AltuM – Alter und Migration Aargau

Schweiz, Kanton Aargau
AltuM – Alter und Migration Aargau
Gesund und sozial aktiv bleiben – auch im Alter
Situation
Die Zahl der älteren Migrantinnen und Migranten in der Schweiz ist in den letzten
Jahren kontinuierlich angestiegen. Viele waren jung als sie kamen, sie wollten hier
arbeiten und bald wieder zurück in ihre Heimat. Doch die Jahre vergingen und
viele von ihnen sind geblieben oder pendeln zwischen beiden Ländern hin und her.
Manche der Kinder und Enkelkinder und des aufgebauten sozialen Netzes wegen,
andere wollen oder können aus verschiedenen Gründen nicht mehr zurück. Die
Schweizer Institutionen im Alters- und Gesundheitsbereich sehen sich angesichts
dieser wachsenden Zielgruppe mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Einige erreichen mit ihren Dienstleistungen die älteren MigrantInnen nicht oder nur
­ungenügend.
Weil viele Migrantinnen und Migranten eine körperlich anstrengende und schlecht
qualifizierte Arbeit ausgeübt haben, leiden sie eher unter gesundheitlichen
­Problemen als gleichaltrige Schweizerinnen und Schweizer. Zudem verfügen sie in
der Regel über ein geringeres Einkommen. Viele haben sich um Kinder und Beruf
­gekümmert, daneben aber nie richtig Deutsch gelernt. Ihr Wissen über das schweizerische Sozialsystem, über Alters- und Vorsorgeversicherungen ist begrenzt.
Ältere MigrantInnen haben grosse Leistungen für unser Gemeinwesen erbracht und
verfügen über vielfältige Ressourcen. Beindruckend ist das über die Jahre entstandene dichte Netz von MigrantInnenorganisationen, welche einen wesentlichen Teil
der Integrationsarbeit leisten. Dieses vielfältige Potenzial der älteren Migrantinnen
und Migranten gilt es zu erkennen, wertzuschätzen, zu stärken und zu nutzen.
Ziele
Das Projekt AltuM will mit und für Menschen mit Migrationshintergrund ab 55+
Angebote zu deren Unterstützung bei Fragen, Anliegen und Bedürfnissen zur
­dritten Lebensphase entwickeln und umsetzen. Ausserdem will AltuM Institutionen und Gemeinden für die Anliegen und Bedürfnisse älterer MigrantInnen sensibilisieren und Organisationen im Alters- und Gesundheitsbereich bei der Öffnung
ihrer A
­ ngebote für die Migrationsbevölkerung unterstützen. AltuM strebt auch eine
Kooperation mit Fachorganisationen aus dem Alters- und Migrationsbereich an.
Zielgruppe
•Migrant/-innen 55+
•Angehörige älterer MigrantInnen
•MultiplikatorInnen
Factsheet Inland Projekt Nr. 510.029
Letzte Änderung: 28.01.2016
2016 wird der Fokus regional auf Aarau und Umgebung sowie Baden und Umgebung gesetzt. Ausserdem soll in folgenden Settings Wirkung erzielt werden:
•MigrantInnenvereine, Kulturvereine
•Fachinstitutionen und -bereiche (Migration, Alter, Gesundheit, Soziales)
•Gemeinden
Aktivitäten
AltuM setzt mit und für ältere MigrantInnen Aktivitäten um wie: Café-Treffs
(z.B. in Altersheimen), Informationsveranstaltungen zu sozialen, wirtschaftlichen,
­rechtlichen und gesundheitlichen Aspekten der dritten Lebensphase, Gesundheitsförderungs- und Bewegungsangebote, Information und Beratung in Kleingruppen sowie Einzelgespräche. Die Zusammenarbeit mit MigrantInnenorganisationen
und -vereinen, Schlüsselpersonen, interkulturellen VermittlerInnen und DolmetscherInnen erleichtern den Zugang zu älteren Menschen und deren Anbindung
an die Institutionen im Alters- und Gesundheitsbereich. AltuM knüpft und pflegt
Netzwerke mit Organisationen und Institutionen aus dem Migrations-, Alters- und
­Gesundheitsbereich. Ausserdem informiert und sensibilisiert AltuM die Öffentlichkeit zum Thema Migration und Alter.
AltuM bietet interessierten Gemeinden Prozessbegleitungen zur Planung, Durchführung und Auswertung wirksamer und nachhaltiger Massnahmen im Bereich
Migration und Alter an. Die Organisation und Moderation «runder Tische» zum
Thema Migration und Alter ergänzen das Angebot.
HEKS AltuM – Alter und
Migration Aargau
Projektsumme 2016:
CHF 117 000.–
Unterstützt durch:
Pro Senectute Aargau,
­Reformierte Landeskirche
Aargau
Kooperation mit:
Pro Senectute Aargau, Verein
Aargauer Netzwerk Alter, Koordinationsgruppe Alter Aargau
Partner:
Pro Senectute Aargau
HEKS-Nr.: 510.029
Projektumsetzung
HEKS AltuM Aargau hat in einer Pilotphase in Zusammenarbeit mit «Pro Senectute Aargau» in den türkischen Kulturvereinen Döttingen und Buchs zehn
­Veranstaltungen zu den Themen Bewegung, Gesunde Ernährung im Alter, IV-Rente,
AHV-Rente und (Früh-)Pensionierung durchgeführt. In zwei Folgeveranstaltungen
wurden die Themen Bewegung und Gesunde Ernährung im Alter vertieft und praktische ­Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert. Zusätzlich fanden in beiden ­Vereinen
kostenlose wöchentliche Gymnastikkurse für Frauen statt. Unter Berücksichtigung
der bisherigen Erfahrungen wurde Ende 2015 ein neues Konzept e
­ rstellt, welches in den nächsten vier Jahren umgesetzt werden soll. Einerseits sollen dabei
die Angebote der Pilotphase bei weiteren MigrantInnengruppen implementiert
werden. Andererseits sollen prozesshaft Ideen vor Ort, z.B. in Gemeinden und in
Institutionen und in Kooperation mit der Zielgruppe, entwickelt und umgesetzt
werden. Schliesslich bietet die Projektleiterin interessierten Firmen, Gemeinden und
Institutionen Weiterbildungen zu den Themen Transkulturelle Kompetenz, Konfliktbearbeitung und -prävention sowie eine Begleitung bei deren transkulturellen
Öffnungsprozessen an.
Programmleitung:
Regina Jakob
Kontakt:
HEKS Regionalstelle Aargau/Solothurn
HEKS AltuM Aargau
Augustin-Keller-Strasse 1, Postfach
5001 Aarau
Regina Jakob
Tel.: +41 62 836 30 26
E-Mail: [email protected]
Spenden: PC 80-1115-1
www.heks.ch
Factsheet Inland Projekt Nr. 510.029
Letzte Änderung: 28.01.2016