10 Jahre phaeno Eine Zeitreise 2 3 „Wie die Zeit vergeht!“ Was, schon zehn Jahre rum? Tatsächlich: Am 24. November 2005 wurde das phaeno eröffnet. „Ein Raumschiff landet in Wolfsburg“, berichtete die 10 Jahre ... Presse damals. Der futuristische Bau von Zaha Hadid erwies sich von Anfang an als idealer Raum, um Neues zu entdecken. Pat r ice Kun te „Da staunst du!“, verkündet auch unser Slogan. Über zwei Millionen Menschen sind diesem Versprechen gefolgt. 23 Sonderausstellungen haben dafür gesorgt, dass immer wieder = 3.652 Tage neue Besucher ins phaeno geströmt sind. Auf den folgenden Seiten können Sie sich selbst ein Bild vom phaeno und Michel Junge, Direktor seiner Geschichte machen. Uns selbst kommt es so vor, als seien die Jahre zu schnell vergangen. Man = 12 Millionen Besucherstunden sagt dazu gerne: Die Zeit rennt. Aber das stimmt gar nicht. Im phaeno kann man sie auch verlangsamen. Sich für eine Weile aus seinem getakteten Leben befreien und staunen über die Wunder dieser Welt. Genau darum geht es: dass wir innehalten. Zuhören und hinsehen. Uns selbst vergessen. Für diesen einen Moment, in dem die Zeit plötzlich stillsteht. Willkommen im phaeno! = 43 Milliarden Sekunden Staunen! 4 5 Opticks: Hier befindet sich der neue Bereich „Opticks“ mit 30 faszinierenden Licht-Experimenten. Auf der Leuchtwand zum Beispiel kann man Luftsprünge machen und dabei seinen eigenen Schatten einfrieren. Matthias Leitzke Feuertornado: Mitten im phaeno tobt Europas größter Indoor-Feuertornado. Zu jeder vollen Stunde drehen wir ihn auf – bis zu sechs Meter hoch wirbelt die Feuersäule! Nina Stiller Ausstellung: Wow! Auf einer Fläche von 6.000 Quadratmetern – fast so groß wie ein Fußballfeld – erstreckt sich die Ausstellung. Ein riesiger Raum aus Beton mit Kurven, Wellen und fließenden Übergängen. Man fühlt sich ein bisschen wie ein Astronaut auf einem fremden Planeten. Patrice Kunte Shop LifeLab phaeno Biologielabor: Hier wird viel experimentiert. Ein spannendes Thema ist zum Beispiel Tarnung. Wir haben hier echte Gespenstund Stabheuschrecken – wer mutig ist, darf sie in die Hand nehmen! Krater Patrice Kunte Rolltreppe: Über die 19,5 Meter lange Rolltreppe gelangt man zur Ausstellungsebene. Unter der Decke hängen Eisenringe, auf denen riesige Metallkugeln rollen. Immer wieder fragen mich Leute: „Können die runterfallen?“ Bistro phaeno Sie waren noch nicht hier? phaenowoman Daniela Evers führt uns durchs Haus und stellt ihre Lieblingsexponate vor. Bistro: Forschen macht hungrig. Wer will, kann sich im Bistro mit Pasta und Steinofenpizza stärken! r e ye r tm ns O me Vorplatz: Hier scheiden sich die Geister. Für die einen ist das phaeno ein grauer Betonklotz, für die anderen ein schnittiges Raumschiff. Sehen Sie selbst! K le Das phaeno in 10 Minuten Eingang Janina Snatzke Patrice Kunte Schräger Salon: Unter unseren etwa 300 Exponaten ist dieses eines der witzigsten: Der Boden ist um zehn Grad geneigt, die Wände aber wirken optisch gerade. Das fordert den Gleichgewichtssinn, die meisten Besucher kommen hier richtig ins Wanken! 6 7 Augenblick mal! Pat r ice Kun te Zehn Jahre sind eine lange Zeit – wir haben zehn Mitarbeiter des phaeno nach ihrem schönsten Erlebnis gefragt. Dennis Sie, phaenoman: Kürzlich kam ein etwa fünfjähriges Mädchen mit ihrem Vater am phaeno vorbei, sah mich zufällig draußen, rannte auf mich zu und umarmte meine Beine. Ihr hatte meine Gas-Show vor einigen Monaten sehr gut gefallen. Faszinierend, dass sie mich gleich wiedererkannt und mit einem schönen Moment in Verbindung gebracht hat. Gina Parlacino, Gastronomie: Ein Gast – ein attraktiver Herr in den Fünfzigern – hat in unserem Bistro eine Pizza bestellt und war total begeistert. Er musste es wissen, er kam gerade aus dem Italienurlaub. „Eine Qualität wie im Restaurant“, sagte er. Zu Ehren unserer Steinofenpizza hat er sogar spontan ein Gedicht gereimt. Eine Zeile endete auf „Bella Italia“. Susanne Hensel, Service Center: Eine Mutter rief an, weil ihr Sohn bei einem Besuch im phaeno seinen Schulblock vergessen hatte. Dabei brauchte er die Arbeitsblätter dringend für die Schule. Wir haben sie eingescannt und schnell per Mail verschickt. Ein paar Tage später haben wir eine liebe Karte und Schokolade mit der Post bekommen. So macht Arbeit Spaß! Sandra Bartels, Kommunikation: 2015 waren wir wieder auf der Bildungsmesse Didacta. Ich erkläre dort Lehrern und Erziehern, was man im phaeno machen kann. Oft klinken sich dabei andere Besucher in das Gespräch ein und berichten von eigenen Eindrücken aus dem phaeno. Einmal fachsimpelten zwei Lehrer, welche Exponate sich für welche Unterrichtseinheit eignen. Da konnte ich nur noch staunen! Corinna Neunzig, Labor: In den Schulworkshops fragen wir die Kinder oft: „Welche Farben kennt ihr aus der Natur?“ Die meisten sagen dann Regenbogenfarben oder so etwas. Einmal hat eine Fünftklässlerin geantwortet: „Die Farbe, wenn Engel Kekse backen.“ Das habe ich natürlich nicht verstanden und habe nachgefragt. Dann hat sie es mir erklärt. Sie meinte das Abendrot am Himmel! Davy Champion, Ausstellungen und Programme: Mein emotionalstes Erlebnis war der Abschied von Gründungsdirektor Dr. Guthardt: Als das phaeno Team ihm auf der Bühne „Danke und Tschüss“ winkte, stieg in mir das Gefühl auf, dass wir alle über die Jahre etwas Besonderes geleistet hatten. Gleichzeitig freute ich mich auf die zukünftigen Herausforderungen. Bärbel Großjohann, Shop: Ich hatte einmal einen ziemlich begeisterten Kunden: „Das ist ja ein unglaublich interessantes Angebot!“ Leider war es schon wenige Minuten vor Feierabend. Da hat er kurz nachgedacht und mich augenzwinkernd gebeten: „Schließen Sie mich bitte über Nacht mit ein, dann kann ich alles in Ruhe ansehen und ausprobieren!“ Peter Gadau, Werkstatt: Als ich das Exponat „Funken fangen“ in der Ausstellung repariert habe, war ein älterer Herr ganz angetan. Ich habe die Schleifscheibe und den Draht ausgetauscht und er hat fast zwei Stunden lang zugeschaut. Der war selbst mal im Metallbereich tätig. Dann musste ich noch ein zweites Exponat reparieren und er fragte: „Kann ich mitkommen?“ Das hat mich gefreut. Clarissa Kupetz, phaenowoman: Ich liebe diese Momente, in denen wir unseren Besuchern ein unvergessliches Erlebnis bereiten können. Wenn bei einer ganzen Familie im Hexenhaus die Augen leuchten oder Erwachsene beim Experimentieren wieder zum Kind werden, freue ich mich über meinen besonderen Arbeitsplatz. 24. November 2005 Patrice Kunte Rainer Jensen Pat r ice Kun te Susanne Herzam, Kasse: An einem Samstag im März 2014 fiel der Strom in ganz Wolfsburg aus und wir konnten das Haus nicht öffnen. Spontan wurden die wartenden Gäste draußen mit Rätselwagen und anderen kleinen Experimenten unterhalten. Als der Strom dann wieder lief, haben wir keinen Eintritt mehr genommen – der Strom hätte ja wieder ausfallen können. Die Gäste waren darüber ausgesprochen glücklich. Die Stunde Null. An einem klirrend kalten Abend im November wurde das phaeno eröffnet. Wir waren so aufgeregt! Erst kamen die Ehrengäste – Ministerpräsident, Bürgermeister, VWVorstandschef. Später strömten schließlich 1.000 geladene Bürger in die Ausstellung. Die Presse hatte die Karten für uns verlost. Das Interesse der Wolfsburger an der Eröffnung war riesengroß. Im Foyer wurde ich fast überrannt. Ein Kollege rief mir zu: „Nicole, lass laufen!“ Beim Feuerwerk habe ich dann geheult wie ein Schlosshund. Und als ich nachts zum Parkplatz ging, fiel der erste Schnee! Nicole Rowold 8 9 Es dreht sich, es dreht sich nicht … Pat r ice Kun te Das erste Zahnrad dreht sich zügig, das zweite deutlich langsamer, das dritte kaum noch sichtbar ... und das letzte – ist in Beton gegossen! Von der Vergänglichkeit bis zur Ewigkeit sind es gerade mal 24 Zahnräder. Man könnte verrückt werden! Dabei lässt sich die Sache auch mathematisch erklären. Jedes Rad dreht sich neunmal langsamer als das vorhergehende. Das erste Rad schafft 6,5 Umdrehungen pro Minute, das vierundzwanzigste braucht 594 Billionen Jahre für eine Runde. Da kann man es auch gleich einbetonieren! Der Künstler Arthur Ganson hatte die Idee für „Machine and Concrete“. Das Exponat ist eines der erstaunlichsten im phaeno. Aber es gibt noch viel mehr zu entdecken – blättern Sie um! 10 11 Kun te Pat 8 Exponate in Themenbereichen gibt es im phaeno zu entdecken. r ice 350 Kun te Spannend: Die „Plasmakugel“ ist einer der Klassiker im phaeno. Mit den bloßen Fingern kann jeder Besucher ein kleines Blitzgewitter erzeugen. Der Blitzableiter … sind wir selbst! Zum Glück ist die Stromstärke gering. Pat ülle er M Kurvig: „Odyssey of the Spheres“ ist eine kunstvolle Kugelbahn mit Tunneln, Rampen und Glocken. Drei schwingende Pendel entscheiden zufällig, auf welcher Bahn die Kugel weiterrollt und rollt und rollt ... r ice Pat Märchenhaft: Kleine Gegenstände können große Schatten werfen. Das gilt auch für die böse Hexe: Nah ans Licht gerückt, erzeugt sie ein bedrohliches Schattenbild. Schiebt man sie weg, wirkt der Märchenschreck ziemlich harmlos. Kun te kalte Eisstückchen aus gefrorenem Kohlendioxid in warmes Wasser eintaucht, wird es schnell stürmisch. Die „Icy Bodies“ rasen hin und her, erzeugen Nebel und irrwitzige Wellen. Hein Eiskalt: Wenn man minus 80° C r ice r-Els Kun ne r hält gerne Monologe. Sein Repertoire ist äußerst vielfältig. Er überzeugt als Terminator, Trapattoni, Konfuzius, Einstein ... und in rund 40 weiteren Rollen! te Pat r ice Geschwätzig: Der „Robo Thespian“ Was noch? Stark: Durch bloßes Kurbeln können selbst kleinere Kinder einen 160 Kilo schweren Stein anheben. Schräg: Optische Täuschungen lassen die Besucher im „Schrägen Salon“ schwanken. Schwungvoll: In der „Pendelwelle“ schwingen elf Kugeln unterschiedlich schnell – meist in chaotischen Wellen, manchmal im Gleichtakt. Heiß: Der „Feuertornado“ wirbelt stündlich und spektakulär bis zu sechs Meter in die Höhe. Haarsträubend: Der „Van-de-Graaff-Generator“ lässt menschliche Mähnen in alle Himmelsrichtungen abstehen. 12 13 Das Wunder von Wolfsburg Walter Nägeli Liebeserklärung an einen Betonklotz – von Architektur-Professor Walter Nägeli Manchmal entsteht das Besondere aus Widersprüchen. Science Center sind eigentlich städtebaulich und innenräumlich anspruchslose Gebäude. Sie benötigen eine wasserdichte Hülle, ein Loch darin, wo groß „Eingang“ drübersteht, innen möglichst wenige Stützen und einen großen Parkplatz. Mehr nicht, denn das Wesentliche entfaltet sich bei der Gestaltung der Experimente. Wieso wird ein solches Gebäude in Wolfsburg an einer der prominentesten innerstädtischen Situationen geplant? Direkt neben dem Bahnhof inmitten des Wegenetzes, das die Stadt mit der Autostadt verbindet? Warum überträgt man die Aufgabe zudem einem Architekturbüro, das für seine äußerst ambitionierten Raumkonzepte bekannt ist, sich also kaum mit einer einfachen Kiste zufriedengibt? Solche Fragen konnte man sich durchaus stellen, als das phaeno im Entstehen war. Sie wurden aber durch die in Wolfsburg vorherrschende, auf die Zukunft gerichtete geistige Spannung überdeckt. In der Entwicklung eines Architekturbüros, besonders wenn es auf dem Weg in die Liga der Global Architects ist, gibt es einen Moment, der von besonderer Intensität ist: Es ist der Moment, wo die ersten großen planerischen Herausforderungen bewältigt werden. Das sind Aufträge, wo das über Jahre angesparte Können, die kreative Spannung und die Ungeduld und all die Fähigkeiten, die das Büro einmal auszeichnen werden, sich auf einmal fast explosionsartig entladen. Bauwerke aus diesem Moment haben besondere Merkmale: Sie bilden die ersten vollständigen Sätze einer eigenen Sprache, etwas einsilbig und überdeutlich vielleicht, formal zeigen sich aber bereits alle charakteristischen Züge. Sie sind, weil sie im Fluss einer breiten kreativen Formation entstehen, noch nicht vollständig bestimmt. Gerade das noch nicht ganz Ausgereifte, das solchen Bauten anhaftet, macht ihre besonderen Qualitäten aus. Man spürt das Suchen und Versuchen und auch die Widerstände gegen die Wirklichkeit, etwa technische oder finanzielle Probleme. Die Gestalt ist noch nicht durch stilistische Raffinessen geglättet oder vom Glanz der Perfektion überstrahlt. Diese Gebäude bilden die Lehrstücke, die Anreger. Auf ihnen steht der Fortschritt des Bauens. Das phaeno ist ein solcher Anreger, ein Haus, dem man das Spiel der Kräfte bei seiner Entstehung ansieht, das mehr ist als nur eine Lösung für die gestellte Aufgabe, das zum allgemeinen Verstehen beiträgt, das quasi durchsichtig ist, indem es Antworten gibt, bei denen die gestellte Frage noch erkennbar ist. So entstand statt der funktional völlig ausreichenden Blechkiste eines Science Centers ein städtebauliches Glanzstück: das Anheben seines gesamten funktionalen Inhalts um einige Meter über die Straße, das Zurückgeben seiner Grundfläche an die Stadt in Form eines neuartigen, räumlich sehr expressiven Ortes – ein besonderes Angebot an eine vorwärts strebende Stadtgesellschaft von einem Architekturbüro im Moment höchster Intensität seiner Entwicklung. Wenn das kein Wunder ist … congratulations, phaeno. 31. Oktober 1950 Zaha Hadid zählt zu den radikalsten Architektinnen der Gegenwart. 2004 gewann sie den Pritzker-Preis – die höchste Auszeichnung in der Architektur. Sie lebt und arbeitet in London. Lange Zeit galten ihre Entwürfe als zu gewagt. Mit dem Bau des phaeno gelang ihr ein großer Wurf. Aus 27.000 Kubikmetern Beton schuf Hadid einen dynamischoffenen Erlebnisraum: „Das Wichtigste ist die Bewegung, der Fluss der Dinge.“ www.zaha-hadid.com Lars Landmann Andreas Kostka Zaha Hadid wird in Bagdad geboren ... 14 15 Zeit ist relativ Zehn Jahre sind lang. Doch schon in zehn Sekunden kann viel passieren. Während Sie diesen Vorspanntext lesen ... sb Wo l f … verdunsten 158,5 Millionen Kubikmeter Wasser auf u rg … dreht sich Wolfsburg 2.855 Meter auf der Erdkugel. der Erde, damit könnte man das Steinhuder Meer fast viermal füllen. Auf Höhe des Äquators bewegt sich der Planet noch schneller: 4.639 Meter in 10 Sekunden. Das macht 1.670 Stundenkilometer – fast doppelt so schnell wie ein Linienflugzeug. … wächst das menschliche Kopfhaar um 0,000046 … kriecht eine Weinbergschnecke Millimeter. Bei warmem Wetter sogar noch etwas schneller. Macht rund einen Zentimeter pro Monat. 1,2 Zentimeter voran. Nacktschnecken schaffen fast zwei Zentimeter – aber nur im Eiltempo! rz Ku tri … sterben in unserem Körper etwa 500 Millionen Zellen. Zum Glück haben wir insgesamt 60 bis 90 Billionen davon. Und die meisten erneuern sich wieder, zum Beispiel unsere Haut-, Schleimhautund Blutzellen. Die Zellen eines 50-Jährigen sind deshalb im Durchschnitt zehn Jahre jung! p … könnte man – Lichtgeschwindigkeit voraus- … werden 26 Menschen auf der Erde geboren. Innerhalb der letzten zehn Jahre ist die Weltbevölkerung um 800 Millionen Köpfe gewachsen. Inzwischen leben 7,3 Milliarden Menschen auf unserem Planeten. gesetzt – sage und schreibe 2.997.924 Kilometer zurücklegen. Da würde sich ein Ausflug zum Saturn anbieten, wenn der mal wieder in der Nähe ist. Der 1.193.000.000-Kilometer-Trip würde allerdings gut 66 Minuten dauern. 16 17 Warum das phaeno ein „anerkannter außerschulischer Lernort“ ist – und man hier trotzdem Spaß haben kann. Die Schüler Galileis Galileo Galilei hat es vor fast 500 Jahren vorgemacht. Der Universalgelehrte war einer der ersten Menschen, der Phänomene im Labor beobachtete und handfeste Experimente durchführte. So kam Licht in die Sache und das Zeitalter der Aufklärung begann. Bis heute gehört es zur Menschwerdung, eigene Erfahrungen zu sammeln und die Welt zu „begreifen“. Wer sich einmal die Finger an der Herdplatte verbrannt hat, weiß, wie sich das Wort „heiß“ anfühlt. Und damit sind wir auch schon mittendrin im Thema – denn genau genommen ist das phaeno ein XXL-Labor im galilei schen Sinne. Hunderte von Schülern können hier zeitgleich experimentieren: Phänomene beobachten, an Versuchsstationen hantieren, basteln, rütteln. Sogar Kita-Kinder kommen hierher und entdecken die wundersame Welt der Technik: Wie sind Gegenstände miteinander verbunden? Wie funktioniert ein Magnet? Wie schreibt man in Spiegelschrift? „Im phaeno geht es darum, Erfahrungen selber zu machen.“ Janina Snatzke Seit zehn Jahren ist das phaeno in Wolfsburg ein Vorbild für den spielerischen Umgang mit Technik. Zehn Jahrgänge Wolfsburger Schüler haben hier schon aktiv Erfahrungen gesammelt. Die sind durch Schulbücher nicht zu ersetzen. Denn wer die Dinge „begreift“, konstruiert sich die Welt und lernt, eigenständig zu denken. Galilei hätte hier seine helle Freude gehabt. Klasse! Zehn Jahre Lernen im phaeno: : 54 verschiedene Workshops 826 Workshops fur Kita-Gruppen 5.382 Workshops fur Schulklassen 52.198 KiTa-Kinder 554.385 Schuler So lernt man im phaeno: : wahrnehmen staunen hinterfragen überprüfen versichern begreifen überdenken wissen : f o to lia 19 t zke 18 Jan ina Sna Dazugelernt! t zke Sna rd V e t tin g ha B ur Freies Experimentieren: Kita-Kinder und Schüler erkunden das phaeno auf eigene Faust. So konstruieren sie sich ein eigenes Bild von der Welt. Jan ina f o to Die Schulangebote des phaeno: lia Im phaeno lernt jeder dazu. Nicht nur kleine Besucher. Auch die Mitarbeiter des phaeno lassen sich von erfahrenen Pädagogen schulen, wie man Inhalte an Kinder und Jugendliche vermittelt. Im Gegenzug können Lehrer im phaeno lernen, wie man den Unterricht mit Experimenten spannender macht. Weil die meisten Schulen sparen müssen, geht es dabei um einfache und kostengünstige Experimente: Mit einem Smartphone zum Beispiel kann man auch prima Geräusche oder Beschleunigungen messen. Entdeckertouren: Schulklassen widmen sich hier einem bestimmten Thema – zum Beispiel Licht. Dieses Feld erkunden sie weitgehend selbstständig und sammeln so gezielt Erfahrungen. Workshops: Alle Schüler und Teilnehmer beschäftigen sich mit demselben Thema. Sie machen dasselbe Experiment. Dann tauschen sie ihre Beobachtungen aus, teilen ihre Erfahrungen und bilden gemeinsames Wissen. Lehrerfortbildung: Im phaeno lernen Lehrer, wie man Themen experimentell behandelt und Alltagsmaterialien kreativ einsetzt, zum Beispiel ein Brillenglas als Linse. Spieglein, Spieglein ... Wie groß muss ein Spiegel sein, damit man sich vollständig darin sieht?* A: Genauso groß wie man selbst? B: Halb so groß? „Mehr als Kästen auspacken“ Was lernen Lehrkräfte im phaeno? Nachgefragt bei Burkhard Vettin, Fachberater für Physik und MINTProjektkoordinator bei der Niedersächsischen Landesschulbehörde. Herr Vettin, warum schicken Sie Lehrer und Schüler ins phaeno? Das phaeno bietet andere Zugänge zu den MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Die Schule hat den Auftrag, Wissen systematisch zu vermitteln. Am Ende steht eine Prüfung. Im phaeno gibt es keinen Prüfungsdruck, die Schüler können hier spielerisch die Welt der Phänomene erobern. Auf diesem Gebiet ist das phaeno unheimlich stark. Warum tun sich die Schulen damit schwer? Das phaeno hat Exponate, die sich die Schulen nicht leisten können. Ich als Laserphysiker finde die Optik-Ebene besonders spannend. Es gibt einen riesigen Lichttisch, da können die Schüler neue Lichtwege im Wettstreit entdecken – das fordert ihre Phantasie heraus. Junge Menschen sind sehr empfänglich für diese emotionalen Erlebnisse. Das weckt ihre Neugier, die physikalischen Gesetzmäßigkeiten dahinter zu entdecken und zu verstehen. Auch so funktioniert zeitgemäßer Unterricht. Im phaeno gibt es auch Workshops für Lehrer. Was lernen die dort? Es reicht nicht, im Unterricht Kästen zum Experimentieren auszupacken. Man muss grundsätzlich bereit sein, bis zum letzten Monat seiner Dienstzeit neue Impulse aufzunehmen. Die anregende Atmosphäre im phaeno animiert Lehrkräfte dazu, über neue methodische Ansätze nachzudenken. Welches Aha-Erlebnis hatten Sie selbst zuletzt im phaeno? Es gibt dort ein großes Exponat mit sich drehenden Zahnrädern, die sich von Rad zu Rad immer langsamer übersetzen. Das letzte Rad ist schließlich in Beton gegossen. Das finde ich phaenomenal! *Die richtige Antwort ist B. Dabei ist es egal, wie weit man vom Spiegel entfernt steht. Das verstehen Sie nicht? Im phaeno gibt es dazu ein Exponat. 20 21 Guck an! Janina Snatzke Es gibt immer wieder neue Gründe, das phaeno zu besuchen. Genau genommen sind es 23 Sonderausstellungen, die in den letzten zehn Jahren für Abwechslung sorgten. Ein Überblick: 23 Ma re k Kru sze wsk Ma i sich mehr an Familien – zum Beispiel „Kugelbahnen“ – andere mehr an Schüler. Themen wie Ernährung oder Biotechnologie erreichen eher ein spezielles Publikum. L ar s La ndm ann Als echter Besuchermagnet erwies sich „BubbleMania“. Die Premiere der Seifenblasen-Ausstellung im Jahr 2009 war so erfolgreich, dass nun alle zwei Jahre ein BubbleMania-Festival im phaeno veranstaltet wird, zuletzt 2015. Und natürlich plant das phaeno bereits neue Sonderausstellungen. Über den menschlichen Körper zum Beispiel. Oder – das ist jetzt aber auch mal fällig – das Phänomen der Zeit. L ar s La ndm ann Ma t thia s Le it zk e Ma t thia s Le it zk e So laut wie im Sommer 2015 war es noch nie – 25 Flipper machten das phaeno zur Spielhölle – natürlich auf höchstem physikalischen Niveau: Am gläsernen Flipper konnte jeder Besucher „the science of pinball“ erkunden. Spielerisch lernen eben. Drei bis neun Monate dauert eine Sonderausstellung in der Regel. Ab und zu leistet sich das phaeno eine aufwendige Eigenproduktion, wie zum Beispiel die sehr erfolgreiche Spürsinn-Ausstellung. Hier konnte man physikalische Phänomene am eigenen Leib erfahren. Einige der Exponate – Rodeokreisel, schräger Salon, Hexenhaus – gehören noch heute zur festen Ausstellung. Einige der Ausstellungen richten t thia s Le it zk e 22 2011 • Fotoausstellung phaeno im Blickpunkt der Fotografie • Rätseleien Sudoku & Co. • Spiel und Bewegung Zur Physik des Fußballspiels • Kugelbahnen Spielerisch und künstlerisch • Es betrifft DICH! Ernährung und Gesundheit 2012 • Licht.Schatten.Farbe Leuchtende Kunstwerke 2013 • Antrieb Zukunft Über die Elektromobilität • Mathe x anders Phänomene, Formen, Muster 2014 • Luffffft Federleicht und tonnenschwer • Architektierisch Bauten und Statik im Tierreich 2015 • OPTICKS Neue und erneuerte Lichtexponate • ausgeflippt 25 historische Flipper und die Mechanik dahinter • MechanixX Balancieren, Jonglieren, Jo-Jo-Spielen 01. Januar 2015 2007 • StromZeit Mit Europas größtem Tesla-Transformator 2008 • PhantasieMechanik Mit schrägen und versponnenen Maschinen • SteinZeit Mit der längsten freitragenden LEGO-Brücke der Welt 2009 • SpürSinn Mit Rodeokreisel, Hexenhaus und schrägem Salon • BubbleMania Das Seifenblasen-Festival (auch: 2011, 2013, 2015) • Bausteine des Lebens Über Biotechnologie und Gentechnik 2010 • Geburtstagsexponate Zum fünfjährigen phaeno Jubiläum • Minimathematikum Formen und Geometrie für Kinder • Element Wasser Spiel, Experiment, Faszination • SpiegelBilder Verzerrt, verdreht, gestaucht und mehr Der Zahn der Zeit … Zehn Jahre Hochbetrieb haben ihre Spuren hinterlassen. 2015 wurden die Betonböden neu beschichtet und die Wände frisch gestrichen. Viele Exponate wurden überarbeitet oder technisch aufgerüstet. Bis November dauerten die Arbeiten, nun ist das phaeno wieder hübsch in Form – pünktlich zum Geburtstag! 24 25 Janin a Sn atzk e Das sag ich meinen Eltern! Wer einmal ins phaeno geht, kommt gerne wieder. Das gilt auch für die Kinder aus Kita-Gruppen und Schulklassen, die hier unter der Woche für reichlich Stimmung sorgen. Beim Abendbrot erzählen sie zu Hause vom phaeno und schleppen über kurz oder lang ihre ganze Familie hierher. Als Jugendliche kommen sie dann mit Freunden wieder. Manches Mädchen lädt vielleicht auch den Freund in die Ausstellung ein und spendiert ihm eine Pizza mit Cola im Bistro. Das ist der Lauf der Zeit: Aus Kindern werden Jugendliche. Aus Jugendlichen Paare. Aus Paaren Eltern. Aus Eltern Familien. Willkommen im phaeno! 26 27 Zehn auf einen Streich 66,5 Mio. Euro Einnahmen hat das phaeno von 2005 bis 2015 erzielt. Den größten Anteil vom Budget – 57,6 % – erwirtschaftet das phaeno selbst. Neben Eintrittsgeldern schlagen hier Vermietungen und Events zu Buche. Somit muss das phaeno nur 42,4 % seiner Aufwendungen aus öffentlichen Zuschüssen und privaten Zuwendungen bestreiten. Andere Museen sind bis zu 80 Prozent auf Fremdmittel angewiesen. Die Ausgaben konzentrieren sich auf Gebäudeund Personalkosten. Darüber hinaus investiert das phaeno erheblich in die Qualität der Ausstellung: Exponate werden laufend überholt und modernisiert. Das phaeno in Zahlen: 2.576.354 Besucher sind in den letzten zehn Jahren ins phaeno gekommen – 40 % mehr als erwartet. Gerechnet hatte man mit 180.000 Besuchern pro Jahr. Besucher 300.000 250.000 200.000 5 Mio. Euro wurden dabei allein für die 150.000 100.000 wechselnden Sonderausstellungen aufgewandt. 50.000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 28,2 Mio. € Öffentliche Zuschüsse und private Zuwendungen 42,4% 57,6 % 38,3 Mio. € Eigene Erträge aus Eintritten, Veranstaltungen, Vermietungen Einnahmen 2005 – 2015 8,4 Mio. € Investitionen 20,8 Mio. € Personalkosten 12,6% 31,1% 56,3 % 37,4 Mio. € Sachkosten 2015* * Hochrechnung Ausgaben 2005 – 2015 91 % der Besucher kommen von außerhalb nach Wolfsburg. 36 % der Besucher des phaeno sind Familien. 31% sind Schüler und Kinder aus Kindergärten. Die übrigen 33 % entfallen auf Gruppenbesucher – Jugendgruppen, Seniorengruppen, Kindergeburtstage – und Einzelbesucher aller Altersklassen. 140 Mitarbeiter beschäftigt das phaeno im Schnitt. Viele davon arbeiten in Teilzeit. Rein rechnerisch ergeben sich 65 Vollzeitstellen. Knapp die Hälfte entfällt auf den Ausstellungsbereich. 33 % Gruppen und Einzelbesucher 31% 51.896 Stunden kümmern sich die 55 phaenomen und phaeno women jährlich um die Besucher. 36 % Familien 17. September 2013 Patrice Kunte Schulen und Kindergärten Was noch? 294.960 Pizzen hat das phaeno von 2005 bis 2015 verkauft. Alle Teller übereinandergestapelt wären 5.604 Meter hoch – so hoch wie 18 Eiffeltürme. 4.000 Meter Luftpolsterfolie hat das phaeno in zehn Jahren verbraucht, um Exponate zu schützen. Mit derselben Menge könnte man 26 Eigenheime verpacken. PLZ-Auswertung: 0 Besucher 1 – 100 Besucher über 100 Besucher 800.000 Rollen Toilettenpapier wurden in zehn Jahren abgewickelt. Damit könnte man das deutsche Autobahnnetz zweispurig auslegen. Der große Unbekannte Am 17. September müsste es passiert sein. Der zweimillionste Besucher betritt das phaeno. War es ein Mann, ein Kind, eine Frau? Wir wissen es nicht. Der hohe Besuch wurde nicht einzeln erfasst. Es gab deshalb weder Händedruck noch Blumenstrauß. Deshalb Dank an Unbekannt. el af f sch A lt Nachts im Museum 29 A li 28 Firmenevents und private Feste – sogar Hochzeiten werden im phaeno gefeiert. Wenn die elektronischen Eingangstüren des phaeno am frühen Abend schließen, wird oft noch fieberhaft weitergearbeitet. Stühle rücken, Tische decken, Ton- und Lichttechnik installieren. „Die meisten wissen gar nicht, welche fantastischen Möglichkeiten das phaeno für Tagungen, Seminare, Firmenevents und private Feiern bietet“, erklärt Abidin Otuzbur, der die Veranstaltungen im phaeno vermarktet und organisiert. Audi, Bosch, Siemens, T-Systems, VW – alle waren sie schon hier. Und kommen regelmäßig wieder. Passend zum Anlass wird das phaeno eher festlich-feierlich oder loungig-kühl illuminiert. Die Gäste können sich frei durch die gesamte Ausstellung bewegen. Sonderwünsche sind möglich: Eine Begrüßungsrede durch den Roboter „Robo Thespian“. Eine Best-of phaeno Show mit Schall- und Knall-Effekten. Dann geht’s richtig rund – nachts im Museum. Schon gewusst? Über 100 Events mit insgesamt 10.000 Gästen werden jährlich im phaeno gefeiert. 31 Patrice Kunte 30 Ein Astronaut in Ausbildung: Max und seine Freunde im phaeno. Happy Birthday! Nicht nur das phaeno hat Geburtstag. Auch viele Kinder feiern ihren Festtag hier. Max aus Hannover hat Freunde und Familie zum Raketen-Kindergeburtstag eingeladen. Auf ins All! 13.00 Uhr: Ein unscheinbarer Raum im Erdgeschoss des phaeno. Große Fenster, Konferenztisch, moderne Stühle. Doch hier wird nicht getagt, hier werden junge Astronauten ausgebildet. Maximilian Langer, den alle Max nennen, ist mit Freunden und Familie nach Wolfsburg gekommen, um seinen 11. Geburtstag nachzufeiern und Astronaut zu werden – der Raketen-Kindergeburtstag ist eines von drei Feierformaten, die das phaeno mehrmals pro Woche anbietet. Die phaenomen Tom und Jonas sind heute die Astronautentrainer. Man erkennt sie gleich an ihrem roten Outfit. 13.10 Uhr: Ein Weltraumflug ist harte Arbeit. Vor den Kindern liegen Bastelmaterial und rotes Tonpapier. Damit wollen sie Raketen bauen und dem All ein Stück näher kommen. Tom, dessen Namensschild ihn als Major Tom ausweist, erklärt mit ruhiger Stimme den Bauplan. Schneiden, kleben, falten, wieder kleben. steht ein Modell der Raumstation ISS. Das Original ist etwa so groß wie das phaeno. Auf einem Monitor können Max und Co. sehen, wo die ISS gerade fliegt. Während sie noch überlegen, wie das Land heißt, über dem die Raumstation sich bewegt, hat sie England mit 28.000 km/h bereits überflogen. 13.30 Uhr: Es geht voran. Der Rumpf ist fertig, die vier Diffuser am Heck sind fest angeklebt. Jetzt fehlt noch eine Spitze, die vorsichtig auf den Raketenkörper geklebt werden muss. Hohe Bastelkunst. Schließlich sind die roten Raketen startbereit. Die jungen Tüftler müssen sich nur noch Namen ausdenken. Geburtstagskind Max nennt seine Rakete „Pirates of Rocket“. 14.00 Uhr: Endlich Praxistraining, es geht in die Ausstellungsräume des phaeno. In einem schiefen Haus, dem schrägen Salon, wird der Gleichgewichtssinn gefordert. Die Kinder tänzeln auf dem Schachbrettmuster des Fußbodens und schwanken zwischen den goldenen Bilderrahmen an der Wand hin und her. Christopher, Max‘ kleiner Bruder, kann am besten balancieren – vielleicht sind hier kurze Beine von Vorteil. 13:45 Uhr: Jetzt geht es zum Weltraumtraining. Wie funktioniert eine Rakete? Auf einem Tisch 14.20 Uhr: Die Gruppe, anfangs eher vorsichtig unterwegs, ist jetzt auf Betriebstemperatur. Es geht vorbei am riesigen Flipperautomaten und an dem Gummiring, der kreisrunde Rauchwolken ausstößt, wenn man auf den Rand drückt. Plasmakugel, Inside-Outside-Metallkäfig – hier kann alles angefasst und ausprobiert werden. 14.41 Uhr: Es wird ernst: Startrampe ist das Außengelände des phaeno. Max bildet Dreiergruppen: Einer pumpt Luft in einen Raketenkörper aus Plastik, der zum Teil mit Wasser gefüllt ist. Bei 5 Bar Druckluft ist Schluss, Astronaut Nummer zwei zählt langsam von fünf runter. Dann drückt Max auf den Auslöser. Die rote Rakete steigt mit einem heftigen Zischen in die Luft, schrammt die Außenwand des phaeno hinauf, steht kurz in einigen Metern Höhe – und fällt herunter. Verwunderte Blicke in der ersten Etage, Applaus und Gelächter am Boden. 14.56 Uhr: Geburtstag beendet. Mission erfüllt. 33 /W olfs bur g 32 sse Gif h or n Glückwunsch! gen s wa Thomas Schmall, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen, Geschäftsbereich „Komponente“ Das phaeno ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte: Seit 2005 haben hier Millionen von Besuchern – darunter vor allem viele Kinder und Jugendliche – die spannende Welt der Naturwissenschaften kennengelernt. Wenn es das phaeno in Wolfsburg nicht schon gäbe, dann müsste man es schnellstens erfinden. Denn Deutschland und Volkswagen sind heute mehr denn je auf technikbegeisterte, erfinderische Nachwuchskräfte angewiesen. Für die Zukunft wünsche ich dem phaeno deshalb vor allem eines: noch jede Menge junger, begeisterter Besucher. Wo lfs bur gA G St ad tW olfs bur g Spa r ka Das Science Center phaeno hat sich in den vergangenen zehn Jahren beeindruckend und mit großer Strahlkraft für Wolfsburg und weit darüber hinaus entwickelt. Als Ort, an dem die faszinierende Welt der Naturwissenschaften und Technik spielerisch begreifbar wird, ist es fester Bestandteil des vielfältigen Angebots unserer Region geworden. Mit immer wieder spannenden Phänomenen, neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, aber auch ganz viel Unterhaltung und überraschenden Veranstaltungen: Ob Wissenschaft, Theater oder Konzert – das phaeno lädt mit weit offenen Türen immer wieder zum Entdecken ein. Darum sind wir von Beginn an gern als Partner und Förderer an der Seite dieser besonderen Experimentierlandschaft. Und wir freuen uns auf den weiteren gemeinsamen erlebnisreichen Weg! Klaus Mohrs, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg Das Wissenschaftsmuseum phaeno beweist seit mittlerweile zehn Jahren, wie spannend naturwissenschaftliche Phänomene jenseits von Formelbüchern sein können. Hier können Tausende begeisterte Besucherinnen und Besucher aus nah und fern sie selbst erleben. Im Namen des Rates und der Verwaltung der Stadt Wolfsburg sowie aller Wolfsburgerinnen und Wolfsburger danke ich dem phaeno für sein herausragendes Angebot und gratuliere herzlich zu seinem zehnjährigen Jubiläum! Volk Gerhard Döpkens, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg Julius von Ingelheim, Sprecher des Vorstands der Wolfsburg AG Feuertornado, fliegender Teppich und Rodeokreisel – das phaeno zieht seit zehn Jahren als deutschlandweit einmalige Experimen tierlandschaft Besucher in den Bann naturwissenschaflicher und technischer Phänomene. Gleichzeitig bereichert es die Bildungslandschaft, weil Mitarbeiter, Exponate und Programme spannend und spielerisch Kompetenzen in den so wichtigen MINT-Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik vermitteln. Deshalb ist das phaeno für uns ein wichtiger Partner auf dem Weg in die spannende Zukunft Wolfsburgs und der Region. = Danke! Zeit ist Geld – das gilt auch für die großzügigen Zuwendungen von Sponsoren, ohne die es das phaeno nicht geben könnte. Direktion und Mitarbeiter des phaeno danken den Hauptsponsoren herzlich für mehr als 4 Jahre geschenkte Zeit: 34 Zehn Jahre später ... 22. November 2025 / Die Welt hat sich verändert. Heimroboter nehmen uns die Arbeit in Haus und Garten ab. Unser Auto fährt uns von alleine, wenn wir es wollen. Unsere Hausbank weiß mehr über uns als der eigene Nachbar. So geben wir unser Leben langsam, Pat r ice aber sicher aus der Hand. Doch wer will sich von Kun te Logarithmen leiten lassen? Auch im Jahr 2025 wollen wir Speisen noch von Hand zubereiten, ein Möbelstück selber bauen und uns vielleicht sogar mal wieder selbst ans Autosteuer setzen. Michel Junge im Jahr 2025 Die Neugier bleibt. Und das phaeno bleibt ein Ort, an dem ich Dinge begreifen kann: mit meinen Augen, Ohren und Händen. Ein Abenteuerspielplatz in unserer virtuellen Welt – ein richtiges Raumschiff eben. Bleiben Sie an Bord! IMPRESSUM Herausgeber: phaeno gGmbH, Willy-Brandt-Platz 1, 38440 Wolfsburg phaeno Service-Center 05361 / 890 100, www.phaeno.de Geschäftsführung: Michel Junge Konzeption: van laak Medien Redaktion: Martina Flamme-Jasper, phaeno · Thomas van Laak · Gerd Schild (S. 30–31) Titelfoto: Corbis Gestaltung: mann + maus GmbH & Co. KG Druck: gutenberg beuys Feindruckerei, Auflage 2.000 Exemplare, gedruckt auf PEFC™ zertifiziertem Papier
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