John Adams/Lucinda Childs/Frank O. Gehry: Available Light

John Adams/Lucinda Childs/Frank O. Gehry:
Available Light
Österreich-Premiere, Festspielhaus-Koproduktion
Available Light, 2015
Available Light, 2015
Available Light, 1983
Available Light, 1983
Am 13. November ist mit Lucinda Childs eine der bedeutendsten ChoreografInnen der modernen Tanzgeschichte im Festspielhaus zu Gast. Nach
der erfolgreichen Wiederaufnahme von „Dance“ im Jahr 2009 präsentiert
die Künstlerin nun die Neubearbeitung eines weiteren Klassikers aus ihrem
Repertoire. 1983 als Auftragswerk des Museum of Contemporary Art in Los
Angeles entstanden, galt „Available Light“ schon damals als bahnbrechende
multidisziplinäre Kreation, die das etablierte Tanzverständnis revolutionierte.
Für „Available Light“ fanden Komponist John Adams, Choreografin Lucinda Childs
und Architekt Frank O. Gehry – alle drei VorreiterInnen ihrer Kunstformen –
erstmals für eine Kollaboration zusammen. 1973 gründete Childs ihre eigene
Compagnie. Seither zeichnen sich ihre Werke durch einen minimalistischen,
repetitiven und hochmusikalischen Stil aus, der sich auch in „Available Light“
wiederfindet. Aus einfachem Schrittmaterial generierte Lucinda Childs komplexe Bewegungsmuster und kreierte eine von diagonalen Formen und klaren
Strukturen geprägte Choreografie, die Tanz in seiner puren Form bot, ganz ohne
ein Handlungsgerüst als Basis. Childs’ langjähriger Weggefährte, Komponist
und Dirigent John Adams, der 2003 mit dem Pulitzer Preis für Musik ausgezeichnet wurde und als Vertreter der Minimal Music gilt, legte der Kreation mit seiner
Komposition „Light over Water“ einen halbelektronischen Klangteppich unter,
der sich wie die TänzerInnen über den Raum ausbreitet. Gegenwartsarchitekt
Frank O. Gehry, der zuletzt mit dem gigantischen Facebook-Campus in Kalifornien für Schlagzeilen sorgte, steuerte, inspiriert von industriellen Materialien,
eine beeindruckende Bühnenbildkonstruktion bei, die auf einem aufwendigen
Split-Level-Set basiert.
Als „ein Werk von lodernder formaler Schönheit“ und „fesselndes Zusammenspiel zwischen Tanz, Musik und Bühnenbild“ wurde „Available Light“ 1983 von
der Kritik gerühmt. In der Wiederaufnahme präsentiert sich die harmonische
Wechselwirkung dreier Disziplinen wiederholt als ausschlaggebend für den
Erfolg: „But what is most extraordinary about ´Available Light` 2015 is that
euphoria is the result of the interaction of each element of sight and sound and
movement.“ (Mark Swed, LA Times, Juni 2015)
Vor der Vorstellung findet ein Künstlerinnengespräch mit Lucinda Childs und
Wiebke Hüster statt. Überdies lädt das Weingut Rudolf Hofmann die BesucherInnen zur Weindegustation. Bereits am Mittwoch bietet eine Masterclass mit
Ty Boomershine Einblicke in die Arbeit der Lucinda Childs Dance Company.
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Details
TANZ
John Adams/Lucinda Childs/Frank O. Gehry: Available Light
Österreich-Premiere, Festspielhaus-Koproduktion
Fr 13. November 2015, 19.30 Uhr, Großer Saal
KÜNSTLERINNENGESPRÄCH mit Lucinda Childs und Wiebke Hüster, 18.30 Uhr, Kleiner Saal
MASTERCLASS mit Ty Boomershine, Ensemblemitglied der Lucinda Childs Dance Company
Mi 11. November 2015, 14.00 bis 16.00 Uhr, Probebühne 2
Musik John Adams
Choreografie Lucinda Childs
Bühne Frank O. Gehry
Licht Beverly Emmons, John Torres
Kostüme Kasia Walicka Maimone
Sounddesign Mark Grey
Tanz Lucinda Childs Dance Company: Ty Boomershine, Katie Dorn, Katherine Helen Fisher, Sarah Hillmon,
Anne Lewis, Sharon Milanese, Patrick John O’ Neill, Matt Pardo, Lonnie Poupard Jr., Caitlin Scranton,
Shakirah Stewart
Die Wiederaufnahme von „Available Light“ 2015 wurde in Auftrag gegeben von Cal Performances, University
of California, Berkeley; Festspielhaus St. Pölten; FringeArts, Philadelphia, mit Unterstützung von The Pew Center
for Arts & Heritage; Glorya Kaufman Presents Dance at the Music Center und The Los Angeles Philharmonic
Association; Internationales Sommerfestival Kampnagel, Hamburg; Onassis Cultural Centre - Athen; Tanz Im
August, Berlin; sowie Théâtre de la Ville - Paris und Festival d‘Automne à Paris. „Available Light“ wurde entwickelt im MASS MoCa (Massachusetts Museum of Contemporary Art). Eine Produktion von Pomegranate Arts,
Inc., Produktionsleitung Linda Brumbach.
SHUTTLE-BUS
Abfahrt 17.00 Uhr, Wien Operngasse 4
KARTEN EUR 42, 36, 31, 25, 12
niederösterreich kultur karten
Rathausplatz 19, 3100 St. Pölten
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Biografien
JOHN ADAMS
Als Komponist, Dirigent und kreativer Kopf nimmt John Adams eine besondere Stellung in der Musikwelt
ein. Schon in seiner Jugend lernte er von seinem Vater das Klarinettenspiel und wirkte in Marschkapellen und
Jugendorchestern mit. Bereits im Alter von zehn Jahren begann er zu komponieren und konnte der Aufführung eines seiner ersten orchestralen Werke als Teenager beiwohnen. Als besonders prägend beschreibt
der Künstler seine Ausbildung an der Harvard University und die Tätigkeit im Boston Symphony Orchestra.
Aus der Zusammenarbeit mit der Poetin Alice Goodman und dem Regisseur Peter Sellars entstanden ab
Mitte der 80er Jahre die herausragenden Opern „Nixon in China“ (1987) und „The Death of Klinghoffer“
(1991), welche weltweit erfolgreich präsentiert wurden. Auch Österreich wurde von John Adams mit einer
Premiere bedacht. 2006 wurde die Oper „A Flowering Tree“, welche auf Mozarts „Zauberflöte“ basiert, in
Wien uraufgeführt. Des Weiteren ist John Adams ein gefragter Dirigent und vor allem für sein weitreichendes Repertoire bekannt, welches von Beethoven über Cater bis hin zu Zappa reicht. Eine besondere Ehre
war es für Adams, 2012 die BBC Proms dirigieren zu dürfen, im Rahmen welcher er sogar selbst mit seinem symphonischen Werk „City Noir“ (2014) einen Teil des Programms stellte. Auch heuer war Adams mit
zwei seiner Werke bei den Proms vertreten. Das Ausnahmetalent wurde bereits mehrfach für seine Arbeit
und seinen musikalischen Kulturbeitrag ausgezeichnet. Neben zahlreichen Ehrendokotraten von renommierten Universitäten wie Havard, Cambridge oder der Juilliard School, wurde Adams 2003 für das Stück
„Transmigration of Souls“, welches den Opfern der Terroranschläge des 11. Septembers auf das World
Trade Center gewidmet ist, der Pulitzer Preis verliehen.
LUCINDA CHILDS
1963 startete Lucinda Childs ihre Karriere als Tänzerin und Choreografin am Judson Dance Theater. Hier
kreierte sie 13 Arbeiten und tanzte in Choreografien von Yvonne Rainer, Steve Paxton und Robert Morris.
Ihre eigene Tanzcompagnie, die Lucinda Childs Company, gründete sie 1973 und schuf seither über 50
Werke. Gemeinsam mit Robert Wilson und Philip Glass erarbeitete Lucinda Childs 1976 die Oper „Einstein
on the Beach“ und erhielt dafür den Village Voice Obie Award. Seit 1981 entwickelte sie über 30 Arbeiten
für führende Ballettcompagnien auf der ganzen Welt, darunter das Paris Opera Ballet, das Les Ballets de
Monte Carlo und die Baryshnikov’s White Oak Dance Company. Als Choreografin und Regisseurin wirkte sie
an 16 Opernproduktionen, darunter „Orfeo ed Euridice“, „Zaide“, „Le Rossignol et Oedipe“, „Farnace“ und
„Alessandro“. Für „Dance“, das in Zusammenarbeit mit Philip Glass und Sol LeWitt entstanden ist und bis
heute als eines der wegweisendsten Stücke der neueren Tanzgeschichte gilt, erhielt Lucinda Childs 1979
das Guggenheim-Stipendium. Mit der Wiederaufnahme von „Dance“ tourte die Compagnie 2009 durch die
Vereinigten Staaten und Europa. 2014 führte die Künstlerin Regie in der neuen Produktion von John Adams
„Dr Atomic“ an der Opéra national du Rhin und in Jean Baptiste Lullys „Atys“ an Oper Kiel, wo sie auch an
einer neuen Produktion von „Orfeo ed Euridice“ arbeiten wird. Für 2016 plant die Choreografin eine Bearbeitung von „Dance“ für das Lyon Opera Ballet sowie eine neue Produktion für die Lucinda Childs Dance
Company in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Collin Stetson. 2001 erhielt Lucinda Childs den „Bessie
Award for Sustained Achievement“, 2004 wurde sie mit dem französischen „Ordre des Arts et des Lettres“
geehrt und fünf Jahre später erhielt die Choreografin den „NEA/NEFA American Masterpiece Award“.
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FRANK O. GEHRY
Ursprünglich aus Toronto stammend, emigrierte Frank O. Gehry bereits 1947 mit seiner Familie in die USA,
nach Los Angeles. Nach Abschluss des Bachelorstudiums für Architektur ergriff er an der Harvard University
das weiterführende Studium „Stadtplanung“. Bereits 1962 gründete Frank O. Gehry sein eigenes Architekturbüro in Venice, Kalifornien. In den folgenden Jahren stieg der Architekt vom konventionellen Planer zu
einem bedeutenden Vertreter des Dekonstruktivismus auf. Dabei handelt es sich um eine Architekturbewegung, welche die Auflösung von klassischen Formen und eine freie, collagenartige Bauweise sucht. Frank
O. Gehry kann mittlerweile auf eine über fünfzig Jahre andauernde Karriere zurückblicken, im Zuge derer
er viele öffentliche und private Gebäude in Amerika, Europa und Asien entworfen hat. Für den Architekten
war es stets von besonderer Bedeutung, dass sich Menschen in den von ihm geschaffenen Räumen wohlfühlen und eine Verbindung zu ihrer eigen Kultur und Lebensrealität spüren können. Frank O. Gehry wurde
von den New York Times als einer der „höchstgepriesenen US-Architekten seit Frank Lloyd Wright“ bezeichnet. Die von ihm geschaffenen Bauten wurden mit über 100 Auszeichnungen des „American Institute
of Architecture“ belohnt. Neben zahlreichen anderen Preisen aus aller Welt, wurde der Architekt bereits
mehrmals für sein Lebenswerk geehrt. So erhielt Frank O. Gehry nicht nur als erster den „Dorothy and Lilian
Gish Award“ für seinen Kunstbeitrag (1994) und den „Lifetime Achivement Award“ von „Americans for
the Arts“ (2000), sondern auch einen goldenen Löwen von Venedig für sein Lebenswerk. Das bekannteste
seiner Projekte ist wohl das Guggenheim Museum in Bilbao, welches von 1993 bis 1997 entstanden ist und
jährlich beinahe eine Million Besucher anlockt. Weitere bekannte Werke sind das tanzende Haus in Prag
(1996), die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles (1999-2003), der neue Facebook-Campus in Kalifornien
(2012-2015) und das Privatmuseum Stiftung Louis Vuitton in Paris (2014).
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Das Festspielhaus St. Pölten
Das Festspielhaus St. Pölten ist ein Ort der aktiven Begegnung in Tanz, Musik und Architektur. In einem der
markantesten Theaterbauten Österreichs treten national sowie weltweit renommierte Künstlerpersönlichkeiten auf und abseits der Bühne in direkten Kontakt mit der Bevölkerung und den BesucherInnen. Über
ein hochkarätiges, international relevantes und emotional berührendes Programm hinaus, bietet das Haus
seinem Publikum über jegliche Altersgruppen oder soziale Hintergründe hinweg die Möglichkeit, selbst
aktiv zu werden, mitzuwirken und in einen unmittelbaren Austausch mit den KünstlerInnen zu treten. Seit
der Saison 2013/2014 ist Brigitte Fürle Künstlerische Leiterin des Festspielhauses.
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Bildrechte
Fotos von Craig T. Mathew, Tom Vinetz.
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