Hüter der Verfassung

OLIVER W. LEMBCKE
Hüter der Verfassung
Eine institutionentheoretische Studie zur Autorität des
Bundesverfassungsgerichts
Vom Bundesverfassungsgericht werden kluge Entscheidungen erwartet. Dies ist nicht nur der
Anspruch der Ö entlichkeit, es entspricht auch dem Selbstverständnis des Gerichts.
Gegründet von der Politik, um die Verfassung auszulegen, hat es sich in den ersten
Auseinandersetzungen mit der Politik neu erfunden – als Hüter der Verfassung. Oliver
Lembcke untersucht die Prozesse, die zur Bildung einer solchen Rolle geführt haben, sowie die
spezi sche Rationalität, mit der das Verfassungsgericht 'seine' Fälle entscheidet und sich selbst
als Autorität regeneriert. Eine Autorität verfügt über Ansehensmacht – eine Macht, die man
nicht an sich reißen kann, sondern verdienen muß; eine Macht, die sich darin zeigt, daß keiner
widerspricht. Das Verfassungsgericht wird permanent kritisiert, mitunter von den eigenen
Richtern. Aber im Namen des Volkes widerspricht niemand. Es hat sich als unverzichtbare
Institution namens 'Karlsruhe' etabliert. Karlsruhe locuta causa nita? Nach Belieben kann
jedermann wieder anfangen zu streiten. Es ist weniger die Rechtskraft als die Urteilskraft, die
eine Autorität auszeichnet. Im Falle des Verfassungsgerichts gehört dazu das Wissen um die
Eigenartigkeit der eigenen Institution: sie muß das Politische beurteilen, um das rechtlich
Streitige richtig entscheiden zu können.
2007. XII, 509 Seiten. NStW 7
ISBN 978-3-16-149157-3
fadengeheftete Broschur
79,00 €
Oliver W. Lembcke ist Inhaber einer Vertretungsprofessur für das politische System der
Bundesrepublik Deutschland an der Universität Jena.
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