Lebensfenster Sommer 2015 Neues aus dem Wesley Haus Basel Wie die Zeit vergeht Seite 3 Das Märchen von Aschenputtel Seite 4/5 Wie heisst das Zauberwort? Seite 7 Grüss Gott Blick in das Foyer „Wer bin ich? Der oder jener? Bin ich denn heute dieser und morgen ein anderer? Bin ich beides zugleich?“ Wandlung, Vielseitigkeit, Lebendigkeit, Wärme, Geborgenheit und Begegnungen, das sind viele Worte für unser Foyer, zumindest bringe ich diese Worte mit dem Foyer des WH in Verbindung. In diese Worte hat Bonhoeffer einst seine Gedanken gekleidet. Goethe sprach von zwei Seelen, die in seiner Brust wohnen. In der Natur beobachten wir Raupen, die zu Schmetterlingen werden (oder zu „Sommervögeln“, wie man in einigen Regionen der Schweiz sagt). Oder Bäume, die je nach Jahreszeit üppig blühen oder in ihrer Kargheit fast leblos erscheinen. Bald ist unser Sommerfest – hoffentlich bei strahlendem Sonnenschein in unserem wunderschönen Garten. Ob es die Bewohner sind, die dort gemütlich zusammen sitzen und dem bunten Treiben auf der Hammerstrasse oder der Claramatte durch die grosse Fensterfront mit seinem wandelnden Antlitz beobachten oder ob es die jahreszeitlichen Was werden wir dort sewechselnden Dekorationen hen? Ist die Hauptfigur in innerhalb des Foyer sind, die unserem derzeitigen je nach Jahreszeit und JahMärchen diese oder jene? resmotto das Foyer anders Ich freue mich darauf, erscheinen lassen, uns mal mich mit Ihnen am in eine andere Epoche füh20. Juni von den Märren, so z. B. im Jahre 2014 chenwelten verzaubern dem Jubiläumsjahr, dass die zu lassen und einen Tag 60-er Jahre hat aufleben lasvoller Überraschungen sen oder in diesem Jahre die zu erleben. Sie sind doch mit von der märchenhafte Verwandlungen. Partie? . So vielfältig wie das ErscheiHeike Schulz nungsbild bei einem soliden Grundambiente in warmen Rottönen ist, so sind auch die Begegnungen unterschiedlichster Art. Zuweilen wird es im Foyer sehr lebhaft, intern bei den Gottesdiensten oder Veranstaltungen wie Adventskalender, Konzerten oder den abendlichen Gesprächsrunden wo politisiert, debattiert oder nur ein lustiger Schwatz stattfindet. Aber auch bei externen Anlässen findet Austausch bei den vielfältigsten Veranstaltungen statt. Da treffen z.B. Berufsbildner und Auszubildende auf unsere Bewohnenden. Da findet ein Treffen der Qualitätsfachleute aus den verschiedensten Branchen statt und diese laden die im Foyer sitzenden Bewohnenden spontan zum Apéro ein. Die Bewohnenden schätzen die Begegnungen und zeigen den Gästen, dass sie willkommen sind und die Gäste freuen sich über die Offenheit und erleben Begegnungen, die sie so gar nicht in einem Alterszentrum erwartet hätten. Andrea Pacovsky Wie die Zeit vergeht I ch hätt‘ getanzt heut Nacht. Die ganze Nacht heut‘ Nacht! So gern‘ und noch viel mehr... gangene Zeiten und gute Gefühle. Deshalb organisiert die Aktivierungstherapie hier im Wesley Haus mindestens zweimal im Jahr einen Tanznachmittag. Die So heisst es in einem Lied strahlenden Augen, aus „My fair Lady“ und die versteckten Talente, die spricht vielen Menschen zum Vorschein kommen, aus dem Herzen. die Freude über die Bewegung, das Wiedererkennen alter Melodien und Lieder, Tanzen ist viel älter, als es schriftliche Aufzeichnungen das innbrünstige Mitsingen, über menschliche Kulturen die Zufriedenheit der gibt. Die ältesten erhaltenen Bewohner – all das sind ZeiDokumentationen des Tan- chen dafür, dass es sich imzes sind indische Höhlenmer wieder lohnt solche malereien, die im Zeitraum Nachmittage zu organisieren. zwischen 5000 und 2000 v. Chr. entstanden. Für meine Interviews über das Tanzen von früher, habe Der Mensch hat also zweiich dann auch sehr schnell fellos immer schon getanzt. tanzfreudige Bewohnerinnen gefunden: Tanzen bewegt die Seele Frau Jäger erzählt davon, des Menschen. Es ist eine dass sie früher Walzer und Form sozialer Integration Tango getanzt habe. Beim und auch eine Möglichkeit zum Gefühlsausdruck. Tan- Tanzen lernte sie ihren zen kann die Zusammenge- Mann kennen (wie im Märhörigkeit ausdrücken. Tanchen). Er sei ein sehr guter zen verbindet die Menschen Tänzer gewesen. Meistens untereinander. ging man erst gegen Abend tanzen, die Beleuchtung war Tanzen im Pflegeheim dann immer besonders weckt Erinnerungen an ver- schön. Zum Tanz habe sie einen langen Jupe, eine schöne Bluse und Schuhe mit einem Absatz getragen. Für Frau Studer war das Tanzen ein grosses Hobby. Meistens ging sie am Freitagoder Samstagabend ins Tanzlokal Alexander bei der Mustermesse, in die Steinenmühle oder in den Münchnerkeller. Es hatte immer viele Leute dort. Man sass an der Bar oder an einem kleinen Tisch. Wenn sie alleine dort hinging, wurde sie von den Männern zum Tanzen aufgefordert. Zum tanzen waren ihr schöne Kleidung und elegante Stöckelschuhe wichtig. Frau Ehrhardt sagt über sich selber, dass sie ein „Tanzfüdli“ gewesen sei. Der Vater erlaubte ihr jeweils bis am Abend um halb zehn tanzen zu gehen. Dann wurde sie von ihm mit dem Auto abgeholt. Sie sei beim Tanzen immer „brav“ angezogen gewesen. Sie und ihre Schwester hatten ein Deux piece mit Tupfen. Isabelle Büttiker D ie Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen Es war einmal, vor langer, langer Zeit … da wuchs die Tochter eines reichen Kaufmannes wohlbehütet auf. Leider verstarb ihre Mutter sehr früh und der Vater heiratete kurz darauf eine Witwe mit zwei Töchtern, die schön und weiss von Angesicht waren, aber garstig und schwarz im Herzen. Stiefmutter und Stiefschwestern machen dem Mädchen auf alle erdenkliche Weise das Leben schwer. Weil es nicht nur niedrige Schmutzarbeiten leisten, sondern fortan auch in der Asche beim Herd schlafen muss, wird das Mädchen von allen nur noch Aschenputtel genannt. Der Vater muss zur Messe abreisen und fragt die drei Mädchen, was er ihnen mitbringen soll. Während die Stiefschwestern einen goldbestickten Gürtel und Edelsteine haben wollen, wünscht sich Aschenputtel einen Haselzweig. Diesen Zweig pflanzt Aschenputtel aufs Grab der Mutter. Er wächst über Nacht zu einem prächtigen Bäumchen heran. Als Aschenputtel dort betet und weint, erscheinen zwei weisse Täubchen, die es trösten und ihm seine Wünsche erfüllen. Bald darauf findet im Königsschloss ein prachtvoller Hofball statt, zu dem alle Jungfrauen des ganzen Reiches eingeladen sind, damit der Prinz seine zukünftige Frau findet. Die böse Stiefmutter und ihre Töchter machen sich schön gekleidet zum Ball auf und wollen unter keinen Umständen, dass Aschenputtel auch mitkommt. Statt dessen schüttet die Stiefmutter die Linsen in die Asche, die Aschenputtel herauslesen muss. Mit Hilfe der herbei gerufenen Täubchen, «Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen!», gelingt dies jedoch in kürzester Zeit. Aber Aschenputtel darf trotzdem nicht mit zum Hofball, weil es nichts anzuziehen hat. Da eilt Aschenputtel verzweifelt ans Grab der Mutter. Wieder sind es die beiden Täubchen, die Aschenputtel zu Hilfe kommen und ein wunderschönes, mit Gold und Silber besticktes SeidenKleid und Schuhe hinunter werfen. Aschenputtel zieht dieses Kleid an, eilt zum Hofball und mischt sich unerkannt unter die Tanzenden. Der Prinz verliebt sich auf der Stelle in das schöne Mädchen und möchte natürlich wissen, wer diese Unbekannte ist. Aschenputtel verlässt vorzeitig das Fest, denn um 12:00 Uhr in der Nacht löst sich die Verwandlung auf. Sie kann gerade noch unerkannt fliehen und verliert dabei aber ihren goldenen Schuh auf der Schlosstreppe. Der Prinz sucht im ganzen Reich nach der Jungfrau, der dieser zierliche Schuh passt, damit er sie heiraten kann. Er sucht auch im Haus von Aschenputtels Vater nach der unbekannten Jungfrau. Alterszentrum Wesley Haus Hammerstrasse 88 CH-4057 Basel Telefon +41 61 686 66 60 [email protected] www.bethesda-alterzentren.ch Impressum Die beiden Stiefschwestern versuchen vergeblich, ihre grossen Füsse in den zierlichen Schuh zu stecken. Auf den Rat der Stiefmutter hin schneidet sich die erste den grossen Zeh ab und die zweite die Ferse, damit der Fuss in den Schuh passt. Der Betrug wird jedoch durch die Täubchen aufgedeckt: «Ruckedikuh, ruckedikuh, Blut ist im Schuh! Der Schuh ist zu klein, die rechte Braut sitzt noch daheim.» Aschenputtel ist die Einzige, der der Schuh passt und wird schliesslich als die wahre Braut erkannt. Stiefmutter und Stiefschwestern entgehen ihrer gerechten Strafe nicht und alle sind zur Märchenhochzeit eingeladen. Und wenn sie nicht gestorben sind … so leben sie noch heute. Redaktionsteam: Heike Schulz Andrea Pacovsky Susi Wagner Hanna Matter Marina Winkler Layout: Basel West Wir Menschen im Wesley Haus Veranstaltungen Juni/Juli/August 2015 Wir begrüssen Herta Burri Werner Lauper Maria Della Marta Stephan Jäggli Jürg Epting Emma Zorn Verena Véron (Siedlung) Bärbel Frank (Siedlung) Rösly Steiner (Siedlung) Wir nehmen Abschied von Rita Stöckli Gertrud Tschui Rudolf Graber Anna Peter Bertha Mächler Wir gratulieren herzlich zu den speziellen Geburtstagen: 102 Jahre am 21. Juni Ida Bolliger Juni 2015 Sommerfest „Märchen“ Samstag, 20. Juni 2015; 11.30 – 20.00 Uhr im Garten Juli 2015 Scholle Musik Konzert Mittwoch, 22. Juli 2015; 15.00 – 16.00 Uhr im Garten August 2015 1. August Feier Samstag, 01. August 2015; 15.30 – 19.00 Uhr im Garten Frohe Runde Donnerstag, 27. August 2015; 15.00 Uhr in der Kapelle Märchen Rätsel Welches Tier begegnet dem Rotkäppchen auf dem Weg zu seiner Grossmutter? Kurzpredigt Pfarrerin Christina Forster P F M Thema Wandlung – Verwandlung ein Frosch ein Fuchs ein Wolf Bis wieviel Uhr hält Aschenputtels Zauber an? R U A bis 1 Uhr nachts bis 12:00 Uhr mittags bis 12:00 Uhr nachts Was will die Hexe aus dem Märchen „Hänsel und Gretel“ essen? I Lebkuchen CSchokolade GHänsel Wer ist die Schönste im ganzen Land? N H I Rapunzel Die gute Fee Schneewittchen Was bringt der Frosch der jüngsten Königstocher aus dem Brunnen hoch? S E Z MMMMM Sonntag ein goldenes Krönchen einen goldenen Ball einen goldenen Ring Die richtigen Buchstaben ergeben das Zauberwort. Wer wünscht sich nicht mal ein neues Leben. Einfach ein besseres Leben haben ohne Sorgen. Doch leider scheint das nur in Märchen so zu gehen, oder? Aschenputtel hat es geschafft. Sie wurde von einem „gemobbten“ Mädchen zu einer Prinzessin. Verwandlung. Dieses Wort gibt es auch im Christentum. Die Bibel erzählt viel von Verwandlung. Menschen kehren um und schließen sich Jesus an. Auch wir sind durch die Worte Jesu aufgefordert uns zu verwandeln. Wir folgen Jesus nach und lassen unser altes Leben hinter uns. Es ist kein einfacher Weg, aber er führt zu Freiheit, Liebe und Gelassenheit. Es ist, wie wenn wir das alte Kleid ausziehen und ein Neues anziehen. Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel … und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. (Epheser 4,22-24) Wesley Haus Heim Haustiere gehören für viele ältere Menschen zum Leben. Für einige sind sie sehr oft ein Ersatz für ihre Familie. So war es ein wirklicher Glücksfall, als eines Tages ein weisser Kanarienvogel ins Wesley Haus durchs Fenster geflogen kam. Das kleine Vögelchen war ganz verstört und abgemagert. Wahrscheinlich war es schon länger herumgeirrt, bevor es bei uns landen konnte. Christa Neuenschwander, die Leiterin der Wohnbereiche 5 und 6 nahm sich ihm schliesslich an und gab ihm im Aufenthaltsraum ein neues Zuhause. Sie kaufte einen grossen Käfig und damit der kleine Kerl nicht so alleine sei, noch einen entzückenden orangen Gefährten dazu. Seither sind die beiden „Sänger im Federkleid“ sehr beliebt bei den Bewohnerinnen und erfreuen diese mit ihrem fröhlich zwitscherndem Wesen. Susi Wagner Pflegewohngruppen Wesley Haus Siedlung Darf ich bitten? So ganz leicht fallen ihnen die Bewegungen nicht mehr, und die letzte Tanzstunde ist sicher schon sehr lang her-aber Spass macht es trotzdem: Das Tanzbein zu schwingen am Sommerfest im Wesley Haus ist für die Bewohnerinnen der Pflegewohngruppe Drahtzugstrasse eine charmante Art leichte Gymnastik zu üben. Tanzen macht ausserdem Spass, bringt Schwung und hält jung. Märchenseele Märchen pflügen die Seele, damit auf ihr etwas wachsen kann von dem, was der Mensch zum Leben braucht: Mut, Zuversicht, und natürlich Fantasie. Ohne Märchen, ohne Geschichten und Gleichnisse würde uns etwas Grosses fehlen! Gönnen Sie sich eine „Auszeit“ um sich von einer guten Geschichte Durch den Einfluss der Musik und berühren und inspirieren zu lassen. des Rhythmus kann ein hohes Mass Als Gewinn für die Gestaltung unan Lebensfreude wieder gewonnen seres Lebens. In diesem Sinne – werden. Susi Wagner Verwandlung. Hanna Matter Jeden Samstag, 10.00 Uhr Gottesdienst in der Kapelle Wesley Haus. Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihren Besuch.
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