14:00 21° 18:00 20:00 DIE DIGITALE Ausgabe 136 Wetter heute am Hauptplatz 20° 18° TAGESZEITUNG WIR GEBEN GRAZ RAUM Mittwoch, 6. April 2016 Simmerstatters Zeilen Amen Armutsbericht der Landes © pixabay Jeder achte Steirer von Armut gefährdet Jetzt APPonnent werden Das Tarnen und Täuschen im Bundespräsidentenwahlkampf geht weiter. Gestern outete sich der freiheitliche Bewerber Norbert Hofer als Beter und gottgläubig. Das überrascht insofern, weil Hofer Burschenschafter ist, und die nicht gerade als Hort des Katholizismus bekannt sind. In Graz waren sie sogar besonders kirchenfeindlich und haben bekennende Katholiken bis weit ins 20. Jahrhundert attackiert und verunglimpft. Hofer überrascht mit seinem Glauben sogar doppelt. Denn 2009 zog der FPÖ-Vizeparteiobmann gegenüber der katholischen Kirche ordentlich vom Leder. Er beklagte „Hunderttausende unschuldige Frauen, die von moralisch impotenten Inquisitoren als Hexen auf dem Scheiterhaufen bei lebendigem Leib und vor den Augen ihrer Kinder verbrannt wurden, dass andersgläubige als Ketzer bezeichnet, bestialisch gefoltert und hingerichtet wurden, die Katharer ausgerottet wurden, Antisemitismus in der Kirche, systematischen und massenhaften Kindesmissbrauch“ etc. Als quasi Erlösung sei er daher aus der Kirche ausgetreten. Jetzt wird wieder gebetet. Amen. Neue Nachrichten für Graz www.dita.jetzt 1 DIE DIGITALE TAGESZEITUNG Mittwoch, 6.4.2016 Stadt Graz legt positiven Rechnungsabschluss für 2015 Mohren Apotheke Südtiroler Platz 7, 8020 Graz +43 316 713 280 Aesculap Apotheke Burenstraße 72, 8052 Graz +43 316 574 477 Die Stadt hat das Finanzjahr 2015 besser abgeschlossen als erwartet. Im vergangenen Jahr konnte das Haus Graz ein Plus von 67 Millionen Euro (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erwirtschaften. Damit wird auch das Maastricht-Ergebnis positiv ausfallen. Die Gesamtverschuldung beträgt 1,157 Milliarden Euro. Das sind um 60 Millionen weniger, als im Doppelbudget 2014/2015 prognostiziert. Finanzstadtrat Gerhard Rüsch äußert sich zufrieden über das Ergebnis, hält Jubel aber für unangebracht: „Dass wir die Neuverschuldung unter der Inflationsrate halten konnten, ist ein erfreulicher Teilerfolg und bestätigt unseren Weg. Ich sehe aber keinen Grund, die Budgetpositionen leichtfertig fortzuschreiben. Es wäre ein grober Fehler, wenn sich die Stadt in Anbetracht des positiven Rechnungsabschlusses 2015 um dringend erforderliche Kostensenkungen beim Budget 2017 herumdrückt.“ APOTHEKEN NOTDIENSTE Apotheke zum Heiligen Petrus St.-Peter-Hauptstraße 45, 8042 Graz +43 316 471 442 Finanzstadtrat Gerhard Rüsch legt positiven Abschluss für 2015 vor. © DITA Für Rüsch ist die Anpassung der Budgeteckwerte in allen Leistungsbereichen unumgänglich, wenn die Stadt den negativen Trend umkehren will: „Dass wir ohne nachhaltige Systemänderungen und Kürzungen bei der laufenden Gebarung ab 2019 in die roten Zahlen rutschen, haben wir bei der mittelfristigen Finanzplanung wiederholt aufgezeigt.“ Rüsch hält einen Investitionsstopp nach wie vor für das falsche Signal in einer dynamisch wachsenden Stadt. „Ich er- Jakomini Apotheke Jakominiplatz 15, 8010 Graz +43 316 830 161 warte von allen Mitgliedern der Stadtregierung, dass sie in ihren Ressorts jene Einsparungsmaßnahmen finden, die dem Haus Graz auch weiterhin eine offensive Budgetpolitik ermöglichen. Mit der Festlegung der Budget-Kennziffern für 2017 nehmen wir im Juni eine Weichenstellung vor, die unsere Richtung bis 2020 bestimmen wird. Die kommenden drei Monate sind daher schicksalhaft für die Schuldenentwicklung in den nächsten vier Jahren.“ Johannes-Apotheke Triester Straße 32, 8073 Feldkirchen +43 316 292 287 ■sim Apotheke Kumberg Grazer Straße 48 i, 8062 Kumberg +43 3132 211 77 BESUCHEN SIE DITA AUCH AUF FACEBOOK Rosen Apotheke Peter-Tunner-Gasse 34, 8020 Graz +43 316 570 070 St. Josef Apotheke Andritzer Reichsstraße 52, 8045 Graz +43 316 691 150 Kurz & Bündig Fahrradfahrerin schwer verletzt Eine Fahrradfahrerin wurde Dienstagmittag bei einem Zusammenstoß mit einer PKW-Fahrertür in der Feuerbachgasse schwer verletzt. Die 59-Jährige wurde ins UKH Graz eingeliefert. Zusammenstoß mit Straßenbahn Ein alkoholisierter Fußgänger stieß Dienstagnachmittag in der Annenstraße gegen eine Straßenbahn und wurde schwer verletzt. Der Mann drehte sich plötzlich zur Straßenbahn um. Zwar versuchte die Fahrerin durch eine Gefahrenbremsung stehenzubleiben, der Fußgänger wurde jedoch von der Straßenbahn erfasst und auf die Fahrbahn geschleudert. Der 56-Jährige wurde mit einem Nasenbeinbruch ins LKH Graz eingeliefert. Er war stark alkoholisiert. Unfall bei Gartenarbeit In Kalkleiten stürzte ein 69-Jähriger Dienstagvormittag bei Gartenarbeiten von einer Leiter rund drei Meter in die Tiefe. Er wurde mit einer schweren Beinverletzung stationär im LKH Graz aufgenommen. www.dita.jetzt Warnung vor Diebstählen Die Grazer Polizei warnt Radfahrer, ihre Wertgegenstände während Fahrten nicht in den Fahrradkörben aufzubewahren. In letzter Zeit kam es vermehrt zu Diebstählen. Die Täter warten dazu an strategischen Punkten, etwa im Innenstadtbereich an Radfahrerüberfahrten oder an Kreuzungen. ■ 2 DIE DIGITALE TAGESZEITUNG Mittwoch, 6.4.2016 Graz im Zeichen der Klimaforschung Der Klimawandel ist eines der wichtigsten Themen der Gegenwart. Noch intensiver beschäftigen sich ab heute bis einschließlich Freitag rund 100 Klimaexperten in Graz mit dieser Thematik. Grund dafür ist der 17. Österreichische Klimatag, zu dem das Climate Change Center Austria (CCCA) in die steirische Landeshauptstadt lädt. Diskutiert werden dabei die Ursachen und zu erwartenden Folgen des aktuellen Klimawandels. Neben den rein naturwissenschaftlichen Zugängen steht aber auch die Rolle des Menschen als wichtiger Verursacher und Einflussfaktor auf den Klimawandel im Mittelpunkt des Interesses. Die diesjährige Tagung an der Karl-Franzens-Universität dient neben der Diskussion aktueller Forschungsaktivitäten Helfen als Beruf natürlich auch der Vernetzung verschiedener Fachbereiche, von der Soziologie bis hin zur Geophysik, die sich mit der Klimaforschung beschäftigen. Auch am Institut für Geographie und Raumforschung an der Uni Graz wird zum Thema Klimawandel geforscht. Hier stehen dessen Auswirkungen auf den steirischen Alpenraum, speziell auch im Hinblick auf die Naturgefahrenproblematik, im Fokus.“ ■pla Bundesregierung unterstützt Grazer EuroSkills-Bewerbung WKO-Stmk. Präsident Josef Herk freut sich über den Schulterschluss mit der Regierung. © kk Der finale Countdown läuft bereits: in 15 Tage wird entschieden, ob die Berufs-EM 2020 in Graz oder Helsinki ausgetragen wird. Ein wichtiger Schritt in Richtung einer erfolgreichen Bewerbung erfolgte bereits am gestrigen Dienstag. „Durch den Beschluss des Ministerrates kam es zu einem nationalen Schulterschluss für die Austragung dieses Megaevents mit mehr als 100.000 Besuchern in Graz“, freut sich WKO Steiermark Präsident Josef Herk. Durch die Annahme des Antrags von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner steht somit auch die Bundesregierung offiziell hinter der Grazer Bewerbung für die EuroSkills 2020. Im Falle des Zuschlags ist somit auch eine finanzielle Beteiligung des Bundes fixiert. Der Berufs-Event „EuroSkills“ zieht alle zwei Jahre die besten Fachkräfte in mehr als 50 Berufen aus ganz Europa in seinen Bann. Österreich zählt dabei zu den erfolgreichsten Nationen. „Die Unterstützung des Bundes ist ein wichtiger Schritt zur Realisierung unseres großen Zieles, der Ausrichtung der Berufs-EM 2020“, betonte Herk. „Wir geben mit diesem Schulterschluss unserem Erfolgsmodell der dualen Ausbildung eine internationale Bühne, sowie der gesamten Fachkräfteausbildung und der Jugendbeschäftigung nachhaltigen Rückenwind.“ ■pla www.dita.jetzt Durch die steigende Lebenserwartung wird die Betreuung von älteren Menschen eine immer größer werdende Herausforderung. Durch diese gravierende Veränderung der Altersstruktur steigt nicht nur die Zahl der Pflegebedürftigen, sondern auch die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften, die diese Pflege übernehmen. DITA GESUND Ein Gesundheitsberuf mit Zukunft ist der der Heimhilfe. In speziellen Kursen werden Menschen, die nicht nur zuverlässig, kommunikativ und vertrauenswürdig, sondern auch Interesse und Freude am Umgang mit älteren Menschen haben, für diese verantwortungsvolle Tätigkeit ausgebildet. Die gesetzlich geregelte Ausbildung, die aus einer umfassenden theoretischen und praktischen Ausbildung besteht, endet mit einer kommissionellen Abschlussprüfung und berechtigt zur Führung der Berufsbezeichnung Heimhelfer/Heimhelferin. Heimhilfen betreuen ältere, hilfsbedürftige Menschen stundenweise zu Hause, in Tageszentren oder in Pflegeheimen, um sie bei der Haushaltsführung und der Verrichtung des täglichen Lebens zu unterstützen. Sie helfen bei der Körperpflege und der Zubereitung von Mahlzeiten, sorgen für Ordnung und Sauberkeit und fördern durch Gespräche die Aufrechterhaltung von sozialen Kontakten. Ursula Windisch ist Apothekerin und führt die Gesundheitspraxis Blütenwind. www.bluetenwind.at 3 DIE DIGITALE TAGESZEITUNG Mittwoch, 6.4.2016 Industrie 4.0 – Bank-Austria Zukunftsgespräche Im Designbau MP09 wurde gestern auf Einladung der Bank Austria über Chancen und Risiken der sogenannten Industrie 4.0 diskutiert. Bei der Podiumsdiskussion traten als Wirtschaftsvertreter Sabine Herlitschka (Infineon), Georg List (AVL), Roland Henziger (Anton Paar GmbH) mit dem TU Rektor Harald Kainz zusammen. Natürlich auch dabei waren Landesrat Christian Buchmann und der designierte Vorstandsvorsitzende der Bank Austria Robert Zadrazil. Sabine Herlitschka meint, man müsse die Digitalisierung als Chance offensiv nützen: „Mit Industrie 4.0 hat Europa erstmals wieder die Möglichkeit sich von seinen Mitbewerbern abzusetzen und echte Wettbewerbsvorteile zu erhalten“. Bei der Digitalisierung gehe es ausschließlich um Wissen wie besser vernetzt und wie „Big Data“ besser ausgewertet werden kann. Generelles Lob für die gute Zusammenarbeit von Wirtschaft und Forschung erhielt der Produktionsstandort Steiermark von Landesrat Christian Buchmann. Der Befürchtung die zunehmende Digitalisierung würde Arbeitsplätze kosten, entgegnen die Vertreter aus der Wirtschaft unisono, dass auf der anderen Seite Arbeitsplätze entstünden, die heute noch gänzlich unbekannt sind. Rektor Kainz meinte: „Wissenschaft muss immer getrieben sein, wenn wir sagen, wir sind schon da, haben wir etwas falsch gemacht.“ v.l.: 1. Reihe: LR Christian Buchmann, Robert Zadrazil (Bank Austria), Sabine Herlitschka (CEO Infineon Technologies), Prof. Christian Ramsauer, Dr. Ronald Henzinger (Anton Paar GmbH) 2. Reihe (hinten): Georg List (AVL List), Rektor Harald Kainz, Bernd Meister, (Bank Austria) © Elke Harg ■eul „Design Thinking Summit“ bringt neues Denken nach Graz Auf der internationalen Bühne ist „Design Thinking“ bereits etabliert. Vor allem im Silicon Valley Kaliforniens sorgt der innovative Denkansatz seit den 90er-Jahren für systematische Innovationsschübe. Nun erlebt „Design Thinking“ auch in Österreich einen Aufschwung: Der erstmals veranstaltete „Design Thinking Summit“ rückt die Innovationsmethode drei Tage lang ins Zentrum und macht Graz von 6. bis 8. April zur österreichischen Design-Thinking-Hauptstadt. Auch der Austragungsort ist symbolträchtig: Der Summit findet im Reininghaus-Loft der Grazer Reininghaus-Gründe statt, einem hochaktuellen Playground für kreative Ideen und deren städtebauliche Umsetzung. „Design Thinking ist ein neuer Weg, kreative Lösungen für Problemstellungen aller Art zu finden“, erklärt Eberhard Schrempf, Geschäftsführer der Crea- tive Industries Styria (CIS). „Egal ob es sich um die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen handelt oder um Fragen zur Gestaltung des öffentlichen Raums. ,Design Thinking‘ ist dabei gewissermaßen die kleine Schwester von F&E in einem Unternehmen.“ Die Veranstaltung wird von CIS gemeinsam mit Peter Webhofer vom Grazer „blue LAB“ und Klaus Weissmann von „WEISSMANN. service design & business creation“ organisiert. „Im Mittelpunkt www.dita.jetzt von ,Design Thinking‘ stehen immer Menschen, die Mitarbeiter und die Kunden. Daher eröffnet dieser kreative Mindset neue Wege, um Produkte, Services und Prozesse völlig anders zu sehen oder komplexe Probleme zu lösen. Und zwar in einer strukturierten und lustvollen Art und Weise und mit garantiert außergewöhnlichen Ergebnissen“, betonen die Design-Thinking-Experten Peter Webhofer und Klaus Weissmann. ■eul 4 DIE DIGITALE TAGESZEITUNG Mittwoch, 6.4.2016 Jeder achte Steirer von Armut gefährdet Das geht aus dem aktuellen Armutsbericht des Landes Steiermark hervor, der heute von Soziallandesrätin Doris Kampus, gemeinsam mit dem Leiter der Landesstatistik Martin Mayer und Peter Stoppacher, Geschäftsführer des Instituts für Arbeitsmarktbetreuung und –forschung Steiermark (IFA), präsentiert wurde. Demnach sind rund 12,9% bzw. 156000 Steirer von Armut betroffen und müssen mit weniger als 1123 Euro im Monat auskommen. Im Vergleich mit dem österreichweiten Durchschnitt von 14,1% und dem EU-Schnitt von 17,2% der Bevölkerung steht die Steiermark jedoch durch- wegs besser da. Als Erfolg ist auch die Tatsache zu werten, dass die Zahl der Armutsgefährdeten trotz steigender Arbeitslosenzahlen gleich geblieben ist. Landesrätin Kampus betonte die Wichtigkeit der Sozialleistungen und erteilte den Diskussionen um eine Kürzung bzw. Deckelung der Mindestsicherung eine deutliche Absage. „Ohne diese Transfers wäre die Armutsgefährdung in unserem Bundesland weitaus höher“, so Kampus. Stattdessen soll der Fokus der Armutsbekämpfung verstärkt auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und zusätzliche Ausbildungsmaßnahmen gelegt werden. Die Sanktionierung von ungerechtfertigtem Bezug der v.l. Peter Stoppacher (IFA Steiermark), Landesrätin Doris Kampus und Martin Mayer (Landesstatistik) © DITA Mindestsicherung soll dagegen weiter verbessert werden. „Hierzu ist für den Sommer bereits eine Gesetzesnovelle in Arbeit“, ließ Kampus wissen. ■pla Freiblick Tagescafe Rooftop Kastner & Öhler Sackstraße 7-13, 8010 Graz Te.: 0316 / 83 53 02 [email protected] www.freiblick.co.at E S T. 2 0 1 0 TA E GE SCAF Grazer Verfahren rettet altes Papier Papier ist vergänglich. Vor allem wenn es zwischen 1850 und 1950 produziert wurde. Der Grund: In diesem Zeitraum wurde Alaun dem Papier beigemengt. Das ging auf Kosten der Qualität, denn das Papier zersetzt sich durch Freisetzen von Schwefelsäure. Das wusste man aber damals aber noch nicht. Erst ab 1950 wurde in Österreich auf Alaun in der Papierproduktion verzichtet. Nach Schätzungen warten rund 1,3 Millionen Exponate allein in österreichischen Archiven auf eine baldige „Entsäuerung“, Damit das gelingt hat ein Forscherteam der Universität Graz ein spezielles Verfahren entwickelt. „Eine Kombination aus Nanopartikeln aus Magnesium- und Calciumverbindungen, in einer Hülle aus einer Zellulose-Verbindung, durchdringt unter Druck das ganze Buch“, erklärt Volker Ribitsch das von ihm erfundene Verfahren. Dabei bleiben sowohl die gedruckten Buchstaben als auch Bilder unverändert. Da keine wässrigen Lösungsmittel verwendet werden, ist auch kein Trockenprozess notwendig. Das spart Zeit und Geld. Als nächster Schritt wird mit Patricia Engel, Expertin für Konservierung und Restaurierung von Buch und Papier an der Donau-Universi- www.dita.jetzt tät Krems, die großflächige Anwendung des Verfahrens vorbereitet. Ein Protoyp ist bereits im Entstehen. Läuft alles nach Plan, soll die erste Anlage bis zum kommenden Herbst fertiggestellt sein. „Es soll ein mobiles Gerät werden, das den Einsatz vor Ort ermöglicht und die Methode einfacher, nachhaltiger sowie günstiger gestaltet als andere“, sagt Volker Ribitsch. ■sim 5 DIE DIGITALE TAGESZEITUNG Mittwoch, 6.4.2016 1000 Worte sagen mehr als 100 Bilder Im GrazMuseum wird heute um 18:00 Uhr die Ausstellung „Die Hölle der Lebenden – Hommage à Italo Calvino“ eröffnet. Kurator Otto Hochreiter und Dichter Ernst M. Binder (dramagraz) führen durch den Abend. Die Ausstellung ist eine Hommage an Italo Calvino (19231985), einem der bedeutendsten italienischen Schriftsteller der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Buch „Die unsichtbaren Städte“ zählt seit den 1970er Jahren zu den Kultbüchern über Städte. Angelehnt an Dantes „Inferno“ zaubert Calvino 55 Stadtbilder, die immer höllischer werden. Titelgebend für die Ausstellung sind die letzten Sätze von Calvinos Roman: „Die Hölle der Lebenden ist nicht etwas, das erst noch kommen wird. DITA KULTUR Wenn es eine gibt, ist es die, die schon da ist, die Hölle, in der wir jeden Tag leben, die wir durch unser Zusammensein bilden.“ Diese Worte richtet Marco Polo an den Kaiser von China. In der Rahmenhandlung des Romans schildert Polo dem Kaiser die verschiedenen Städ- Darstellung der Strukturen des Romans von Alexandra Erhard © Graz Museum te, die er während seiner Reisen besuchte. „Wir wollen mit der Hommage Lust auf Bildung vermitteln“, betont Hochreiter. Die Ausstellung verzichtet auf eine Umsetzung des Romans ins Bildhafte, um eine Reduktion der Vieldeutigkeit zu vermeiden. Insgesamt 28.000 www.dita.jetzt Wörter kann der Besucher auf den Wänden lesen und über Lautsprecher hören. Am heutigen Abend werden noch weitere Wörter während der szenischen Lesung im Rahmen der Ausstellungseröffnung von Binder im GrazMuseum erklingen. ■ lia 6 DIE DIGITALE TAGESZEITUNG Mittwoch, 6.4.2016 „Wieso tötet der Mensch?“ Unter dem Titel „Unruhe bewahren“ beschäftigt sich die Akademie Graz in ihren Veranstaltungen mit aktuellen Themen. Der irakische Autor Najem Wali hält die Frühlingsvorlesung zur Frage „Im Kopf des Terrors. Wieso tötet der Mensch?“ heute und morgen im Literaturhaus Graz. Die Frage nach dem Umgang mit Terror ist seit den Anschlägen in Brüssel aktueller denn je. Das Phänomen des europäischen Dschihadismus ist beunruhigend. Welche Gründe es für die aktuellen Entwicklungen gibt, beleuchtet Najem Wali heute und morgen um jeweils 20:00 Uhr im Literaturhaus Graz. Wali floh wegen des Iran-IrakKrieges 1980 aus Bagdad. Seitdem arbeitet er als Journalist und Autor in Deutschland. Mit DITA KULTUR seinem Roman „Ein Ort namens Kumait“ wurde er Ende der 1990er Jahre bekannt, da er Beschneidung darin als Folter beschreibt – zur damaligen Zeit ein Tabubruch. In seinen journalistischen Texten versucht er, die Hintergründe des Terrors zu beleuchten. Die Frühlings- und Herbstvorlesungen der Akademie Graz finden in Zusammenarbeit mit dem Residenz-Verlag und dem Literaturhaus Graz statt. Vor Wali waren schon bekannte Persönlichkeiten wie Klaus Theleweit oder Ilija Trojanow Gast in Graz. Ein Ziel der Reihe „Unruhe bewahren“ ist, sich Zeit zu nehmen, tiefer in Themen einzusteigen, als es der Mainstream erlaubt. Das ist gerade für so komplexe Sachverhalte wie den Terrorismus unerlässlich. ■ lia Najem Wali © annette pohnert / hanser verlag Werden Sie APPonnent! TÄGLICH BESTENS INFORMIERT www.dita.jetzt 7 DIE DIGITALE TAGESZEITUNG Mittwoch, 6.4.2016 Heute Zu guter Letzt: DITA Gewinner in Graz Ballett Und der Himmel so weit Ein Ballettabend für Franz Schubert, Oper Graz Kaiser-Josef-Platz 10, 8010 Graz 19:30 Uhr Theater Frequenzen Schauspielhaus Graz Hofgasse 11, 8010 Graz 03168000 19:30 Uhr Ausstellungseröffnung Die Hölle der Lebenden Graz Museum Sackstraße 18, 8010 Graz 0316 8727600 18:00 Uhr © DITA v.l.: Der glückliche Gewinner einer unserer Jacques Lemans Uhren Alex Stern (rechts), Siegfried Windisch (DITA) Wichtiges Wissen Namenstage: Afra, Galla, Irenaeus, Michael, Notker, Pierina, Prudentius, Wilhelm SEBOB: Hörst Du zu Afra früh die Glocken, kannst Du bald schon Erdbeeren brocken. Musik Graz World Music Orpheum Graz Orpheumgasse 8, 8020 Graz 0316 80089000 19:30 Uhr Austellung RESANITA Wilde Frau Kunsthaus Graz Lendkai 1, 8020 Graz 0316 8727700 Di-So: 10:00-17:00 Seinerzeit am 6. April 46 v. Chr. Caesar siegt in der Schlacht bei Thapsus über die Truppen des Senats unter Cato. 1652 Der Niederländer Jan von Riebeeck errichtet ein Fort, aus dem später Kapstadt entsteht. 1667 Dubrovnik wird von einem schweren Erdbeben zerstört. 1748 In Pompeji beginnen die ersten Ausgarbungen. 1814 Napoleon dankt als Kaiser der Franzosen ab. 1865 In Mannheim wird BASF gegründet. 1896 Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit werden in Athen eröffnet. 1941 Die deutsche Wehrmacht beginnt den Balkanfeldzug gegen Jugoslawien und Griechenland. 1953 EAV-Gründer Thomas Spitzer kommt in Graz zur Welt. 1974 Abba gewinnt mit „Waterloo“ den Eurovison Song Contest. 1980 Die Sommerzeit wird in Österreich eingeführt. 2005 Red Bull übernimmt den SV Austria Salzburg. www.dita.jetzt Medieninhaber, Herausgeber und Eigentümer: TRICOM Edelsbrunner-SimmerstatterWindisch OG Sitz: Körösistraße 9, 8010 Graz Chefredakteur: Mag. Markus Simmerstatter (sim) Layout: Siegfried Windisch Verkauf: Mag. Christian Edelsbrunner Theresina Jürgens Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.dita.jetzt 8
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