1. SCHULANGEBOTE FÜR FLÜCHTLINGSKINDER IN DER SCHWEIZ Zu unterscheiden sind Einschulungsvorbereitungskurse in Durchgangsheimen von Angeboten an Schulstandorten. Die Angebote an den Schulstandorten werden Aufnahmeklassen, DaZ-Intensivkurse, kommunale Integrationskurse, Ingetrations- und Berufsfindungsklassen oder Intensiv-Integrations-Kurse genannt. Die Angebote während der obligatorischen Schulzeit haben v.a. die Integration in die Regelklassen zum Ziel, während Angebote für ältere Jugendliche v.a. Möglichkeiten schaffen wollen, damit diese eine Berufslehre absolvieren können und später ins Berufsleben integriert werden können. Darüber, ob es sinnvoll ist, reine Flüchtlingsklassen anzubieten, gibt es widersprüchliche Ausagen (vgl. NZZ, http://www.nzz.ch/zuerich/alles-fremd-1.18574141). Es scheint aber sinnvoll, den Kindern zu Beginn einen geschützten Rahmen zu bieten. Wie lange Kinder in einer Aufnahmeklasse bleiben, kann letztich individuell entschieden werden. Im folgenden sind die aktuellen Angebote einzelner Kantone aufgelistet. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Aargau Auch im Kanton Aargau besuchen Kinder aus dem Asylbereich zuerst einen Einschulungsvorbereitungskurs. Dieser wird in Aarau und in Untersiggenthal angeboten. Nach drei bis sechs Monaten treten die Kinder in die Regelschule über. https://www.ag.ch/de/dgs/gesellschaft/asylwesen/kursebeschaeftigung/kursangebotasyl/Kurse_und_Beschaeftig ungsprogramme.jsp Ebenfalls bietet die Stadt Brugg einen kommunalen Integrationskurs an. Ziel ist die Einschulung in die Regelklasse. Die Zeit bis zum Übertritt variiert von 3 Wochen bis 9 Monate. Bei jugendlichen Analphabeten kann die Einschulungsphase auch länger dauern. http://www.schulebrugg.ch/site/index.cfm?id_art=26997&actMenuItemID=15139&vsprache/de/Schulangebot_KIK.cfm Für fremdsprachige Jugendliche ohne Lernbehinderung, die sich seit maximal zwei Jahrne in der Schweiz aufhalten und welche wegen ihrer Fremdsprachigkeit ein spezifisches Angebot im Hinblick auf ihre Integration und berufliche Eingliederung brauchen, bietet der Kanton Aargau eine Integrations- und Berufsfindungsklasse an. https://www.schulen-aargau.ch/kanton/UnterrichtSchulbetrieb/schule_interkulturelles/neu_zugewanderte/Pages/ibk_anmeldung.aspx Baselland Schülerinnen und Schüler ohne Deutschkenntnissen können den Intensivunterricht in Deutsch als Zweitsprache besuchen. Dieser Unterricht dauert maximal ein Jahr und findet innerhalb der regulären Unterrichtszeit statt. https://www.baselland.ch/fileadmin/baselland/files/docs/ekd/brosch/bildungsangebot_kg-ps.pdf Basel-Stadt Im Kanton Basel-Stadt erhalten Primarschulkinder im ersten Jahr intensiven DaZ-Unterricht. Es nimmt aber mit Ausnahme von einem Schulstandort, wo die DaZ-Anfangsgruppe in einer eigenen Klasse unterrichet wird, auch am Unterricht in der Regelklasse teil. Nach einem Jahr besuchen die Kinder die Regelklasse und erhalten zusätzlichen DaZ-Unterricht. DaZ-Anfangsunterricht wird auch an vier Standorten der Sekundarstufe I erteilt. http://www.volksschulen.bs.ch/unterricht/foerderung/deutsch-zweitsprache.html#page_section3_section3 Ringstrasse 54 CH-8057 Zürich T +41 44 315 54 54 F +41 44 311 83 15 [email protected] www.LCH.ch Fremdsprachige Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahren, welche noch nicht über Deutschkenntnisse verfügen, können an den Schulen für Brückenangebote den Intensiv-Integrations-Kurs/Sprachkurs besuchen. Dieser findet drei Mal wöchentlich abends statt. http://www.sba-basel.ch/index.php/93.html Oder sie besuchen an der Schule für Brückenangebote die Integrations- und Berufswahlklasse, welche zwei Jahre dauert. Dort erlernen sie in erster Linie Deutsch und andere Schulfächer. Im zweiten Schuljahr werden sie bei der Berufswahl unterstützt. Dieses Angebot können auch Jugendlichen aus den Kantonen Baselland, Solothurn, Aargau und Jura nutzen. Solothurn In der Stadt Solothurn führt der Kanton sein eineinhalb Jahren eine Spezialklasse für Flüchtlingskinder aus den Durchgangszentren. Die Kinder besuche diese Klasse während drei Monaten. Wenn sie auf die Gemeinden verteilt werden, besuchen sie die Schule der Gemeinde. http://www.srf.ch/news/regional/aargau-solothurn/solothurn-schafft-zusaetzliche-schulklasse-fuer-asyl-kinder Zürich In Zürich besuchen Kinder des Asylzentrums Juch während drei bis fünf Monaten den Basis-Unterricht in eigens dafür hergerichteten Schuräumen. Sie erwerben dort vor dem Eintritt in die Regelschule Basiskenntnisse, welche ihnen den Übertritt erleichtern sollen. http://www.swissinfo.ch/ger/beschleunigte-asylverfahren_grundschulung-fuer-fluechtlingskinder-imschnelldurchlauf/40511836 Ebenso bietet der Schulkreis Glatttal in Zürich in zwei Schulhäusern Aufnahmeklassen für neu zugreiste Kinder aus einem anderssprachigen Raum an. Sie besuchen die Aufnahmeklasse während einem Jahr, dann treten sie in die Regelschule über. Eine weitere Aufnahmeklasse gibt es seit kurzem an der Schule Hirschengraben. https://www.stadt-zuerich.ch/schulen/de/heumatt/unterricht/foerderangebot/aufnahmeklasse.html http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Die-Fluechtlingsklasse-vom-Zuerichberg/story/21788233 In Zürich gibt es zudem Klassen für neu zugereiste Kinder, in welchen jeden Morgen DaZ-Unterricht angeboten werden, während nachmittags der Unterricht in der Regelschule besucht wird. Im Schulkreis Waidberg gibt es zudem eine Oberstufen-Aufnahmeklasse für unbegleitete minderjährige Asylsuchende. Das Ziel ist nicht der Übertritt in die Regelschule, sondern das Suchen von Anschlusslösungen. http://www.nzz.ch/zuerich/alles-fremd-1.18574141 Die Stadt Winterthur bietet Aufnahmeklassen für neu zugereiste Kinder und Jugendliche an. Spätestens nach einem Jahr treten sie in die Regelschule über. http://schule.winterthur.ch/foerderangebote/sonderpaedagogik/besondere-klassen/ http://schule.winterthur.ch/fileadmin/user_upload/Schule/Dateien/pdf/e%2005_DaZ.pdf Zusammengestellt von Christine Staehelin Pädagogische Arbeitsstelle des LCH Februar 2016 Seite 2/2
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