Fertigungstechnik 17 Zuverlässige Motorregelung und schnelle Inbetriebnahme Die Verwendung voreingestellter Werkzeuge führt in der Regel direkt zu einer Effizienzsteigerung in der Fertigung. Einen leistungsstarken Fräs- und Bohrantrieb für voreingestellte Werkzeuge haben jetzt Kraft und Perske entwickelt. Eine Aufgabenstellung, der sich die Unternehmen Kraft Maschinenbau und Perske kürzlich zu stellen hatten, war die Entwicklung einer neuen Generation von Bearbeitungsantrieben für die Türen- und Zargenbearbeitung. Dabei wurde insbesondere auf das wiederholgenaue Einspannen voreingestellter Werkzeuge mit 16er Schaft und das einfache Handling beim Werkzeugwechsel abgezielt. Ins Pflichtenheft aufgenommen wurden zudem eine hohe Steifigkeit des Antriebs für lang auskragende Werkzeuge auch für tiefe Bearbeitungen sowie eine hohe Leistungsdichte für mehr Antriebe im gleichen Bauraum und damit eine höhere Produktivität. Gleichzeitig sollten Varianten aus dem Baukasten für breites Anwendungsspektrum beim Bohren, Sägen und Fräsen sowie in Bohrgetrieben sorgen. Schließlich wurde ein breites Leistungsspektrum über den weiten Drehzahlbereich 6 000 bis 18 000 min-1 als Ziel ausgegeben. Leichte Bedienung Voreingestellte Werkzeuge bedeuten einen großen Fortschritt bei der Maschinenbedienung und der Wirtschaftlichkeit gegenüber bisherigen Lösungen in der Türen- und Zargenbearbeitung. Langwierige Referenzfräsungen zur Bestimmung der Schneidenposition, die heute nach jedem Werkzeugwechsel notwendig sind, können komplett entfallen. Der Schlüssel hierzu ist ein exakter Anschlag bei der Werkzeugeinspannung. Die Lösung besteht in einem neuen Perske-Fräsantrieb, ausgestattet mit 16er Hydrodehnspannfutter und Tiefenanschlag für einfache Handhabung bei hoher Wiederholgenauigkeit. Das Hydrodehnspannfutter ist in der Motorwelle integriert, was eine hohe Steifigkeit ergibt. Unterstützt wird diese Steifigkeit durch eine hochwertige Spindellagerung auf der Arbeitsseite des Antriebes. Aufgrund der Hydrospannung ist eine komfortable Bedienung bei geringen Betätigungskräften (Anzugmoment 6 Nm) mittels einfachem Sechskantschlüssel möglich. Hohe Leistungsdichte Ausgeführt in Synchrontechnik mit Per- manentmagneten ist der Bearbeitungsantrieb in Kombination mit einem hochpräzisen und kraftvollen Hydrospannfutter in dieser Baugröße einzigartig. Dabei wurde die Grundausführung so gestaltet, dass durch einen modularen Aufbau bei gleichen Anschraubmaßen unterschiedliche Anwendungsfälle bedient werden können wie Bohren und Sägen bei mittleren Drehzahlen von 6 000 min-1 und Fräsen bei 18 000 min-1. Die Leistungsdaten: 0,8 kW im Aussetzbetrieb zum Bohren oder Sägen bei 6 000 min-1 bis zu 2,0 kW Dauerlast beim Fräsen mit 18 000 min-1. Zur Regelung der Synchronmotoren von Perske kommt der Frequenzumrichter Movitrac LTP-B von SEW-Eurodrive zum Einsatz. Er bietet eine hoch performante Motorführung zur Drehzahl- Neue, kompakte Fräs- und Bohrantriebe (links unten) für voreingestellte Werkzeuge haben Kraft und Perske entwickelt. Der Größenunterschied zum Vorgängermodell (rechts oben) ist deutlich zu sehen (Bild: Kraft Maschinenbau) p regelung geberloser Synchronmotoren und kann mit seiner hohen Überlastfähigkeit selbst bei Lastspitzen genügend Strom abgeben. Damit steht am Werkstück stets die benötigte Leistung zur Verfügung. Der Movitrac LTP-B ist in einem Leistungsspektrum von 0,75 bis 160 kW in Schutzart IP55 und in einem Leistungsspektrum von 0,75 bis 15 kW in Schutzart IP20 verfügbar. Der Querschnitt des Synchronmotors von 70 x 70 mm ergibt eine Reduzierung des Platzbedarfs gegenüber dem bisherigen Drehstrom-Asynchron-Antrieb mit Spannzange um rund 30 Prozent, das Gewicht wurde sogar um 35 Prozent verringert. Stecker und Indexierung im Motorfuß sorgen für eine servicefreundliche Austauschbarkeit in der Maschine. Durch die Synchrontechnik gibt es keinen Drehzahlabfall auch bei hoher Belastung, wobei für Lastspitzen über die Nennbetriebsdaten hinaus noch ausreichende Drehmomentreserven vorliegen. Schnelle Realisierung Die Umsetzung des Projektes dauerte, angefangen beim ersten Gespräch über die Entwicklung eines maßgeschneiderten Antriebs- und Spannkonzepts bis zur Auslieferung der Antriebe für eine komplette Maschine, sechs Monate. u www.kraft-maschinenbau.de u www.sew-eurodrive.de u www.perske.de www.hob-magazin.com
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