Portrait Lehrling Daniel Habermacher (Grüne 2016/4)

38 LEHRLING | Daniel Habermacher
G
anz unterschiedlich sind die
drei Lehrbetriebe, die Daniel
Habermacher für seine Lehrjahre ausgewählt hat, und das nicht
ohne Grund. «Ich möchte möglichst
viel Verschiedenes kennenlernen und
etwas gefordert werden», erzählt der
Landwirtschaftslehrling im zweiten
Lehrjahr. So absolvierte der junge
Mann sein erstes Lehrjahr im Entlebuch auf dem intensiven Tierhaltungsbetrieb von Franz und Anita
Studer mit 75 Milchkühen und
84 Mutterschweinen. Dabei war die
Milchviehhaltung Teil einer Betriebszweiggemeinschaft. «An mein erstes
Lehrjahr denke ich sehr gerne zurück», erzählt der angehende Landwirt aus Rickenbach im Kanton
Luzern. Auf dem Partnerbetrieb sei
auch ein Lehrling ausgebildet worden, und so verbrachten die beiden
viele gemeinsame lustige Stunden
im Stall und waren auch beim Bau
der Photovoltaikanlage mit involviert.
Gute Qualität bei Fleisch,
Kartoffeln und Saatgetreide
Seit letztem Sommer ist Daniel nun
im zweiten Lehrjahr im Luzerner
Hinterland auf dem Betrieb der
Familie Trachsel. «Ich bin täglich im
Stall und besorge die 45 Mutterkühe.
Mit dem Ziel, möglichst viele fleischige Tiere ausmästen zu können.»
Aber auch im Ackerbau könne er
mitarbeiten. So durfte er im Herbst
viel Getreide säen oder bei der Raufutterernte mithelfen. Auf den 47 Hektaren der Familie Trachsel werden
«
Nach dem Lehrabschluss möchte
ich als Betriebshelfer oder
im Bereich Melkmaschinentechnik
arbeiten. Vor der Betriebsübernahme bleibt mir noch
etwas Zeit, Erfahrungen
zu sammeln und meinen
Horizont zu erweitern.
Zum Lehrling
Daniel Habermacher kommt aus
Rickenbach LU und absolviert die
Lehre zum Landwirt. Aktuell ist er
im zweiten Lehrjahr bei der Familie
Trachsel im luzernischen Zell und
besucht wöchentlich die Berufsschule in Schüpfheim. Der
elterliche Betrieb umfasst 14 Hektaren und hält 70 Milchschafe,
13 Mutterkühe und 4000 Mastpoulets. Daniel ist 17-jährig und
macht in seiner Freizeit gerne
Musik. Er spielt Euphonium in der
Brass Band «Harmonie» Rickenbach sowie der Jugendbrassband
Michelsamt. Und wenn er nicht
gerade mit der Musik unterwegs
ist, hilft er gerne auf dem Betrieb
seiner Eltern mit.
die grüne | Nr. 4/2016
drei Hektaren Raps, sieben Hektaren Saatgetreide, drei Hektaren Saatkartoffeln sowie Silomais und Kunstwiese angebaut.
«Im Winter sind wir entweder im
Wald, um zu Holzen oder in der
Werkstatt, um die Maschinen zu
warten», sagt der angehende Landwirt. Der Betriebsleiter versuche
sich im Winter auf die kommende
Ackerbausaison vorzubereiten. Beispielsweise haben sie eine eigene
Kartoffelsortiermaschine gebaut.
Diese Vorarbeit sei auch wichtig,
um im nächsten Jahr eine optimale
Qualität in der Saatgutproduktion
gewährleisten zu können. Gute Qualität heisst für den Lehrling, krankheits- und sporenfreies Saatgut, Getreide, das möglichst wenig Fremd-
«
Daniel
Habermacher
Rickenbach LU
3. Lehrjahr
«Ich möchte
gefordert
werden»
«
»
Die Lehrjahre fordern viel. Die Schwierigkeit ist, das Gelernte von der Schule in die Praxis
zu übertragen wie zum Beispiel die Betriebsplanung. Routinearbeiten lernt man schnell,
aber sein eigenes Handeln mit der Theorie zu verknüpfen ist eine Herausforderung.
IMPRESSUM | VORSCHAU 39
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«
Bilder: Karin Beerli
Layout: Nicole Geiser
»
Ich bin mit dem Beruf Landwirt aufgewachsen und habe schon immer viel auf dem Hof
der Eltern mitgeholfen. Es ist schön, in der Natur zu sein und die Entwicklung von Tieren
und Pflanzen mitzuerleben. Auch die Arbeit mit den Maschinen bereitet mir Freude.
körner aufweist und bei den Kartoffeln die Kalibrierung stimmt.
Der intensive Ackerbau auf dem
zweiten Lehrbetrieb gefällt Daniel
Habermacher. Einerseits kann er so
viel Traktor fahren und anderseits
den Ablauf der Kulturen von der Saat
bis zur Ernte besser kennenlernen.
Auch könne er sein Defizit im Bereich Pflanzenschutz noch etwas
aufholen: «Ich bin gespannt auf den
Frühling, wenn es im Ackerbau wieder losgeht.» Was Ausbringungszeitpunkt und -art anbelangt habe er
noch nicht so viel Erfahrung. Seine
Lieblingstätigkeit ist die Heuernte.
Bei schönem Wetter störe es ihn
auch nicht, einmal einen Hang von
Hand zu rechen, obwohl er sehr
gerne mit Maschinen und arbeite.
Schaut motiviert dem
dritten Jahr entgegen
Für sein drittes und letztes Lehrjahr
hat sich Daniel Habermacher den
Betrieb der Familie Käch in Buttisholz LU mit 60 Milchkühen, Muttersowie Mastschweinen ausgesucht. Er
ahnt, was ihn erwarten könnte.
«Ende des dritten Lehrjahres sollte
ich einen Betrieb alleine führen und
selbst Entscheidungen treffen können.» Auf die Herausforderungen
freut sich der Lehrling aus Rickenbach und schaut motiviert der Berufsschule mit Schwerpunkt Buchhaltung und Betriebsplanung entgegen.
||Karin Beerli
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Mittwoch, 2. März 2016
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Die Autorin ist Agronomin
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Nr. 4/2016 | die grüne