Sind Menschen mit Demenz im Akutspital willkommen ? Mit der Nebendiagnose Demenz im Akutspital Schweizerische Alzheimervereinigung Weiterbildung Olten, 11. November 2015 Dr. Andreas Studer Leitender Arzt Psychogeriatrie Felix PlaIer-‐Spital Basel Wie präsen;eren sich Akutspitäler gegen aussen? (Claims) Ø Spitze für Sie Ø Sie stehen im MiIelpunkt Ø Wo PaNenten auch Gäste sind Ø Zur Ruhe kommen, KraT gewinnen für den Neuanfang Ø Lernen von den Besten Ø Mehr wissen. Alles geben. Ø Führende RehabilitaNon am See Ø Den Kindern alles Gute ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 2 Publikumsvorträge über Medizin & Pflege Grosse Privatklinik in Zürich Ø Total 18 Vorträge und Kurse (zwischen 11. und 26.11.15) Ø 10x zum Thema SchwangerschaT, Geburt, Säuglingspflege Ø 1x Brustkrebs Ø 1x Rund um den Bauch Ø 1x Grosselternkurs Ø 1x «Alters»diabetes Ø 1x Schlaganfall Ø 1x Schlanker werden ohne Jojo-‐Effekt Ø 1x Krampfadern Ø 1x IntersNNelle ZysNNs und Beckenschmerzen ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 3 Strukturen von Akutspitälern ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 4 Strukturen von Akutspitälern ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 5 Strukturen von Akutspitälern ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 6 Strukturen von Akutspitälern ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 7 Strukturen von Akutspitälern ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 8 Gegoogelt: Demenz & Spital ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 9 Gegoogelt: Demenz & Spital ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 10 Gegoogelt: Demenz & Spital ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 11 Bedürfnisse von Menschen mit Demenz Die 4 globalen subjekNven Zustände, welche die Grundlage allen menschlichen, personalen Wohlbefindens ausmachen nach Tom Kitwood: Ø Das Gefühl etwas wert und für andere wichNg zu sein Ø Das Gefühl, etwas tun zu können Ø Das Gefühl, mit anderen noch in Kontakt treten zu könne, sie zu erreichen und eine Antwort zu erhalten Ø Das Gefühl von Sicherheit, Urvertrauen, Hoffnung ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 12 Bedürfnisse von Menschen mit Demenz In der Praxis führt die BerücksichNgung dieser Bedürfnisse zur personenzentrierten Pflege und Betreuung mit akNvierender Pflege und Erhaltung der Ressourcen von MmD Hilfreiche Konzepte und Techniken sind auch: Ø RealitätsorienNerungstraining Ø Verhaltensmanagement Ø Basale SNmulaNon Ø KinästheNk Ø Snoezeln Ø Musiktherapie Ø PET-‐Therapie Ø etc. ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 13 PET-‐Therapie ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 14 Demenzgerechtes Bauen (nach Held&Ermini, 2006) Die bauliche Gestaltung sollte: Ø klein und übersichtlich sein. Ø die verminderte geisNge Leistungsfähigkeit der MmD kompensieren und gerade deshalb leicht verständlich sein. Ø die Unabhängigkeit der MmD soweit wie möglich fördern. Ø die demenzbetroffenen Bewohner weder mit Reizen verwirren noch zur Reizverarmung führen Ø die HerkunT der Bewohner berücksichNgen und dadurch die persönliche IdenNtät unterstützen ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 15 Demenzgerechte Pflegeeinheit (nach Held&Ermini, 2006) ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 16 Innenraumgestaltung für MmD (nach Broschüre Stadt Bern, 2009) ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 17 Demenzsta;on im Akutkrankenhaus ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 18 Sicht der Spitäler: geschätzter Anteil PmD ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 19 Sicht der Spitäler: Unterschiede PmD zu PoD Ø 85% der Befragten sind der Ansicht, dass sich PaNentInnenen mit Demenz typischerweise von anderen PaNentInnen unterscheiden Ø 96%: mehr Pflege nöNg Ø 95%: mehr Aufsicht nöNg Ø 79%: weniger kooperaNv Ø 71%: häufiger Missverständnisse Ø 68%: häufiger mulNmorbid Ø 57%: längere Genesungsdauer Ø 53%: aggressiver ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 20 Sicht der Spitäler: spezifische Massnahmen für PmD Ø 54% der Befragten geben an, dass spezifische Massnahmen für die Behandlung, Pflege und Betreuung von PmD vorhanden sind Ø d.h. aber auch, dass die HälTe aller Spitäler keine spezifischen Massnahmen für PmD vorsehen, obwohl sie sie sich stark von PoD unterscheiden ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 21 Sicht der Spitäler: spezifische Massnahmen für PmD Von den Abteilungen, welche über spezifischen Massnahmen für PmD verfügen, werden folgende genannt: Ø 64%: Demenz-‐Fachexperte Ø 60%: spezifische Sicherheitsvorkehrungen Ø 40%: spezifisch ausgebildetes Personal Ø 24%: erhöhter Personalschlüssel Ø 20%: separate Zimmer Ø 16%: Rooming-‐in für Angehörige Ø 12%: spezifische Zimmereinrichtung Ø 8%: spezifische Aufenthaltsräume ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 22 Sicht der Spitäler Welche Massnahmen sind wich;g? Ø 67%: OpNmierter Umgang mit aggressivem und unruhigem Verhalten Ø 60%: Spezifisches Wissen zu Demenz beim Personal Ø 57%: OpNmierte AustriIsprozeduren Ø 57%: Finanzielle Abgeltung für Mehraufwand Ø 52%: mehr Zeit des Personals für PmD ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 23 Handlungsbedarf: Sicht der Experten Ø Spezialisierte baulich angepasste Strukturen im Akutspital Ø Triage vor/beim EintriI ins Spital Ø Mehr spezifisch ausgebildetes Personal Ø Umgang mit Delir und Verhaltensauffälligkeiten Ø Vermeidung von Hospitalisierungen Ø Organisatorische Verbesserungen (SchniIstellen, Konsilien, etc.) Ø Einbezug und InformaNon der Angehörigen Ø Gute Planung von AustriI und ambulanter Weiterbehandlung ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 24 Mehr Zeit für den Pa;enten ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 25 Zusammenfassung Ø Die Spitäler wissen, dass PmD einen beträchtlichen Anteil ihrer PaNenten ausmachen (1/4 bis 1/6). Ø Die Spitäler betrachten PmD als schwierige Kunden, die häufig Probleme machen. Ø Kennen die Spitäler die spezifischen Bedürfnisse von PmD? Ø Auf die räumlichen Bedürfnisse von PmD nehmen die Spitäler kaum Rücksicht. Ø Auf die psychologischen Bedürfnisse von PmD gehen nur wenige Spitäler ein. ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 26 Sind Menschen mit Demenz im Akutspital willkommen? ALZ CH Olten, 11.11.2015 Folie 27
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