Christine Fritz - Neukirchener Mission

Christine Fritz, Shunga Health Centre P.O.Box 16, Kasulu/Tansania, email: [email protected]
Gestern Abend kam eine ehemalige Mitarbeiterin zu Besuch. Sie brachte uns Bohnen und kleine
frische Kartoffeln von ihrer Ernte. Dabei wurde mir bewusst, dass wir sie zu Weihnachten völlig
vergessen hatten! Wir tranken Tee und schwelgten in Erinnerungen der Vergangenheit. Plötzlich
meinte sie, dass ich auf ihrer
Beerdigung erzählen soll, dass
sie 32 Jahre lang bei uns im
Hospital gewaschen hat! Ich
sagte, dass ihr Name ja im
Buch des Lebens geschrieben
ist – und es gar nicht so sehr
auf gute Taten ankommt- sie
war sich da aber nicht so sicher!
Ich wollte ihr gern erklären,
dass sie sich ganz sicher sein
kann. Es gab aber ein Problem:
Ich kann nicht genug Kiha
(Stammessprache) sprechen.
Auf dem Bild seht ihr Hosea. Er
ist einer unserer Jungs, die wir
unterstützen und jetzt in der
Pastorenausbildung. Er war
gerade
zu
Besuch
im
Schülerbibelkreis. Ich holte
Hosea zur Hilfe. Wir erklärten ihr das Evangelium und er sprach dann mit ihr das Übergabegebet. Als
wir 3 uns verabschiedeten, war sie überglücklich und hat nun Gewissheit, nach ihrem Tod bei Christus
weiterzuleben!
Ihr lieben Shunga Freunde,
31/1/2016
DANKE!
Mit warmen Sonnenstrahlen grüße ich euch aus Shunga! Danke für alle Gebete,
Überweisungen, E-Mails, Päckchen und Briefe in den Advents – und
Jahreswechselwochen. Danke allen, die für eine gute Wahl gebetet haben. In
relativem Frieden wurde Dr Magufuri zum neuen Präsidenten gewählt, der schon
in den ersten Wochen seiner Amtszeit unglaublich mutige, positive, neue Wege geht!
Eins meiner Mottos ist das meiner Großmutter: „Was wir nicht haben, brauchen wir
nicht“! Das gilt für die meisten Tage des Jahres hier. Doch all diese vielen Päckchen
erfüllten eins von Felix‘ Mottos: „Besser haben, als brauchen“! – Wir hatten
unglaublich viel zu Weihnachten: Weihnachtsbaum und echte rote Kerzen, Stollen
und Pfefferkuchen, die gute Weihnachtsbotschaft, Regen und Sonnenschein und
einen lieben jungen Besucher aus Deutschland!
Der Doktor hatte Dienst und wir konnten das Fest fast ohne Arbeit im Hospital
genießen. Wir besuchten Boniface in seiner Gemeinde. Boniface ist dort
Gemeindeleiter und im Hospital Buchhalter. Wir erlebten gemeinsam die Taufe von
12 jungen Christen im Fluss!
Den Nachmittag des ersten Weihnachtstages feierten wir mit dem Doktor und seiner
Familie in
unserem Garten.
Einem Hasen
wurde das Fell
über die Ohren
gezogen, dann
fand er sich mit
seinen
gefiederten
Gefährten auf
dem Grill wieder.
V.l.n.r Erasto,
Felix, Daniel
(Besucher),
Emmily
(Krankenpfleger)
und Doktor.
Spendenkonto : Neukirchener Mission, Vermerk : 4605/Christine Fritz
KD Bank Dortmund, Kto Nr: 2119 641 015, BLZ 350 601 90
„Und so wird es weitergehen mit Tränen, Schmerzen und Tod – bis Jesus
wiederkommt! Dann wird er alle unsere Tränen abwischen“!...
Das waren die ersten Worte, die ich hörte, als wir in Sengerema zur Beerdigung
ankamen! Was war passiert?
Nachdem wir auch den Jahreswechsel mit dem Doktor und seiner Familie bei uns
erlebt hatten, wurde ich am 2. Januar abends gerufen: „Jemand ist im Haus des
Doktors umgefallen, komm schnell!“ „Das muss ein Missverständnis sein“, dachte ich
„alle sind jung, wer soll da umgefallen sein?“Dennoch lief ich hin – und fand Erasto,
einen 26-jährigen Neffen, tot auf dem Boden liegen! Der Doktor, kniete neben ihm,
erschöpft vom erfolglosen Wiederbelebungsversuch!
Dann begann das „Kilio“, die Trauer. Innerhalb weniger Minuten füllte sich der Hof
mit Nachbarn, Pastoren, Betern, Mitarbeitern, die dort sitzen oder liegen blieben. Ich
ging zum Schlafen nach Hause, denn unser Besucher war krank und musste am
nächsten Morgen abreisen. Felix war auf seinem Zwischenseminar in Mwanza.
Am Sonntag waren wir dort mit der Familie zusammen. Der Tote wurde mit einer
kurzen Andacht verabschiedet und nach Kasulu in eine Kühlzelle gebracht. Als ich
am Montag Visite machte, sprachen mir die Patienten in jedem Zimmer das Beileid
aus!
Am Mittwoch früh verließen
wir Shunga mit 36 Leuten,
luden in Kasulu die Leiche
in unser Auto ein -die
Kinder saßen oben auf dem
Sarg!- und fuhren 12
Stunden lang bei großer
Wärme durchs Land, bis
wir am Abend Sengerema,
Henrys Heimat, erreichten!
Mit etwa 600 Leuten fand
dann am Folgetag die
Beerdigung statt – ein bewegendes Erlebnis!
Die Zukunft des Gesundheitszentrums beschäftigt uns schon längere Zeit! So
Gott will, bleiben uns nur gut 10 Jahre, dann werden Henry und ich hier abtreten. Es
gilt also, Strukturen zu schaffen, die das Weiterbestehen des Hospitals ermöglichen.
Es gab erste ermutigende Gespräche mit örtlichen politischen und medizinischen
Leitern.
Mein Flug nach Deutschland für 2016 ist gebucht: Vom 26/4 – 14/6 stehe ich
zum Reisedienst zur Verfügung.
Anfragen bitte an Irmhild Döpp richten: [email protected] oder 0176/ 562 270 74
Ein gutes 2016 wünscht euch allen, Christine und das Shunga Team
Spendenkonto : Neukirchener Mission, Vermerk : 4605/Christine Fritz
KD Bank Dortmund, Kto Nr: 2119 641 015, BLZ 350 601 90