Teamspiele (pdf , 477.39 KB)

Material für einen JG- oder Gruppenabend
Plastikflaschen-Herausforderung
Diese Gruppen-Aktivität lässt die Teilnehmenden gezielt an einer kniffligen Aufgaben verzweifeln. Die Frage,
ob die Aktivität lösbar ist, wird von den Teilnehmenden schon bald ernsthaft bezweifelt. Umso größer ist die
Überraschung, wenn sie die Lösungsmöglichkeit erhalten. Eine spannende Aktivität um das Thema Machbarkeit, Aufgeben und Teamarbeit mit Zusammenhang zu Plastikflaschen.
Spielvorbereitungen
Die folgenden Materialien sind für jeweils eine Gruppe von 3-6 Jugendlichen. Von einem Leiter/einer Leiterin
können mehrere Gruppen in die Aktivität eingewiesen und betreut werden. Hierfür sollte der Leiter/die Leiterin alle Schritte selbst im Voraus durcharbeiten.
Menge
1
4
3
Bezeichnung
0,5l Plastikflasche mit Sand oder Erde gefüllt
1,5l Plastikflasche mit Sand oder Erde gefüllt
Tafelmesser (Buttermesser für‘s Brot)
Die Flaschen werden im folgenden Muster für
die Gruppen vorbereitet. Es ist hierbei darauf
zu achten, dass die Distanz zwischen den Flaschendeckeln nicht mit einem Messer direkt
überbrückt werden kann. Der Abstand der Flaschen sollte genau eine Messerlänge sein.
Spielablauf
Jedem Team (von 3-6 Jugendlichen) werden drei im Dreieck aufgestellte Flaschen zugewiesen und das
Team erhält zusätzlich eine gefüllte 1,5l-Flasche sowie 3 Messer. Es erhält die Aufgabe, die gefüllte 1,5l-Flasche von allen im Dreieck aufgestellten Flaschen tragen zu lassen.
Regeln:
• Um die Flasche auf den anderen 3 Flaschen balancieren zu lassen, sind lediglich die 3 Messer als Hilfsmittel erlaubt.
• Es ist nicht erlaubt, die im Dreieck aufgestellten Flaschen zu bewegen.
• Die Aufgabe gilt als erfüllt, wenn alle im Dreieck stehenden Flaschen einen Teil des Gewichts der zu tragenden Flaschen halten.
Drei Minuten nachdem die Aktivität gestartet wurde und vermutlich schon einige von der Unmöglichkeit überzeugt sind, wird die Aktivität angehalten. Jedes Team bekommt eine gefüllte 0,5l-Flasche. Im Verlauf können
die Teilnehmer nun entscheiden, ob die 1,5l- oder die 0,5l-Flasche von den anderen Flaschen getragen werden soll. Die Aktivität wird für die fehlenden 2 Minuten fortgesetzt.
Nach Ablauf der 5 Minuten werden alle Teilnehmenden zusammengebracht und es wird über die Machbarkeit der Aufgabe diskutiert. Es ist hierbei für den folgenden Verlauf der Herausforderung hilfreich, wenn Teilnehmer konkret äußern, dass diese Aufgabe unlösbar sei. Auf diese Aussagen kann im späteren Gespräch
Bezug genommen werden.
Material für einen JG- oder Gruppenabend
Auflösung Plastikflaschen-Herausforderung
Der Spielleiter präsentiert die Lösung und im Anschluss erhalten alle Teams noch einmal 2 Minuten Zeit, um
die Lösung selbst auszuprobieren.
Danach geht es in eine gemeinsame Auswertungsrunde, die vom Spieleiter moderiert wird.
Fragen können hier sein.
a) Bitte um Handzeichen, wer die Aktivität gut fand.
Das Handzeichen ermöglicht gerade bei vielen Teilnehmenden, die Individuen in der Gruppe zu öffnen und ihre
Erfahrung zu teilen.
b) Wieso fandet ihr die Aktivität gut / schlecht?
Welche Gefühle hatten die Teilnehmer? Diese können unkommentiert nebeneinanderstehen.
c) Was könnt ihr aus der Aktivität mitnehmen?
Es wird versucht, eine Brücke in die Realität zu schlagen. Wir wirkt sich diese Erfahrung im Alltag aus.
Für den Spielleiter:
Für das Funktionieren dieser Aktivität ist es sehr wichtig, dass die Teilnehmenden an der Aufgabe verzweifeln.
Oft sind wir versucht, in diesen Situationen helfend einzugreifen, um ein positives Erlebnis für die Jugendlichen
zu schaffen. Dies würde jedoch die komplette Erfahrung zunichte machen.
Bitte probieren Sie - wie schon zuvor beschrieben - alle Schritte der Aktivität im Voraus aus. Während der Aktivität brauchen Sie ihre komplette Aufmerksamkeit, um die Aktivität zu leiten und Gefühle der Teilnehmerinnen
und Teilnehmer aufzunehmen. Machen Sie sich auch im Voraus Gedanken, wie die Überleitung am Ende der
Auswertung in das Gesamtkonzept der Veranstaltung passt.
Material für einen JG- oder Gruppenabend
Teamspiel: Gordischer Knoten 1
Das Spiel Gordischer Knoten wird spielsystematisch in die Kategorie der Friedensspiele eingeordnet. Es erlebte im Zusammenhang mit den Spielkreationen der Friedensbewegung der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts zwar nicht seine Entstehung, aber im Zuge der New Games eine Hochkonjunktur und große Verbreitung.
Didaktisch wird es, etwa in der Gruppendynamik, als eine Übung zur Verbesserung von Problemlösungsstrategien, von Kooperation und Kommunikation und zum Abbau von Berührungsängsten eingesetzt.
Spielablauf
Die Teilnehmenden stellen sich im Kreis auf, schließen die Augen und gehen mit vorgestreckten Armen auf die
Mitte zu. Dort fassen sie mit jeder Hand je eine Hand eines anderen Teilnehmers. Alternativ können die Teilnehmenden auch eng zusammenstehen und dann eine andere Hand suchen. Dadurch bildet sich ein wirrer Knäuel. Aufgabe ist - ohne die Hände loszulassen - durch Drüber- und Druntersteigen den Knoten so zu entwirren,
dass eine (oder mehrere) geschlossene Menschenketten entstehen.
Die Unterschiede von Selbstorganisation und Führung werden deutlich und damit die Themen Macht und Kompetenz. Es können auch ein oder zwei Teilnehmende außerhalb des Kreises stehen und als „Chef“ versuchen,
den Knoten zu entwirren, etwa durch verbale Anweisung oder durch wortloses Führen.
Die Übung ist auch eine Metapher dafür, dass ein Team durch Kooperation aus einer verwickelten, unübersichtlichen Situation herauskommen kann. Erschwerend kann die Übung stumm oder blind gemacht werden.
Wenn die Übung verstärkt reflektierend eingesetzt werden soll, können auch Seile verwendet werden: für jeden
Teilnehmenden ein Seil mit etwa zwei Metern Länge, die alle auf einem Haufen liegen. Statt einander an den
Händen zu fassen, greift jeder Teilnehmer zwei Seilenden.
Eine weitere Variante des Spiels, auch als „Doktor-Hilfe!“ oder „Knotenmutter“ bekannt, hat als Ausgangsform
einen geschlossenen Kreis, wobei sich die Nachbarn an den Händen fassen und zur Kreismitte schauen,
während eine Person zunächst außerhalb des Spielgeschehens warten und den Verlauf nicht sehen soll. Jetzt
gilt es, sich zu verknoten, indem über die Hände hinweg- oder untendurch gestiegen, sich eingedreht wird, bis
keine solche Aktion mehr möglich ist. Dabei dürfen die Hände nicht gelöst oder umgegriffen werden. Jetzt wird,
je nach Spielvariante, der „Doktor“ („Doktor, Hilfe!“) oder die „Knotenmutter“ („Knotenmutter, hilf uns!“) gerufen,
die Person, die zuvor außerhalb des Spiels gewartet hat. Sie hat nun die Aufgabe, durch ihre Anweisungen
den Menschenknoten zu entwirren und den ursprünglichen Kreis wiederherzustellen, wiederum ohne dass die
Hände gelöst werden dürfen.
Diese Übung wird auch als reines Gesellschaftsspiel für Kinder und Erwachsene und ohne Lernabsicht gespielt. Sie wird auch oft in der Aufwärmphase in der Gruppenarbeit benutzt. Eine ähnliche Übung dient zur
Paarbildung: Dazu werden halb so viele kurze Seile wie die Zahl der Teilnehmer parallel nebeneinander gelegt
und zu einem Strang verdreht. Jeder Teilnehmer greift sich ein Seilende und so bildet sich ein Menschenknäuel,
das es zu entwirren gilt. Jeder soll seinen Partner herausfinden, ohne dabei das Seil loszulassen.
1) Das Spiel wird in der SINA als Teambuilding und Energizer gerne gespielt,
Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gordischer_Knoten_(Spiel)&oldid=135941038