28/29
9. Juli 2015
SEEÜBERQUERUNG
Das prachtvolle Wetter lockte dieses Jahr 8946 Menschen an die 27. Zürcher Seeüberquerung, nur rund 400 weniger als beim Rekordschwimmen im Jahr 2012.
Foto: Jennifer Furer
«Nächstes Jahr schwimme ich auch mit»
Die 27. Stadtzürcher Seeüberquerung fand vergangenen Mittwoch unter perfekten Bedingungen statt.
Der Startschuss zum diesjährigen Anlass erfolgte durch
Stadtrat Gerold Lauber.
Helfer klären die Fragen der Teilnehmer bei der Anmeldung.
Jennifer Furer
Bereits um 13 Uhr trafen sich Hnderte
Leute, um vom Strandbad Mythenquai
die 1,5 km lange Strecke in Richtung
Tiefenbrunnen zu absolvieren. Das
Wetter zeigte sich von seiner besten
Seite.
Bei 33 Grad Luft- und 23 Grad
Wassertemperatur hoffte man insgeheim fast auf einen Teilnehmerrekord.
Dieser liegt bei 9348 und wurde im
Jahr 2012 bei der Jubiläumsausgabe
aufgestellt.
Spass und Tradition
Schon vor dem Start der Seeüberquerung schien die Stimmung locker. Viele sahen den Anlass als eine Möglichkeit, sich zu amüsieren. Der Wettkampf mit anderen Schwimmern und
Schwimmerinnen schien zweitrangig.
Aber auch die Tradition spielte bei der
Teilnahme eine wichtige Rolle: «Schon
seit 20 Jahren nehme ich an der Seeüberquerung teil. Es ist ein fester Bestandteil vom jährlichen Sommer-
Die ersten 1000 Schwimmer der Seeüberquerung warten auf den Startschuss von Stadtrat und Sportminister
Gerold Lauber. Gegenüber Lokalinfo verspricht er, nächstes Jahr auch mitzuschwimmen.
Die Gepäcksstücke werden registriert und über den See befördert.
und der hohen Beteiligung war er
während des Events angespannt:
«Das Wetter ist zwar sehr schön, dennoch haben vor allem die Helfer auf
dem See warm. Da sie während der
ganzen Überquerung an der prallen
Sonne sind, müssen wir vor allem sie
im Auge behalten.» Urs Kessler ist es
in erster Linie wichtig, dass die Sicherheit für alle Beteiligten gewährleistet ist: «Ob 8000 oder 10 000 Menschen teilnehmen, spielt mir nicht so
eine Rolle. Wichtig ist es, dass die Sicherheit gewährleistet ist und auch
dass der Anlass unfallfrei durchgeführt werden kann.»
sportprogramm.» Viele Teilnehmer
haben sich sogar extra freigenommen,
um diesen Brauch fortzuführen und
sich ins Zürcher Gewässer zu stürzen.
«Dieser Anlass verbindet»
Der Startschuss zum diesjährigen
Breitensportschwimmen fiel pünktlich
um 15 Uhr durch Stadtrat und Sportminister Gerold Lauber. Er selbst
schreibt dem Event eine grosse Bedeutung für die Stadt Zürich zu: «Es
ist ein Breitensportanlass, der mit fast
keinem anderen Sportanlass in Zürich
vergleichbar ist.» Dies ist vor allem,
laut Lauber, damit zu begründen, weil
es in der Stadt Zürich viele Möglichkeiten gibt, sich sportlich – auch im
Wasser – zu betätigen. Lauber selbst
konnte wegen Sitzungen am vergangenen Mittwoch nicht am Anlass teilnehmen. Er verspricht aber, sich
nächstes Jahr unters Volk zu mischen
und die Strecke zu schwimmen.
Auch der OK-Präsident der Stadtzürcher Seeüberquerung, Urs Kessler,
ist mit der 27. Ausgabe rundum zufrieden. Trotz dem schönen Wetter
Der Event war ein Erfolg
Die diesjährige Seeüberquerung kann
durchaus als Erfolg gewertet werden,
auch wenn der Teilnehmerrekord
nicht gebrochen wurde. Nach der Ankunft schienen zwar die meisten erschöpft, aber glücklich zu sein.
Schwimminteressierte können sich
bereits auf den nächsten Anlass freuen. Das Limmatschwimmen findet
voraussichtlich am 15. August statt.
ANZEIGEN
Vor dem Schwimmen im Zürichsee wärmten sich die Teilnehmer auf.
Urs Kessler gibt den Teilnehmern letzte Anweisungen vor dem Start.
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 28/29
9. Juli 2015
5
Der Kinderzirkus Robinson reist ins Mittelalter
Die Vorbereitungen beim
Kinderzirkus Robinson laufen auf Hochtouren. Letzte
Woche fanden die Generalproben zum neuen Stück
«Von Ritterspielen und
Gauklersprüngen» statt, das
am 11. Juli auf dem Hechtplatz Premiere feiert.
Karin Steiner
Auf Burg Falkenau findet ein mit
Spannung erwartetes Ritterturnier
statt. Schon bei den Vorbereitungen
weiss der Burgvogt Graf von Falkenau nicht, wo ihm der Kopf steht – alles geht drunter und drüber. Doch
schliesslich kann das Turnier beginnen: Mutige Ritter messen sich im
Einrad-Schwertkampf, Fahnenträger
vollführen auf ihren Drahteseln
atemberaubende Kunststücke, Hofdamen trippeln elegant über das Hochseil, und Gauklerinnen und Possenreisser treiben ihre Spässe. Es wird
gekämpft, getanzt und gefeiert, bis
sich die Kerzen im Kronleuchter biegen und die Hexen fliegen.
Zehn Vorstellungen
Seit neun Monaten haben sich die 49
Kinder und Jugendlichen des Robinson-Ensembles mit dem Thema Mittelalter auseinandergesetzt und ihre
eigenen Ideen ins Stück «Von Ritterspielen und Gauklersprüngen» eingebracht. «Es ist ein Zusammenspiel
zwischen uns Trainern und den Kindern», sagt Claudia Kaspar, die seit
2003 im Kinderzirkus Robinson arbeitet und die künstlerische Leitung
im Bereich «Bühne» innehat. «Nicht
lachen, du bist ohnmächtig», ruft sie
im nächsten Augenblick Graf Falkenau zu, der von der Suppe gekostet
hat und danach zu Boden fällt. Während der Generalprobe im Trainingslokal in Unterstrass beobachtet sie
das Geschehen ganz genau und
macht sich Notizen, was noch verbessert werden könnte. Viel Zeit
bleibt nicht mehr – am 11. Juli findet
die Premiere auf dem Hechtplatz vor
einer
geschlossenen
Gesellschaft
statt, danach folgen am selben Ort
zehn Vorstellungen, bevor der Kinderzirkus auf Tournee geht.
Von der Zirkusschule zur Elite
An Nachwuchs fehlt es dem über 50jährigen Kinderzirkus nicht. «Für unsere neuen Kurse für Kinder ab drei
Jahren gibt es Wartelisten», freut
sich Zirkusleiterin Bea König. Für
viele Kinder sei der Zirkus zu einer
zweiten Familie geworden, die sie
nur ungern verlassen, wenn sie 18
Jahre alt werden. Wie zum Beispiel
die 17-jährige Kaira Locher, die zum
letzten Mal auf Tournee dabei sein
kann und am liebsten nochmals von
vorne beginnen möchte. «Einzig die
Jungs im Ensemble haben ein Anliegen: Sie wünschen sich mehr Knaben
im Ensemble, denn sie sind ziemlich
in Unterzahl», sagt Bea König.
Der Kinderzirkus bietet das ganze
Jahr hindurch Kurse und Workshops
an. Wer Gefallen am Zirkusleben findet, kann dem Ensemble beitreten,
das jedes Jahr ein neues Stück einstudiert und während der Sommerferien damit auf Tournee geht.
Die Vorstellungen finden am 12.7. um 11
Uhr und vom 13. bis 21.7. um 17 Uhr
statt, zusätzlich am 14. und 17. Juli um 20
Uhr. Tickets: www.kinderzirkus.ch.
Der Hofadel von Burg Falkenau am Trapez.
Die Ritter sind bereit für das Turnier.
Graf von Falkenau kostet das opulente Festmahl ...
... doch eine Zutat scheint ihm nicht zu bekommen.
Fotos: kst.
Am Engemer Seeufer fahren Ende Sommer Bagger auf
Vergangene Woche gab
der Stadtrat grünes Licht
für die Sanierung der Parkanlage Arboretum. Nun erläuterten die Verantwortlichen der Stadt während
eines Rundgangs die geplanten Massnahmen.
Jeannette Gerber
Nachdem der Stadtrat letzte Woche
den Kredit für das Projekt bewilligt
hatte, haben Judith Rohrer, Gartendenkmalpflegerin der Stadt Zürich,
zusammen mit Reto Sigel, dem Leiter
Projektierung und Bau von Grün Stadt
Zürich, den Quartierverein Enge zu einem Rundgang durchs Arboretum
eingeladen. Ziel war es, die geplanten
Sanierungsmassnahmen vor Ort zu
erläutern. Die historische Parkanlage,
die nach ästhetischen und botanischen Gesichtspunkten angelegt wurde, gilt als Baudenkmal. Mit dabei waren Markus Gumpfer, Präsident QV
Enge, Mathias Hebeisen, Bauleiter, sowie Edi Guggenheim, Architekt und
Denkmalpfleger.
Oase für die Städter
Das Arboretum ist ein Teil der historischen Quaianlagen von Zürich. Erst
mit der Aufschüttung der neuen Seefront 1887 wurde aus der Kleinstadt
an der Limmat die Grossstadt am Zürichsee. Geplant war eine grosszügige
Parkanlage um das Seebecken herum.
Als Oase für die Städter. Das Konzept
der Bepflanzung war es, eine wissenschaftliche Sammlung von Bäumen
aus aller Welt zu schaffen. Gepflanzt
wurden Bäume aus den Alpen und
dem Tessin. Hinzu kamen solche aus
dem Mittelmeerraum, dem Kaukasus,
dem Himalaja, aus China, Japan, den
USA und Kanada. Der Baumbestand
hat sich während mehr als hundert
Jahren enorm entwickelt. Doch die
Uferbefestigungen befinden sich in
schlechtem Zustand und müssen,
möglichst authentisch, mit Sandsteinblocks und Kies rekonstruiert werden.
Vieles entspricht nicht mehr der Originalbebauung.
Im Projektabschnitt «Hafen Enge
bis Bad Enge» werden die schadhaften Natursteinblöcke ausgewechselt.
Die Nischen zum See mit ihren Bänken zwischen den Weidenhecken, die
Liebespärchen von neugierigen Zuschauern schützen, müssen genauso
weichen wie die Weiden. Die Bänke
werden weiter oben wieder zwischen
neu gepflanzten Birken aufgestellt,
was einen freien Blick auf das Seebecken erlaubt. Die Treppenstufen zum
Wasser bleiben bestehen, müssen
aber teilweise ersetzt werden.
Entsprechend des historischen
Konzepts wird ein neuer, schmaler
Kiesweg entlang des ganzen Ufers angelegt, wobei der jetzige Weg auch bestehen bleibt, jedoch nur noch von
Fussgängern benutzt werden darf. Im
Abschnitt «Kleine Kanzel» wird der
Uferschutz mit Naturblocksteinen sowie mit einem flachen Kiesufer gewährleistet, und das Ufer wird begradigt, wie es ursprünglich gebaut war.
Das Känzeli verschwindet also. Jedoch
werden die in diesem Bereich vorhandenen, aus dem letzten Weltkrieg
stammenden Bunker nicht abgebaut.
Sie stehen unter Denkmalschutz. Die
«Grosse Kanzel» braucht nur ein paar
örtliche Reparaturen, da sie in einem
guten Zustand ist. Im nördlichen Teil
Reto Sigel, Leiter Projektierung und Bau von Grün Stadt Zürich, und der Bauleiter Mathias Hebeisen erklärten
dem QV-Präsidenten Markus Gumpfer (v.l.) und anderen Anwesenden das Projekt.
Foto: zvg.
«der Leiste» besteht der Uferschutz
aus einer schräg abfallenden Uferböschung, deren Blocksteine und Treppen vollständig erneuert werden.
Im südlichen Teil wird der Uferweg weitergeführt, die Bambusse eliminiert, und dem Weg wird anstatt
des aktuellen, hässlichen Eisengeländers, ein dem Original aus Gusseisen
nachempfundenes verpasst. Die Laternen werden teilweise durch neue ersetzt, sollten aber weitgehend im Stil
der ursprünglichen gehalten sein. Die
Bäume im Park sind zum grössten Teil
schützenswert, falls der eine oder andere ersetzt werden muss, geschieht
das laut der Stadt nach historischen
Vorlagen. Brisant: Die riesigen Buchen
bei der «Grossen Kanzel» mussten
nach dem dramatischen Ereignis im
Sommer 2011 eingezäunt werden. In
diesem, sehr heissen und trockenen
Sommer sind durch Erschütterungen
der Wurzeln riesige Äste runtergefallen, und nur durch Glück wurde niemand darunter begraben. Die Äste
waren so sperrig und dicht belaubt,
dass man wie in einer Lawine mit Stäben nach eventuell Verschütteten suchen musste. Durch die Absperrung
wird der Wurzelbereich nun geschont.
Während des Rundgangs konnte man
auf der Wiese keine unerlaubten Grills
entdecken, auch sah man keine verbrannten Stellen. Also hat die «Fähnli-Aktion» doch etwas gebracht. Bra-
vo. Nur fröhlich Badende und Sonnenbadende genossen den heissen Sommertag.
Fürs «Zürifäscht» bereit sein
Mit den Arbeiten wird im September
2015 begonnen, und sie sollten bis Juli 2016 vollendet sein. Die maschinellen Arbeiten werden bis zum «Zürifäscht» abgeschlossen sein, sodass
das Ufer bis dahin frei zugänglich ist.
Im Herbst folgen nur noch Fertigstellungsarbeiten und Bepflanzungen.
Beauftragt wurden die Landschaftsarchitekten Hager & Partner
AG und die Wasserbauingenieure
Staubli, Kurath & Partner AG für die
Seeufergestaltung.
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Stadt Zürich
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9. Juli 2015
KULTUR / AKTUELL
Churchill-Buch ist ein «gelungenes Werk»
Der britische Kriegspremier
war eine herausragende
Persönlichkeit, die auch 50
Jahre nach ihrem Tod fasziniert. «Winston Churchill
und die Schweiz» von Werner Vogt wandelt auf seinen
Spuren in unserem Land.
Am Freitag war Buchvernissage im Foyer der Neuen
Zürcher Zeitung.
Angela Bernetta
Am Anfang war Churchills Land Rover, den er zu seinem 80. Geburtstag
als Anerkennung für seine Leistungen im Zweiten Weltkrieg von der
Firma Rover geschenkt bekam. «Vor
etwa drei Jahren schrieb eine englische Auktionsseite den Wagen zum
Verkauf aus», erzählte Walter Frey,
ehemaliger SVP-Nationalrat und Unternehmer anlässlich der Buchvernissage im Foyer der Neuen Zürcher
Das Buch-Cover.
Autor Werner Vogt (l.) mit Churchill-Fan und Buch-Mäzen Walter Frey an der Vernissage.
Zeitung. Walter Frey, ein passionierter Autosammler und Geschichtsliebhaber, kaufte den Wagen und brachte
ihn in die Schweiz. Der Land Rover,
eine Spezialanfertigung ohne Dach
und Seitenwände und mit einem
grossen, bequemen Beifahrersitz, sei
in miserablem Zustand gewesen, sagte Frey. Seine Fachleute restaurierten
das Fahrzeug. Heute ist es eines der
Prunkstücke im «Emil Frey Classics»
in Safenwil (AG), einem Oldtimer-
Auf Churchills Spuren in der Schweiz
Winston Churchill war vieles: Soldat, Kriegsreporter, Buchautor, Politiker, Familienvater, Nobelpreisträger für Literatur und erfolgreicher
Staatsmann. Vor 50 Jahren ist er gestorben. Zum Jubiläum sind verschiedene Publikationen erschienen.
Unter anderem das Buch «Winston
Churchill und die Schweiz» von
Werner Vogt.
Der Publizist und ehemalige
«NZZ»-Auslandkorrespondent legt
damit eine Studie vor, die auf Churchills Spuren in der Schweiz wan-
delt. Dabei verwebt der Autor die
Biografie des berühmten Engländers
mit der Welt- und Schweizer Geschichte. Vogt verarbeitet in seinem
Buch Forschungsergebnisse, lässt
Zeitzeugen und Nachfahren zu Wort
kommen und wertet bisher noch
nicht bekannte Dokumente aus. Entstanden ist ein interessantes Porträt,
das dem Menschen Churchill und
seiner Zeit und seinen Begegnungen
in der Schweiz gewidmet ist. Illustriert sind die Ausführungen mit
über 100 Fotografien. (abe.)
Foto: zvg.
Kirche: Strukturreform nimmt Form an
Am 1. Januar 2019 soll es in der
Stadt Zürich nur noch eine Kirchgemeinde geben. Das bedingt rechtliche
Anpassungen und eine neue Kirchgemeindeordnung. Im September
2014 hat die reformierte Stimmbevölkerung der Stadt Zürich beschlossen, dass die Reorganisation der 34
Kirchgemeinden auf Stadtgebiet (inklusive Oberengstringen) zu einer
einzigen Kirchgemeinde bis 2019 Realität werden soll. Andreas Hurter,
Präsident des Reformierten StadtverANZEIGEN
bandes und Gesamtprojektleiter Reform, hat in den vergangenen Monaten mit einer Vorbereitungsgruppe
und im Austausch mit dem Kirchenrat, den Verantwortlichen der Kirchgemeinden, den Mitarbeitenden, der
Pfarrschaft und externen Fachkräften
das Vorgehen erarbeitet und den Projektauftrag formuliert. «Der Einbezug
der Anspruchsgruppen ist sehr wichtig. Alle unsere Überlegungen und
Bemühungen sind auf die Bedürfnisse der Bevölkerung ausgerichtet», so
Hurter. In der Projektsteuerung übernehmen unter seiner Leitung neben
Kirchenverantwortlichen und Mitarbeitenden auch Fachkräfte aus der
Privatwirtschaft Verantwortung.
In der ersten Umsetzungsphase
geht es um Inhalte, also darum, was
die Reformierte Kirche Zürich ausmacht, was sie leisten möchte und
leisten kann. Die Ergebnisse dieser
ersten
Grossgruppen-Konferenzen
mit je 200 Personen werden in der
Projektsteuerung sowie in den Kirchgemeinden und Fachgremien gespiegelt. Eine weitere Grossgruppen-Konferenz zum Thema Governance/Teilstruktur findet am 26. September
statt. Als Resultat daraus sollen Anfang 2016 die neuen Kirchenkreise
definiert werden. Im 2016 wird es an
zwei weiteren Konferenzen um die
Fachkonzepte und die institutionellen
Grundlagen gehen. Ende der Phase 1
im Frühling 2016 wird die Zentralkirchenpflege über die neue Kirchgemeindeordnung abstimmen.
Rechtliche Anpassungen
Um aus den bisher 34 Kirchgemeinden eine zu machen, sind Gesetzesanpassungen nötig. Auf Kantonsebene müssen das Kirchengesetz und die
Kirchenordnung angepasst werden,
um in der Stadt ein Parlament installieren und sonstige Änderungen im
Bereich Teilstruktur vornehmen zu
können. Die reformierten Stimmberechtigten der Stadt Zürich werden
Ende 2016 zudem die neue Kirchenordnung und die Synode den definitiven Zusammenschluss der Kirchgemeinden beschliessen können. Für
die Umsetzung der Reform sind im
Finanzplan von 2014 bis Ende 2018
6,2 Millionen Franken budgetiert.
2015 fallen 950 000 Franken an. (e.)
Foto: Angela Bernetta
Center, das erst vor Kurzem eröffnet
worden ist.
«Seit meiner Kindheit bin ich ein
Churchill-Bewunderer», gestand Walter Frey. Und so kam es, dass er auf
den Publizisten und ehemaligen
«NZZ»-Auslandkorrespondent Werner Vogt traf, ein ausgewiesener
Churchill-Kenner und Verehrer, der
ihm ein Buchprojekt vorschlug. Walter Frey schlug ein und ermöglichte
dieses als Mäzen. «Meiner Meinung
nach ist ‹Winston Churchill und die
Schweiz› ein gelungenes Werk»,
schloss er seine Ausführungen.
Ein Hoffnungsträger für viele
Andreas Kellerhals, Rechtsprofessor
an der Universität Zürich, ging in seiner Einführung auf grössere und kleinere Bezüge Winston Churchills zur
Schweiz ein. Er lobte ihn als eine in
allen Bevölkerungsschichten beliebte
Persönlichkeit und als begnadeten
Kommunikator. Obwohl Churchill,
insbesondere während der Kriegsjahre, für viele als Hoffnungsträger galt,
habe es auch Brüche in seiner Biografie gegeben, war weiter zu erfahren. Kellerhals sprach auch über die
legendäre Europa-Rede «Let Europe
arise», die Churchill am 19. September 1946 an der Zürcher Universität
hielt, und vom begeisterten Empfang
durch die Schweizer Bevölkerung.
«Der Kriegspremier hat immer Verständnis für die Haltung der Schweiz
gezeigt. Insbesondere während des
Zweiten Weltkriegs.»
In der Folge stellte Werner Vogt,
Autor des bildstarken Bandes, seine
Arbeit vor. Anhand von Fotografien,
Postkarten, Gemälden und Dokumenten führte er durch das bewegte Leben des Soldaten, Politikers, Familienvaters, Malers und Staatsmannes
und erzählte von seiner Zeit und seinen Begegnungen in der Schweiz.
Unterhaltsame Anekdoten und Tonbandaufnahmen im Originalton ergänzten die Ausführungen. «Dank gebührt meinem Team, Walter Frey,
der das Projekt grosszügige unterstützte, und den vielen Nachfahren
und Zeitzeugen, die dieses Werk ermöglichten», schloss er seine Einführung.
Die gut besuchte Vernissage bescherte dem Buchverlag NZZ Libro
unter der Leitung von Hans-Peter
Thür rund 100 interessierte Besuchern. Nach dem offiziellen Teil liessen sich viele bei einem Glas Wein
auf angeregte Diskussionen ein und
beendeten so eine gelungene und
aufschlussreiche Veranstaltung.
«Winston Churchill und die Schweiz. Vom
Monte Rosa zum Triumphzug durch Zürich.» Werner Vogt. NZZ Libro. ISBN 9783-03810-086-7. 48 Franken.
Ferienplausch – Spiel und Sport für alle
Wie jeden Sommer lädt das Sportamt
auch dieses Jahr zum Ferienplausch
ein – bereits zum 30. Mal. In der ersten und letzten Ferienwoche können
die Kinder täglich von 10 bis 13 Uhr
vom kostenlosen Spiel- und Sportangebot profitieren. Der Anlass findet
auf den Sportanlagen Im Birch und
Utogrund statt.
Ob auf dem Balken balancieren,
Trampolin springen oder auf BlasioSpielelementen herumtollen – der Fe-
rienplausch lässt keine Wünsche offen. Kinder und Jugendliche haben in
der ersten und letzten Ferienwoche
auf den Sportanlagen Im Birch und
Utogrund täglich von 10 bis 13 Uhr
die Möglichkeit, sich selbst davon zu
überzeugen. Der Anlass ist kostenlos
und findet bei jeder Witterung statt.
Eine Anmeldung an den Ferienplausch ist nicht nötig. Alle Interessierten können kommen, wann sie
wollen. (pd.)
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Publireportage
Endlich Rechtssicherheit bei
der Installation von Solaranlagen
Das
Bundesgericht hat entschieden: Auf einem Bootshaus
darf – vernünftigerweise – eine
Solaranlage zur
Stromgewinnung
installiert
werden. Obwohl alle
nötigen Baubewilligungen erteilt wurden, gefiel einem Nach- Albert Leiser.
bar das Projekt
der Solaranlage nicht. Seine Einsprache wurde von allen kantonalen Instanzen geschützt.
Das Bundesgericht hat diese Entscheide nun jedoch umgestossen:
Selbst wenn eine Immobilie in einer
Schutzzone – hier in der Freihaltezone – steht, schliesst das nicht aus,
dass am Gebäude Solarzellen montiert werden dürfen. Der Gesetzgeber
hat bei der Abwägung der Interessen
die «Förderung
von alternativen
Energien» priorisiert.
Damit müssen in
Zukunft auch gewisse Abstriche
beim «optimalen
Erscheinungsbild» in Kauf genommen
werden. Zudem ändern Solarzellen
den
Charakter
Foto: zvg.
des
Gebäudes
nicht, auch wenn es eine erhebliche
Menge an Energie produziert und
diese nur zum Teil für das Gebäude
selber gebraucht wird. Es wird dadurch nicht zu einem Kraftwerk, wie
das die Vorinstanz glaubte.
Albert Leiser, Direktor
Hauseigentümerverband Zürich
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 71.
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«Der bunte Tupfer für die Serenaden»
Auch dieses Jahr werden
von der Stadt Zürich in den
Sommerwochen wieder eine
Reihe von Serenadenkonzerten vor der eindrucksvollen
Kulisse der Villa Schönberg
organisiert. Organisator
Frank Horn berichtet davon.
Nathalie Klingler
Vom 15. Juli bis zum 12. August finden jeweils mittwochs im Park der
Villa Schönberg die Konzerte der Serenaden statt. Finanziert wird das
musikalische Highlight von der Stadt
Zürich, konzipiert und durchgeführt
werden die Serenaden von Frank
Horn.
Frank Horn arbeitete in Kalifornien als Informatiker, sein Job brachte
ihn dann auch in die Schweiz, wo er
bis heute in Küsnacht am Zürichsee
lebt. Mitte der 90er-Jahre wechselte
er dann in die Musikbranche, zuerst
arbeitete Horn bei EMI, der klassischen CD-Firma, als Klassik-Vertreter, später kamen Konzertagenturen
hinzu. Frank Horn gründete seine eigene Konzertagentur Horn Buser
Classica, heute arbeitet er bei der
Agentur Musikvertrieb. Seit 2010 organisiert Frank Horn die Serenaden
im Auftrag der Stadt Zürich.
Grosses Angebot an Künstlern
«Die typische Verteilung bei den Serenaden ist, dass ich ein Ensemble
aus der Deutschschweiz, eines aus
der Westschweiz, ein Ensemble aus
dem Ausland und eines aus der näheren Region verpflichte», erzählt
Frank Horn. Die Klassik-Fans werden die Wahl haben zwischen fünf
grossartigen Aufführungen. Den Anfang am 15. Juli machen das Pianova
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5× 2 Tickets für
den Auftritt des Leipziger Streichquartetts bei den Serenaden im
Park der Villa Schönberg am Mittwoch, 5. August, um 19.30 Uhr.
Wer dabei sein möchte, schickt
bis zum 20. Juli eine E-Mail mit
der Betreffzeile «Serenaden» und
vollständiger Adresse an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Serenaden»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Frank Horn vor seiner CD-Sammlung: «Ich konnte meine Leidenschaft zu meinem Beruf machen.»
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Quartett, die «les nuits de bessarabie», Sonja Leutwyler & Freunde, das
Leipziger Streichquartett und die Bläsersolisten Aargau.
Das Quartett Pianova setzt sich
aus Rahel Cunz, Nicolas Corti, Cobus
Swanepoel und Karl-Andreas Kolly
zusammen und wird die Serenaden
eröffnen. Das Quartett überzeugt mit
ihrer interpretatorischen Tiefe, ihrer
technischen Brillanz und ihrer stechenden Bühnenpräsenz. «Es sind
alles sehr erfahrene Musiker, der
Bratschist hatte früher auch ein
Streichquartett», betont Horn begeistert. Bei den Serenaden gespielt werden die Stücke Klavierquartett EsDur, op. 87 von Antonin Dvorak und
das Klavierquartett g-Moll, op. 25
von Johannes Brahms auf einer Violine, einer Viola, einem Violoncello sowie einem Klavier.
Am Mittwoch, 22. Juli, werden
«les nuits de bessarabie» mit ihrer
Musik das Publikum verzaubern. Das
kleine Orchester setzt sich aus Dmitry Rasul-Kareyev, dem Klarinettisten, Florin Moldoveanu, dem Violinisten, Cléna Stein, der Kontrabassistin
und Stéphane Chapuis (Akkordeon),
zusammen. Die ersten drei sind Mitglieder des «Orchestre de la Suisse
Romande». «Als sie mir ihre DemoCD geschickt hatten, war ich sofort
begeistert; das war genau der bunte
Tupfer, den ich brauchte», sagt Frank
Horn begeistert. Gespielt wird osteuropäische Klezmer-Musik vom Anfang des 20. Jahrhunderts.
Leipziger Streichquartett
Am dritten Konzert-Mittwoch, dem
29. Juli, der Serenaden im Park der
Villa Schöneberg werden «Sonja
Leutwyler & Freunde» die RückertLieder von Gustav Mahler, «Il Tramonto» von Ottorino Respighi und
die Wesendonck-Lieder von Richard
Wagner zum Besten geben. «Mit Sonja Leutwyler wage ich mich zum ersten Mal in der Parkakustik an den
Gesang; darauf freue ich mich besonders, dieses Experiment zu wagen,
und bin gespannt, wie es wird», erklärt Horn.
Das
Leipziger
Streichquartett
wird am 5. August um 19.30 Uhr mit
ihrer Musik verzaubern. Frank Horn
sagt zu ihnen: «Sie sind eigentlich
das bekannteste Streichquartett in
ganz Deutschland, man kennt sie auf
der ganzen Welt, und sie sind daher
auch schwierig zu buchen, deshalb
bin ich sehr dankbar, dass sie sich
freundlicherweise dazu bereit erklärt
haben, bei uns zu spielen.» Conrad
Muck, Tilman Büning, Ivo Bauer und
Matthias Moosdorf sind die talentierten Mitglieder dieses Quartetts. Sie
haben sich auf Violine, Viola und Violoncello konzentriert. Bei den Serenaden werden sie Stücke von Joseph
Haydn, Alexander Borodin und Felix
Mendelssohn spielen.
Auch Bläser sind vorhanden
Der Abschluss der Serenaden im
Park der Villa Schönberg wird mit
dem Konzert der Bläsersolisten Aargau gegeben. Sie sind ein Ensemble
hervorragender Musikerinnen und
Foto: Nk.
Musiker und feiern dieses Jahr ihr
20-Jahr-Jubiläum. «Das Bläserrepertoire, wird leider oft noch etwas vernachlässigt bei Konzerten, eignet sich
aber gerade für das Ambiente draussen wunderbar», teilt Frank Horn
mit. Sie werden Stücke von Wolfgang
Amadé Mozart, Hanspeter Reimann
und Franz Krommer an diesem
Abend aufführen.
Tickets für die Serenaden kann
man entweder an verschiedenen Vorverkaufsstellen, sprich dem BiZZ am
Werdmühleplatz, im Jecklin am Pfauen, beim Musik Hug oder am Zürich
Tourismus im HB sowie beim Ticketino online erwerben. Für Spontane
besteht jedoch auch die Möglichkeit,
Tickets an der Abendkasse ab 18.30
Uhr zu kaufen. Der Eintritt kostet 20
resp. 15 Franken.
Serenaden im Park der Villa Schönberg:
Gablerstrasse 14, 8002 Zürich (bei
schlechtem Wetter: Kirche Enge, Bürglistrasse 19, 8002 Zürich); mit Tram 7 bis
Museum Rietberg. Auskunft am Konzerttag: www.chambermusic.ch, bei Facebook
(Serenaden im Park) oder Telefon 1600 ab
16 Uhr.
«Mit unserem Filmprogramm wollen wir uns abheben»
Seit gut 30 Jahren ist das
Open-Air-Kino «Film am
See» ein Highlight im
Veranstaltungskalender der
Roten Fabrik. Die diesjährige Reihe heisst «Sein und
Schein», heute Donnerstag
läuft der zweite Film.
Annina Just
«Wir sagen immer, wir seien die Ersten gewesen», meint Beatrice Jäggi
lachend. Ob das Open-Air-Kino in der
Roten Fabrik tatsächlich das allererste Freiluftkino Zürichs war, sei in Tat
und Wahrheit schwierig zu belegen,
aber zu den Ersten hätte es mit Sicherheit gehört, führt die 49-Jährige
aus. Beatrice Jäggi ist Mitglied der
AG Film in der Roten Fabrik und damit für das seit 1984 existierende
«Film am See» mitverantwortlich,
insbesondere für die Programmgestaltung und die Medienarbeit.
Viele Filme auf 35 mm
Auch wenn es heutzutage in Zürich
von Open Air-Kinos geradezu wimmelt, kann sich das «Film am See»,
das von Juli bis Anfang September jeden Donnerstag stattfindet, in verschiedenen Punkten abheben. «Hier
spürt man den See wirklich unmittelbar, das ist noch immer einzigartig für
ein Kino», sagt Jäggi – auf dem Vorplatz der Roten Fabrik sitzend, kann
man das als Gesprächspartner nur bestätigen. Aber auch das Programm sei
etwas Spezielles, betont Jäggi. «Wir
setzen uns jedes Jahr ein Thema, zu
«Good bye Lenin!» – ein Klassiker, der immer wieder gut ankommt.
dem wir dann die Filme aussuchen,
und setzen das auch konsequent um.»
Dieses Jahr lautet das Thema «Sein &
Schein». «Das ist sozusagen eine Kontextualisierung oder Zusammenfassung von verschiedenen Ideen», erklärt sie, denn das Thema werde immer heiss diskutiert. Zu diesen Ideen
hätten anfangs Themen gehört wie
«Information/Desinformation»
oder
«Glanz und Gloria» – in Anspielung
auf die unzähligen Talentshows, die
reichlich Filmstoff bieten würden –
oder auch komische Dinge wie «Gelbe
Badeente» als Symbol, das sich durch
alle Filme zieht. Nach langem Überlegen und der Visionisierung unzähliger
Filme habe man sich dann auf «Sein &
Schein» festgelegt; im Wissen, dass
hier auch die Fragen nach dem Wert
von Information, nach Wahrheit und
Realität enthalten sind. Es seien alles
Filme, in denen das Scheinbare in die
Welt der realen Konflikte ihrer Protagonisten eingreift. So stehen nun ei-
nerseits Klassiker wie «Good bye Lenin!» (am 20. August) auf dem Programm, aber auch Filme, die, wie Jäggi sagt, vielleicht zum ersten Mal überhaupt in der Schweiz gezeigt werden.
Einer davon ist zum Beispiel «Hyènes»
des senegalesischen Regisseurs Djibril
Diop Mambéty, der auf Dürrenmatts
«Besuch der alten Dame» basiert. Das
international ausgerichtete Programm
reicht von Japan über Kasachstan bis
zu verschiedenen europäischen Ländern sowie eben Afrika. Ein grosser
Teil der Filme wird noch auf 35-mmFilmrollen gezeigt. «Ich finde, das ist
schon etwas anderes, als wenn Filme
digital abgespielt werden», meint Jäggi. Das Bild sei irgendwie weicher, so
die Filmkennerin.
Jeder Film hat eine Chance
Eine weitere Spezialität der Filmgruppe der Roten Fabrik sei die sogenannte «offene Leinwand», erzählt Jäggi
weiter. An zwei Abenden im Jahr, ist
«Hyènes» aus Senegal gibt es am 13. August zu sehen.
jedermann eingeladen, seinen (Kurz)Film in der Roten Fabrik zu zeigen.
Per Dezibelmessung des Applauses
wird ein Gewinner erkoren, dessen
Film dann ins Programm des Open
Air-Kinos aufgenommen wird. Vor jedem Film wird nämlich auch noch ein
Kurzfilm gezeigt, und am 30. Juli steht
ein ganzer «Kurzfilmabend» auf dem
Programm. An dieser Stelle lief auch
schon ein Werk von Jäggi, denn früher hat die Autodidaktin selber Kurzfilme produziert, mit Vorliebe Animationsfilme. «Als ich dann einen wieder
einmal ausgegraben habe, musste ich
sagen, dass der gar nicht so schlecht
ist», gesteht sie lachend. «Ich bin halt
einfach ein grosser Filmfan», erklärt
sie ihre Motivation für das Engagement am «Film am See». Ihre Arbeit
bezeichnet sie deshalb auch als Hobby. «Es gibt zwar einige wenige Stunden, die wir uns verrechnen lassen,
aber niemals dem Aufwand entsprechend.» Ihr Geld verdient sie als Kom-
Fotos: zvg.
munikationsfachfrau beim Mieterverband. Da Beatrice Jäggi – mit einem
Unterbruch – seit 1991 bei der AG
Film dabei ist, hat das alternative
Open-Air-Kino für sie und ihr Umfeld
eine grosse Tradition. «Es ist zu einem
Treffpunkt geworden mit einigen guten Bekannten, man muss nicht einmal mehr abmachen, man trifft sich
einfach hier.» Letzte Woche sei man
mit 180 Besuchern gut in die Saison
gestartet, erzählt sie weiter.
Heute Donnerstag läuft der zweite
Film am See: «The Yes Men fix the
World» des Aktivistenduos Andy
Bichlbaum und Mike Bonanno, das
mithilfe von Medienfakes und Hochstapelei auf Missstände in dieser Welt
hinweist. Sicherlich nicht nur für alteingesessene «Film am See»-Fans einen Besuch wert!
Film am See. Rote Fabrik. Bis am 3.9. jeden Donnerstag (Ausnahme: 27.8.). Eintritt frei, Kollekte. Infos und Programm:
www.rotefabrik.ch.
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Zürich 2
Nr. 28/29
9. Juli 2015
5 Weltmarken mit vielen
Anpassmöglichkeiten – bei uns
TELEFONNUMMERN
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Stadt Zürich
Nr. 28/29
9. Juli 2015
AU TO M O B I L
Seat Ibiza erhielt Frischzellenkur
Abt macht VW Touareg
zum Rennkamel
Bereits zum zweiten Mal
hat Seat den Ibiza aufgefrischt. Neue Dreizylinder,
freche Farben und ein zeitgemässes Konnektivitätssystem bringen dem Kleinwagen seine mediterrane
Frische zurück.
Der Allgäuer Tuner Abt Sportsline
haucht dem VW Touareg 3.0 TDI mit
einem umfassenden Tuningpaket
mehr Power ein. In der Sprache der
Tuareg soll es angeblich über 70 Begriffe geben, um ein Kamel näher zu
spezifizieren. Der deutsche Tuner Abt
Sportsline wiederum bietet zahlreiche Varianten, um den aktuellen VW
Touareg zu modifizieren.
In seinem Programm hat der
weltgrösste Veredler für Fahrzeuge
der Marken VW und Audi nicht nur
eine Leistungssteigerung, sondern
auch Optik- und Fahrwerkskomponenten.
Marc Leutenegger
Die Kundenrückmeldungen sprachen
offenbar eine deutliche Sprache. Das
Fahrwerk sei etwas gar straff, das Interieur zu karg und die Absenz eines
integrierten Multimedia- und Konnektivitätssystems nicht mehr zeitgemäss.
So beschreibt Seat das Feedback
der Ibiza-Käufer. Jetzt hat die spanische VW-Tochter reagiert und den
Kleinwagen, der neben Alhambra
und Leon zu den drei zentralen Stützen der Marke gehört, in eine Rundumerneuerung geschickt. Es ist nach
2012 bereits die zweite in der siebenjährigen Geschichte der vierten Modellgeneration.
Am Design, nach wie vor der
Kaufgrund Nummer eins, hat sich
beim Facelift wenig getan. Die Konturen wurden minimal «nachgeschärft», es gibt nun LED-Tagfahrlichter, neue Farboptionen und Felgen. Der Ibiza wurde also einmal
gründlich geschminkt.
Fahrwerk modifiziert
Von dieser Behutsamkeit soll man
sich aber nicht täuschen lassen. In
Sachen Technik und Komfort hat sich
viel getan. Das Fahrwerk wurde mit
modifizierten Federn, Dämpfern und
Stabilisatoren etwas komfortabler
ausgelegt.
Kompensiert wird dieser Schritt
ein Stück weit mit einem Sportfahrwerk. Diese Option hat der Ibiza wie
viele andere Neuerungen mit seinem
Konzernbruder, dem VW Polo gemein, der im letzten Jahr aufgefrischt
wurde und mit dem sich der Ibiza die
Plattform teilt. Die Lenkung ist jetzt
elektromechanisch konstruiert, das
bringt Vorteile beim Energieverbrauch, kleinere Lenkwinkel und
mehr Gefühl und damit eine sportli-
AUTONEWS
Renault Nissan
Renault Nissan hat bis heute
weltweit 250 000 Elektrofahrzeuge verkauft und hält damit einen
weltweiten Marktanteil von über
50 Prozent bei E-Autos.
Tesla
Gemäss der Nachrichtenagentur
Ampnet wird sich die Markteinführung des Tesla Model 3 bis
2018 verzögern. Es sollte ursprünglich 2017 lanciert werden.
Mercedes
Mercedes-Benz hat weltweit über
13 Millionen E-Klassen (Limousinen und Kombis) ausgeliefert.
3-Liter-V6-Motor macht Dampf
Kommt wieder frisch daher: Der Seat Ibiza fährt nun mit neuem Fahrwerk und anderen Verbesserungen. Foto: zvg.
chere Anmutung. Beim Interieur lautete die Vorgabe, näher an den Leon
heranzurücken. Vom grösseren Bruder wurden das griffige Lenkrad mit
Funktionstasten sowie das ansprechende und gut ablesbare Kombiinstrument übernommen.
Neues Multimedia-System
Wichtigste Massnahme ist aber sicher die Integration eines modernen
Multimediasystems, das Seat, der
Konzernstrategie bei Volkswagen folgend, in verschiedenen Ausbaustufen
anbietet. Für knapp über 1000 Franken verfügt es über ein integriertes
Navi und ist mit iPhones und Android-Handys kompatibel, auch die
Smartphone-Spiegelung Mirror-Link
wird unterstützt. Die Bedienung ist
allerdings, wie unsere ersten Versuche gezeigt haben, etwas kompliziert.
Den neuen Ibiza gibt es seit Anfang Juli wie bisher als Fünftürer, als
Station Wagon SW und als Dreitürer
SC in einer Preisspanne von 13 390
bis 25 900 Franken.
Die letzten beiden Karosserievarianten vereinen in der Schweiz je elf
Prozent Marktanteil auf sich. Beim
Dreitürer entfällt der Löwenanteil auf
den sportlichen Cupra, dessen Facelift noch etwas auf sich warten lässt.
Den populären Fünftürer gibt es in
mannigfachen Versionen, mit vier
Benzinern im Leistungsbereich von
75 bis 150 PS und drei Dieselmotoren mit 75 bis 105 PS sowie manuellem Fünf- und Sechs-Ganggetriebe
oder dem Siebengang-DSG. Neu sind
die Dreizylindermotoren 1.0 TSI mit
95 oder 110 PS und einem Normverbrauch von 4,2 oder 4,3 Litern sowie
der 1,4 TDI in drei Leistungsstufen
und mit Normverbräuchen von 3,5
bis 3,7 Liter. Die vorläufige Spitzenmotorisierung, der Vierzylinder 1.4
TSI ACT, stammt aus dem Leon, leistet 150 PS und 250 Newtonmeter
Drehmoment und kommt mit etwas
Verzögerung im Herbst auf den
Markt.
Noch ein weiteres, witziges Rechercheresultat sei hier nicht verschwiegen. In einer aufwendigen
Show in stillgelegten Industriehallen
im Quartier Palo Alto stellte Seat
auch die neuen Farben vor, darunter
der Goldton Bismuth. Was das denn
sei, rätselten die versammelten Journalisten. Der Kollege vom «Blick»
zückte schliesslich das Handy und las
vor: «Bismuth ist ein chemisches Element, das in der Medizin als Mittel
gegen Durchfall und Hämorrhoiden
Verwendung findet.»
Neuer Siebner bringt viele Neuigkeiten
BMW lanciert noch in diesem Jahr die neue Generation des Siebners. Damit einhergehend bringt der Hersteller, wie üblich
in diesem Segment, eine
ganze Reihe technischer
Neuheiten auf den Markt.
Erstmals wurde für die Karosseriestruktur
carbonfaserverstärkter
Kunststoff (CFK) verwendet, wodurch
die Oberklasselimousine um bis zu
130 Kilogramm leichter wurde im
Vergleich zum Vorgängermodell.
Alle Sechs- und Achtzylindermotoren sind serienmässig an eine 8-
Gang-Automatik gekoppelt, die weiterentwickelt wurde. Auch der optionale Allradantrieb xDrive wurde weiter optimiert. Das ist aber bei Weitem
noch nicht alles. Wie schon im i8
wird nun auch in der 7er-Reihe Laserlicht verfügbar sein; serienmässig
sind jedoch Voll-LED-Scheinwerfer
verbaut.
Luftfederung, viele Assistenten
Ebenfalls serienmässig ist eine Luftfederung an beiden Achsen. Das adaptive Fahrwerksystem Executive
Drive Pro ist mit einem Fahrerlebnisschalter ausgestattet: So soll das Setup adaptiv an den aktuellen Fahrstil
und an die Strecke angepasst werden
können. Das Bediensystem iDrive
wurde um ein Touchdisplay erwei-
tert, neu ist eine Gestiksteuerung verfügbar.
Der Funktionsumfang des Systems Driving Assistant Plus wird um
den Lenk- und Spurführungsassistenten, den Spurhalteassistenten mit aktivem Seitenkollisions- und Heckkollisionsschutz sowie eine Querverkehrswarnung ergänzt. Der Stauassistent
kann auf Strassen aller Art genutzt
werden. Auch in der Motorenpalette
gibt es Neues: Erstmals wird es einen
Plug-in-Hybriden geben. Das Modell
740e kombiniert einen Vier-Zylinder-Benziner mit einem Elektromotor, die Systemleistung beträgt 326
PS, der Verbrauch nach NEFZ nur
2,1 Liter pro 100 Kilometer. Die
Markteinführung des neuen BMW
7er erfolgt im Spätherbst.
Lexus
Der Lexus IS ist nun mit einem
2-Liter-Turbobenziner (245 PS)
und einer 8-Stufen-Direktschaltautomatik erhältlich. Der IS 200t
kommt ab Oktober auf den
Markt.
Den Touareg mit 3-Liter-V6-Dieselmotor pushen die Allgäuer damit
zum Rennkamel: Statt mit 262 PS
und 580 Newtonmeter galoppiert der
Abt-Touareg mit 290 PS und wuchtigen 650 Newtonmeter durch den
Wüstensand.
Dank umfangreicher Tests auf
dem hauseigenen Rollenprüfstand
und öffentlichen Strassen ist das
sorgfältig entwickelte Leistungs-Upgrade ebenso genügsam wie ausdauernd: Spritverbrauch und Zuverlässigkeit sollen auf Serienniveau liegen.
Während Rennkamele ohne Spoiler auskommen müssen, liefert der
bayerische Tuner für den Touareg einen sportlichen Heckflügel aus Polyurethan.
Ein Frontgrillaufsatz und Scheinwerferblenden individualisieren den
Look. Hierzu tragen auch unterschiedliche Leichtmetallräder bei, die
dank Tieferlegungsfedern oder der
Abt Level Control für Luftfahrwerke
satt in den Radkästen stehen.
So liefert das Unternehmen wahlweise die Modelle CR (20 Zoll), DR
(22 Zoll) und ER-C (20 Zoll) – optional
auch in verschiedenen Farb-Finishs
und inklusive Hochleistungsbereifung. Fuss- und Kofferraummatten
sowie eine Einstiegsbeleuchtung mit
Abt-Logo runden das Tuningpaket
ab. (zb.)
Aus SUV mach Sportler: Der AbtTouareg hat 262 PS.
Foto: zvg.
AUTONEWS
Mini
BMW richtet die Strategie der
Marke Mini neu aus. Kernstücke
sind ein neues Logo und eine moderat modifizierte Schriftart.
Skoda
Der neue Skoda Superb erzielt im
Euro-NCAP-Crashtest in allen
vier Bewertungskategorien die
Bestwertung von fünf Sternen.
Damit steht er nicht allein: Alle
aktuellen Skoda-Modelle absolvierten Crashtests mit Topnoten.
Ford
Bayrischer Technologieträger: Der neue Siebner-BMW kommt im Spätherbst.
Foto: zvg.
Für die neuen S-Max und Galaxy
bietet Ford eine neue Frontkamera an, die 180 Grad erfasst. Die
Bilder werden in Echtzeit auf ein
Touchscreen übertragen.
Stadt Zürich
Nr. 28/29
9. Juli 2015
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Ausdrucksstark und mit Hingabe spielten und tanzten die Schülerinnen und Schüler ihre tänzerisch und
filmisch erarbeiteten Interpretationen des Dramenstoffs aus «Romeo und Julia».
Tosender Schlussapplaus vom begeisterten Publikum für die 52
Schülerinnen und Schüler von der Oberstufe Hirschengraben auf der
Opernhaus-Probebühne.
Romeo und Julia reloaded – uralter
Dramenstoff in ganz neuer Fassung
Das Drama um Fehde, Liebe und Tod
im Zeitalter von Twitter und WhatsApp.
52 Schülerinnen und Schüler der
Oberstufe Hirschengraben haben mit
ihren
Lehrpersonen
Dominique
Lorez und Marco Wagner das Projekt mit dem Opernhaus Zürich gewagt. Herausgekommen ist dabei
eine packende und emotionsgeladene
Aufführung. Gezeigt wurde das
Tanz-und Filmprojekt #Romeo_Julia
auf der Opernhaus-Probebühne. Unter dem Patronat von Ballettchef
Christian Spuck erarbeiteten die
Vermittler Roger Lämmli und Bettina Holzhausen zwei Produktionen
von ungeahnter Dichte. Die Schülerinnen und Schüler haben zum selben Thema zwei ganz unterschiedliche Ausdrucksmittel gewählt. Im
Filmprojekt durften sie unter anderem auf die Gesamtleitung von Kat-
rin Oettli und Roger Nydegger zählen. Das Tanzprojekt wurde gecoacht
und geleitet von den international renommierten Tanzpädagoginnen Lucia Baumgartner und Teresa Rotemberg. Was die beiden Teams zustande gebracht haben, spricht sowohl eine starke Bildsprache und erfährt wiewohl durch den Duktus der
Körpersprache eine geballte Intensität. Beide Projekte zeigen eine reife
Leistung. Intendant Andreas Homoki
fand dafür bewegende Worte und
schloss auch die Eltern in seinen
Dank ein. Mithilfe der «Art Mentor
Stiftung Foundation Lucerne» konnte
das sozio-kulturell anspruchsvolle sowie pädagogisch-didaktisch hochstehende Projekt als künstlerisches
Glanzlicht verwirklicht werden. Man
wünscht sich solche Aufführungen
mit Jungen mehrmals pro Spielzeit
auf dem Programm.
Brachten den Jungen ausdrucksstarkes Tanztheater bei: Teresa
Rotemberg (l.), Lucia Baumgartner.
Lehrer Marco Wagner nach der Premiere mit dem Komponisten und
Musiker Andreas Michel.
Freuen sich am Erfolg (v.l.): Filmerin Katrin Oettli, Ballettchef Christian Spuck, Regisseur Roger Nydegger, Lehrer
Dominique Lorez.
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Holzhausen und Roger Lämmli.
Herausragende Leistung (v.l.): Silvan Nicca
(Komposition), Mehdi Ghoreishi (Rap), Niklas
von Stumberg (Live-Piano).
14
Zürich 2
Nr. 28/29
9. Juli 2015
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Erkenntnis durch
Erinnerung
Die
russische
Schriftstellerin
Lydia
Tschukowskaja
hat
von 1949 bis
1957 an ihrem
fiktiven
Tagebuch
«Untertauchen»
geschrieben. Ich-Erzählerin Nina
Sergejewna, von Beruf Schriftstellerin, verbringt 1949 vier Wochen
in einem Erholungsheim für Künstler. Nina freut sich, Zeit zum
Schreiben zu haben. Bald wird sie
jedoch von den Erinnerungen an
ihren Mann Aljoscha eingeholt. Seit
seiner Verhaftung vor zwölf Jahren
hat sie keine Nachrichten mehr
von ihm erhalten. Im Erholungsheim lernt sie zufällig Bilibin kennen, der angeblich im gleichen Lager wie ihr Mann eingesperrt war.
Bei gemeinsamen Spaziergängen fassen sie Vertrauen zueinander und Bilibin erklärt, was das
Urteil «Zehn Jahre mit Briefverbot» bedeutet. «Untertauchen» ist
eine schonungslose Darstellung des
Schreckens des Stalin-Regimes.
Erstmals erschienen ist es 1972 in
New York, in der Sowjetunion erst
1988. Der Dörlemann Verlag hat
«Untertauchen» jetzt in einer neuen Übersetzung von Swetlana Geier aufgelegt. Obwohl das Buch vor
60 Jahren geschrieben wurde, ist
es heute noch absolut lesenswert –
eine Mahnung, wie wenig das
Schicksal des Einzelnen und die
Freiheit der Schriftsteller in einem
totalitären Regime bedeuten.
Lydia Tschukowskaja: «Untertauchen». Dörlemann Verlag, 2015. 235 Seiten.
Irrungen der
deutschen Sprache
Warum heisst
der
«Schlussverkauf»
jetzt
«Sale»?
Oder
warum schickt
uns die Deutsche Bahn zum
«Infopoint» und
nicht zur «Auskunft»? Mit solchen Fragen beschäftigt sich Andreas Hock in seinem Buch «Bin ich denn der Einzigste hier, wo Deutsch kann?». In
kurzen Kapiteln nimmt er uns mit
auf eine Reise in die jüngere Geschichte der deutschen Sprache
und zeigt anhand vieler Beispiele,
wie sie sich im Laufe der Zeit verändert hat. Hock beschreibt den
Einfluss des preussischen Beamtentums, aber auch der Hippiebewegung. Das Buch endet mit einer
Liste von Wörtern, die in Vergessenheit geraten sind, und der Autor macht auch gleich Vorschläge,
wie sie zu verwenden sind. Die Abhandlung ist kurzweilig und unterhaltsam, macht uns aber auch bewusst, wie viele Anglizismen wir
täglich benützen. Trotzdem ist es
eine leichte Kost und empfiehlt sich
daher als Lektüre für unterwegs.
Andreas Hock: «Bin ich denn der Einzigste
hier, wo Deutsch kann?». Riva Verlag, 2014.
185 Seiten.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Jeden Montag und Mittwoch
Mittwoch, 15. Juli
Mittwoch, 22. Juli
Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30-11 Uhr im
ref. Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 21,
Mittwoch 18.30-20 und 20.15-21.45 Uhr im
Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78. Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU,
Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch.
14.00–15.00 Kinderführung und Bastelaktion:
«Schick in der Urzeit» – ab Schulalter. Zum Thema «steinzeitlicher Schmuck und Bemalung».
Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
18.30 Sommerzyklus: Internationale Orgelkonzerte 2015. Gregor Simon, Münsterorganist im Stift
Obermarchtal. Konzertkasse ab 17.45 Uhr. Grossmünster, Zwingliplatz.
19.30 Im Park der Villa Schönberg: Pianova Quartett.
Rahel Cunz, Violine; Nicolas Corti, Viola; Cobus
Swanepoel, Violoncello; Karl-Andreas Kolly, Klavier; Antonín Dvorák: Klavierquartett Es-Dur, op.
87; Johannes Brahms: Klavierquartett g-Moll, op.
25. www.chambermusic.ch
14.30 Tanznachmittag: Mit Franco Palatella. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45.
Donnerstag, 9. Juli
21.30 Film am See «Sein & Schein»: «The Yes Men
fix the World». Andy Bichlbaum, Mike Bonanno,
England/Frankreich 2009, 83 Min. doc. Englisch/d. Eintritt frei, Kollekte. Bei schlechtem Wetter im Trockenen. Rote Fabrik, Seestrasse 395.
Siehe auch das Porträt auf Seite 9 in diesem «Zürich 2».
Samstag, 11. Juli
10.00–12.00 «Auf den Spuren der Suchtprävention»:
Stadtrundgang zu Zürichs Drogengeschichte.
«Von der Riviera zum Letten». Org.: Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich. Der Rundgang steht allen Interessierten offen. Er ist unentgeltlich und findet
bei jeder Witterung statt. Haltestelle Helmhaus.
16.15 Verein Frauenstadtrundgang Zürich: «Frauen
zwischen Lust und Zaster». Ein Rundgang durch
das ehemalige Chratz-Quartier. www.frauenstadtrundgangzuerich.ch. Lindenhof (Brunnen).
Donnerstag, 16. Juli
21.30 Film am See «Sein & Schein»: «La caja». Juan
Carlos Falcón, Spanien 2006, 110 Min. fic. Spanisch/df. Eintritt frei, Kollekte. Bei schlechtem
Wetter im Trockenen. Rote Fabrik, Seestrasse
395.
Dienstag, 21. Juli
9.30–11.30 Blueme- und Pflanze-Märt: Verkauf von
Pflanzen und Schnittblumen. Pflegezentrum Entlisberg (Wintergarten), Paradiesstrasse 45.
18.00–20.00 Abendcafé mit Musik: Gemütliches
Beisammensein. Pflegezentrum Entlisberg (Cafeteria), Paradiesstrasse 45.
Donnerstag, 23. Juli
21.30 Film am See «Sein & Schein»: «Ukkili kamshat – The Owners». Adilkhan Yerzhanov, Kasachstan 2014, 93 Min. fic. Kasachisch, Russisch/e. Eintritt frei, Kollekte. Rote Fabrik.
Donnerstag, 30. Juli
21.30 Film am See «Schein & Sein»: Kurzfilmabend
mit «L’histoire immortelle». Orson Welles, Frankreich 1966, 57 Min. fic. Französisch/e. Eintritt
frei, Kollekte. Bei schlechtem Wetter im Trockenen. Rote Fabrik, Seestrasse 395.
Donnerstag, 6. August
18.00 «Silberhaare Goldjahre»: Eine Ausstellungsreihe von Wollishoferinnen und Wollishofern 60+.
Vernissage: Margrit Suter, alles Mögliche und Unmögliche, Collage, und Ruth Richenberger, Malerei-Mischtechnik. Ausstellung bis 2. September.
www.gz-zh.ch. GZ Wollishofen am See (Bistro)
21.00 Film am See «Schein & Sein»: «Le charme discret de la bourgeoisie». Luis Buñuel, Frankreich
1972, fic. 96 Min. Französisch/d. Eintritt frei,
Kollekte. Bei schlechtem Wetter im Trockenen.
Rote Fabrik, Seestrasse 395.
Tierisch gutes
Sommerkino im Kreis 5
KIRCHEN
Reformierte Kirchgemeinde
Wollishofen
www.kirchewollishofen.ch
Donnerstag, 9. Juli
12.00 Mittagstisch für Primarschüler, Jugendraum Hauriweg
14.00 Seniorentreff: Themennachmittag, Kirchgemeindehaus
Kilchbergstrasse
19.30 Predigtwerkstatt mit
Pfr. Walter Wickihalder, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Freitag, 10. Juli
18.00 Salbungsfeier mit Pfr. Walter
Wickihalder, Alte Kirche
Sonntag, 12. Juli
10.00 Gottesdienst mit Pfarrer
Walter Wickihalder, Kollekte:
Waldenser Kirche Deutschschweiz,
Alte Kirche, anschliessend: Gottesdienst-Nachgespräch
Mittwoch, 15. Juli
19.15 Ökum. Nachtgebet
Alte Kirche
Sonntag, 19. Juli
10.00 Gottesdienst mit Pfarrerin Heidi Scholz, Taufsonntag, Kollekte:
Team 72: Arbeitsgemeinschaft für
Strafgefangene und Entlassene,
Alte Kirche
Mittwoch, 22. Juli
19.15 Ökum. Nachtgebet
Alte Kirche
Pfarrei St. Franziskus
www.st-franziskus.ch
Samstag, 11. Juli
Ab 17.15 Beichtgelegenheit
18.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 12. Juli
9.30 Eucharistiefeier
11.15 Eucharistiefeier
17.30 Keine Santa Messa in lingua
italiana
Samstag, 18. Juli
10.15 Eucharistiefeier
im PZ Entlisberg
Ab 17.15 Beichtgelegenheit
18.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 19. Juli
9.30 Eucharistiefeier
11.15 Eucharistiefeier
17.30 Keine Santa Messa
Kirche Enge
www.kirche-enge.ch
Sonntag, 12. Juli
10.30 Gottesdienst mit Taufe in der
Kirche Enge
Pfrn. Stina Schwarzenbach
Kollekte: Spendgut
Donnerstag, 16. Juli
17.00 Turmführung in der Kirche
Enge, Treffpunkt vor dem Haupteingang der Kirche
Sonntag, 19. Juli
10.30 Gottesdienst in der Kirche
Enge, Pfr. Roland Brendle
Kollekte: Spendgut
Am 10. Juli startet das Sommerkino
auf dem Röntgenplatz. An vier Abenden werden Filme rund ums Thema
Tier gezeigt. Schluckspechte werden
ab 19 Uhr an der gedeckten Trinkstelle
bedient. Für den Bärenhunger gibt es
Menus mit und ohne Fleisch. Beim
Eindunkeln zeigt der Verein vor dem
Hauptfilm artgerechte Trickfilme. Sobald die Fledermäuse ihre Jagd beginnen, startet auch der tierische Hauptfilm (ca. 21.30 Uhr).
Der Eintritt ist gratis
Seit 31 Jahren organisiert der Verein
«Sommerkino
Röntgenplatz»
das
Open-Air-Kino. Eintrittstickets braucht
man nicht zu kaufen – die Unkosten
bestreitet der Verein u.a. mit einer
Topfkollekte. (zh2)
www.sommerkinoröntgenplatz.ch
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.),
Tel. 079 660 28 59,
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Bruno Lendenmann (bpl.), Beni Frenkel,
Marcus Weiss (mw.), Gabi Faerber (gf.),
Adriana Zilic (az.), Kamil Krejci (kam.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: NZZ Print, Schlieren
Zürich 2
Veranstaltungen & Freizeit
40 Mannschaften spielen um den Pokal
Im Rahmen der 100-Jahr-Feierlichkeiten laden der TV Konkordia Oerlikon
und Faustball Oerlikon/Schwamendingen zum 11. Zürcher Kleinfeld-Faustball-Cup ein. Es werden bei den Aktiven 40 Mannschaften erwartet. Da es
ein Open ist, können Mannschaften aller Stärkeklassen teilnehmen. Teams
mit Kindern und Jugendlichen spielen
in einer eigenen Kategorie mit Sonderregeln. Gespielt wird um einen von
Peter Negri, technischer Leiter von
Faustball Oerlikon/Schwamendingen,
gestifteten Wanderpreis. Die letzten
beiden Jahre konnte das Team vom
STV Schlieren, Faustball, diesen Wanderpokal mit nach Hause nehmen.
Wenn das Team in diesem Jahr wieder gewinnt, kann es den Pokal behalten. Neben spannenden Spielen gibt
es vor Ort auch ein Festzelt mit Verpflegung. (kst.)
Faustball-Cup. Samstag, 18. Juli, Schulhaus Saatlen, Schwamendingen, Tramstrasse 208 (beim Dreispitz).
Auf kleinen Feldern treten die Zweierteams gegeneinander an.
Foto: kst.
Foto: zvg
Die lichtdurchfluteten Bilder von Kononov sehen
Mit dem Titel «Musik für Augen» zeigt die Stiftung
Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg in ihren
Räumlichkeiten an der Dufourstrasse 160 im Seefeld
Werke des schweizerisch-russischen Malers Mikhail
Kononov. Seine farbenprächtigen, Landschaftsbilder
bestechen durch eine Leichtigkeit, die in seinen
lichtdurchflutenden Bildern zum Ausdruck kommen.
Die Verkaufsausstellung bleibt noch bis zur Derniere
am 11. Juli von 10 bis 17 Uhr offen, jeweils Mi bis Fr
12 bis 18.30 Uhr, Sa 11 bis 17 Uhr. (zb.)
GEMEINSCHAFTSZENTREN / QUARTIERVEREINE
Quartiertreff Enge
Gablerstrasse 20, 8002 Zürich
Telefon 044 201 60 64
www.quartiertreff.ch
Waldcamp: 13. bis 17. Juli, 9 bis 17
Uhr, für Kinder ab 6 Jahren. Anmeldung: [email protected].
Sommerferien vom 18. Juli bis 9. Aug.:
Spielplatz offen, Café geschlossen.
Sekretariat/Spielraum: offen Mi, 15.,
Fr, 17. Juli, 14 bis 18 Uhr.
Neue Spielgruppen/Kurse: siehe unter
www.gz-zh.ch/leimbach.
Mütter-/Väterberatung: Do, 16. Juli, 14
bis 16 Uhr (am 23. Juli geschlossen).
Betriebsferien: Sa, 18. Juli, bis und
mit Mo, 10. August.
Quartierverein Enge
www.enge.ch
Wochenmarkt Tessinerplatz: Jeden Do
von 10.30 bis 19 Uhr.
GZ Wollishofen
Immer einen Besuch wert: Der wöchentliche Markt auf dem Tessinerplatz, immer am Donnerstag.
ls.
GZ Leimbach
Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich
Telefon 044 482 57 09
Mütter-/Väterberatung: Do, 9./16. Juli,
14 bis 16 Uhr.
Offenes Atelier: Mi, 15., Fr, 17. Juli,
14 bis 17.30 Uhr, für Kinder ab
Schulalter oder in Begleitung.
GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7
GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Telefon 043 243 11 37, www.gz-zh.ch
[email protected]
GZ am See, Bachstrasse 7
Morgen-Taiji am See: Sa, 11. Juli, 8.45
bis 9.45 Uhr. Anmeldung erforderlich: [email protected].
Salsakurs: Mi, 15./22. Juli, 18.30 bis
19.45 Uhr Anfänger; 19.45 bis 21
Uhr Mittelstufe. Anmeldung unter
079 462 78 68, www.salsa123.ch.
Ausstellungsreihe 60+ im Bistro GZ am
See bis 29. Juli. Mo bis Fr 11 bis
17.30 Uhr, Sa 10 bis 14 Uhr (nur bei
schönem Wetter), So 13 bis 17 Uhr.
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Kleinkinder kreativ: Fr, 10. Juli. Wir
malen von 14 bis 15.45 Uhr. Kinder
ab 3 Jahren in Begleitung.
Mädchenabend: Fr, 3. Juli, 18 bis 21
Uhr für Mädchen ab 3. Klasse.
Kinderhaus Entlisberg
Butzenstrasse 49, 8038 Zürich
Telefon 044 412 89 89
E-Mail [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich
Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg Di 9 bis 12 und Mi
15 bis 18 Uhr, offener Bereich Selnau
Do 9 bis 12 Uhr. Geschlossen 20. Juli
bis 9. August.
Freie Spielgruppenplätze: Di und Do
8.15 bis 11 Uhr, Mo und Do 14.30 bis
17.30 Uhr, Mi und Fr 14 bis 17 Uhr.
STEP – mit Freude Kinder erziehen: Neuer Kurs ab Mi, 9. Sept., 19.15 bis
21.30 Uhr, grosser Saal. Anmeldung
erforderlich.
Englisch-Frühförderungsgruppe:
Mittwochmorgen. Anmeldung unter 076
438 29 84.
Nothilfe für Kleinkinder: 3x ab Mittwoch, 17.9., 19 bis 22 Uhr. Anmeldung bis 3. Sept: 044 412 89 89 oder
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Begleiteter Bewegungsraum: Sommerpause vom 7. Juli bis 28. August.
Offener Bereich: Sommerpause vom
13. Juli bis 14. August.
Nr. 28/29
9. Juli 2015
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Zürich 2
Nr. 28/29
9. Juli 2015
AKTUELL
Auf Du und Du mit Ski-Ass Tina Maze
Daniel Züger war sieben
Jahre lang Ski-Profi im
Schweizer Kader. Er kennt
noch heute viele unserer
Ski-Cracks. Auch das Lauberhorn und Kitzbühel hat er
beide mehrfach bezwungen.
Hans Lenzi
Nach Abschluss seiner Karriere heuerte er bei der Skifirma Stöckli als
Rennsportleiter an. Züger arbeitete in
dieser Funktion jahrelang mit dem
slowenischen Ausnahmetalent Tina
Maze zusammen.
Der gebürtige Klostermer ist auf
den Ski aufgewachsen. «Das ist bei
uns normal: Schon ab frühestem Alter
versucht man sich am Hang, eifert
den ältern Geschwistern nach. Es folgt
der Eintritt in den Skiclub, wo man eine gezielte Förderung erhält, im Win-
ter auf den Latten, im Sommer mit
viel Konditionstraining», erklärt der
Wahl-Adliswiler. «Ist Talent und Ausdauer vorhanden, so landet man früher oder später im Nationalkader.
Meine Stärken lagen in den sogenannten Speed-Disziplinen, also in der Abfahrt und im Super-G; in beiden Kategorien wurde ich 1999 JuniorenSchweizer-Meister, und als Profi holte
ich mir im Super-G 2003 den zweiten
nationalen Rang.» Ab 1998 und bis
2005 mischte Züger dann auf höchstem Niveau mit, fuhr national mindestens 200 Rennen und deren 50 beziehungsweise 33 Europacup- und Weltcup-Races. In dieser Zeit raste er dreimal vom Lauberhorn in die Tiefe und
stürzte sich zweimal bei Kitzbühel
dem Ziel entgegen. Didier Cuche, Bruno Kernen, Ambrosi Hoffmann, Paul
Accola, Karl Freshner und Franz
Heinzer – und wie die Athleten und
Trainer alle heissen –, sie sind Dani
Züger bestens bekannt. Mit 26 been-
Tina Maze präsentiert Züger stolz ihre Medaillen.
KAMILS KOLUMNE
Erinnerungen an Sichel und Hammer
Kamil Krejci
Letzte Woche durfte ich in Weimar Theater
spielen. Das Engagement in Goethes und
Schillers Stadt wird mir stets in Erinnerung bleiben. Schon die Reise ins ehemalige Ostdeutschland warf mich in die Vergangenheit zurück. Ich kann tun, was ich
will, sobald ich die Grenze, den ehemaligen Eisernen Vorhang, überquere, beginnen Bilder aus der Jugend in mir
herumzuwirbeln. Die riesigen Wälder, die entlang meiner
Reiseroute in sämtlichen Grünnuancen die ganze Welt zu
bedecken schienen, liessen mich gedanklich durch die
böhmischen Wälder meiner ehemaligen Heimat schweifen. Als goldgelbe, gelbe und orangefarbene Felder die
Wälder verdrängten, sich als wohltuende Farbpalette vom
Betrachter bis zum Horizont ausbreiteten, begann meine
Gedächtniskraft mit mir Polka zu tanzen. Ich sah Sichel
und Hammer, welche die Ähren schneiden und aus ihren
Köpfen die Körner schlagen wollten. Die pittoresken Dörfer, die sich zwischen Wäldern und Feldern eingliederten,
liessen in mir urheimatliche Sentimentalitäten frei. Und
dann erst Weimar selbst. Eine wunderschöne Stadt. Eine
Erinnerungsstätte. In jedem zweiten Haus muss mal oben
genannter Wolfgang ein und ausgegangen sein. In jedem
Dritten hat Friedrich gewohnt oder zumindest einen Kaffee genossen. Aber auch die anderen Gebäude beherbergten, laut den überall prangenden Gedenktafeln, berühmte
Vorfahren. Der Klaviervirtuose Franz List war da, die
Schriftsteller Thomas Mann und Hanns Christian Andersen, die Komponisten Johann Sebastian Bach, Richard
Strauss, Hector Berlioz und Richard Wagner, die Maler
Cranach, Kandinsky und Paul Klee, die Philosophen Nietzsche, Herder und Schopenhauer, Walter Gropius der Begründer des Bauhauses, der Anthroposoph Rudolf Steiner
und viele, viele andere. Ein unglaublicher Hort der Erinnerungen. Und dann war ich im KZB. In der Gedenkstätte
des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald. Sämtliche schönen Erinnerungen die mich wärmten und alle
wichtigen Hinterlassenschaften die uns die Denker, Musiker oder Maler gaben, waren weggewischt. Die Grobheit,
Grausamkeit und Unmenschlichkeit, zu der wir Menschen
fähig sind, hat alles Schöne und Aufbauende jäh wegradiert. Alles, was wir haben, tun und können, verdanken
wir virtuosen Köpfen der Vergangenheit. Warum erinnern
wir uns nicht auch an die Grässlichkeiten unserer Vorfahren und lernen daraus?
Kamil Krejci schreibt hier jede Woche.
dete er schliesslich seine Karriere –
«Gott sei Dank, trotz etlicher Stürze,
nur mit Handknochenbrüchen und
einmal die linke Speiche».
Einmal Stöckli, immer Stöckli
Noch heute würde der Bündner denselben Weg einschlagen wie damals:
«Ich durfte schon in jungen Jahren
viel von der Welt sehen, kam in ganz
Europa herum, war in Russland und
in Übersee, erlebte Hochleistungssport
am eigenen Leib. Es war eine gute,
spannende Zeit.» Als überzeugter
Stöckliski-Fahrer war es nur logisch,
dass der gelernte Maschinenmechaniker als Skitester zu seinem bisherigen
Ausrüster wechselte. Züger: «Ich habe
dabei viel gelernt, kenne den Herstellungsprozess von Ski in- und auswendig.» Um mehr Zeit für die Familie zu
finden, führte der Allrounder «Stöckli
Outdoor Sports Kloten» als Filialleiter
und war verantwortlich für 15 Angestellte. Zwei Jahre später avancierte
er zum Rennsportleiter, beaufsichtigte
in dieser Position Testfahrer, Serviceleute, Jugendrennsport-Coaches, arbeitete eng mit den Ski-Entwicklern
zusammen und war ständig nahe an
den Topathleten und -athletinnen wie
eben Tina Maze, Skicrosser Mike
Schmid oder Viktoria Rebensburg. Vor
allem war er in dieser Funktion während vier Jahren jeweils gute vier Monate unterwegs, so wie das halt der
Ski-Zirkus verlangt. «Das war zwar
spannend, für uns als Familie aber
auch belastend», schaut der 35-Jährige zurück: «In dieser Zeit erkrankten
unsere beiden Buben nämlich lebensgefährlich, also suchte ich eine Lösung, um meine Frau besser zu entlasten.»
Seit einem Monat nun verantwortet Züger bei Stöckli den Materialeinkauf für den Skibau sowie die Produkteplanung: «Ein moderner Ski besteht
heute aus rund 70 Laminaten, ist ein
Hightech-Sportgerät. Da wird nichts
In voller Fahrt, mit vollem Zug – Daniel Züger lässts krachen.
dem Zufall überlassen. Wir stellen
jährlich gegen 50 000 Paar Ski her
und führen total 35 verschiedene Modelle. Preislich liegen diese zwischen
500 und 1500 Franken. Stöckli gibt
250 Menschen Arbeit und Auskommen, davon entfallen 50 Leute auf den
Produktionssektor, der in Malters angesiedelt ist.» Das ist auch Zügers Tätigkeitsstätte, die Hin- und die Heimfahrt stellen für ihn wertvolle Zeit des
Nachdenkens und Abschaltens dar.
Und fährt er noch weiterhin Ski?
«Natürlich, diese Leidenschaft verliert
man nicht. Unterdessen tun es mir
meine Söhne nach.» Dank der Ferienwohnung im Heimatdorf bleibt er
auch dem Bündnerland erhalten. Ansonsten frönt Züger seit Kurzem dem
Fischen sowie dem Mountainbiken
und vertieft sich immer mehr ins Golfspiel. Ja, und er liebt weiterhin das
Reisen, «Kanada hats mir besonders
angetan, diese Weiten, diese Landschaft», erklärt Züger abschliessend.
Der Adliswiler mit seinem Sohn Lorin.
Fotos: hl./zvg.
«Kommission agierte sehr intransparent»
Die Stadt Zürich präzisiert Passagen des Artikels «Zu lange
Fluchtwege – die Hälfte der
Ateliers in der Roten Fabrik steht
bald leer». So sei die Künstlerkommission und nicht der Künstlerverein aufgehoben worden,
und die Künstlerauswahl finde
nur in speziellen Fällen via Hochschule der Künste statt.
Lorenz Steinmann
Der Artikel «Zu lange Fluchtwege: Die Hälfte der Ateliers in der Roten Fabrik steht
bald leer» im «Zürich 2» vom 2. Juli liess
nur die Seite der Künstler zu Wort kommen,
nicht aber die städtische Dienstabteilung
Kultur mit ihrem Direktor Peter Haerle. Das
ist schlechter Stil und dafür bittet die Redaktion die Stadtverwaltung um Entschuldigung.
Immerhin, dadurch gibt es nun einige
Neuigkeiten zu berichten. So werden seit
Anfang 2014 alle von der Stadt Zürich angebotenen Künstlerateliers (sogenannte Produktions- und Proberäume) zentral von der
Kulturabteilung bewirtschaftet. Früher wurden rund 80 Räume direkt von der Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich vergeben. Total sind es aktuell rund 290 Ateliers,
die die Stadt Künstlerinnen und Künstlern
zu Verfügung stellt.
«Früher sehr intransparent»
Laut Peter Haerle wurde die Künstlerkommission nach seinem Amtsantritt durch ein
Vergabegremium, zusammengesetzt aus ei-
tion gewährleistet, ist die Stadt Zürich überzeugt.
Brückenangebot für Jungkünstler
Die Hälfte der Ateliers in der Roten Fabrik steht bald leer. Grund: die Vorgaben
der Feuerpolizei.
Foto: Lorenz Steinmann
Als kleine Ausnahme zu diesem Vorgehen
findet noch bis Ende 2017 eine Zwischennutzung in den Räumen der Migros-Betriebszentrale Herdern statt. Hier wird für
Abgänger der Zürcher Hochschule der
Künste ein Brückenangebot in Form von
fünf Ateliers geschaffen. Deren Vergabe
läuft direkt über die ZHdK. Dass wie vom
«Zürich 2» zitiert alle Ateliervergaben so
abgewickelt würden, ist schlichtweg falsch.
Weiterhin existent ist im Übrigen der Künstlerverein, der von neu in die Rote Fabrik gezogenen Künstlern wieder belebt wird. Dass
der Künstlerverein vorher etwas «eingeschlafen ist», wie Haerle sagt, hänge wohl
mit den Vergabeänderungen der Ateliers
und dem Generationenwechsel bei den
Künstlern zusammen.
Neue Stelle geschaffen
Peter Haerle wehrt sich.
Foto: zvg.
nem Mitglied der Kulturförderung der Stadt
Zürich sowie zwei externen Fachleuten aus
der Kulturkommission, ersetzt. «Die frühere
Künstlerkommission agierte sehr intransparent, das wollten wir verbessern», urteilt er.
Im Vergleich zu früher, wo Ateliermieter der
Roten Fabrik ihre Kollegen beurteilen mussten, sei das heutige System viel fairer.
Seit 2014 nun läuft diese neue Atelierpolitik, zudem gilt seither bei subventionierten
Ateliers eine maximale Aufenthaltsdauer
von fünf Jahren. So sei eine bessere Rota-
Zur von Künstlern in der Roten Fabrik geäusserten Kritik der «fehlenden Transparenz und Kommunikation» kontert Haerle,
man habe extra eine neue Stelle geschaffen
als kompetente Ansprechperson für die
Künstler. Generell habe man sich viele Gedanken zur Förderung der Stadtzürcher
Kultur gemacht. So sollen dank dem neuen,
am Mittwoch vorgestellten Kulturleitbild diverse Investitionen in die Kulturinfrastruktur getätigt und die finanziellen Mittel für
die freie Szene weiter erhöht werden.
Siehe auch Artikel zum neuen
Kulturleitbild: Seite 2
http://kultur.raumboerse-zuerich.ch
Roman Gossauer vom Schiessverein Wollishofen siegte
Über 100 Jugend- und Jungschützen nahmen am Bezirks-Wettschiessen im Schiesssportzentrum Probstei teil: 44 Jugend- und
61 Jungschützen, davon waren 18 Mädchen
mit dabei. Der Wettkampf stand unter der
Leitung des Bezirksschützenverbandes Zürich-Dietikon. Der Gruppenwettkamp der
Jugendlichen gewann die SG Stadt Zürich
mit 248 Punkten, gefolgt von Seebach 1 und
Seebach 2. In der Einzelrangliste der Jungschützen siegte Roman Gossauer vom SV
Wollishofen mit 89 Punkten. (e.)