IKEA unterstützt Kunsthand- werkerinnen im ländlichen Indien und

IKEA
unterstützt
Kunsthandwerkerinnen
im ländlichen
Indien und
eröffnet
ihnen den
Zugang
zum Welt­markt
DOWN
LOAD
1
© Inter IKEA Systems B.V. 2016
Auf die Partnerschaften
mit Sozialunternehmen
in Indien, die nach­haltige
Lebensgrundlagen für
mehr als 1000 Frauen
auf dem Land schaffen,
sind wir stolz
“Es gibt keinen besseren Weg
aus der Armut, als Menschen die
Chance auf einen vernünftigen
Arbeitsplatz zu geben. IKEA
sieht es als Privileg an, mit
Sozial­­­­unternehmen zu arbeiten,
die dabei helfen, die Gesellschaft
ein wenig fairer zu machen.”
DOWN
LOAD
DOWN
LOAD
LOAD
LOAD
DOWN
2
© Inter IKEA Systems B.V. 2016
DOWN
Steve Howard
Chief Sustainability Officer, IKEA.
Was ist ein
Sozialunternehmen?
SOZIALUNTER­NEHMEN,
MIT DENEN WIR IN INDIEN
ARBEITEN SIND ...
Eine Sozialunternehmerin nutzt ihr Unter­nehmen
... Kleinerzeuger von handge­
arbeiteten Produkten in der
Tradition indischer Handwerks­­kunst.
dazu, soziale Veränderungen herbeizuführen. Für
diese Unternehmen läuft das Geschäft gut, wenn
die Menschen von ihnen profitieren!
... ein zusätzliches Standbein
neben der Landwirtschaft,
welche die Haupteinnahmequelle in den ländlichen
Regionen von Indien ist.
... von Frauen geleitet und
betrieben. Viele der ­Kunst­­handwerkerinnen sind durch
Selbsthilfegruppen entweder
Aktionäre oder Miteigentümer.
DOWN
LOAD
DOWN
LOAD
„Einige der Hauptthemen, mit
denen die Frauen im ländlichen
Indien zu kämpfen haben, sind
der Zugang zur Schulbildung, ein
gutes Gesundheitswesen, Grund­
bedürfnisse wie sauberes Trink­
wasser und natürlich der Lebens­
unterhalt. Eine geregelte Arbeit
gibt den Frauen die Möglichkeit,
aus dem Haus zu kommen.
Außerdem beschert ihnen ihr
Einkommen mehr Mitspracherecht
innerhalb der Familie. Und es
steht ihnen mehr Geld für die
gesundheitliche Versorgung zur
Ver­fügung.”
Sumita Ghose
Gründerin und Geschäftsführerin von
Rangsutra
LOAD
LOAD
DOWN
3
© Inter IKEA Systems B.V. 2016
DOWN
Durch Sozialunternehmen
Gutes schaffen
Die Sozialunternehmen mit denen IKEA in Indien zusammen-­
arbeitet werden von Frauen geleitet und betrieben. Viele von
den mehr als 1000 Kunsthandwerkerinnen sind durch Selbst­
hilfegruppen entweder Aktionäre oder Mit­eigentümer.
Durch diese Partnerschaften hat IKEA die Möglichkeit mit
talentierten Kunsthandwerkerinnen in der traditionellen
indischen Handwerkskunst zu arbeiten und zur sozialen
Veränderung beizutragen.
Gemeinsam gestalten wir Kollektionen in limitierter Auflage,
die in einigen IKEA Einrichtungshäusern erhältlich sind.
So können wir unseren Kunden diese einzigartigen handge­
arbeiteten Produkte anbieten, die aus Unternehmen stammen,
deren Hauptgeschäftsziel es ist, das Leben der Menschen zu
verbessern. Die Sozialunternehmen mit denen wir zusammen­
arbeiten bekommen Zugang zum Weltmarkt, was ihnen dabei
hilft, weiteren Kunsthandwerkerinnen ein nachhaltiges Ein­
kommen zu sichern.
Speziell für Frauen eröffnet ein solches Einkommen eine
Welt voller neuer Möglichkeiten: ein Bankkonto zu eröffnen,
in die Bildung ihrer Kinder – besonders in die der Mädchen –
investieren zu können und neben einem neuen Haus auch ihr
Selbstvertrauen und ihre Fähigkeiten als Kunsthandwerkerinnen
und Unternehmerinnen aufzubauen.
DOWN
LOAD
4
© Inter IKEA Systems B.V. 2016
Die Geschichte
von Dipti
Wie eine Frau die
Ungleichheit zwischen
den Geschlechtern
überwand und Wissenschaftlerin, Aktivistin
für die gesellschaftliche
Stärkung der Frauen,
Sozialunternehmerin
und Managerin der
Partnerschaft zwischen
Rangsutra und IKEA
wurde.
DOWN
LOAD
5
© Inter IKEA Systems B.V. 2016
„Die Gesellschaft
war nicht mädchen­freundlich”
„Ich komme aus Bihar, einem der rückständigsten Bundes­
staaten Indiens. Meine Kindheit war nicht einfach, da der
Bundesstaat Bihar in dieser Zeit noch sehr unterentwickelt
war und wir Mädchen als Last der indischen Gesellschaft
angesehen wurden. Ich war die älteste von zwei Schwestern
und einem Bruder. Das Leben war eine ziemliche Herausforderung für uns. Es war hart, besonders für meine Mutter,
da mein Vater studierte und keine Arbeit hatte. Dann erkrankte meine jüngere Schwester im Alter von fünf Jahren
an Polio. Meine Mutter entschied, dass ich weiter zur Schule
gehen sollte. Sie schickte mich also nach Jharhkand, um dort
mit meinem Großvater mütterlicherseits zu leben und mein
Studium fort­zusetzen.
NAME:
Dr. Dipti (Dr. der Physik)
ALTER:
37
AUSBILDUNG:
Master of Science in Sozialer
Entwicklung und Gesundheit
an der Queen Margaret
Universität in Edinburgh,
Schottland mit einem
Stipendium eines Programms
der Ford-Stiftung.
Die Gesellschaft war nicht mädchenfreundlich. Wenn ich zum
Beispiel mit dem Fahrrad zur Schule fahren wollte anstatt zu Fuß
zu gehen, wurde dies von der Gesellschaft nicht akzeptiert.
ARBEITET ALS:
Programm-Manager bei
Rangsutra und leitet dort die
Partnerschaft mit IKEA
Ich kann mich daran erinnern, dass ich
einmal von einigen Jungen mit Steinen
beworfen wurde, als ich von der Schule
heimfuhr.
DOWN
LOAD
6
© Inter IKEA Systems B.V. 2016
Sogar die Mädchen, die nicht wussten wie man Fahrrad fährt,
fragten mich warum ich das tue. Später kamen dann die Eltern
dieser Mädchen zu mir und baten mich ihren Töchtern das
Fahrradfahren beizubringen”

„Ich
war immer eine
Kämpfernatur”
In der Schule studierte ich
Naturwissenschaften und auch das
war eine Herausforderung.
Die meisten mochten das nicht und waren der Meinung
Naturwissenschaft wäre kein Fach für Mädchen, sondern ein
Fach für Jungs! Als ich aber all die Geschlechterdiskriminierung
in meiner Gesellschaft sah, trieb mich das dazu, mein Studium
in Naturwissenschaften fortzuführen. Um dies zu tun, musste
ich auf eine gemischte Schule gehen, was wiederum von
der Gesellschaft nicht akzeptiert wurde. Ich machte einen
Abschluss mit Auszeichnung in Physik und nach einer Weile
promovierte ich in diesem Fach.

Meine Mutter war die treibende Kraft in meinem Leben.
Sie hatte nur einen Wunsch: ihre Mädchen sollten eine Schulbildung erhalten. Viele neckten sie mit den Worten: ‚Du bist
die Mutter von drei Mädchen, was kannst Du schon erreichen?
Du wirst immer abhängig sein.’ Aber sie dachte, dass sich die
Situation für ihre Töchter nur durch eine Schulbildung ändern
ließe. Und sie trieb diesen Plan voran, egal welche Krisen sie
überstehen musste und sie schickte alle ihre drei Töchter zur
Schule.
Ich war immer eine Kämpfernatur. Wenn jemand meinte, ich
könnte mich nicht für für Wissenschaften oder Physik ent­
scheiden, dann tat ich genau das. Sagte jemand, ich könnte
nicht Fahrradfahren oder ich sollte mir keine Arbeit suchen,
dann machte ich es erst recht. Meine Großmutter hat mich
immer unterstützt, obwohl sie ja aus einer ganz anderen Zeit
stammte. Sie wollte, dass ich zur Schule gehe und kämpfe.
Sie ermutigte mich sehr. Und doch war es eine schwierige
Zeit für mich. Ich war sehr unsicher. Wir Mädchen fühlten uns
nicht in Sicherheit und besonders im Winter gingen wir nach
fünf Uhr nicht gerne nach draußen.
7
© Inter IKEA Systems B.V. 2016
DOWN
LOAD
Während des ersten Jahres meines Aufbaustudiums heiratete
ich und wir zogen nach Varanasi. In Varanasi stellte ich fest,
dass es viel zu viele Einschränkungen für Frauen gab. Ich
musste einen Sari tragen. Einmal, als ich meinen Sari trug,
schauten meine Finger heraus, was ich nicht bemerkte und die
Leute sagten, dass ich eine schamlose Person sei. Ich hatte
ständig das Gefühl, dass ich mich fürchterlich anstrengen
müsste, um in dieser Gesellschaft gleichberechtigt zu sein. Ich
hatte keine Freiheit und keine Wahl. Ich hatte keine Identität.
Ich fühlte mich immer unterdrückt. Ich lebte ein Leben, das
andere bestimmten. Eines Tages traf ich eine Entscheidung
und sagte nein! Ich habe nur ein Leben. Ich kann mein Leben
entweder so leben, wie es die anderen wollen oder so, wie ich
es will. Und dann änderte ich meine Art zu leben, zu denken,
zu lernen und meine Art, die Welt zu entdecken und dabei
merkte ich, dass die Menschen mich so mochten. Ich ging
dem Erwachen der weiblichen Stärke entgegen.

„Ich musste
etwas für
Frauen tun”
DOWN
LOAD

Nachdem mein Sohn auf die Welt gekommen war,
bekam ich ein Stipendium um in Schottland Internationale
Entwicklung und Gesundheit zu studieren. Mein Sohn war
erst sechs Monate alt – das war eine große Herausforderung
für mich. Ich verließ meinen Sohn, meinen Ehemann, meine
ganze Familie und ich ging, ganz allein. Meine Studienberater
in Schottland unterstützten mich und ermutigten mich, mein
Studium abzuschließen. Diese Erfahrung gab mir Kraft und ein
Selbstbewusstsein, das ich in meiner Arbeit jeden Tag nutze.
Nach dem Auslandsstudium in Schottland und meiner Rückkehr nach Indien, wo ich mit vielen verschiedenen Organisationen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Ernährung
arbeitete, entschied ich mich, nach Varanasi zurückzugehen
und etwas für Varanasi zu tun. Ich wollte etwas für die Frauen
tun, etwas für die unterdrückten Mädchen. Also gründete ich
die Varanasi-Weber-Stiftung für wirtschaftliche Stärkung,
wobei mir klar wurde, dass dies eine nachhaltige Sache
werden könnte. Nach einiger Zeit erfuhr dann die Geschäftsführerin von Rangsutra, Sumita Ghose, von der VaranasiWeber-Stiftung und traf sich mit mir. Sie erzählte mir von
der Partnerschaft mit IKEA. In dieser Parnterschaft geht es
hauptsächlich um die wirtschaftliche Stärkung der Frauen in
der Gesellschaft, also um ein Anliegen, welches auch meins
ist. Nun bin ich Programm-Manager bei Rangsutra. Ich arbeite
mit Frauen für deren wirtschaftliche Stärkung. Ich bin eine
Aktivistin für soziale Entwicklung. Ich lasse mich von allen
Kunsthandwerkerinnen, mit denen ich arbeite, inspirieren.
8
© Inter IKEA Systems B.V. 2016
„Der Tag
wird kommen,
an dem die
Gesellschaft
euch folgen
wird”
Wenn ich mir zum Beispiel Nirmala ansehe, die eine der
ersten Kunsthandwerkerinnen bei Rangsutra war – ihr
Ehemann unterstützte sie überhaupt nicht. Er fügte ihr
viel Leid zu. Und sie stellte sich all diesen Problemen und
verlor nie die Hoffnung. Sie hat drei Töchter und es war
sehr schwer für sie. Aber sie kämpfte und nun arbeitet ihr
Mann, der vorher woanders in Indien lebte und zurückkehrte, auch bei Rangsutra. Jetzt hilft und unterstützt er
sie.
Mein Traum für die Zukunft ist es zum Leben einiger Frauen
etwas beizutragen, sodass sie ihre eigene Identität,
Selbstachtung und Selbstvertrauen erlangen können und
sie dadurch eine Veränderung in ihrem Leben erfahren
dürfen. Das ist mein Traum.
Was ich den jungen indischen Frauen sagen möchte, ist:
‚Obwohl ihr im Moment noch in einer von Männern geprägten Gesellschaft lebt – es wird der Tag kommen, an
dem die Gesellschaft euch folgen wird.’”

DOWN
LOAD
Aus einem Gespräch zwischen IKEA und Dipti vom 15. Oktober 2015.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
IKEA Deutschland Corporate Communications
Telefon: 06122-585-4482 Fax: 06122-585-4121
[email protected]
Fotocredit: Inter IKEA Systems B.V. 2016
DOWN
LOAD
9
© Inter IKEA Systems B.V. 2016