Jeder achte Steirer von Armut gefährdet

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Ausgabe 136
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WIR GEBEN GRAZ RAUM
Mittwoch, 6. April 2016
Simmerstatters
Zeilen
Amen
Armutsbericht der Landes
© pixabay
Jeder achte
Steirer von Armut
gefährdet
Jetzt APPonnent werden
Das Tarnen und Täuschen
im Bundespräsidentenwahlkampf geht weiter. Gestern
outete sich der freiheitliche
Bewerber Norbert Hofer als
Beter und gottgläubig. Das
überrascht insofern, weil
Hofer Burschenschafter ist,
und die nicht gerade als
Hort des Katholizismus bekannt sind. In Graz waren
sie sogar besonders kirchenfeindlich und haben
bekennende Katholiken bis
weit ins 20. Jahrhundert attackiert und verunglimpft.
Hofer überrascht mit seinem Glauben sogar doppelt.
Denn 2009 zog der FPÖ-Vizeparteiobmann gegenüber
der katholischen Kirche ordentlich vom Leder. Er beklagte
„Hunderttausende
unschuldige Frauen, die von
moralisch impotenten Inquisitoren als Hexen auf dem
Scheiterhaufen bei lebendigem Leib und vor den Augen ihrer Kinder verbrannt
wurden, dass andersgläubige
als Ketzer bezeichnet, bestialisch gefoltert und hingerichtet wurden, die Katharer
ausgerottet wurden, Antisemitismus in der Kirche,
systematischen und massenhaften Kindesmissbrauch“
etc. Als quasi Erlösung sei er
daher aus der Kirche ausgetreten. Jetzt wird wieder gebetet. Amen.
Neue Nachrichten für Graz
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Mittwoch, 6.4.2016
Stadt Graz legt positiven
Rechnungsabschluss für 2015
Mohren Apotheke
Südtiroler Platz 7,
8020 Graz
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Burenstraße 72,
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Die Stadt hat das Finanzjahr
2015 besser abgeschlossen
als erwartet. Im vergangenen Jahr konnte das Haus
Graz ein Plus von 67 Millionen Euro (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen)
erwirtschaften. Damit wird
auch das Maastricht-Ergebnis positiv ausfallen.
Die Gesamtverschuldung beträgt 1,157 Milliarden Euro.
Das sind um 60 Millionen
weniger, als im Doppelbudget 2014/2015 prognostiziert. Finanzstadtrat Gerhard
Rüsch äußert sich zufrieden
über das Ergebnis, hält Jubel aber für unangebracht:
„Dass wir die Neuverschuldung unter der Inflationsrate halten konnten, ist ein
erfreulicher Teilerfolg und
bestätigt unseren Weg. Ich
sehe aber keinen Grund, die
Budgetpositionen leichtfertig
fortzuschreiben. Es wäre ein
grober Fehler, wenn sich die
Stadt in Anbetracht des positiven Rechnungsabschlusses
2015 um dringend erforderliche Kostensenkungen beim
Budget 2017 herumdrückt.“
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Finanzstadtrat Gerhard Rüsch legt positiven Abschluss für 2015 vor. © DITA
Für Rüsch ist die Anpassung
der Budgeteckwerte in allen
Leistungsbereichen unumgänglich, wenn die Stadt den
negativen Trend umkehren
will: „Dass wir ohne nachhaltige Systemänderungen
und Kürzungen bei der laufenden Gebarung ab 2019 in
die roten Zahlen rutschen,
haben wir bei der mittelfristigen Finanzplanung wiederholt aufgezeigt.“ Rüsch
hält einen Investitionsstopp
nach wie vor für das falsche
Signal in einer dynamisch
wachsenden Stadt. „Ich er-
Jakomini Apotheke
Jakominiplatz 15,
8010 Graz
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warte von allen Mitgliedern
der Stadtregierung, dass sie
in ihren Ressorts jene Einsparungsmaßnahmen finden,
die dem Haus Graz auch weiterhin eine offensive Budgetpolitik ermöglichen. Mit der
Festlegung der Budget-Kennziffern für 2017 nehmen wir
im Juni eine Weichenstellung
vor, die unsere Richtung bis
2020 bestimmen wird. Die
kommenden drei Monate
sind daher schicksalhaft für
die Schuldenentwicklung in
den nächsten vier Jahren.“
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■sim
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Kurz & Bündig
Fahrradfahrerin schwer verletzt
Eine Fahrradfahrerin wurde
Dienstagmittag bei einem Zusammenstoß mit einer PKW-Fahrertür in der Feuerbachgasse
schwer verletzt. Die 59-Jährige
wurde ins UKH Graz eingeliefert.
Zusammenstoß mit Straßenbahn
Ein alkoholisierter Fußgänger
stieß Dienstagnachmittag in der
Annenstraße gegen eine Straßenbahn und wurde schwer verletzt.
Der Mann drehte sich plötzlich
zur Straßenbahn um. Zwar versuchte die Fahrerin durch eine
Gefahrenbremsung stehenzubleiben, der Fußgänger wurde jedoch
von der Straßenbahn erfasst und
auf die Fahrbahn geschleudert.
Der 56-Jährige wurde mit einem
Nasenbeinbruch ins LKH Graz
eingeliefert. Er war stark alkoholisiert.
Unfall bei Gartenarbeit
In Kalkleiten stürzte ein 69-Jähriger Dienstagvormittag bei Gartenarbeiten von einer Leiter rund
drei Meter in die Tiefe. Er wurde
mit einer schweren Beinverletzung stationär im LKH Graz aufgenommen.
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Warnung vor Diebstählen
Die Grazer Polizei warnt Radfahrer, ihre Wertgegenstände
während Fahrten nicht in den
Fahrradkörben aufzubewahren.
In letzter Zeit kam es vermehrt
zu Diebstählen. Die Täter warten
dazu an strategischen Punkten,
etwa im Innenstadtbereich an
Radfahrerüberfahrten oder an
Kreuzungen. ■
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Mittwoch, 6.4.2016
Graz im Zeichen der
Klimaforschung
Der Klimawandel ist eines
der wichtigsten Themen der
Gegenwart. Noch intensiver
beschäftigen sich ab heute bis
einschließlich Freitag rund
100 Klimaexperten in Graz
mit dieser Thematik. Grund
dafür ist der 17. Österreichische Klimatag, zu dem das
Climate Change Center Austria (CCCA) in die steirische
Landeshauptstadt lädt.
Diskutiert werden dabei die
Ursachen und zu erwartenden
Folgen des aktuellen Klimawandels. Neben den rein naturwissenschaftlichen Zugängen steht aber auch die Rolle
des Menschen als wichtiger
Verursacher und Einflussfaktor auf den Klimawandel im
Mittelpunkt des Interesses.
Die diesjährige Tagung an
der Karl-Franzens-Universität
dient neben der Diskussion aktueller Forschungsaktivitäten
Helfen als Beruf
natürlich auch der Vernetzung
verschiedener Fachbereiche,
von der Soziologie bis hin zur
Geophysik, die sich mit der
Klimaforschung beschäftigen.
Auch am Institut für Geographie und Raumforschung an
der Uni Graz wird zum Thema
Klimawandel geforscht. Hier
stehen dessen Auswirkungen
auf den steirischen Alpenraum, speziell auch im Hinblick auf die Naturgefahrenproblematik, im Fokus.“ ■pla
Bundesregierung unterstützt
Grazer EuroSkills-Bewerbung
WKO-Stmk. Präsident Josef Herk freut sich über den Schulterschluss mit der Regierung. © kk
Der finale Countdown läuft
bereits: in 15 Tage wird entschieden, ob die Berufs-EM
2020 in Graz oder Helsinki
ausgetragen wird.
Ein wichtiger Schritt in Richtung einer erfolgreichen Bewerbung erfolgte bereits am
gestrigen Dienstag. „Durch
den Beschluss des Ministerrates kam es zu einem nationalen Schulterschluss für
die Austragung dieses Megaevents mit mehr als 100.000
Besuchern in Graz“, freut sich
WKO Steiermark Präsident
Josef Herk. Durch die Annahme des Antrags von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner steht somit auch die
Bundesregierung offiziell hinter der Grazer Bewerbung für
die EuroSkills 2020. Im Falle
des Zuschlags ist somit auch
eine finanzielle Beteiligung
des Bundes fixiert.
Der Berufs-Event „EuroSkills“
zieht alle zwei Jahre die besten Fachkräfte in mehr als 50
Berufen aus ganz Europa in
seinen Bann. Österreich zählt
dabei zu den erfolgreichsten
Nationen. „Die Unterstützung des Bundes ist ein wichtiger Schritt zur Realisierung
unseres großen Zieles, der
Ausrichtung der Berufs-EM
2020“, betonte Herk. „Wir
geben mit diesem Schulterschluss unserem Erfolgsmodell der dualen Ausbildung
eine internationale Bühne,
sowie der gesamten Fachkräfteausbildung und der Jugendbeschäftigung nachhaltigen
Rückenwind.“ ■pla
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Durch die steigende Lebenserwartung wird die Betreuung
von älteren Menschen eine
immer größer werdende Herausforderung. Durch diese
gravierende Veränderung der
Altersstruktur steigt nicht nur
die Zahl der Pflegebedürftigen,
sondern auch die Nachfrage
nach qualifizierten Fachkräften, die diese Pflege übernehmen.
DITA
GESUND
Ein Gesundheitsberuf mit Zukunft ist der der Heimhilfe. In
speziellen Kursen werden Menschen, die nicht nur zuverlässig,
kommunikativ und vertrauenswürdig, sondern auch Interesse und Freude am Umgang
mit älteren Menschen haben,
für diese verantwortungsvolle
Tätigkeit ausgebildet. Die gesetzlich geregelte Ausbildung,
die aus einer umfassenden
theoretischen und praktischen
Ausbildung besteht, endet mit
einer kommissionellen Abschlussprüfung und berechtigt
zur Führung der Berufsbezeichnung Heimhelfer/Heimhelferin.
Heimhilfen betreuen ältere,
hilfsbedürftige Menschen stundenweise zu Hause, in Tageszentren oder in Pflegeheimen,
um sie bei der Haushaltsführung und der Verrichtung des
täglichen Lebens zu unterstützen. Sie helfen bei der Körperpflege und der Zubereitung
von Mahlzeiten, sorgen für
Ordnung und Sauberkeit und
fördern durch Gespräche die
Aufrechterhaltung von sozialen Kontakten.
Ursula Windisch ist Apothekerin
und führt die Gesundheitspraxis
Blütenwind.
www.bluetenwind.at
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Mittwoch, 6.4.2016
Industrie 4.0 –
Bank-Austria Zukunftsgespräche
Im Designbau MP09 wurde
gestern auf Einladung der
Bank Austria über Chancen
und Risiken der sogenannten
Industrie 4.0 diskutiert.
Bei der Podiumsdiskussion
traten als Wirtschaftsvertreter Sabine Herlitschka
(Infineon), Georg List (AVL),
Roland Henziger (Anton
Paar GmbH) mit dem TU
Rektor Harald Kainz zusammen. Natürlich auch dabei
waren Landesrat Christian
Buchmann und der designierte Vorstandsvorsitzende der Bank Austria Robert
Zadrazil.
Sabine Herlitschka meint,
man müsse die Digitalisierung als Chance offensiv
nützen: „Mit Industrie 4.0
hat Europa erstmals wieder
die Möglichkeit sich von
seinen Mitbewerbern abzusetzen und echte Wettbewerbsvorteile zu erhalten“.
Bei der Digitalisierung gehe
es ausschließlich um Wissen
wie besser vernetzt und wie
„Big Data“ besser ausgewertet werden kann. Generelles
Lob für die gute Zusammenarbeit von Wirtschaft und
Forschung erhielt der Produktionsstandort Steiermark
von Landesrat Christian
Buchmann.
Der Befürchtung die zunehmende
Digitalisierung
würde Arbeitsplätze kosten,
entgegnen die Vertreter aus
der Wirtschaft unisono, dass
auf der anderen Seite Arbeitsplätze entstünden, die
heute noch gänzlich unbekannt sind. Rektor Kainz
meinte: „Wissenschaft muss
immer getrieben sein, wenn
wir sagen, wir sind schon
da, haben wir etwas falsch
gemacht.“
v.l.: 1. Reihe: LR Christian Buchmann,
Robert Zadrazil (Bank Austria),
Sabine Herlitschka
(CEO Infineon Technologies),
Prof. Christian Ramsauer, Dr. Ronald
Henzinger (Anton Paar GmbH)
2. Reihe (hinten): Georg List (AVL List),
Rektor Harald Kainz,
Bernd Meister, (Bank Austria)
© Elke Harg
■eul
„Design Thinking Summit“ bringt neues Denken nach Graz
Auf der internationalen
Bühne ist „Design Thinking“ bereits etabliert. Vor
allem im Silicon Valley Kaliforniens sorgt der innovative Denkansatz seit den
90er-Jahren für systematische Innovationsschübe.
Nun erlebt „Design Thinking“ auch in Österreich einen Aufschwung: Der erstmals veranstaltete „Design
Thinking Summit“ rückt die
Innovationsmethode
drei
Tage lang ins Zentrum und
macht Graz von 6. bis 8.
April zur österreichischen
Design-Thinking-Hauptstadt. Auch der Austragungsort ist symbolträchtig: Der Summit findet im
Reininghaus-Loft der Grazer
Reininghaus-Gründe statt,
einem hochaktuellen Playground für kreative Ideen
und deren städtebauliche
Umsetzung.
„Design Thinking ist ein
neuer Weg, kreative Lösungen für Problemstellungen aller Art zu finden“,
erklärt Eberhard Schrempf,
Geschäftsführer der Crea-
tive Industries Styria (CIS).
„Egal ob es sich um die Entwicklung neuer Produkte
oder Dienstleistungen handelt oder um Fragen zur
Gestaltung des öffentlichen
Raums. ,Design Thinking‘
ist dabei gewissermaßen die
kleine Schwester von F&E in
einem Unternehmen.“
Die Veranstaltung wird von
CIS gemeinsam mit Peter
Webhofer vom Grazer „blue
LAB“ und Klaus Weissmann
von „WEISSMANN. service
design & business creation“
organisiert. „Im Mittelpunkt
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von ,Design Thinking‘ stehen immer Menschen, die
Mitarbeiter und die Kunden.
Daher eröffnet dieser kreative Mindset neue Wege, um
Produkte, Services und Prozesse völlig anders zu sehen
oder komplexe Probleme zu
lösen. Und zwar in einer
strukturierten und lustvollen
Art und Weise und mit garantiert außergewöhnlichen
Ergebnissen“, betonen die
Design-Thinking-Experten
Peter Webhofer und Klaus
Weissmann.
■eul
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Mittwoch, 6.4.2016
Jeder achte Steirer von Armut gefährdet
Das geht aus dem aktuellen
Armutsbericht des Landes
Steiermark hervor, der heute
von Soziallandesrätin Doris Kampus, gemeinsam mit
dem Leiter der Landesstatistik Martin Mayer und Peter
Stoppacher, Geschäftsführer
des Instituts für Arbeitsmarktbetreuung und –forschung Steiermark (IFA),
präsentiert wurde.
Demnach sind rund 12,9%
bzw. 156000 Steirer von Armut betroffen und müssen
mit weniger als 1123 Euro im
Monat auskommen. Im Vergleich mit dem österreichweiten Durchschnitt von 14,1%
und dem EU-Schnitt von
17,2% der Bevölkerung steht
die Steiermark jedoch durch-
wegs besser da. Als Erfolg ist
auch die Tatsache zu werten,
dass die Zahl der Armutsgefährdeten trotz steigender
Arbeitslosenzahlen
gleich
geblieben ist. Landesrätin
Kampus betonte die Wichtigkeit der Sozialleistungen und
erteilte den Diskussionen um
eine Kürzung bzw. Deckelung der Mindestsicherung
eine deutliche Absage. „Ohne
diese Transfers wäre die Armutsgefährdung in unserem
Bundesland weitaus höher“,
so Kampus. Stattdessen soll
der Fokus der Armutsbekämpfung verstärkt auf die
Schaffung von Arbeitsplätzen
und zusätzliche Ausbildungsmaßnahmen gelegt werden.
Die Sanktionierung von ungerechtfertigtem Bezug der
v.l. Peter Stoppacher (IFA Steiermark), Landesrätin Doris Kampus und
Martin Mayer (Landesstatistik) © DITA
Mindestsicherung soll dagegen weiter verbessert werden.
„Hierzu ist für den Sommer
bereits eine Gesetzesnovelle
in Arbeit“, ließ Kampus wissen. ■pla
Freiblick Tagescafe
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Grazer Verfahren rettet altes Papier
Papier ist vergänglich. Vor
allem wenn es zwischen 1850
und 1950 produziert wurde.
Der Grund: In diesem Zeitraum wurde Alaun dem Papier beigemengt. Das ging
auf Kosten der Qualität, denn
das Papier zersetzt sich durch
Freisetzen von Schwefelsäure.
Das wusste man aber damals
aber noch nicht. Erst ab 1950
wurde in Österreich auf Alaun in der Papierproduktion
verzichtet. Nach Schätzungen
warten rund 1,3 Millionen
Exponate allein in österreichischen Archiven auf eine
baldige „Entsäuerung“,
Damit das gelingt hat ein
Forscherteam der Universität
Graz ein spezielles Verfahren
entwickelt. „Eine Kombination aus Nanopartikeln aus
Magnesium- und Calciumverbindungen, in einer Hülle aus
einer Zellulose-Verbindung,
durchdringt unter Druck das
ganze Buch“, erklärt Volker
Ribitsch das von ihm erfundene Verfahren. Dabei bleiben sowohl die gedruckten
Buchstaben als auch Bilder
unverändert. Da keine wässrigen Lösungsmittel verwendet werden, ist auch kein Trockenprozess notwendig. Das
spart Zeit und Geld.
Als nächster Schritt wird mit
Patricia Engel, Expertin für
Konservierung und Restaurierung von Buch und Papier an der Donau-Universi-
www.dita.jetzt
tät Krems, die großflächige
Anwendung des Verfahrens
vorbereitet. Ein Protoyp ist
bereits im Entstehen. Läuft
alles nach Plan, soll die erste
Anlage bis zum kommenden
Herbst fertiggestellt sein. „Es
soll ein mobiles Gerät werden, das den Einsatz vor Ort
ermöglicht und die Methode
einfacher, nachhaltiger sowie
günstiger gestaltet als andere“, sagt Volker Ribitsch.
■sim
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Mittwoch, 6.4.2016
1000 Worte sagen mehr als 100 Bilder
Im GrazMuseum wird heute
um 18:00 Uhr die Ausstellung „Die Hölle der Lebenden
– Hommage à Italo Calvino“
eröffnet. Kurator Otto Hochreiter und Dichter Ernst M.
Binder (dramagraz) führen
durch den Abend.
Die Ausstellung ist eine Hommage an Italo Calvino (19231985), einem der bedeutendsten italienischen Schriftsteller
der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts. Sein Buch „Die
unsichtbaren Städte“ zählt
seit den 1970er Jahren zu den
Kultbüchern über Städte. Angelehnt an Dantes „Inferno“
zaubert Calvino 55 Stadtbilder,
die immer höllischer werden.
Titelgebend für die Ausstellung sind die letzten Sätze von
Calvinos Roman: „Die Hölle
der Lebenden ist nicht etwas,
das erst noch kommen wird.
DITA KULTUR
Wenn es eine gibt, ist es die,
die schon da ist, die Hölle, in
der wir jeden Tag leben, die wir
durch unser Zusammensein
bilden.“ Diese Worte richtet
Marco Polo an den Kaiser von
China. In der Rahmenhandlung
des Romans schildert Polo dem
Kaiser die verschiedenen Städ-
Darstellung der Strukturen des Romans von Alexandra Erhard © Graz Museum
te, die er während seiner Reisen besuchte. „Wir wollen mit
der Hommage Lust auf Bildung
vermitteln“, betont Hochreiter. Die Ausstellung verzichtet
auf eine Umsetzung des Romans ins Bildhafte, um eine Reduktion der Vieldeutigkeit zu
vermeiden. Insgesamt 28.000
www.dita.jetzt
Wörter kann der Besucher auf
den Wänden lesen und über
Lautsprecher hören. Am heutigen Abend werden noch
weitere Wörter während der
szenischen Lesung im Rahmen
der Ausstellungseröffnung von
Binder im GrazMuseum erklingen. ■ lia
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Mittwoch, 6.4.2016
„Wieso tötet der Mensch?“
Unter dem Titel „Unruhe bewahren“ beschäftigt sich die
Akademie Graz in ihren Veranstaltungen mit aktuellen
Themen. Der irakische Autor
Najem Wali hält die Frühlingsvorlesung zur Frage „Im
Kopf des Terrors. Wieso tötet
der Mensch?“ heute und morgen im Literaturhaus Graz.
Die Frage nach dem Umgang
mit Terror ist seit den Anschlägen in Brüssel aktueller denn
je. Das Phänomen des europäischen Dschihadismus ist
beunruhigend. Welche Gründe
es für die aktuellen Entwicklungen gibt, beleuchtet Najem
Wali heute und morgen um
jeweils 20:00 Uhr im Literaturhaus Graz.
Wali floh wegen des Iran-IrakKrieges 1980 aus Bagdad. Seitdem arbeitet er als Journalist
und Autor in Deutschland. Mit
DITA KULTUR
seinem Roman „Ein Ort namens Kumait“ wurde er Ende
der 1990er Jahre bekannt, da
er Beschneidung darin als Folter beschreibt – zur damaligen
Zeit ein Tabubruch. In seinen
journalistischen Texten versucht er, die Hintergründe des
Terrors zu beleuchten.
Die Frühlings- und Herbstvorlesungen der Akademie Graz
finden in Zusammenarbeit mit
dem Residenz-Verlag und dem
Literaturhaus Graz statt. Vor
Wali waren schon bekannte Persönlichkeiten wie Klaus
Theleweit oder Ilija Trojanow
Gast in Graz.
Ein Ziel der Reihe „Unruhe bewahren“ ist, sich Zeit zu nehmen, tiefer in Themen einzusteigen, als es der Mainstream
erlaubt. Das ist gerade für so
komplexe Sachverhalte wie
den Terrorismus unerlässlich.
■ lia
Najem Wali © annette pohnert / hanser verlag
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Mittwoch, 6.4.2016
Heute
Zu guter Letzt: DITA Gewinner
in Graz
Ballett
Und der Himmel so weit Ein Ballettabend für Franz
Schubert, Oper Graz
Kaiser-Josef-Platz 10,
8010 Graz
19:30 Uhr
Theater
Frequenzen
Schauspielhaus Graz
Hofgasse 11, 8010 Graz
03168000
19:30 Uhr
Ausstellungseröffnung
Die Hölle der Lebenden
Graz Museum
Sackstraße 18, 8010 Graz
0316 8727600
18:00 Uhr
© DITA
v.l.: Der glückliche Gewinner einer unserer Jacques Lemans Uhren Alex Stern
(rechts), Siegfried Windisch (DITA)
Wichtiges Wissen
Namenstage: Afra, Galla, Irenaeus, Michael, Notker, Pierina, Prudentius, Wilhelm
SEBOB: Hörst Du zu Afra früh die Glocken, kannst Du bald schon Erdbeeren brocken.
Musik
Graz World Music
Orpheum Graz
Orpheumgasse 8, 8020 Graz
0316 80089000
19:30 Uhr
Austellung
RESANITA Wilde Frau
Kunsthaus Graz
Lendkai 1, 8020 Graz
0316 8727700
Di-So: 10:00-17:00
Seinerzeit am 6. April
46 v. Chr. Caesar siegt in der Schlacht bei Thapsus über die Truppen des Senats unter Cato.
1652
Der Niederländer Jan von Riebeeck errichtet ein Fort, aus dem später Kapstadt entsteht.
1667
Dubrovnik wird von einem schweren Erdbeben zerstört.
1748
In Pompeji beginnen die ersten Ausgarbungen.
1814
Napoleon dankt als Kaiser der Franzosen ab.
1865
In Mannheim wird BASF gegründet.
1896
Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit werden in Athen eröffnet.
1941
Die deutsche Wehrmacht beginnt den Balkanfeldzug gegen Jugoslawien und Griechenland.
1953
EAV-Gründer Thomas Spitzer kommt in Graz zur Welt.
1974
Abba gewinnt mit „Waterloo“ den Eurovison Song Contest.
1980
Die Sommerzeit wird in Österreich eingeführt.
2005
Red Bull übernimmt den SV Austria Salzburg.
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Medieninhaber, Herausgeber
und Eigentümer:
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Edelsbrunner-SimmerstatterWindisch OG
Sitz: Körösistraße 9, 8010 Graz
Chefredakteur:
Mag. Markus Simmerstatter (sim)
Layout: Siegfried Windisch
Verkauf:
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§ 25 Mediengesetz:
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