Ich entscheide mich für ein Studium. Komm. Weiter. 1 Studien- und Laufbahnberatung BIZ Bern und Biel STARTER | September 2015 STARTER 3/4 Studien- und Laufbahnberatung BIZ Bern-Mittelland und Biel-Seeland STARTER 3/4 Inhalt 5Editorial 6 7 12 Entscheiden, aber wie...? Was gibt es alles zu entscheiden? Interview mit Studierenden 18 19 24 Was tun bei Entscheidungsschwierigkeiten? Der entscheidende Moment Entscheiden ist nichts für Feiglinge 28 Weitere Angebote 29 Infoveranstaltung: Kommunikation als Beruf Redaktion Simone Wehrli Text Isabelle Vonarburg Barbara Amacker Marion Rieder-Spilker Olivia Tschanz Sarah Krempel 30 Ausblick auf den nächsten STARTER 4/4 31 Kontakt, Öffnungszeiten Infothek, Kurzgespräche Korrektorat Ruth Habermacher Layout Manuela Amadò Druck Hansen Druck Bern September 2015 Finden Sie, was Sie suchen? 2 3 Studien- und Laufbahnberatung BIZ Bern-Mittelland und Biel-Seeland STARTER 3/4 Editorial Entscheide brauchen Zeit, Kopf und Bauch Liebe Gymnasiastinnen und Gymnasiasten Sie haben sich über Ausbildungsmöglichkeiten informiert, die Ihnen nach der Matura offen stehen. Sie wissen Bescheid über Vorund Nachteile verschiedener Studienrichtungen. Sie haben zudem eine Idee, in welche Berufe bestimmte Ausbildungen führen. Und vor allem sind Sie sich über Ihre Interessen im Klaren. Nun müssen Sie also nur noch entscheiden. So einfach ist es in den meisten Fällen jedoch nicht. Natürlich gibt es Maturandinnen und Maturanden, denen die Studienwahl leicht fällt. Entscheiden ist für sie kein Problem. Sie wissen, was sie studieren wollen. Zweifel kennen sie nicht. Für die Mehrheit allerdings ist Entscheiden eine komplexe Angelegenheit, denn Entscheide brauchen Zeit, Kopf und Bauch. Sie basieren auf Informationen, auf Abwägen und Vergleichen, auf Gesprächen und Nachdenken. Entscheide in der Studien- und Berufswahl sind wichtig, aber sie sind nie endgültig. Doch was gibt es denn eigentlich bei der Studienwahl alles zu entscheiden? Dieser Frage gehen wir im ersten Artikel dieses STARTER-Heftes nach. Im Anschluss haben wir zwei Studierende befragt, wie sie ihren Studienwahlentscheid bewältigt haben. Vielleicht hilft Ihnen die eine oder andere Erfahrung beim eigenen Entscheidungsprozess weiter. Im Kapitel «Der entscheidende Moment» geben wir Ihnen einen Einblick, wie wir mit Entscheidungsschwierigkeiten in unseren Studienberatungsgesprächen umgehen, um Gymnasiastinnen und Gymnasiasten beim Entscheiden weiterzubringen. Auch grosse Entscheidungen müssen wir irgendeinmal zu einem Abschluss bringen und brauchen dafür Mut zum Entschluss. Im Kapitel «Entscheiden ist nichts für Feiglinge» wollen wir an diesem Umstand keinen Zweifel übrig lassen. Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre sowie Mut beim Entscheiden. Simone Wehrli Entscheiden - eine schwierige Aufgabe 4 5 Studien- und Laufbahnberatung BIZ Bern-Mittelland und Biel-Seeland STARTER 3/4 Entscheiden, aber wie...? Entscheiden, aber wie...? Was gibt es alles zu entscheiden? Kennen Sie das auch: Sie möchten die Ferien planen und können sich zwischen den unzähligen Möglichkeiten nicht entscheiden? Bevor Sie jeweils eine Reise planen, hören Sie sich um, lesen und vergleichen verschiedene Optionen, erkundigen sich bei Freunden, die schon dort waren, buchen Zugsverbindungen und prüfen den Plan B, sollte die Flugreise annulliert werden. Offen bleibt bei der Vorbereitung, ob die Reise uns später zufriedenstellen wird. Im Nachhinein beurteilen wir dann, ob die Entscheidung richtig war. Der Ausgang der Reise bleibt offen. Ein Risiko geht man immer ein. Nicht anders bei der Studienwahl! Die Studienwahl kommt einer Reiseplanung gleich und die Ausbildungszeit bleibt ein Abenteuer! Was gibt es denn alles zu tun VOR der Entscheidung? Welches Fachgebiet soll ich studieren? Viele unserer grossen Entscheidungen treffen wir aufgrund von Vorinformationen. Vorinformationen können sowohl rationale Messages sein (z.B. Fakten, Inhalte) wie auch intuitive Eindrücke («gefällt mir!»). Bewusstes Suchen nach Fakten braucht in der Regel Zeit. Intuitive Eindrücke hingegen geschehen blitzschnell und hinterlassen eine eher emotionale Befindlichkeit, auch Bauchgefühl genannt. Nutzen Sie beide Infoquellen! Antworten auf die Frage «Welche meiner Interessen und Fähigkeiten passen eigentlich zu einem Studienfach und zur späteren Berufstätigkeit?» oder «Sprechen mich die Inhalte der Ausbildung genügend an?» sind wichtige Grundlagen für die Entscheidung. Soll ich Math oder Musik studieren? 6 Übersichten in Form von Printmedien (Bücher/Broschüren) helfen, sich zuerst einen Überblick zu verschaffen. Detailinfos findet man auf der nützlichen Website www.berufsberatung.ch > Studium und auf den Portalen der Ausbildungsanbieter. Ebenso kann man an einem Arbeitsplatzbesuch (Schnuppern) und einem Hochschulinfotag zusätzliche Bilder und Stimmungen einfangen. Und 7 Entscheiden, aber wie...? Was gibt es alles zu entscheiden? Entscheiden, aber wie...? Was gibt es alles zu entscheiden? nicht zuletzt sind Gespräche mit Studierenden und Berufsleuten wunderbare Infoquellen, denn sie erzählen Geschichten über ihre Erfahrungen. Die Entscheidung, ob man ein Studienfach an der Uni oder der FH wählt, entfällt, wenn es die Ausbildung nur an einem der beiden Hochschultypen gibt (z.B. Pflege FH). Schwieriger wird es, wenn das Fach sowohl an der Uni als auch an der FH angeboten wird (z.B. Informatik, Architektur). Dann steht es Ihnen frei, beide Hochschultypen und ihre Angebote zu vergleichen und individuell zu entscheiden. Auch Ihr/e Studien- und Laufbahnberater/in steht für diese Frage im Gespräch zur Verfügung! Uni oder Fachhochschule? Einige Studienfächer lassen sich nur an der Universität (oder ETH), andere nur an der Fachhochschule FH studieren. Dritte wiederum sowohl als auch. Die Unterschiede zwischen Uni/ETH und FH/PH: A Studium an einer Universität oder ETH Ein Studium an der Uni bietet Zeit und Raum, sich intensiv und kritisch mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen auseinanderzusetzen. Dies bedeutet nicht nur, Wissen zu büffeln und sich auf Prüfungen vorzubereiten. Es beinhaltet ebenso anregende und inspirierende Auseinandersetzungen mit einer internationalen Forschungswelt. Intellektuelle Neugierde, selbständige Arbeitsorganisation und ein gewisses Durchhaltevermögen sind wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Uni-Studium. Ein Uni-Studium bereitet in der Regel nicht auf einen bestimmten Beruf vor (Ausnahme: z.B. Medizin, Jus), sondern auf vielfältige Laufbahnmöglichkeiten. Diese Berufsmöglichkeiten sollte man während des Studiums kennenlernen (in Form von Praktika oder berufsqualifizierenden Nebenjobs). Ein Masterabschluss nach rund fünf Jahren ist der Regelabschluss an der Uni. B Studium an einer Fachhochschule FH oder Pädagogischen Hochschule PH Ein Studium an einer FH setzt für eine/n Gymnasiasten/in in der Regel ein Vorpraktikum bis zu einem Jahr (z.B. Soziale Arbeit) und oft ein Aufnahmeverfahren voraus (z.B. Physiotherapie). Das FH-Studium bietet stärker sowohl theoretische als auch berufspraktische Ausbildungsteile an. Daher ist der Bachelorabschluss FH nach drei Jahren berufsqualifizierend, d.h. er führt direkt in den jeweiligen Beruf. Ausnahmen bilden einige künstlerische Studiengänge oder die FH-Phsychologie. Sie werden mit einem Master abgeschlossen. Zur Pädagogischen Hochschule PH haben Sie mit der Matura einen direkten Zugang (ohne Praktika oder Aufnahmeverfahren). Für die Vorschul- und Primarstufe streben Sie einen Bachelor- (3 Jahre) und für die Sekundarstufe I einen Masterabschluss (4-5 Jahre) an. 8 Unterschiede zwischen Mittelschule und Hochschule Die Hochschulen (Uni/ETH/FH/PH) unterscheiden sich deutlich vom Leben und Lernen am Gymnasium. Hier die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick: Mittelschule Lerninhalte lehrplangestützt Lernumfang kleinere, überschaubare Lerneinheiten Hochschule forschungsorientiert grössere, umfassendere Stoffbereiche Lernprozess didaktisch angeleitetes Lernen vermehrt selbständiges Lernen Lernkontrolle Kontinuierliche Prüfungen, Hausaufgabenkontrolle Prüfungen zu Semesterende oder am Ende des Studienjahres Soziales Setting Klassenunterricht, man kennt sich häufig anonyme Grossgruppen Lehrpersonen Lehrpersonen kennen in der Regel grössere soziale Schüler/innen Distanz zwischen Dozenten und Studierenden Räumlichkeiten überschaubar, alles an einem Ort grosse Gebäude, oft über mehrere Stadtteile verteilt Lebensumstände Leben in der eigenen Familie, finanzielle Verantwortung hauptsächlich bei den Eltern Leben in Wohngemeinschaft oder eigenem Haushalt, zunehmender Anteil an eigener Erwerbstätigkeit 9 Entscheiden, aber wie...? Was gibt es alles zu entscheiden? Alternativen zum Hochschulstudium? Nach der gymnasialen Matur muss nicht zwingend ein Studium an einer Hochschule folgen. Alternative Wege ausserhalb von Uni/ETH und FH/PH können sein: eine (verkürzte) Lehre mit dem Abschluss eines eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses EFZ (z.B. Buchhändler/in) oder eine Ausbildung an einer Höheren Fachschule HF (z.B. Kindererzieherin, Hotelfachschule) oder Polizist/in (eidg. Fachausweis). Etliche Printmedien an den Infotheken der BIZ und Ihr/e Berufs- und Studienberater/in geben Ihnen dazu gerne Hinweise! Berufliche Möglichkeiten nach dem Studium? Die Entscheidung für die Studien- und Berufswahl wird erleichtert, indem Sie sich auch die Frage stellen: «Wohin führt eigentlich die Reise nach dem Studium? Welche Berufsmöglichkeiten erschliesse ich mir mit der Wahl eines Studienfachs?» Auch hier erhalten Sie Unterstützung durch eine/n Studienberater/in oder in Printoder Online-Medien. An welchem Ort studieren? Wenn Ihnen klar ist, für welches Studienfach Sie sich entscheiden, kann die Frage hinzukommen, ob Sie dieses Studienfach an Ihrer «Heimat»-Uni oder -FH oder an einer Uni ausserhalb Ihres Kantons studieren möchten. Manchmal gibt es keine Wahlfreiheit, …weil die ETH im Kanton Zürich liegt, …weil Sie auf Französisch studieren möchten (z.B. Lausanne), …weil das FH-Studium Ergotherapie nur in Winterthur (ZHAW) angeboten wird. Vielleicht entscheiden Sie sich aus freien Stücken, den Kanton Bern zu verlassen, …weil Ihnen z.B. ein Ortswechsel lieb ist, …weil Ihnen eine Vertiefungsrichtung in Ihrem gewählten Studienfach an einer externen Uni besonders gefällt. Die Hochschulbesuchstage anderer Kantone werden Ihnen die Entscheidung für den Studienort erleichtern. Die Studienortswahl hat aber auch mit Budgetfragen zu tun, die sich mit Unterstützung Ihrer Eltern klären lassen. Entscheiden, aber wie...? Was gibt es alles zu entscheiden? Zwischenlösung oder nicht? Während des letzten Jahres im Gymnasium muss für Sie klar werden, ob Sie ein Zwischenjahr einschalten werden oder nicht. Es gibt ebenso viele Gründe für ein Zwischenjahr (Militärdienst, Vorpraktika, Lust auf Joberfahrung, Sprachaufenthalt, Schulmüdigkeit…) wie dagegen (sich genug fit für die neue Ausbildung fühlen, klare Entscheidungsgrundlagen haben…). Denken Sie daran, sich für die Entscheidung «Zwischenjahr ja oder nein?» genügend Zeit vor der Matur einzuräumen. Damit gewinnen Sie Zeit, das Zwischenjahr frühzeitig zu planen. Zwei Dinge zum Schluss: - Ausbildung und Beruf beeinflussen Ihre nahe Zukunft, aber nicht Ihr ganzes Leben! Anpassungen sind immer möglich. - Vieles im Leben passiert, weil wir uns auf ungeplante und unerwartete Situationen einlassen, die eine weitere Entscheidung mitbeeinflussen. Vertrauen Sie trotz aller Sorgfalt bei der Informationsbeschaffung auch auf «Zufälle», die Ihnen begegnen werden! Informationen Übersichten und Detailinformationen zu Studienfachinhalten und Berufsmöglichkeiten nach dem Studium finden Sie sowohl in vielen Printmedien der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung BSLB (ausleihbar in BIZ-Infotheken und in Mediotheken der Gymnasien) wie auch online unter www.berufsberatung.ch > Studium und auf den Webseiten der Ausbildungsanbieter. Im Buch «Fokus Studienwahl» erfahren Sie mehr über das Handwerk des Entscheidens (ebenfalls ausleihbar in den Mediotheken der Gymnasien oder im BIZ Ihrer Region). Beratungsangebote In Beratungen und Kurzgesprächen machen wir Studienberater/innen Sie z.B. auf weitere, ähnliche Studiengänge aufmerksam, klären Fragen zu Unterschieden zwischen Studienfächern der Uni oder FH, zeigen Berufsmöglichkeiten nach dem Studium auf und helfen bei Entscheidungsschwierigkeiten. Isabelle Vonarburg [email protected] 10 Studien- und Laufbahnberatung Entscheiden, aber wie...? Interview BIZmit Bern-Mittelland Studierendenund Biel-Seeland STARTER 3/4 Interview mit Studierenden Vanessa Gasser Hadziavdic und Sammer Puran... ...berichten über ihre Erfahrungen bei der Studienfachwahl. Vielleicht gibt Ihnen das eine oder andere eine Anregung für Ihren eigenen Studienwahlprozess. Studien- und Laufbahnberatung Entscheiden, aber wie...? Interview BIZ mit Bern-Mittelland Studierendenund Biel-Seeland STARTER 3/4 Wann ist der definitive Entscheid für Ihre Studienrichtung gefallen? Vanessa: Relativ spät, ich war zum Zeitpunkt, als ich mich für das Studium Pflege entschieden habe, bereits 24 Jahre alt. Sammer: Ich hab nach dem Gymnasium ein Zwischenjahr mit Militär eingelegt. Nach Beenden des Militärs (also im April 2012) habe ich meine Entscheidung getroffen. Demzufolge kurz vor Ende der Anmeldefristen der Universitäten. Wie sind Sie beim Entscheidungsprozess vorgegangen? Vanessa: Nachdem ich den Bachelor in Germanistik abgeschlossen hatte, war für mich klar, dass ich gerne etwas machen wollte, was Theorie und Praxis verbindet. Da ich bereits nach der Matura ein einjähriges Praktikum in einem Spital bzw. in einem Pflegeheim absolviert hatte, und ich mich damals nicht zwischen einem Germanistikstudium an der Uni und einem Pflegestudium an der Fachhochschule entscheiden konnte, ergriff ich die Chance, nun doch noch Pflege zu studieren. Vanessa Gasser Hadziavdic Sammer Puran 26 Jahre 22 Jahre Pflegestudium FH Bern Informatikstudium Uni Bern 4. Semester Nebenfächer Mathematik, Bachelor Volkswirtschaft und Wirtschaftsinformatik 6. Semester Bachelor Sammer: Um es kurz zu fassen: Es war eine Entscheidung aus dem Bauch heraus. Natürlich habe ich mir die Gebiete aller in Frage kommenden Fächer (Wirtschaft, Mathematik, Wirtschaftsinformatik und Psychologie) angeschaut. Aber die finale Entscheidung ist dann aus dem Bauch heraus gefallen. Ich habe also nicht eine Pro- und Contra-Liste geführt. Natürlich habe ich mich zuerst über die engeren Kandidaten (die oben genannten) informiert, indem ich die Informationsveranstaltungen dieser Fächer besucht habe, und erst danach die definitive Entscheidung getroffen. Aber wie gesagt, die definitive Entscheidung fiel mehr nach dem Prinzip «Hey, die Themen der Informatik hören sich noch cool an». Woran haben Sie gemerkt, dass es für Sie das richtige Studium ist? Vanessa: Das Studium an der Berner Fachhochschule BFH vereinbart praktische Tätigkeiten und theoretische Inhalte optimal. Die familiäre Atmosphäre, das positive Lernumfeld und die enga- 12 13 Studien- und Laufbahnberatung Entscheiden, aber wie...? Interview BIZmit Bern-Mittelland Studierendenund Biel-Seeland STARTER 3/4 gierten Lehrpersonen erleichterten den Einstieg ins Studium und förderten auch meine persönliche Motivation. Sammer: Das habe ich an den Fächern gemerkt, die wir im Studium behandelten. Vor allem als es dann an die Projektarbeiten ging, war für mich klar, dass ich den richtigen Schwerpunkt gewählt habe; richtig in Bezug darauf, dass es mich weder unternoch überfordert. Da ich einige der oben genannten Studienrichtungen als Nebenfächer belege, kann ich so einen Vergleich zwischen den Fächern ziehen. Und meiner Meinung nach bietet das Informatikstudium die beste Kombination aus Theorie und Praxis. Meine Erwartungen an das Informatikstudium haben sich definitiv erfüllt, als ich mit meiner Bachelorarbeit im Bereich «Computer Vision» begonnen habe. Dieser Bereich gefällt mir am besten. Studien- und Laufbahnberatung Entscheiden, aber wie...? Interview BIZmit Bern-Mittelland Studierendenund Biel-Seeland STARTER 3/4 Sammer: Da muss ich lange suchen. Am ehesten wohl der Aufwand, den ein Informatikstudium mit sich bringt. An den Informationstagen der Universitäten wurden wir jedoch davor gewarnt. Aber sonst gab es eigentlich nichts, was gegen dieses Studium gesprochen hat. Gab es Schlüsselmomente in der Studien- oder Berufswahlentscheidung? Wenn ja, was war das für ein Moment? Vanessa: Ein Schlüsselmoment war für mich ein Gespräch mit meinen Kommilitonen an der Universität, wo ich merkte, dass ich einfach nicht nur theoretische Dinge entwickeln wollte, welche für wenige zugänglich sind, sondern praktisch etwas mit meinem Wissen bewirken will. Ausserdem fehlte mir die Arbeit mit Menschen. Welche Kriterien waren ausschlaggebend für die Entscheidung? Vanessa: Einige Punkte habe ich bereits weiter oben erwähnt. Dazu kommen die guten Jobaussichten als dipl. Pflegefachfrau, die sofortige Berufsbefähigung, die guten Weiterbildungsmöglichkeiten und die Aussicht, sich einen Arbeitsplatz nach eigenen Präferenzen aussuchen zu können. Ebenso ist es in der Pflege gut möglich, Job und Familie unter einen Hut zu bringen, da auch Stellen mit niedrigem Arbeitspensum möglich sind. Auch ein späterer Wiedereinstieg ist gut möglich und wird unterstützt. Sammer: Ein Schlüsselmoment – ausser der Entscheidung selber – gab es eigentlich nicht. Ich kann mich jedenfalls nicht mehr daran erinnern. Sammer: Da es eine spontane Entscheidung war, war das Hauptkriterium, dass sich Informatik bzw. die behandelten Themen cool anhören. Dass ich bereits im Gymnasium als Frei- und Ergänzungsfach Informatik hatte, wird sicherlich auch einen Einfluss gehabt haben. Gab es auch Argumente, die gegen Ihr jetziges Studium gesprochen haben? Vanessa: Das Pflege-Studium an der FH wird oft negativ wahrgenommen im Vergleich zu jenem an der Höheren Fachschule HF, weil die FH nur Theoretiker hervorbringe. Jedoch stehen den FHAbsolventen durch den international anerkannten Bachelor viele Türen offen, wie z.B. im Ausland arbeiten zu können. Da sind die immer leiser werdenden Vorurteile von einigen Institutionen nicht wirklich ausschlaggebend. 14 Endlich passend! 15 Studien- und Laufbahnberatung Entscheiden, aber wie...? Interview BIZmit Bern-Mittelland Studierendenund Biel-Seeland STARTER 3/4 Wer oder was hat Ihnen bei der Entscheidung geholfen? Vanessa: Natürlich habe ich Rücksprache mit meinen Eltern, Freunden und meinem Ehemann gehalten. Alle Parteien waren sich einig, dass sie mich in diesem Berufsfeld sehen. Auch die Berufsberatung während meiner Sekundarschulzeit hatte mich in einem sozialen Berufsfeld gesehen. Wobei es zu bemerken gilt, dass dies sowohl durch das Germanistikstudium mit Berufsziel Lehrerin wie auch durch das Berufsziel Pflegefachfrau abgedeckt worden wäre. Sammer: Sicher der Fakt, dass ich am Gymnasium schon Informatik hatte und es schon damals ein tolles Fach fand. Vielleicht fühlte ich mich deswegen zur Informatik hingezogen. Zudem hat mir die Homepage des Informatikinstitutes der Uni Bern, auf welcher die Studieninhalte genauer beschrieben werden, geholfen. Studien- und Laufbahnberatung Entscheiden, aber wie...? Interview BIZmit Bern-Mittelland Studierendenund Biel-Seeland STARTER 3/4 ins Zentrum stellen. Mir waren schon immer finanzielle Unabhängigkeit und frühe Erwerbstätigkeit wichtig, ebenso die Gründung einer Familie. Durch den langen Weg über ein Studium an einer Universität bleiben diese Aspekte natürlich auf der Strecke. Nach der obligatorischen Schulzeit würde ich daher eine Lehre mit Berufsmatur absolvieren, um anschliessend an einer Fachhochschule studieren zu können. Sammer: Da ich das perfekte Studium für mich gefunden habe, würde ich nichts anders machen. Das Interview führten Sarah Krempel und Olivia Tschanz [email protected] [email protected] Plötzlich geht ein Licht auf Würden Sie heute beim Entscheidungsprozess etwas anders machen? Vanessa: Ich würde das Augenmerk vermehrt auf meine Wünsche im Privatleben legen und nicht mehr die beruflichen Ambitionen 16 17 Studien- und Laufbahnberatung BIZ Bern-Mittelland und Biel-Seeland STARTER 3/4 Was tun bei Entscheidungsschwierigkeiten? Was tun bei Entscheidungsschwierigkeiten? Der entscheidende Moment Entscheidungen haben oft eine lange Vorgeschichte und ein langes Nachspiel. Aber was genau geschieht eigentlich im Augenblick, wenn die Würfel fallen? Zwei Berufs-, Studien-, und Laufbahnberater/innen sagen Ihnen, was sie im entscheidenden Moment beobachten. STARTER: Der Moment der Entscheidung, das klingt ein bisschen wie der Augenblick der Wahrheit. Wie erlebt ihr Menschen, die gerade vor dem Augenblick der Wahrheit stehen? Barbara Amacker: Das kann ganz unterschiedlich sein. Für die meisten aber ist das kein freudiger, sondern ein schwieriger Moment. Manchmal spürt man direkt die Last der Entscheidung auf den Schultern des Klienten oder der Klientin. Die Studienwahl ist für viele die erste so grosse Entscheidung im Leben, die selbstverantwortlich getroffen wird. Das ist meist nicht zu übersehen. Lukas Meier: Ja, meistens sind die Leute nachdenklich. Sie spüren, dass jetzt etwas geschieht, das irgendwie ausserhalb ihrer Macht stattfindet. Freud hat einmal gesagt, wir Menschen sind nicht Herr im eigenen Haus. Ich habe das Gefühl, dass Menschen, die Entscheidungssituationen bewusst erleben, genau dieses Gefühl haben. Dass das gerade in Momenten geschieht, wo wir folgenschwere Dinge in unserem Leben beschliessen müssen, ist gelinde gesagt dramatisch. STARTER: Was tut ihr, wenn Menschen so in eine Beratung kommen? Entscheidungen können uns zum Verzweifeln bringen. L. M.: Ich finde es jeweils wichtig, den Ratsuchenden gleich klarzumachen, dass es jetzt um die Entscheidung geht. Verständlicherweise haben wir die Tendenz, uns vor Entscheidungen zu drücken und wollen dann zum Beispiel wieder zurückgehen zum Informieren oder einfach mal abwarten. Das bringt nichts. Lieber der Wahrheit in die Augen sehen. B. A.: Zunächst einmal möchte ich wissen, wie die Person bis zu diesem Punkt gekommen ist. Wie ist sie vorgegangen, welchen 18 19 Was tun bei Entscheidungsschwierigkeiten? Der entscheidende Moment Was tun bei Entscheidungsschwierigkeiten? Der entscheidende Moment Weg hat sie gewählt? Für mich ist es wichtig zu wissen, ob dieser Weg Hand und Fuss hat und die Person das Thema wirklich ernsthaft und vertieft bearbeitet hat. Wenn dem so ist, versuche ich herauszufinden, wo genau nun die Unsicherheit besteht. Was sind die Bedenken? Oft sind es Dinge, die sowieso nicht im eigenen Handlungsfeld liegen und im Moment einfach nicht geklärt werden können. Und ich rüttle auch gern ein bisschen provokativ an den verschiedenen Varianten, um zu sehen, ob sie wirklich stabil sind. Aber abnehmen kann und will ich die Entscheidung nicht. STARTER: Entscheidungen sind mitunter schwierig. Wie könnt ihr Menschen beim Entscheiden unterstützen? B. A.: Den meisten Menschen hilft es, wenn sie mit einer aussenstehenden Person über ihre Entscheidung sprechen können. Macht dieses Vorgehen Sinn? Habe ich was übersehen? Was sind die Konsequenzen dieser Entscheidung? Manchmal kann ich auch Mut zusprechen, vielleicht auch die Entscheidung in ihrer Grösse relativieren. Jeder und jede braucht in diesem Moment eine ganz persönliche Unterstützung, und es ist meine Aufgabe, herauszufinden, was das sein könnte. L. M.: Alle Menschen haben ja sehr viel Übung beim Entscheiden und meistens geht das routinemässig über die Bühne. Das vergisst man häufig. Wenn’s aber ernsthafte Probleme gibt beim Entscheiden, kann das verschiedene Ursachen haben. Manchmal ist es die Ungewissheit, was man sich mit der Wahl eines bestimmten Weges wirklich einhandelt. Manchmal vermutet jemand, dass es vielleicht doch noch einen besseren Weg gäbe, der aber einfach noch nicht aufgetaucht ist. Oftmals schrecken Ratsuchende aber schlicht vor der Tatsache zurück, dass es jetzt ernst gilt. Sie haben sich alles hundert Mal überlegt – was eine gute Art ist, sich auf eine Wahl vorzubereiten! – aber der Moment der Wahrheit ist eben anders gewickelt, da kommt es nicht mehr auf unsere Planungsfähigkeiten an, sondern nur noch auf unsere Geistesgegenwart, Chancen zu packen. STARTER: Was ist damit gemeint: Geistesgegenwart, Chancen zu packen? L. M.: Es geht ums «Jetzt-oder-nie». Fragen wie «Was würden Sie wählen, wenn Sie nur noch 20 Sekunden Zeit haben für den Entscheid?» geben den Ratsuchenden die Erlaubnis, alles, was man eigentlich auch noch bedenken und überlegen müsste – was 20 So befreiend kann Entscheiden sein man hoffentlich vorher auch getan hat! – beiseite lassen zu dürfen, um sich jetzt voll und ganz aufs Weichenstellen zu konzentrieren. Der Moment der Wahrheit ist ein Moment, wo uralte Ressourcen in uns wach werden. Und die sind die wahren Herren im Haus und sollten deshalb auch beim Entscheiden aktiviert werden. STARTER: Soll man sich im Moment der Wahrheit einfach auf sein Bauchgefühl verlassen? B. A.: Eine grössere Entscheidung braucht meiner Meinung nach beides, Kopf und Bauchgefühl. Wird die Entscheidung jedoch von 21 Was tun bei Entscheidungsschwierigkeiten? Der entscheidende Moment beiden Seiten beleuchtet, ist es am Schluss wohl oft der Bauch, der entscheidet. Das ist auch gut so, weil es z.B. in Sachen Studien- und Berufswahl einfach verschiedene richtige Lösungen geben kann. In dem Fall ist das Bauchgefühl wohl der letzte und oft auch ausschlaggebende Ratgeber. L. M.: In diesem Moment kann man vielleicht tatsächlich sagen, dass es nur noch darum geht, sich auf’s Bauchgefühl zu verlassen. Uns modernen Menschen gelingt das aber häufig erst, wenn wir alles hundert Mal – manchmal bis zur Erschöpfung – durchgedacht haben. Es gibt aber immer wieder Ratsuchende, die ohne solche Anstrengungen den Schritt in fast meditative Zustände finden, die sehr wirkungsvoll sind für das Entscheiden. Manche erreichen dies, wenn sie sich an einen ruhigen Ort in der Natur zurückziehen oder wenn sie Sport treiben usw. Das hat den ähnlichen Effekt, wie wenn man eine Entscheidung überschläft und mal sieht, wie man am nächsten Tag darüber denkt. So kann man die Details vergessen, um das Ganze zu sehen. Miles Davies hat einmal gesagt, Musik machen bedeutet, alle Töne zu lernen und sie dann wieder zu vergessen. Ohne die Töne zu lernen, kann man kein Instrument spielen, aber nur Töne aneinanderreihen ist noch keine Musik. StudienWas tun bei undEntscheidungsschwierigkeiten? Laufbahnberatung BIZ Bern-Mittelland Der entscheidende und Biel-Seeland Moment STARTER 3/4 STARTER: Jetzt seid ihr beide Profis darin, Leute beim Entscheiden zu unterstützen. Dann fallen euch eigene wichtige Entscheide im Leben sicher einfach? B. A.: Na, das wäre ja wunderbar! Aber nur, weil man sich in den Entscheidungskonzepten und -theorien auskennt, heisst das nicht, dass man selbst ein Entscheidungsprofi ist. Ich tue mich immer wieder schwer mit grösseren Entscheidungen. Und ich leide auch immer noch teilweise daran. Aber ich habe auch den Eindruck, dass es mit den Jahren etwas einfacher wird. Einfach weil ich erfahren habe, dass ich schon was Gutes aus dem Entschiedenen machen kann, egal wie ich mich entscheide. Und auch weil ich weiss, dass der Zufall oder das Schicksal oder wie man es nennt, mir immer wieder auch einen Strich durch die perfekt analysierte Rechnung machen kann. L. M.: Nein, natürlich fallen mir Entscheidungen ebenso schwer wie allen anderen Menschen. Es geht, glaube ich, darum, sich im Moment der Entscheidung darüber klar zu sein, dass man jetzt etwas Schwieriges tut, was man eben nicht vereinfachen kann. Das gibt einem eine gewisse Ruhe, und das kann man brauchen in Momenten des Wählens. Einen wesentlichen Vorteil aber hat meine Arbeit natürlich schon: Ich sehe immer wieder, wie andere Leute die Klippe des Entscheidens erfolgreich meistern. Da bekommt man viele Ideen und Anregungen, wie man’s auch mal versuchen könnte. Marion Rieder-Spilker [email protected] Die Natur als Inspirationsquelle nutzen 22 23 Studien- und Laufbahnberatung BIZ Bern-Mittelland und Biel-Seeland STARTER 3/4 Was tun bei Entscheiden ist nichts für Feiglinge... StudienundEntscheidungsschwierigkeiten? Laufbahnberatung BIZ Bern-Mittelland und Biel-Seeland STARTER 3/4 Entscheiden ist nichts für Feiglinge... Melissa K. (18): «Ich habe nun wirklich alles gemacht, was ich machen sollte! Ich habe einen Interessentest gemacht. Ich habe mich mit meinen Interessen in Schule und Freizeit auseinandergesetzt und Ranglisten gemacht. Ich habe mich zwei Mal mit der Studienberaterin getroffen und mit ihr meine Situation diskutiert und analysiert. Ich habe mit Eltern und Freunden geredet. Ich habe die Vernunft in meinem Kopf und das Gefühl in meinem Bauch befragt. Ich habe die Uni besucht und mit Studierenden gesprochen. Und immer noch ist die Frage offen: Geschichte oder Soziologie? Also ehrlich, ich dachte, wenn ich schön nach Schema vorgehe, wird die Entscheidung klar und auch einfach werden. Na ja, immerhin habe ich mich von fünf verschiedenen Möglichkeiten auf zwei «runtergearbeitet», aber dass ich nun immer noch nicht weiss, was die beste Lösung ist, frustriert mich… Wie nur komme ich zu einer guten Entscheidung? Ich habe so viel investiert, bin aber noch immer weit weg von einer Sicherheit in Bezug auf meine Entscheidung. Und eigentlich habe ich mittlerweile auch keine Lust mehr...» Leben in einer Multioptionsgesellschaft Mit einer Matura im Sack steht Ihnen die ganze Welt offen. Sie können ein Fach studieren, welches Sie fasziniert. Sie können sich entscheiden, welche Hochschule Sie besuchen möchten, wo Sie die kommenden Jahre leben. Sie können aber auch einen alternativen Weg wählen und eine andere Ausbildung machen. Es stimmt, objektiv steht Ihnen die ganze Welt offen. Aber wollen Sie «die ganze Welt»? Seien Sie ehrlich zu sich selbst und Ihren Möglichkeiten und ganz viele Optionen werden wegfallen. Machen Sie sich keine Sorgen, das ist nichts Schlechtes, sondern sehr gut! Sie können nicht immer und überall sein. Finden Sie heraus, wo Sie gerne und mit Überzeugung sein möchten. Minimieren Sie Ihre Optionen, in dem Sie alles, was zwar möglich, aber doch unwahrscheinlich ist, schon mal von Ihrer Liste streichen. Nur Mut, Entscheiden ist nichts für Feiglinge… 24 Sind Sie mutig genug? Gibt es richtige und falsche Entscheidungen? Hierzu ein klares Ja! Es gibt richtige Entscheidungen und es gibt falsche Entscheidungen. Punkt. Die Frage ist nur, wann merkt man, ob etwas richtig oder falsch war. Für jede und jeden von uns gibt es – auch in Sachen Studienwahl – mehrere richtige Möglichkeiten. Niemand ist nur für ein Studium geeignet und nie führt nur gerade diese Ausbildung in ein glückliches Berufsleben. Sie haben verschiedene Optionen, die stimmig sind und Sie auf einen guten Weg führen. Versuchen Sie aber unbedingt, eine dieser richtigen Lösungen zu treffen (also studieren Sie nicht Meeresbiologie, wenn Sie sich ein Leben ausserhalb der Schweiz nicht vorstellen können. Wenn Sie sich mit dem Thema Studienwahl auseinandersetzen (Interessen und Fähigkeiten ausarbeiten, Informationen über Studienrichtungen und Ausbildungen sammeln und beides einander gegenüberstellen), werden Sie eine richtige Entscheidung treffen. 25 StudienundEntscheidungsschwierigkeiten? Laufbahnberatung BIZ Bern-Mittelland und Biel-Seeland STARTER 3/4 Was tun bei Entscheiden ist nichts für Feiglinge... Der Moment der Entscheidung – ein Sprung ins Ungewisse Bei den allermeisten Entscheidungen können Sie nur ein gewisses Mass an Klarheit erlangen. Zu gross und vielfältig sind die «Unbekannten», die Sie einfach nicht in Ihre Überlegungen einbeziehen können. Wenn Sie Ihre Aufgaben gemacht haben, ist es Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Entscheiden Sie sich für das, was in diesem Moment «in Kopf und Bauch» am meisten Sinn macht und die zufriedensten Gefühle auslöst. Nur Mut, entscheiden Sie einfach mal. Sie werden sehen, die Situation wird sich allein durch das Entscheiden selbst verändern. Vielleicht werden Sie sich dann bestätigt fühlen oder im Gegenteil merken, dass dieser Entscheid nicht wirklich zu Ihnen passt. Achtung, fertig, entscheiden Doch nicht nur Entscheiden braucht Mut, sondern auch, weitere, neue, andere Entscheidungen zu treffen. Aber treffen Sie Ihre Entscheidungen selbst (sonst macht es womöglich ein anderer?). Jede Entscheidung bleibt teilweise immer ein Sprung ins Ungewisse, vergewissern Sie sich einfach, dass Sie einen Fallschirm dabei haben (haben Sie schon über einen Plan B für den Fall der Fälle nachgedacht?). Was tun bei Entscheiden ist nichts für Feiglinge... StudienundEntscheidungsschwierigkeiten? Laufbahnberatung BIZ Bern-Mittelland und Biel-Seeland STARTER 3/4 Herzliche Gratulation! Sie haben eine Methode gefunden, sich völlig unnütz ganz viel Kraft zu rauben. Sie wissen es, aber trotzdem nochmal: das bringt nichts (ausser dass Sie die gewählte Möglichkeit gar nicht geniessen können)! Es ist wichtig, nicht gewählte Möglichkeiten gut zu «verabschieden». Diese Möglichkeiten wären auch eine Option gewesen, eine richtige Lösung. Aus Ihren ganz persönlichen Gründen haben Sie sich in diesem Moment Ihres Lebens dagegen entschieden. Legen Sie nun diese Variante in Gedanken wieder weg (vielleicht gibt es ja später wieder Gründe, darauf zurückzukommen). Das Leben – zu viele Variablen, um berechenbar zu sein Der Wirkungskreis in Ihrem Leben ist recht gross. Vieles können Sie selbst entscheiden und gestalten. Sie selbst entscheiden, was und wo Sie studieren oder welchen anderen Ausbildungsweg Sie gehen werden. Trotzdem gibt es zu viele Unbekannte in dieser Geschichte, als dass Sie die Zukunft im Detail planen können. Was, wenn Ihnen die Unistadt nicht gefällt, für die Sie sich entschieden haben (und die Ihnen beim Einkaufen oder an Konzerten immer so gut gefallen hat)? Was, wenn Sie in den Vorlesungen Ihres Faches merken, dass Sie die Inhalte nicht so interessieren, wie Sie sich das vorgestellt haben? Was, wenn Ihre besten Freunde wider Erwarten einen anderen Weg wählen und nicht wie abgemacht mit Ihnen eine WG gründen? Mit Sicherheit werden Sie auf solche Tatsachen treffen, die Sie aber mit genau der gleichen Sicherheit nicht im Vorfeld miteinbeziehen konnten. Das Leben ist nicht berechenbar. Und was dann? Dann werden Sie den Mut brauchen, eine neue Entscheidung zu treffen. Auftretende Schwierigkeiten sind auch eine Gelegenheit, Stärken zu zeigen und diese zu entwickeln. Neue Informationen und Situationen verlangen neue Entscheidungen, also gewöhnen Sie sich schon mal dran, und üben Sie mit jeder neuen Entscheidung weiter am «Projekt Leben». Wie gesagt, Entscheiden ist nichts für Feiglinge. Barbara Amacker [email protected] Nicht gewählte Optionen müssen verabschiedet werden Mit Sicherheit kennen Sie das: «Hätte ich nicht vielleicht doch das ,Andere' wählen sollen? Die andere Jeans stand mir doch auch sehr gut… Das Geburtstagsfest meines Kollegen hätte vielleicht doch mehr Spass gebracht, als der Kino-Besuch?» 26 27 Studien- und Laufbahnberatung BIZ Bern-Mittelland und Biel-Seeland STARTER 3/4 Studien- und Laufbahnberatung BIZ Bern-Mittelland und Biel-Seeland STARTER 3/4 Weitere Angebote Infoveranstaltung Für Fragen rund um Studium und Beruf stehen wir Ihnen unter [email protected] zur Verfügung. Zudem können Sie sich im BIZ Bern-Mittelland und im BIZ Biel-Seeland in einem Kurzgespräch (ohne Voranmeldung) oder in einer Beratung (mit Voranmeldung) mit einer Fachperson zu Ihren Fragen austauschen. Beachten Sie bitte auch die jeweiligen Angebote der Studienberatung an den Zweigstellen der Gymnasien Burgdorf, Interlaken, Langenthal und Thun. FAQ zur Studien- und Berufswahl Auf www.erz.be.ch/berufsberatung > Studienwahl > Weiterführende Informationen > Fragen zur Studien- und Berufswahl > Wie entscheide ich mich? finden Sie häufige Fragen zum Entscheidungsprozess und passende Antworten dazu. Kommunikation als Beruf Interessiert Sie eine Tätigkeit im Kommunikationsbereich? Wollen Sie wissen, welche Wege in dieses Berufsfeld führen und wie der Alltag eines Kommunikationsprofis aussieht? Dann sollten Sie sich folgende Veranstaltung vormerken: Kommunikationsprofis geben Einblick in ihre Arbeitsfelder Unsere Informationsveranstaltung gibt einen Einblick in die konkrete Arbeit und vermittelt ein realistisches Bild der Bereiche Marketing/Werbung, PR/Kommunikation und Medien/Journalismus. Sie erhalten einen Überblick über die Ausbildungswege und lernen ausgewählte Arbeitsfelder näher kennen. Gewinnen Sie eine konkrete Idee Ihrer beruflichen Zukunft und lassen Sie sich Ihre Fragen direkt von Profis beantworten. Folgende Arbeitsfelder werden von Berufsleuten vorgestellt: Studienwahl-Newsletter Sie können unseren Studienwahl-Newsletter kostenlos abonnieren und werden so vier Mal im Jahr mit den neusten Informationen zur Studien- und Berufswahl automatisch beliefert. Abonnieren unter: www.erz.be.ch/berufsberatung > Studienwahl > Aktuell. Arbeitsfeld Funktion und Unternehmen Marketing, Werbung Texterin/Konzepterin, Werbeagentur Maxomedia Unternehmenskommunikation Pressesprecherin und Leiterin Kommunikation, Schweizerische Bankiervereinigung Kommunikationstraining Kommunikationstrainer, Kommuni kationsagentur Border Crossing Medien, Journalismus Redaktor, Berner Zeitung Wann? Mittwoch, 28. Oktober 2015, 18.30 - 20.00 Uhr 28 Wo? BIZ Bern-Mittelland - Infothek, Bremgartenstrasse 37, 3012 Bern Wer? Studierende verschiedener Fachrichtungen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten vor der Studienwahl 29 Studien- und Laufbahnberatung BIZ Bern-Mittelland und Biel-Seeland STARTER 3/4 Studien- und Laufbahnberatung BIZ Bern-Mittelland und Biel-Seeland STARTER 3/4 Ausblick auf den nächsten Starter 4/4 Kontakt, Öffnungszeiten Infothek, Kurzgespräche Der nächste Starter erscheint im März 2016 und befasst sich mit dem Thema, wie Sie Ihren Studieneinstieg realisieren. Wir geben Ihnen nützliche Informationen zum Studienanfang, vermitteln Ihnen Einblicke, was an der Hochschule auf Sie zukommt, und wie Sie den Studienalltag bewältigen können. Studien- und Laufbahnberatung BIZ Bern und Biel ich STARTER 4/4 März 2014 realisiere meinen studieneinstieg. 30 1 BIZ Bern-Mittelland Bremgartenstrasse 37, Postfach 3001 Bern BIZ Biel-Seeland Zentralstrasse 64 2503 Biel Telefon 031 633 80 00 [email protected] www.be.ch/berufsberatung Telefon 031 635 38 38 [email protected] www.be.ch/berufsberatung Öffnungszeiten Infothek Montag bis Freitag 12 – 18 Uhr Öffnungszeiten Infothek Dienstag bis Donnerstag 15 – 18 Uhr Kurzgespräche im BIZ (ohne Voranmeldung) Montag bis Freitag 14 – 18 Uhr Samstag 12 – 14 Uhr in der Kornhausbibliothek (Kornhausplatz 18, 3011 Bern) Kurzgespräche im BIZ (ohne Voranmeldung): Dienstag und Donnerstag 15 – 18 Uhr Zweigstellen an den Gymnasien Burgdorf, Interlaken, Langenthal und Thun Dokumentation und Ausleihe: Bibliothek des Gymnasiums Termine und Auskünfte: bei Studienberaterin /-berater der Gymnasien 31 Der Starter... ist das Studienwahlmagazin der Studienund Laufbahnberatung vom BIZ BernMittelland und Biel-Seeland. Er erscheint halbjährlich und behandelt periodisch folgende Themen: 1/4 Was interessiert mich wirklich? 2/4 Wie informiere ich mich über mein Studium? 3/4 Ich entscheide mich für ein Studium. 4/4 Ich realisiere meinen Studieneinstieg. Die BIZ Berufsberatungs- und Informa tionszentren sind eine Dienstleistung der Erziehungsdirektion des Kantons Bern www.be.ch / biz 3/4 STARTER Weitere Informationen
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